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Die Regie schaltet bewusst hinter die Bühne der UPW und zu sehen ist der immer eifrige und wortgewandte Jeremy Borash. Neben ihm steht der Ex-Double-Champion Mister Kennedy. Ohne großartige Vorankündigungen holt er schnell Luft und beginnt zu sprechen.
Borash: „Mister Kennedy, wie wir in den vergangen Tagen und Wochen erfahren haben, wurden sie abermals von Mr. Bischoff sowohl mündlich, als auch schriftlich ver- und ermahnt. Macht Sie das nachdenklich bezüglich Ihrer verbleibenden Zeit hier in der UPW?“
Ohne langes Nachdenken antwortet Kennedy wie aus der Pistole geschossen.
Kennedy: „Ich weiss ja nicht wie Du ungewünschte Post behandelst, aber ich schmeiße diese für Gewöhnlich direkt in den Müll. Mr. Bischoff kann sich noch so viel Mühe geben mich erziehen zu wollen. Von mir aus kann er auch weiterhin im Glauben leben, mich verändern zu wollen. Doch jeder Glaube hat seine Grenzen, Jessy. Und wenn es sein muss, werde ich Bischoff diese Grenzen bei Gelegenheit mal zeigen müssen.“
Borash: „Das heißt Sie haben keine Angst davor gefeuert zu werden?“
Ein Grinsen huscht über Kennedys Lippen.
Kennedy: „Mich feuern? Bischoff ist ein weiser Geschäftsmann und weiss, dass er sich so eine Aktion nicht leisten kann. Ich bin ein UPW-Superstar, der viel Geld in seine Taschen spült. Rein rechnerisch würde es sich für Ihn also nicht lohnen mich einfach so rauszuwerfen, Jay-Be.“
Borash ignoriert gekonnt Kennedys Versuche ihn zu verulken. Er will gerade eine weitere Frage stellen, doch Ken fällt ihm ins Wort.
Kennedy: „Bringen wir es mal auf den Punkt und reden nicht mehr um den heißen Brei herum. Die UPW besteht im Prinzip aus zwei Fraktionen. Da hätten wir auf der einen Seite die Bischoff-Fraktion, der seine Puppen an unsichtbaren Strippen tanzen lässt – wozu übrigens auch ein Arschkriecher wie Du gehört. Und auf der anderen Seite haben wir Vampiro und seine düstere Grufti-Gang, die ebenfalls ein paar Leute um sich versammelt. Seit unglaublich langer Zeit bekriegen sich beide Parteien und alle, die sich nicht für eine der beiden Seiten entscheiden wollen, werden verdammt. Das wäre dann die neutrale Fraktion, der ich beispielsweise angehöre. Die Einzelgänger, die nichts weiter als ihren Job tun. Und jetzt kommt’s: Alle halten die Klappe und nehmen die Situation so hin, wie sie ist. Ein tyrannischer Chairman und ein Emo-Prinz kontrollieren diese Liga und die eigentlichen Wrestler müssen alles brav hinnehmen. Nun, nicht mit mir! Ich habe die Schnauze voll! Ich bin für meine Ehrlichkeit und für meine Direktheit bekannt und sage das, was ich denke. Spreche das aus, was so viele Menschen denken. Und was kriege ich dafür? Eine Verwarnung nach der anderen… Wird mich so was aufhalten? HELL NO!“
Ken pausiert kurz. Jeremy Borash ist von so großer Wortgewandtheit fasziniert, bekennt aber natürlich keine Fahne.
Kennedy: „Mir ist es im Prinzip egal, was diese Kerle da jede Woche abziehen. Aber sobald es sich auch auf meine Zukunft und meine Pläne in der UPW ausweitet, hört der Spaß auf. Spätestens dann kann ich nichts anderes tun, als einzugreifen. Bischoff, wenn Du hier unbedingt einen Mega-Streit vom Zaun brechen willst, bitte. Nur so erreichst Du bei mir nichts. Schlage andere Wege ein, sonst kann ich früher oder später für nichts garantieren!“
Eine öffentliche Drohung in Richtung des Arbeitgebers? Na wenn das nicht Folgen nach sich zieht. Borash merkt schnell, dass sich die Situation zuspitzt, doch bevor er das Thema wechseln kann, merkt er Kennedys abgelenkten Blick. Die Kamera zoomt aus dem Fokus heraus und nun ist noch ein weiterer UPW-Superstar zu sehen. Es ist…
*free 4 all/ NICHT mein Battle-Post fürs Match*
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*push*
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Kennedy zieht seine linke Augenbraue verdächtig weit in die Höhe. Soll das etwa eine Parodie von The Rock werden? Jedenfalls bittet er mit einer hektischen Handbewegung Orton um das Mikro, welches er auch sofort ausgehändigt bekommt.
