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Reductio ad absurdum: 2nd Round
Ein Fan nach dem Anderen nimmt wieder seinen Platz ein. Die angekündigte Pause der Houseshow endet in wenigen Augenblicken. Insanity steht bevor, weshalb zu erwarten ist, dass einige Kontrahenten der Hauptshow noch ein paar Worte über ihr Match verlieren möchten. Der Main Event, ein ungleich wirkender Kampf. Ein Tag Team Match, mit Athleten deren Begleiter sich in der Anzahl deutlich unterscheiden. Die Brotherhood hat einen deutlichen Vorteil, was die Begleitung angeht. Man möchte seine Macht demonstrieren. Angst verbreiten, und dominieren, dass sollten wohl die genauen Ziele dieser Vereinigung sein. Am Dienstag stellen sich ihnen zwei Briten in den Weg. Nigel McGuinness und Doug Williams. Ein noch junges Tag Team, dass bereits herbe Rückschläge erlitt, zuletzt durch den Titleverlust. Doch ein Douglas Williams würde sich davon nicht abschrecken lassen. Das dürfte wohl auch der Grund für das Erklingen seines Themes sein, als die letzten Fans Platz genommen haben. Sofort wird gebuht. Auch in Kanada steht man nicht auf den arroganten Briten, der zwar im Ring einiges drauf hat, seine Leistungen aber übertrieben oft lobt. Niemand mag Angeber, selbst wenn die Personen dazu berechtigt sind. Williams erscheint in Jeans und T-Shirt. Wieder einmal wird er heute kein Match bestreiten. Eine Houseshow, dass ist unter seinem Niveau. Doug braucht Kameras, und die Zuschauer zuhause. Er braucht die große Bühne für seine Matches. Heute ist er nur hier, um seine Gegner verbal zu flankieren. Darum beschreitet er seinen Weg. Doch auf der Hälfte der Rampe bleibt er plötzlich stehen, und beginnt zu lächeln. Die britische Nationalhymne verstummt, und Fangesänge schallen durch die Boxen. Es sind also nicht die hier anwesenden Fans, sondern Aufnahmen aus einem Stadion, die die Halle mit Lautstärke versorgen. Hinter Doug erscheinen plötzlich sieben, acht, neun Begleiter. Alle mit Trainingshosen, und einer mit der Englandfahne bestickten Bomberjacke gekleidet. Allesamt mit einem Bierbecher bewaffnet. Diese Arme aus Trunkenbolden begleitet Doug sicher zum Ring. Dort platziert er sich im Zentrum, während seine Landsleute sich vor den Ring, Blickrichtung Entrance platzieren. Unintelligent könnte man meinen, denn schließlich könnte die Brotherhood auch hinter Doug erscheinen. Doch scheinbar schätzt er zumindest Kevin Thorn als Jemanden ein, der die direkte Konfrontation sucht. Williams hebt sein Mikrophon, und beginnt mit seinen Worten.
Doug Williams: So, "Brotherhood", regeln wir das in England!
Seine Mitbringsel gröhlen, und heben ihr Bier. Natürlich Könnte es durchaus sein, dass sie gegen die erfahrenen Athleten der UPW den Kürzeren ziehen würden, wenn es darauf ankäme. Doch sind die englischen Fußballfans für ihren Stolz bekannt. Sie würden keiner Konfrontation entfliehen, auch wenn sie noch so aussichtslos ist. Douglas hingegen könnte eine derartige Ablenkung nutzen, um zu verschwinden. Das ist wohl auch sein Plan. "Feige" sagen die Einen, "clever" behaupten die Anderen.
Doug Williams: Ich habe ein paar Freunde von Nigel mitgebracht. Ich gebe mich in der Regel mit solchen Leuten nicht ab, aber hey... dumm bin ich nicht. Ich stelle mich doch nicht einer Armada aus Spinnern, da stelle ich lieber meine Eigene zusammen...
Eine eigene Armada aus Spinnern? Zum Glück sind die Begleiter zu sehr damit beschäftigt Spaß zu haben, sonst hätten sie diese Spitze schon längst bestraft.
