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Geschrieben von Lacey am 01.08.2010 um 19:18:

Sandy's trash till death

Sandy's trash till death


Sandys Erinnerungen an die letzten Stunden sind kaum noch existent, es befinden sich höchstens noch einige Bruchstücke wild verstreut in ihrem Gedächtnis, sodass es unmöglich ist sich ein klares Bild von den vergangenen Ereignissen zu machen. Aber eins kann sie mit Gewissheit, dass war der heftigste Drogentrip auf dem sie je gewesen ist. Es kommt ihr so vor, als hätte sie alles was sie kriegen konnte, so schnell wie möglich genommen. Der Grund dafür ist offensichtlich, eine lange Wunde, die sich mitten im Regenerationsprozess befindet, beginnt bei ihrer Hüfte und zieht sich quer über ihren Rücken bis zum Nacken. Der Schmerz pulsiert in brennenden Wogen. Doch er war nicht allein, auch ihre Nase sendet kontinuierlich quälende Impulse aus. Das ist auch kein Wunder, denn ihre einst so verführerische, wohlgeformte Stupsnase ist nun grotesk verformt und zum Teil mit verkrustetem Blut bedeckt, anscheinend ist sie gebrochen. Sie kann sich noch schwach daran erinnern, dass ihr das Koksen seit Jahren nicht mehr so viele Probleme bereitet hat, wie vor ein paar Stunden.

Wie es zu den Verletzungen gekommen ist? Sie hat so gut wie keine Ahnung. Sicherlich hat es etwas mit ihrem Beruf zu tun. Sandy arbeitet in Japan als Prostituierte und in einem Land, in dem Pornos gezeichnet werden, indem baumstammdicke Tentakeln junge Mädchen vergewaltigt werden, kann es bei der Arbeit zu manchen 'Unfällen' kommen. Doch der Grund ist erstmal egal, im Moment sind die Schmerzen, die sich eifrig Gehör verschaffen, ihr viel größeres Problem. Zum Glück hat Sandy nachdem die Drogen ihre Wirkung verloren hatten, diese wundersame, junge Frau getroffen. Das Mädchen nennt sich selbst Lilith (was höchstwahrscheinlich eben so wie 'Sandy' nur ein Pseudonym ist) und ihr Kleidungsstil erinnert an die Gothicszene, wirkt aber gleichzeitig altertümlich und dadurch macht sie einen düsteren, aber auch tugendhaften Eindruck. Diesem Verwirrspiel wird dadurch die Krone aufgesetzt, dass Lilith eine mit Whiskey gefüllte, etikettlose Flasche mit sich herum trägt und Sandy auf einen Drink eingeladen hat. Jeder, der noch über ein bisschen gesunden Menschenverstand verfügt, würde so ein Angebot natürlich sofort ablehnen. Aber nicht Sandy, sie weiß, dass sie unbedingt was braucht, um die Schmerzen zu betäuben und Lilith weiß es wahrscheinlich auch. Also ist Sandy Lilith in eine obskure, sehr westlich eingerichtete Spelunke, in der sich außer den beiden Frauen nur alte Tische und Stühle aus Holz, so wie ein in die Jahre gekommener Tresen befinden, gefolgt und hat sich an einen der Holztische gesetzt. Schnell hat Lilith zwei kurze Trinkgläser mit dickem, stabilen Boden, sogenannte Tumbler hervorgeholt, auf dem Tisch platziert und sich wie eine richtige Saufkumpanin zu der Prostituierten an den Tisch gesetzt und die Gläser mit dem goldbraunen Whiskey gefüllt 'Hab ich selbst gebrannt...' hat sie dabei gesagt und auch wenn es Sandy eigentlich ziemlich abwegig erschien, hat sie es Lilith trotzdem geglaubt.

Erzähl doch mal, wie es dich in die Prostitution verschlagen hat...

Nach einiger Zeit des stummen Trinkens, bei dem die schwarzhaarige Sandy deutlich mehr trinkt als die schwarzhaarige Lilith, die stets darauf achtet, dass die beiden Gläser gut gefüllt sind, offenbart das spendable Mädchen der Prostituierten ihr Anliegen. Offenbar ist sie an ihren Erlebnissen im Rotlichtmilleu interessiert und erkauft es sich nun mit dem Alkohol den Sandy so dringend benötigt. Beiden ist vollkommen klar, dass der Whiskeystrom nur dann weiterfließen wird, wenn Lilith das von ihr, aus welchen Gründen auch immer (wahrscheinlich ist sie eine Journalisten, die einen investigativen Bericht über Japans Rotlichtmilleu schreiben will, denkt sich Sandy), also lässt die bezahlte Dame den Informationsstrom fließen.

