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Wenige Zentimeter vor seiner liebenden drei Wetter Taube blieb der zu oft zurückgewiesene Kanadier stehen und beschätzte ihre begierige Habsucht inform ihres verführerisch beleuchtenden Halses der scheinbar mit dem Glanz des Mondes einen Pakt erschlossen hatte um den Vampir zu diesem Trog zu ziehen.
Innerlich war ihm nach einem Grinsen, hatte sein Vorhaben exzellente Früchte getragen. Nun – und zum ersten Mal womöglich – war es Lacey, die wirklich etwas von ihm haben wollte. Eine Bitte die soviel mehr war als nur ein Anflug fleischlischer Lust. Eifersucht. Ja, mit diesem Kleid war Lacey wahrlich am schönsten und erinnerte an eine Teufelsdame, einem Sukkubus in einem enganliegenden schwarzen Kleid dessen Rüschen mit blutigen Tropfen versehen, welche in diesem Fall jedoch lediglich auf ihrem Gesicht anzutreffen war.
Greed griff nach ihrer Schulter und zog sie bestimmend zu sich heran. Ihre Körper knallten stumpf aneinander. Sie besaßen genug Übung darin, dass es nicht in einem Missgeschick endete. Der abgerundete Gehstock, welcher sie zu sich gezogen hatte, grub sich um ihre zierliche Figur und schloss sich wie eine Fessel um ihren Rücken. Er fixierte seinen als Sicherheitsgurt getarnten Arm knapp über ihre Hüfte, jener Punkt an dem ihr Torso am schmalsten war und strich ihr mit der spitzen Kralle eines Fingers über den Hals. Schabend und kratzend klang das Geräusch als würde er nach etwas graben wollen, aber bei diesen skurilen Figuren konnte man es wohl als zärtliche Streicheleinheit bezeichnen.
Ihr aufwachsender Puls glich unter seinem robusten aber doch so feinfühligen Fingerglied wie ein Trommelkonzert. Ein Bass der die deckende Haut darüber vibrieren ließ und Düfte ausströmte, derren Pheromone man in Flaschen abfüllen müsste um sie an die Welt als neues Wundermittel zu verkaufen. Reich würde man werden. Aber daran setzte Greed keinerlei Gedanken sondern genoss die stille Bitte seiner Prinzessin, deren Begehr mit jeder Sekunde zu wachsen schien. Aber nicht nur für sie entwickelte sich dieses federhafte Gekitzel zu einer Qual. Auch der Magen des Kanadiers, der gesamte vampireske Organismus geriet in Wallung und grummelte leise Gesänge von Hunger und Not, vom Messias des Geistes der ihnen Gnade gewähren und sie ins Reich der Glückseeligkeit führen soll. Aber wer glaubt, dass Greed gönnerhaft ist, zu irgendwem oder vorallem zu sich selbst, der sollte sich täuschen.
Um seinen unerbitterlichen Durst weiter zu quälen, und ebenso Lacey wie seine Natur, neigte er sein Haupt zu ihr nieder. Die unterschiedliche Statur der Beiden machte die Szenerie eines Horrorfilms perfekt. Ein breiter Mann der knapp unter zwei Meter maß, der sich an einem jungen Mädchen laben wollte die viel kleiner war und sich hinter ihm verstecken konnte wie bei einem Berg voller Steine. Seine Schaufel inform einer Nase glitt über ihren schlanken makellosen Hals dem man seiner Neigung zu Blut bei Meilen nicht ansehen würde. Die Nase, so empfindlich sie schon vor dem Ableben Adams Copelands oder Edges war, konnte das unmittelbare Blut bereits riechen. Nur eine millimeter dünne Haut war zwischen ihnen mit unzähligen kleinen Poren die den Duft entlassen konnten. Es vermischte sich mit dem Gestank des vergangenen Ambrosias Seans auf dem Gesicht seiner Elfenblüte. Er musste nur den Mund öffnen und zubeissen, kräftig saugen bis sein Hunger gestillt war. Aber Greed wusste, dass Lacey allein diesen Durst nicht stillen und er sie wohl gänzlich aussagen würde. Nicht nur weil es sein Körper verlangte, sondern weil er von diesm roten Öl ohnehin schon kaum genug haben konnte. Gier. Verflucht sei sie, würden seine Knie nicht bereits wund sein von der ganzen Anbetung seiner Wünsche.
»Du hast sie gehen lassen. Eine verbreitet den Mythos, zwei packen uns an der Kehle. Sag mir, willst du gejagt und geächtet werden? Willst du enden wie Cindy?«, knurrte Greed mit verschwörerischem Unterton in der brummenden Stimme die seine Lust bezeugte und ebenso seine Verachtung vor dem ungewollten Mitgefühl seiner geliebten Seewespe.
Ein Schwall von Zorn kam auf als er sich vor Augen führte, wie er von Cindys Tod erfahren hatte und sich nun weiter ausmalte, wie er reagieren würde wenn die Kunde über das Ableben seiner Giftsprosse die Runde machte. Im Gegensatz zur Schwarzhaarigen wäre es Laceys Eigenverschulden. Ein Schnitt der den Faden trennte mit einem Gewicht am Ende, das den Boden aufzureissen vermochte auf dem sie stand. Auch wenn dieser heimtückische Smaragd diese Art von Spiele gewohnt sind – irgendwann wird das Glück sie verlassen.
»Du bist eine Närrin durch und durch. Manchmal frage ich mich ob es nicht gerade deine Fehler sind die mich so anziehen, oder doch nur den winzigen Löffel der guten Dinge. Gift, oh holdes Gift, du närrische Liebliche. Aber ich verstehe... und du sollst wissen, dass ich es genieße deine Perrücke zu tragen...«
Während er sprach fuhr er seine vier spitzen Reisser aus und streifte damit über Pulsadern und der babyweichen Haut des Toxic Starlets. Ein leises Schnurren entglitt ihm, eine materialisierte Wiedergabe seines Zwiespalts. So sehr er diese Tat auch begehen würde, herrschte der Nachgeschmack von Laceys vergangenen Taten. Warum sollte er ihr diese Ehre gönnen? Womit hätte sie es verdient? Nein. Sie hatte es bereits gekostet. Den ersten Akt wird sie heute nicht erleben. Mit einem verzogenen Grinsen das sein Gesicht zu einer faltenfreien Fratze verunstaltete entfernte er sich von diesem Buffet und glänzte mit seinem schwarzen Nichts in die gifttriefenden Augen seiner Geliebten Lilith.