„Welch eine Ehre, Randy. Oder auch nicht… Was muss ich da von Dir hören? Es ist NICHT Cool ein Idiot zu sein? Randy! Das heißt ja, dass Du Dein komplettes Konzept, Dein komplettes Image neu ausrichten musst. Heißt das etwa, dass Du ab jetzt anfängst zu denken? Wenn das mal nicht ein zu gewagter Schritt nach Vorne wäre…“
Jetzt ist es Kennedy, der Orton frech ins Gesicht grinst. Doch so will er anscheinend nicht mehr weiter machen. Als ob ihn ein Geistesblitz durchfährt, schlägt er sich gegen die Stirn.
„Aber was rede ich da. Du hast ja einige kluge Dinge von Dir gelassen, was mich schon fast umgehauen hätte. Weißt Du, Du hast Recht… Es ist wahrscheinlich der falsche Weg, alleine sein Ziel erreichen zu wollen. Wir sollten von jetzt an zusammenarbeiten. Was hältst Du davon? Oder noch besser: Du änderst Deine Taktik und gibst mir direkt den Pure Title. Wie wäre das? Ich meine… Ob Du es jetzt auf die Einschleim-Tour versuchst oder ob Du mir direkt den Titel gibst – in beiden Fällen würdest Du eine direkte Konfrontation meiden. Und das ist es doch, was Du willst, ha Randy?“
Ein geschärfter Blick scheint den amtierenden Champion förmlich zu durchleuchten. Ken hat die Finte gerochen und seinen Standpunkt direkt klar gemacht. Natürlich auf seine typische Art.
„Komm mir nicht mit Deinem Gesülze und Deinem herablassenden Gequatsche. Oder denkst Du, dass Du die große Nummer in dieser Liga bist? Nur weil Du den World Titel spazieren tragen darfst? PAH! Wir beide wissen, dass mehr Glück als Verstand zu dieser Situation führte. Dass Vampiro nicht wirklich fit war, um gegen Dich gewinnen zu können. Ja, er war wirklich SO angeschlagen, dass er selbst gegen eine eingebildete Lusche wie Dich verloren hat. Aber hey… Ich beschwere mich nicht. Denn wenn ich mein Number One Contender Match erst mal gewonnen habe, werde ich gegen einen Randy Orton sicherlich ein leichteres Spiel haben, als wenn eine wirkliche Herausforderung diesen Titel halten würde.“
Gerade die letzten Sätze hat Ken Kennedy sehr langsam und deutlich gesprochen, um so die offensichtliche Provokation noch etwas zu verstärken. Das dürfte Randy Orton nicht gefallen haben.
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Solche harschen Worte hört ein immer aggressiver Mr. Kennedy natürlich nicht gerne. Er wurde als Loudmouth in der UPW bekannt und spricht immer das aus, was er denkt. Dass ihn dass ab und an mal in Teufels Küche gebracht hat, dürfte er nicht verleugnen. Aber es ist nun mal seine Art. Kennedy hat einen rebellischen Weg eingeschlagen, auf dem er sich sein Ziel zu erfüllen erhofft. Auch er muss erst mal tief durchatmen, ehe er sich wieder das Mikro ergreifen kann. Ein Seufzer ist zu hören, als er antwortet.
„Randy, Du verwechselst Strategie und Planung mit einem anderen Begriff. Nämlich Glück! Du kannst mir hier nicht weiß machen, dass Du durch Strategie und Planung zum Titel gefunden hast. Klar, im Nachhinein kann man sich immer schöne Märchengeschichten ausdenken, die man dann in regelmäßigen Abständen ablässt. Bei Dir ist es ja schon ein ganzer Märchen-Katalog. Und ich liebe besonders das Märchen des ach-so-großen Randy Ortons, der sich über den Bauern aus Wisconsin lustig macht. Komisch nur, dass Du das Ende nie erzählst. Das Ende, wo der Bauer den vermeintlichen König einen Arschtritt verpasst, der sich gewaschen hat und ihn geradewegs vom Thon kickt…“
Eine kurze Kaugummi-Kau-Pause wird eingelegt. Soviel Zeit muss sein.