Doug Williams: Man muss sich nur ansehen, wen ihr alles als eure Verbündeten bezeichnet, da wird einem schon schlecht! Ich weis gar nicht, wo ich anfangen soll. Aber,... wo sind denn meine Manieren... In England pflegt man die Form der Höflichkeit... Ladies first, am I right? Nun, dann fällt diese, scheinbar aus Twilight entsprungene "Schönheit" wohl aus. Ariel ist keine Lady. Sie ist eine in Latex gesteckte alte .... Transvestitin, Fragezeichen? Ich frage mich, wie Christian Cage ihr abkaufen konnte, dass sie schwanger ist, wenn sie doch offensichtlich mehr zwischen den Beinen hat als nur den Kopf von Kevin Thorn,... und Christian Cage, ... und Suicide, Jarvi... Ich weis nicht wer da schon alles ran durfte, aber so macht man das ja unter Brüdern -in der Hood-.... I want to call it Bit**sharing....
Ungezügelt, rücksichtslos und vorallem uncharmant wie immer beleidigt er nun Jeden der ihn in den Sinn kommt.
Doug Williams: Ihr seit doch eine reine Ansammlung von Egozentrikern! Lasst euch das doch auf der Zunge zergehen... Eine Vampirin.... ein Vampir, der angeblich gar keiner sein will. Ein Typ im Superheldenoutfit aus den 30ern, dessen Name un-ehrenvoller kaum sein könnte... Suicide, ... ist das dein Talent? Lässt sich leider nur einmal ausführen, hab ich recht? Nun, vielleicht lässt du dich ja dazu überreden dich am Dienstag im Ring fallen zu lassen, dass würde uns einiges an sinnloser Arbeit abnehmen. Dieses mühevolle Schwächen des Gegners, nur um am Ende dann den Sieg zu holen, obwohl von Anfang an kein Zweifel darin bestand, dass dieser uns vorbehalten ist. It's just boring. Es wäre beeindruckender, wenn wir auf große Stars treffen würden, aber hier treffen wir doch nur auf Abschaum... Die Reste der glorreichen Zeit des Jahres... 2009? I don't know... wann hat denn dieser unförmige Stablegründer seinen letzten Erfolg feiern dürfen? Ist das nicht schon eine ganze Weile her? Eine weitere Tatsache die dazu beiträgt, dass Kevin Thorn eine erbärmliche Gestalt ist. Nicht nur, dass er in gewohnter Regelmäßigkeit zufällig aufgegabelte - nennen wir sie mal "Wrestler"- um sich scharrt, nein er versucht auch noch verzweifelt an seine "glorreiche" Zeit anzuknüpfen. Hör zu Thorn, als du in der UPW Title für Title holtest, habe ich im Indypendent Bereich Namenlosen nach Namenlosen abgefertigt. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich endlich entdeckt wurde... doch nun ist es soweit... Glaube nicht, dass ich mir diese Chance von einen untrainierten Idioten nehmen lasse!
Interessante Kampfansage, die wohl mehr über Williams verrät, als jedes vorrangegangene Wort. Williams wird gnadenlos ausgebuht, und bekommt Hass-Gesänge an den Kopf geworfen, doch als sich das Publikum wieder beruhigt, setzt Doug fort.
Doug Williams: Aus mir spricht nicht der Neid Thorn, sondern das Unverständnis und der Hass! Hass darauf, dass du nicht mal weist wie man Wrestling buchstabiert, und trotzdem schon früh die Chance bekommen hast, dich im TV zu beweisen. Du hast Erfolge erzielt, indem du Pfeifen besiegtest, und Hilfe organisiertest. Wrestler wie du, machen mich krank! Ihr ruht euch auf euren Erfolgen aus, lasst das Fett ansetzen, und seht zu dass ihr noch ein oder zwei anständige Würfe praktizieren könnt. Sieh dich doch an,... dein Outfit platzt regelmäßig aus allen Nähten!
Die Buhrufe wollen nicht abklingen. Doug Williams ist kein Mann von Ehre, aber er behauptet das gerne. Wann immer er in Gefahr ist, verschwindet er. Wann immer er ein Match unfair beenden kann, nutzt er die Chance. Steve Corino wollte er seinerseits nicht pinnen, da er befürchtete sich in den Stacheldraht legen zu müssen. Dafür riskierte er sogar seinen Sieg. All das bleibt den Fans in Erinnerung. Allerdings hat Thorn selbst auch viele Feinde, die zumindest diesen Aussagen zustimmen. Thorn war nie der athletischte. Ihn als Fett zu bezeichnen, dass ist wohl sehr weit hergeholt, allerdings ist er im Vergleich zu Doug tatsächlich weniger durchtrainiert.
