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= Silent Night =
Der Geruch von Glühwein, gebrannten Mandeln und Lebkuchen liegt automatisch in der Luft wenn man an einen Weinhnachtsmarkt denkt. Gut besucht sind diese Märkte in den heutigen Tagen um die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Spaß macht das ganze allerdings erst, wenn die perfekten eisigen Temperaturen herrschen - damit einem der Glühwein durch Mark und Bein gehen kann. Kinderaugen leuchten bei dem Gedanken an die Auswahl von Süßigkeiten welche von kandierten Äpfeln bis hin zur Zuckerwatte reichen. Der Gedanke diese Zeit zu genießen und sich etwas zu gönnen steht im Fordergrund und so drängt man sich auch gerne durch die Gassen um sich sämtiche Verkaufsttände anzugehen. Doch was passiert wenn die Lichter aus gehen? Die kleines Häuschen mit all dem weihnachtlichen Kram geschlossen werden. Die Besucher nach Hause gehen und auch der letzte der Standbesitzer den Mark verlässt und sämtliche Licher erloschen sind?
Ruhe kehrt ein, noch immer gepaart mit dem süßen Duft der Köstlichkeiten lieg in der Luft, getragen von dem leichten Nebel der sich über den Schaupatz legt. Heute ist weis Gott keine sternenklare Nacht und kein Wetter um sich zur später Stunde noch in Richtung des verlassenen Weihnachtsmarktes zu verirren welcher am Waldrand der Stadt liegt. Hier gibt es nicht mehr zu sehen, nichts mehr zu erkunden für die Menschen der Stadt welche es sich wohl mitlerweile zu Hause bequem gemacht haben mit ihren Lieben. Nein, hier ist nichts zu erkunden für Menschen die Unterhaltung suchen, doch für Wesen welche die Abgeschiedenheit suchen mit einem Hauch weihnachtlichem Flair.
Feste Schritte und kacken einiger Äste ist sind zu hören als eine Gestalt durch den Nebel schreitet. Bis unter die Nasenspitze vermummt, jedoch zierlich und schmal lässt darauf schließen das es sich um eine Frau handelt die sich hier her "verirrt" hatte. Eine Kaputze bedeckte ihr Haupt sodass nicht zu erkennen war um wen es sich hier handelt. Inmitten des verlassenen Marktes machte sie halt, ein deutliches einatmen ist zu hören als wolle sie die Luft inhalieren, alles böse vom guten Filtern und wieder ausstoßen.
=XXX=
"Herrlich diese Ruhe! Wie wundervoll..."
Schnurrt eine uns wohl bekannte Stimme als sich ihr Haupt hebt, ihr Gesicht in Richtung Himmel, nach den Sternen suchend - ohne Erfolg. Der Nebel ist einfach zu dicht.
=XXX=
"Kein einziger funkelnder Begleiter ist zu erkennen, wie schade!"
Die Selbstgespräche der Dame gehen weiter während sich ihr Haupt wieder senkt, sie sich langsam nach recht und links wendet, wohl um sich zu entscheiden in welche Richtung es gehen soll.
[besetzt]
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Die Vergangenheit ist ein Freund der Einsamkeit. Eine fiktive Decke die man über sich stülpt um sich an ihr zu wärmen, wenn die Kälte einen umgibt, wenn sie einem ins Gesicht lächelt um es zu ohrfeigen. Als Strafe für die abfälligen Momente der Schwäche: Erinnerungen hervorgerufen aus Frust, Verlust und Deprivationen unterschiedlichster Breitengrade. Dabei ist es verwerflich in Vergangenem zu schwelgen, denn was bringt es schon hervor? Ein mürrisches Kopfkino dessen Wegpunkte man nichtmehr verändern kann. Getanes kann nicht wieder gut gemacht werden, aber Fehler kann man wieder berichtigen. Steine können sortiert, Papierschnippsel zusammengesetzt und Gemälde neu bemalt werden. Aber eines wird sich niemals ändern. Das Wissen, dass etwas bereits geschehen ist und nun mit unserem Blut weitergetragen wird.
Greed war auf der endlos langen Rückreise zum Copeland Manor. In der trostlosen Stadt war er gewesen und mit leeren Händen zurückgekehrt. Denn der Whiskey und die Nahrungsvorräte auf dem Anwesen sind allmählich knapp geworden. Bis zum Letzten Tropfen war jedes Partikel Alkohol aufgesaugt worden, jedes Obst und Fleisch in leidenschaftlichen Feierarien des Slashercouples verspeist. Ähnlich der Vorrat an Blut, der dank der polarähnlichen Temperaturen inzwischen gefroren und höchstens noch als Eis am Stiel dienlich war. Aber das sind Süßigkeiten für Kinder. Frisch und warm musste es sein um zu munden, zumindest wenn Greed sich richtig erinnerte. Seit längerer Zeit hatte er nichtmehr davon gekostet. Es dürstete ihn nichtmehr danach. Zu auffällig diese Berge von Leichen auf den Straßen, die wie ein feuchtes Handtuch ausgedrückt wurden um konserviert zu werden. Ausserdem machte es keinen Spaß mehr *irgendjemanden* zu ermorden, obwohl er Eves unbändigen Verlangen danach in sich spüren konnte als wäre es sein eigenes. Mit dem Tod wollte sie spielen, die Schmerzen fremder beobachten, ihre Qualen aussaugen, das Leid auf ein Maximum anheben und sich an der Pein und Scham weiden wie ein Schwein in einer Schlammgrube. Sie war ein perverses und widerwärtiges kleines Biest. Greed mochte sie irgendwie.
Auf dem Rückweg kam er an einer Lichtung vorbei. Vier verlassene Waggons von einem Wanderzirkus waren im Halbkreis zueinander aufgestellt. Ihre Räder trugen Moos, das Holz aus dem sie waren war morsch und die Gitter verrostet. Die Skelette toter Tiere lagen in den alten Käfigen und eine halbverweste Leiche im Zentrum des Platzes. Der Gestank von Vergangenheit lag in der Luft. Sie schmorrte in der Nase nach Schwefel und ausgebranntem Holz. Bereits zweimal war er hier gewesen. Die Death Parade wie er sie einst nannte. Der letzte Ort den *Edge* zuletzt lebend gesehen hatte, ehe er sich mit einer lebendigen Ratte erstickt hatte, die er liebevoll Lacey taufte. Greed belächelte die Erinnerungen und winkte ihr freundlich zu nachdem er sie verächtlich beiseite schob und den Kadaver des Mannes mit dem Fuß zur Seite rollte. Aus seinem gerippenhaften Rücken stachen einzelne kleine Knochen durch die Jacke. Es mussten die Überreste der Ratte gewesen sein die Greed vor wenigen Monaten entgültig getötet hatte. Noch immer hatte sie sich damals an den Eingeweiden des Mannes gütlich getan der einfach nur mit ihr zusammen sein wollte. Stattdessen hatte ihn erwürgt und innerlich aufgefressen um am Leben zu bleiben. Ja, den Namen Lacey trug sie mit Stolz und machte ihr alle Ehre. Er mochte die Ratte.
Dieser Vergangenheit den Rücken gekehrt wanderte Greed weiter und verließ den Platz. Seine Stiefel knirschten über den harten Boden und gelegentlich ächzte ein kNackendes Trockengeäst unter seinen Füßen. Seine Kleidung war dunkel gehalten um in der Nacht nicht aufzufallen. Doch seine silbernglänzenden Haare verrieten ihn, wenn er unter dem Mond wanderte und von ihm beleuchtet wurde. Als würde er beobachtet von einer höheren Macht. Aber das wäre natürlich Humbug...
Nach einer Weile begrüßte ihn ein dünner Nebel. Zwielicht kehrte ein als das Leuchten des Mondes durch das nackte Unterholz der Bäume gebrochen und in kleinen intensiven Lichtröhren hinab gezogen wurde. Es kam einem Meer von Fangstrahlen von Ufos gleich, die man aus Science Fiction Filmen her kannte. Dass eine grimmig dreinschauende Schattengestalt wie Greed hindurch schritt, leichtfüßig wie ein Waldläufer und ausser seinen dumpfen Schritten absolute Ruhe herrschte, machte die Szenerie nur noch unnötig kurioser. Aber diesen Weg musste er nun einmal gehen. Dies war der Preis für Abgeschiedenheit und Seperation. Und er sollte bitter bezahlt werden.
Der Nebel wurde dichter. Es kam einem so vor als würde man durch Wolken treten und nach einem Licht suchen. Auch Greed verlor allmählich die Orientierung und ließ sich nur noch von seinen Füßen und seiner Intuition leiten. Der Mond verschwand irgendwann als sei er von seinen eigenen Geschöpfen ertränkt worden. Manche wären nun nervös geworden, hätten einen Punkt gesucht an dem sie sich orientieren konnten und somit den Blick vielleicht auf den Boden gerichtet. Vielleicht hätten sie sich auch irgendwo versteckt und abgewartet bis es klarer wurde. Aber nicht Greed. Er wanderte stur weiter, guten Gewissens, dass er irgendwann schon ankommen würde. Wenn nicht, würde er eben irgendwann verhungern und sterben. Es war ihm gleich. Allerdings, wenn er weiterschritt, würde er spätestens am neuen Mittag, wenn die Sonne scheint und ihn mit neuen Schweißperlen quält, wissen in welche Richtung er ungefähr zu laufen hatte.
Irgendwann kam er an einem Jahrmarkt an. Die Buden und Attraktionen wirkten noch relativ instand gehalten, also war er zumindest nicht im Kreis gelaufen. Der Geruch von Glühwein und gebranntem Honig lag noch in der Luft und weckte seinen sehnsüchtigen Hunger der während seiner langen Wanderung aufgekommen war.
Er benötigte nicht oft zu essen, auch zu trinken verleitete es ihn seltener als er in Erinnerung hatte. Diese *arktische Seele* schien noch mehr Vorteile zu haben als einen *cool wirkenden Atem*.
Dann vernahm er eine weibliche Stimme. Sie kam ihm bekannt vor, weshalb er seine Mundwinkel argwöhnisch verzog und in Deckung zur Ecke eines Wagens schlich. Durch den Nebel war seine dunkle Kleidung nichtmehr allzu praktisch, aber dafür tarnten ihn zumindestens seine Haare besser. Welch praktische Nichtigkeit wenn doch etwas rotes an seinem Outfit wie ein Leuchtturm zu glitzern begann...
Der Heimlichkeit ins Gesicht spuckend lehnte der Mann sich schließlich lässig mit verschränkten Schultern gegen den Balken eines Stands. Die Körperkonturen dieser Frau mit der vertrauten Stimme war in ihrer ähnlich dunklen Kleidung trotz dem leichten Schwammfilter des Nebels gut zu erkennen.
Obwohl ihr vergangenes Aufeinandertreffen eher positiv zu werten war, empfand Greed dennoch eine negative Stimmung in sich aufkochen. Die blutdürstende und gewaltverherrlichende Eve, welche königlich wie ein Degen an seinem schwarzen Ledergürtel befestigt war und voller sadistischer Freude schon rot zu glühen begann, tat offenbar ihr übriges in seinem geistigen Auge eine äußerst unsaubere Zukunft auszumalen. Dieses Mal würde das Blut nicht aus einem Flachmann fließen, wenn es nach dem Willen des gläsernen Dolches ginge. Oh, wie hungrig sie war und förmlich nach dem Fleisch dieser Frau lächzte. Greed kämpfte damit, Abstand zu diesen Fantasien zu gewinnen, und sich erst einmal an die Situation heranzutasten.
»Suchst du deine kleine Freundin?« Er offenbarte sich ohne einen nennenswerten Ton der auf irgendeine Stimmung hindeutete. »Bevor du fragst... meine hat Hausarrest.«
Und das hält Danielle hoffentlich auch ein, knirschte Greed innerlich mit den Zähnen. Noch einmal solch ein Schlamassel wie beim letzten Mal würde ihm nicht nur schlecht bekommen, es käme Danielle auch teuer zu stehen sich noch einmal in seine Angelegenheiten einzumischen. Dieses Mal existierte kein Gewissen das ihn in den qualvollen Zwiespalt schicken würde, wo Geisterhände seinen Verstand zerreissen und in einzelne Stücke zerfetzen würde. Vielmehr begleitete ihn nun eine Energie, die ihn dazu treiben würde ihrer Schwester die Kehle durchzuschneiden. Ja, sympathisch war sie diese Eve.
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Es war merkwürdig, denn normalerweise konnte die Vampirella die Anwesenheit anderer Personen spüren. Doch dieses mal schien sie ihre Gabe im Stich zu lassen oder besser gesagt, viel mehr spürte sie die Anwesenheit von so vielen Geistern was aber daherrühren konnte dass an diesem Tage so viele Menschen hier anwesend gewesen sind, deren Geister diesen Ort noch nicht verlassen haben. Doch diese Stimme die an ihr Ohr drang war nicht von einem Geist. Diese Stimme kannte sie und hatte sich mit ihrem Besitzer bereits das ein oder andere Mal unterhalten, sogar über Dinge die nicht gerade für die Öffentlichkeit gedacht waren. Merkwürdige Paralellen hatten sich im ersten Augenblick aufgetan die aber schon im nächsten Moment niedergeschmettert wurden.
