Unlimited Pure Wrestling (http://www.upw-wrestling.com/wbblite/index.php)
- On Gimmick (http://www.upw-wrestling.com/wbblite/board.php?boardid=9)
-- Im Ring (http://www.upw-wrestling.com/wbblite/board.php?boardid=10)
--- .helter skelter (http://www.upw-wrestling.com/wbblite/threadid.php?threadid=6954)
.helter skelter
__________________
»Weil sie es nicht sehen wollen«, mit welchen Worten hätte Greed besser die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und seine Geliebte lenken können? Denn wie jeder gute Horrorfilmregisseur weiß üben szenische Darstellungen, die so schrecklich sind, dass man seinen Blick panisch schreiend abwendet und das Gesehene am liebsten vergessen will, auf viele Menschen eine ungeheure Faszination aus. Hinzu kommt noch, dass das Auditorium den verhassten Kanadier im Ring zu gerne Lügen strafen und seine als Folter gedachte Geschenkübergabe mit frenetischem Jubel unterminieren will. Diese Aussicht richtet auch noch das letzte Augenpaar auf die Stage, wo man Laceys baldiges Erscheinen erwartet, ja, es so gar verlangt. Eine ubiquitäre Begierde liegt in der Luft und greift nach den feuerroten Haaren der Gothic Queen, um sie daran auf den Thron zu ziehen. Dieses befehlsgleiche Begehren kulminiert nun in dem krachenden Einsetzen von Laceys Einzugshymne.
Passend zu den von der Dope Stars Inc. verfeinerten Klängen aus den schöpferischen Tiefen des Asylums, schlängeln sich beinah zischende, aus allen Richtungen kommende , bordeauxrote Aerosolschwaden und verbreiten sich dabei epidemieartig in der gesamten Halle. Selbst auf den billigsten Zuschauerrängen knapp unter der Hallendecke ersetzt der Nebel alle Farben und Objekte zur Gänze. Aber eine Personen verschonen die von der Musik durch die Arena gepeitschten Nebelschwaden. Greed scheint von irgendetwas umgeben zu sein, dass das Aerosol von ihm fernhält, auf jedes vorsichtige Züngeln einer Schwade in seine Richtung, folgt sofort ein abgeschrecktes Zurückweichen. So entsteht eine kleine Schutzglocke um den Slasherstar, der ein wenig an die Barriere um das Copeland Manor erinnert. Davon fasziniert schreitet Greed majestätisch im Ring umher und streckt gebieterisch seine Arme aus, der rote Nebel macht ihm dabei stets unterwürfig Platz und gewährt ihm so seine Schutzglocke.
Für kurze Zeit kann dieses Schauspiel das Verlangen nach Greeds Offenbarung und dem damit verbundenen Erscheinen von Lacey ablenken, doch so langsam übersteigt der Unmut über die stark eingeschränkte Sicht die Begeisterung für das ungewöhnliche Nebelwerk. Außerdem ist die Bloody Fairy – zumindest findet man nirgendwo ein Zeichen ihrer Präsenz - immer noch nicht dem lautstarken Ruf nach ihrer Anwesenheit gefolgt. Das Publikum reagiert darauf mit den bewährten Methoden und verleiht seiner schwächlichen Ungeduld mit Buhrufen und Pfiffen Ausdruck. Laceys Entrancetheme kommentiert dies geradezu höhnisch mit der gekreischten Frage: »Are you suffering?«.
Nur Greed weigert sich bei diesem lächerlichen Spektakel mitzumachen und verharrt geduldig in königlicher Reserviertheit, während die Hymne seiner Blutelfe langsam im finalen Fade Out verklingt und damit der pöbelnden Masse kurzzeitig das Feld überlässt. Doch dann fließt Laceys halkyonisches Flüstern so sanft durch die Halle, wie das Wasser durch den Fluss, in den sich einst Shakespeares liebeskranke Ophelia legte.. und ertrank. Die Zuschauer verstummen und lauschen.
So soll also deine Rückkehr aussehen? Nachdem du mir wochenlang nicht ein einziges Lebenszeichen gegeben hast, präsentierst du dich nun als erstes dem unbedeutenden Publikum in einer unbedeutenden Halle und zitierst mich dann so beiläufig herbei, als wäre ich irgendeine niedrige Untergebene. Nein, nicht du kommst zu mir und erklärst dein Verschwinden, sondern mir wird gnädigerweise eine Audienz gewährt. Das allerdings nur um deine Geltungssucht zu befriedigen und irgendwelche kleingeistigen Insekten für kurze Zeit per Schocktherapie aus ihrer chronischen Betäubung zu holen.
Anders als sonst üblich kommt der Ton nicht gleichmäßig aus allen Lautsprechern oder aus einer bestimmten Richtung, stattdessen wandert das Flüstern spielerisch durch die Halle und scheint somit ständig aus einer anderen Richtung zu komme scheint. Verstärkt wirkt dieser Effekt noch durch stetigen Standort- und Lautstärkewechseln unterworfenen Echos. Nichtsdestotrotz gibt es einige Zuschauer, die meinen Lacey irgendwo im dichten Nebel entdeckt zu haben und daraufhin mit überhasteten Fingerzeigen ihre Naivität zur Schau stellen.
Ein Vorteil der akustischen Phantasmagorien ist es, dass das Publikum teilweise so sehr damit beschäftigt ist sich an das Wechselspiel anzupassen, dass es gar nicht mehr auf Laceys Worte achtet und ihre Beleidigungen ungestraft lässt. Es herrscht also eine wunderbare Stille, die nach einer kurzen Kunstpause wieder vom bedrohlichen Pestilenzhauch.
Es ja nicht so, dass du dir keine Mühe gibst, mich für dein Vorhaben zu begeistern. Aber dein wievieltes Geschenk ist das jetzt schon? Wie oft willst du mir noch etwas schenken und wo ist die Grenze zur Prostitution? Oder bin ich dir etwa nicht schön genug?
Nach dieser fast schon blasphemischen Frage stoppt das überraschend ruhige Flüstern und Lacey gibt Greed, der mit erhabener Gelassenheit den harten Anschuldigungen seiner Ophelia lauschte, zum zweiten Mal die Gelegenheit intensiver über ihre Worte nachzudenken. Doch das Erreichen einer nachdenklichen Stille wird erbarmungslos vom wiedermal gelangweilten Auditorium torpediert. Allerdings werden diese Unmutsbekundungen schnell von einem mädchenhaften Blutelfenkichern übertönt.
Hihi, stört euch etwa der Nebel oder das meine Stimme und damit auch meine Glock überall zu sein scheint? Gefällt es euch nicht, dass ihr nicht wisst wo ich wirklich bin? Das ihr mir quasi ausgeliefert seit? Ja, ich weiß, dass ist wirklich ein sehr unschönes Gefühl... Also will ich mal nicht so sein und mich euch zeigen. Aber seht dann auch gut hin, das gilt besonders für dich, Greed.