Ja, also... Alles fing mit meinem Japanurlaub vor einigen Jahren an, ich war hier mit meinem damaligen Freund und wir haben eine echt schöne Zeit hier verbracht. Doch am Tag vor unserer Abreise übertrieb ich es offenbar mit dem Feiern. Ich weiß nicht mehr was damals in der Nacht passiert ist, aber als ich wieder im Hotelzimmer aufwachte war mein Freund mit unseren Flugtickets und meinen Papieren verschwunden. Ich hatte nur noch meine Handtasche und ein bisschen Geld. Verwundert ging ich zur Rezeption, dort wurde mir mitgeteilt, dass mein Freund bereits die Hotelrechnung bezahlt hatte und das Hotel allein verlassen hatte. Bis heute habe ich keine Ahnung, warum er das getan hat und wo er jetzt überhaupt ist...

Während sie die schmerzhafte Erinnerung aufbereitet, senkt Sandy betroffen ihren Kopf. Man merkt, dass sie schon oft mit dem plötzlichen Verschwinden ihres Freundes beschäftigt hat und die zwangsläufig aufkommenden Fragen sich noch immer quälend in ihre Seele bohren. Mit einem widerlichen Geräusch zieht sie den Rotz in ihrer malträtierten Nase hoch und nimmt dann einen tiefen Schluck Whiskey um fortfahren zu können. Lilith beobachtet das alles interessiert und für einen kurzen Moment treffen sich dabei die ungewöhnlichen, smaragdgrünen Augen des Rotschopfes mit Sandys haselnussbraunen. Unwillkürlich zuckt die Prostituierte zusammen und ein Angstschauer läuft ihren Rücken runter, wobei er die lange Wunde kreuzt. In Sandys Gehirn manifestiert sich der Verdacht, dass mit Lilith irgendetwas nicht stimmt, doch rasch schaltet sich die Gier nach der mütterlichen Wärme und dem schönen Betäuben des Alkohols und verdrängt die Zweifel. Ein Mechanismus, der essentiell für das Überleben auf dem Markt der käuflichen Liebe ist.

Ich war dann also auf mich allein gestellt, ohne Ausweis, ohne einem Dach über den Kopf , ohne Kenntnisse der japanischen Sprache und mein Geld reichte nicht mal für ein Rückflugticket. Hilflos irrte ich in der Stadt herum und bekam dabei rein zufällig mit, dass in der Nacht in einem angesagten Club viele reiche Geschäftsmänner anwesend sein werden. Ich versuchte also mein Glück und nach einer kleinen 'Gefälligkeit“ ließ mich der Türsteher in den Club und es gelang mir schnell die Aufmerksamkeit einiger hässlicher, aber reicher Männer auf mich zu ziehen. Ich verhalf ihnen dann zu einigen schönen Nächten und sie verhalfen mir dazu kurzfristig halbwegs über die Runden zu kommen. Nachdem dies so gut geklappt hatte, versuchte ich mein Glück weiter und systematisierte mein Vorgehen. Ich war also auf den beliebtesten Partys der Businessmänner präsent und schlief mit jedem, der mir ein kleines Geschenk, am besten natürlich Bargeld, machte. Dies ging dann auch einige Zeit ganz gut, doch dann hielt ich es nicht mehr aus, diesen widerwärtigen, alten Säcken vorzuspielen, dass ich sie lieben würde. Aber aufhören konnte ich natürlich auch nicht, also nahm ich Drogen. In welcher Reihenfolge ich mit was angefangen habe, weiß ich nicht mehr, ich weiß nur noch, dass ich sehr schnell alles ausprobiert hatte und natürlich war ich schnell abhängig. Deswegen brauchte ich sehr schnell, sehr viel Geld. Erst sträubte ich mich dagegen, doch dann tat ich es. Ich wurde eine Nutte. Zwar war ich im Grunde vorher auch nichts anderes, aber jetzt musste ich mir nicht mehr selbst meine Kunden suchen, sondern habe einen Zuhälter, der verdammt viel 'Provision' verlangt, mich aber dafür mit Drogen versorgt. Von meiner Abhängigkeit wissen natürlich auch meine Kunden und natürlich sind sie meistens auch um einiges stärker als ich. Aus diesem Grund gerate ich leider immer wieder an perverse Freaks, die ich nur dann ertragen, wenn ich bei der Arbeit auf Drogen bin und die Erinnerung daran wieder mit Drogen auslöschen kann.

Wie zur Bestätigung greift Sandy nun ein weiteres Mal zum stets gut gefüllten Tumbler und nimmt einen kräftigen Schluck. Die Wirkung des Alkohols ist lächerlich gering, wenn man sie mit der anderer Drogen vergleicht. Doch auch in diesem Fall kommt es auch auf die Dosis an und der Whiskey hilft einem eine Brücke von der einen Drogenwolke zur nächsten zu schlagen. Krachend stellt Sandy das in einem Zug geleerte Glas wieder auf den Tisch, dabei blickt sie voller Selbstmitleid an sich herunter, während ihr Lilith nachschenkt und mit der anderen Hand eine kreisende Bewegung macht um sie zum Weiterrede zu animieren.

Und das schlimmste ist keiner kann mir helfen, denn Prostitution ist hier illegal und wenn ich mich wem anvertraue riskiere ich eine Strafanzeige. Ich kann nicht mal ins Krankenhaus um meine Verletzungen, weiß Gott wo die herkommen, behandeln zu lassen, denn dafür fehlt mir das Geld... Anschaffen gehen kann ich damit leider auch nicht, aber wo soll ich dann mein Geld herbekommen? Wo soll ich meine Drogen herbekommen? Was soll ich denn jetzt tun? Lilith, sag mir, was soll ich jetzt tun?

Endlich kommt das worauf Lilith so lange gewartet hat, Sandy bricht zusammen. Dicke Tränen fließen über ihr ungeschminktes, durch die gebrochene Nase entstelltes Gesicht. Um ihr Gesicht dort drin zu vergraben verschränkt sie ihre Arme auf den Tisch, wobei ihr Glas zu Boden fällt und dort klirrend zerbricht. Die schluchzende Prostituierte bekommt davon natürlich nichts mit und wird voller sadistischer Freude von Lilith beobachtet. Doch schnell verliert die Rothaarige den Spaß und steht auf. Scheinbar ohne Sandy zu beachten geht sie zum Ausgang, doch dann berührt sie plötzlich im richtigen Moment ein Bein von Sandys Stuhl. Daraufhin kippt der Stuhl zur Seite um und Sandy fällt nach vorne, mit der Nase direkt auf die Tischkante. Der Schmerz lässt sie aufschreien und dann bricht sie auf dem Kneipenboden zusammen, mit dem Kopf in der Whiskeypfütze. Immer noch gierend streckt Sandy ihre Zunge aus und leckt das Flüssiggold mit der leichten Chromfärbung vom dreckigen Kneipenboden auf. In der Zwischenzeit hat Lilith mit der Schnelligkeit eines geübten Duelleanten ihre versteckt unter ihrem Kniestrumpf befestigte Glock 39 hervorgeholt und in die Hand genommen. Spaßeshalber zielt sie nun auf Sandy, die hebt nun ihren Kopf und stellt voller Entsetzen fest, wer da vor ihr steht. Durch den Drogennebel hindurch erkennt, sie, dass es Lacey dieser verfluchte Freundin von Edge ist. Sandy wurde von ihr dazu angeheuert, die Treue ihres Freundes zu testen und dann haben sie in furchteinflößender Harmonie ihr diese Verletzungen zugefügt. Aber das Schlimmste kommt ja noch, jetzt hat sie sich auch noch bei ihr ausgeheult. Der Person die Schuld an diesem ganzen Schlamassel ist.

Du verdammtes Miststück! Ich hasse dich! Ich bring dich um!

Voller Wut richtet Sandy sich auf und stürmt auf Lacey zu, die Gothic Queen wehrt diesen Angriff mit der Professionalität und Brutalität einer Berufswrestlerin ab. Krachend landet Sandy auf dem Kneipenboden und blickt mit manischem Zorn in den Augen zu Lacey, die amüsiert kichert.

Ist es wirklich so schlau, wenn die Person ohne Waffe, die Person mit Waffe angreift, huh?

Angst erfüllt nun den ganzen Körper der Prostituierten und lässt sie am ganzen Körper zittern. Panisch kriecht sie voller Demut auf Lacey zu und nähert sich mit ihren Lippen den Schuhen der Ophelia. Sandy ist bereit für die ultimative Unterwerfungsgeste.

Bitte verzeih mir! Es tut mir so Leid..

Sandy will weitersprechen, doch erneut wird sie von Lacey Stiefeln zu Boden geschleudert.

Geh weg von mir, Abschaum!

Wie aus dem Nichts zaubert die Gothic Queen nun einen Revolver hervor, der so alt ist, dass man nicht mal mehr die Signatur des Herstellers ihn bei den richtigen Händlern quasi hinterher geschmissen bekommt. und wirft ihn grinsend in Sandys Schoß.

In der Trommel befindet sich noch eine Patrone, tu das richtige und erlöse dich.

Perplex starrt Sandy auf das eiserne Ding in ihrem Schoß, soll sie es wirklich tun? Soll sie ihrem ganzen beschissenen Leben ein Ende setzen? Oder soll sie etwa Lacey erschießen? Nein, auch wenn sie sich rächen würde, würde das nichts an ihrer Situation ändern und wahrscheinlich sind Laceys Reflexe auch so gut, dass sie der Kugel auswichen würde. Fragend blickt sie zur Gothic Queen, die dreht sich um und geht dann zum Ausgang, während sie mit ihrem wunderschönen, elfenhaften Gesang antwortet.


We are the angels of the dark,
we`re everything you ever need,
we have the darkness on our side,
it will guide us to a better life,
no more fear and no more pain,
we will protect you eternally,
the only price you have to pay,
is to leave this world behind!

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»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


»Harmlose Späße, Starkstrom und Schläge, bleibende Schäden, du kannst das Zeitliche segnen und diese Erde wird sich weiterdrehen, als sei nichts gewesen und im Endeffekt fragt keiner, gar keiner
also warum so ein ernstes Gesicht?«

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