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----- Insanity Live vom 19.05.09 (http://www.upw-wrestling.com/wbblite/threadid.php?threadid=3558)
Insanity Live vom 19.05.09
Die Kameras schalten aus dem Sportatorium, hinaus in die kühle, dunkle Nacht. Der Wind pfeift leise vor sich hin und weht sanft über Dallas. Ein angenehmer Abend um einfach mal etwas auf dem Balkon zu sitzen und die Ruhe zu genießen. Jemand der "Ruhe" in diesem Leben nicht mehr genießen wird, ist Jeff Hardy. Der Joker. Die Kamera fängt diesen ein. Er schlendert vor der Arena, dem Sportatorium in dem die heutige Insanity Ausgabe stattfindet. Wonach hält der Psychopath ausschau? Er befindet sich zwischen Gebüsch und Baum und schaut mit aufmerksamen Blick um sich.
Wo... Wo bist du? Ich weiß, dass du hier bist. Zeig dich... hehe
Mit wem redet er? Von wem redet er? Ungewissheit macht sich breit. Der Joker, der heute Abend zwar kein Match bestreitet, aber mit Sicherheit seinen Beitrag zur Show leisten wird, dreht sich im Kreis... bis plötzlich eine weiße Gestalt hinter ihm auftaucht. Eine solche, wie wir sie bereits vor zwei Wochen gesehen haben, als sich Jeff und Allison vor der Halle getroffen hatten. Ein in weißer Clownsmanier gekleideter Mann, der ziemlich mitgenommen aussieht. Hier und da ist die Maske des Mannes vernarbt und weißt schwere Verletzungen auf. Eine Art... Zombieclown. Ahnungslos und unvorbereitet dreht sich Jeffrey dann um; erschrickt und schreit auf. Jener laute Schrei formt sich aber relativ schnell zu belustigtem Gewieher, welches der Joker ausstößt.
HUHUHAHAHA! Hast-Hast du mich erschreckt!
Der Joker bringt sich selbst wieder in die Fassung, lockert sich zunächst etwas auf, schüttelt die Arme aus und legt sich sein gelbgrünes Haar zurecht. Nun stellt er sich vor die maskierte Person und blickt ihr skeptisch ins "Gesicht". Wer verbirgt sich hinter diesem Kostüm?
Hmm...
Misstrauisch knurrt Hardy vor sich hin. Er versucht aus dem Mann schlau zu werden... scheint aber genau so skeptisch wie jeder Zuschauer zu sein.
Wer... bist du?
Eine berechtigte Frage. Der weiße "Zombieclown" aber bleibt still, zeigt keine Anzeichen von Furcht. Keine Reaktion.
Halloooho? Wer bist du? Clowni?
Keine Beantwortung der Frage seitens des Zombieclowns. Hardy scheint so langsam das Interesse zu verlieren... zumindest tut er so, als würde er es tun. Er zuckt mit den Schultern, stößt einen kurzen Seufzer aus und möchte sich dann umdrehen um zu gehen... aber dann:
Wer bist du?
Sofort dreht sich der Joker wieder um und schaut in die Augen unter der Zombiemaske, in die Augen der Person, die sich unter diesem Kostüm befindet.
Ich habe dich zuerst gefragt...
Ich habe dich zuerst gefragt.
Kleingläubig starrt der Joker mit seiner grinsenden Fratze in die Fratze seines Gegenübers. Versucht man gerade, den Joker zu beleidigen?
Wieso trägst du diese dumme Maske?
Wieso trägst du diese dumme Maske?
Perplex verzieht der Joker die Grimasse. Was soll er von diesem Nachahmer bloß halten? Verdutzt verschränkt er die Arme vor der Brust. Was ist hier los?
Was willst du?
Der Zombieclown legt seinen Kopf schief auf seine Schulter, die ungepflegten Gelben Zähne die den Mund des Kostüms ausschmücken scheinen den Joker regelrecht anzulachen. Im nächsten Moment werden die Arme ebenso vor seinem Oberkörper verschränkt, eine weitere Parodie. Das wüst wirkende Kostüm, das durch Risse brilliert verrutscht dabei. Ein leises Kichern des Clowns ist bei der Frage des Jokers zu hören.
Was willst du?
Der Kopf wird wieder in die Aufrechte Position gebracht, der Finger des Clowns wandert auf die Lippe. Die Augen wirken fragend, die Maske zeigt natürlich keine Regung und dennoch erahnt man die Mimik. Immerhin hat der Joker den Clown gesucht, ein leises Schmatzen ist zu hören. Nicht von Jeff Hardy ausgehend, wieder ist es der Clown der sich den Mittel des ehemalgien Hardy Boys bedient. Jene Skepsis, die das Gesicht des Jokers ziert, möchte sich einfach nicht verabschieden. Verständlich.
Okaaay... ich verstehe. Das wird ein... Spielchen. Das ist gut, ich mag Spiele. Möchtest du mich jetzt stalken, damit ich irgendwann... DEN VERSTAND VERLIERE? HAHA! Wenn ja, dann freu ich mich schon auf die... auf die Zukunft. Also-Also werde ich mich jetzt einfach umdrehen... dir die kalte Schulter zeigen und mich verziehen. Wär das... Wär das in Ordnung? Ja? Guuut... dann... auf Wiedersehen. Ich geh dann jetzt, ohne zu wissen wer du bist. Gut.
Mit amüsiertem Unterton bringt Hardy seinen Sarkasmus über die trockenen Lippen seiner einer. Ziemlich schlecht geschauspielert dreht Hardy sich dann um und tut das, was er eben beschreibte. Gehen. Der mysteriöse Clown bleibt auf der Stelle stehen und blickt Hardy hinterher, der es sich nicht verkneifen kann, immer wieder über seine Schulter zu schauen. Das Interesse hat ihn gepackt, das "Geschenk" möchte er aber offensichtlich noch nicht eröffnen. Das Bild zoomt nochmal ganz nah an den geheimnisvollen Zombieclown und fadet damit auch aus...
Es beginnt mit Schwärze. Die gesamte Bildfläche ist ein gähnendes Loch der tiefsten Dunkelheit. Endlos und Besorgnis erregend. Das Bild wird nach wenigen Augenblicken langsam wieder heller. Das Schwarz verschwindet. Das UPW Logo erscheint auf den Bildschirmen zu Hause und das nur allzu gut bekannte "Become the Catalyst"-Lied der Gruppe All that remains ertönt.
Jerry Lawler: "Nun starten wir mit dem ersten Kampf des Abends. Rob Van Dam muss gegen den titanenhaften Gladiator Goliath antreten. Beweglichkeit trifft auf Kraft ... wir sind gespannt, oder JR?"
Jim Ross: "Du sagst es, King. Du sagst es."
Kaum das die beiden vorerst verstummt sind, jubeln die Fans als Larry Legend den Ring betritt. Der charismatische Ringsprecher wartet kurz, dann beginnt er die Probanden anzukündigen.