Ariel versuchte zu lokalisieren woher diese Stimme kam, doch dafür waren die gesprochenen Worte einfach zu wenig, deshalb hies die Devise: eingehen auf das was er sprach. Einen „Feind“ den man nicht sah, sollte man niemals unterschätzen, vor allem nicht wenn es sich um eine Person wie Greed handelte, bei dem man nie wissen konnte welchen Kurs er gerade fuhr.
=Ariel=
“Ich glaube manchmal ist die Suche einfach sinnlos, wenn etwas nicht gefunden werden möchte wird es alles daran setzen das es so bleibt!“
Sprach das düstere Starlet und gab mit diesen Worten zu verstehen was sie in jenem Moment dachte, nicht nur über ihren Geist Elaina, nein sondern auch über Greed welcher sich wohl nicht zeigen würde wenn er nicht erpicht darauf war auf die Vampirella zu treffen oder gar sich mit ihr zu unterhalten.
=Ariel=
“Aber mir war nicht bekannt dass man einem Geist Hausarrest geben kann! Du musst sie ziemlich unter der Fuchtel haben wenn dir das gelingt. Aber wie dem auch sei, Elaina ist mir eh immer einen Schritt vorraus, wie sollte ich sie dann bestrafen.“
Fügte sie hinzu und wieder legte sie ihren Kopf etwas zur Seite, vielleicht um einen knacken oder ein knirschen zu erhaschen um zu lokalisieren wo sich ihr „Gesprächspartner“ befindet. Doch nichts dergleichen passierte. Stattdessen tat sie nun ein paar Schritte weiter in die nebelige Umgebung hinein, in der Hoffnung nicht zu stolpern.
=Ariel=
“Eigentlich wollte ich nur....wie ich glaube jeder Mensch.....zu dieser jetzigen Jahreszeit ein Bisschen weihnachtliches Flair schnuppern und was ist mit dir? Du scheinst mir nicht der Typ zu sein der auf diese Art von subtiler Romantik steht!“
Spricht die Dunkelhaarige und erinnert sich an das letzte Zusammentreffen mit Greed zurück welches gegen Ende hin etwas aus den Bahnen geraten war.
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Wie jeder Mensch..., schmunzelte der Kanadier und begann mit gesundem Abstand um die Dame über das plärrende Dielenholz einer gezeichneten Warteschlange herumzulaufen.
Er hatte nicht solche psychischen Talente wie sie, noch hatte er viel mit Magie oder solchen Kram am Hut. Früher war er zwar so etwas wie ein Kartenmagier der Spielkarten verschwinden ließ, Versteckte finden und erraten, sie verdoppeln oder in Glasscheiben *einschmelzen* konnte. Doch wie jeder Trickser weiß man, dass es lediglich eine rasche Abfolge von Schnelligkeit, Heimlichkeit und Ablenkung war – aber keine Magie. Es war mehr mit einem Kampfsport vergleichbar. Täusche rechts an und lasse von links die Faust nach vorne sausen. Nichts spirituelles das mit einer suggerierten Willenskraft verbunden war. Vielleicht war es das, was ihm jedes Mal Unbehagen bereitete, wenn er vor *Kreaturen* wie Shelly Martinez, Sexy Star oder seinen Geistermädchen stand – das Unwissen über ihre Zauberformeln und Techniken. Gefangen als Zuschauer und Aussenstehender, der an den Glauben zur Magie gezwungen wurde und lediglich hilflos beobachten und empfinden konnte.
Greed wanderte weiter umher. Gelegentlich blitzte sein aristokratisches dunkelgrünes Jackett hervor ehe es wieder im Nebel verschwand, nur um wenige Sekunden später an einer anderen Stelle aufzutauchen. Das einzige das er nicht verstecken konnte, war das machthungrige rote Pulsieren seines Eisdolches, welches ihn gegen seinen Willen zu Shelly trieb um wer weiß was anzustellen. Damit er sich weiterhin dieser natürlichen Camouflage des Nebels bedienen zu können, rückte er den Dolch an seinem Gürtel entlang bis es hinter seiner Hüfte unter seiner Jacke verschwand. Aber wie ein Magnet wanderte es wieder nach vorne und leuchtete in ihrem offenkundigen verräterischen Sadismus.
»Die Überraschung dich hier aufzufinden ist auch auf meiner Seite vertreten, Shelly«, entglitt einer rohen Stimme aus einer unbekannten Richtung die wie ein Schall zwischen den Attraktionen und Buden umherwanderte wie eine gestoßene Billardkugel die quer über den Tisch hin und her rollte, »Auch mein Würgreiz hätte nicht erwartet, dass dir ein solch... *Kitsch* gefallen könnte. Aber offenbar ist dem so. Und ich bin gewissermaßen... enttäuscht.«
Welch treffende Bezeichung für einen romantischen Weihnachtsmarkt an dem Liebespärchen sich an Glühwein aufwärmten, einander Souvenirs kaufen und... was man eben so macht. Aber ähnlich kitschig war wohl der Nebel in Kombination mit Greeds bisherigem Auftreten. Eine einsame Frau, die sich vielleicht verlaufen hatte, stand inmitten einer Wolke, hörte vertraute Stimmen und konnte aber den dazugehörigen Wirt nicht erkennen. Ein schlechter Film für dessen Eintrittskarte man nichtmal mit Spucke bezahlen würde.
»Geister unter Kontrolle zu halten ist einfacher als man denkt. Vorausgesetzt, man besitzt eine Verbindung zu ihnen. Wenn man weiß was sie wollen, was sie nicht wollen und wovor sie sich fürchten, kann man mit ihnen verhandeln. Aber wem erzähle ich das?«
Ein kurzer Moment der Stille verging ehe die Kamera herumriss und Greed offenbarte.
»... jemandem der sich noch immer für einen Menschen hält«, schmunzelt der Kanadier mit einem verächtlichen Grinsen auf seiner faltenfreien Jungenwange als er offenkundig etwas neben Shelly auftauchte und gegen einen Popcornautomaten gelehnt war. Eine Hand hatte er leicht verschlossen um seine glänzenden Fingernägel zu mustern. Er sollte sie vielleicht mal wieder schneiden. Sie haben sich förmlich zu harten Krallen entwickelt und dick sind sie geworden, auch nichtmehr als menschlich zu bezeichnen. Aber wenn kein Mensch, was war er dann?
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Shelly spürte den leichten kalten Windhauch an ihrem Nacken, welcher auch im nächsten Moment wieder verschwand. Doch sie fühlte genau dass sie nicht mehr alleine war, er genau neben mir stand. Doch die Vampirella wäre nicht diese, würde sie nun vor Schreck zusammenzucken und fluchen, nein ganz gewiss nicht. Stattdessen schon sie ihre Hände in die Manteltasche und schüttelte sich leicht, ihr fröstelte es, was wohl an den doch recht frischen Temperaturen lag.
=Ariel=
“Kitsch? Mhhhh, ja so kann man dies wohl beschreiben. Ein Bisschen davon hat noch nie jemandem geschadet! Auch wenn du ein Weihnachtsmuffel bist gibt es doch sicherlich auch etwas was du auf deinem Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben hast, nicht wahr?“
Ein freches Grinsen huschte über die Lippen des Starlest und entblößte für einen Moment lang ihre bedrohlichen Fänge, nur um danach kurz mit ihren Schultern zu zucken und wieder ihre Stimme zu erheben.
=Ariel=
“Aber dass du entäuscht von mir bist, schmerzt schon etwas!“
Für den Bruchteil einer Sekunde fasste sich die Diva an die Stelle an welchem tief im inneren vergraben, ihr Herz liegen sollte. Spielte so recht theatralisch auf seine Aussage hin als wäre sie sehr verletzt von seiner Aussage dass es ihr sogar weh tat. Ariel neigte dazu hier und da zu übertreiben, wohl eines der besten Beispiele. Doch dieser Zustand war nur von kurzer Dauer, denn ebenfalls wie Greed tat es ihm die Latina gleich, lehnte sich gegen den Popcornautomaten und musterte den Kanadier. Sein gesamtes Auftreten hatte sich seit ihrer letzten Begegnung verändert. Was ihn wohl dazu bewegt hatte?
=Ariel=
“Und was suchst du hier? Hattest du nur Lust auf einen kleinen Waldlauf oder suchst du wieder nach......Dingen deren Bedeutung du erst auf den Grund gehen musst?“
„Spitzbübisch“ grinste Shelly und ihre Blicke stoppten und hörten auf ihn zu mustern. Zu offensichtlich genug war es ohnehin schon gewesen. Denn sein frecher Kommentar über den Umgang mit Geistern brachten ihr vampirisches Inneres schonwieder etwas in Wallung.
=Ariel=
“Stimmt, wie konnte ich es vergessen. Du hast dein Mädchen unter Kontrolle, wohl wahr! So sehr.....dass sie mir so viele Dinge über dich verraten hat, die besser nicht ans Tageslicht kommen sollen. Genau Greed, du hast alles unter Kontrolle, wie sollte es auch anders sein?“
Ihre Worte trieften vor Spott, sodass sie sich nun in Bewegung setzte und mit verschränkten Armen um ihn herumging. Ihr entging nicht da er etwas verbarg, unter dem Stoff der seinen Oberkörper schützte. Man konnte es gar nicht ignorieren, es sprang einem ja förmlich ins Gesicht, als wolle es auf biegen und brechen gefunden werden. Die Neugierde ist der Katze Tod und vielleicht auch der von Ariel als ihre Hand blitzschnell nach vorne huschte – Richtung dieses pulsierenden Gegenstandes. Allerdings schreckte sie zurück, denn je näher sie Greed kam, desto kälter wurde es. Trotzdem fühhlte sie dass von diesem Gegenstand eine unheimliche Anziehungskraft ausging. Fragend blickte sie den Kanadier an, sie stellte keine Fragen, doch ihr Blick sprach Bände. Sie wollte wissen was er zu verbergen hatte.
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Auf ihre Worte folgte ein fahles Grinsen des Kanadiers das sich mit schroff gefurchteten Augenbrauen zu einer Maske des kühlen Trotzes verschmolzen hatte. Etwas anderes als Hohn war von der Salzstreuerin wohl kaum zu erwarten gewesen. Und dennoch begann sein Körper zu beben. Eine Suppe köchelte in seinem Bauch wild vor sich her als sie näher trat und ihre Aufmerksamkeit auf Eve fixierte. Sie tat gut daran ihre Hand zurückzuziehen, sonst hätte er sie wohl zur Seite geschlagen. Stattdessen zückte er sein Jackett zurecht und verschloss die ersten drei Knöpfe in der Hoffnung, dass das rote Schimmern des Dolches dadurch verborgen bleiben würde. Ein fehlgeleiteter Gedanke, denn der rote Schein kämpfte sich durch den ledernen Stoff und pulsierte in einem unscharfen kontrasthaltigen Kreis über die Oberfläche hinweg. Etwas das dem Kanadier verborgen blieb, denn er wollte nicht nachschauen um nicht noch weitere Aufmerksamkeit darauf zu richten.
»Deine Unzucht hat auch einiges ans Tageslicht gebracht das besser unerkannt bleiben sollte, meine Liebe«, gab er mit dünnem Lächeln zurück und entfernte seine Aufmerksamkeit von seinen Klauen und richtete seinen schwieligen Blick auf seine ehemalige Leidensgenossin. »Ich habe beobachtet und gelernt. Deinen Augen und Ohren wurde eine seltene Ehre zuteil die sich nimmer mehr wiederholen würde.«
In Gedanken erinnerte er sich an dieses psychische Wrack als das er Danielle zuletzt gesehen hatte. Mit einem Gesicht aus salzigen Tränen und blutunterlaufenen Augen während sie vor ihm kniete und um Vergebung gebeten hatte. Vielleicht versteckte sie mehr Blut in ihren Händen als sie sich gestehen wollte und Eve war eine schreckliche Schwester, ebenso wie Greed ein grausamer Vater wurde. Ein weiteres Lächeln überkam den Kanadier und ließ eine seiner Mundwinkel schwach aufzucken als er sich von der Maschine wegdrückte und sich mit zwei klobigen Schritte von ihr entfernte.
»Vielleicht kannst du dir eine Wiederholung dieses Moments auf deinen Wunschzettel schreiben. Ich notiere mir den Weihnachtsmann persönlich«, das sanfte Aufzucken seiner Mundhälte wandelte sich zu einem fletzenden Zähneknirschen das zwischen seinem Raubtiergrinsen hervorkam. Man musste keine übernatürlichen Fähigkeiten besitzen oder Psychologie studiert haben um zu wissen, welche blutigen Fantasien Greed sich in seinem Kopf ausmalte. »Fett und ein letztes „Ho Ho Ho“ kreischend... mhhmm...«
Der Lord des Copeland Manors schloss genießerisch die Augen und atmete tief ein als könne er das Leid des Sandy Claws schon riechen. Auch Eve bebte und begann sich allmählich in dieser hitzigen Leidenschaft aufzuwärmen. Mit einem sehnsüchtigen Seufzen blies Greed einen dichten Eisnebel aus seiner Nase und schüttelte den Kopf um die im Grunde so widerwärtigen Gedanken loszuwerden.