Um den Champion einen besonders guten Blick auf seine Ophelia bieten zu können schneidet ein unsichtbares Schwert eine dauerhafte Schneise von Greed zum Puretron auf dem nun tatsächlich ein Video abgespielt wird, das alle Zuschauer außer dem Slasherstar höchstens schemenhaft durch den Nebelschleier sehen können.
Die visualisierte Szenerie wird von einer Lacey dominiert, die ein erschreckend kränkliches Bild abgibt. Das Gothic Starlet sitzt auf einen schwarz gefliesten, rissigen Boden, der mit einer dicken Staubschicht und sogar einigen Staubkugeln bedeckt ist. Auf diesem Boden liegen zahlreiche, detailliert gestaltete Stoffpuppen, die alle ein ganz individuelles Aussehen haben. Natürlich sind auch sie mit Staub bedeckt und selbstverständlich ist auch Lacey ganz und gar mit Staub bedeckt. Die Gothic Queen trägt sogar anscheinend absichtlich ein weißes Kleid mit vielen Rüschen, in die Staub wunder- und nicht mehr entfernbar eindringen kann. Auch ihre sonst so kraftvoll leuchtenden Augen haben jeglichen Glanz verloren und wirken matt und leblos. Das gleiche gilt auch für die zwei Rubine an dem silbernen Armbändchen, was Greed ihr einst geschenkt hat. Von der Hand mitgezogen fahren diese Rubine nun leise klirrend durch den Staub aus dem Bild. Zusammen mit ihrer ebenfalls staubigen Glock 39 kehren sie wieder auf die Leinwand zurück und werden dann an Laceys Kopf geführt, sodass die Pistolenmündung genau auf ihre pulsierende Schläfe drückt.
Gefalle ich dir etwa nicht? Musst du mich etwa erst nach deinen Wünschen formen, so als wäre ich eine Puppe? Wenn das so ist, wozu brauche ich dann noch einen eigenen Kopf und eine Seele? All das steht deiner Paternalisierung doch nur im Weg, also ist es das wohl das beste wenn ich es vernichte. Mein Körper reicht ja...
Im wohlbekannten Flüsterton, der das Verwirrspiel aufgegeben hat und nun gleichmäßig aus den Boxen schallt, schwelgt Lacey im düsteren Selbstmitleid und wirkt dann mit dem Zeigefinger langsam gegen den Widerstand des Abzugs, bis das in Gang setzen des Schusses unmittelbar bevorsteht. Währenddessen erahnen einige Zuschauer was das Starlet vorhat und geben ihre Erkenntnis fassungslos an ihre Sitznachbarn weiter, woraufhin sich die Information wie ein Lauffeuer im schockierten Publikum verbreitet.
Doch in allerletzter Sekunde dreht die Gothic Queen die Pistole so weg, dass die Mündung direkt auf Greed zeigt und bricht mit ihrem Finger den finalen Widerstand. Begleitet vom Hervorzüngeln orangerote Flammen schießt eine Kugel aus dem Lauf.
Daraufhin entzündet sich über Greed ein giftgrüner Funkenregen, der stark an eine Platzpatrone erinnert. Gemeinsam mit der Aristokratenjacke des Slasherstars (derer er sich damit, wie geplant, erledigt) fallen die feuerwerksartigen Funken in den Ring und dort steht tatsächlich Lacey! Trotz aller Anschuldigungen und Suizidgedanken hat sich das Slasherstarlet von den Zuschauern unbemerkt in den Ring geschlichen und erstrahlt nun in ihrer ganzen Gothicpracht innerhalb der Copeland Manorgleichen Schutzglocke. Man findet auf ihrem Körper und ihrer Kleidung keinerlei Staub, die Haare und Rubine am Handgelenk glänzen intensiv und auch in ihren Augen brennen die wohlbekannten Kupfersulfatflammen, während sie zu Greed blickt und herauszufinden versucht, wie ihm ihr kleines Schauspiel gefallen hat. Diese brisante Spannung lässt sogar die bordeauxroten Nebelschwaden zerfallen und ermöglicht den Zuschauern nach kurzer Zeit eine klare Sicht auf das Geschehen.
__________________
Gleicht es nicht einer sinnlichen Ironie, dass sich Greed seiner Jacke entledigt hatte, sich seinen Körper ungeschützt offenbart hatte um eine verbale Schelle seiner Geliebten zu kassieren? Peitschenhiebe und tiefe Stiche mit dem gifttriefenden Messer über die von Frost gehärtete Haut des Mannes der sie im Grunde doch nur beschenken wollte? War nicht Lacey jene, die ihn gehen ließ ohne einen Abschiedskuss, ohne eine zärtliche Berührung ihrer sanften Kralle? Ohne mit ihm zu kommen? Und dennoch, es bestand keinerlei Notwendigkeit für alles. Jede Faser ihres Körpers, jede unzüchtige Flamme in ihren Augen, jedes boshafte Lächeln der Schadenfreude und jedes geknickte Haar ihrer rubinroten Haare war fest in sein Gedächtnis eingebrannt. Er wäre enttäuscht gewesen, wäre dieses Höllenfeuer nicht entfacht worden, denn zugleich vereinfacht es ihm den Weg über die vorgeheizten Lavasteine zu jenem Vulkan an dem er sich so beheimatet fühlte, an dem sein Eis sich erwärmen konnte.
Wortlos stand Lord Greed einfach nur da und ließ sich von ihrer Magie in zurückhaltender Stille verzaubern. Die Luft war verändert als ihre Stimme erklang. Sie wurde wärmer und machte seine kalte Haut empfindsam. Ein gelegentliches Lächeln ist das höchste Maß aller Reaktionen die er dem Publikum präsentierte. Nein! Die er Lacey’s gifttriefender gespielter Enttäuschung gönnte. Vorallem als sie ihre zweifellos teuflische Optik thematisierte, spitzte sich abermals ein selbstgerechtes Grinsen über sein Gesicht und offenbarte die hellblauen Stalagtiten seiner rachsüchtigen Diamantenhöhle. Wer hatte doch gleich wen geformt und schrak dabei nicht einmal vor seelischem Mord zurück? Wer wurde wessen Mutter und wessen Vater?
Dann spitzte sich die Lage zu und die Mündung des tödlichen Pfeils unseres geliebten Bloody Crumpets deutete auf Greed. Ein Schuss ließ die Zuschauer aufschrecken und der Kanadier wirkte ein wenig enttäuscht als es sich lediglich als gut durchdachten Special Effect herausstellte. Es regnete neongrüne Funken von der Decke. Als sei es der Schnee seines Manors öffnete Greed die Hand um sie einzufangen, doch sie erloschen bereits bei der Berührung und bemühten sich nicht einmal das schwarze Leder seines Handschuhs zu verbrennen. Verbittert schloss er die Faust und lenkte seinen emotionslosen Blick über seine Schulter an die Stelle wo Lacey aufgetaucht war. Die Königin die offensichtlich keine werden wollte. Eine weitere Sache die sie gemein hatten. Wer mag schon Gold wenn er Rubinen oder Diamanten haben kann?