Larry Legend: "The following contest is scheduled for one fall ... introducing first ..."
ONE OF A KIND! ertönt und die Zuschauer rasten es. Es bedarf im Grunde keiner weiteren Vorstellung ... doch sachte Pyro-Action und eindeutige Bilder auf dem Titantron bezeugen, wer hier nun Einzug halten wird.
Larry Legend: "... from Battlecreek, Michigan ... weighing 237 pounds ... he is The Whole Damn Show .... ROB VAN DAAAAM!"
Kaum angekündigt, betritt RVD die Halle und posiert in bekannter Manier. 'RVD'-Chants von den Zuschauern und der bewegliche Fan-Fav startet auf den Ring zu. Der Zuspruch des Hallenbesucher kennt keine Grenzen.
Dann zeigen die riesigen Videoleinwand eine gewaltige antike Arena. Männer in bronzenen Panzerungen kämpfen mit kurzen Klingen gegeneinander. Wieder ist es der Ringsprecher, der die Initiative ergreift.
Larry Legend: "And his opponent ... from Porthmadog, Wales .. weighing 282 pounds ... GLADIATOOR GOOLIATH!"
Die UK Gladiator Theme setzt ein und auch hier beginnen die Fans zu feiern. Der hünenhafte Krieger der Antike betritt die Halle, gekleidet in die typische, militante Kluft. Mit kräftigen, weitausladenden Schritten erreicht er den Ring und entledigt sich seiner Panzerung. Kurze Zeit später kann Referee Neff den Kampf einläuten.
Sofort bewegen sich die Kontrahenten auf einander zu. Es setzt einen LockUp ... doch der altertümliche Recke kann seine Körperkraft gewinnbringend einsetzen ... er schleudert den viel leichteren RVD von sich ... doch Mr. Monday Night rollt sich geschickt ab. Die Audience jubelt. Erneut gehen beide in einen LockUp-Ansatz ... doch Van Dam bringt einen Spinning Crescent Kick ins Ziel. Goliath scheint unberührt zu bleiben. RVD setzt mittels Roundhousekick nach ... und nun wankt sein hünenhafter Gegner. Dann gibt es einen blitzschnellen Dropkick vom Van Dominator .. und der Gladiator bricht in die Knie. Die Zuschauer jubeln ... Rob Van Dam nimmt in den Seilen Anlauf .... doch der Krieger fängt ihn mit einem Spinning Powerslam ab. Der Ring federt unter der Dynamik der Aktion. Sofort stemmt sich der 280-Pfünder hoch, greift seinem Gegner ins Haar und wuchtet auch ihn auf die Beine. Die mächtigen Hände legen sich um den Hals seines Kontrahenten ... und dann demonstriert Gladiator Goliath einen Twohanded Chokeslam. Die Fans klatschen begeistert Applaus, während der 2-Meter-Mann covert.
*1 ... 2*
Doch bei Zwei kann RVD den Pinfall unterbrechen.
Jerry Lawler: "Ah, knappe Sache. Ein TwoCount vom Gladiator."
Jim Ross: "Und das mit dem ersten Cover nach nur zwei Aktionen. Das ist beeindruckend."
Wieder stemmt sich der bullige Mann aus Wales hoch ... jedoch nur, um sofort zu einem Legdrop abzuspringen ... aber Rob Van Dam rollt sich zur Seite ... Goliath landet schwer auf dem Allerwertesten. Lacher und Applaus von den Fans. The Whole Damn Show hechtet hoch, rennt in die Seile und zeigt einen weiteren Dropkick gegen die Brust seines Gegners. Goliath kippt nach hinten um. RVD setzt sofort mit dem Rolling Thunder nach, der in einer Somersault Senton endet. Nun das Cover vom Zopfträger.
*1 ... 2*
Der TwoCount ist komplett, aber dann kann der Gladiator seinen Gegner von sich schieben. Van Dam schnellt flugs hoch und manövriert sich schnell in die nächste Ecke, während sich der bärtige Waliser langsam erhebt. Kaum das er sich genähert hat, sprintet RVD los ... jedoch nur, um von einer harten Clothesline des Gladiators umgemäht zu werden.
Jerry Lawler: "Das war brutal!"
Mit einem beherzten Griff ins lange Haar von Van Dam zerrt Goliath selbigen auf die Beine, hebelt ihn aus .. und zeigt einen Inverted Front Powerslam, den Colosseum Slam!
Jim Ross: "Colosseum Slam von Goliath ... das sollte es gewesen sein."
Der Pin vom Hünen, Ringrichter Neff zählt durch.
*1 ... 2 ... 3*
Zwar zuckt der Körper von RVD noch, aber es ist zu spät. Der ThreeCount ist perfekt, Neff lässt den Kampf abläuten. Die Fans jubeln und klatschen begeistert Beifall.
Larry Legend: "The winner of this match ... GLADIATOOR GOOLIATH!"
Während sich der Hüne langsam erhebt, setzt sein UK-Gladiator-Theme ein und die Scheinwerfer hüllen den siegreichen Krieger in göttliches Licht.
Jim Ross: "Ein klarer Sieg für den Gladiator."
Backstage. Genauer gesagt die Kabine eines Wrestlers. Schnell wird klar, dass sie nur einem Mann gehören kann. Dem Mann, der für Chaos und Unordnung in seinem Locker bekannt ist. Chris 'The Future' Sabin sitzt auf der Couch und starrt vor sich hin. Wut scheint in im zu lodern und nur darauf zu warten ein passendes Opfer zu finden. Kaum ist er zurück in der UPW und schon fängt seine Unglückssträhne wieder an. Erst fängt Orton wieder an ihm das Leben schwer zu machen, dann bekommt er einen RKO verpasst und zum Schluß wird ihm auch noch die Chance auf den zweithöchsten Belt versaut.
Chris Sabin:
"Dieser.. argh.. ich hab' keine Ahnung auf wen ich wütender bin.. kaum hier und dann so eine ..DAMN!"
Chris schlägt mit der Faust gegen die Sitzfläche der Couch und schüttelt verständnislos den Kopf. Die Kamera schwenkt leicht zur Seite und zum Vorschein kommt eine zweite Person. Sein guter Kumpel und ehemaliger Tag Team Partner Alex "The Technical Messiah" Shelley. Kein Grinsen ist auf seinen Lippen zu erkennen. Viel mehr schaut er ernst zu Chris.
Alex Shelley:
"Hey calm down! Ich weiß, dass du sauer bist und kann es auch durchaus nachvollziehen. Du wirst Orton schon noch in die Finger kriegen und Nash ist in der Hinsicht auch kein wirkliches Problem."
Leichter gesagt als getan. So leicht kann man sich nicht abreagieren. Vor allem nachdem was Chris in der letzten Woche widerfahren ist. Der technical Messiah dürfte auch eine ziemliche Wut im Bauch haben. Auf den selben Mann wie sein Kumpel. Auf Randy Orton. Weiß Chris eigentlich was die Viper mit Alex "angestellt" hat?