»Was auch immer... Ich war spazieren, ja. Dieses Wetter... diese Jahreszeit... sie ist einfach...«, sein Hinterkopf klappte in den Nacken als er seinen Blick in den fernen Himmel richtete. Seine Augen begannen schwach zu funkeln. Es war wie ein Traum der ihm eine Decke war, eine mütterliche Hand die ihm durch die Strähne streichelte und jedes Gebiet an der Nebel herrschte ihm das Gefühl gab, dass es sein Vorgarten wäre. Seine ganz persönliche grüne Wiese an der er sich sonnen konnte, an denen das Gelächter von Kindern gütlich tat und man am liebsten gar nichtmehr zurück in sei Gemäuer mochte. So würde es zumindestens jemand ohne verstörten moralischen Ansichten bezeichnen. Aber da es Shelly war, die ihm lauschte, schränkte es ihn in seiner Offenheit ein und so fielen ihm die passenden Worte um dem ganzen einen Rahmen zu geben. So ließ er seine Schultern emotionslos mit einem schwachen Seufzen hinab und lächelte schwach zu ihr rüber. »... recht angenehm.«
Unbewusst striff er seinen Dolch als er die Arme nach vorne hebte um sie zu verschränken. Es verlor an Stabilität und musste neu fixiert werden. Greed wandte der Frau den Rücken zu und blickte in den Nebel hinein während er sich um diese aufmüpfige Waffe kümmerte.
»Und was bewogen deine Beine hierher zu treten? Durst? Oder ein Treffen mit... was weiß der Teufel.«
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Ariel war klar dass er ihr nichts verraten würde, ganz und gar nichts, was seinen kleinen glühenden Schatz hier betraf. Doch so schnell wollte das Starlet gewiss nicht locker lassen. So ignorierte sie seine Frage und tat einige Schritte um ihn herum um zu beobachten was er hier tat. Nicht gerade eine höfliche Art welche sie hier an den Tag legte – aber das musste sie auch nicht. Dieses pulsierende Licht durchdrang sogar den Stoff seines Jackettes, was konnte es nur sein? Greed war sicherlich kein Mann der einen Taschenwärmer mit sich herumschleppte. Von daher musste es etwas anderes sein.
=Ariel=
“Den Teufel persönlich zu anzutreffen wird mir wohl noch eine Weile erspart bleiben. Jedoch gibt es doch einige Kreaturen auf diesem Erdball welche sie als Teufel bezeichnen.....doch sag, was zur Hölle ist das?“
Wieder war die Latina drauf und daran ihre Hand nach dem auszustrecken was Greed vor ihr verbarg, er würde sich so oft von ihr abwenden können wie er nur wollte – aufgeben stand nicht auf ihre Plan. Stattdessen schnellten ihre Augenbrauen nach oben als sie sich weitere seiner kleinen Giftattacken gefallen lassen musste.
=Ariel=
“Sag niemals nie Greed. Ich habe niemandem nur ein Sterbenswörtchen von dieser einen Nacht von dieser Nacht erzählt und habe es auch nicht wirklich vor. Doch solltest du auf einem anderen Weg wandeln dann sehe ich mich gezwungen auch nicht länger dich zu halten. Also fordere dein Schicksal nicht zu sehr herraus, klar soweit?“
Obwohl sie wissen sollte dass sie gar nicht in der Lage war drohen zu können, tat sie es. Eine der typischen Eigenschaften der Vampirella – Selbstüberschätzung. Doch sie, sah das natürlich ganz anders und würde jeden der auch nur ein Wort gegen sie richtete verurteilen wenn es hart auf hart käme. Nachdenklich legte sie den Kopf zur Seite, schloss die Augen während Greed weiter damit beschäftigt war seinen „Schatz“ zu sichern und vor ihren Augen zu verbergen. Er hatte keine Ahnung dass er so ihre Neugierde nur noch mehr anstachelte und die Latina mit sich harderte nicht einfach wie ein kleines Rotbalg mitten im Einkaufsladen in das volle Bonbongglas zu greifen. Doch zunächst wurde sie abgelenkt von seiner Aussage bezüglich des Weihnachtsmannes auf seinem Wunschzettel sodass sie etwas abfällig ihre Augen verrollte.
=Ariel=
“Ach Greed, sag mir – könntest du es mit dir selbst vereinbaren den vielen Kindern den Mann zu rauben an den sie so sehr glauben? In den sie all ihre Hoffnung und Wünsche stecken das zu bekommen was sie so sehr begehren unter der geschmückten Tanne! Du bist ein wahres Scheusal Greed!“
Bei diesen letzten Worten musste sie auflachen, denn sie selbst wusste das wenn es nach ihr ginge und sie das Verlangen hätte, nicht einmal vor dem weißbärtigen, dicken, rot eingepackten Mann halt machen würde, warum sollte sie es ihm also verübeln? Wieder linzte das Starlet auf den leuchtenden Stoff an Greeds Körper. Mit purer Gewalt würde sie hier nicht weit kommen, das stand fest und dessen war sie sich auch bewusst, von daher musste eine andere Lösung her. Von daher hob sie nun ihren Blick, auch wenn es ihr schwer fiel – denn diese magische Anziehungskraft bestand noch immer, vermutlich war es auch dies was ihre Neugierde gerade so kitzelte.
So überwand sie nun auch die letzte Distanz zu dem Kanadier und legte ihre Hand auf seine Schulter, dort ruhte sie nur einen Moment lang bis sich ihre kalten Finger weiter nach oben in Richtung seines Nackens verirrten.
=Ariel=
“Kann ich dir………vielleicht......irgendwie helfen?“
Mit zuckersüßer Stimme und nur dem Gedanken sein Geheimnis zu lüften, lies sie diese Worte welche mit einem leichten Schnurren im Unterton versehen waren, sprechen. Gepaart mit den großen treuen Augen welche Greed anblickten als könnten sie kein Wässerchen trüben.
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»Ja... indem du mir nicht so auf die Pelle rückst, Weib!«
Zischend drückte Greed sie mit verbissenen Zähnen und dem Ellenbogen schroff von sich weg um einen gesunden Abstand zu wahren. Viel Kraft legte er nicht in seinen Arm, nicht genug um sie wuchtartig zu Boden zu schleudern. Ihre Armee der Neugier sollte zurückfallen, vielleicht das Eis mit einer stolpernden Kirsche verzieren, aber keinesfalls verletzen. Eve dürstete ohnehin genug nach ihr und indem Shelly dem kläffenden Hund mit ihrem rosaroten blutgetränkten Fleisch entgegen kam, riss dieses Mistvieh nur noch wilder an der Leine als hätte es seit Jahren nichtsmehr zu essen bekommen. Vielleicht, war dem auch so. Greed, der sich nach dem schwachen Stupser ihr nicht zugewandt hatte um die Folgen seines Sehnenschnitts zu beobachten, äugte blind über die Schulter aber senkte den Blick als wolle er in sich halten.
»Du spielst mit dem Feuer. Es wäre das Beste für dich, nicht noch tiefer in dieser Sache herumzuwühlen wie in einer Spielzeugkiste. Diese Figuren sind gesplittert und gefährlich, selbst für Blutsauger. Vielleicht gerade für Blutsauger. Du könntest dich ernsthaft verletzen«, schnaubte er verächtlich wobei man mit etwas knisternder Fantasie durchaus solch flackernde Missgestalt einer Illusion von Sorge erkennen konnte. Schaute man ihm aber in die Augen, erkannte man, dass es etwas anderes sein musste.
Seine schwarzen Pupillen richteten sich wieder nach vorne. Die schwarzen Stiefel mit diesen silbernen Nähten am Hals wanderten einen kurzen Weg durch den Nebel. Der Geruch von Mandeln lenkte ihn. Der schwache Hoffnungsschimmer, das stumme Grummeln in seinem Magen, das inzwischen zu einem Knäul aus Eingeweiden geworden war, mit etwas Nahrung zu bekämpfen. Vor einem angeketteten Automaten machte er Halt und hob eine handvoll Silbermünzen aus der Tasche. Eine nach der anderen versengte er im Münzschlitz und drehte an der Kurbel bis die Packung raschelnd ins Fach fiel. Er klappte das Metallgehäuse auf und nahm die Mandeln heraus.
»Aber ich kann dich beruhigen. Mit dem Antlitz deiner Schwäche werde ich niemandes Neugier versorgen. Ich teile nicht gerne.«
Der Plastikbeutel wurde mehrmals in die Luft geworfen und aufgefangen um ihn erneut nach oben zu wippen. Währenddessen wanderte Greed um den Automaten herum und musterte das primitive Sicherheitssystem des Münzwurfs. Ein überaus einfaches Schloss das mit einem leichten Tritt geöffnet werden konnte. Sicherlich war es nach Feierabend geleert worden, also dürften sich nur noch seine Silberlinge darin befinden. Seine Vergangenheit als Geisterfahrer des frei interpretierbaren Gesetzes machte jeden Dietrich zu seinem Bruder den er, im Gegensatz zu Eve, stets aus freien Stücken mit sich trug. Mehrmals hatte es ihm schon das Leben erleichtert. Also zückte er eine Haarnadel und ein stabileres Kupferdraht aus der Jacke und machte sich an dem Schloss zu schaffen. Es protestierte noch.
»Sag, was machst du hier? Du weißt, dass sich um diese Zeit, bei diesem Wetter keine Menschenseele rumtreibt. Auch das Karussel hat geschlossen. Also kein Spaß heute für Klein-Shelly. Demzufolge ersuchtest du hier was?«
Es knackte und Metall knallte aneinander als Greed das Münzfach öffnete und seine Silberlinge herausfischte. Die anderen Münzern, weiß Gott wer um diese Uhrzeit noch Mandeln kaufte, ließ er liegen. Dann klappte er das Fach zu, steckte die Münzen und den provisorischen Dietrich ein und begann wild knisternd mit dem verschweißten Plastikbeutel zu kämpfen. Es musste merkwürdig aussehen. Solch eine durchtrainierte Gestalt in Adelsgewandt mit mehreren Litern Blut an den Fingern, verzweifelte fast an einem Stück Plastik das eigentlich für Kinder gemacht war. Greed grummelte und resignierte. Er hörte auf daran rumzufuchteln und ließ die Verpackung in seiner Hand einfach hängen. Dann spürte er den intensiven Blick der Vampirella und hoffte, dass sie wegen der Münzen schaute.
»Was denn? Ich teile eben nicht gerne...«, brummte er und begann mit den Fingerspitzen seiner Hand an der Verpackung zu arbeiten
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Ein lautes Fauchen kam über die Lippen der Latina als er sie anwies ihm nicht auf die Pelle zu rücken, dazu noch seinen Ellenbogen gegen sie einsetzte um sie zur Seite zu drängen und sich Luft zu verschaffen. Damit hatte Ariel rechnen müssen, 50/50 hatte es gestanden dass er ihr etwas von seinem "Geheimniss" erzählt. Doch hätte sie Greed bereits besser kennen müssen dass er sich nicht so einfach um den Finger wickeln lässt. Aber heute ist ja noch nicht aller Tage Abend, von daher sollte sich die Vampirella in Geduld üben. Auch wenn es für Ariel da ziemlich schwer werden würde.
=Ariel=
"Ich rücke dir nicht auf die Pelle ich habe dir ledigich ganz selbstlos meine Hilfe angeboten! Aber bitte, ich dränge mich dir sicherlich nicht auf!"
Etwas eingeschnappt klang die Gute hier und nach diesen Worten war auch ein leises aber deutliches TZE!, zu hören. Während sie sich weiter darüber auslies über die Worte die er gegen sie richtete. Er konnte sich drehen und wenden wie er wollte, er konnte seine Ellenbogen genauso wie seine Drohungen gegen sie richten - ob es ihm von nutzen war, blieb abzuwarten. Mit Selbslosigkeit hatte das ganze auch ganz gewiss nicht zutun, denn Shelly war noch nie eine sich kümmernde Mutter Theresa gewesen.
=Ariel=
"Es ist nicht das erste Mal dass ich mit dem Feuer spiele! Und sehe da, ich bin immernoch hier auf diesem Erdball und mir geht es gut - sehr gut sogar! Aber vielen Dank für den Mitgefühl dass du dich so sehr umsorgst meiner Gesundheit wegen! Aber beseite mit all den Heucheleien, wir wissen Beide gut genug dass ich dir genauso egal bin, wie du mir! Von daher.....zum Teufel damit!"
Knurrte die Vamp Diva vor sich hin, denn sie war sicher dass Greed ihr einfach nur nicht sagen wollte was er hier verbarg und sich deshalb diese Aussagen aus den Fingern saugte dass die ganze Sache für sie gefährlich enden könnte. Pha! Pustekuchen! Da musste er schon schwerere Geschütze auffahren um Ariel von ihrem Vorhaben abzubringen. Wieder setzte er sich in Bewegung - wollte er fliehen? Naja, fliehen würde man es nicht nennen können, denn Greed war ihr überlegen auch wenn Shelly kein einziges Mal einen Gedanken daran verschwendete. Nur wenige Schritte hinter ihm beobachtete er wue er sich eine Packung gebrannter Mandeln aus einem Automaten zog und dem war nicht genug. Denn der Kanadier knackte den ganzen Automaten um sich die Münzen welche darin enthalten waren zu sichern. Die ganze Aktion zeichnete der Diva ein Schmunzeln auf die Lippen, auch wenn Greed sie mit erneuten nicht gerade freundlichen Worten beschenkte.