»Missgunst, meine Teuerste. Deine eigene Waffe. Macht sich prächtig in der Hand eines Anderen, nicht? Ich hoffe, Ihr empfindet das Gleiche wie ich. Willkommen in meiner Haut!«
Ehe Lacey überhaupt reagieren kann, begann sich der starre narbenverzierte Körper ihres Samaels aufzulösen. Zuerst schwach. Dann wurde er immer transparenter bis er verschwunden war. Die vampireske Schnelligkeit machte er sich zu Eigen und spurtete in windeseile davon.
Greed huschte an Bäumen und Pflanzen vorbei, sprang über aufragende Äste und eisbeschichteter Glätte. Wie ein weißgrauer Schatten zischte er durch den Wald bis er überraschend auf Larissa traf. Hinter einem Baum versteckte er sich und beobachtete, wie das Mädchen einen quälenden Schritt nach dem anderen trat ehe sie pausierte und keuchend ihre Hände gegen die Knie drückte. Greed dachte nach und merkte, dass er wiedermal zu schnell gewesen war. Larissa musste überleben, nur sie konnte die Hoffnung verbreiten, dass Shelly noch am Leben sei. Nur sie war schüchtern und zurückhaltend genug um als Verstörte durchzugehen. Shelly war verbissener, ihr würde man glauben. Andererseits...
»Ist dir nicht kalt?«, grummelte eine Stimme hinter ihr und blickte abschätzig zu dem nackten Mädchen nieder.
Sofort erschrak es und stolperte nach hinten, landete mit ihrem kleinen jungfräulichen Po auf dem Schnee und starrte ihn entsetzt an. Hatte er seine Meinung geändert? Und wo war diese Frau, derren Name sie in all dem Schock vergessen hatte? Wortlos griff Greed zu einem Busch und riss einige länglichen Äste heraus. Die Blätter daran schienen kälte resistent und waren so fruchtbar und hart als wäre Hochsommer. Achtlos warf er sie dem Mädchen entgegen, damit sie sich bedecken, ja sie sogar um den Körper binden konnte wenn sie das Zittern nicht weiter behinderte. Warum er das tat? Nun. Man stelle sich vor, das Mädchen erzählt euch ihren Alptraum und fügt in blasser Erinnerung hinzu, was Greed soeben tat. Würde man ihr glauben? Wohl kaum.
»Zum nächsten Dorf geht es Richtung Süden. Du läufst in den Osten, dort ist weit und breit nichts als Wald«, murmelte er verächtlich über die durch Panik geschwängerte Dummheit des Mädchens und verschwand ebenso schnell wie er aufgetaucht war.
Nach wenigen Minuten kehrte er mitsamt Shelly im Gepäck wieder zu Lacey zurück. Am Nacken schliff er das leblose Mädchen hinter sich her, dessen Torso mit einem dicken Ast durchbohrt war. Als würde sie kein Kilo wiegen, warf er den toten oder nur bewusstlosen Körper einarmig vor sich wie ein totes Tier nach dem verlangt wurde. Mit dem Gesicht zuerst landete Shelly im Schnee und schliff wenige Zentimeter darüber bis sie nahe des Feuers zum Stillstand kam. Ihre kautarisierte Wunde schien neu geöffnet worden zu sein und auf dem stummen Ansatz eines Grinsens des Kanadiers waren einzelne Blutflecken zu erkennen, die er sich versucht hatte wegzuwischen. Es sah bestialisch und widerwertig aus.
»Ich hoffe, du hast uns nicht vermisst. Der Fehler wurde korrigiert. Das Essen kann zubereitet werden.«, grinste er hähmisch und setzte sich an das offene Feuer.
Das Herz von Sean kochte noch immer und damit es nicht schwarz wurde, nahm Greed es in die Hand und legte es Shelly auf den Rücken. Es zischte als würde dadurch ein Teil des weiblichen Fleisches ebenfalls zu kochen beginnen. Oder es lag an den temperalen Unterschieden die das kalte, flüssige Schneewasser auf dem Rücken des Mädchens verdampfen ließ. Greed war es gleich und winkte Lacey nebensächlich herbei.
»Setz dich doch zu uns, Liebling. Und bitte... wirf diesmal nicht mit dem Besteck nach mir.«
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Ein leises, katzengleiches Schnurren, was von tiefster Zufrieden kündete, entwich Laceys vergnügt nach oben gehüpften Lippen, als Greeds Krallen das Einschlagsgebiet liebkosend erforschten. Fasziniert beobachtete sie wie er sein Maul öffnete und dünne Speichelfäden offenbarte, die seine spitzen Eckzähne miteinander verbanden und dadurch ein Zeichen seiner Begierde darstellten. Doch sein Verlangen hatte einen mächtigen Antagonisten, der seine spitzbübisch geschwungenen Lefzen sich mehrmals aufeinander zubewegen ließ und dann letztendlich seinen Mund ganz verschloss. Die Verabschiedung und das darauffolgende Verschwinden perfektionierten dann noch den Schlag in ihr Gesicht. Ungläubig streckte sie ihre Hand aus, um in der Winterluft vor ihr, deren Kälte stärker schmerzte als je zuvor, nach dem Vampir zu suchen, der ihr zweites Geschenk an diesem Abend noch heftiger zurückwies als das erste.
Als sich aus ihrer schlagartig eingetreten Schockstarre erwachte, bermerkte Lacey schnell die großen, tiefen Fußspuren im Schnee, die deutlich zwischen denen von Shelly und Larissa herausstachen. Was ist das bloß für ein Jäger, der das Entkommen seiner Beute bereut und ihr verzweifelt nacheilt, wie ein liebeskranker Idiot? Und würde es nicht ihre wunderschönen Kleider beschmutzen, wenn sie sich an dieser abstrusen Jagd beteiligen würde? Das würde es gewiss und und deswegen wartete sie wie die Prinzessin eines klassischen Märchens auf die Rückkehr ihres Prinzen. Daran das es diese geben würde bestand kein Zweifel, denn seine deutlich spürbare Erregung, seine animalische Gier und auch seine hündische Ergebenheit gegenüber seiner Schöpfern, die er ihr während der Umarmung vor seinem Verschwinden ganz deutlich gezeigt hat, würde ihn schon bald wieder in die Nähe seiner Blutelfe ziehen. Das ist nämlich einer der grundlegenden Aspekte des Slashercouples, an der auch keine Perversion eines Rollentausches was ändern konnte. Schließlich hatten sie ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben und Bedürfnisse, die unaustauschbar ihren Körpern innewohnten. Sicher, sie konnten aneiander parodieren, um sich gegenseitig ihre Fehler aufzeigen zu lassen. Doch auch dabei würden sie wohl bald wieder ihre ursprünglichen Positionen einnehmen (Greed mangels Erfahrung im Schauspielern wahrscheinlich eher als Lacey) und hätten dann nichts gefunden, außer neuen Streitpunkten, die selbstverständlich viel Diskussionspotential haben würden. Aber dafür hatte Lacey nicht aus den verweichlichten Edge, den jetzigen Greed mit vampiresken Reißzähnen und Kräften, gewaltigen, stählernen Muskelpaketen unter von Narben verzierter Haut und einer von allen moralischen oder ethischen Fesseln befreiter Sichtweise, die regelmäßige seine Zunge schwängerte und ihn Gift spucken ließ. Gewissermaßen war er die Personifikation der positive Ästhetisierung und der Gewalt in der antiken Kunst, wie man sie beispielsweise auf römischen Vasenbildern findet. Ein wahres Prachtstück von einem Mann, dass Lacey gleichermaßen Stolz machte und faszinierte. Es war ihn mühsam, aber es hatte sich eigentlich gelohnt. Allerdings ist eigentlich nun mal ein Wort, dass mit gefletschten Fangzähnen hinter halbgeschlossenen Türen darauf wartet zuzuschnappen, wenn es keiner erwartet. Das hatte nicht nur Lacey, sondern auch Shelly deutlich spüren müssen. Eigentlich hatte man sie freigelassen, trotzdem lag sie jetzt durchbohrt mit einem gebratenen Herz auf dem Rücken in deiner Nähe eines befeuerten Grills, dessen Flammen nach ihren Fleisch verlangten.
Um ihnen diesen Wunsch zu erfüllen und auch um ihren eigenen Hunger zu stillen, las Lacey jetzt das an diesem Abend schon so oft benutze Messer vom Boden, befreite es schnell vom Schnee und hüpfte dann voller scheinbarer Freude, die nichts von der Suche nach passenden Worten für Greeds Taten in ihrem Inneren verriet, zum Leichnam des Mädchens. Dort angekommen kniete sich die Blutelfe hin und zerschnitt dabei noch präzise Shellys Hose und warf die Stofffetzen, dann achtlos zur Seite. Sichtlich konzentriert fuhr sie über den wahrlich kostbaren Schatz den Greed geborgen hatte – Menschenfleisch. Ein Fleisch, dass nicht mit dem eines anderen Tieres verglichen werden kann und selbst dessen magerste Partien den Gourmet noch mit zarten Fettstreifen verwöhnte. Nachdem sie mit ihren Fingern mehrfach die geplanten Schnitte durchgeführt hatte, setze Lacey ihre Klinge knapp unter Shellys Gesäß an und filetierte dann geschickt das Oberschenkelfleisch, während sie beiläufig ihre endlich gefundenen Worte in die Luft streute.
Wenn du schon mal dabei bist meine Fehler zu korrigieren, kannst du ja gleich weitermachen und jetzt Shelly beißen. Nur zu, ich verspreche, dass ich dich nicht daran hindern und ob sie jetzt tot oder lebendig ist macht bei ihr ja keinen Unterschied. Also, worauf wartest du noch? Nimm sie dir!
Mit blutigen Tränenströmen reagierte Shellys toter, aber noch warmer Körper darauf, dass ihr rechter Oberschenkel sequentiell in hauchdünnen Scheiben auf dem Grillrost landete. Normalerweise hätte sie dieser Rubinflut ihre ganze Aufmerksamkeit geschenkt, aber in diesem Moment war Greed wichtiger.
Aber eins solltest du bei deinem kleinem Rollenspiel bedenken: Auf der Fahrt zur Hölle kann bereits der Fahrtwind zu viel für ein Glaskinn sein, Darling.
Sprach Lacey trotz der latenten Drohung ganz nebenbei aus, ebenso wie Greed sie herangewunken hatte. Ein weiteres Stück Fleisch landete platschend auf dem Grill und danach wurde sein Brutzeln von der Stimme des Toxic Starlets
Das kannst du übrigens auch auf Shelly Martinez' Fanpost antworten...
Mittlerweile machte sich der typische, rauchige Grillgeruch in der Luft bereit und Lacey flippte eine Fleischscheibe so mit dem Messer hoch, dass es umgedreht wieder auf dem Grillrost landete. Nach diesem kleinen Kunststück, drehte die Blutelfe ihren Kopf zu Greed, dem sie bislang nur den Rücken zugewendet hatte und wandte sich ein weiteres Mal an den steinern Fels in der Brandung, der sich ewig über seine Arbeit und Position beklagte.
Und, Greg... äh Greed, glaubst du eigentlich, dass du der einzige Mensch mit spitz geschliffen Eckzähnen und dem Verlangen nach meinem Blut bist?
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Das stille Erstaunen, über ihre tatsächlich vorhandene Kochkunst und somit der gekonnte Umgang mit den dafür vorgesehenen Werkzeugen, manifestierte sich inform starrer Blick, die sie verstohlen hinter dem Rücken zu durchbohren schien. Aufgrund des eher mäßig bedeckten und knapp geschnittenen grauen Rattenoutfits seiner sichelnd dürren Herzdame konnte er auf ihren Schulterblättern, Nacken-, Hals und Rückenmuskulatur nahezu jeden zierlichen Knochen, jeden pumpend bewegenden Muskel sowie das reichlich tränkende Blut durch ihren Körper sausen sehen. Er wusste nicht ob es wieder diese gewohnte Bewunderung ihrer Optik oder bereits der verschwenderisch gegeisselte Hunger war. Zumindestens musste er wiederholt den Kopf schütteln um ihr kein genießerisches Schnurren zu schenken, welches ihm so verführerisch auf der Zunge lag und ihn dazu verleiten wollte, einfach über Lacey zu hechten.
Als die Wespe aus ihrem Nest kam um ihre Melodien des Schadens mit der Welt zu teilen griff Greed beherzt zu dem breiten Muskel zu seiner Linken, das es sich so wärmespendend in der Wirbelsäule des sterbenden Mädchens eingekuschelt hatte. Hungrig und gnadenlos umfassten seine fünf Greifwerkzeuge nach dem herzhaft durchbratenen Blutoperator und führte ihn zu seinem Mund.
Testweise roch er daran. Wie zu erwarten gab es keinen sonderlich großen Unterschied zu anderen fleischlichen Gerichten, wenn man von der Duftnote ausging. Gebratene Leber, ja in diese Richtung ging es. Schließlich versengten sich seine gierigen Fangzähne in diesem blutdurchwanderten Muskel und vergaß dabei wohl völlig den menschlichen Anstand. Anstatt die Sehnen durchzubeissen und möglichst eine mundgroße Masse abzutrennen, schien sein Kiefer auf halben Weg genug zu haben und er begann das Herz förmlich inzwei zu reissen. Gleich einem Raubtier fletschte das entgliederte Fleisch und hing in einem großen Stück blutigem Fetzen aus Greeds Mund heraus. Ein halbloses rosanes Stück schwarz Beschichtetes pendelte munter gegen sein Kinn als er zu kauen begann.
Seine Beine verließen den Schneidersitz und trennten sich voneinander. Seperat positionierten sie sich leicht angewinkelt auf dem Boden, sodass der Kanadier seine Ellbogen auf seine Knie stemmen konnte um nach wie vor bequem zu sitzen. Man konnte meinen, dass er gerade gelangweilt einen Burger verschlang. Und vielleicht war es aus seiner Sicht nichts anderes als schlichtes Fast Food.
»Glaubst du es?«, erwiederte der gossenhaft wirkende Lord als er den Großteil des abgebissenen Stücks hinunter geschluckt hatte und nun das pendelnde Fleisch wie eine Spaghetti in seine Mundhöhle schlürfte. »Denkst du denn, dass auch du die Einzige bist, die nach dem Meinigen lächzt, *Darling*?«
Ein merkwürdiger Unterton kam zum Vorschein während das letzte Überrest des Abriss eher beiläufig mit aufstechenden Wölbungen durch seinen Hals flutschte. Sehr wohl hatte er den absichtlichen Versprecher verstanden und die Nachricht war angkommen. Dennoch schaute er sie dabei nicht an. Es gab keinen Grund die Worte mit einem bestimmten Blick zu untermalen. Das Portrait dieser Gedanken war ohnehin schon hässlich genug und sollte mit Vorliebe zerrissen werden wie der zärtlich jungfrische Oberschenkel des jungen Mädchens auf dem wer weiß das schon für Flüssigkeiten eingetrocknet und durch die Hitze der Flammen verbrannt worden waren.
»Aber es ist sehr löblich von dir mich darauf hinzuweisen, nachdem du mich davon abgehalten hast, dich umzulegen. Ja, das grenzt fast schon an sadistischer Fürsorge, findest du nicht?«
Schmalgrinsend präsentierte er seine rotgefärbten Kannibalenzähne, steckte sich den letzten Rest des Herzes in den Mund und zerbiss es fein säuberlich in winzigen kleinen Knatschebrei. Unter seiner Lippe hat sich bereits eine breitere Spur von abtriefendem Blut gebildet das fein säuberlich wie bei einem Monolithen hinunter in den Schnee tropfte. Das letzte Stück verschwandt schneller aus dem Raum der Vorarbeit als die vorigen beiden ehe der tatsächliche Prozess dieser Verwertung von statten gehen konnte.
»Ich denke, durch dich befinde ich mich schon seit etwas über einem Jahr in der Hölle. Mir gefällt das Wetter, es ist stets schön warm, man hat einen guten Ausblick auf das Feuer und auf das peitschende Keramikweib im Rattenkostüm das man als Begleitung hat...«, ein freches Grinsen huschte ihm übers Gesicht als er mit dem Daumen das Blut unter seinen Lippen zu sammeln versuchte um es an seinen Bestimmungsort zu leiten, »Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht selbst in irgendein Feuer fällt. Aber eine gewisse Hitze sind wir doch bereits gewohnt. Das lässt uns somit gewissermaßen kalt, oder nicht?«
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Platschend landete die letzte Fleischscheibe auf dem nun komplett bedeckten Grill von dem der markante, verführerische Geruch gebratenen Fleischs ausging. Tiere wurden davon nicht angelockt, entweder lebten hier keine, die an Fleisch interessiert waren oder die Präsenz des animalischsten aller Tiere schreckte sie ab. Stattdessen brach die Dämmerung und strich mit ihren Samtfingern über den Horizont, das Blutrot des Firmaments ließ die im Wald verstreuten Eiszapfen funkeln als lodere in ihnen düsteres Feuer. Dieses Naturschauspiel nahm Laceys Augen kurze Zeit gefangen, ehe sie sich losreißen und zu Greed blicken konnte. Schwarzglitzerndes Blut in verschiedenen Gerinnungsstadien schmückte seinen Körper und verlieh ihm das verwegene, ehrfurchtgebietende Aussehen eines Soldaten, der wirklich gekämpft hatte. Im Schatten seiner mächtigen, bedrohlich schimmernden Fänge wuchs ein Tropfen Blut und fiel dann zu Boden.
So sehr dieser faszinierende Anblick Lacey auch erfreute und anzog, so sehr ekelte sie seine Beschreibung der Hölle an. Inständig wünschte sie sich, dass ein Heer abtrünniger Engel erscheinen und mit Dantes Worten von der Hölle singen würde. Aber das passierte natürlich nicht, also musste die Blutelfe statt den Engelschor von den unfassbaren, unsagbaren, unbeschreiblichen Qualen der Hölle erzählen. Bevor sie dafür zu Greed ging, strich sie liebkosend über den blanken, matten Knochen, der grotesk zwischen dem toten Fleisch hervorstach und mit köstlichem, allerdings nicht erreichbaren Knochenmark gefüllt war. Laceys vom Speichel der Gier umhüllte Zunge wollte den Slasherstar bitten, den Knochen für sie rauszureißen, doch ihr Stolz hielt sie im Zaum. Gewiss, sie brauchte ihn, aber das brauchte er ja nicht zu wissen.
Das Wissen über die Unterwelt brauchte er allerdings schon, weswegen sie leichtfüßig, mit blutverschmierten Händen und Kostüm in einer verspielten Karikatur ihrer Grausamkeit auf ihn zuhüpfte und dabei an die seilspringenden Mädchen erinnerte, die Freddy Kruegers Erscheinen ankündigen. Der Schnee knirschte so als würde er vom geschwungen Seil berührt werden und der Winterwind zitierte die bekannten Verse. Nach einer finalen Drehung um Greed herum gruben sich die metallnen Krallen in seinen gehärteten Nacken und lenkten seinen Kopf, dass er geradewegs auf eine kleine Gruppe Bäume blickten, deren Zweige der Frost mit winzigen, glitzernden Sternensplittern bedeckt zu haben schien. Gerade in dem Moment, in dem Greed das erfasste, was Lacey ihm zeigen wollte, rissen die zerrenden Taue des Windes einen das Rot des Himmels reflektierenden Eiszapfen herunter, sodass er wie Kristallglas auf dem Waldboden zersprang.
Öffne deine Sinne, sieh genau hin und bewundere die Schönheit dieses einzigartigen Spektakels, atme tief ein und genieße meinen Duft, der dir schon so oft die Sinne raubte, aber nicht heute, heute spürst du meine Finger auf dir und lauschst gebannt meinen Worten, während du mit deiner Zunge den herzhaften Nachgeschmack auskostest und mir, wenn du all dies gewissenhaft getan hast, eine Frage beantwortest: Befindest du dich gerade wirklich in der Hölle?
Nur weniger Millimeter trennten Laceys mesmersienderes Gift versprühende Lippen von Greeds Ohr, als sie ihm ihre Befehle und die entscheidende Frage einflößte. Während sich der Slasherstar ganz der Sinneswahrnehmung hingab, löste die Blutelfe ihren Griff und fing mit einem Finger einen vom Kinn herabfallenden Blutstropfen auf, den sie dann genüsslich aufschleckte, ehe sie Greed von dem Damoklesschwert einer Antwort befreite.
Glaub mir, das tutst du nicht, ansonsten würdest du ganz andere Worte wählen. Selbst ich kann mich zwar weinend vor dir niederwerfen und schaurige Geschichten von einem furchtsamen, überdemütigen, schuldbewussten, verdrossenen, geizigen Mädchen erzählen, aber dir nicht begreiflich machen, was dich dort erwartet. Auch das was unsere kleinen Spielpartner erleiden mussten ist nichts dagegen.
Wie der Schauer, den Lacey zu erzeugen versuchte, liefen ihre Finger liebkosend und blutverschmierend über Greeds Rücken. Danach dreht sie sich wieder in einer ballettesken Pirouette um Greed herum und berührte mit ihren gespitzten Lippen kurz seine Wange, bevor sie sich mit gestrecktem Hals wieder Greed anbot.
Das du Shelly verschmähtest lässt mich übrigens hoffen, dass ich dich nicht dorthin schicken muss. Strafe mich nun Lügen oder zeig mir, dass du doch noch ein wenig Verstand und Seele besitzt.
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Wie sich ihre metallnen Fingerkuppen in Form von gespitzten Meißelstäben tief in seine Haut kratzten und das blässlich graue Fleisch mit Säure infizierten schien den Kanadier in das Anfangsstadium einer apathischen Hypnose zu versetzen. Der rostige Geschmack von verwelktem menschlichem Blut verteilte sich willkürlich in seinem Maul und tropfte von Gaumen und Mundhöhle hinab als sei es eine tiefe Mine in der Feuchtigkeit und schwache Luft vorherrschend waren. Und dennoch... wenn er mit der Zunge geistesabwesend mit der Zunge über seine Zähne strich um den eingesogenen Duft seiner Tinctoria zu schmecken, spürte er nichts als ebbige Trockenheit. Wie ein Fussel, Schnörkelpapier, fühlte sich die pelzige Geschmacksschlange an als sie auf Wiederstand traf und über die Innenfläche schabte wie eine stumpfe Spachtel in der Hand eines grünschnäbligen Handwerkers welcher die Tapete eher zu streicheln schien als sie wirklich abreissen zu wollen.
Während sein totes Herz auf den Klang ihrer verführerisch betonten Stimme vor sich her ejakulierte und sein mehr als fleissigen Samen der Ätze auf den brummenden Magen spritzte, schloss er die Augen und genoss die verwegenen Berührungen über seinen Rücken, die Schulter, seine Gedanken. Äußerlich jedoch wirkt er abgestumpft als seien es Phrasen die er schon tausende Male gehört hatte. Vielleicht, weil er sich die Frage selbst schon oft genug gestellt hatte. War er wirklich in der Hölle? Zu Beginn schien es so.
Benutzt und weggeworfen. Der Esel wurde mit einer Karotte vor der Nase über Stock und Stein geführt wobei er sich mehr als nur einige Knochen brach. Eiskalt in das hitzige Feuer geworfen um mit einer schwarzen Kruste von verbrannter Oberfläche wieder aufzuerstehen um mit jedem Mal schmerzresistenter zu werden und erneut nach vorne zu preschen wo sich sein sehnsüchtig gesuchter Schatz befand. In dieser Glasvitrine glänzte er, funkelte verzückt in den intensivsten Farben von Rot, Blau, Silber und Violett. Wie viel hatte er bereits geopfert, alleine um davor stehen zu können. Um es nur ansehen zu dürfen? Manchmal, da war es ihm nicht genug. Er wollte den Schatz besitzen, gänzlich für sich einnehmen, ihn einverleiben wie ein Organ das sich seinem Körper anpassen würde. Aber dieses Glas... es scheint so unzerstörbar. Dabei ist es doch so einfach. Es gab einen Knopf auf der Rückseite der Büste. Womöglich hatte er ihn sogar schon entdeckt. Doch anstatt sich diesem zu widmen, bestaunt er viel lieber und akzeptiert das ewige Leid von Halbherzigkeit und seelenfressendem Abstand der ihn zermaderte, seinen Geist vergewaltigte wie eine Horde notgeiler Gefangener. Es war wirklich nicht schön, diese selbstgeschaffene Höhle die er sein Zuhause und Geliebte nannte.