Chris Sabin:
"Hast du mitbekommen, was Nash zu mir gesagt hat als er sich den Belt geholt hat? 'Du bist und bleibst ein Teil der TNA'.. ja, blabla.. leider scheint er mit dem Erfolg recht zu haben.. wirklich weit bin ich seit meiner Vertragsunterzeichnung nicht gekommen."
Anscheinend weiß er von nichts und wenn man bedenkt, dass Alex nicht gerade gerne über Dinge spricht, die Sabin noch mehr aufregen würde, ist dies wohl auch nur zu verständlich. Chris schaut Alex an. Melancholisch wird die junge Zukunft auch noch.
Chris Sabin:
"Grr.. langsam reg' ich mich selbst auf. Dieser alte Sack bringt alles durch einander und Orton hilft ihm auch noch!"
Kevin Nash. Das Gesprächsthema Nummer 1 bei den ehemaligen Machine Guns, scheint Konkurrenz zu bekommen ... Randy Orton. Beide sind kein besonders beliebten Personen bei den beiden. Alex streckt sich kurz und bereut das sofort. Seine Hand schnellt förmlich zu seinem Nacken. Hat er etwa immer noch ein paar Probleme wegen des RKO's? In der Hoffnung Chris hat von seiner Reaktion auf den Schmerz im Nacken, nichts mitbekommen, verschränkt er die Arme vor der Brust und scheint nach zu denken.
Alex Shelley:
"Weißt du, beide verdienen mal ordentlich eine drauf. Sowohl Kevin, als auch Orton. Ich denke da wirst du mir zustimmen."
Natürlich wird die Zukunft mit ihm einer Meinung sein. In der Hinsicht auf jeden Fall.
Alex Shelley:
"Und nicht nur du hast Grund auf Orton sauer zu sein, denn ..."
Autsch. Da hat sich der gute Alex wohl verplappert und genau, das bleibt nicht unbemerkt. Chris ist oft schwer von Begriff, aber das war wohl nun zu eindeutig. Verwirrt blickt er seinen Kumpel an.
Chris Sabin:
"Habe ich irgendetwas verpasst? Sprich' ruhig weiter."
Super. Einmal die Worte nicht komplett geplant und schon erzählt man die ein oder Sache, die eigentlich nicht bekannt werden sollte. Findet er eine Ausrede? Auf die Schnelle ist das hin und wieder gar nicht so einfach.
Alex Shelley:
"Denn er hat meinen besten Kumpel angegriffen. Lass mich doch mal ausreden. Tz."
Na klar. Als würde Chris ihm das jetzt wirklich abkaufen. Wahrscheinlich glaubt er das selbst nicht so wirklich. Das er nichts davon mitbekommen hat, hängt wahrscheinlich mit dem "Apparat" zusammen, welches vor dem Fernsehgerät steht. Die X-Box. Zu Mindestens vermutet das der technical Messiah, aber sicher ist er sich dabei nicht.
Alex Shelley:
"Ich hoffe mal du wirst heute besser auf Ortons Aktionen aufpassen ..."
Chris Sabin:
"Wow.. wow.. lass bitte diese unklaren Aussagen. Sag' einfach was Sache ist. Ich war die ganze letzte Woche im Fitness Studio und habe versucht diese verdammte Wut los zu werden.. Zocken hilft da nicht mehr.."
Shelley druckst etwas herum. Scheint nicht so wirklich zu wissen, was er machen soll. Es einfach zugeben, fällt ihm schwer. Nicht nur, weil er weiß, dass er Chris damit nur noch zorniger machen würde. Ein leichtes Seuzfen.
Alex Shelley:
"Sagen wir es mal so.. du bist nicht der Einzige, der einen RKO abbekommen hat."
Abermals packt sich Alex in den Nacken. Massiert diesen leicht. Sabin hat anscheinend verstanden, denn sein Gesicht verzieht sich immer mehr. Die Fäuste werden geballt. Ohne Vorwarnung springt er auf und rennt auf die Tür zur. Shelley schaut ihn leicht verwirrt an. Will noch etwas hinterher rufen, steht sogar auf um ihn aufzuhalten, doch zu spät. Chris ist aus der Tür und mit einem Kopfschüttelndem Shelley fadet die Kamera aus.
Die Show hat bereits begonnen und trotzdem trudeln manche Wrestler erst nach und nach ein. Bei einigen muss das UPW-Team immer fürchten, dass sie zu spät zu ihren Matches erscheinen. Bei dem Mann, der soeben durch die Tür tritt, gibt es in der Hinsicht allerdings keine Bedenken. Immerhin steht Ken Kennedy nicht auf der Card. Wie sollte er auch? Mit seinen ernsthaften Knieproblemen, die es ihm noch nicht mal erlauben halbwegs schmerzfrei zu gehen, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass er noch mal in den Ring steigen könnte. Heute ist er sogar mit einer Krücke unterwegs. Anscheinend hat sich sein Zustand verschlimmert. So sucht er sich seinen Weg humpelnd durch die stressigen Massen vor ihm, als plötzlich sein Handy klingelt. Mit etwas Mühe fischt er das klingelnde Etwas aus seiner Hose heraus und klappt es auf.
Kennedy: Ja?.... Ah! Na endlich rufen Sie mal zurück. Sind ja schwerer zu erreichen als der Papst höchst persönlich. Haben Sie meine Nachricht erhalten?.... Hundert prozentig!
Mit einem modernen Handy ist es einem Dritten unmöglich mitzuhören. Zwar vernimmt man eine Stimme am anderen Ende der Leitung, aber viel mehr als Kauderwelsch, versteht man nicht. Wer auch immer gerade mit Kennedy telefoniert, er scheint ihm gerade eine Bulette ans Ohr zu brabbeln, denn dieser nickt nur stumm, während er sich weiterhin seinen humpeligen Weg durch den Backstage-Bereich bahnt.
Kennedy: Habe ich nicht vor. Noch nicht... Das sollen Sie ja für mich rausfinden. Ob nun möglich oder nicht.
Interessant. Mit wem spricht er da nur?
Kennedy: Doc, Doc... Ich habe Ihnen eine simple Aufgabe gegeben. Erfüllen Sie sie und Ihr Job ist getan. Keiner - und damit meine ich mich - bezahlt Sie hier für's Denken!... Nein, nein. Schon gut. Ich bin mir darüber im Klaren. Aber jetzt machen Sie sich schon ran. Ich brauche Klarheit. So schnell es geht!
Das waren klare Worte, mit denen Ken auch das Gespräch demonstrativ beendet und das Mobiltelefon wieder zuklappt. Etwas besorgt stopft er sein Handy wieder in die Hosentasche und setzt die Suche nach seinem Locker-Room fort.