Doug Williams: Du ruhst dich darauf auf, dass du Personen zur Powerbomb stämmen kannst, aber Doug Williams und Nigel McGuinness sind zwei völlig andere Kaliber! Wir gehen intelligent vor, können Aktionen erahnen und auskontern. Unsere Stärke,... ist das Wrestling, nicht das heben von Gewichten! Vergiss nicht, bei den -Total Nonstop Alcoholics- gab es nur Wrestler deiner Art. Wir sind also bestens gerüstet!
Es ist klar, welche Liga Doug da anspricht. Den richtigen Namen darf er aus Lizensgründen nicht aussprechen, allerdings fand er ja eine Umschreibung, die jeder versteht, und zeitgleich ein ordentlicher Seitenhieb war.
Doug Williams: Genug von Jabba the Hut... Wir haben ja noch einen zweiten Gegner... Ein identitätsloser Nobody. Bist du nicht die Personifizierung der Heisenberg‘schen Unschärfetheorie? Du weist schon,... man weis entweder wo du bist, oder aber man kennt deinen Impuls. Niemals beides gleichzeitig. Als wären deine Augen geöffnet, doch du weist nicht wo du gerade stehst. Eine kleine Identitätskrise nehme ich an. Es weis ja auch niemand wer unter dieser Maske steckt...
Doug überlegt einen Moment, kratzt sich darstellend am Kinn, um dann eine Frage an sein vorheriges Verbalziel zu richten.
Doug Williams: Kevin, schon einmal darüber nachgedacht dass es sich um Nigel handeln könnte? Natürlich würde ich das hier nicht unkontrolliert ausplaudern,... oder etwa doch? Wie kann man denn nur Jemanden vertrauen, dessen wahre Identität man gar nicht kennt? Nigel war mein Gegenbeispiel für dein Verhalten, ich denke damit ist einmal mehr aufgedeckt wurden, wie absurd das Verhalten in der UPW teilweise ist!
Doug setzt an zum Finale seiner Ansprache. Die meisten Fans sind sicher erfreut darüber.
Doug Williams: Am Dienstag treffen wir aufeinander. You and Mr.Nobody... vs. Doug Williams and Nigel McGuinness... That sounds perfect! Da du es nötig hast, willenlose Schläger mit zum Ring zu schleifen, haben wir unsere Armee ebenfalls bereit. If you want to fu** with us... we'll fu** you even harder you bloody morons!
Damit ist die Ansprache offiziell beendet. Erstmals will sich Doug nicht zurückziehen, denn seine Kameraden stärken ihm den Rücken. Auch auf Nigel scheint er im Notfall zu zählen, doch ob das clever ist, wird sich erst noch herausstellen.
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>> Geh' schon hinaus ... Schamane! Zeig Ihnen, wer Du bist. Was Du verkörperst, wofür Du stehst. Lass' sie alle erkennen, was Du mit ihren Lieblingen und Favoriten anstellen wirst, wenn sie sich Dir in den Weg stellen. Mache Deinen Standpunkt klar - setz ein Zeichen, indem Du starke Worte findest. Schrecke nicht davor zurück, hart zu sein. Sei fürchterlich, sei unnachgiebig, sei gnadenlos und forsch. Nur wenn Du Deinen Weg gehen wirst, findest Du zurück zu alten Erfolgen. Wolf weiß, dass Du wieder zurück an die Spitze willst. Du bist der Jäger, Dich giert es nach Trophäen und Siegen. Du bist der Anführer .. Du bist der Vergelter. Also übe Rache an all jenen, die ihr Knie nicht beugen wollen. Zerstöre sie. Zerschmettere sie. Bringe Leid und Verderben. <<
Vielen Dank, Wolf. Als wäre ich allein nicht auf derartige Gedanken gekommen. Glaubst Du, ich benötige ein flohverseuchtes Hirngespinnst, um meine eigenen Ziele zu erkennen? Auch ohne Dein Zutun kenne ich den Weg, den ich gehen will. Ich bin mir dem Weg, wie auch dem Ziel durchaus bewußt. Und nun schweig Stille und geifere nicht in meinen Gedanken herum .. ich muss dort hinaus und zu den kreischenden Scharen sprechen.