„Und natürlich habe ich auch nichts gegen das Märchen des ewigen Verlierers. Du musst es mir nicht auf die Nase binden, Orton. Ich weiss, dass meine letzten Matches keine Glanzleistungen waren. Ich glaube ich weiss das besser, als jeder andere hier. Nur was sagt das über meine Zukunft aus? Ich meine… Sieh Dich an. Du warst auch nicht mehr als ein Jobber. Und von heute auf morgen wird Dir der Titel in den Schoß geworfen. Einfach so. So schnell Du Champion geworden bist, so schnell kannst Du Deinen heiß geliebten Titel – durch den Du Dich anscheinend komplett definierst – auch wieder verlieren. Ob nun gegen mich, Dykstra oder DiBiase. Ich hoffe das ist Dir klar. Nein, ich weiss, dass es Dir klar ist. Dir steht ja schon der Angstschweiß auf der Stirn. Du weißt, dass es schon bald ein Ende haben wird.“
Kritisch beäugt Ken kurz die Stirn vom amtierenden Champion. Natürlich ist da nichts zu sehen, aber es ist ja nur eine Metapher gewesen. Er zuckt kurz mit den Schultern und fährt fort.
„Was habe ich schon zu verlieren? Ich trage keinen Titel, das hast Du richtig erkannt. Sollte ich verlieren, habe ich verloren. Aber was schon, außer das Match? Meine Ehre? Mein Anstand? Mein Gesicht? Nein, sicher nicht. Ich habe rein gar nichts zu verlieren. Ich habe im Grunde genommen nur etwas zu gewinnen – nämlich alles. Du dagegen hast alles zu verlieren. Und wenn DU dann diesen Titel wieder los bist, wirst Du es sein, der mit leeren Händen da steht. Du wirst es sein, der die Sache vergeigt hat. Und Du wirst letzten Endes auch… der Verlierer sein. Du warst ein Verlierer, Du bist ein Verlierer und Du wirst auch immer einer bleiben. So steht es geschrieben, allerdings nicht in Deinem Märchenbuch.“
Frech grinsend senkt Double K das Mikro. Er versucht zugleich eine Reaktion aus Ortons Gesicht herauszulesen. Gesichtszüge zu deuten ist bei einem RKO nicht leicht. Er hat das perfekte Pokerface.
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Kennedy lässt die Augen einmal im Kreis drehen. Auch er muss sich seit geraumer Zeit immer wieder dieselben Geschichten und Vorwürfe anhören. Was die Gegner ihm dabei antun, ist niemandem klar. Was passiert wohl, wenn man immer mehr Wasser in eine schon stark überfüllte Tonne kippt? Klar, irgendwann läuft sie über. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Kennedys Bombe platzt. Und dann sollte sich gewiss kein Champion in der Nähe befinden.
„Du erzählst mir nichts Neues, Orton. Wenn ich irgendwann mal in Rente gehen werde und dabei mein Wrestling-Profil bei Wikipedia oder sonst wo nachschlagen werde, werden dort natürlich nur die größten Erfolge stehen. Nur die großen Siege, die man eingefahren hat. Aber egal ob man mich daran misst, ICH weiss doch, wie es wirklich war. Niederlagen sind nicht immer etwas Negatives, ob Du es glaubst oder nicht. Ich glaube ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass man aus Niederlagen groß wird. Dass man daraus lernt und nur so den Weg nach Oben schafft. Das ist Dir auch nicht neu, ich weiss. Mir ist es nur wichtig meine Gegner fertig zu machen, egal wer am Ende mehr Luft übrig hat. Ich gucke nicht auf’s Ranking oder zähle penibel meine Siege, um mich daran aufzugeilen wie gut ich doch bin. Ich verdiene hier mein Geld so oder so. Und an diesen Titel komme ich auch noch so oder so – früher oder später. Wieso die Eile?“
Double K wirft einen fragenden Blick zu Orton. Er liebt rhetorische Fragen.