Backstage zieren einige Aufstellwände eine sonst langweilig kahl-weiss gestrichene Wand. Mit schwarzem Stoff überzogen und einen mittig platzierten Plasma-Bildschirm bestückt, wirkt die Kulisse auf den ersten Blick alles andere als einladend. Aber was solls?! Als Hintergrund für ein Interview von und mit Jeremy Borash dürfte dieser optische Anti-Augenschmaus völlig ausreichen. So reagiert JB auch gleich auf das rote Lämpchen an der Kamera, hebt sein Mikro und begrüßt die Live-Audience.
JB: Lange ist er nicht mehr in den UPW-Ring gestiegen und wie es so aussieht, wird er dies auch in Zukunft nicht mehr tun. Liebe UPW-Fans, bitte begrüßt meinen heutigen Interview-Gast: The Rock!
Natürlich begrüßen die Fans den Peoples Champion mit Pops. Gut gekleidet, in einem lässig schwarzen Shirt, nimmt er seine obligatorische Sonnenbrille von der Peoples-Nase und blickt in die Kamera. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, löst er schon bei der Damenwelt eine wilde Kreichorgie aus. Um keine Zeit zu verlieren, beginnt Borash auch schon mit dem Frage-Antwort-Spiel.
JB: Rock, wie wir schon vor einiger Zeit erfahren haben, wollen Sie Ihre Schuhe endgültig an den Nagel hängen. Das missfällt nicht nur all Ihren Fans, sondern auch einem Mister Kennedy, der sie in den letzten Wochen immer wieder gebeten hat, ein letztes Match zu bestreiten. Letzte Woche wurden seine Worte deutlicher. Wie kommentieren Sie seine Reaktion auf Ihre Entscheidung?
The Rock: Du möchtest eine Reaktion? The Rock würde diesen Misst nicht kommentieren wenn ihm ein penedranter Moderator nicht Fragen dazu stellen würden. Hat Kennedy nichts besseres zu tun als The Rock ständig zu einem Match zu fordern? The Rock kann seine Wut verstehen, über die aktuelle Situation. Das ist ein Schicksaal das schwer zu verdauen ist. Aber verdammt, er soll sich damit abfinden! Er soll sich nicht stattdessen in andere Angelegenheiten einmischen.... Aber es war ja nicht anders zu erwarten...
JB: Was war nicht anders zu erwarten?
The Rock: Ich bitte dich.... Wer hat ihm denn diesen Respekt abgekauft? Niemand glaubte an die Worte von Kennedy. Und langsam zeigt er sein wahres Ich, dass er zwar verstecken kann, aber niemals verliert. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, greift er an. Warum sollte The Rock ein weiteres Match bestreiten? Er bestimmt wann er seine Karriere beendet, und niemand außer ihm! The Rock liebt seine Fans, und wenn seine Fans ihn lieben, können Sie die Entscheidung nachvollziehen. Das Risiko alles schlimmer zu machen ist doch zu groß. Was passiert wenn sich jemand in das Match einmischt? Soll The Rock danach verschwinden? Das würde er nicht, und so zieht sich seine Karriere weiter in die Länge. Er könnte abtreten als erfolgreicher Superstar, oder als Ehrenloser Mann, der sich dem Sport nur mit halbem Herzen widmet.... Wofür wird er sich also entscheiden?
Die Kamera zoomt mit einem Mal raus. Waren eben Borash und Rocky noch allein, steht nun ein alter Bekannter dem People's Champion genau gegenüber: Mister Kennedy höchst persönlich. Kopfschüttelnd und Kaugummi-kauend hat er dem Ganzen bisher gelauscht. Gestützt auf einer Krücke muss er sein Wort erheben.
Kennedy: Wowowowow! Stop it, Rock! Ich habe mein wahres Ich gezeigt? Mein wahres Ich? Rock, wenn irgendjemand, irgendein Mensch auf diesem gottverdammten Planeten etwas über mein wahres Ich, meine Absichten und meinen Charakter weiss, dann doch Du! Als ob Du es nicht vorhergesehen hättest. Aber all das heißt nicht, dass sich Menschen ändern können. Auch wenn Du es mir heute und auch in tausend Jahren nicht glauben wirst: mein Respekt war ernst gemeint!
Double K rückt einen Schritt näher. Aus seinem Gesicht ist nun auch das letzte Fitzelchen Ironie verschwunden. Todernst spricht er weiter. Borash gerät währenddessen völlig in Vergessenheit.
Kennedy: Anscheinend zeigst DU hier Dein wahres Ich... Oder auch nicht. Heuchel nicht weiter vor, dass Du das alles nur für Deine Fans tust. Du tust genau das Gegenteil von dem, was alle wollen: ein letztes Match von und mit dem People's Champ. Aber was tust Du? Du ziehst den Schwanz ein, flüchtest und versteckst Dich! Guck mich nicht so an! Du weisst, dass ich recht habe! Das eigentliche Risiko, welches Du fürchtest, ist das Risiko ein letztes Match zu verlieren. Der glorreiche Rock würde dann mit einer Niederlage die Segel streichen. Gebrochen, wie der Mythos, den Du in den letzten Jahren um Dich herum aufgebaut hast. Nein Rock, Du musst es nicht mehr versuchen zu erklären. Du musst Dich nicht mehr herausreden und uns allen ehrenhafte Ausreden auftischen. Jeder weiss inzwischen bescheid: Du bist ein Feigling! Ein Schwächling! Ein...
Kennedy wird nach dieser hitzigen Ansprache von Rock unterbrochen.
The Rock: Was wird das? Wollen wir uns gengeseitig Feigheit unterstellen? The Rock weis das seine Fans dieses Match sehen wollen, und es tut ihm leid, dass er das abweist. Aber Feige... ist er deswegen nicht.... Kennedy.... was hieltest du davon? The Rock fordert dich heraus.... DU... wirst sein letzter Gegner sein.... Oh moment... du bist ja verletzt..... So ein Ärgerniss..... oder...... schiebst du die Verletzung nur vor? War das eine Ausrede, die du von Anfang an plantest? Weil du wusstest, The Rock würde dich herausfordern, wenn du ihn so anssprichst? Bist du etwa .... ein Feigling?!
Die Herausforderung war nicht ernst gemeint, denn das Ziel der Ansprache war ein ganz anderes. Er wollte Kennedy selbst als Feigling bezeichnen. Er wollte den Spieß umdrehen. Kennedy seine eigene Medizin schlucken lassen. Wobei er damit einen Wunden Punkt erwischt haben dürfte. Kennedys Kauleisten hören auf zu Arbeiten. Rock hat es anscheinend geschafft.
Kennedy: Du.... Nur damit ich das jetzt richtig verstehe und nicht in den falschen Hals bekomme: Du wirfst mir vor zu simulieren?... Du... Die vielen Monate voller Schmerz, die mich bis heute noch verfolgen - all das soll eine von mir geplante Ausrede sein? Nur weil ich angeblich zu feige bin mich Dir gegenüber zu stellen? Ist es das, was Du mir gerade vorgeworfen hast?