»...um ihre gesamte macht zu entfalten, besitzt ihr aber noch zwei dinge die ihr entbehren müsstet...«
Als hätte er die Funken zu kleinen Staubklumpen in seiner Faust zerdrückt, dreht er sich galant zu seiner Femme Fatale und wirft beiläufig die ausgebrannten Körner zur Seite. Sein Kopf knickt leicht zur Seite als liege ihm eine Frage auf der Zunge. Der schwächer werdende Nebel intensiviert die lässige Wirkung seiner zwei ins Gesicht gefallenen Strähnen, das er mit amüsiert aufzuckenden Grinsen noch weiter untermalt, als sei er höchst zufrieden mit der Vorstellung SEINER kleinen Elfe. Und das ist er auch, bis auf eine winzige Kleinigkeit.
Die Halle war verstummt. Sie waren gespannt von Greed’s Reaktion und paralysiert von den giftigen Dämpfen der Bosheit, Missgunst und Eifersucht in diesem breitspektralen Bildnis das sich vor ihren Augen zusammensetzte. Auch wenn sie es niemals in vollstem Glanze erkennen würden, so wie es das Slashercouple kann.
Plötzlich klatscht eine einzelne Person in die Hände. Tiefdumpfe Geräusche die durch die Halle schallen wie zwei aufeinanderknallende ausgehüllte Kokosnusshälften. Es sind Greeds Greifwerkzeuge die langsam und gemächlich den weiten Horizont seiner Freundin honoriert, zelebriert und vielleicht auch etwas auf den Arm nimmt.
»Überaus... aphrotisierend... meine Liebe«, seine Worte sind so tief gesprochen, dass es klang, als würde jeder Buchstabe vor Spannung vibrieren.
Laceys erwartungsvoller Blick hatte sich wie eine dünne Schicht aus Schaum und Klaviersaiten um ihren Lover gelegt, das sich tief in sein Fleisch schneiden und zugleich die verätzten Wunden reinigen sollte. Zeitgleich drücken sich seine Atemwege zusammen, gepackt von der unsichtbaren Hand seiner rothaarigen Blutelfe um ihn für diesen schwerwiegenden Fehler zu bestrafen. Recht hatte sie, aber nicht nur sie.
»Aber welchem... Zweck... dient das alles hier?«, säuselt er mit grimmiger Stimme als er den Finger durch die Gegend kreisen lässt, »Ich meine... Ich verstehe, aber...«
Langsam wandert der Finger zu seiner Lippe und bildet eine gerade Linie als er nachdenklich den zweiten Segmentknochen gegen seine Nase drückt. Der Glanz in seinen Augen verschwindet und sein verschlossener Mund wird zur kleinen hügeligen Fleischlandschaft. Mehrere Schritte tätigt er. Wahllos, aber gemessen. Offenbar hat ihn dieser Auftritt etwas aus dem Konzept gebracht, oder ist es mehr die Interpretation über die er stolpert? Was es auch ist, er ist sich sicher, dass Lacey ihren Spaß hat ihn dabei zu beobachten.
»Wenn...«, setzt er an in anfänglicher Euphorie den richtigen Ansatz gefunden zu haben. Aber kurz darauf verebbt sie und er stammelt grüblerisch vor sich her.
Was für ein grotesker Anblick es ist, wie ein Professor der eine wichtige Komponnente in seinem sturen Flickwerk zu umgehen versucht. Es ist nicht so, dass er sprachlos ist. Es ist mehr ein komplexes Unterfangen des Erwähnens und Nicht-Erwähnens, der Vertiefung und Nicht-Vertiefung, des Offenbarens und Nicht-Offenbarens vor dem Publikum. Laceys Kopfspielchen sind ein Genuss und in der Regel für Greed verdaulich, ja schon fast erotisierend. Aber in diesem Fall der verdrehenden Worte, der umgestellten Realität und der derzeitigen mangelnden Einschätzung des Kanadiers über die Psyche seiner Geliebten, hat dieses Spiel einen unangenehmen Beigeschmack.
Greed schließt die Augen und bläst einen dichten Nebel von kalter Luft aus seiner Nase. Seine Gedanken rotieren, die Vorstellungen vermischen sich und in einem Affekt der ihm die psychische Standhaftigkeit gibt, hält er das Rad der Illusionen an. Der Finger schwindet von seinem Gesicht und ein schalkhaftes Grinsen macht sich auf seinen Lippen breit.
»... wo keine liebe oder hass mitschwingt, spielt das weib nur durchnittlich... wie meisterhaft sie ist...«
»In Ordnung... du hast mich erwischt.«, sein Kopf neigt sich bei den Worten leicht zur Seite als würde er tatsächlich etwas eingestehen, doch in seinen Augen ist ein merkwürdiges Funkeln aufgetaucht und all seine störrischen Gedanken scheinen weggefegt. Jene Waffe kommt zum Einsatz die er bis dato niemals gegen Lacey verwendet hatte sondern lediglich gegen seine Feinde. Eine Finte? Kein Lächeln auf seinem ach so faltigem Gesicht, stattdessen der Fokus auf dem letzten Pixel der Klarsicht und seine Worte werden förmlich heruntergeleiert wie ein einstudiertes Gedicht.
»...um ihre gesamte macht zu entfalten, besitzt ihr aber noch zwei dinge die ihr entbehren müsstet...«
»Jene Geschenke waren Entschädigungen für deine Dienste. Die gleiche Arbeit, der gleiche Preis. Nichts ist wie es scheint, meine liebste aller Dirnen. Man verabschiedet sich von seinen Liebenden wenn sie gehen, nicht von seinen *Spielgefährten*. Man kehrt zu seiner Familie zurück, zu jenen Boden der einen nährt und tagtäglich daran erinnert, warum man am nächsten Tag noch atmen sollte, nicht zu seinen *Spielgefährten*. Wenn dein Körper mich langweilt, ist es dein Geist der mich nährt. Ist dein Geist schwach, zügle ich mich um deine Aufmerksamkeit weiter auszubeuten.« Emotionslos, gefühlskalt und gnadenlos tropfen die Worte aus seinem Mund als würde er tatsächlich mit jemandem ohne Bedeutung sprechen. Kein dämpfendes Lächeln auf seinem faltigen Gesicht, stattdessen eine Hand die beiläufig zur Erklärung durch die Luft fährt.
»Bist du nun zufrieden, Larissa? Sind diese Worte dir Dünger genug?«
Seine Hände ballen sich zu Fäusten. Die Fingernägel drücken sich feste in die Handflächen, sie würden sich tief ins Fleisch schneiden würde es nicht von schwarzem Leder beschützt werden. Das Gebiss ist krampfhaft zusammen gedrückt, dass es ihm vorkommt als würden jeden Moment seine Backenzähne zerplatzen. Äußerlich jedoch wahrt er den Schein der Gelassenheit und positioniert sich in abwartender Haltung vor seiner geliebten Seewespe und achtet genaustens auf jede Regung ihres Körpers und den Formen ihres Gesichtes. Als er in ihre giftgrünen Augen blickt, jene in die er so oft eingetaucht war und sich darin suhlte wie in einem Blutbad, formt sich nun doch ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen.