>> Ganz wie Du willst, großer Krieger. Aber klage dann später nicht darüber, dass ich Dir nicht beigestanden hätte. Ich melde mich zu Wort, wenn Du mich brauchst .. nicht wenn mir der Sinn danach steht. Das solltest Du wissen. Ich bin kein herrenloser Streuner, der sein Bein überall dort hebt, wo es ihm beliebt. Ich bin Inspiration und Spiritualität. Ich bin Wegweiser und kriegerischer Gedanke. Du, Schamane, rufst mich. Ich bin ein Teil Deines Daseins. Begreif das endlich. Und akzeptiere es. <<
Das hast Du mir oft genug gesagt, Bestie. Und ich bin nicht schwer von Begriff. Mir sind Deine Worte bekannt .. einzig, sie ergeben keinerlei Sinn. Du bist die Ausgeburt meiner Phantasie. Du bist magst ein Teil von mir sein, aber letztlich bist Du der wahnsinnige Funke meines Geistes. Du bist die Gier nach Gold. Nicht mehr und nicht weniger. Die Gier in Form eines Wolfs.
>> Wenn Du das so siehst, Schamane. Ruf' mich wieder, wenn Dich die Weisheit geküsst hat. Aber zuvor .. zeig dieser Witzgestalt, wer Herr und wer Sklave ist. <<
Als ob es daran einen Zweifel geben würde, Wolf. Diese Trauergestalt ist nur ein weiteres Opfer auf meinem Weg zum Erfolg. Verzeih' .. auf meinem neuerlichen Weg zu Ruhm und Anerkennung. Ganz gleich, welcher Floskeln er sich bedient. Ganz egal, was er hier von sich gibt .. ich werde ihn zerschmettern. Große Worte haben noch keine Schlacht gewonnen. Das wahre Treiben ergibt sich stets erst beim Messen der Kräfte. Und was soll mir dieser Versager da schon groß entgegenwerfen? Überbackenen Fisch? Überbiß? Inzest? Keine Sorge, Flohzirkus, ich werde Dir schon keine Schande machen.
>> Daran habe ich nicht gezweifelt, Jäger. Also los .. geh' raus und beiß ihn! <<
Diese bildlose Unterhaltung zweier bekannter Stimmen sind das erste, was in der Übertragung dargestellt wird. Die ewige Unterhaltung zwischen dem Urban Predator, Kevin Thorn, und seinem Geistverbündetem, dem Totem Wolf. Dieses Totem, Teil der indianischen Religion, hat zuletzt immer wieder Kontakt mit dem mehrfachen UPW-Champion Thorn gehabt. Und meist will der Avatar of Violence die Existenz einer solchen Entität nicht wahrhaben.
Die Kameras zeigen die breitgebaute Silhouette des Shaman of Dominance im dunklen Eingangsbereich einer Arena - noch hinter den Kulissen. Stahlrohrkonstruktionen bezeugen dies und weisen darauf hin, dass der immense Eingangsbereich, den man in der Halle selbst sieht, keineswegs immer in dieser Arena zugegen ist. Schwarze Stoffbahnen verhüllen gewisse Zugänge und Bereiche, während der hünenhafte Storyteller den Nacken knackend kreisen lässt. Dann wird das Bild schwarz und die Übertragung wechselt in die Halle selbst. Hier tobt direkt ein Blitzlichtgewitter und heißt die Zuschauer so willkommen. Das UPW Seilgeviert, in dem sich Douglas Williams aufhält, kontrastiert stark mit der dunklen Masse der Zuschauer, die ein höllisches Spektaktel veranstalten. Es gibt Chants und Applaus. Die gesamte zahlende Kundschaft dieser Houseshow wartet auf ein Wortduell zwischen Stars von Unlimited Pure Wrestling.
Plötzlich dunkelt die Hallenbeleuchtung ab. Nur noch schwache Restlichtquellen wie die Notausgänge verbleiben. Das Titantron beginnt zu zucken und gibt Störfrequenzen wieder. Sämtliche Flutstrahler in der Halle werden langsam in ihrer Leistung reduziert - die Folge ist eine fast schon gemütliche Atmosphäre. Nur die Reaktionen der Zuschauer bleiben noch. Von begeistertem Jubel, bis hin zu besorgten Schreien. Langsam startet eine Entrance-Theme. Der akkustische Hinweis allein mag schon beinahe ausreichend genug sein - doch wird er optisch unterstützt: Mittelalterliche Darstellungen von Teufeln, Geistern und Unholden erscheinen auf der Leinwand. Dann folgen dornenumrankte Kreuze der christlichen Mythologie. Keltische Kreuze, ägyptische Ankhs. Alle immer überwuchert von Pflanzen mit langen, funkelnden Dornen. Folterinstrumente der Geschichte werden gezeigt und plötzlich gibt es die berühmte Proportionszeichnung von Leonardo DaVinci in einer Negativdarstellung. Dann startet die knackige Einmarschmusik in ihrer vollen Lautstärke. Auf der Videoleinwand dominieren Bilder von Kathedralen, Domen und Kirchen - ein Hinweis auf religiösen Eifer. Nun wird auch dem letzten Fan in der Halle bewusst, wer hier seinen Einzug hält. Buhrufe, Pfiffe und gen Fußboden gerichtete Daumen machen die Runde.