The Rock nickt selbstsicher. Kens Augen füllen sich allmählich mit Leere. Der bekannte Tunnelblick tritt ein. Er ist sichtlich fassungslos, sieht zu Boden und schüttelt den Kopf. Hat The Rock hier etwa eine Grenze überschritten? Ist er mit dieser Behauptung zu weit gegangen? Wortlos dreht er dem People's Champ den Rücken zu und verlässt die Szene.
Backstage. Wie immer rennen Worker durch die Gänge, gehen irgendwelchen anscheinend sinnvollen Tätigkeiten nach. Einige unbekannte Gesichter huschen durch das Bild, nur um dann genau so schnell wie sie erschienen sind, zu verschwinden. Kaum sind diese nicht mehr zu sehen, ist ein anderer junger Mann zu erkennen. Im Gegensatz zu den anderen Menschen ist er alles andere als Unbekannt. Der kaltblütiger Blick, die boshafte Mimik und diese raubtierähnlichen Bewegungen. Randy... Keith... Orton. Kaum hat er sich durch einen Angriff in der letzten Show zum Gesprächsthema gemacht, schon macht er weiter. Als Alex Shelley, der beste Kumpel seines Erzrivalen Chris Sabin, Orton zur Rede stellen wollte, musste auch er einen RKO kassieren. Die Viper ist ausgetickt, die Sicherungen sind durchgebrannt... mal wieder. Nun stampft er blutdurstig durch die Katakomben der UPW richtung Ringareal. Es scheint so als würde ihn irgendetwas begleiten, stets an seiner Seite sein.. Irgendetwas was er nun los werden möchte.
Chris Sabin:
"DU ELENDER BASTARD!"
Plötzlich springt Chris Sabin wie aus dem Nichts ins Bild und wirft die Viper zu Boden. Sofort lässt er RKO von seiner eigenen Medizin schmecken und ist dabei genau so Rücksichtlos wie Orton es selbst ist. "Die Zukunft" tickt völlig durch, hat offenbar genug von Randys blutdürstigem Feldzug. Obwohl sich Orton mit den Ellenbogen so gut wie möglich zu schützen versucht, kommen die meisten Schläge durch und treffen ins Schwarze. Chris hat mit Sicherheit von Randys Attacke gegen seinen langzeit Partner und Freund Shelley Wind bekommen... und nun zahlt Orton für seine Sünden. Unerbittliche Schläge treffen die Viper am Kopf, als dieser plötzlich, von einem lauten Kampfschrei animiert, Sabin von sich stößt, aufsteht und sich auf seinen Rivalen stürzt. Ohne zu überlegen schlägt dieser nun auf Sabin ein, der sich aber besser als zuvor Orton vor den Attacken schützen kann - nichtsdestotrotz kassiert Chris den ein oder anderen Treffer. Langsam richten sich beide Männer auf. Lassen dabei aber nicht vom anderen ab. Schenken dem anderem die vollen Aufmerksamkeit, prügeln aufeinander ein und schlagen sich sukzessiv in Richtung Arena. Ein heftiger, blutrünstiger Schlagabtausch entsteht. Die Zuschauer in der Halle werden laut, als die Scheinwerfer die Beiden auf der Rampe "begrüßen". Doch die beiden Superstars lassen sich nicht ablenken. Gehen unerbitterlich auf den Anderen bis sie beim Ring ankommen. Vor diesem scheint sich der Kampf zu zuspitzen, langsam den Höhepunkt zu erreichen. Faustschläge werden immer noch ausgetauscht als die Beiden dann endlich im Ring angekommen sind. Doch bald haben dieser Faustkampf ein Ende, Beide gehen in den Griff; ein ausgeglichenes Kräftemessen entsteht. Unerwartet dreht sich die Viper aus dem Griff, möchte zum RKO ansetzen, wird aber von Sabin gegen die Seile geworfen. Orton federt ab, landet auf dem Ringboden und rollt sich aus dem Ring. Die Viper sieht mitgekommen aus. Der Kampf hat ihm mehr zu schaffen gegeben als es zu erst wirkte; so aber ist es auch bei der Zukunft. Weder Randy noch Chris lassen den Anderen aus den Augen. Starren sich aus der Ferne an. Der Wunsch nach Rache, Wut und Hass spiegelt sich auf den Gesichtern der Beiden. Die Luft ist elektrisiert. Die Spannung zum Greifen. Es kann sich nur noch um Augenblick handeln, bis einer der Beiden wieder den ersten Schritt macht und auf den Anderen los geht. Doch ehe dies geschehen kann, kommen die Boxen zum Einsatz..
Während die Zuschauer sich noch über das letzte Ereignis unterhalten und ihre Meinung kunt tun, wird ein Video eingespielt. Es ist Werbung für eine Late Night Show, die in wenigen Wochen folgen wird. Wirklich besonders scheint diese nicht zu werden. Jedenfalls auf den ersten Blick. Kaum hat man dieses Video als langweilig abgestempelt, schon taucht ein allen bekanntes und verhasstes Gescht auf. Kevin Nash wird zu Besuch bei der Late Night sein und exklusiv über die TNA und UPW reden. Kaum hat das Video geendet, schon wird zu JR und JL geschaltet.
JL: Wieso macht die UPW Werbung dafür?
JR: Hast du mal wieder nicht aufgepasst? Die UPW wird die Szene mit Nash live übertragen, damit jeder fleißige Fan auch mitbekommt, was unser lieber Kevin so zu sagen hat.
JL: Weil es zur selben Sendezeit wie Insanity übertragen wird?
JR: Richtig!
Abermals schalten die Kameras an diesem Abend Backstage. Abermals sind unbekannte Gesichter zu sehen, bevor man endlich Jemand bekanntes begutachten darf. Allison Wonderland betritt in ihrem typischen Schulmädchenoutit die Eingangshalle der UPW. Ihre Haare sind zu einem Zopf gebunden, der auf und ab wippt, während sie anscheinend gut gelaunt durch die Halle schreitet und den ein oder anderen Blick auf sich zieht. Jedoch nicht wegen ihrer freizügigen Kleidung oder gar wegen ihrem skurillen Auftreten. Viel mehr wegen einer frischen Wunde, die ihre Wange ziert. EIn klarer, anscheinend tiefer Schnitt. Eindeutig die Handschrift eines Messers.
Allison:
"Lala.. ihm hat es nicht gefallen.. oh, nein.. er hat es ganz und gar nicht gemocht.. lalala... er fand das nicht.. lustig.. nein, nein..lala."