__________________
Lacey bombardierte Greed mit Sporen der zu Missgunst gewordenen Sehnsucht und schuldbewusst fing der zurückgekehrte Bluthund sie auf und ließ die Detonationen seine eisige Haut mit kleinen Platzwunden übersäen, die bittersüß brannten. Seiner Bestimmung als Slasherstar folgend kanalisierte er den Schmerz in einem Blizzard und begrüßte damit Lacey, welche sich bereitwillig vor ihn stellte, genüsslich auf das Echo ihrer Worte wartete und dann ebenfalls schuldbewusst in dem Schneesturm versank.
Dreckig bis monströs grinsend gibt Greed seine Blutelfe, die wie ein vom Herbst vergessenes, vereinzeltes Blatt von frostigen Winterstürmen mit subtilen, facettenreichen Hieben durchgepeitscht wurde, frei und bietet ihr mit seinen Fäusten Halt. Nach kurzer Zeit gewöhnt Lacey sich an die beinah erfrischende Kälte, mit denen die Finger ihres Eisprinzen sie trotz der Wildlederhandschuhe kitzeln, und aus dem anfänglichen Umklammern wird schnell ein zärtliches, liebkosendes Streicheln. So löst sie langsam die Anspannung und widmet sich dann noch besonders liebevoll den vier Punkten, in die die Fingerspitzen gedrückt wurden. Dieses scheinbare Friedensangebot wird nun noch gekrönt, indem die Gothic Queen seine erst die eine und dann die andere Hand sanft zu ihren schwarz schimmernden Lippen führt und auf die Fingerknöchel einen angedeuteten Kuss haucht, während ihre giftgrünen Laserpointeraugen immer wieder verstohlen aufblitzen und Greeds geradezu apathisches Antlitz kurz sondieren.
Danach schwingt sich eine von Lacey Händen filigran über Greeds stählerne Arme und Hellebarden zu seinen Wangen und massiert einfühlsam die kontrahierten Kaumuskeln so lang bis auch sie sich entspannen. Dabei weicht sie mit ihren Blicken konsequent den suchenden, graphitschwarzen Lammschlächteraugen des Slasherstars aus. Nachdem nun alle physischen Spannungen gelöst sind rutscht die Hand der Blutelfe ein wenig höher. Wie eine Attentäterin stellt Lacey schlagartig und unausweichlich den Blickkontakt her und während Greed in dem sehnsüchtig erwarteten, schwarzgeränderten Giftmeer versinkt, kratzen die Krallen seiner Geliebten ein zweites Mal brutal über seine Wange und das kakophonische Geräusch der aufreißenden Blutgefäße wird mit einem fast schon hysterischen Schrei aus den dunklen Tiefen einer zerrissenen Seele kombiniert.
Lügner!
Blitzschnell flitzt die mit Blut besudelte Hand der Gothic Queen zum Handgelenk des Slasherstars und umfassen den Saum seines Handschuhs, woraufhin sich die beiden Finger ihrer anderen Hand fest in Greeds Augen bohren und ihn blind zurückstolpern lassen. Während die eisigen Finger aus dem Handschuh gleiten streifen sie die Waffe der Attentäterin und werden mit einem in den Grundzügen an eine Rose erinnernden Muster aus Blut bestrichen. Den geraubten Handschuh drapiert Lacey geschickt auf ihrer Schulter und schmiegt ihren Kopf an das kalte Leder und schleckt dabei mit genießerischer Langsamkeit das eroberte Blut von ihren Fingern.
Da das Leid des einen die Freude des anderen ist, holt der ihn kurzzeitig paralysierende Anschlag auf Greed das Publikum aus dessen Paralyse. Die bis dahin eher gelangweilten Zuschauer quittieren die Schmerzen des verhassten Kanadiers mit lautstarkem Gröhlen und Jubeln. Ein unangenehmes Ziehen breitet sich in Laceys Magengegend aus und wiedermal verflucht sie Greeds Entscheidung, mit seiner Rückkehr das Spiel zum Brot für die Massen beizusteuern. Aber vielleicht erkennt er ja jetzt die Nachteile diese Orts.
Mit schnellen Wimpernschlägen und einem unwillkürlichen Befühlen der verletzten Wange meldet sich der Slasherstar zurück. Die Bloody Fairy merkt das und sorgt dafür, dass er zuerst in den teuflischen, klinisch weißen Abgrund ihres von Sadismus erfüllten Lächelns blickt.
Das war mein Geschenk für dich. Fühle dich entschädigt...
Nach der eigenwilligen Begrüßung wendet sich Lacey mit einem großen, tänzerischen Schwung ab, wie jemand der mit seinem Lachen allein sein will. Die schöpferische Kraft des Alleinseins ist allgemein bekannt und so ist es nicht verwunderlich, dass nach kurzer Zeit wieder ein halkyonischer Blutelfengesang die Halle durchflutet.
Zufrieden können wir sein, wenn wir tot sind. Denn die Zufriedenheit ist nichts anderes als das verstoßenswerte Hurenkind der Gier. Nicht mehr als ein Klotz am Bein, den man am besten schon im Mutterleib zerquetscht.
Lacey untermalt ihre Worte bildhaft indem sie Greeds Handschuh in ihrer Faust zusammenquetscht und dann verächtlich auf den Boden, wo auch seine Aristokratenjacke liegt, fallen lässt. Von einer inneren Unruhe getrieben macht die Gothic Queen eine der Ringecke zu ihrem Thron, auf dem sie mit überschlagenen, im Takt wippenden Beinen und einem blutverschmierten, kokett im Mundwinkel platzierten Finger zu ihrem Volk spricht.
Stattdessen sollten wir uns ganz und gar der Gier widmen. Nun, du hast mich begehrt und ich bin erschienen, zwar wahrscheinlich nicht so wie du es erwartet hast, aber ich bin erschienen. Jetzt gilt es meine Gier zu befriedigen. Keine Sorge, ich verlange nicht mehr als du ohnehin bist, bereit zu geben. Denn ich fordere lediglich deine Geschenk ein und schenke dir dafür meine Aufmerksamkeit. Also beute sie aus, reite sie zu Schande, vergewaltige sie!
Ob Greed wohl weiß, dass man problemlos den Zusatz aber tu mir dabei verdammt noch mal nicht weh! an Laceys Worte anhängen kann? Sicherlich weiß er zu welch Untaten seine Blutelfe fähig ist, schließlich zeigt es das Pochen seiner Wange mehr als deutlich, aber weiß er auch, was seinen feuerroten Sprengkopf zum Explodieren bringt?
Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, springt Lacey nun in den Ring wobei das Scheppern ihres Aufkommens auf der Ringmatte aufgrund der Mikrofone unterhalb das Rings unnatürlich laut durch die Arena schallt. Doch bevor Greed reagieren kann, konstruiert Lacey ein retardierendes Moment und stellt damit einige Zuschauer vor eine echte Geduldsprobe.