Larry Legend: "And his opponent ... from The Other Side of Darkness ... weighing 265 pounds ... The Prophet of the Brotherhood ... KEVIIIIIIN THOOOOOORN!"
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Doch was als Entrance-Theme scheint ist nur wieder ein weiteres Vorspiel. Ein dunkles Vorspiel. Die Szenerie ist perfekt um der Dunkelheit neben ihrem Anführer Kevin Thorn noch einmal Zeit einzuräumen. Um sie wieder hineinzuführen in die Arena. Um noch einmal dieses Kribbeln zu verspüren beim Auftritt des nächsten Biestes. Alles Licht weicht aus der Halle, lässt Fans wie Akteure in völliger Finsternis zurück. Douglas Williams scheint verunsichert. Thorn verharrt still, mit einem undeutbaren Lächeln auf den Zügen. Er weiß was passiert. Er weiß, das der Magier seinen Auftritt in diesem Schauspiel haben muss. Und der Magier lässt sich nicht zwei mal bitten. Während die Leinwand von einem leichten Flimmern überzogen wird richten die Fans ihre Blicke auf diese. Sie blicken in schwärze, die weiß wird, immer weißer, gemischt mit rot. Kleiner wird das Gebilde, dass die Leinwand einhüllt. Es ist eine Maske. Es ist die Maske. Die Maske des Magiers. Suicide. Der Totenschädel, der lebendige. Ein Gebilde, starr auf Stoff gestickt, und doch von einer majestätischen Schönheit erfüllt die ihn den Eindruck gewinnen lässt, er wäre beseelt von einer dunklen Macht. Einer Macht die ihn dazu zwingt auch nach dem Ableben noch Bewegungen zu vollführen. Aus dem Bild wird immer mehr der Kopf des Magiers, der in einer komplett schwarzen Umgebung zu sein scheint. Wie eine Flüssigkeit zieht sich der Totenschädel über das Gesicht des Magiers, dessen Züge sich nun langsam unter dem Stoff abbilden. Er lächelt. Ein Lächeln, das nur angedeutet wird durch die Verhüllung und doch kaum einen Zweifel daran lässt, dass der Träger der Maske der Schande seine vollständigen Geisteskräfte nie mehr wiedererlangen wird.
xXx SUICIDE xXx
»Suicide....Suicide....Suicide....Suicide....Suicide«
Ein einsamer Singsang bildet sich. Wird über die Lautsprecher in die ganze Halle getragen. Ausgestossen alleine von dem Magier. Doch es passiert unglaubliches. Durch die ewige Wiederholung zwingt er die Fans. Wie in einer Hypnose beginnen sie die Worte zu wiederholen. Im gleichen Takt wie der Magier. Erst wenige, doch bald erklingt es aus vielen Kehlen. Wie eine vereinigte Armee stehen sie zusammen. Ungewollt, verhasst ist der Magier. Und doch wiederholen sie seinen Namen. Immer und immer wieder. Ein Chor aus ungläubigen, der sich versucht die Angst zu nehmen durch die Nennung der Wurzel allen Übels. Der magische Singsang unterstützt die Präsenz Grimm's. Immer weiter, immer dreister wird das Lächeln unter der Maske. Nur weil seine Mission erfolgreich war. Weil er Personen, die ihn verachten dazu bringen konnte zu tun was er will. Im Takt der Musik wiegt sich der Magier auf der schwarzen Leinwand hin und her. Freude kommt immer mehr in ihm auf. Die perfekte Untermalung für die Worte die er an den britischen Feind richten will. Einig, und doch uneinig. Denn obwohl sie ein Team bilden, sind der Jäger und der Magier doch getrennt. Eine Kluft, die sich immer mehr vergrößert.