Fast schon summend verlassen diese Worte ihren Mund. Scheinen aus dem Zusammenhang gerissen und trotzdem zu erklären, was passiert ist. Mit jedem neuem Schritt werden die Sätze wiederholt. Hier und da wird anders betont oder der Satzbau verändert, aber die Aussage bleibt die Gleiche. Irgendjemanden hat irgendetwas nicht gefallen. Wurde deswegen ihr Gesicht entstellt? Eine Frage, die sich wohl auch die Person stellt, die nun ins Bild und damit Allison in den Weg tritt. Ein Mann, dessen Gesicht alles andere als entstellt ist; John Morrison. Die junge Frau bleibt sofort stehen und bricht mitten in ihrem Satz ab. Verwirrt mustert Allison den Mann. Ein rotes Hemd, darüber ein schwarzer Anzug. Natürlich, alles so weit geöffnet, dass man genug von dem adonisgleichem Oberkörper sehen kann. Seine langen, brauen Haare schmeicheln ihm und lassen ihn wie einen jungen Gott wirken. Eine Sonnenbrille verdeckt einen Teil seines Gesichtes und lässt ihn so noch mystischer wirken. The Shaman of Sexy scheint Allison von oben bis unten zu mustern. Dann ein leichtes Kopfschütteln.
"Allison.."
Allison:
"Ääähh... jaah.. und du.. biiist dieser... geföhnte Heiopai?"
Neugierig lässt Allison ihren Blick abermals über den Mann vor sich schweifen. Früher hätte sie Respekt vor ihm gehabt. Sein Aussehen hätte sie dazu gebracht, sich unwohl zu fühlen. Zu stottern oder gar kein Wort aus sich zu bekommen. Aber nun. Frech und dreist wie sie es nur dank Jeff Hardy ist. John schenkt ihren Worten keine Beachtung, nimmt viel lieber die Sonnenbrille von der Nase und beugt sich leicht nach vorne. Sein Blick ist auf die Wunde gerichtet.
"Mal wieder beim Damenbart abrasieren geschnitten?"
Was für eine Frage. Die meisten Diven würde sie wohl aus der Fassung bringen, sie wütend machen und somit wäre Morrison bei ihnen unten durch. Doch Alli kichert nur und winkt ab.
Allison:
"Hihi... nicht doch, du Dummerchen.. ich.. hihi.. ich habe nur das bekommen, was ich.. verdient habe."
"Wow, sucks to be you."
Antwortet The Guru of Greatness trocken, während er seine Sonnenbrille wieder aufsetzt. Das Interesse an der frischen Wunde scheint verflogen zu sein. Scheint ihn nicht wirklich zu beschäftigen. Gleichgültig wirkt der Mann jedoch immer. Allison legt ihren Kopf schief, beobachtet Morrison, der wieder das Wort ergreift.
"Dein Meisterchen war wohl etwas schlecht gelaunt, hm? Und an seinem Spielzeug hat er es dann wohl ausgelassen? Armes Mädchen."
Volltreffer. Morrison weiß, welche Worte er wählen muss, um eine Person aus der Fassung zu bringen. Funktioniren nicht die gewohnten Methoden, so greift man auf Anderes zurück. Das Grinsen der Schwarzhaarigen ist verschwunden. Wut lodert in ihren Augen auf. Hasserfüllt schaut sie John an und presst einige Worte hervor.
Allison:
"Du.. Du hast gar keine Ahnung! Also, halt dich da raus und.. und rede nicht so über ihn! .. und ein für alle Mal: Ich bin KEIN Spielzeug!"
"Bist du nicht? Bis jetzt hatte ich den Eindruck, dass Jeff dich nur für seine Zwecke benutzt. Dass er mit dir zu zeigen wollte, wie einfach es ist einen Menschen aus dem Gleichgewicht zu bringen, wenn er schon Mühe hat sich auf den eigen Beinen zu halten. Ein kleiner Schubser reicht, sagt er doch?"
Die Wut scheint langsam zu weichen. Verwirrung nimmt ihren Platz ein. Allison will etwas sagen, doch John kommt ihr zuvor.
"Bei dir hat dieser Schubser genau das bewirkt was Jeffrey wollte. Du bist dem Wahnsinn verfallen und merkst nichts mehr. Allen Menschen hat er gezeigt, wie leicht er das wohl unschuldigste Mädchen dieser Liga einfach umdrehen kann.. und nun hat er genug von dir. Er braucht dich nicht mehr und diese Wunde sollte Beweis genug für dich sein. So naiv kannst selbst du nicht sein. Welcher Mann würde seiner Geliebten etwas antun.. absichtlich und ohne, dass sie es möchte?"
Allison:
"I-I-I.. ich.. d-du... du hast keine Ahnung, also halt dich da raus!"
Unsicherheit und Zweifel scheinen wieder ein Teil ihres Wesen zu werden. Es wirkt fast schon als hätte John Morrison es geschafft zu Allison durchzukommen. Vielleicht wird er es sein, der sie von ihrem Bahn erlöst?
"Selbst Kevin Thorn fügt seiner geliebten Shelly keinen Schaden zu."
Ein letzter Blick auf die zierliche Frau, dann wendet sich Morrison zum gehen. Überlässt Allison sich und ihren Gedanken, die anscheinend in die verschiedesten Richtungen gehen. schwer zu deuten, was in ihr im Augenblick vorgeht. Doch scheint John es tatsächlich geschafft zu haben, dass sie über Jeff und sein Verhalten ihr gegenüber nachdenkt. Sie scheint ZWeifel aufzubauen. Scheint sich langsam von allem zu distanzieren und wieder in die Unsicherheit zu fliehen. Denkste. Ein Schulterzucken, ein Kopfschütteln und alles ist wieder beim Alten. Sie setzt ein Grinsen auf die Lippen, fängt zu summen an und marschiert durch den Gang als wäre nie etwas passiert. So schnell kann sich ein Mensch die innere Maske aufsetzen. So schnell kann der Mensch in ein seelisches Kostüm steigen und jegliche Gefühle verstecken und begraben. Fade Out..