„Und interessant zu hören, dass die Leute da draußen ihr Geld nicht für Verlierer ausgeben. Das heißt die Fans, die tausendfach jede Woche die Hallen füllen, bezahlen ihre Eintrittskarte nur, um Siege zu sehen? Hm… Moment, vielleicht geben sie aber auch nur Geld aus, um unterhalten zu werden? Um zu sehen, wie sich ein paar Männer die Birne einschlagen. Kleiner Denkfehler, Orton. Die Zuschauer interessiert es kein Stück, ob ich gewinne oder verliere. Der einzige Unterschied der dabei herrscht ist die Lautstärke der Jubelschreie. Mehr nicht. Jeder Mensch verliert mal und deswegen gehen doch nicht die Einnahmen in den Keller. Was Bischoff davon denkt… Well… Ich glaube wir beide wissen, wie ich darüber denke. Ich frage mich vielmehr, warum Dich das Verlieren so sehr beschäftigt. Du scheinst darunter mehr zu leiden als ich. Wahrscheinlich siehst Du schon Deine große Niederlage auf Dich zukommen. Unaufhaltsam. Und Du versuchst Dich noch mal schnell zwanghaft als unbesiegbaren Champion zu verkaufen. Ob das die Verkaufszahlen ankurbelt?... Naaa…“
Ja, Kennedy liebt wirklich rhetorische Fragen.
„Vielleicht sollten wir uns weniger mit der Vergangenheit beschäftigen und uns eher der Zukunft widmen. Über die Umstände, wie Du den Pure Title errungen hast, wissen wir beide bescheit. Wir beide wissen, wer von uns lügt und wer nicht. Manche vertragen die Wahrheit nun mal nicht. Ich will hier weiß Gott nicht über Vampiros Dämlichkeit fachsimpeln. Das würde uns Stunden beschäftigen, befürchte ich. Lehnen wir uns doch einfach zurück und warten die kommende Show ab. Denn Fakt ist, dass egal wer das Number One Contenders Match gewinnen wird, Deine Tage als Champion gezählt sind. Wie viele Tage bleiben Dir noch, Randy ha?“
Ken blickt auf seine Armbanduhr. Okay, auf seine imaginäre Armbanduhr, denn er trägt zurzeit keine. Mit seinem Zeigefinger simuliert er das Ticken einer Uhr. Er wird doch nicht versuchen wollen Randy Orton psychisch unter Druck zu setzten? Jedenfalls müsste selbst der Champion wissen, dass der kommende PPV ein harter Brocken für ihn werden wird. Glück könnte ihm dabei sicher nicht schaden.
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Kennedy weiß ganz genau was hinter Randys Blicken steckt. Er sieht die Angst. Nein, vielmehr die strategische Vorsicht, um einen möglichen Gegner schon jetzt psychisch zu schlagen. Doch diese Versuche prallen an Ken ohne weiteres ab. Schon zum wiederholten Male muss er mit den Augen rollen. Es ist fast so, als ob eine Schallplatte einen Sprung hätte und immer wieder denselben Part abspielt. So kommt es Ken jedenfalls vor.
„Randy Orton, der Menschenkenner und Menschenfreund. Mein Gott, an Dir ist ein Freud verloren gegangen. Auch Du hast anscheinend Deinen Job verfehlt. Ich könnte jetzt lügen und Interesse vorheucheln, indem ich sage: Wow, erzähl mir mehr über mich, Randy! Aber nein, das werde ich nicht, denn auf solche Spielchen habe ich keine Lust. Tu nicht so, als ob Du alles und jeden – vor allem meine Wenigkeit – verstehen würdest. Du verstehst Dich selbst ja noch nicht mal. Kommst ja nicht mal mit Dir selbst klar. Zumindest wirkst Du so auf mich. Oder es liegt an Deinem schläfrigen Blick. Vielleicht aber auch an Deinem dummen Grinsen, was Dir mal dringenst aus dem Gesicht geschlagen werden müsste…. Ich merke gerade, jetzt spiele ich den Menschenkenner. Sorry, das ist ja anscheinend Deine Paraderolle.“
Kennedy hebt kurz die Arme, ehe er fortfährt. Aus seiner Stimme lässt sich schon jetzt heraushören, dass er genervt und gereizt ist. Kein gutes Zeichen.