Aber eine Frage habe ich noch...
Mal tänzelnd und mal hüpfend nähert sich das Toxic Starlet den überaus wachsamen Champion und verzichtet nach kurzer Überlegung auf eine Berührung des eisigen, verwundeten Körpers.
Wer zur Hölle ist eigentlich Larissa? Hast du dir etwa in deiner Abwesenheit eine neue Geliebte angelacht und mich trotz meiner Einzigartigkeit mit ihr verwechselt? Oder gefällt dir mein Name nicht, weswegen du mir einen neuen Namen geschenkt hast? Wenn das so ist, lehne ich nicht im Geringsten dankend, sondern sehr empört ab
Fragend, fast schon naiv versucht Lacey in dem in massives Eis gemeißelten Gesicht des Slasherstars, was wegen seiner Wunde mit einem tränenartigen Muster überzogen wurde, eine Antwort zu finden, während sie das mit Speichel gestreckte Blut auf ihren Fingerspitzen verteilt und dabei immer wieder ein Rendezvous mit ihrer Zungenspitze arrangiert.
__________________
Mit Argwohn gemeißelter Miene beschätzte er seine feurige Füchsin aus deren Mund ein regelrechter Strom von nuklearen Blutergüssen hinaus floss. Diese Frau war ein Wald der den Hall des Rufs in sich einsog und mit kakophonischer Arie wieder zurückwarf. Eine Axt das nicht nur das härteste Holz mit Leichtigkeit spaltete, sondern auch dem Anwender schwere Schäden zufügte. In diesem Meer zu schwimmen gleichte einem Selbstmord, es war mehr ein verzweifelte Ringen nach Luft und der Hoffnung, dass dieser rötliche Strom zu einem Strand führte an dem man ruhen konnte. Ist man einmal jedoch hinausgetreten, verwandelt sich das Wasser in Sand und der ganze Spaß mit dem Spiel des Lebens ist vorüber. Sie ist eine angriffslustige Schlange, eine verbotene Frucht – Lilith. Und genau das war es, was Greed so sehr an seiner Giftrose schätzte und liebte. Diese züngelnden Feuerflammen in ihren Augen verbrannten Eisen und Gestein, ihre Krallen waren mit säurehaltigem Toxin durchzogen und ätzten Greed förmlich die Haut weg. Es brannte und schmerzte, weckte Erinnerungen an jenen Tag der dieses Schauspiel eingeläutet hatte. Und er würde einen Teufel tun und vor diesem Inferno zurückschrecken bis er es nicht wieder gebändigt hatte. Auf die eine, oder auf die andere Weise.
Noch immer steht der kanadische Baum dort wo seine Wurzeln zufrieden waren und die Schlange sich an der Aussicht gütlich tun konnte. Die Wunden an seiner Wange wurden mit der entblößten weißbläulichen Hand abgetastet. Das Blut, so säuberlich und warm es sich über sein Gesicht zog, heizte ihn ordentlich ein sodass kleinste Schweißperlen sich schutzsuchend aus seiner heisser werdenden Stirn herauspressten um einen neuen Kältepunkt zu finden. Das Ambrosia gefrohr wieder Erwartungen nicht, musste Greed nach grober Analyse seiner Handfläche feststellen, aber es trocknete schnell. Der Schmerz in seinen Augen ist vergangen, obgleich sie sich durch die Säure der Angreiferin rötlich färbten, war die Sicht klar und jede Errektion mit einem Wimpernschlag vertuscht worden.
»Eine Geliebte, ja...«, murmelte der Kanadier mit verbissenem Blick auf seine blutige Handfläche in welcher das Blut sich bereits tief in den dortigen Falten eingenistet hatte. »Larissa...Jener Name den jener Mann zu jenen Abenden zu jener Frau schrie, die ihm niemals genug gewesen war und nun dort ist, wo niemand von uns beiden je hingelangen könnte... nicht wahr?«
Sein Blick stellte sich auf als er seine Greifwerkzeuge zur neuen Faust zusammendrückte und sich auf den Genuss der Blutflüsse in seinem Gesicht konzentrierte. Obwohl erst ein Monat vergangen war, konnte er sich kaum noch an den Geschmack der eisenhaltigen Flüssigkeit erinnern. Die zwei pechschwarzen Kugeln seiner Augen fuhren zu Lacey hinüber, die, mit einer diabolischen Naschkatze vergleichbar, sich gütlich an seinen Flüssigkeiten tat und selbst dabei heller und intensiver empor glänzte wie der Morgenstern, welchen man höchstens belächeln würde.
Wortlos bewegen sich seine in schwarzen Boots gepackten Wurzeln über den nachgiebigen hellblauen Boden und steuert dabei seine geliebte Rosenkriegaktivistin an. Sein Kopf leicht gesenkt um seinen Blutstrom nicht an die Erdanziehung zu verraten. Es sollte fließen und es sollte schmerzen. Der Saft sollte tropfen und auf die Ringmatte fallen. Gierig wie Lacey ist, würde sie auf die Knie fallen um es auszusaugen bevor es trocknen würde. Ebenso wie Greed es womöglich tun würde, wenn es das ihre wäre. Aufgebaut und mit stolz erhobenen Schultern mustert er seine Todesfee und umrundet sie mit kritischen Blicken und gelegentlichem Lächeln auf den Lippen die einem Höhleneingang inform eines Drachenmauls nicht unähnlich sind. Hatte sie, nach all dem Gesagten, denn überhaupt noch ein Geschenk verdient? Sie hatte nicht einmal *Bitte* gesagt. Wie bedauerlich...
»So...« Beginnt Greed nach dem Abschluss seines Rundgangs um den Marterpfahl der arroganten Zermürbtheit und beginnt in allergrößter Sorgfalt seinen zweiten Lederhandschuh auszuziehen. Ein Vorgang der Minuten zu dauern scheint, den er jedoch mit neuen Worten überbrückte.
»Du verlangst... du forderst... du beschenkst mich...«, Greed schmunzelt mit gestoßenen, stummen Gekicher über diese Worte als hätte ihm ein Kind versucht zu erklären, dass es tatsächlich einen Weihnachtsmann gäbe. »Seit wann so überempfindlich? Hast du mich denn schon nach einem Monat zu kennen verlernt?«
»Vielleicht habe ich diese Zeit genutzt um einem alten Engel die Flügel zu flicken? Vielleicht... auch mehr als das...« Ein letztes Zupfen entfernt den Handschuh von den spitzen, knochigen Fingern des Kanadiers als ein schmutziges Grinsen sein faltiges Gesicht in eine hässliche Zeichnung von degenerierten Schatten verwandelt »Vielleicht habe ich ihn auch getötet um dir eine Freude zu machen und bereue es nun?«
Danach jedoch erhärtet sich sein Blick und er wendet sich von Lacey ab. Mit dem Rücken zu ihr gewendet entfernt er sich einige Schritte und zerknüllt, ähnlich wie seine Geliebte zuvor, den ledernen Handschuh in seiner felsenhaft verkrampften Faust die das Material ausgiebig auf seine Stabilität testet.