Lachende, aufgeregte Kinder. Gleißende Lichter und fröhliche Lieder. Der Geruch von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte liegt in der Luft. Titanenhaft erheben sich Riesenräder und andere Fahrattraktionen in den Nachthimmel einer unbestimmten amerikanischen Stadt. Der Jahrmarkt ist gut besucht, die Schausteller selbst geizen mit nichts. Doch in dieser künstlichen Welt des Spaßes und der Freude gibt es auch Schatten. Dunkle Klüfte zwischen tonnenschweren Anhängern, auf denen allerlei Stände und Attraktionen errichtet sind. In diesen Spalten der Finsternis dominiert der Gestank von schwerem Fahrzeugöl und bisweilen auch Harn von betrunkenen Gästen. Jeder Besucher blendet derartige Flecken der Realität auf und gibt sich ganz den Vergnügungen dieser kindlichen Welt hin. Durch die Massen an Besuchern bewegt sich eine Gestalt, die hier nur allzu deplatziert wirkt. Humorlos kann man die schwarze Kluft nennen, die er am Leib trägt. Die mittellangen Haare hängen strähnig ins Gesicht und der Mund ist zu einem schmalen Spalt der Ernsthaftigkeit verzogen. Der finstere Mann steuert auf eine Attraktion zu, die nur allzu bezeichnend für seinen momentanen geistigen Zustand ist - ein Spiegelkabinett. Der dunkle Hängeraufbau wirkt bedrohlich und abweisend zugleich. Doch Kevin Thorn hält mutig darauf zu. Der Eintritt von 2 Dollarn ist schnell beglichen - dann betritt der Hüne das Kabinett der Gegensätze. Sofort ist der Urban Predator umgeben von Spiegelbildern seiner selbst. Bisweilen verzerrt und skuril entstellend, wird das schlecht beleuchtete Spiegellabyrinth zu einem optischen Wirrwarr. Mit hallenden Schritten manövriert sich der nach wie vor titellose Pure Champion durch die verschachtelten Gänge aus Glas und Spiegelflächen. Dann tritt er in einen kleineren Raum. Dunkel ist er und beklemmend eng. Der Urban Predator blickt sich um, als er plötzlich seinen Augen nicht trauen kann. In jenen Spiegelbildern ist nichtmehr er zu sehen, sondern sein Erzrivale und Spielgefährte Jeff Hardy. Sofort reißt der Hüne die Augen auf und veranlässt seinen Körper dazu, mehr Blut als nötig durch seinen mächtigen Körper zu pumpen. Durch diesen Prozess läuft der Champion rot an, zu aller Belustigung des Jokers. In Überzahl ist Kevin Thorn also von Hardy umzingelt. Doch welche der Erscheinungen ist keine Illusion?
"Und wieder kreuzen sich unsere Wege, dunkler Mann... so kurz vor unserem großen Aufeinandertreffen. Bist du schon... nervös? Etwas Lampenfieber vor dem großen Kampf?"
Amüsiertes Gekicher der Spiegelbilder schallt durch den kleinen Raum und gestaltet es so noch unerträglicher. Hardys Spiegelbilder starren mit düsterbelustigter Miene zu Kevin Thorn, der sich immer und immer wieder im Kreis dreht. Wohin seine Augen ihn auch führen - überall steht Jeff Hardy; der Mann, der lacht. Letzte Woche gelang es dem Urban Predator endlich, Hardy die Leviten zu lesen... aber er scheint einfach nicht darauß zu lernen. Im Gegenteil, vielleicht brauchte Hardy so eine "Ohrfeige" ja, um das "Spiel" überhaupt ernst nehmen. Jetzt weiß er, dass Kevin Thorn mindestens auf seinem Level ist, wenn nicht sogar höher. Das sorgt zumindest aus der Sicht des Jokers für viel mehr Unterhaltung und Spaß.
"Ich gebe zu, du konntest mich letzte Woche überraschen. Ich habe dich und dein Weib etwas... unterschätzt und bekam dafür meine Rechnung. Das ist aber in Ordnung, Kevin. Immerhin war ich... gehandicapt... hehe... Wir beide wissen doch was geschehen wär, wenn Allison nicht an diesem Match teil genommen hätte, nicht wahr? Ergo wissen wir beide doch auch... was nächste Woche passieren wird. Freust du dich schon so sehr wie ich, Kevin? Hmmm?"
Der Avatar of Violence speit seine Verachtung förmlich aus. Die Atmung geht schwer, als er versucht seine Situation korrekt einzuschätzen. Die Augen lodern im Feuer des Hasses, während er den wahren Joker zu finden sucht.
Kevin Thorn: "Noch nicht genug Prügel bezogen, Straßenköter? Sicher nicht, bei einem derart dickköpfigen Zeitgenossen. Aber sei Dir versichert Harlekin, mein Rachedurst ist nicht gestillt .... nicht solange ich Dich nicht eigenhändig bezwingen konnte. Dann erst wirst Du für mich ein unbedeutendes Opferlämmchen sein. Deine Spielchen werden mittlerweile von mal zu mal langweiliger. Und dabei hätte ich einem ... Mann ... von Deinem Stande mehr Weitsicht zugemutet."
Der Schwarzgekleidete dreht sich langsam um 180 Grad, seine Augen huschen von einem Joker-Spiegelbild zum nächsten. Die Hände ballen sich zu Fäusten, sein Atem schneidet sich förmlich durch die Luft.
Kevin Thorn: "Und was macht Dich so sicher, dass wir uns neuerlich messen werden, Narr? Du hast, was Mein ist. Gib es mir zurück und ich verschone Leib und Seele. Behalte ein, was mir gehört und ich schmettere Dich auf mehr als einer Ebene. Weide Dich an den dann letzten Tagen der schmerzfreien Zeit ... doch ich bin Deiner Taten ... ÜBERDRÜSSIG!"
Thorn rastet schier aus. Seine Stimme scheint sich zu überschlagen. Sein Kopf fliegt von links nach rechts .. fast so, als erwarte er einen hinterhältigen Angriff. Der Joker lacht.
"Ach Kevin, stell dich doch nicht dümmer an als du bist, das hast du nicht nötig, Hüne... Nein, glaubst du wirklich, dass ich dein Gold kampflos aufgeben würde? Hmm? Glaubst du, dass ich dir deinen Titel einfach so aushändigen würde, mich dann vielleicht noch Entschuldige und dann für immer aus deinem Leben verschwinde? Erwartest du das von mir? Einem Mann von meinem... STANDE? HAHAHA!!"
Es platzt aus dem Joker wie schon so oft einfach herraus. Nervtötendes, unerträgliches Gewieher schallt wie schon zuvor das Gekicher durch den zierlichen Raum. Der Joker scheint wirklich seinen Spaß zu haben und in jeder Situation das Positive, das Komische zu sehen. Etwas, was ein "normaler" Mensch wohl nicht könnte. Aber dann erneut... wer von diesen Männern in diesem Raum ist schon normal? Plötzlich wird der düstere Raum aber erhellt. Erhellt von goldenem Licht. Auch die Augen des Urban Predators beginnen zu funkeln. Hardy hat IHN in der Hand. Den UPW Pure Heavyweight Championship. Kevin Thorns UPW Pure Heavyweight Championship. Der einzige Grund, warum sich ein Mann wie Thorn mit dem Joker herumschlägt. Das Symbol der Dominanz, das Zeichen der Superiortät. Jeff genießt den unüblichen Gesichtsausdruck des Champions, ehe er sich selbst einen Blick aufs Gold gönnt.
"Es scheint, als hättest du deinen Humor verloren, Kevin. Wieso behauptest du denn, dass unser Spiel... LANGWEILIG wird? Es hat doch erst begonnen, noch konntest du deine Trophäe nicht zurück erobern.. Jetzt aussteigen ist nicht, mein düsterer Freund. Nein, wir beide... du und ich. Wir sind dazu verurteilt dies auf ewig zu tun... und gerade deswegen werde ich alles... werde ich nächste Woche alles beenden. Wer hält sich schon an Regeln, die nicht von mir aufgestellt wurden? Hehe..."