=Ariel=
"Genau das ist es, ich weis das um diese Zeit hier keine Menschenseele unterwegs ist! Der perfekte Zeitpunkt die Ruhe zu genießen! Und warum dann ausgerechnet hier her komme? Nunja......ich habe diesen Ort nicht gewählt, viel mehr hat er mich gewählt. Es gibt Dinge die sich nicht erklären lassen, denn wir verstehen sie nicht, ein Hauch von Schicksal - nicht mehr und nicht weniger! Warum also nach einem Sinn suchen.......damit habe ich nach unser letzten Begegnung aufgehört!"
"Frei von der Leber", erzählte das Starlet hier während sie den Kanadier dabei beobachtete wie er mit dem Platiktütchen kämpfte in welchem die Mandels sicher verschlossen waren. Leicht schüttelte sie mit dem Kopf, beherrschte sich ihn nicht gleich aus zu lachen, doch konnte sie dieses hämische Grinsen einfach nicht verbergen - er würde es verstehen, ganz bestimmt.
=Ariel=
"Du siehst, ich bin offen und ehrlich mit dir - warum tust du es mir nicht gleich? Ach, weist du was? Spar dir die Antwort, ich kann mir denken warum du so reagierst. Es ist die alte, sehr beliebte Laier........Du weist nicht ob du mir vertrauen kannst....bla.bla.bla!"
Erneut trotzten die Worte nur so nach Hohn, was die Vampirella allerdings nicht davon abhalten konnte Greed bitzschnell die Tüte gebrannter Mandeln aus der Hand zu nehmen und diese Ruck-Zuck, dank ihrer spitzen Fingernägel zu öffnen und sie dem Kanadier wieder entgegen zu halten. Wohl bemerkt, ohne einer der Mandeln zu entnehmen. Ihr rechter Mundwinkel schob sich nach oben, ein schiefes Grinsen bildete sich ehe sie erneut sprach.
=Ariel=
"Aha....mhhhmmmm.....tu teilst nicht gerne?.....Mhhhhmmmm.........!"
Gemurmelte Worte von Shelly und in ihrem Kopf schien gerade eine Erinnerung in den Kopf zu schießen welche sie für einen kurzen Moment von ihrem eigentlichen Gedankengang abbrachte. Für einen Moment biss sie sich auf die Unterlippe und sprach weiter als sie wieder ns hier und jetzt zurückgekehrt war.
=Ariel=
"Wer teilt schon gerne! Doch manchmal ist die Verführung des teilens auch einfach allgegenwärtig, denn der andere könnte auch eines Tages etwas haben was man schmerzlich begehrt!"
Noch immer hob Ariel ihr die Mandeln unter die Nase, sie blickte in seine Augen dabei allerdings bemerkte sie im Augenwinkel wie das leuchten und pulsieren unter seinem Jackett stärker wurde.
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Mit der Packung der Mandeln im Fokus schnellte seine Hand nach vorne und entriss es mit hartem Blick der Lady eines moderneren und weiter entwickelten Nosferatu, als hätte er es kaum abwarten können. Die erste geröstete Nuss wurde vorsichtig herausgenommen und zu Munde geführt. Bevor sie jedoch eingeschlossen wurde in den Kerker des zermalmenden Fleischwolfs, bedachte er Shelly mit einem schwachen Nicken als würde er sich stumm dafür bedanken. Ohne zu kauen schob er die Mandel mit der Zunge nach aussen in den Innenbunker seiner Wange um dort den Geschmack in seinem gesamten Mundraum verteilen zu lassen. Wie lange es wohl her sein mochte, als er das letzte Mal etwas derartiges genascht hatte? Bestimmt eine Ewigkeit, vielleicht sogar seit Jugendtagen nichtmehr. Eine zweite Nuss folgte der Ersten und nahm den Platz im kleinen Hohlraum der anderen Wange ein ehe eine Dritte hinzukam und von der Zunge sanft umschmeichelt wurde.
»Mir gefällt der Gedanke nicht sonderlich, dass *irgendetwas* immer wieder dafür sorgt, dass wir uns begegnen. Und, dass wir unwillens sind etwas daraus zu machen«, murmelte der Eisprinz mit aufarbeitendem Nebel leise vor sich hin ehe er die zentrale Mandel mit seinen spitzen Zähnen zerbrach. »Wen verwunderts? Du wirkst anhänglich und bist frech. Nicht unbedingt ein Jackpot.«
Auf amüsierte Weise zuckte einer seiner Mundwinkel nach oben als sich sein träge wirkender Blick mit den halbverschlossenen Augen in die Richtung der Vampirella kämpfte. Immerhin forderte sie doch schließlich ein gewisses Maß an Offenheit. Die mittlere Mandel wurde in kleinsten Staub gemahlen und erst dann heruntergeschluckt. Greed hielt einen Moment mit emotionsloser Miene inne und starrte ins Nichts. Was Lacey wohl genau in diesem Moment machen würde? Ob sie auch gelegentlich an ihn dachte? Hm... Er schüttelte kurz mit dem Kopf und kurz danach die Mandeln, welche raschelnd durch die Verpackung bibberten. Die Nahrung half etwas gegen das merkwürdige Bauchgefühl und hielt Eve die Hand vor den Mund.
»Deine *beliebte Laier* ist nicht zutreffend, meine Liebe. Ich *weiß*, dass ich dir nicht vertrauen kann, so wie du weißt, dass du mir nicht vertrauen kannst. Aber da wir uns einander schließlich so egal sind, dürfte uns das doch ziemlich egal sein wer wem vertraut, oder nicht?«
Wieder huschte ihm ein Grinsen ins Gesicht mit dem Gedanken, dass es Shelly nicht sonderlich gefallen würde.
Aber vielleicht war das auch der Schlüssel zur Instandhaltung dieses Waffenstillstand zweier, eigentlich, verfeindeten Individuen. Apathie und ein gewisses Maß an Zurückhaltung. Man lauschte einander, man beobachtete einander, speicherte es vorübergehend im Unterbewusstsein ab, um es irgendwann wie Dreck von der Gasse zu kehren, wo man es schließlich wieder einsammeln und einander überwerfen würde. Nicht aus einer Laune heraus, dafür waren sie beide zu tückisch veranlagt. Wenn, dann sollte es dem anderen schon das Genick brechen und ihn Stück für Stück das Hirn malträtieren. Oder aber, es war etwas anderes, sodass es niemals so weit kommen würde. Eve seufzte still vor sich hin.
»Mir ist bewusst, dass du gerne mal in der Hölle tanzt. Deine Geschichte ist eine Sage und nur wenige Kinder wenden sich von den Erzählungen ab«, führte der Kanadier in Ruhe fort während er beide Mandeln aus den Backen saugt um ihren aufgeweichten Zuckermantel mit den Schneidezähnen vom vergleichsweise geschmacklosen Kern zu separieren. Die Nuss wurde dementsprechend schnell zerkaut und geschluckt. Der geröstete Zuckermantel jedoch umgarnt noch ein wenig die Zunge und wandert spielerisch durch die Mundhöhle. »Aber kannst du mir Glauben schenken, dass du dir an meinem Feuer wahrlich böse Verbrennungen zuziehen könntest. Du weißt doch, was die Leute reden, nicht? Das Meißte davon dürfte der Wahrheit entsprechen.«
Seine Miene erstarrte als er ihr schwach mit den Augen eines kaltblütigen Mörders und sadistischen Schänders zunickte. Die Hände waren blutbesudelt und gaben dem Geschmack der Mandeln noch einen zusätzlichen Kick wenn er sie nahm und dadurch noch ein Stück kälter machte, dass sie an dieser Stelle schon fast gefror.
Noch immer hatte er keine konkrete Erklärung dafür, aber er wusste, dass es da war. Dieses klirrende Eis mit der Affinität zur Schadensausbreitung, dem Empfinden fern von Freund und Feind handeln zu wollen.
»Diese Hände...«, sprach er mit unheilvoller Ruhe. Seine Stiefel setzten sich in Gang, visierten Shelly an und mit jedem Schritt fiepste Eve stillschweigend und pulsierte aufgeregt vor sich hin. Dann streckte Greed seine große kalte Hand aus und legte sie entlang ihres Kiefers. Zart und warm war ihre Haut als er mit seinem Daumen über die Konturen ihrer Lippen fuhr. Sanft drückten die Krallen seiner kleinsten beiden Finger gegen ihren Hals und begannen damit an ihrer Haut zu schaben, was wohl mehr eine Art Streicheln werden sollte. Es klang so deutlich und übel, wie das Zerreissen von einem Kleidungsstück. Doch Greed lächelte verbissen und fixierte mit seinen graphitschwarzen Pupillen ihre Augen. »... sind völliges Neuland. Weitaus schlimmer als die Hölle. Selbst für jemanden wie dich, Vampir.«
Mit den Berührungen ihrer weichen und gepflegten Haut spürte er es wieder wie ein Blitz der seinen Magen mit wilden Dolchen erstach. Eve hungerte und konnte es schon riechen. Das Essen ist förmlich serviert, alle saßen am Tisch und wollten sich nur noch nähren. Aber irgendjemand will noch warten. Man ließ fleißig die Zuckerwatte vor ihrer Nase herumwandern. Sie zappelte und wollte um jeden Preis von dieser Seele kosten. Zäternd kämpfte sie gegen Greeds Willen der doch tatsächlich von diesem schmackhaften Fleisch ablassen wollte. Das konnte sie nicht zulassen! Wie eine Furie klopfte sie gegen die Tore, trat und kratzte, schlug und sprang. Doch ihr Vater lächelte nur müde und trat einen Schritt zurück während der gläserne Eisdolch in einem so starkem Rot pulsierte, dass er jeden Moment explodieren musste.
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Wie ein kleines Kind welches es nicht abwarten konnte etwas süßes zu naschen machte er sich über die Mandeln her welche sie so großherzig wie sie nun mal war, für ihn geöffnet hatte. Sie interessierte sich recht wenig dafür, hatte sie für diese süßen Dinge des menschliches Lebens nicht gerade viel übrig. Der Satz „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“, trifft bei der Vampirella wohl vollkommen zu. Vielleicht etwas bizarr, aber wer Ariel kannte der wusste dass sie lieber im Geheimen ihren „Leidenschaften“ nachging. Als Greed jedoch betonte dass sie frech, anhänglich und somit ziemlich nervig war, putzte sie sich demonstrativ mit der rechten Hand ihre linke Schulter ab und grinste, als wolle sie sich selbst für ihre Tat belohnen.
=Ariel=
“Frech und anhänglich! Nervig ....mhhhhh….eine ganz neue Beschreibung für mich. Doch kann ich diesen Worten gar nichts böses abgewinnen.....ich hoffe ich entäusche dich damit nicht all zu sehr. Es ist nich so dass ich in Jubelschreie ausbreche wenn ich auf dich treffe, oder hast du vorhin irgendeinen derartigen Ton von mir vernommen? Ich denke nicht.....Wie bereits erwähnt. Es gibt Dinge die sich nicht erklären lassen und man besser nicht nach deren Sinn sucht. Und wer bestätigt mir dass wir nicht die einzigen sind die an diesem Ohr hier verweilen.....jeder natürlich aus seinen ganz eigenen Gründen, versteht sich!“
Sprach das Starlet mit einer überspitzten Tonlage. Er hätte tun und sagen können was er wollte – es wer ihr egal gewesen, so verwunderte sie es allerdings innerlich doch etwas dass seine Worte doch eher „harmloser Natur“ gewesen sind. Doch eine Sache wunderte sie überhaupt nicht, und dies waren die Worte dass er ihr nicht vertraue, aber dies wohl auf Gegenseitigkeit beruht. Wo er Recht hatte, hatte er Recht, doch das musste man ihm doch nicht einfach so mir nichts dir nichts auf die Nase binden oder? Von daher zuckte die Vampirella nur leicht mit den Schultern ehe sie ihre Stimme ein weiteres Mal erklingen lies.
=Ariel=
“Das Vertrauensproblem ist nicht gerade ein guter Start für eine wachsende Freundschaft!“
Scherzhaft waren diese Worte gesprochen, dienten eher dazu dass was er ihr engegengeschmettert hatte ins lächerliche zu ziehen wobei sie folgendes hinzufügte.
=Ariel=
“Richtig, denn wer will schon ein nerviges, anhängliches, freches Ich an seiner Seite haben oder gar als Freund betiteln!“
Ein deutliches Aufschnauben ist zu hören ehe an Lachen ihrerseits ertönt. Sie solle aufpassen dass sie sich nicht an seinem Feuer verbrennt? Das ganze klang eher wie ein bescherter Anmachespruch, als nach einer Drohung, also warum diese Worte nicht einfach auskontern - es gelüstete ihr einmal mehr danach, das letzte Wort haben zu müssen.
=Ariel=
“Wenn du versuchst mir Angst machen zu wollen, dann lass es lieber, denn es wird nicht funktionieren. All die Geschichten über dich, wenn ich sie hier und dort aufgeschnappt habe, habe ich zur Kenntnis genommen, mehr nicht. Ich habe keine Angst vor dir und sehe auch keine Grund diesen Zustand zu ändern, auch wenn du es lieber anders sehen würdest. Nein Greed, da muss ich dich leider entäuschen du wirst nie erleben dass ich vor dir zu zittern beginne!“
Bissig war ihr Tonfall, wollte damit zum Ausdruck bringen dass sie ihre gesprochenen Worte ernst meinte auch wenn danach schon wieder ein freches Schnaltzen mit der Zunge zu vernehmen war, welches weitere Worte jedoch verhinderte als Greed sie nicht gerade zaghaft mit seinen Händen am Kiefer fasste. Der Griff war nicht zu hart, aber bestimmend. Passend um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, ihr zu zeigen dass er hier keine Scherze machte auch wenn sie die ein oder andere Aussage ins Lächerliche zog war ihr gewiss dass er sich dies auf Dauer nicht bieten lassen würde. Vor allem nach ihrer Provukation, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Jetzt tat sie gut daran es zu beweisen. Der Geruch des vertrockneten Blutes schoss unweigerlich in ihre Nase, sie hasste ihn, es gab nichts schlimmeres als kaltes, vertrocknetes Blut. Doch das alles sprach für Greed und die Taten welche ihm nachgesagt wurden. Ihm war es egal. Etwas, was es bei Ariel niemals geben würde – sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren kam für sie nicht in Frage. Sie harderte mit sich selbst ihren Kopf nicht wegzudrehen als seine Finger dann auch noch ihre Lippen berührten, sie das getrocknete Blut schon beinahe Schmecken konnte und es einen leichten Würgereiz in ihr hervorrief. Unbewusst hielt sie für einen Moment lang die Luft an. Wollte den Duft nicht inhalieren, doch dieser kroch regelrecht in ihr Riechorgan hinein. Ihre Augenbrauen wanderte nach oben, ihre Mundwinkel zuckten ehe sie nachfolgende Worte hauchte.
=Ariel=“Nicht einmal diese Hände könnten mir antun, was ein anderer nicht längst getan hat!“
Niemals wäre über ihre Lippen gekommen dass er sie einschüchtert und damit aufhören soll. Eine Schwäche zuzugeben kam für den Vampir nicht in Frage. Und um diese Worte zu bekräftigen fasste das Starlet unverdrossen mit ihrer Hand an eine der seinen, welche gerade dabei waren wieder von seinem Kiefer abzurutschen. In ihrem Augenwinkel hatte sie gesehen dass dieses pulsierende Licht an Stärke gewonnen hatte, sobald er sie berührt hatte. Früher als Kind hatte sie eine Art Stimmungsring besessen, ein Ring der die Farbe wechselte je nachdem wie man sich fühlte – hies es. Sollte Greed etwas etwas ähnliches, vielleicht sogar mächtigeres haben als dieses kleine alberne Spielzeug. Ihr Blick war gesenkt, in jene Richtung von der das Licht kam, man konnte sagen dass sie sich von ihm angezogen fühlte, wie eine Motte die ums Licht kreiste.
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»Bevor... oder nachdem du deine *Unsterblichkeit* erlangt hast?«, witzelte er finster mit einem kalligrafisch gezeichneten Lächeln der Grausamkeit das ebenso schnell verschwand wie es gekommen war, als Greed seine Hand zurückzog um der leicht entflammbaren Hand der Königskobra zu entgehen.
»Deine Gedanken sind fehlgeleitet wenn du denkst, dass es mir darum geht Angst zu verbreiten.« Der Boden ächzte schweißgebadet unter dem Gewicht seiner breiten Stiefel als er wieder auf sichere Distanz ging. »Was würde es mir bringen wenn du dich vor mir fürchtest? Wo unsere Gespräche doch häufig solch berauschende Wendungen und therapeutische Ergüsse mit sich bringen..«
Zwei weitere Mandeln flogen auf direktem Wege in seinen Mund. Diesmal jedoch war er nichtmehr in dieser genießerischen Laune, denn der Gourmet war gesättigt und es blieb nur noch der Hunger übrig. Ihm war aufgefallen, dass das neugierige Biest jeden geistesfreien Moment nutzte um sich von Eves leidenschaftlichem Magnetismus anziehen zu lassen. Greed hatte es gesucht und gefunden. Shellys Suche hingegen würde im Sande verlaufen. Wenn etwas nicht gefunden werden sollte wird alles daran gesetzt, dass es auch so bleibt.
»Furcht schränkt die Größe eines Kanister des potenziellen Einflusses nur unnötig ein und erfordert einen regelmäßigen Nachschub und Pflege. Eine Arbeit derren Profit mir viel zu minder ist. Wenn sie jedoch mitschwingt und das Echo mehr als einen Zweck erfüllt, meinetwegen.« Mit apathischer Geste kreiselt Greeds blutverkrusteter Finger durch die Luft. »Ich könnte mich, wie du, ewig verstecken wie ein missratenes Tier auf der ewigen Flucht und mir einbilden, dass dies nun die neue Aufgabe meines verruchten Lebens sei. Aber kein Wesen ist dazu verpflichtet auf ewig im Schatten der Geheimhaltung zu leben. Diese Bürde legt man sich selbst auf. Es sei denn, natürlich... man würde eine offene Existenz aufgrund seiner Schwäche nicht überleben.«
Appellierte er soeben ètwa am vampiresken Recht nach Freiheit? Wenn ja, klang es ziemlich halbherzig bei dem er Shelly nicht einmal anblickte während er sprach, sondern stattdessen weitere Mandeln aus seinem kleinen Plastikpaket fischte. Es wirkte beiläufig wie eine Bemerkung am Rande. Oder es stellte lediglich seine Sicht der Dinge dar, und wie egal ihm das alles im Grunde doch sei. Man könnte wild nach irgendwelchen Theorien greifen, aber am Ende würde man wohl dazu tendieren, ihn schlichtweg als unberechenbar zu bezeichnen. So harmlos wie er in diesem Moment wirkte, wenn er sich mehr darauf konzentrierte sich begierig an den Mandeln gütlich zu tun, sah er aus wie ein kleiner Junge der keiner Fliege etwas zu leiden tun konnte sondern viel lieber irgendwelche Flusskrebse sammeln und jemanden präsentieren wolle. Doch war der Schein eine billig bezahlte Hure die für jeden einzelnen die Beine breit machte und einem immer aufzeigte was man sehen wollte.
»Ich weiß, dass das Flämmchen von Thorn, Cage und den anderen ein Scheissdreck ist gegen das lodernde Inferno das dich derzeit verzaubert.« Nur noch vier Mandeln waren inzwischen in der Verpackung. Greed drehte die Öffnung zu und formte somit eine plastische kleine Mandelbombe die er zu Shelly rüber warf und mit keckem Grinsen kommentierte. »Iss dich lieber daran satt. Es wird dir besser bekommen.«
Eve knurrte aufgebracht über den Starrsinn ihres Vaters der mit Biegen und Brechen einfach nicht von ihr Gebrauch machen wollte. Warum sollte er? Dies war niemals Teil ihrer Abmachung. Sekundäre Opfer *sollten ihm nicht zum Nachteil werden*. Aber gefordert sind sie nicht. Trotzdem konnte der Dolch diese Scham nicht auf sich sitzen lassen und schnürrte Greed den Gürtel enger um die Hüften. Seufzend ächzte er aus und wandte Shelly erneut den Rücken zu um durchzuatmen. Der eisige Nebelhauch quirrlte förmlich aus seiner Kehle heraus als er nach Luft jappste. In seinen Gedanken kam es zu einem kurzen Streitgespräch zwischen ihm und seiner rebellierenden Tochter. Er gewann, doch Eve schmollte und murmelte verschwörerische Theorien vor sich hin. Sie würde heute noch ihren Willen durchsetzen, ob mit oder ohne ihn.
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Ariel konnte sie nicht helfen und äffte den Kanadier munter nach als er ihr den Rücken gekehrt hatte. Ja, sie war frech – na und? Was war denn er? Die Beiden gaben sich nicht viel in Sache der Frechheiten die sie einander entgegenbrachten.
=Ariel=
“Ach Greed, du hast die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gefressen also glaube nicht dass du in irgendeiner Art und Weise schlauer bist als der Rest der Kreaturen der hier auf den Erdball wandelt. Und wenn du einen Therapeuten brauchst, bin ich weis Gott die falsche Ansprechpartnerin und ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen dass dir irgendeines unserer Gespräche dir irgendetwas gebracht hast. Du willst ja wohl nicht sagen dass dich meine Worte jemals zum denken angeregt haben! Es ist wie es ist, wären wir der Macht unserer Geister nicht ausgeliefert gewesen, wären wir niemals aufeinander getroffen!“
Impulsartig schnellte die rechte Augenbraue Ariels für eine Sekunde lang nach oben, ehe sie sich wieder senkte. Die Stimmung war angespannt, von Shellys Seite aus zumindest. Greed schien gefallen daran zu finden das Starlet zu trietzen. Sie wandte sich ab, ging ein paar Schritte während er weitere unschöne Worte an sie und ihren Glauben. Komischerweise wusste er genau was er zu sagen hatte um sie zu provuzieren und dies machte die ganze Angelegenheit noch schlimmer. So schlenderte das Starlet förmlich weiter, tat so als würde sie ihm gar nicht zuhören. Als wären seine Worte nur Teil der Nebelschwaden welche sie umgaben. Zielsicher ging sie auf einen alten Steinbrunnen zu, an dessem hölzernen Balken ein kleines Eimerchen hängte. Ob der Brunnen wohl noch funktionierte. Nur eine Sekunde lang dachte die Ariel darüber nach um Greeds Worten zu entgehen. Ehe sie ihre Arme von sich streckte, einen gähnenden Laut ausstieß und ihn fragend anschaute während sie sich auf den Steinrand des Brunnens setzte, die Beine übereinanderschlug und ihn gelangweilt anschaute.
=Ariel=
“Bist du jetzt fertig ja?!“
Der Blick, passend zu ihren Worten traf den Mann aus Kanada. Giftig wie die tödliche Flüssigkeit einer Schlange. Doch nein, er war nicht fertig....denn es ging weiter, was dem “Flämmchen von Thorn, Cage und den anderen“, wie er sie so schön betitelte so gar nicht gefiel. Grazil schlug sie ihre Beine übereinander, ihre Arme vor der Brust verschränkt. Ihrer Miene war anzusehen dass ihr seine Worte missfielen, doch das dürfte ihrem Gegenüber mehr als nur egal sein.
=Ariel=
“Entweder hörst du dich gerne reden oder du lässt einfach nur gerne den Oberlehrer heraushängen! Möglicherweise auch Beides!“
Kurz und zickig kamen diese Worte über die Lippen der Latina, welche wohl nun einen auf eingeschnappt machte. Einfach in die Nacht hineinsprach und Greed samt seinem offenbar so wichtiges Geheimnisses gar nicht weiter beachtete. Allerdings hatte sie im nächsten Moment schon das fast leere Tütchen Mandeln auf dem Schoß liegen, welches sie angewiedert zwischen Daumen und Zeigefinger aufnahm und mit verzogenen Mundwinkeln auf den Boden warf.
=Ariel=
“Wahrscheinlich ist das was du verbergen hast nicht halb so spektakulär wie du es hier darstellst! Du nimmst mich auf den Arm, das ist alles. Aber damit kommst du nicht weit, denn du beginnst mich wirklich zu langweilen. Wahrscheinlich ist das Ding nichts weiter als ein kleines Spielzeug dass du irgendeinem kleinen Kind aus dem Wagen gestohlen hast....so ist es doch! Dein Talent als Dieb hast du ja bereits recht schön unter Beweis gestellt!“
Stechend waren die Blicke aus ihren grün-blauen Augen, nickte mit dem Kopf in die Richtung des Süßigkeitenautomates aus welchem er sich die Packung Mandeln, inklusive sämtlichen Geldes genommen hatte. Er schien wahrlich geschickt in solchen Dingen zu sein, ein Handwerk welches man erst einmal beherrschen musste.
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Greed fletschte mit den Zähnen als sich seine Mundwinkel amüsiert in die Breite zogen. Das hatte man also davon, wenn man offen miteinander sprach ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen. Mit selbstgefälligem Grinsen hatte er stillschweigend die Worte der Vampirella kommentiert und gelegentlich ein kaum merkliches Nicken von sich gegeben um ihr nicht ins Wort zu fallen. Es wäre schließlich unhöflich. Die düstere Katze zeigte für einen kurzen Moment die scharfen Krallen ehe sie sich ein kleines Versteck suchte um sich theatralisch einem imaginären grauen Wollknäul zu widmen. Sie wollte weder beissen noch flüchten. Sie erzeugte ein Trugbild, sonst wäre sie davon gestampft denn schlau genug müsste sie sein, dass Greed sich keinesfalls von ihren Worten beeindrucken lassen würde. Warum ging sie also nicht einfach, zog vor ihm den Hut, bedankte sich für die informationslose Unterhaltung und verschwand? Stattdessen saß sie hier wie eine eingeschnappte Konkubine, klappte die Beine übereinander zum Schutz vor möglichen Import, und verschränkte die Arme vor der Brust um ihr Herz von einem möglichem Export abzuhalten. Und wer durfte hier wohl für die Steuern blechen? Der Nachbarsjunge, der Politiker und Briefträger!
Aber der Lord machte einen zufriedenen Eindruck und blickte halbherzig über seine Schulter. Er konnte den Mandelautomaten nicht sehen, doch wusste er, was sie meinte. Dies führte zu seiner zuvor grob erwähnten Logik. Er nahm nicht alles Geld, nur das was ihm rechtmäßig gehörte. Shelly jedoch bemerkte es nicht. So wurde aus dem Mann mit verzerrten Moralansichten ein hundsgemeiner Dieb, darauf folgte der Einbrecher, dann der Bankräuber und diese stille Post würde sich immer weiter ausbauen bis er zu den angeblich gerissensten und reichsten Männern der Welt gehören würde. Aber wären es nur schwache Echos die in eine Höhle gerufen wurden von denen niemand die volle Wahrheit kennen würde. Und so verschwamm die Fiktion mit der Realität. Der geworfene Schatten ist immer größer und es muss immer einen geben der ihm im Wege steht. Die einfachste Physik aus einer anderen Perspektive betrachtet.