»Egal was war. Diese Antwort gönne ich dir nicht. Lasse deine Fantasie spielen, fasse den ungewissen Gedanken mit deinen Krallen, reisse ihn in Stücke oder vergewaltige deinen Kopf damit! Es ist mir gleich!«
Die tiefer werdende Stimme des Sinners brummte und grummelte wie die Stimme eines hungrigen untoten Bärs der dem leblosen Fisch vor sich seine Vergänglichkeit vorwarf und nun entnervt eine neue Nahrungsquelle finden musste. Greeds Wachgang endet in einer Ringecke. Das majestätische Bildnis von Lacey darauf flackert inmitten eines Lichtblitzgewitters innerhalb seines Kopfes aus und erst jetzt erkennt er – nein - er will den Spott und Hohn darin erkennen! Das Gewicht des Golds auf seinen Schultern hatte sie sich gewünscht, der Teufel sollte auf dem Thron sitzen. Seine Mätraisse jedoch war sich zu müde um den Platz neben ihm einzunehmen. Zu müde um als Königin und König über dieses Gefilde von Sprüchen und leblosen Litaneien zu herrschen. Die Chance blieb ungenutzt und das Crumpet schnupperte nur spöttisch daran.
Die Augenbrauen des Kanadiers versinken und die Miene verfinstert sich durch einen fiktiven Schatten der sein gesamtes Gesicht in wutkeimende Schwärze hüllt. Sein mörderisch verzogener Blick über die Schulter zu seiner Königin ließ erkennen, dass Lacey nach seinen Worten ähnliche Gedankengänge besitzen müsste. Ihre Augen brennen und dass sie aufhörte sein Blut zu genießen war ein Zeichen für die gedanklichen Sprints. Er würde der erste sein! Und so stürmt Greed plötzlich auf Lacey zu, bückt sich um ihren kleineren, zierlicheren Körper mit dem Raptures Nap erbarmungslos zu Boden zu reissen! Die vergessenwirkenden Zuschauer sind geschockt und erfreut zugleich. Aber wie sie es deuten sollen ist ein solches Mysterium, dass sie die Stille bevorzugen. Schmerzerfüllt will die Gothic Queen sich zur Seite winden, doch da Greed sich umgehend mit seinem schweren Körper nach dem Move auf sie geworfen hat um sie still zu halten, verfiel diese Schmerzabsorbtion und sie muss es in vollsten Zügen genießen.
Seine Hände zittern leicht, denn die Kälte seines Atemnebels und seiner Haut scheinen sich nach innen zu kehren. Mit einer widersprüchlich aufzuckenden Mischungen an Gesichtszügen aus Verwunderung, Zweifel und Zufriedenheit starrt er seine Prinzessin an, atmet tief ihre intensiven Düfte ein und versucht ihren windenden Kopf mit seinen beiden nackten Händen festzuhalten.
»Spürst du es, meine Liebe? Spürst du die Früchte deiner Saat, deren Dünger du von mir gefordert hast? Wie es wächst? Wie es bebt? Wie es wurzelt? SPÜRST DU ES?!?«
Die ersten Worte noch mit einem bekümmerten Flüstern und sanften Berührungen inform von streichelnder Liebkosungen begonnen, wendete sich die Laune des Kanadiers zu einem zornigen Wahnsinn bei denen er das Gesicht seiner Blutelfe kräftiger umfasst und mit den letzten Worten kräftig schüttelt als wolle er ihr diese Worte eintrichtern und mit den vorhergegangenen vermischen. Die Flut von Aggressionen zieht sich zurück und eine neue Ruhe keimt in der Stimme des Kanadiers auf die sich ebenso in seinen behutsamen Berührungen wiederspiegelt, welche vorsichtig ihre Wange hinab zu ihrem Hals gleiten lässt.
»Fordere nicht... verlange nicht... erwarte keine Dankbarkeit für deine Aufmerksamkeit... diese existierende Selbstverständlichkeit zu wünschen ist so... bemitleidenswert, meine Liebe«
Jegliche Emotion wird von seinem Gesicht abgetragen als er aufsteht und regungslos zu seiner schmerzwindenden Elfin hinabblickt, was dieses aufgekochte Gericht schon fast mit einem verachtenden Beigeschmack würzte.
»Du bist meiner Geschenke überdrüssig? Gewähre mir ein letztes... Vielleicht erachtest du es als nicht mehr so wertlos...« Sein Kopf mit den schneeweißen Haaren dreht sich in Richtung der Entrance. Das Erschießungskommando darf Einlass gewährt werden. »Atera Lex? Enttäusche mich nicht...!«
__________________
Stillschweigend beobachtete der Kanadier das Erscheinen dieser persönlichkeitslosen Bauerstochter und verkündete mit ineinander verschränkten Armen die hohen Erwartungen die er an diese Söldnerin legte. Wenn sie tatsächlich eine Schülerin Sexy Stars war, dann dürfte man einiges erwarten, allem voran: Tücke, Schläue und den ganzen anderen Kram mit dem sie das Hirn ihrer herangezüchteten Übermenschen malträtierte.
Kalt und reaktionslos empfing Greed die Marionette seines Treibens und kommentierte ihr verräterisches Nicken mit einem schmalen Lächeln, das kurz daraufhin ebenso schnell im Schatten verschwand wie es gekommen war. Neugierig musterte er ihr Benehmen als sie an der Macht des Stärkeren schnüffeln durfte, wie eine durstige Katze vor einer Schüssel voll Milch. Ebenso beäugte er ihr Auftreten, ihre Bewegungen wenn sie vor sich lief und ihren Blicken und Gesichtszüge wo sie nun vor ihrem Missionsziel steht und nur noch abzudrücken brauchte. Aber statt einfach zu tun was gefordert wurde, genoss sie diese wohl einmalige Gelegenheit, als hätte sie Lacey so lange und intensiv gejagt, dass sie es sich nun erlauben könnte, mit ihrer Gelassenheit über die Blutelfe zu spotten. Arroganz war hier völlig fehl am Platze!
Mit durchgedrücktem Rücken und elegantem Ruck entwurzelte Greed seine Beine und schlenderte zu seiner Jacke. Majestätisch warf er sie über seine Schultern und hob die Handschuhe auf um sie in die Taschen zu packen. Dabei berührte er Eve, der glasige Eissplitter inform eines Dolches, der ihn aufforderte beiden Frauen das Leben zu nehmen. Kopfschmerzen machten sich in seinen Schläfen breit und drapierten das zügellose Pochen mit den stechenden Spitzen goldener Sicheln, die sich in seinen Schädel zu bohren versuchten. Ebenso zauberten sich abnormale Bilder in seine Gedanken von aufgerissenen Leibern, herausfallenden Eingeweiden und blutigen Auswürfe nach denen der Dolch dürstete. Sein Gesicht zog sich verbissen zusammen als er sich davon befreien wollte und seine Hand gefürchtet aus seiner Tasche riss. Für einen Moment wirkte er desorientiert und blinzelte wild mit seinen Augen um das Gesehene zu vergessen.