Als der silberhaarige Vampir seine Augen öffnete, stand das Buffet schon serviert und verzehrbereit vor ihm. Alles was er tun musste wäre es sich einfach zu nehmen. Hinein zu beissen, wie er es schon etliche Male im Dampf der Leidenschaft getan hatte. Warum also war es diesmal anders? Im Grunde war die Antwort so einfach zu finden...
»Du hast mir eine Dauerkarte geschenkt, Prinzessin...«, murmelte der Kanadier nachträglich zu ihrer Frage nach der Hölle. Denn man könnte einem Kind eine Murmel schenken. Für viele wäre es nur eine kleine glänzende Kugel. Andere, die das Murmelspielen lieben, können diesem geizig günstigen Geschenk schon viel mehr abgewinnen als der Standart. Sie könnten sich freuen wie kleine Kinder die vor dem Weihnachtsbaum stehen und die gehorteten Päckchen betrachten. Und widerrum andere könnten sich vor einer Murmel fürchten. Traumatische Erlebnisse, seien sie suggeriert um sich selbst zu brandmarken aus irgendeinem Grund, oder tatsächlich geschehene Dinge. Eine Münze hatte immerhin stets drei Seiten. Zwei flache und eine wirklich runde mit kleinen Riffeln.
»Ich weiß, was du beabsichtigst. Und was dir durch den Kopf geht. Es ist keine Eifersucht...«, mit quälendem Kratzen in der Stimme erhob der Kanadier seinen Laut und hievte sich auf die Beine.
In seiner vollen Größe von 1.93m überragte er die zierliche Lacey mit Leichtigkeit und die Narben auf seinem Körper wurden fleißig von den absterbenden Sonnenstrahlen restbeleuchtet, welche so verführerisch von kleinen bis größeren, feuchten bis getrockneten Blutspritzern umrahmt worden waren. Die Häute auf dem Grill zischten munter vor sich hin und wurden ignoriert wie keifende Schwiegermütter die eine Verlobung verhindern wollten. Plötzlich schnellte Greeds Hand nach vorne und packte mit seiner großen Hand um Laceys feingliedrigen Hals. Seine längeren dämonischen Fingernnägel drückten gegen ihre fleischliche Oberfläche, öffneten aber keinerlei Wunden. Er zog sie zu sich. Ruckartig und bestimmend - klassisch.
Nachdem die beiden Körper, welche sich schon auf viel härteren Gangarten vereinigten, zusammenknallten, grub sich ein Arm hinter ihre Wirbelsäule entlang und nahm sie gefangen wie ein Sicherheitsgurt der sie eng an ihn herandrückte. Trotz der Wetterbedingungen, dem Schweiß und der Strapatzen fühlte sich ihr Outfit noch immer samtartig und weich an als er es berührte um die Beute in die Bärenfalle zu stoßen.
»Es ist so viel mehr. Mit positiven Gedanken hat es jedoch nichts zu tun. Wie sollte es auch anders sein? Gift kann man nicht bändigen. Man kann es nur gegen sich selbst verwenden und ein Gegenmittel suchen.«
Seine sanfte Melodie die er mit musternden Augen spielte klang nicht so, als würde er irgendetwas verwenden oder gar suchen wollen. Womöglich war er schlichtweg müde sich noch weiter zu bewegen in diesem endlosen Dickicht von säurehaltigen Pflanzen die sich tief in die Haut brannten um neue Narben zu hinterlassen. Irgendwann wäre sein Körper derart übersäht mit Wunden, dass sein Fleisch nichtmehr alles zusammenhalten könnte. Die Hülle würde zusammenfallen und jedes bemitleidenswert zerrunzelte Organ würde sich wie ein rotflüssiger Teppich auf dem Boden zu den Füßen seiner Prinzessin ausrollen, welche wohl niemals seine Hand akzeptieren und den Thron neben ihrem Samael gänzlich einnehmen würde.
»Sag mir, meine kleine Feuerfüchsin... warum sollte ich es gleich nochmal tun?«
Mit schräg gelegtem Kopf funkeln seine schwarzen Pupillen über ihr Gesicht während seine Hand sich von ihrem Hals löste und damit begann entzückt an einer ihren aufgewellten fettigverschmierten Haarsträhnen zu spielen. Er zwirbelte sie ein wenig, löste sie in kleinste Fasern auseinander und begann langsam sie wie einen Schraubstock um seinen Finger zu wickeln..
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Allein schon der Gedanke daran, dass es für die Hölle so etwas wie eine Dauerkarte geben könnte, ließ Laceys eigentlich smaragdgrüne Augen den Farbton von Erbrochenem annehmen. Was wäre das denn für eine ewige Verdammnis, die man nach Belieben verlassen und betreten kann? So ernst Greed seine Antwort auch meinte, so albern war sie doch letztendlich. Ebenso wie seine Frage, die darauf abzielte, dass sie ihn auf Knien anfleht und so lange um Vergebung bis er sich ihrer erbarmt und seine Zähne zum vampiresken Kuss in ihr Fleisch stößt. Dabei wusste doch er ganz genau, dass sie das nie tun würde, aber wahrscheinlich genoss er es sogar sie mit seinen unerfüllbaren Forderungen zu konfrontieren, sodass ihre Wange einige, kaum merkliche Nuancen roter wurden, so als hätte er sie sanft, aber mit einer ganz bestimmten Intention geschlagen. Zu gerne würde sie es ihm heimzahlen und ein drittes Mal sein Gesicht mit ihren Krallen aufschlitzen. Aber dies war unmöglich, denn seine durch den Vampirismus geschärften Sinne würde ihren Versuch sofort bemerken und sie entweder davon abhalten, oder es erwartungsfroh lächelnd und voller Genuss in Empfang nehmen. Beiden Optionen waren natürlich vollkommen inakzeptabel. Also musste sie mit anderen Waffen gegen die Übermacht aus Fleisch und Blut, die – sofern sie geradeaus blickte – ihr ganzes Sichtfeld einnahm, ankämpfen.
Je länger du es herauszögerst, desto geringer wird mein Verlangen danach und somit auch mein Verlangen nach dir.
Schlagartig wich das Erbrochene einem gefährlich aussehenden Gift, damit Lacey direkt und unerschrocken in das tiefe, schwarze Nichts in Greeds Augen starren konnte. Sein stählerner Griff hielt sie zwar gefangen und zerrte brutal an ihrer Kopfhaut, aber ihr Geist war und leuchte so hell wie ein Märchenschloss, dessen trotzige Strahlen ihren Mund verließen.
Willst du das etwa? Willst du mich etwa wieder zur Feindin haben, war das Leid, was ich dir zufügte, nicht groß genug? Willst du etwa, dass ich deine Zähne nicht in meinem Fleisch sondern ausgerissen und an einer Kette aufgefädelt um meinen Hals begehre? Du weißt, dass ich dazu fähig bin. Denn die Gier ist allmächtig und du hast ja selbst gesagt, dass man sie nicht bändigen, sondern nur nach Befriedigung suchen kann.
Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, überwand Lacey auch noch die letzten Zentimeter, die ihren Körper von Greeds nach dem Aufeinanderprallen voneinander trennte, und schmiegte sich an seinen entblößten, mit Blut besudelten Oberkörper. Sein Herz hämmerte in einem Stakkato-Rythmus gegen seinen Brustkorb und glich dabei einem jungen Wolf, der sich gegen die Gitterstäbe seines Käfigs warf. Wie Tentakeln schossen ihre Arme hinauf zu seinem Hals und vereinnahmten ihn mit mütterlicher Bestimmtheit. Greed wehrte sich nicht so sehr wie nötig, sodass es Lacey gelang, seinen leider geschlossenen Mund fast direkt vor ihrem Hals, während sie wie eine Ballerina auf ihren Zehenspitzen stand. Doch die wunderschöne Vorfreude verdrängte den Schmerz beinah komplett.
Friss oder stirb!
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Innerlich seufzte Greed wie ein Kind dem man versuchte eine Suppe mit zermahlenem Gemüse anzudrehn. Sein Magen verknotete sich und ergab bitterliche Geschwüre die würgend ihre Mitinnereien von diesem Leid in Kenntnis setzten. Eine Flut von Kerosin das über die Landschaft rannte als wäre die Welt eine Kugel und die Erdanziehungskraft nur ein Mythos für Depressive um die Bezeichnung des Bodenständigen am Leben zu erhalten. Die brennende Sonne über einem Planeten aus Wasser, dessen Heiligenschein niemals Tränen des Regens weinen würden um das hungernde Meer vor dem drohenden Tod zu bewahren. Nein, zu einem Mars würde es werden. Oder entschwinden in der Ewigkeit des Nichts – der Ozean der Galaxis.
Mit einer Mischung aus Enttäuschung und Argwohn lauschte der vampireske Kanadier den Worten seiner Butterblume die bereits in der Pfanne zu verbrennen drohte. Kleines vorgewürztes Hackfleisch inform von kalten Fingern des Winters lösten sich von ihrem roten Haar und strichen väterlich mit den äußeren Fingerschilde über ihre Wange um eine geringe Anzahl von Blutflecken hinfort zu zaubern. Kleine Gemälde von juvenilem Leid malten sich auf seine Greifwerkzeuge die er mit pflegender Zunge in sich einsog und genüsslich wegschleckte, ehe die Spur eines schiefen Grinsens in sein Gesicht gestanzt wurde. Fein und glänzend blitzten die zwei spitzen Vampirzähne zwischen seinen fleischigen Lippen hervor, halb vertrocknet von Worten und Luft.
Friss oder Stirb, lächzte sie und hob ihre imaginäre Klinge unter seinen Kiefer um sie in einem beliebigen Moment genüsslich hineinzustoßen, sie vorsichtig zu verdrehen um dem Quell von Lebenssaft ein Loch zu stechen, auf dass es im hohen Bogen in bunten Farben über diese Landschaft schießen würde. Auch schwarz und weiß kann in grauer Buntheit eine Leinwand bilden. Aber wie viel Farbe konnte dieses junge Küken von einem Vampir schon in sich tragen, so wenige Stunden nach seinem Auswurf und dabei stur die bereitgehaltene Nahrung seiner Mutter verweigernd?
»Lass es mich noch ein wenig herauszögern – es genießen... hm?«, schnurrte der silberne Kater mit spitzen Augen als er diese über seine rabiate Puppe schweifen ließ, dicht gefolgt von einem deutenden Zeigefinger als würde er dieses rätselhafte Buch vor sich Zeile für Zeile nachlesen. An ihrem Dekoltée angekommen machte das voyeristische Duo halt und abermals lächelte der Kanadier mit schiefen Mundwinkeln.
»Was ärgert dich am meissten, Lilith? Dass du nichts praktisches mehr besitzt das ich nicht schon kenne? Oder, dass ich etwas besitze, das ich nicht zu teilen bereit bin? Dass ich evolutionstechnisch über dir stehe und mir nichtsmehr abschauen muss? Oder aber, dass du mich nicht mehr töten kannst, wenn dir danach ist?«
Schon fast verführerisch klangen seine Worte als er eine neue Briese ihres zusammengewürfelten Duftes nahm und es einsog wie ein Nasengourmet der eine neue Probe bewerten musste. Dieses neue Gefühl in den Knochen war ungewohnt. Er wusste nicht, ob er wirklich unsterblich war – ob seine Wunden wirklich heilen würden, sollte er denn welche erleiden. Sich diese Gedanken zu machen war bei einer so empfindlichen Geliebten wie Lacey durchaus berechtigt.
Seine Hand schmiegte sich auf ihre Schulter, massierte sie anfänglich sanft. Dann drückte er immer fester. Es schien als wolle er ihren Schultermuskel umschließen und Stück für Stück bohrte sich sein spitzer Fingernagel immer mehr in ihre zartes, weißes Fleisch hinein.
»Psychisch hast du mich bereits getötet. Physisch hast du mich sowohl getötet, als auch gerettet. Soll ich dir danken oder dich bestrafen?«, grummelte er mit tiefer Stimme während seine graphitschwarzen Augen beobachteten, wie der Nagel seines Daumens auf eine Blutader gestoßen war, aus der ein schüchterner Strom von frischem Ambrosia floss.
»Du willst einen Geist wirklich töten? Eine neue Frage kommt mir da in den Sinn. *Soll* ich über diese Drohung schmunzeln oder *darf* ich schon lachen?«, grinste er als seine Lippen den blutigen Geysir versteckten und begierig zu saugen begann
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Fast so als wollte er seine lächerliche Aussage, dass er nur ein Geist sei, selbst widerlegen, küsste Greed Lacey ganz knapp über ihrem Schlüsselbein und saugte leise schmatzend das aus der von ihm frisch hineingeritzten Wunde hervorquellende Blut. So gab er ihr einen kleinen Vorgeschmack auf das was kommen wird, wenn er ihrer Forderung nachkommt. Doch darauf sollte sie lange warten, weil der Slasherstar ihr Darben genießen, sich an ihrem Leid ergötzen wollte. Wie lange würde sie wohl waten müssen, wenn sie ihn gewähren lässt? So lange bis sie alt und schwach auf ihrem Totenbett liegt, um ihr dann ganz neue Lebensgeister einzuflößen, ihr ihr juveniles Aussehen zurückgeben und dann an ihrer Seite diejenigen, die auf Lacey Tod warteten niederzustrecken. Gewiss, ein schöner Gedanke, aber mehr auch nicht. Denn für die Realisierung bedurfte es zweier Sachen, die beide nicht im ausreichenden Maß vorhanden waren, zum einen Laceys Geduld und zum anderen Greeds Unsterblichkeit. Ja, er verfügte er über ein erstaunliches Regenerationsvermögen, das auch der einzige Grund war, dass sein von Narben und Striemen überzogener Körper noch nicht komplett in sich zusammengefallen war. Aber was nützten ihm diese Heilungskräfte, wenn man ihn lebendig begraben, eine Antimaterie-Bombe direkt in seiner Nähe zünden oder ihn einfach zum Verrotten mit einem Pfahl aufspießen würde? Nichts, der Glaube an die Unsterblichkeit war ein Mythos, mit der falsche Propheten ihre närrischen Anhänger schon oftmals ins Verderben geführt hatten. Eigentlich war es so einfach zu erkennen, doch Greed tat es nicht und gab Lacey somit neue Chancen, ihn zu verletzen sich zu rächen. O, was wird es für ein Genuss sein, wenn er seine eigene Sterblichkeit erkennt und um Lacey um Gnade zu bitten. Die Blutelfe verbannte diese Vorstellung tief in ihren Hinterkopf, um sicherzugehen, dass sie Greed sie nicht irgendwo sieht und die teuflisch-schöne Überraschung ruiniert.
Teilweise verdrängte die zugegebenermaßen sehr gut ausgeführte Liebkosung ihres Fleisches und dem was es verbarg, die Schmerzen, die das balletteske Stehen auf den Zehenspitzen verursachten. Doch ganz konnte der Slasherstar die greifenden Händen, die in ihre Beine pieksten und sie aus dem Gleichgewicht zu ziehen drohte, nicht vertreiben. Aber Lacey wollte garantiert nicht fallen und Greed so die Möglichkeit geben sie aufzufangen. Also wehrte sie die Greifer der Gravitation mit ihrer Willenskraft ab und war dadurch so in der Lage ihren rechten Arm auszustrecken. Beinahe beiläufig scheitelte sie so sanft wie ein Lufthauch Greeds Haar mit der Farbe von Rasierklingen. Ohne längere Zeit an einem bestimmten Punkt zu verharren, fuhr Lacey durch Greeds Mähne, an dessen Haarenden sich einige verirrte Blutspritzer tröpfchenförmig sammelten und erreichte dann seinen Rücken, denn sie mütterlich tätschelte und dabei Blutelfenlieder sang.
Weißt du, viele schlaue Menschen gehen davon aus, dass es unsere Aufgabe ist etwas hervorzubringen, dass uns übertrifft. Habe ich in dieser Hinsicht nicht alles richtig gemacht, mein Ödipus?
Für einen Moment stoppte das monotone Schmatzen von Greeds Lippen, die im Begriff waren Laceys Frage zu beantworten, doch sie gab ihm keine Möglichkeit.
Nein, antworte nicht, höre mir stattdessen zu und erlange einem kleinen Teil von dem Wissen, was du schon haben wolltest, als wir uns zum ersten Mal trafen und ich dich infizierte.
Der Bluthund setzte sein Saugen nicht fort, denn er war zu sehr versessen darauf, den folgenden Worten zu lauschen und schenkte ihnen deshalb seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Du hast eindeutig Recht, ich habe dich unendlich oft und unendlich lange auf unendlich viele Weisen leiden lassen. Das mag dir sinnlos erscheinen, aber sieh zurück in die Vergangenheit und betrachte den Idioten, der du einst warst und jetzt schau dir an was du jetzt bist. Ich muss es nicht beschreiben, denn keine Worte können dir gerecht werden und du weißt wahrscheinlich mehr über dich und deine Fähigkeiten als ich. Verstehst du jetzt warum du leiden musst? Erkennst du den Sinn einer Qualen.
Lacey gab Greed ein wenig Zeit über ihre Worte nachzudenken und zwirbelte dabei eine seiner Haarsträhnen mit ihrem Zeigefinger auf, wie er es schon so oft bei ihr gemacht hatte. Dann packte sie schlagartig ein ganzes Bündel Haare und zog an dessem seinen Kopf von ihrer Wunde weg und forcierte so den Augenkontakt, ebenfalls sonst eher eine von Greeds Methoden.
Aber warum muss ich leiden und auf deinen Kuss, den Beweis für die Vollendung meiner Arbeit warten? Ist es lediglich purer Sadismus? Dann wäre es kein Rollentausch, sondern ein bedauerlicher Kollateralschaden... Bitte, lass es was anderes sein.
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