»Du hast womöglich Recht. Ich bluffe nur. Dieses *Ding* ist nichts weiter als ein Kinderspielzeug. Nur Kinder wissen damit richtig umzugehen«, lächelte er düster mit zustimmenden Tönen unter seinen wahrlich ungelogenen Worten was ihn in seiner Macht über den Willen des Dolches bekräftigen sollte.
Um dem auf den Grund zu gehen näherte er sich der Frau mit dem langen schwarzen Haar, geflochten aus Schatten und Unzerstörbarkeit, den Gefühlen eingehüllt in einem Gefängnis der Immunität und der kalten Maske des Trotzes auf dem Gesicht breitgespuckt aus derren lieblicher Rasierklingenmund jedes Worte mit tiefschwarzer Verachtung protzte als würde es aus ihrem eigenen Auswurf entstanden. Elegant und zielstrebig wie eine Katze, die behutsam über eine Dachrinne balancierte, tat er Schritt für Schritt, mit welchem jeder zurückgelegte Meter sein blutleeres Gesicht um einen Zentimeter zurück in die ursprüngliche Emotionslosigkeit drückte. Seine Augen waren leer und dennoch kalt. Seine markanten Falten verschwanden bis die Maske ihn zu einer konturenfreien Puppe machte. Obgleich ihm die finsteren schwarzen Borsten fehlten um ein prophezeihendes Unheil darzustellen, war es der arktische Ausdruck in seinem Gesicht der seinen Samen zwischen den Beinen der Nervosität pflanzte.
Wenige Zentimeter vor Shelly blieb er stehen und blickte für einen Moment auf sie herab als würde er auf etwas Niedrigeres, sogar Unterwürfiges, schauen. Dann zog er eines seiner Beine nach hinten und presste sein Knie auf den harten Boden während das andere Bein eingeknickt vor ihm stützte, als würde er sich vor ihr verbeugen. Sein Arm bog sich ein und legte sich auf das Knie, die andere Hand hob das Plastiktütchen auf und führte es vor sein Auge. Er teilte nicht gerne, was ein *nie* nicht implizierte. Er teilte nie mit Fremden. Aber er teilte nunmal einfach nicht gerne. Dann ließ er die knisternde Packung verächtlich fallen und schaute mit einem finsteren Lächeln zu Shelly. Seine Augen suchten nach Aufmerksamkeit und fixierten ihre grasgrüne Meeresbläue. Als er sie für einen Moment lang erhaschen durfte, erhärtere sich sein Blick auf tückische Art und Weise.
»Sag mir, Shelly…«, begann er mit kratziger Stimme zu sprechen und begann ihre Gesichtszüge zu mustern, wie sie sich entwickelten und welche Fantasien ihre Augen in wenigen Sekunden erzählen würden. »... was hat dich am meissten gekränkt? Dass ich dir vorgehalten habe wie erbärmlich du eigentlich in Wirklichkeit bist...? Oder mit welchen Schwächlingen und Weicheiern du dich bisher brüstend umgeben hast um das Selbstbewusstsein aufzubauen das du jetzt besitzen darfst?«
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Ja, in der Tat hasste sie es wie er sie anschaute, er gab ihr das Gefühl sich stets als etwas bessers zu fühlen obwohl er es aus ihrer Sicht in keinster Weise war. Er war nicht besser als all die Menschen denen sie begegnet sind, all den Freaks denen sie begegnet ist. Nur Greed hatte jenen einen Vorteil eines Großteils der anderen gegenüber, er teilte ihre Leidenschaft für Blut. Eine Tatsache welche sie sich nicht gerne eingestand. Aber es war nunmal nicht von der Hand zu weisen. So viel sich sich auch trietzen mochten, so sehr sie ihn nervte und er ihr Knochen in Form von Worten dahinwarf um sie zufrieden zu stellen - diesen einen Fakt konnte man nicht unter den Teppich kehren. Möglcherweise war auch diese Gewissheit in den Köpfen der Beiden so verankert das sie es nicht ertragen konnten etwas gemeinsam zu haben, dass sie sich immerwieder mit Leib und Seele angiften mussten.
Jene Art wie sie Greed wieder an den Tag legte, sich vor ihr auf den Boden kniete und sie mit Worten beschenkte welche sie bist aufs Mark reizten. Doch was tat sie? Ariel grinste, zunächst. Denn ihr Lachen wurde immer mehr, erst leise....dann lauter. Machte sie sich über ihn lustig? Oder wusste sie ganz einfach keine Antwort auf seine unverschämten Fragen? Ihre Hand hatte sie auf ihrem Bauch abgelegt, während sie Tränen zu lachen schien - Tränen die mit einem Mal getrocknet wurden, als sie nach vorne schnellte und ihm mit der ihr zur Verfügung stehenden Kraft einen kräftigen Hieb gegen die Wange verpasste. Ihr war egal ob sie ihn verletzte, ob sein Kopf davonrollen würde wie eine bespielte Murmel. Es kümmerte sie nicht. Aber dieses jucken in ihren Fingern musste befriedigt werden und der beste Weg war einfach mit Gewalt. In ihrem Kopf spielten sich allerdings noch ganz andere Dinge ab, welche diese Ohrfeige noch sehr harmlos wirken lassen würden, falls diese Gedanken ans Lich kommen sollten. Ihre Brustkorb senkte sich ruhig und gelassen, kein Hauch von Zorn war ihrer Körpersprache zu entnehmen. Hatte sich ihre Wut in Form dieses Blitzes des Hiebes nun entladen?
=Ariel=
"Denkt du allen erntes ich würde dir die Genugtuung geben mich zu verletzen? Du kannst mir an den Kopf schmettern was du willst, es kümmert mich nicht. Denn es geht hier herrein und da wieder herraus! Du bist es nicht wert mich verletzen zu dürfen, da müssten schon ganz andere Zeiten anbrechen - welche nie niemals anbrechen werden!"
Sprach die Vampirella schnippisch und streichelte sanft mit ihren Fingern über die Hand mit welcher sie ihn gerade geschlagen hatte. Als wolle sie diese für die Tat und Art der Ausführung belohnen. Ariel blickte Greed nicht dabei an als sie die nächsten un vielleicht sogar letzten Worte an ihn richtete.
=Ariel=
"Weist du was.....geh nach Hause und mach dort deinen Untergebenen das Leben zur Hölle! Geh nach Hause und lass deine "scharfen" Sprüche an dener Geliebten Lay aus................."
Doch inmitten des Satzes stockte sie, hörte auf ihre Hand zu streicheln und vergrub beide wieder in ihren Manteltaschen.
=Ariel=
".........aber wie ich vernommen habe, war sie ja bereits so schlau und hat dir endlich den Rücken gekehrt. Armes Ding, lange hat es gedauert, aber manchmal ist eben jeder etwas schwer von Begriff !"
Lachte sie leise auf und kehrte dem Kanadier den Rücken.
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Einst gab es einen kleinen Bach. Fische tummelten sich darin in kleinen Mengen, hüpften fröhlich übers Wasser und plätscherten kleine Tropfen in die Richtung zweier Kinder. Sie waren Geschwister und dennoch hassten sie sich. Das einzige was sie miteinander verband war in ihren Genen versteckt und manchmal ignorierten sie diese Gemeinsamkeit. Ihre Eltern waren weggefahren, den Kindern war langweilig also waren sie zu dem Bach gegangen. Gemeinsam zogen sie sich aus und tauchten ihre Hände tief ins Wasser. Sie fingen keinen einzigen Fisch denn jede freie Minute verbrachten sie einander sich zu triezen, einander zu bespucken und einander die Schuld für irgendwelche Lapalien zu geben. Sie liebten den Streit. Es war das einzige auf dem sie sich beide zuhause fühlten. Plötzlich stich man sich ins Wasser. Einer lachte laut und zeigte auf den anderen. Dann stand der andere auf und schubste den anderen. Auch danach wollte niemand klein beigeben und diese Art der Geschwisterliebe weilte einige Momente bis es plötzlich ausartete. Eine der beiden hatte genug. Das Gelächter dröhnte durch den Schädel und machte es unerträglich. Das Kind stand auf, schubste seine Blutsverwandte und drückte den Kopf unter Wasser. Es lachte herzlichst während das andere Kind um das eigene Leben kämpfte. Irgendwann kämpfte es nichtmehr. Und trotzdem... das Kind lachte.
Greeds Augen blinzelten unverständlich auf. Was war geschehen? Für einen Moment war er verwirrt. Dann loderte blinder Zorn in seinen Augen und züngelte sich zu kleinen kämpfenden Feuerschlangen zusammen bis nur noch eine übrig blieb. Triumphierend brannte sie in hellstem Feuer, als sei sie auf diese Welt gekommen nur um in diesem Moment in infernalen Ausmaßen zu verbrennen. Seine Zähne pressten sich zusammen und gaben ein knochenmalmendes Knirschen von sich während sich sein Gesicht vor Wut zu einer Fratze schwärzester Linien verzogen hatten. Seine Fäuste ballten sich zusammen. Die Krallen bohrten sich tief durch das Leder seiner Handschuhe, noch tiefer in sein weißblaues Fleisch und eröffneten einen Quell frischen Lebenssaftes. Er wirkte wie besessen, in einer Trance als würde ihn irgendetwas umgeben das an seinem Geist reissen würde. Eve pulsierte im Stakkato Rhythmus bis es plötzlich aufhörte zu leuchten und Greed den Blick gedankenverloren absengte.
Der nebelige Schatten verdunkelte seine Augen, doch seine Lippen waren klar und deutlich zu erkennen. Sie formten ein Lächeln, abnormal und höchstzufrieden, als hätte man ihm soeben von unsichtbaren Ketten befreit die seinen Körper zusammendrückte. Seine spitzen Zähne funkelten wie die Reißzähne eines Tigers der sich sobald auf seine Beute stürzen würde. Er begann leise zu schmunzeln. Es entwickelte sich zu einem lauteren Kichern und plötzlich schallte ein lautes Lachen durch den Wald. Ein Gelächter so jung und herzlich, so amüsiert und köstlich, dass ihn der Nebel gebietend weiter trug aus Furcht vor möglichen Konsequenzen. Es schien überall zu sein und als er aufschaute leuchteten seine blutunterlaufenen Augen in rubinrotem Feuersdunst. Er wirkte irre und völlig von Sinnen mit weit hochgezogenen Augenbrauen als er seinen Kopf anhob und der schwache Wind seine weißen Strähnen aus dem Gesicht schob. Es wurde kalt. Bitterkalt. Und seine Stimme war verändert. Klarer und eleganter. Kein Kratzen mehr, keine tiefen Töne. Jung, herrisch und herausfordernd.
»Wo kein Hirn zu finden ist, können einfließende Worte auch nicht auf Widerstand stoßen«, stellte er beiläufig fest während seine dumpfen Schritte abermals über den Boden getragen werden und ihn binnen weniger Sekunden direkt hinter Shelly brachte.
Mit der linken Hand krallte er sich an ihrem Oberarm fest und riss ihren Blick machtergreifend zu sich. Kaum wandte sie sich auf der Ferse und konnte den plötzlichen Schwung ausgleichen, packte Greed mit der Rechten ihren Hals und drückte sie so weit nach oben, dass nur noch ihre Fußspitzen den Boden berührten. In seinen Augen tobte der blanke Wahnsinn. Die Finger, welche sich um ihren zarten Hals legten und immer fester ihre Muskeln zudrückten waren zu einem Akt der bitteren Rachsucht geworden. Alles brach über ihn ein und ließ keinen Platz für Gnade. Ausnahmslos sollte offenbar Shelly nun für all seine Probleme, Bedenken und Stolpersteine gerade stehen. Der Hass auf Kensuke, die Verachtung vor Thorn und Chicano, das Produkt Shellys Spielereien und den Misshandlungen des Office, der Zorn den er gegenüber Lacey empfand. Gerade der Zorn gegenüber Lacey brachte wohl das meißte dieses Übels zum Vorschein. Sein Mund war leicht geöffnet und brachte in hastigen Abständen einen Schadron frischen Eisnebels heraus der Shelly direkt ins Gesicht wanderte.
»Ich höre dich gar nicht sprechen, Mutter! Winselst du? Hat es dir die Sprache verschlagen?«, spottete er mit fahlem Grinsen.
Aber Shelly kämpfte und presste irgendwelche unverständlichen Worte heraus die Greed mit einem weiteren Ruck zu begraben wusste. Doch auch Shelly wusste mit dieser Situation intuitiv umzugehen und versuchte mit ihren Krallen nach seinem Gesicht zu kratzen. Nachdem dies nicht mit dem Erfolg gekrönt war wie sie gehofft hatte, kamen die Beine zum Einsatz und trafen Greed am Bein. Ihre High Heels bohrten sich tief und schmerzhaft in seinen Oberschenkel den sie wie ein Schraubstock mehrmals drehte um den Druck und die damit verbundenen Schmerzimpulse zu maximieren. Selbst in seiner Obession konnte der Kanadier diesen Schmerz nicht einfach ignorieren und bückte sich ächzend nach unten, was der Vampirella die Möglichkeit gab auf die Beine zu kommen und sich mit raschen Schritten zu entfernen. Aber blind griffen seine Greifwerkzeuge nach ihr und packten sie an den Haaren während er mit der anderen Hand Eve von seinem Gürtel zückte.
»Hier geblieben!«, brüllte er und biss den Schmerz durch seinen Zähnen von sich.
Er riss ihre schwarze Haarpracht zu sich bis ihre Körper unweigerlich aneinander krachten und voneinander wegfederten. Mit seinem Griff, der sich immer mehr ihrer Haare umwickelte, fischte er sie wieder zu sich und schlang seinen anderen bewaffneten Arm um sie herum damit jede Art der Gegenwehr im Sande verlief. Zu nahe standen sie sich um die Beine anzuwinkeln und auszutreten. Zu nahe um sich gar mit den Händen von ihm wegzudrücken. Das Geschehen begann sich für den Moment beruhigt zu haben und Greed lächelte während er aus ihren Augen zu lesen versuchte.
»Ich sagte dir, dass dieses Feuer aussergewöhnlich sei«, flüsterte er mit bedrohlicher Stimme die ihr ganz genau verraten sollte, was passieren würde wenn sie sich weiterhin wehrte. »Male dir alles aus, Mutter. Dinge die dir widerfahren sind. Dinge die dir noch nicht widerfahren sind. Ich scheue mich vor nichtsmehr. Dank dir und deiner spitzen Zunge.«
Sein Gesicht kam ihrem näher. Begierig wanderte seine Nase über ihre warme sonnengegerbten Wange, die Lippen fuhren sanft zu ihrem Ohr als er ihren Kopf mit festem Griff in Position riss.
»Lache für mich, Mutter! Noch einmal... Lache noch einmal so leidenschaftlich wie eben...«
Die Worte besaßen keinen Ton mehr und wurden nur noch förmlich hinaus gehaucht. Die Töne dieses Liedes sang jemand anderes – niemand geringeres als der gläserne Eisdolch welcher über Shellys Rücken wanderte und eine geeignete Stelle für einen ersten Schnitt suchte. Aber es fand keine freie Stelle. Es war zu kalt um freie Haut zu präsentieren, zumindestens an ihrem Torso. Zum Glück waren Greed und Eve zu apathisch um sich Sorgen über ihre Kleidung zu machen. Also schnitt Eve in ihrer schärfsten Pracht mit einem dampfenden Zischen durch den Mantel der Vampirella hindurch und zog eine lange Linie von ihrer Schulter hinunter bis zur Hüfte. Das diabolische Geistermädchen durfte endlich an ihrer Mahlzeit lecken und gleich würde sie überall von ihr umgeben sein, sich in diesem leckeren Fleischbraten suhlen und in einem Meer von Vampirblut baden. Gleich solch eine Delikatesse. Ihre Aufregung bekam auch Greed zu spüren der seine psychische Peinigerin mit seinen roten Augen musterte.
»Hörst du es? Riechst du es? Spürst du es?«, vergnügt schlossen sich seine Augen für den Moment um an dem Geschmack seiner Tochter teilzunehmen die irgendwie die Kontrolle über ihn eingenommen haben musste, »Ich tue es. Und es weiß zu gefallen«
In dem Moment bohrte sich der Dolch etwas tiefer in ihr Fleisch und verweilte dort für einen Augenblick um sich zu nähren, das magische Blut eines Fabelwesens einzusaugen und die Wunde in Eis erstarren zu lassen. Und mit jedem Tropfen den Eve ihr abzapfte, nahm der glasige Dolch einen immer rubinfarbeneren Ton an.
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Wo kein Hirn zu finden ist, können einfließende Worte auch nicht auf Widerstand stoßen, diese Worte hallten als würden sie von Schallwellen getragen an ihr Ohr und sie nahm es als eine Art Verabschiedung hin. Die Beiden würden wieder in ihren Weg gehen, jeder den seinen, sich wohl irgendo zwagsläufig - oder wie auch immer, über den Weg laufen und das Spiel von neuem beginnen. Einfach so - wie es immer war. Doch diese Szenarie sollte eben nicht so "wie immer" enden. Nein, viel mehr sollte sie sich auf eine neue Stufe des Seins bewegen mit der wohl keiner der Beiden Anwesenden nur für eine Sekunde lang gerechnet hatte.
Alles ging blitzschnell! Sein fester Griff, ihr Protest welcher erstickt wurde - im wahrsten Sinne des Wortes. Sie panisch herumwirbelte als sie den Halt unter den Füßen verlor, nicht ohne zu versuchen mit ihrem Peinger den Kampf auf zu nehmen. Doch nicht half - Ariel hatte eindeutig zu hoch gepokert wie es den Anschein machte. Denn wer austeilte, musste auch einstecken - und nun wohl auch auf der körperlichen Eben. Die Vampirella hatte den ersten Sein geworfen und nun erhielt sie die Retourkutsche erster Güte. Ihre Angst konnte sie nicht verbergen, sie sprühte förmlich aus ihren Augen, doch ihre Lippen gaben kaum etwas von sich. Kein bitte, kein betteln um Gnade.....nichts. Lediglich den ein oder andere Fiepser, welchen man nicht genau zuordnen konnte. Wahrscheinlich fehlte ihr einfach die Luft, welcher ihr der Kanadier gekonnt raubte. Greeds gesamtes Auftreten hatte sich gewandelt, von der einen auf die andere Minute. Hatte sie es nicht kommen sehen? Waren die Anzeichen nicht deutlich geug? Gab es überhaupt welche. Das waren Dinge die ihm Momentan durch den Kopf schossen während er sie verspottete. Ja, er tat gut daran und es war nur all zu deutlich dass er Spaß daran hatte. Die Kälte seiner Hand durchflutete ihre gesamten Körper. Wieder nahm sie den Kampf auf, schaffte es ihm einen Moment lang zu entkommen bis er sie an ihren Haaren wieder an sich zog. Ihr misslungener Fluhtversuch hatte sie offenbar geschwächt sodass sie keinerlei Gegenwehr zeigte als er sie mit aller Kraft gegen sich presste und ihre lächelnd in die Augen blickte und ihr verdeutlichte wie sehr sie sich doch in seiner Aussage getäuscht hatte. Ihr Körper schien zu zittern, ihre Augen sich mit Tränen zu füllen als sie versuchte seinem Blick auszuweichen. Es gelang nicht, so hielt sie diese geschlossen während er ihr weitere Drohgebärden zuhauchte und sie verspottete. Ariel presste ihre Hände gegen seinen Oberkörper, versuchte sich wegzudrücken - doch ohne Erfolg. Das nächste was sie Spürte war ein Ruck an ihrem Rücken, gefolgt von einem Brennen, einem unheimlichen Brennen - etwas was sie noch nie zuvor gespürt hatte. Ihr Mund war leicht geöffnet, sie stieß einen Schwall Luft aus nur um daraufhin hastig wieder einzuatmen. Sie fühlte die Kälte an ihrem Rücken, ihr Kopfkino zeigte ihr jene Bilder welche sie nun nicht sehen konnte und deutlich spürte sie das Brennen von der Schulter bis zur Hüfte. Die Latina krallte nach seinem Hemd, biss die Zähne zusammen während er sprach und im kommenden Moment würde man wohl die Tränen sehen die über ihre eiskalten Wangen rollten, vor allem als sich etwas noch tiefer in ihr Fleisch bohrte.
=Ariel=
"Lass das, lass mich los....bitte...tu mir nicht weh!"
Erstmalig rollte gewinselte Worte über ihre Lippen während sich ihr Korper scheinbar bettelnd an seinen drückte. Fliehend vor dem etwas, was sich hinter ihr verbarg. Ein Schluchtzen war zu hören, doch dieses wich der Totenstille. Stattdesse erklang wieder das Geräusch als ob sie Luft aushauchen würde - dieses wandte sich in ein amüsiertes leises lachen. Ihren Kopf hatte sie nun gehoben, keine Spur von Tränen, Angst oder Schmerz. Ihre grün-blauen Augen funkelten sogar im dichten Nebel.
=Ariel=
"Ich hoffe meine kleine schauspielerische Darbietung hat dir gefallen, aber ich muss sagen dass es mir nicht sonderlich gut steht das kleine verängstigte Häschen zu spielen!"
Ein keckes Grinsen folgte, während sie genießerisch ihre Augen schloss, Luft holte und sie inhalierte. Der Duft ihres eigenen Blutes umgab sie und lies ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen.
=Ariel=
"Jedoch glaube ich dass ich meine Schuld von unserem letzten Treffen hiermit beglichen habe!"
Fügte sie hinzu, legte leicht ihren Kopf schief und lehnte sich sogar noch etwas zurück, was den Druck in ihrem Rücken verstärkte während ihre Hand in seinen Nacken wanderte und ihre Krallen den Weg in seine Haut bereits gefunden hatten.
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Der plötzliche Umschwung der Spookshow Mistress dämpfte Greeds persönlichen Spaß, welcher im Grunde lediglich nur zuschauen konnte, jedoch nicht Eves Begierde nach mehr während der Wirt des Kanadiers lediglich als Werkzeug diente um das Opfer zu fixieren, es abzulenken und eine mögliche Flucht mit allen Mitteln zu verhindern, damit Eve genügend Zeit hatte diesen langersehnten Moment in ihrer gänzlichen Fülle auszukosten.
»Die Schuld vom Letzten Mal, ausgeglichen, ja. Die Schuld von diesem Mal aber...«, demonstrativ neigte Greed seinen knapp grinsendes Gesicht zur Seite um ihr die blutigen Wunden zu präsentieren die sie ihm zugefügt hatte. Symbolische Verletzungen die vielleicht auch etwas tiefer gingen, wenn der Zweck die Mittel heiligt. »... noch lange nicht!«
Eve schnitt weiter und zog sich mit sauberen Blutlinien hinauf zur Schulter der Vamp Lady wodurch sich ein V förmiges Muster bildete. Dann löste sich Eve und Greeds eisiger Finger wanderte die erreichbaren Male ab, wischte das Blut hinter sich her bis sich genügend an seiner Nagelspitze gesammelt hatte. Dann hob er die Hand vor sich und schmierte sich ihr fabelhaftes Ambrosia wie eine perverse Trophäe über den Mund und schleckte den Rest von seinem Finger. So bekam nun Shelly auch zum ersten Mal ihr Objekt der Begierde zu Gesicht.
Der einst so durchsichtige Dolch mit dieser welligen, fast schon ritualförmigen, Eisklingenspitze. Beide Seiten waren elegant auf natürliche Weise durch Hitze und den Händen eines Geistermädchen ausreichend geschärft um ein fallendes Seidentuch zu zerschneiden. Das Innere des Dolches war inzwischen erst bis zu einem fünftel gefüllt und schwabbte aufgeregt zwischen den blauen und roten Schläuchen umher, welche irgendeine wichtige Funktion haben mussten. Doch nichts leuchtete jetzt. Stattdessen war es in seinen animalischen Augen zu sehen.
Greed Wille wurde nervös, die Kontrolle hatte er längst verloren und der Kampf sie zurückzugewinnen wirkte aussichtslos. In diesem kurzen Moment der Schwäche war er hinausgeworfen worden und konnte nichts anderes als tatenlos abzuwarten bis es endlich vorbei war. Zudem fürchtete er sich bei dem Anblick vor sich selbst. Eve hatte Laceys Leichnam gefordert und wie es scheint, würde sie diesen problemlos bekommen wenn er ein weiteres Mal derart schwach wurde. Irgendetwas musste es doch geben um seine Seewespe zu schützen...
Während sein Geist über die Zukunft grübelte, war sein besessener Wirt vollends zufrieden mit der derzeitigen Situation und kostete sie mit tiefen Atemzügen ein um sich noch weiter zu berauschen. Er schien zu einem Tier geworden zu sein dessen Hunger nur durch eine Sache gestillt werden konnte – Shellys Blut.
Und so lächelte er als seine bewaffnete Hand mit der Klingenspitze über ihren Hals fuhr und kleinste Wunden schnitt mit einem kleinen Abstand dazwischen bis er an ihrem Kiefer angelangt war. Bestimmend zwang er sie zu blinden Schritten zurück durch den Nebel bis sie gegen einen Baumpfahl knallte. Dabei bemühte er sich nicht ihren Hinterkopf zu schützen sondern achtete eher darauf, dass Eve nicht ausversehen etwas anschnitt, was den Spaß vorzeitig beenden würde. Die Klinge wurde an ihrem Hals neu angesetzt. Es zischte als wäre das Eis der Klinge wie ein glühender Eisenstab der sich durch die Haut ätzte. Rauch stieg auf so wie der Geruch von gebratenem Speck. Es dauerte nicht lange bis der Dolch über ihrem Dekoltee kreiste und abwartete, bis sich ihre Wunden am Hals automatisch regenerierten und mit neuem Blut füllten das Eve aussaugen konnte. Während es die Schleife fuhr wurde das Klingenmädchen neugierig. Vielleicht etwas zu neugierig auf die Dinge, die sie in dieser Pracht niemals besessen hatte. Noch nie hatte sie welche gesehen. Ihre Mutter war sehr prüde, so wie alle zu ihrer Zeit. Wie sie wohl aussehen würden wenn...? Die Klinge senkte sich ab und begann an Shellys Top zu schneiden, die ersten Zentimeter des Stoffs zu zerschneiden...
Der handlungsunfähige Greed konnte nichts dagegen machen. Es sträubte ihn, denn noch immer fühlte er sich närrisch an die Loyalität zu Lacey gebunden. Statt weiter irgendwelche Möglichkeiten zu suchen gab er den Kampf auf und überließ Eve gänzlich die Macht über seinen Körper. Soll sie doch machen was sie will. Sobald es vorbei ist, würde er die Klinge verfluchen und sie vernichten wenn möglich. Mit Shelly wäre er ohnehin nie auf einen grünen Zweig gekommen. Es wäre ihm sogar womöglich recht, wenn die Vamp Lady die Klinge entreissen und tief in sein Herz stoßen würde. Für diesen Moment, war es ihm egal.
Zufrieden nahm Eve seine Resignation zur Kenntnis, was sie in ihrem Vorhaben nur noch weiter bestärkte. Sie wollte wissen wie es aussieht und es genießen. Wie sie es von Siegfried kannte, drückte sie Greeds Kopf nach vorne, legte ihn leicht schief um Shellys Kopf zur Seite zu drücken und visierte mit den blutigen Zähnen ihr Ohr an während sich die Klinge im rechten Winkel weiter ihren Weg Richtung Süden bewegte.
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Ihr Hinterkopf schlug leicht gegen den Widerstand welcher sich nun gegen ihren Rücken drückte als sie Greed nach hinten drückte und sie somit einige Schritte ins Ungewisse tat. Der Kanadier schien nicht Herr seiner Sinne, dieses Gefühl überkam zumindest die Vampirella. Doch woher nahm sie diese Gedanken? Eigentlich war er ein Fremder für sie. Woher sollte sie dann einschätzen können welche perversen Dinge er zu seinen Leidenschaften zählt. Gerüchte.....hatte sie zu viele gehört – aber keines hatte sich so sehr in ihren Gedanken eingebrannt dass es nun eine Lösung für dieses „kleine Problem“ hier herbeiführen konnte.
Ihr Rücken brannte auf ein neues und ihr eigenes Blut auf seinen Lippen zu sehen, lies ihr wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er konnte sein kleines Spielchen hier treiben wie er wollte, es verriet ihr nur unweigerlich mehr von ihm – doch sollte er sich an ihr Blut heranwagen, würde er es wohlmöglich noch bereuen. Vampirblut hatte auf den menschlichen Organismus die verschiedensten Wirkungen. Es kann berauschend, Lust machend wirken. Doch auf sehr empfindliche Menschen eben auch zur Hölle werden. Depressionen, Verfolgungswahn......nicht gerade das was man sich von einer Einnahme einer „Droge“ erhofft – ganz und gar nicht. Ganz zu schweigen davon was passieren könnte wenn man das „Zeug“, regelmäßig konsumiert. Sich das Vampirblut im Körper ausbreitet bis es wieder verschwindet – eine Frage von Stunden. Doch wie konnte man ihn davor bewahren? Wollte sie das überhaupt?
Die kleinen Wunden welche sie ihm zugefügt hatte, bluteten etwas. Es war nichts in dem Vergleich zu dem was er ihr angetan hatte – auch wenn sich ihr vampirischer Organismus davon relativ schnell wieder erholte und die Wunden wenn auch nur langsam zu schließen begann. Zum ersten Mal konnte das Starlet sehen, mit welcher Waffe er hier vorging. War es da gewesen, das war er so eisern verbergen wollte. Es schien als hätte dieser Dolch sein Eigenleben, möglicherweise Besitz von ihm ergriffen. Selbst das Starlet welches selbst einen der schönsten Dolche besaß, hatte solch einen noch nie zuvor gesehen. Das Material wusste zu hynothisieren. Die Eisklinge, verziert mit ihrem Blut wirkte derart verführerisch dass sie sich selbst kaum satt daran sehen konnte und sie mit gebanntem Blick verfolgte wie die Klingenspitze sich in Richtung ihres Halses bewegte. In diesem Moment realisierte das Starlet dass er wahrlich unberechenbar war, seine Augen hatten dieses Leuchten. Verführerisch, gleichzeitig bedrohlich. Der Dolch wanderte weiter Richtung Dekoltee und in Ariels Kopf begann es zu rattern – diese Situation würde nicht gerade glimpflich für sie ausgehen wenn sie nun nicht handeln würde. Er drückte ihren Kopf mit seiner eiskalten Wange zur Seite und in diesem Augenblick hielt sie einfach nur die Luft an, ehe sie den eiskalten Nebel mit ihrem warmen Atem vertreiben wollte.
=Ariel=
“Ich wusste gar nicht wie empfindlich du bist, das du nicht mal mehr einen Spaß verstehst und nun nach Rache sinnst. Worte sind verletzlicher als Taten, vor allem wenn man weis das diese Taten morgen schon wieder vergessen sind!“
Mit ruhiger Stimme versuchte sie ihn zu beruhigen, große Hoffnung dass dies klappen würde hatte sie nicht. Doch zeigte sie keinerlei Gegenwehr, lies ihn gewähren. Ihre Hände legten sich wieder in seinen Nacken, hauchte ihm warme Worte entgegen – um ihn abzulenken?
=Ariel=
“Warum hast du Danielle Hausarrest gegeben? Wolltest du mir das nicht noch erzählen?“
Nein, wollte er nicht – und das wusste sie genau. Doch ein Versuch wat es wert, sein Geistermädchen hatte ihr die ein oder andere neue Erkenntnis über ihn gebracht und vielleicht wusste sie, was mit ihm geschehen war, auch wenn sie der Gedanke beschlich dass dieser Dolch etwas damit zutun hatte. Ihre rechte Hand wanderte nach unten. Der Dolch hatte ihr Oberteil schon beinahe komplett entzweit. Sie fasste sein Handgelenk, nicht mit Gewalt aber mit bestimmendem Druck.
=Ariel=
“Du hast nichts davon wenn dein Dolch sich an mir vergnügt, dafür gibt’s es wahrlich andere Mittel und Wege!“
Die Versuche ihn zu besänftigen, damit er von ihr ablies zeigten nicht gerade die Wirkung welche sich die Vampirella erhofft hatte, deshalb hies es nun eine andere Richtung einzuschlagen.
=Ariel=
“Möchtest du nicht einmal von meinem Blut kosten?!“
Eine Frage, welches sie in den „Raum“ warf, doch war ihr nun offenbar jedes Mittel recht.
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Es war unglaublich, wie locker dieses Weib mit der gegebenen Situation umging und redete im Angesicht eines Peinigers über die Wolken und dem morgigen Wetter. Nicht schlecht, musste Greed sich eingestehen. Aber würde es ihr nicht sonderlich helfen. Es war das Gleiche wie einen verhungerten Hund von fünf Kilo Spare Ribs abzuhalten, das so verlockend in seinem Platinnapf vor sich her dampfte. Der genüssliche Geruch des glänzenden Fetts lag in der Luft und das Fleisch sah so herzhaft aus, dass man den Geschmack schon allein durch den Anblick spüren konnte. Um dieses Tier zu beruhigen gab es nur zwei Möglichkeiten. Es töten oder zu sättigen.
»Hörst du dich etwa selber gerne reden, Weib?«, bellte es spöttisch aus seinem Munde und spuckte das letzte Worte inform von kleinen Schneeflocken förmlich aus dem Mund heraus. Sie landeten auf Shellys Wange, schmolzen dort und flossen ihren anmutigen Konturen entlang zum Hals.
Immernoch erbost über ihre apathische Haltung, die Eve sonst nur von Greed kannte, verpasste sie Shelly eine Ohrfeige die ihren Kopf zur anderen Seite riss in der Hoffnung, sie so zum Schweigen zu bringen. Kaum eine Sekunde später steckte die brennende Eisklinge in ihrem Mund und drückte Shellys Mundwinkel zischend in die Breite. Eine falsche Bewegung und der Dolch hätte ihre Wange aufgeschnitten und die Zunge freigelegt. Abwarten konnte Shelly allerdings auch nicht. Die Klinge, scharf und lodernd, schmelzte sich langsam in Millimeterschritten entlang durch Muskeln, Fleisch und Sehnen während Eves glühende Augen auf dem freizügig offenbartem Dekolté gluckste. Diese Kurven waren prächtig und ebenso wie die Bewegungen ihres Wirts von graziler Anmut und steifer Eleganz geprägt. Ein Vorzeigeausschnitt das sich keinesfalls verstecken musste. Neid breitete sich in Eves Gedankengängen aus. Darauf folgte die Missgunst, die Kohle für diesen fahrenden Zug der dadurch noch unaufhaltsamer wurde.
Gepackt von der Neugier, entließ Greed seine mögliche Leidenschaftsverwandte und trennte gewaltsam die letzten Stofffäden voneinander. Leblos hing das Top wie ein offener Frack an ihrem Körper herunter, pendelte schwach im Wind und erinnerte an eine löchrige, lockerfasrige Flagge die man vor einem Brand gerettet hatte. Vorsichtig griff Eve das aufgetrennte Kleidungsstück und schob es beiseite um eines der runden Körperteile dahinter freizulegen. Ihre Neugier sollte nicht enttäuscht werden, denn was sie dort entdeckte war das Ergebnis eines ausgewachsenen, durchtrainierten Frauenkörpers der sich keinesfalls verstecken musste. Eine fleischige, kugelförmige Brust wie von einem Meisterbauer gemeißelt und sodurch eine gewisse Anziehung selbst auf Eve ausübte. Diese glatte, lichtreflektierende Haut war ein Maß an Perfektion. Bestimmt hätte Eve auch irgendwann ein solches Paar gehabt. Sie waren einfach atemberaubend.
Irgendeine magische Anziehung ging von diesen Dingern aus. Aber sie rief nicht nach dem Mädchen. Viel mehr war es etwas anderes, das sich von ihr angezogen fühlte. Etwas, das sie nicht beschreiben konnte. Eine Art Trieb die sich schwach in einem Impuls manifestierte. Und irgendwie schoss ihr der Name Siegfried durch den Kopf.
Greed hatte sich nach dem Riss von dem Geschehen abgewendet. Er wollte nichts von diesen Geheimnissen erfahren, soviel Restrespekt hatte er noch vor dieser ständig nörgelnden Dame die durch ihr freches Mundwerk unweigerlich Sympathiepunkte sammelte und gerade dadurch wieder an Minuspunkte. Und etwas sagte ihm, dass sich eine neue graue Wolke über ihm auftun würde. Dieses Mal jedoch, war es ihm nicht egal und er nahm den Kampf gegen Eve erneut auf.
Von der Faszination gepackt glitt der Dolch aus Shellys Mund und deutete halbherzig auf ihren freien Bauchnabel. Greed hob nach einem kurzen Moment der Musterung seinen Kopf und umfasste die Wangen der Vampirella um sie zusammenzudrücken. Ihre feuchten Lippen glänzten wie der Schnee in der Nacht, als hätten sich einzelne Sterne darauf gesammelt, gepaart mit der roten verzerrten Reflektion seiner Augen. Die verbrannte Wunde an ihrem Mundwinkel wirkte widerlich, aber ebenso verlockend mit dem Blutrsinnsal das ihr zum Kinn lief. Eve spürte einen Stoß, einen Schlag an den Hinterkopf, der sie aus dem Körper wuchten sollte. Reaktionsartig schoss sie nach vorne und die Lippen beider Blutliebenden berührten sich. Ein unglücklicher Unfall, aber irgendwie auch so schön, dass Eve nicht zurückweichen wollte. Der kalte Mund des Kanadiers umgarnte das blutige Maul der Vamp Lady während seine Zunge nach ihrem Blut gierte und die Wunde auszuschlecken begann während sich sein nebelhaltiger Atem über ihrem Gesicht verteilte.
Allmählich begann Eve zu verstehen, was manche an diesen Dingen, die sie Kuss nannten, so schätzten. Es war widerlich und auf irgendeine Art und Weise auch wunderschön. Diese Wärme die man einander teilte, diese Hitze die aufkam und nach mehr dürstete. Ein Hunger der aufkam und niemals enden sollte. Es war ihr erster Kuss und er war kribbelig und aufregend, aber zugleich fühlte es sich nicht wie der Erste an. Greeds Erfahrungen vermischten sich irgendwie intuitiv mit der ihren. Ob es wohl an der Kälte oder der wachsenden Nervosität lag, dass Greeds Wangen erröteten?
Auch der wahre Lord konnte die Empfindungen seiner Tochter spüren und war angewidert von diesen Emotionen. Diese Art wie sie es als etwas Besonderes erachtete jemanden zu küssen und sich dann einredete, als würde Shelly wirklich etwas mit ihr *teilen*. Dies alles war nichts im Vergleich zu dem, was Lacey zu bieten hatte. Aber vielleicht würde Eve durch dieses bemitleidenswerte Empfinden etwas flexibler werden und die teuerste aller Blutelfen wertschätzen.
Begierig saugte Eve nach Shellys Unterlippe bis sie in seinem Mund verschwand, umspielte sie dort mit der Zunge und begann hartnäckig mit Greeds spitzen Zähnen daran zu nagen während seine kalten Finger sich durch ihre zerzausten Haare ziepten im möglichen Versuch sie zu streicheln. Die bewaffnete Hand hingegen hatte keinerlei Neigung zu Zärtlichkeiten. Mit dem eisigen Messer fest im Griff begann die Klinge an ihrem Gürtel zu schneiden...
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