Dann wurde er von Atera angesprochen. Worte die noch weiter von Hohn und Unzucht gedüngt waren um dem göttlichen Baum der Lilith genüsslich ein Herbstblatt nach dem anderen zu entreissen. Sie wurde nicht engagiert um zu spotten, sondern um ihren Job zu erledigen! Diese Einbildung, sie könne diese Situation genießen machte sie nicht nur dümmlich, sondern noch eingebildeter als Lacey es zuvor war. Und das, machte Greed wütender als er ohnehin schon war.
»Zur Hölle, gesichtslose Hörige, werden wir alle fahren. Aber mit dem Schicksal zu spielen, beschleunigt diese Reise für den ein oder anderen ungemein«
Ein dünnes Lächeln definierte die aufzuckenden Mundwinkel des düsteren Sinners, der sich daran machte die Knöpfe seiner Jacke zu verschließen. Seine Worte weckten Ateras Aufmerksamkeit und forderten einen verwirrten Gesichtsausdruck als geringen Tribut. Ein weiteres Mal saust der Kanadier plötzlich nach vorne und verpasst der angehenden Recusitari einen derart mit zorngefüllten Schlag, dass seine hervorsausende Faust gegen den Luftwiderstand kämpfen musste um den Kiefer der jungen Dame zu pulverisieren. Ein Schuss geht los der selbst Greeds Knochenmark erschütterte und kurz zurückweichen ließ. Sofort fokussierte sich sein Blick auf Lacey, aber die Kugel traf den Boden und die Spur von Erleichterung überkam den Slasherstar.
Atera knallte zu Boden, die Waffe fiel ebenfalls und ließ die Zuschauer in Deckung gehen, in derren Richtung der Lauf dieser unehrenhaften Schusswaffe gerichtet war. Atera spuckte Blut und hielt sich schmerzerfüllt den Kiefer, ähnlich wie Lacey welche sich den Magen hielt durch den seine Hellebarde gestoßen war. Emotionslos, als hätte er lediglich eine Fliege von seiner Jacke vertrieben, blickte er auf seine Faust, verkrampfte die Finger um sie knacken zu lassen und trat anschließend dieses militärische Kampfwerkzeug beiseite. Welche Ehre, welcher Ruhm, welche Zufriedenheit kann eine solch listige Waffe einem schenken, wo niemand sein Überleben verdiente? Dafür verachtete er jeden einzelnen Soldaten der in den Krieg zog und sogar Lacey, wenngleich es für sie nicht mehr als ein Spielzeug war.
»Die Erfüllung deines Auftrags musst du dir verdienen. Ich mache dir nicht die Drecksarbeit, du Fehlgeleitete. Nun seid ihr euch ebenbürdig und niemand vermag zu fliehen. Ich wünsche viel Spaß mit meinen Geschenken die Damen...«
Mit einem grotesken Lächeln auf den Lippen wandt er sich von den Starlets ab und lief so lässig zu den Seilen, dass es wirkte, als würde er über dem Boden schweben. Elegant entstieg er dem Ring und wanderte die Rampe hinauf, ohne sich je noch einmal umzudrehen. Das Publikum ist fassungslos und können diese körperlosen Tatsachen gar nicht mit ihren Händen fassen. Aber Greed war zufrieden. Oh ja, wie zufrieden dieser Hurensohn war und diese Spottarena des Blutvergießens verließ wie ein langweiliger Vergnügungspark.
__________________
In dem unverbesserlichen Glauben an ihre eigene Unzerstörbarkeit kreierte Lacey eine gefährliche, zwischenmenschliche Spannung, die schon bald damit begann, Funken zu werfen. Die Anzahl der katalysierenden Funken wuchs stetig an und so war es am Ende nur noch eine Frage der Zeit bis einer der beiden streitenden Raubtiere explodieren würde. Die Frage wer es sein würde, war dabei ebenso schwer zu berechnen wie das eifrige Hervorspringen der Funken. Letztendlich riss zuerst Greeds Geduldsfaden, und der gottverdammte Sinner stürzte sich auf Lacey wie ein von einer Armbrust geschnellter Bolzen. Aufgrund der geringen Distanz und Greeds hoher Reichweite war eine Flucht unmöglich. Seine Armen schienen überall zu sein und umschlangen ihr Ziel brutal, sodass die Blutelfe in der richtigen Position war, um ihren zierlichen Körper so heftig die Hellebarde in den Magen zu rammen, dass sie glaubte in der Mitte gezweiteilet zu werden. Der scheppernde Aufprall des gefallenen Todesengels vermischte sich mit dessem markerschütternden Schmerzensschrei zu einem überaus hässlichen Musikstück, dass das Auditorium ebenso entsetzliche Grimassen schneiden ließ.
Doch das war nur der Auftakt gewesen, denn noch war Greed durstig und und befiel deswegen seine Geliebte, um sich wie ein Parasit mithilfe ihres Leids zu sättigen. Der weitaus kräftigere und größere Körper des Slasherstars begrub Lacey unter sich und jagte ihr mehrere eisige Schauer über die Haut, die er mit seinen Fingern berührte und sich dabei so weit nach vorne, dass er mit seinen schwarzen Haare ihre Haut streifte, woraufhin ihr unweigerlich wunderschöne Gedanken an den wärmenden, schmerzlindernden und vorallem pechschwarzen Whiskey durch den angeschlagenen Kopf schossen. Unwillkürliche Sehnsucht öffnete Laceys Mund und ließ sie begierig die Zunge rausstrecken. Sofort wanderten die schwarzen, streichelnden Haare zu ihren Lippen, scheinbar um ihren Wunsch zu erfüllen und als schwarzer Whiskey in ihren Mund zu regnen. Doch die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Greed öffnete sein Maul, dem sofort ein frostiger Hauch entwich und entblößte seine, aufgrund der hellblauen Färbung noch furchteinflößender wirkenden Zähne, aus dessen Mitte sich seine, von einer dünnen Eisschicht überzogenen Zunge emporschlängelte. Erbarmungslos forcierte dieser fleischige die wilde Vereinigung mit Laceys Zunge, deren Besitzerin vor lauter Überraschung und Schmerzen wie paralysiert war und den Kuss weder ablehnen noch erwidern konnte. Stattdessen musste sie sich der Kopfschmerzen hervorrufenden Kälte ausliefern, die jeder kennt, der schon mal zu schnell ein Eis gegessen hat. Auch wenn ein nicht unbeachtlicher Teil von ihr, die Schmerzen wahrscheinlich sogar begrüßte, so war sie doch unfähig dies Greed mitzuteilen. Deswegen konnte der Slasherstar nicht anders, als Laceys Reaktion oder vielmehr ihre Nicht-Reaktion, als einen weiteren eingebildeten Akt der Ablehnung zu interpretieren und seine Blutelfe dafür zu bestrafen. Schwungvoll löste er die orale Verbindung auf und während er seinen Kopf in den Nacken warf und seinen Rücken durchstreckte, gab Lacey ein kaum hörbares Japsen von sich.