xXx SUICIDE xXx
»Ich bin.. Mr. Nobody. Ich bin ein Niemand. Ein Unbekannter. Sagst du das, weil du mich als unbeschriebenes Blatt siehst... oder sagst du es, weil du nicht wirklich weißt, wie du mir begegnen sollst? Wie willst du etwas beschreiben, etwas verfluchen, etwas beleidigen, was jeglicher Kategorien fremd bleibt. Dessen Analyse so unmöglich ist wie die Verbannung alles Wassers unseres Planeten. Ich fühle mit dir, Douglas Williams. Dieses Problem, vor dem du stehst. Diese Unfähigkeit, mich tatsächlich anzugreifen wegen einfacher Unkenntnis. Ich kenne es. Ich verstehe mich selbst nicht. Ich wundere mich jeden Tag aufs Neue über die Motive des Magiers. Es ist nicht nur Vorteil, es ist auch ein Fluch, dem ich mich nicht entziehen kann. Etwas in mir drängt zum ständigen Wechsel. Nichts bleibt gleich im Kopf des Magiers. Nicht wenn ein neuer Tag beginnt und der alte nur noch in den Gedächtnissen der Wesen der Nacht überlebt. In meinem Kopf wiederholt es sich immer wieder. Zeigt mir, dass ich nicht bereit dafür bin, auf die Menschheit losgelassen zu werden. Und dennoch halten mich keine Ketten. Die Zeit wird kommen, in der sich niemand vor der Magie des Grimms retten kann. Ich mag Generic Champion sein, doch das ist nicht alles was kommen wird. Douglas Williams, du kannst mein Jünger werden. Denn dies ist die Ruhe vor dem Sturm.«
Der Magier verschwindet ganz plötzlich aus dem Bild. Er lässt eine einfache, schwarze Leinwand zurück. Das merken nun auch die anwesenden Personen in der Halle. Es wird stumm, der Singsang verklingt. Keiner ruft mehr den Namen des Magiers. Doch die Angst ist nicht ganz gewichen. Noch immer bleibt Storm ohne Regung, er weiß scheinbar das es noch weitergeht. Und tatsächlich. Plötzlich taucht am unteren Leinwandrand der Kopf des Magiers wieder auf. Stück für Stück schiebt er sich nach oben, sodass der Totenschädel bald wieder im Zentrum prangert. Das Grinsen ist aus dem Gesicht des Magiers gewichen, das lässt die Maske erahnen. Seine Hände legt der Magier nun an die Seiten der Maske. Als würde er seinen Kopf festhalten damit dieser nicht von seinen Schultern fällt.
xXx SUICIDE xXx
»Ich befinde mich in einer leeren Welt. Kein Ton, kein Laut, kein Leben erfüllt meine Heimat. Meine Welt ist mit Staub bedeckt, die Luft schmeckt nach Asche. Niemand führt mich durch dieses Ödland. Es ist trist und traurig. Doch ich liebe es. Denn es ist wie ich selbst. Es ist meine Herkunft und meine Zukunft. Eine Ewigkeit und doch nur ein Augenblick, der mich dort fesselt. Dort sitze ich, losgelöst von allen irdischen Fesseln und beobachte. Ich mische die Karten der Menschen wie es mir beliebt. Das Land liegt still, kein Vogel singt, niemand kann mich dabei stören. Und doch... und doch werde ich immer wieder aus meiner Welt gerissen. Wenn das stumme Lied des Sängers verklingt zerren Hände an mir, versuchen mich zurück in die Realität zu reissen. Meine Kehle wird zugeschnürt, man reisst an mir, zerteilt mich in Gedanken. Menschen wie du, Douglas Williams, wollen dass ich mich stelle. Das ich mein Zuhause verlasse, in dem ich sein kann, und mich allen zeige. Koste es was es wolle. Doch wie so oft schon wird ein solches Verlangen in Blut geschrieben sein, Douglas Williams. Wie trüb muss das Licht dieser Welt sein, wie verschwommen dein Blick durch ein verschmiertes Augenglas, das du nicht erkennst, welche Schrecken am Ende des Wegs liegen. Am Ende des Weges.. des Magiers. Ich bringe euch auf einen Flug über das freie Meer. Doch irgendwann werdet ihr abstürzen. Irgendwann. Das ist die Ruhe vor dem Sturm.«
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