„Übrigens bin ich es hier nicht, der von sich denkt, er sei etwas Besonders. Bist nicht eher Du es, der diese Gedanken hat? Ich meine… Du watschelst vor, während und nach jeder Show hier im Backstagebereich herum, Deinen ach-so-hart erkämpften Titel geschultert und mit einem arroganten Blick, den selbst Donald Trump nicht übertreffen kann. Wer im Glashaus sitzt, Randy… Ich kann mich wohl so oft wiederholen, wie ich will. Du wirst es anscheinend nie akzeptieren und meine Aussagen immer wieder als Lüge darstellen. Du machst es Dir dabei etwas einfach, Orton. Aber nun gut… Das könnte hier jetzt bis in alle Ewigkeit so weitergehen. Vielleicht akzeptierst Du einfach, dass wir beide… sagen wir mal… verschiedene Ansichten haben. Hm? Damit müsstest Du Dich doch zufrieden geben können. Abgesehen davon, dass meine Ansichten auf die Realität bezogen und Deine frei erfunden sind. Aber das kann man ja leicht übersehen. Wie wäre es, wenn Du jetzt wieder durch die Gänge marschierst und Deinen Bling-Bling-Gürtel allen zeigst, die ihn in der letzten halben Stunde noch nicht gesehen haben? Damit ich endlich wieder meine Ruhe vor solchen Memmen haben, die sich vor lauter Angst in die Hosen machen und einem die Wörter im Mund verdrehen. Los, los! Husch!“
Mit Wortwitz scheint sich Kennedy selbst beruhigen zu wollen. Nur so kann er verhindern, dass er innerlich förmlich überkocht und auf Orton losgeht. Er will die Situation beenden, ehe die Differenzen mit Fäusten geregelt. Immerhin muss er für sein Match fit sein und für eine Konfrontation mit dem Champion ist es noch zu früh.
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Kennedy blickt sich nach kurzem Überlegen links und rechts um. Dann beugt er sich leicht vor und spricht ein wenig leiser als sonst.
„Okay, Randy. Du hast mich erwischt. Wir sind hier ja unter uns, also kann ich ja mal meine Maske fallen lassen und Dir die Wahrheit sagen… Also, Du hast Recht. Natürlich sind mir die Fans nicht egal. Ich liebe es, wenn sie mir mal zujubeln. Es kommt ja so selten vor. Sonst buhen sie mich immer aus und insgeheim macht mich das tierisch fertig. Backstage schließe ich mich nach einer Show erst mal eine Stunde ein und heule mir die Seele aus dem Leib, weil mich ja im Grunde genommen keine wirklich leiden kann. Und Eric Bischoff ist mir natürlich auch nicht egal. Diese ganzen Beleidigungen und Provokationen von mir sind ein Teil unseres intimen Rollenspiels, verstehst Du? Das turnt uns beide tierisch an… Obendrein habe ich natürlich auch kein Match gegen den amtierenden Champion verdient. Er ist so unfehlbar und steht mit beiden Beinen auf dem Boden. Ich sollte mich feuern lassen. Nur so kann ich es wieder gut machen, dass ich jemals an Dir gezweifelt habe, Randy.“
Während der ganzen Anrede hat Kennedy natürlich deutlich ironisch gesprochen und dabei ein mehr als trauriges Gesicht gemacht. Auch Orton dürfte aufgefallen sein, dass das nur gespielt war.
„Come On! Hast Du mir das jetzt wirklich abgekauft? Deiner Meinung nach bist Du, die Fans und Bischoff mir völlig egal? Aber nicht doch… Randy, ich schenke Dir doch bereits meine Aufmerksamkeit. Muss ich Dich knuddeln, damit Du das verstehst? Auch die Fans sind mir nicht egal, immerhin gefällt es mir, wie sie Dich jede Woche aufs Neue ausbuhen. Das hat so einen belebenden Klang, findest Du nicht? Und Bischoff… Nein, ich gucke mir sehr genau an, was er macht. Er hat ebenfalls meine vollste Aufmerksamkeit. Deine Columbo-Tour zieht im Moment mal ganz und gar nicht. Ich hoffe ich habe Dich jetzt nicht irgendwie enttäuscht. Aber Du liegst falsch. Wie immer eigentlich… Ich meine, erst behauptest Du, ich würde eine einzige Lebenslüge leben. Und kurz darauf verkündest Du mit schmalziger Stimme, dass Du bis in alle Ewigkeit Champion bleiben wirst. Hm… Passt meiner Ansicht nach nicht wirklich zusammen.“
Ken legt kurz seinen Zeigefinger auf das Kinn und lässt es einige Male daran tippen. Sein Blick schweift an die Decke, als überlege er gerade. Als gehe er noch mal im Geist das Gesagte durch. Dann findet er wieder zurück in die laufende Konversation.
„Aber hey, hat sich Dein Anliegen nicht sowieso schon erledigt? Du wolltest mir ein Angebot machen, dass ich Dir angeblich nicht abschlagen könnte. Ich habe klipp und klar abgelehnt. Und jetzt artet das Gespräch in Lügenmärchen, peinlichen Fehlinterpretationen und öffentlichem Gold-Fetischismus aus. Wollen wir das? Ich zumindest nicht. Also, wenn Du mich entschuldigen würdest, Randy… Ich kann nicht den ganzen Tag vor dem Spiegel stehen und mir einbilden ich wäre etwas Besonderes – nur weil ich etwas Gold auf der Schulter liegen habe. Ich muss arbeiten. Na ja, nicht wirklich. Eher muss ich noch ein paar Dinge in die Wege leiten, damit wir uns schon bald wieder gegenüberstehen werden.“
Jetzt tritt Kennedy näher an den Champion heran. Auf Augenhöhe will er dieses Kapitel nun endgültig beenden. Für dieses Mal.
„Nur das nächste Mal, das kann ich Dir versprechen, wird es eine ganze Ecke unangenehmer für Dich werden, Orton. Bereite Dich schon mal auf den Kampf Deines Lebens vor, Mister Destiny. Denn Dein Schicksal hat sich schon längst übernommen…“
Mit diesen Worten dreht Ken seinem möglichen PPV-Gegner den Rücken zu und will die Szene verlassen.
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Ken bleibt mit geschlossenen Augen stehen. Er wirkt nicht wirklich aggressiv, doch den genervten Gesichtsausdruck kann er nicht verstecken. Er geht sich einmal mit beiden Handflächen durch das Gesicht. Anschließend kratzt er sich am Kinn und atmet nochmals tief ein. Diese Konversation hat für ihn schon lange an Sinn verloren. Jetzt wird er auch noch verfolgt.
„Wer ich denke, wer ich bin? Nun, ich bin nicht der Typ, der gerade eben noch ein Interview gestört hat. DU bist zu mir gekommen und nicht umgekehrt. Ich habe nicht um Deine Anwesenheit gebeten, also kann ich auch gehen wann ich will. Es ist herzallerliebst und wirklich rührend, wie sehr Deine Gedanken doch um mich kreisen. Aber anstatt Dich auf mich zu konzentrieren, solltest Du Dich wirklich langsam besser auf Deine kommenden Matches vorbereiten. Wie Dein Kreuzigungs-Match gegen Vampiro beispielsweise. Richte Deinen Fokus lieber neu aus, denn auch auf Deinem Weg sehe ich eine Menge Stolpersteine. Nicht nur am Abend des PPVs.“
Diese Worte sprach Kennedy mit ruhiger Stimme. Satz für Satz, um Orton langsam aber sicher wieder zu beruhigen. Ken kann sich Handgreiflichkeiten nicht erlauben. Wohlmöglich würde er sich so sein Titelmatch verbauen.
„Es wäre nett, wenn Du mir jetzt nicht weiterhin folgst, wie ein Schoßhündchen. Ich heiße nicht Eric Bischoff, dem Du gerne weiterhin in den Hintern kriechen kannst. Und heuchle mir bitte nicht immer noch vor, dass Dir eine mögliche Niederlage meinerseits soviel bedeutet. Für den Fall kann ich mir schon ausmalen wie es wird, denn hey… ich habe ja meine letzten vier Matches nicht gewonnnen. Nochmal: Wieso sollte ich dann mein kommendes gewinnen? Du hast vollkommen Recht, Randy. In Deiner Welt nennst Du es Logik. Doch hier, in der realen Welt, heißt es Überheblichkeit. Nicht nur das, sondern auch Unterschätzung. Du kannst mir vorhersagen, was Du willst. Du kannst weiterhin große Töne spucken – sprichwörtlich. Oder… ja… Oder Du tust mal langsam etwas Gutes, gehst mir aus dem Weg und hältst dein vorlautes Mundwerk!“
Ohne große Mühe bewegt sich Kennedy an Orton vorbei. Ohne ihn dabei anzusehen, lässt er noch einen Satz ab, der immer leiser zu werden scheint, je weiter sich Kennedy entfernt.
„Bye, bye… Mister Bald-Ex-Champion. Und denk dran: Tick-Tack! Deine Zeit läuft ab! Wir sehen uns wieder…“
Ken verschwindet schließlich aus dem Blickfeld und hinterlässt einen verärgerten World Champion.
*Off: Denke das dürfte reichen, oder? Würde zu nichts führen, wenn wir das immer weiter machen^^ Hat aber Spaß gemacht. Schlag auf Schlag liebe ich *
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