Und wieder fixiert sich die kranke, unbeschreibbare Grimasse des Jokers auf Kevin Thorn, der sich auf nichts anderes als seine Tropähe konzentrieren kann und will. Dem Joker ist das bewusst, also ist es wohl Zeit für etwas... Provokation. Hardy nimmt den Titel, legt ihn sich um die Hüften und schnallt den Gürtel zu. Da steht er; der Joker mit dem Titel um die Hüften. Ein Bild, welches Kevin Thorn ganz und garnicht gefallen dürfte. Sofort beginnt dieser auch wütend zu schnaufen.
"Hey, warum denn so ernst? Hmm? Ich habe unser Spielchen noch immer unter Kontrolle. Dein vermeintlicher Sieg letzte Woche bedeutet garnichts, Kevin. Nicht solange ich dieses Baby um meine Hüften tragen kann... und du bei jedem Anblick komplett jegliche Selbstbeherrschung verlierst. Weißt du, denn dieses Bild... es ist einfach... UNBEZAHLBAR! Kein Geld der Welt könnte ein solches, zufriedenes Gefühl in mir hervor rufen, Kevin!"
Kevin Thorn: "Dann ist es an mir dafür zu sorgen, dass dieses Bild verblasst ...."
Kaum gesagt, hämmert Thorn seine Rechte in einen der Leiber Hardys. Klirrend birst das Glas und der Körper fällt in sich zusammen. Der Urban Predator zieht seine nun blutige Hand zurück, noch immer umgeben von einer Vielzahl titeltragender Jokers. Ein weiterer Faustschlag folgt, der einen weiteren Spiegelbruch zu Folge hat. Scherben und Splitter regnen herab, bedecken den Boden. Verleihen ihm eine gleißende Anmut, dem funkelndem Firmament gleich.
Kevin Thorn: "Nein Joker ... noch ist nichts vorbei ... ich sehe Dir an, wie Ernst es Dir ist. Doch Deine Goldgier hat Dich berechenbar gemacht. Du bist dem güldenen Glanze verfallen - einer Elster gleich. Dein Handeln wird bestimmt vom Dämon des Reichtums. Du bist ein Schatten Deiner selbst. Verdammt dazu von mir erlöst zu werden. Ich werde der Richtspruch der Rechtschaffenheit sein ... und Deinen Irrwitz beenden."
Ein neuerlicher, gewaltiger Hieb folgt und wieder zerspringt einer der Hardys in Miriaden von kleinen Glassplittern. Die Hand von Thorn ist blutverschmiert, kleinere Scherben ragen aus Knöcheln und Fleisch .. doch sein zorniger Blick verkündet Kampfeslust ... ja beinahe einen Rausch. Närrisch beobachtet der Joker den blutdürstigen Aufmarsch des Predators.
"Kevin, wir werden wohl nie auf einen Nenner kommen, was?"
Und wieder zerspringt ein Spiegel. Glasscherben sammeln sich auf dem Boden und vermehren sich von Augenblick zu Augenblick. Thorn ist fest entschlossen, den Joker ausfindig zu machen. Hinter einem dieser Spiegel MUSS er sich verstecken.
"Das ist... das ist tragisch. Ich war mir sicher dass wir beide gute Freunde werden könnten..."
Wiederholt fällt ein Spiegel in sich zusammen und kracht glanzlos zu Boden. Ein Joker weniger. Thorn scheint den Worten des Jokers garkeine Aufmerksamkeit mehr zu schenken.
"Hör mir zu, Kevin. Du hast keine andere Wahl, als mir nächste Woche erneut... Kevin... Hallooo?"
Aber Thorn spielt nurnoch mit dem Gedanken, dem Narren das Gold vom Leibe zu reißen, um es sich selbst wieder um die Hüften zu schnallen. Die oft beeinflussenden Worte des Jokers prallen an ihm ab und begeben sich zu Boden wie auch die Glasscherben. KLIRR! Ein weiterer Spiegel zerschmettert.
"KEVIN!"
Mit einem wutentbranntem Schrei bekommt der Joker nun doch was er möchte: Kevin Thorns ungeteilte Aufmerksamkeit. Grimmig blickt der Urban Predator in eines der Spiegelbilder des Jokers. Erbost erwidert Hardy seinen Blick.
"Deine Zeit der Dominanz wird übernächste Woche ihr endgültiges Ende nehmen. Mach deine Augen auf und blicke dich um. Starr in dein eigenes Spiegelbild und realisiere, was aus der einstigen Most Dominant Force geworden ist. Realisiere, wer an diesem Unglück Schuld trägt und wer sich einen Spaß darauß machte, dir deine Grenzen aufzuzeigen. Ich habe dich aus dem Gleichgewicht gebracht... und nun wird es Zeit... für das große Finale!"
Phrenetisches Gelächter. Der Joker ist sich seiner Sache sicherer denn je. Überschätzt er sich... oder wird der Urban Predator nächste Woche tatsächlich fallen?
Kevin Thorn: "Das Finale, kleiner Freund? Oh nein ... je länger Du Dich mit entziehst .. je mehr Du mich in Rage bringst ... desto länger wird die Dauer Deiner Pein anhalten. Ich werde Dich auf der Streckbank zu einem Tau flechten. Ich werde Dich wochenlang in eine Eiserne Jungfrau sperren ... Dich ersaufen und zermalmen."
Der Messiah of Agony atmet schwer. Blut fällt zu dicken Tropfen gesammelt von seinen nach wie vor geballten Fäusten. Die Haare sind strähnig und kleben an der verschwitzten Stirn. Nein, dieser Thorn ist nicht der ruchlose, allesvernichtende Kaltblüter von einst ... er ist gezeichnet von den Mindgames des Jokers. Gezeichnet und gebrochen.
Kevin Thorn: "Harlekin .. ich werde Dich finden ... ich werde Dich kriegen ... und dann werde ich Dich zerreissen. Und wenn es das letzte ist, was ich tue."
Enttäuscht verzieht der Joker zunächst seine Grimasse, bis er offensichtlich wieder einen Grund zu Lächeln hat.
"Weißt du, Kevin... Ich glaube... was auch immer dich nicht umbringt... macht dich... komischer."
Der Joker lacht los und macht sich noch etwas über Kevin Thorn lustig, der soeben einen weiteren Spiegel einschlug. Noch ehe der Urban Predator also sein Ziel erreichen konnte, nämlich den Joker und den Titel in die Finger zu bekommen, dreht sich der Harlekin um und verlässt das Szenario. Ein ironisches Winken soll das Letzte sein, was das Avatar of Violence von dem Joker vor ihrem Aufeinandertreffen bei No Excuses sieht. Mit den lodernden Flammen des Hasses und der Verachtung in den Augen des Pure Champions geht die vorletzte Insanity Ausgabe vor No Excuses zum letzten Match des Abends ...
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