Mit der Brutalität und Präzision eines erfahrenen Jägers umfasste er den Kopf der Gothic Queen und zerstörte dabei die beiden strukturgebenden Knoten ihre Frisur, sodass ihr die blutroten Haare ins Gesicht fielen und sich wie ein Schleier über ihre Augen legte.. Durch diesen Schleier sah sie nun, wie die wilde Bestie, die sie selbst erschaffen hatte, mit ihren Kopf in einem Berserkerrausch gegen die Tore hämmerte, hinter denen das Reicht der Ohnmacht lag; doch selbst als Greed sein Hämmern mit einem gewaltigen Orkan aus seinem Mund verstärkte, sprangen die Türen nicht auf und bersteten auch nicht. Sogar der Versuch des Slasherstars den Torwächter mit einigen Tropfen Blut auf Lacey Wangen zu bestechen, scheiterte. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen waren die Schmerzen des Bloody Crumpets, die vom Kopf aus bis in die Fingerspitzen flossen, auf einem so intensiven Niveau, dass sie mit keiner Metapher angemessen beschrieben werden können.
Demzufolge befanden sich ihre kognitiven Fähigkeiten auf einem denkbar schlechten Niveau und als, wie ihr schien, ohne Vorwarnung Atera Lex' Theme eingespielt wurde, verstärkte sich der Marschrhythmus in ihrem Kopf zu einem akustischen Bombenteppich, der ihre Nerven ungemein strapazierte und es ihr unmöglich auch nur ansatzweise das Auftauchen ihrer Feindin zu reflektieren.
Als Atera mit der schussbereiten Waffe in der Hand in ihr Sichtfeld trat, erkennt Lacey aufgrund des Camouflagezaubers von Ateras Rüstung und den Ziselierungen auf ihrem Revolver lediglich ein weiß-blau-silbernes Flimmern, das irgendwelche Worte von sich gab die wie das Rauschen des Meeres wirken. Darauf folgte wieder der stürmische Orkan, der so sehr unter die Haut ging wie eine gutgemachte Slasherszene und plötzlich knallt ihr etwas entgegen, was eindeutig ein Schuss ist. Dieses, von ihr so geliebtes Geräusch regt Laceys Gehirnfunktionen und ließ ihre Wahrnehmung aufklaren, sodass sie bemerkte, wie Greed Atera niederschlägt und ihren Revolver aus dem Ring kickte.
Zeitgleich dazu offenbart sich das, was während ihrer Beinahe-Ohnmacht in Versatzstücken vor ihrem geistigen Auge, sodass sie sich Antworten auf all die maternden Fragen, die die vorherrschende und bizarre Situation aufwirft, zusammenpuzzeln kann. Mit erschreckender Schnelligkeit ergreift eine leidenschaftliche Wut ihren Körper, ihr Gehirn, ihr Herz und ihre Seele; sie streicht sich ihre verwehten Haare aus dem Gesicht und richtet ihre gesamte grausame Aufmerksam auf Greed, der ohne auch nur daran zu denken, sich umzudrehen über den Entranceway flaniert. Relativ schnell löst Lacey das rote Band, welches ihre Glock 39 (die der Slasherstar anscheinend vergessen hat) an der Innenseite ihrer Strumpfhose befestigt und halt dann den Schlüssel zur Höllenpforte in den Händen. Um eine bessere Position für das Schießen zu haben, zieht sie sich an den Ringseilen, als sie plötzlich Atera, die sich ebenfalls gerade aufrichtet, anderthalb bis zwei Meter vor ihr lokalisiert. Ein entnervtes Seufzen verlässt ihre Lippen, während der Dolch ihrer Pistole unter der Mündung hervorschießt. Ohne unnötige Worte zu verlieren, mit geradezu atypischer Rational- und Effektivität legt die Blutelfe beide Hände um den Griff ihrer Glock und stürzt sich dann mit einem Hechtsprung auf Atera. Dieser wird es zum Verhängnis, dass der einzige Schutz ihrer Rüstung die Tarnung ist, denn Laceys Dolch durchdringt mühelos den Stoff über Kristins Oberschenkel und bohrt sich tief in das Fleisch. Bei der Landung löst das Crumpet eine Hand vom Pistolengriff und dreht mit der anderen den Dolch um, damit der Muskel regelrecht zerfetzt wird. Mit einem schmatzenden Geräusch befreit Atera ihren Oberschenkel vom Dolch und versucht dann beschähmt den Rückzug anzutreten.
Gepeinigt von den Anstrengungen des Angriff kniet Lacey erschöpft auf allen Vieren im Ring, doch der pure Hass schafft es ihre Schmerzen zu verdrängen, sodass sie sich aufrichten und endlich Greed, der noch immer seelenruhig aus der Arena spaziert. Klickend entsichert die Gothic Queen ihre Glock, spreizt die Beine, führt die rechte Hand mit der Pistole auf Augenhöhe, stabilisiert mit der linken Hand das Handgelenk der Waffenhand, visiert Greeds Hinterkopf an und drückt ab.
Die folgenden Sekunden nimmt Lacey nun so wahr, als hätte irgendjemand einen magischen Schalter auf 'Zeitlupe'. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen und posslierlichen Mündungsfeuer fliegt die Kugel aus der Pistole, direkt auf Greed zu. Doch der Slasherstar bleibt rechtzeitig und bringt ohne sich umzudrehen, seinen Eisdolch schräg hinter sich in die Flugbahn des Projektils, das von der Klinge abgelenkt wird. Nachdem Projektil verlässt nun auch Greeds Dolch die geplante Route der Kugel, wobei Lacey für einen sehr kurzen Moment, ein Spiegelbild von Gesicht des gottverdammten Kanadiers zu sehen bekommt, das das Antlitz des Kanadiers merkwürdig entstellt und zerrissen zeigt, als würden zwei riesige Armeen eine epische Schlacht um die Herrschaft über seinen Körper austragen. Diesen intimen Blick muss Lacey allerdings mit dem Erklingen einer Stimme bezahlen, die in ihrem Schädel so dumpf dröhnt wie unter dem Gewölbe eunes nasskalten Verlieses.
»...netter versuch...«
Die 9mm-Kugel hat zwar ihr Ziel verfehlt, aber nicht ihre einschlagende Wirkung verloren und so hat ihr Eindringen in einen Ausläufer der gigantischen Technikanlage der Halle dramatische. Auf das Zischen und Knistern versagender Technik folgen einige verzweifelte Rufe überforderter und verängstigter Arbeiter, ehe schlagartig alle Lichtquellen versiegen und das Stadion in die Dunkelheit gehüllt wird, mit der alles begann.
__________________
Powered by: Burning Board Lite 1.0.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH