Thema: || Isn't it tempting? |
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Dem griechischen Philosophen Sokrates sagte man nach einen ganzen Tag und eine ganze Nacht sinnend auf einer Stelle stehen zu können, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu rühren. Anscheinend verfügte Abyss über eine ähnliche Fähigkeit, denn nachdem er ausgesprochen hatte verfolgte er das Geschehen vollkommen regungslos. Er gönnte dem Magier seinen kurzen Moment der genießerischen Kontemplation und ließ sich dann von ihm in die kleine, aber hochqualifizierte Streitmacht wider den Herrschenden. Suicides anpreisende Worte und Gesten, die unliebsame, bitter schmerzende Erinnerungen an Starlet hervorruften und ihn zu einem reißerisch beworbenen Austellungsobjekt einer Völkerschau degradierten, ließ er auf seine Gehirnwindungen prasseln und in dem Morast des Vergessens abperlen. Doch dann rezitierte der Baron einige Zeilen aus dem sagenumwobenen Buch der Apokalypse und weckte dadurch das Interesse des Paingivers. Schlagartig manifestieren vor sich seinem geistigen Auge martialische Bilder von epischen Schlachten, deren Felder er auf einem in einen feuerroten Panzer gehüllten Schlachtross aus edelster Zucht und einem blutbeschmierten Schwert in der einen, und einer aus der Haut seiner besiegten Feinde gemachter Fahne in der anderen Hand, betritt. Auf sein Kommando bäumt sich sein Pferd, ein Schlachtgesang wiehernd auf, und mäht dann die gegnerische Infanterie nieder, um dann Leiber zerfetzend zuerst die Reihen der Kavallerie und danach die der Artillerie zu dezimieren. Diese maßlos überzogene Vision bricht seine starre Teilnahmslosigkeit, sinister blitzen seine Fänge auf, ehe er seine furchteinflößend tiefe Bassstimme zu dem faulen Pestgeruch des altehrwürdigen Gemäuers addiert. »Nun denn, die Reiter stehen mitsamt ihrer Rösser und Waffen bereit. Doch wo liegt die erste Station unseres Weges der Vernichtung? Sollen wir Faith rächen und das Slashercouple zerschlagen? Oder Kevin Thorns Hegemonialansprüche mit unseren Klingen beantworten? Oder andere zu Unrecht gekrönte Gladiatoren kreuzigen? Sicher können wir auch die Lämmer, die Bischoff und seine Entourage uns vorwerfen wird, zur Schlachtbank führen. Doch wachsen einzelne Gefechte nicht erst in dem Zusammenhang eines großen Krieges über sich hinaus?«
Der versierte Hardcorevetran verstummt und fixiert abermals den Magier vor ihm. Ob der Baron wohl die angesammelte Wut, die so dringend ein Ziel sucht, in den pechschwarzen Augen der Bestie sehen kann? Doch plötzlich unterbricht eine Nachwehe der Krankheit des Paingivers den Staredown der Maskierten. Eine donnernden Hustenattacke forciert Abyss dazu sich weit nach vorne über gebeugt mit einer Hand an Faiths Rückenlehne festzkrallen und wahre Salven vergifteter Luft abzufeuern. Nach einiger Zeit fängt sich der Koloss wieder, bringt seine Gliedmaßen in die alte Position und erstickt etwaige Bedenken an seiner Gesundheit im Keim: »Schon gut, mein Körper befreit sich lediglich von den letzten Überbleibsel des Giftes.« Seine Stimme wirkt überzeugt, doch seine Augen huschen fragend zu seinem Retter. Der ihm um einiges wichtiger zu sein, als das Sugar Crumpet, was seinem Affront wahrscheinlich eine höhere Bedeutung zumisst als er.
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Thema: || Isn't it tempting? |
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Als Abyss sein Bewusstsein wiedererlangte, offenbarte sich schemenhafte Reminiszenzen an die jüngsten Ereignisse vor seinem inneren Auge. Er erinnerte sich daran, dass er auf seiner rast- und ziellosen Suche in ein heftiges Gefecht gegen eine wahre Übermacht verwickelt worden war und letztendlich schwer verletzt zu Boden ging. Glücklicherweise wurde er nach kurzer Zeit von Suicide, der nun Baron Samedi genannt werden will, und seiner mysteriösen Dienerin Poison aufgelesen und in die hiesigem Katakomben gebracht. Dort wurde ihm ein Bett au Stroh gemacht und seine Verletzungen behandelt. Im Gegensatz zu seiner Sklavin war der Baron nur sehr selten zugegen und wenn dann auch nur um einige prüfende Blicke auf den Verwundeten zu werfen, um dann der stummen Poison kurze, prägnante Anweisungen zu geben, die sie befolgte ohne dabei auch nur den Hauch einer Emotion zu zeigen. Die Ruhepause tat dem gehetzten, zerrissenen und unschlüssigen Geist des Paingivers gut, Abyss benutze die Kraft der Kontemplation, um aus den Bruchstücken seiner Seele einen tiefschwarzen Juwel voller bestialischer Schönheit zu formen, der wild lodernde Feuer der Mordlust in seinen Augen entzündete. Auch sein angeschlagener Körper profitierte von der Erholungspause, aber vorallem von den – ironischerweise – exzellenten Heilkünsten des Barons und seiner Dienerin.
Letztere hieß ihn auch mit ihrem anscheinend unverwüstlich gleichgültigen Gesichtsausdruck und einer hell leuchtenden Magnesiumfackel in der Hand in der Festung des Baron Samedis willkommen. Bereit dazu weitere Teile der herrschaftlichen Gemächer zu betreten stand Abyss auf und warf sich seinen langen, weiten Mantel aus schwarzem, speckigen Leder über, während er sich die Kapuze so tief ins Gesicht zog, dass gerade noch die Augen hervorblitzen, fragte er Poison: »Habt ihr mein Schwert und meine Armbrust oder wurden die Waffen von den Angreifern gestohlen?« Erwartungsvoll blickte er in das vernarbte Gesicht der Alchimistin, die reagierte er aber nicht. Da fiel ihm ein, dass er schon nach den erster Stunden mit ihr gelernt hatte, dass sie ihm lediglich Fragen beantwortet, die man mit Ja oder Nein beantworten kann. Also verkürzte er seine Frage: »Habt ihr mein Schwert und meine Armbrust?« Poison schüttelte den Kopf. Nein. Mit einem Grunzen artikulierte Abyss sein Missfallen und streifte sich schwarze, lederne Schlachterhandschuhe über. Derartig gerüstet näherte er sich der Giftmischerin und wurde von ihr durch ein verzweigtes Gangsystem, was ein wenig an die Heizungskeller der UPW-Hallen erinnerte, vor eine schwere Holztür, die zur Haupthalle der morbiden Festung führte, gebracht. Trotz der Dicke des Holzes konnte er der tiefen, einfühlsamen Stimme des Barons und der aufgeregten, sich mehrmals überschlagenden Stimme seines Gastes lauschen. Es dauerte nicht lange bis er begriff, zu welchem Zweck er hier war. Samedi sammelte subversive Kräfte gegen die dekadente Führungsriege und benötigte einen Rammbock der Tore auf und die Feinde zur Seite stieß. Anscheinend hatte Abyss' Suche endlich ein Ende gefunden, er hatte nun eine Mission, für die er bestens geignet war und auf der er seine Klingen schärfen konnte. Hatte er das nicht die ganze Zeit bei Thorn und bei Starlet gesucht, einen Auftrag bei dessen Ausführung er auf brutale Art und Weise brillieren konnte? Eine feste Richtlinie auf der er zur Spitze laufen konnte?
Als die hochgradig nervöse Frau ausgesprochen und ihn damit gerade zu gerufen hat, öffnete er die Tür vor ihm und trat mit lautem Stiefelknallen und einem geflissentlichen Grinsen, dass zwei Reihen gelber, deformierter Zähne entblößte in den hell erleuchteten Saal. Überrascht gluckste er als er auf den mit allerlei Süßigkeiten gefüllten Eichentisch und Faith Lehaine davor blickte, ie das sonstige Ambiente aufs Schärfste kontrastierten. Dieser Wermutstropfen schändete zwar die Schönheit des Gemaches, aber Abyss war nicht hier, um sich mit Äußerlichkeiten zu befassen. So ignorierte er auch Faiths scheinbare Inkongruenz, denn er kannte ihre beeindruckende Bilanz im Ring und rechnete Suicide gute Chancen hinter der kindlichen Fassade eine zerstörerische Kriegerin zu formen. Vielleicht würde diese Lacey ja auch unbewusst helfen.
Mit gebührenden Abstand bezog der Halbmaskenträger mit vor der Brust verschränkten Armen hinter dem Bloody Crumpet Stellung und fixierte das Gesicht seines Retters, dem Baron Samedi. Während der Zeit mir Starlet hatte er gelernt anhand winzigster Veränderungen des Stoffes die Mimik eines Maskierten zu erkennen, diese Technik wendete er auch auf Suicide an, kam aber zu keinem einem eindeutigen Ergebnis. Allerdings fand er Gefallen an den rhetorischen und magischen Fähigkeiten des Mannes, der sich wahrscheinlich ebenfalls an Kevin Thorn rächen wollte.
»Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn, so nehmet auch mich zum Genossen an. Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte.«
Mit donnernder, eines Tyrannen würdigen Stimme zitierte er eins der wohl bekanntesten deutschen Ballade und verschwendete keinerlei Worte darauf, seine Qualifikationen zu nennen. Das taten die Muskelpakete, die sich unter dem Leder seines Mantels auftürmten, die Narben in seinem Gesicht und sein, zumindest dem Baron bekannter Leumund schon zu Genüge. Auch die tiefen, immer noch vorhandenden Furchen des Misstrauens, die Starlet in seine Seele gepflügt hatte verschwieg er und konstruierte den Schein großer Loyalität, um diese tatsächlich zu gewinnen müssen Suicide und Faith aber wesentlich mehr leisten. Dankende Worte suchte man ebenfalls vergeblich, es schien so, als hielte Abyss seine Rettung vor einem qualvollen Tod für selbstverständlich.
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Thema: Nachtmahr |
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Der Legende nach lebte der Totengräber viele Äonen vor uns in einer größeren Stadt eines längst untergegangen Königreich, das zu unbedeutend war um in den Annalen näher beleuchtet zu werden. Zu seiner Zeit litt das Land gerade an einer schweren Epidemie, die letztendlich die Bevölkerung erheblich dezimierte und die Wirtschaft zum Erliegen brachte. Natürlich produzierte sich auch viele Leichen; viel zu viele für einen einzelnen Totengräber, der mit dem Ausheben der benötigten Massengräber stets weit zurücklag. Doch es war nicht die Masse der Leichenberge, die ihm die Ausführung seines schlecht bezahlten und von der Gesellschaft verachteten Beruf so unerträglich schwer erscheinen ließ, es war vorallem die erschreckende Hässlichkeit der Toten, die ihm Probleme bereitete. Denn die in jedem Fall tödlich endende Krankheit vertrieb selbst aus dem schönsten Körper jeden auch noch so kleinen Funken Schönheit. Der Haut wurde jede Farbe und Feuchtigkeit genommen, sodass sie am Ende nur noch in grauen, spröden Fetzen von den zerbrechlich wirkenden Knochen hing. Die Zähne verfaulten schnell und fielen daraufhin aus. Gespenstisch wirkende Blutgerinnsel bevölkerten die Augen und neigten dazu aufzuplatzen und klaffende, blutende Löcher zu hinterlassen. Oftmals waren die verkümmerten Extremitäten auch bizarr verdreht, so als hätten wildgewordene Ungeheuer von innen brutal an ihnen gezerrt. Auch die inneren Organe entwickelten manchmal eine erstaunliche Sprengkraft, so musste der Totengräber mit ansehen, dadurch starb, dass sein Gehirn explosionsartig die Schädeldecke aufsprengte und sich dann großflächig – begleitet von den göttlichen Chorälen der Pein der noch lebenden Patienten – im Krankenhaus verteilte.
Der Verfall ließ die Krankheitsopfer auch bestialisch stinkende Gerüche ausdünsten, doch diese lernte der Totengräber schnell zu ignorieren. Die Bilder der entstellten Leichen hingegen brannten sich tief in sein Gedächtnis ein und wurden so gar oft von seiner Phantasie verschlimmert. Selbst wenn er nach getaner Arbeit ausgelaugt in sein Bett fiel, wurde ihm nicht die regenerative Gnade des Schlafes gewährt; denn die schrecklichen Erinnerungen an die überaus hässlichen Leichen bescherten ihm regelmäßig Alpträume, aus denen er schweißgebadet und beinahe epileptisch zitternd erwachte. Danach suchte er dann mühselig Schlaf, fand ihn aber, wenn überhaupt, nur in Form eines mindestens genauso furchteinflößenden Nachtmahrs. Übermüdet, mit riesigen Augenringen wachte er am nächsten Morgen auf und quälte sich zur Arbeit, wo seine Phantasie zwangsläufig neue Inspiration bekam. Allerdings konnten die grotesk entstellten Leichen ihn nach einiger Zeit keine Angstschauer mehr über den Rücken jagen, stattdessen zitterte er nun wegen der sinistren Bilder, die sein kranker Kopf kreierte. Wie ein Parasit ist das Grauen von den Leichen in seinen Kopf gekrochen, hat sich dort eingenistet und dort anscheinend sehr wohl gefühlt. Denn die anfangs gehegte Hoffnung des Totengräbers, dass er sich auch die Bilder vor seinem inneren Auge gewöhnen würde, löste sich schnell auf. Die kaleidoskopischen Bilder phantasmagorischer Szenerien nahmen nämlich stetig an entsetzlicher Brutalität zu; gnadenlos wurden die Dämme, welche seine Phantasie begrenzten, von kataklystischen Kaskaden hinfort gefegt, woraufhin dort ghoulische Scheusale einfielen.
Es dauerte auch nicht lang bis er die Kompositionen des Grauens nicht nur in seinen Alpträumen, sondern auch im Alltag sah. Immer öfters schossen ihm urplötzlich kristallklare Bilder von ehrfurchtgebietenden Ungeheuern, die auf bestialische Art und Weise ihre Opfer zerfleischen in den Sinn und fingen erst nach wenigen Minuten, die ihm stets unendlich lang vorkamen, zu verblassen. Dabei musste er seinem vor Schreck zitternden Körper auf seinem Gehstock abstützen, während er sein Gesicht zu einer abscheulichen Grimasse verzog und sich manchmal so gar vor lauter Furcht in seine Hose entleerte. Seine Mitmenschen bekamen zwar sein Mitleid, aber schauten in den meisten Fällen nur angewidert weg und selbst diejenigen, die ihm helfen wollten, ließ er nicht. Denn er wusste ganz genau, dass er, wenn er sich jemanden offenbaren würden, keine Hilfe bekommen, sondern nur zu all den anderen deren Existenz die Gesellschaft nicht ertragen wollte, in die Irrenanstalt gesperrt werden würde und da behandelte man die Patienten nicht, sondern ersparte den Gesunden nur den Anblick der angeblichen Irren. O, wenn diese Narren nur wüssten was wirklich irre ist! Die Bilder in seinem Kopf, die sind wahrlich irre! Denn sie sind nicht von dieser Welt und deswegen kann sie auch kein irdisches Mittel vertreiben. Nichtmal der Selbstmord würde helfen, denn diesen blasphemischen Akt würde er die Ewigkeit garantiert in der Hölle verbringen müssen und was waren die Bilder in seinem Kopf anderes, als Momentaufnahmen aus der Hölle, die ihm deutlicher als jeder Priester es je könnte vermitteln, wie grausam sie ist?
Diese Gedanken hielten seine Anfälle natürlich nicht davon ab immer heftiger und länger zu werden und immer versuchte der Totengräber verzweifelt die infernalischen Bildnisse aus seinem Kopf zu verbannen, stets ohne Erfolg. Doch eines Tages blickte er sich gerade schüttelnd von einem neuerlichen, besonders starken Anfall, der ihn dazu forciert hatte sich weinend hündisch auf dem Boden seines Hauses zu wälzen, erholend auf das ehrfurchtgebietende Antlitz der Hadesbüste , die majestätisch auf dem Schreibtisch thronte (auch die Niedrigsten seiner Diener beteten zum Herren der Unterwelt), geblickt. Dabei war ihm von der Weisheit des Totengotts beflügelt die Idee gekommen, all die schrecklichen Bilder, die seine Phantasie so eifrig malte, schriftlich festzuhalten und ihnen, dadurch, dass er sich mit ihnen auseinandersetze, den Schrecken zu nehmen. Also kaufte er sich Papier, Tinte und eine Schreibfeder und legte diese dann auf seinem Schreibtisch zurecht. Dieser kam auch recht schnell, unter Aufwendung all seiner Kraft schaffte der Totengräber es sich an den Schreibtisch zu setzen, den Federkiel in das geöffnete Tintenfass einzutauchen und das erste Buchstaben zu schreiben. Doch erstaunlicherweise spürte er dabei ein leichtes Stechen im Brustbereich und seine Schrift war auch nicht schwarz wie Tinte sondern rot wie Blut. Er schrieb also mysteriöserweise nicht mit der Tinte, sondern mit seinem eigenen Blut. Während vor seinem geistigen Auge gerade eine Armada von schwer verletzten Kriegsveteranen von einem tiefen, höhnischen Lachen begleitet in einem Meer aus Blut ertrank, blickte er zitternd in Hades' strenges Gesicht, was dem Befehl gab, weiterzuschreiben. Der Totengräber folgte dem Befehl und schrieb erstaunlicherweise in einem Idiom, was unter Linguisten vollkommen unbekannt ist und es auch immer war, es besteht nur aus gutturalen oder stark gezischten Lauten und auch die Schrift, in der er schrieb, war eine ganz eigene, die mit dem Lateinischen nur die Fließrichtung von links nach rechts gemeinsam hat. Auch der Totengräber kannte weder die Sprache, noch die Schriftart, er wusste also nicht, was er schrieb, aber er bemerke, dass es half. Zwar schmerzte sein Herz mit jedem Wort mehr und auch das Handgelenk protestierte nach einiger Zeit mit immer stärker werdenden Schmerzimpulsen gegen den Schreibprozess, aber die Bilder in seinem Kopf verschwanden, allerdings nur wenn er mit der Feder Worte auf das Blatt Papier schrieb. Tat er das nicht, erschienen sie wieder in seinem Kopf und zwangen ihn dazu weiterzuschreiben. Dies gilt allerdings nur für einen Zeitraum, denn ab einen bestimmten Punkten versiegt der magische Fluss, der sein Blut in die Federspitze befördert und der Totengräber kann bedenkenlos aufhören zu schreiben.
Er hat es also endlich geschafft ein Mittel gegen das gespenstische Theater in seinem Inneren zu finden und trug deswegen von nun an immer ein Notizbuch und eine Schreibfeder bei sich. Doch leider hat dieses Mittel eine entscheidende Nebenwirkung, es kostete ihn mehr Blut als er reproduzieren konnte. Dies ließ ihn erst sehr blass aussehen, so als hätte man seine Haut mit Chlor gebleicht und griff dann auch seinen restlichen Körper an, es fiel ihm erheblich schwerer sich bei seiner Arbeit zu konzentrieren, er begann Blut zu pissen und seine Haare fielen ihm aus und letztendlich würde er sterben. Doch dies war immer noch besser als die schrecklichen Bilder, die ihm seines Verstandes berauben würden, wenn er sie nicht auf dem Papier festhalten würde.
Der Totengräber schrieb drei Notizbücher voll, die er von einer üblen Vorahnung und einer naiven Hoffnung beseelt, zwischen den Hautfetzen einiger Leichen in der Erde versenkte. Im Endstadium seines Seins vervollständigte er auch noch ein Viertes, doch dazu musste er sich auf den Boden des Leichenkellers legen (denn er war schon zu schwach um zu sitzen) seine letzten Tropfen Blut auf das Papier schmierte. Dabei mussten die Leichen ihm aber helfen, indem sie ihm die Worte die er aufschreiben sollte in der widerlich klingenden Sprache zuflüstern. Begierig saugte er all das auf was seine Phantasie, für die es in seinem sehr kränklichen Körper keinen Platz mehr gab, ihm vorspielte und beendete dann das vierte seiner Bücher. In seinem letzten Atemzug schaffte er es noch das Buch im zerfetzten Leib einer Leiche zu verstecken und wurde dann selbst eine.
Angeblich sollen diese Bücher noch heute existieren und denjenigen, der er schafft sie zu decodieren, ein umfangreiches Wissen über die Hölle, ihren Fürsten und seine Diener vermitteln. Sollte man es sogar schaffen alle vier dieser Bücher in seinen Besitz zu bringen, so öffnen sich einem die Tore zur Hölle!
Diese Geschichte ist unter den Jüngern des Satans sehr weit verbreitet und es kursieren immer wieder Gerüchte, dass angeblich irgendwo von irgendwem eins dieser Bücher gefunden wurde. Doch, wie üblich, gibt es für solche Behauptungen nie stichhaltige Beweise... Nichtsdestotrotz hatte Sexy Stars einst, als sie noch in einer christlichen Psychiatrie war, ihrem Mitgefangenen Abyss diese Legende erzählt. Damals hat die Sage Abyss komplett in ihren Bann gezogen und er war für kurze Zeit fest entschlossen, dass er, wenn er wieder auf freiem Fuß ist, diese Bücher sucht. Aber diese Leidenschaft ist aufgrund des impulsiven und damals sehr wechselhaftem Wesen des Monsters schnell verblasst und der Erinnerung an die vier Höllenbücher ist es ebenso ergangen. Doch heute Nacht ist diese Erinnerung in bemerkenswerter Klarheit zurückgekehrt, im Traum hat Abyss gehört wie Starlet ihm diese Geschichte mit genau dem selben Wortlaut wie damals ein zweites Mal erzählte. Auch diesmal hat sie eine elektrisierende Wirkung auf den Paingiver gehabt und diesmal gibt es keine Psychiatrie, die ihn in seiner Freiheit einschränken. Diesmal kann er sofort aufbrechen, die Bücher suchen... und finden. Denn ist sein bemerkenswerter Traum nicht eindeutiges Zeichen dafür, dass er dazu auserwählt ist, diese vier Bücher zu finden und die Tore zur Hölle aufzustoßen?
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Thema: Teufelswerk |
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In seinem Lockerroom herrschte Totenstille als Raven mit Abyss mit vergifteter Enttäuschung geschwängerte Blicke austauschte. Während die beiden Hardcoreveteranen gegenseitig ihre von der Niederlage gezeichneten Gesichter musterten sprach keiner ein Wort, doch sie schwiegen nicht gemeinsam, jeder schwieg für sich. Sie hatten zwar zusammen versagt und saßen jetzt auch noch zusammen in Ravens Kabine, doch beide wussten, dass ihre jetzige Zusammenkunft ein Begräbnis war. Denn ein einziger kleiner Japaner hatte gereicht, um die schnell geschmiedeten Ketten ihres Bündnisses zu zerbersten Nun saßen die einstigen Verbündeten vor einem großen Scherbenhaufen und wurden ironischerweise durch den Wunsch, diesen Haufen so schnell wie möglich verschwinden zu lassen, geeint. Doch die Scherben hatte sich bereits tief in die Gedächtnisse der beiden gebohrt und sie konnten sich nur befreien, indem sie die Scherben aus ihrem eigenen Gedächtnis hinaus in das Gedächtnis des anderen stoßen. Die Schmerzensschreie des Unterlegenen würden seine Schwäche und die Stärke des Überlegenen offenbaren.
Auf dem Grab muss also ein mentaler Boxkampf ausgetragen werden. Ein Kampf bei dem dem Sieger die Absolution erteilt wird und bei dem es keinen Gong gibt. Jederzeit konnten die von vielen Kämpfen gezeichneten Gesichtern die Enttäuschung abschütteln und mit ihren Mündern Gift verspritzen. Doch wer würde beginnen? Wer würde als erster die Deckung verlassen und sich mit seinem Angriff selbst angreifbar machen?
Abyss: Es heißt der Rabe, sei das intelligenteste aller Tiere. Doch selbst wenn dies stimmt, ist er immer noch ein Tier. Nicht Seil auf dem Weg zum Übermenschen, wie der Mensch, sondern der verachtenswerte Ort, von dem das Seil wegführt. Wegführen muss, um zu siegen. Zu siegen, über die Schwachen und Missratenen. Wie konnte ich das bloß vergessen? Wie konnte ich mich mit so einem degenerierten Geschöpf wie dir verbünden? Einem Krieger, der nicht mehr in der Lage ist selber zu kämpfen, sondern kämpfen lassen muss. Doch nun bin ich desillusioniert und kenne meine Fehler. Ich weiß, dass der Bund mit der Diosa meine Sinne vernebelte und der Schulterschluss mit dem Raben, meine Macht schmälerte. Denn ein guter, machtvoller Krieg, beherrscht seine animalischen Triebe und lässt sich nicht von ihnen leiten.
Abyss nähert sich als erster der Katharsis und spuckt in dem typischen Bass seiner Stimme seine Wörter direkt gegen den wunden Punkt des Rabens; seine Intelligenz. Immer wieder hat sich Raven als Evil Mastermind in Szene gesetzt, das für die Verwicklung seiner Ziele Strategien mit bestechender Tiefe entwickelt. Die Odysee, die John Morrison und Edge vor einigen Monaten erleiden musste, ist eins der jüngsten Beispiele dafür. Geschickt hatte er einen Plan entwickelt, um an den beiden Streithähnen Morrison und Edge ein Exempel zu statuieren und die ganze Menschheit zu läutern. Dabei hatte er zwar einige Schlachten verloren und war sogar von dieser gottverdammten Hure Lacey verraten worden, doch letztendlich hatte er die finale Schlacht und damit auch den Krieg gewonnen. Er wurde zum Herren über Bloodshed befördert, während Edge und Lacey zwar noch das Feuer ihrer Gier haben, doch dies wird sie irgendwann verbrennen, wenn es nichts mehr gibt wonach sie gieren können. Ihr jetziger Erfolg war vergleichbar mit dem letzten, hellen Aufleuchten eines Sternes während der Supernova, auf dem die Selbstvernichtung folgt. Aber das iwar momentan nebensächlich, jetzt galt es erstmal die anmaßenden Worte seines einstigen Verbündeten zu beantworten und zwar mit der stärksten Waffe des Human Cancers, seine Intelligenz.
Raven: O Abyss, es scheint so als hätte ich wirklich einen Fehler gemacht. Denn es war definitiv falsch dich zu unterstützen. Ja, ob du es dir eingestehen willst oder nicht, ich habe dich unterstützt. Ich habe dich Starlets infame Spiele endlich durchschauen lassen und dich zurück auf dein heiß geliebtes Schlachtfeld geführt. Dort kannst du am besten deinen animalischen Trieben, oder wie du es schon so oft genannt hast, Leidenschaft frönen. Dort kannst du die wilde Bestie sein, die die atavistische dummerweise aus dir gemacht hat. Aber glaube nicht, dass du über Dinge urteilen kannst, die du nicht verstehst. Du bist nicht dazu geschaffen, die Geschehnisse um dich herum zu analysieren, zu interpretieren und zu begreifen. Das ist meine Aufgabe, dazu bin ich ob meines großen Erfahrungsschatzes, der meine fehlende Kampfeskraft kompensiert, gerade zu prädestiniert. Du hingegen bist der Krieger, der die Schwachen und Missratenen vernichtet. Doch woher willst du wissen, wer schwach und missraten ist? Das kann nur ich dir sagen und deswegen brauchst du mich.
Im Gegensatz zum Monster zeigt der Rabe sehr selten seine Emotionen und auch wenn er seine Gefühle Preis gibt, agiert er um einiges subtiler und dezenter als der lautstarke Abyss. So fand man während der Pause, wobei nicht klar ist ob Raven bereits zu Ende geredet hat oder nur eine Kunstpause einlegte, auch nur ein Lächeln, so dünn wie Greeds Rasierklinge, auf seinen Lippen. Doch in Kombination mit seinen Worten reichte dies schon, um Abyss wütend aufstehen zu lassen.
Abyss: So, du glaubst also ich bin nicht dazu fähig zu urteilen? Dann pass' jetzt gut auf, denn gleich werde ich dir demonstrieren, wie gut ich die Schwachen und Missratenen erkennen und vernichten kann. Ich habe es übrigens auch schon Sexy Star gezeigt und zwar lange bevor ich dir begegnet bin! Also, PASS JETZT GUT AUF!
In unfassbarer Geschwindigkeit ballte Abyss seine rechte Hand zu einer Faust und ließ sie wie einen Dampfhammer nach vorne schießen, direkt in Ravens Rasierklingenlächeln hinein! Sofort fällt der paralysierte Human Cancer zu Boden., wo ihm dann die Gnade der Bewusstlosigkeit gewährt wird. Aus seinem Mund lief warmes Blut und bildet eine kleine Lache, die Greed, Lacey und andere Blutfetischisten sicherlich erfreut hätte. Doch Abyss zerstörte diesen Sonderlingen den Schmaus, indem er voller Verachtung für Raven und wahrscheinlich auch für Menschen mit vampiresken Neigungen, in den kleinen Blutsee spuckte und den Rubine ihre Schönheit und ihren Geschmack raubt. Was für einen unschönes Ende für ein so vielversprechendes Duell.
*fade out*
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Thema: Rabenrecht |
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Als Abyss wieder aufwacht, stellt er fest, dass sich seine Umgebung radikal verändert hat. Anstatt in einer alten Holzhütte irgendwo in einem sumpfigen Nirgendwo, befindet er sich nun in einem modernem Lockerroom im Hauptquartier der UPW. Auch der Rabe hat sich gewandelt und eine menschliche Gestalt angenommen, er ist zu Raven, dem General Manager von Bloodshed, geworden. Dieser ist offensichtlich auch der Besitzer des geräumigen Raum, in dem er sich ganz individuell eingerichtet hat. An der Wand steht ein Schreibtisch aus Mahagoniholz, der so groß ist, dass er dem Betrachter zwangsläufig eine gewisse Ehrfurcht einflößt. Auf der Tischplatte steht eine mit giftgrünem Absinth gefüllte Glasflasche, in unmittelbarer Nähe befindet sich eine kleine, filigran geformte Absinthfontäne und eine gläserne, mit Würfelzucker gefüllte Glasschale. Anscheinend genießt der Rabe seinen Absinth am liebsten auf die traditionelle, französische Art. Daneben liegen zahlreiche, zu wackeligen Stapeln aufgetürmte Bücher, die in dunkles Leder gebunden wurde, ein Blick auf die mit goldenen Lettern auf die Buchrücken gedruckte Informationen, über den Autoren und Titel des Werkes, lässt darauf schließen, dass das Evil Mastermind sich mit der Weltliteratur beschäftigt. Dazwischen verstreut liegen zahlreiche mit Tinte beschriebene Blätter Papier, sowie einige Tintenfässer und Federkiele. Ravens Faible für das Antiquierte zeigt sich auch in dem Plattenspieler, der zusammen mit einem Lautsprecher auf einem kleineren Holztisch neben dem Schreibtisch steht. Neben dem Tisch steht ein großer Pappkarton, in dem sich die auf Vinyl gepressten Meisterwerke von solch hervorragenden Musikgruppen wie Ministry, Pearl Jam, Nirvana oder The Offspring sammeln. Auch das Pearl Jam-Bandshirt, was Raven unter seiner halboffenen Lederjacke trägt zeigt, wie groß die Faszination des Rabens für diese Musik ist. Der ECW-Veteran selbst thront auf einem Holzstuhl mit bequemen Stoffpolster neben dem Feldbett, dessen Weiß allerdings blütenrein ist, auf dem Abyss liegt. Trotz der Maske und den ins Gesicht hängenden Haarsträhnen kann man erkennen, dass der plötzliche Ortswechsel dein Paingiver stark verwirrt.
Abyss: Was ist mit mir geschehen
Abyss blickt in das teilweise von langen, schwarzen Haaren bedeckte Gesicht des Rabens und versucht dort die Antworten auf die zahlreiche Fragen, die in seinem Kopf umherschwirren zu finden. Dabei bemerkt er beiläufig, dass er zwar noch immer sein Ringoutfit trägt, aber nicht das Bastardschwert und die Scheide, also hat er die Waffe nur in der sumpfigen, anderen Welt erhalten.
Raven: Nun...
Raven beginnt seine Antworten mit einem Füllwort um sich innerlich zu sammeln und ganz darauf zu fokussieren, Abyss den komplexen Sachverhalt verständlich zu machen. Denn für seine Pläne ist es ist von essentieller Bedeutung, dass der Paingiver ihn versteht.
Raven: ...in letzter Zeit war dein Gemütszustand sehr diffus, Sexy Star hat, gewollt oder nicht, dafür gesorgt, dass dein Seelenfrieden entrückt wurde, tat dann ihr übriges. Die monotone, dunkle Sumpflandschaft stellt perfekt den damaligen Zustand deiner Seele dar. Ich beschloss also dir zu helfen, ich erschien sozusagen als Rabe. Dann ließ ich dich über die verschiedenen Facetten der starletschen Kampfweise triumphieren, dabei legte ich besonderen Wert darauf, dass du erkennst, wie sehr Starlet nach Rache giert und welche Mittel sie einsetzt. Selbst am Boden versucht sie noch alles um dich niederzuringen, die Allianz mit Thumbtack Jack ist dafür ein gutes Beispiel. Du tust wirklich gut daran, das Bündnis mit ihr zu beenden...
Abyss: ...und mich sattdessen mit dir zu verbünden?
Die Frage zaubert ein leichtes Grinsen, so dünn wie eine Rasierklinge in das Gesicht des Raben, während er dem Monster zufrieden zunickt, Abyss versteht besser als er erwartet hatte. Aber dies birgt natürlich auch gewisse Hindernisse, die Raben geschickt umschiffen muss.
Raven: Ja, darauf läuft es letztendlich hinaus
Fragend schaut der Ultimate Paingiver zum Raben hinauf, Worte muss er dabei nicht verlieren, Raven weiß ganz genau, was der Klingenmeister von ihm will – einen Grund, warum er der Allianz zustimmen soll.
Raven: Im Grunde hat Sexy Star dich nur als besseren Hund angesehen, dem sie nach Belieben kontrollieren konnte. Sie hat dich zwar als 'Meister' angesprochen, aber eigentlich hat sie sich von Anfang an selbst als Meisterin und dich als Schüler angesehen. Ich werde diesen Fehler nicht machen, ich weiß wie immens deine destruktive Kraft ist und das du mir in diesem Gebiet haushoch überlegen bist. Doch leider brauchst du jemanden der deine Energie kanalisieren und fokussieren, ansonsten landest im Sumpf... Ich bin in der Lage dies zu tun und dich zu einem noch zerstörerischen Moloch machen, der Gladiatoren wie Nigel McGuiness oder Sterling James Keenan problemlos zerschmettern kann und natürlich wird auch eine Bezwingung der Urgewalt Kevin Thorn möglich sein.
Während Raven gesprochen hat, hat der sich von seinem »Traum« erholende Abyss langsam aufgerichtet und auf die Bettkante gesetzt, sodass er seinen Kopf senken und Raven sein Haupt heben muss. Dabei können beide wie ein Brandmal wirkende Inferno des Wahnsinns in den Augen ihres Gesprächpartners sehen.
Abyss: Ich habe Sexy Star vertraut und bin letztendlich im Sumpf gelandet, wer sagt mir, dass es mir mit dir nicht genauso ergehen wird?
Als Antwort senkt das Evil Mastermind seinen Kopf und blickt zu Boden, dann atmet er geflissentlich aus und blickt dann wieder in das Gesicht des Paingivers.
Raven: Nun, deine Bedenken sind berechtigt und ich kann sie natürlich nicht alle entkräften, aber trotzdem will ich versuchen dir zu zeigen, dass ich wahrhaftig spreche. Du hattest ja schon auf der kommunikativen Ebene Probleme mit Starlet, diese wirst du sehr wahrscheinlich mit mir nicht haben. Um dir das zu beweisen, möchte ich die nun meine Analyse von deinem nächsten Gegner, CIMA, präsentieren. Du wirst sehen, dass du meinen Ausführungen vielleicht leichter als von den Starlet folgen kannst.
An dieser Stelle legt der Rabe eine kleine Kunstpause ein, um Abyss die Gelegenheit zu geben, zu verstehen, was er erreichen will. Dann beginnt der Vortrag des Human Cancers.
Raven: Zu erst einmal sei gesagt, dass schon der Name seiner Gruppierung ein Widerspruch beinhaltet. Sie bezeichnen sich selbst als Ronin, also herrenlose Krieger. Doch sind sie wirklich herrenlos? Nein! Sie folgen ihrem Anführer Kensuke Sasaki und deswegen kann man ihn allerhöchstens ihn als herrenlos bezeichnen, nicht aber die ganze Streitkraft. Aber natürlich legt auch Kensuke Sasaki sich Fesseln an. Nämlich die des Ehrenkodexes, da wirkt es fast schon wie eine Farce, dass CIMA dir vorwirft, sich nicht an einen Ehrenkodex zu halten. Denn du hast erkannt, dass die Welt nur eine Illusion ist, der man sich blind hingeben oder sie hinter sich lassen kann, indem man versteht, dass kein göttliches Wesen oder irgendein Gesetzbuch sondern der Verstand diktiert. Mit anderen Worten:
Raven + Abyss: Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!
Die erste Silbe wird nur von Raven ausgesprochen, doch Abyss erkennt messerscharf, worauf das Mastermind hinauswill und stimmt mit ein. Dann fährt der Prince of Darkness zufrieden fort.
Raven: Glücklicherweise konnte ich erreichen, dass in deiner Schlacht alles erlaubt sein wird und CIMA läuft auch noch blind in sein Verderben, er ist dem Glauben verfallen, auf jedem Schlachtfeld triumphieren zu können. Dabei kennt er bisher nur nur die einem gewissen Ehrenkodex folgende Art der kriegerischen Auseinandersetzung, nicht aber die Materialschlacht in du die ihn stürzen wirst. Der Ring wird der Hölle von Verdun gleichen und es wird nicht der schnellere, geschicktere oder technisch versiertere Athlet, sondern der, der das Waffenarsenal am besten für sich nutzen kann. Ein alltägliches Match und zwei Finishing Moves reichten schon aus, um CIMA ernsthaft zu verletzen. Doch wir beide wissen, dass es nichts ist im Vergleich mit dem, was ihm, bei Insanity erwartet.
Abyss: CIMA, ich werde deinen verachtenswerten Samuraikörper mit roher Waffengewalt zerstören. Ich werde dir stählerne Stühle und Ringtreppen gegen den Körper hämmern, ich werde mit deinem Körper Holz zerbersten, ich werde dein Fleisch mit Stacheldraht zerfetzen, ich werde mit Schlagringen jegliche Anmut aus deinem Gesicht prügeln, sodass dein Feinsliebchen Gail Kim vor Entsetzen weglaufen wird, wenn sie dich auf dem Fernsehbildschirm, sieht. Ich werde deine Knochen brechen, dein Fleisch zerlegen und dein Blut den Ring überströmen lassen! Danach werde ich die kriechende, um Gnade winselnde Kreatur, die du darstellen wirst, mit infernalischen Flammen verbrennen Wenn ich mit dir fertig bin, wird man nirgendwo auf der Welt mehr eine einzige Faser von dir finden können. Warum? Weil ich jede Faser zerkaut haben werden!
Urplötzlich war Abyss aufgesprungen und hatte seine sadistische Vorfreude hinausgeschrien. Raven beobachtete ihn dabei genau und freute sich zwar über die Kampfbereitschaft seines Schützlings, fürchtete aber, dass dieser sich im Wahnsinn verlieren würde. Also wies er ihn an, sich wieder zu setzen und seinen Worten zu lauschen.
Raven: Ja, CIMAs Überzeugung wird in der Schlacht nicht sein Trumpf, sondern sein Vehängnis sein. Diese Annahme ist von ihm ist genau so töricht wie der Glaube daran, dass er den Wettstreit gewinnen wird, weil er auf der Seite der so genannten Guten kämpft. Diese Farce möchte ich gerne mit einem Zitat vom Bertolt Brecht beantworten: 'Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen? Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut? ' Damit will der Autor sagen, dass in einem Kampf zwischen Gut und Böse, dass der Böse immer das größere Arsenal an Fähigkeiten hat, nämlich all das was der Gute nicht hat, um noch gut zu sein, und dem Guten dadurch überlegen ist. Aber natürlich läuft man bei der Einteilung der Welt in Gut und Böse auch Gefahr zu pauschalisieren und Nuancen unter den Tisch fallen zu lassen. Denn sind wir so wirklich so böse, weil wir dieser heutigen, degenerierten Gesellschaft, die tagtäglich Tausende von Seelen quält, keine Hoffnung schenken wollen? Diese Gesellschaft hat uns beiden immer wieder gezeigt, dass es für uns keinen Platz gibt und deswegen haben wir ihr abgeschworen und vernichten sie nun, um eine Welt zu schaffen, in der wir angemessen leben können.
An dieser Stelle hält der Rabe kurz inne und es entsteht ein bedrückendes Schweigen zwischen dem Duo. Beide haben in ihrer Kindheit unter schweren Misshandlungen gelitten, Erinnerungen die zwar beide oft nutzen, um aus ihnen destruktive Kraft zu schöpfen, die ihnen aber auch immer noch Schmerzen bereitet. So ungern sie das auch zugeben wollen, deswegen wechselt Raven nun das Thema.
Raven: Zudem kommt hinzu, dass CIMA zwar verstanden, dass die Zweifel wie ein Gift den Körper eines Gladiatoren lähmen. Allerdings übersieht er, dass nicht du an dir zweifelst, sondern er, denn das deutet er sogar in seiner Promo mehrmals an. Desweiteren ist es nicht deine erste Auseinandersetzung mit einem Drachen, vor geraumer Zeit hast du den Super Dragon, Sean O'Haire und sogar noch Robert Roode, der in das Match eingegriffen hat, zusammen mit Superbeast vernichtet. Du wurdest zum Drachentöter und zerstörtest den Überdrachen.
Abyss: Ich badete in seinem Blut...
Der unerwartete Kommentar des Ultimate Paingivers ließ den Raben kurz glucksen, doch dann verstand er worauf Abyss anspielte.
Raven: Ja, gemäß den alten Sagen, hast du dadurch einen stählernen Panzer erhalten, den das Feuer des kleinen Drachen nicht durchdringen kann. Er ist dir also schutzlos ausgeliefert.
Mit diesen Worten beendet Raven seinen Vortrag und blickt dann zum Monster unter dessen Maske sich ein breites. psychopathisches Grinsen abzeichnet. Nun ist es an der Zeit, dass er sein Urteil über den Human Cancer verfällt.
Abyss: Raven, du hast wahrhaftig gesprochen und ich stimme deswegen der Allianz zu.
Ein leichtes Kopfnicken ist die einzige mimische Reaktion des Raben auf das Urteil, dann wendet er sich wieder an seinen neu gewonnen Schützling.
Raven: Doch bevor wir unsere Allianz wirklich gültig ist, musst du drei Fragen wahrhaftig beantworten, bist du dafür bereit?
Abyss: Ja, das bin ich. Aber darf ich vorher dir eine Frage stellen?
Wieder folgt das Nicken des Human Cancers, wobei er wirklich wenig einem Raben, der mit dem Schnabel nach etwas pickt ähnelt.
Abyss: Wie hast du meinen Traum erlebt oder wie hast du davon erfahren.
Raven gewinnt nun ein wenig Zeit, in dem er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht und gibt dann Abyss das Ergebnis seiner Überlegungen preis.
Raven: Nun, ich denke, so wie du als Monster agiertest, so agierte ich als Rabe.
Abyss: Nun, deine Fragen.
Bevor das Evil Mastermind dieses Ritual durchführt stellt er sicher, dass der Augenkontakt zwischen ihm und Abyss hergestellt ist.
Raven: Ich habe mich dir geöffnet und du hast dich mir geöffnet, ist dem so?
Abyss: Ja, so ist es
Raven: Siehst du mich als das was ich bin und akzeptierst du, dass was ich mache?
Abyss: Ja, das tu ich.
Raven: Abyss, wünschst du dir Hilfe und Beistand von mir?
Abyss: Ja, das tu ich.
Raven: Gut, dann werden wir siegen.
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Thema: Rabenrecht |
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Einsam watet Abyss durch eine Sumpflandschaft, die vom dunklen Schleier der Nacht umhüllt wird. Nur schwer sind die dunkelgrünen Pflanzen und und die abgestorbenen, blätterlosen Bäume zu erkennen. Die Präsenz des Morastes hingegen ist offensichtlich, bei jedem Schritt meldet er sich mit einem lauten Schmatzen zu Wort. Neben seinem leisen, rythmischen Atmen ist es das einzige Geräusch, was der Maskenträger hört. Der Himmel ist vollkommen klar und frei von jeglichen Wolken, trotzdem kann man keine Sterne sehen, es wirkt so, als hätte jemand die Gestirne vom Himmel geholt, damit der Paingiver nicht von ihrem Licht profitieren kann. Der Ausspruch, »Ich hole dir die Sterne vom Himmel« mag einem Liebespaar vielleicht romantisch vorkommen, doch in Abyss' Fall ist es nicht liebllich, sondern einfach nur grausam. Lediglich der sichelförmige Mond prangt am Firmament, sein lunares Grinsen ist vielleicht, spöttisch gemeint, spendet aber trotzdem ein wenig von dem was auch der stärkste Akolyth der Finsternis benötigt, Licht. Eventuell ist ja auch dieser Fakt, der Grund für das Grinsen des Mondes.
Wie lange er schon durch diesen Sumpf wandert kann Abyss nicht sagen, er weiß nichtmal wo er überhaupt ist und warum er dort ist. Er kann sich nur noch daran erinnern, dass er sich auf einmal mitten in dieser verfluchten Landschaft befunden hat, so als hätte man ihn hierhin teleportiert. Was er davor gemacht hat kann er nicht mit Sicherheit sagen, er vermutet, dass er trainiert hat. Denn er trägt sein wohlbekanntes Ringoutfit aus schwarzem Leder, aber keine Waffe. Nun gut, bisher hatte es auch noch keine Gelegenheit gegeben, bei der er eine Waffe benötigt hätte. Es ist ohnehin so gut wie gar nichts passiert, der Himmel sieht schon seit seiner Ankunft so merkwürdig aus und hatte sich seitdem nicht im Geringsten verändert. Auch der dunkle Schleier hatte sich noch kein einziges Mal gelüftet. Nahrung hatte er bisher auch noch keine gefunden, nichtmal trinkbares Wasser. Dies könnte eventuell noch zum Problem werden, er verfügt zwar über einige Reserven und einen eisernen Willen, doch wenn er nicht sterben will, braucht sein Körper irgendwann Nährstoffe und die kann er nunmal nur aus Nahrung gewinnen. Da sein Hunger und sein Durst noch nicht wirklich quälend sind, denkt Abyss, dass er erst einige Stunden an diesem Ort ist. Sein normales Zeitgefühl hatte er bereits verloren und wer sagt überhaupt, dass die Zeit hier genauso schnell vergeht, wie in seiner Heimatwelt?
Weil er in der sich höchstens geringfügig verändernden Sumpflandschaf keinerlei Orientierungspunkt, lässt der Ultimate Paingiver seine Intution entscheiden, wohin er gehen soll. Diese Haltung hatte ihn schon in vielen Schlachten triumphieren lassen, und vielleicht funktioniert es ja auch hier. Viele Menschen würden während einer solchen Wanderung wohl intensiv über sich nachdenken, über das eigene mit all seinen Höhen und Tiefen reflektieren, an andere Menschen aus dem eigenen Umfeld denken, sich fragen, was die im Moment so machen und ähnliche Überlegungen anstellen. Doch Abyss ist da anders, während die Meisten wohl nach den ersten Minuten, der stets gleich wirkenden Umgebung, keine allzu große Beachtung mehr schenken würden, registriert der Hardcoreveteran jede, noch so kleine Veränderung. So gut wie möglich studiert er genau dir Pflanzenkonstellationen und analysiert die Bodenstruktur. Dabei denkt er daran, wie gut sich manche Feinde tarnen und wie schlagartig sie angreifen können. Es sicherlich nicht abzustreiten, dass Sexy Star nicht ganz unschuldig am leicht paranoid wirkenden Verhalten des Paingivers ist. Aber der Schwertmeister sucht nicht nur nach möglichen Feinden, sondern auch nach Informationen über diese Gegend. Beide Suchen sind zwar bisher erfolglos verlaufen, doch das ändert nichts an der Intensität, mit der er diese Tätigkeit ausführt.
Nun hört man plötzlich einen Rabenschrei, der krächzend durch den ganzen Sumpf hallt.. Sofort ortet Abyss das Krächzen des Vogels und dreht seinen Kopf in die Richtung, in der das gefiederte Tier vermutet. Doch seine, von der Dunkelheit und den hohen Pflanzen, behinderten Augen können den Raben nicht finden und deswegen läuft das Monster, vom Trimpuhgefpühl endlich mal was entdeckt zu haben beflügelt, läuft so schnell wie möglich zum Vogel hin. Aber kurz nachdem die stapfenden Geräusche seiner schnellen Schritte eingesetzt haben, hört man einen Vogel mit den Flügeln schlagen. Darauf folgt schnell wieder das Krächzen, diesmal aber aus einer anderen Position, der Vogel ist also weitergeflogen. Abyss beginnt damit, den Raben nicht mehr als Beute oder Feind sondern als Wegweiser anzusehen und folgt geschwind dem Federvieh, dabei vergisst er vollkommen, die Umgebung zu beobachten. Was Starlet wohl dazu sagen würde?
Scheinbar willkürlich lotst der Rabe den für seine Größe und sein Gewicht erstaunlich agil agierenden Akolythen der Finsternis durch den Sumpf. Doch für die neugewonnene Orientierungsfähigkeit muss der Hüne mit Schmerzen bezahlen. Seit dem Beginn der Führung scheint ein Gift in seinem Magen seine Wirkung schmerzhaft zu entfalten. Anfangs war es nur ein kleines Zwicken gewesen, doch mittlerweile ist zu einem pulsierenden Brennen geworden. Immer wieder fässt Abyss sich beim Laufen an die schmerzende Magengegend, doch dies bringt natürlich keine Linderung. Manche würden das Brennen wahrscheinlich als Zeichen ihres Körpers ansehen, langsamer zu laufen oder es auf den Raben zurückführen und sich von ihm trennen. Doch da der Ultimate Paingiver ein ganz spezielles Verhältnis zu Schmerzen hat, kommen ihm solche Gedanken nicht. Stattdessen versucht er die Schmerzimpulse in Wut, diese in Leidenschaft und diese wiederum in Kraft zu transformieren. Eine der grundlegendsten Recusitaritechniken.
Nach einigen weiteren Schreien des Rabens taucht schlagartig, ohne irgendeine Vorwarnung, eine bewaffnete, humanoide Gestalt vor Abyss auf. Der Hüne schätzt die Größe seines Gegners auf etwa 1,50 Meter. Die Gestalt sieht aus wie die Leiche eines kürzlich Verstorbenen, die in den Morast geschmissen und dann wieder zum Leben erweckt wurde. Ihr ganzer Körper ist mit einer Schicht aus verkrustetem, dunkelgrünen bis schwarzen Schlamm überzogen. Mit ihren Händen umklammert sie fest einem Stab aus dunklem Holz, an dessen Enden jeweils eine steinerne Speerspitze befestigt wurde. Eine sehr primitive Version des Klingenstabs, den Abyss einst für seine ehemalige Schülerin anfertigte. Im Zuge einer Drohgebärde öffnet die Gestalt nun ihr Maul und entblößt eine Mundhöhle, in der sich keine Zähne und Zunge befindet, sondern viele, hellgrüne Maden die eifrig im Mund umherkrabbeln. Schnell bemerken einige Tierchen, dass Tor in die Freiheit geöffnet wurde und kriechen aus dem Mund, danach krabbeln sie entweder auf der Haut der Leiche weiter oder plumpsen mit einem platschenden Geräusch vor die Füße ihres Wirtes. Natürlich lässt der erfahrene Kriegsveteran Abyss sich davon nicht beeindrucken und begibt sich schnell in eine Kampfposition. Dabei streckt er seinen Standfuß nach vorne und spreizt den linken Fuß etwas nach hinten versetzt ab. Die Hände hat er zu Fäusten geballt und hält sie wie ein Boxer vor die Brust. Dabei geht er im Kopf seine Kämpfe gegen Sexy Star nochmal durch und ruft sich die Schwächen des Stabkampfes ins Gedächtnis. Sein, an einen Zombie erinnernden Gegner, nähert sich nun bedrohlich langsam, da er die bessere Waffe hat, stürmt Abyss nicht auf seinen Gegner los, sondern lässt ihn auf sich zukommen, um seine Attacke dann im richtigen Moment zu kontern.
Doch dann hört man plötzlich das mittlerweile bekannte Geräusch von sich bewegenden Rabenflügeln und das dazugehörige Krächzen. Danach fällt ein Schwert vom Himmel, wobei die scharfe Klinge sausend durch die Luft schneidet. Der Schwertmeister braucht nur einen einzigen Blick, um das Geschenk des Raben als sein eigenes Bastardschwert zu identifizieren. Geschickt fängt er es mit seiner rechten Hand auf und ist dann seinem Gegner höchstwahrscheinlich haushoch überlegen. Nichtsdestotrotz läuft die Moorleiche unbeirrt auf Abyss zu, dieser gibt nun seine defensive Haltung auf und und stürmt zähnefletschend nach vorne. Noch bevor der langsame Untote auf die Offensivaktion reagiert, hat dieser ihn schon mit einem sowohl schnellen als auch kräftigen Schlag die rechte Hand am Handgelenk abgetrennt. Sofort kriechen weitere Exemplare der hellgrünen Madenart aus dem Armstumpf und fallen zu Boden. Der wie im Rausch kämpfende Berserker bekommt dies nur am Rande mit, hauptsächlich konzentriert er sich auf seinen Gegner, der aufgrund der Wucht des Schwerthiebes getroffen zurückweicht und dabei seine Deckung aufgibt. Dies nutzt der Ultimate Paingiver sofort aus, indem er mit seinem Bastardschwert aus Damaszenerstahl in die Magengend seines Kontrahenten sticht und damit einen weiteren Schwall von Maden hervortreten lässt. Der Stich lässt außerdem die Kräfte der Moorleiche noch weiter schwinden und sie vor ihm auf die Knie sinken. Vor Freude grunzend umfasst der Koloss seinen Schwertgriff nun mit beiden Händen, hebt es über den Kopf und lässt es dann auf den Schädel des Untoten niederfahren. Dadurch wird der Kopf in zwei Hälften gespalten und der Zombie fällt endgültig besiegt zu Boden. Bei seinem Schlag hat Abyss auch einige Maden, die auch im Schädel des Zombies hausten getroffen und dadurch zum Platzen gebracht, deswegen spritzt eine orangefarbene bis dunkelbraune Flüssigkeit aus den Kadaver der getöteten Tierchen.
Direkt nach dem Sieg des Paingivers kommt ein weiteres Mal der Rabe angeflogen und landet zwischen den Überresten der Moorleiche. Nun kann der wieder bewaffnete Schwertmeister zum ersten Mal seinen Wegweiser sehen, doch besondere Erkenntnisse kann er daraus nicht gewinnen. Es ist ein ganz normaler Kolkrabe mit schwarzem Federkleid und schwarzem Schnabel. Mit diesem pickt der Vogel nun einige der zahlreichen Maden auf und schluckt sie herunter. Derweil fragt sich Abyss wie ein so kleiner Rabe, sein so großes Bastardschwert tragen kann. Aber wer sagt, dass es überhaupt nur einer ist, vielleicht sind es ja mehrere und nur einer zeigt sich ihm. Doch momentan kann er keine Anzeichen für die Anwesenheit anderer Raben erkennen, aber das konnte er ja vor dem ersten Krächzen auch nicht... Plötzlich reißt der Rabe vor Abyss ihn aus den Gedanken, indem er mit seinem Schnabel erst krächzend auf ihn und dann auf die Maden deutet, während er mit der Kralle aufstampft. Zögerlich hebt Abyss seinen Fuß und hält ihn über die Maden und deutet ein Niederfahrens auf die Tierchen an, dabei blickt er fragend zum Vogel vor ihm. Anscheinend erkundigt er sich, ob er die Zeichen des Rabens richtig interpretiert hat. Daraufhin nickt der Corvus Corax, offenbar frisst er die Maden nicht um seinen Hunger zu stillen, sondern um ihre Population zu dezimieren. Leicht verwundert folgt Abyss der Aufforderung und stampft mit seiner Stiefelsohle alle erreichbaren Maden tot, wobei jedes Tierchen beim Zerquetschen sein Sekret absondert. Da sich die Maden im ganzen Leichenkörper befinden müssen manche Maden auch mit Tritten auf den Kadaver herausgetrieben, deswegen und aufgrund ihrer großen Anzahl zieht zieht sich der stupide Dezimierungsprozess sehr in die Länge.
Als das ungleiche Duo es endlich geschafft hat alle Maden in der unmittelbaren Nähe zu vernichten, steigt der Rabe wieder in die Lüfte und führt mit seinem krächzenden Rabenlied den Paingiver durch den Sumpf. Der Kampf und das Zertreten der Maden hatte Abyss bis gerade eben von dem Feuer des Schmerzes was offensichtlich in seinem Magen brennt abgelenkt, doch jetzt spürte er es noch stärker als zu vor. Um nicht daran denken zu müssen, durchlebt er vor seinem inneren Augen nochmal den Kampf gegen die Moorleiche, dabei blickt er wehmütig auf die mit Madensekret beschmierte Spitze seines Bastardschwertes, welches er aufgrund der nicht vorhandenen Schwertscheide noch immer in der rechten Hand trägt. Doch da lässt der Rabe plötzlich einen weiteren Gegenstand vom Himmel, seine lederne Schwertscheide! Freudig fängt Abyss sie mit der linken Hand auf und befestigt sie dann mit eingeübten Bewegungen an seiner linken Flanken und will dann sein Schwert hineingleiten lassen, dabei fällt ihm auf, dass ein Schriftzug auf dem Griff eingraviert ist. Er mustert ihn genauer und erkannt dann, dass dort das Wort 'Rabenrecht' geschrieben steht. Er überlegt für einen kurzen Moment, ob er den Begriff schon mal irgendwo gehört hat. Doch selbst einem so versierten Schwertmeister wie ihm, ist der Begriff vollkommen neu. Aber dieser Sumpf wirft sowieso dutzende Fragen auf und deswegen lässt Abyss sich davon nicht aufhalten. Schnell lässt er das Bastardschwert in die perfekt angepasste Scheide gleiten und marschiert dann weiter.
Nach kurzer Zeit kommt dann der zweite Feindkontakt zu Stande, urplötzlich fliegt ein pfeilartiger Gegenstand von rechts auf ihn zu. Dies bemerkt Abyss gerade noch rechtzeitig und weicht dann zur Seite hin aus, wodurch das Wurfgeschoss neben ihm auf den Boden fällt. Angespannt und immer dazu bereit neuen Geschossen auszuweichen mustert der Paingiver das Projektil von oben. Aus seiner Position lässt sich lediglich erkennen, dass das Geschoss ein Pfeil aus dunklem Holz war u noch mehr zu erfahren, bückt sich Abyss vorsichtig und versucht mit dein Fingerspitzen des Daumen und des Zeigefingers den Pfeil aus dem Morast zu holen. Doch direkt nach dem ersten Hautkontakt mit dem Pfeil hört man ein leises Zischen und Abyss zieht schnell die Hand wieder weg, während er ein animalisches Grunzen von sich gibt. Anscheinend wurde der Pfeil in eine giftige, ätzende Flüssigkeit getränkt. Immer noch wachsam mustert Abyss seine verätzten Fingerkuppen, während er sich fragt was passiert wäre wenn dieses Gift in seine Muskeln oder sein Blut gelangt wären. Dann verrät, dass typische, sausende Geräusche einen weiteren Pfeil. Sofort weicht Abyss aus und zückt sein Bastardschwert, während er gierig zu seinem nächsten Gegner stürmt, diesen hat er auch schnell gefunden. Es ist eine weitere Moorleiche, die zirka einen halben Meter kleiner ist als sein Artverwandter mit dem primitiven Kampfstab, der kleinere Untote hingegen ist mit einem Blasrohr aus Bambus und einer Tasche aus dunklem Leder, in dem er die Pfeile aufbewahrt bewaffnet. Diese beiden Gegenstände sind im Nahkampf allerdings vollkommen nutzlos, allerdings kann er um einiges schneller laufen als die andere Leiche und dies präsentiert er nun Abyss bei seiner Flucht. Doch dieser weiß ganz genau, wie er den Fluchtversuch effektiv stoppen kann. Schnell peilt er sein Ziel an und wirft dann sein Bastardschwert in Richtung Moorleiche, da der Paingiver geschickt mit Effet geworfen hat neigt sich das Schwert genau im richtigen Moment nach links und säbelt dem Zombie den Kopf ab, kurz darauf geht auch der restliche Körper zu Boden. Schnell eilen der Rabe und Abyss zum Kadaver, aus dem auch Maden austreten und nachdem der Schwertmeister seine Waffe aufgehoben und in die Scheide gesteckt hat, werden die Maden wieder vom Duo vernichtet.
Danach erhebt der Vogel sich wieder in die Lüfte und lässt Abyss allein im Morast zurück, wieder kehren die Schmerzen im Magen mit noch größerer Intensität zurück und wieder trotzt der Hüne ihnen mit eisernem Willen und Erinnerungen an alte Schlachten, während er sich hinter dem Raben her schleppt. Dabei verlässt hin und wieder ein Grunzen oder ein vom Schmerz geschwängertes Stöhnen seine Lippen, allerdings keine Worte, wozu auch? Es gibt hier wahrscheinlich niemanden der seine Worte verstehen würde und es steht auch keine große Schlacht an, für die er sich selbst mit unheilvollen Worten berauschen muss. Also zieht der Paingiver wortkarg durch das Moor und stößt dabei schnell wieder auf einen Gegner. Diesmal ist es ein fliegendes Insekt mit einem hellgrünen Körper, an dessen Flanken sich jeweils ein Flügel befindet und das Hinterteil ist mit einem kräftigen, orangeroten Stachel geschmückt, der ein wenig an das Mündungsfeuer einer Handfeuerwaffe erinnert. Da dies die einzige Waffe des Sechsbeiners ist, krümmt er er sich so zusammen, dass der Stachel vertikal unter der großen, dunklen Facettenaugen sitzt und wenn er direkt auf Abyss zufliegen würde, würde der Stachel als erstes direkt Feindkontakt haben und dabei sein Gift in das Fleisch injizieren. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, fliegt das Insekt nun summend und relativ langsam auf Abyss zu. Dieser mustert den Angreifer kurz und stellt dabei fest, dass der Körper große Ähnlichkeiten mit den Maden hat. Nun erklärt sich auch, warum der Rabe die Tierchen dezimiert wissen wollte. Nach diese kurzen Analyse zückt der Paingiver und zerteilt seinen Gegner mit einem geschickten Hieb direkt in der Mitte. Sofort danach ertönt ein sehr schnelles »Kra! Kra! Kra!«, was übersetzt so viel heißt wie: »Komm sofort hier her!« heißt. Also rennt Abyss nun nach vorne, in die Richtung des Raben. Kurz nachdem er den Kadaver hinter sich gelassen hat, ergibt der Ruf des Vogels Sinn. Denn hinter ihm hört der Paingiver das krachende Geräusch einer Detonation und als er sich umdreht, dass der Insektenkadaver explodiert ist und dabei ein dunkelbraunes Gas freigesetzt hat, der Geruch des vermutlichen giftigen Gases ist so beißend, dass er auch Abyss in einigen Metern Entfernung in der Nasse brennt und sogar die Augen tränen lasst, allerdings werden die Tränen schnell zu Boden geschlenzt, denn ein Akolyth der Finsternis weint natürlich nicht. Ein weiteres Krächzen animiert den Koloss dann dazu weiterzulaufen und den Raben für seine Rettung zu denken. Wenn Abyss im Zentrum der Explosion gestanden hätte, hätte das wohl ernsthafte Verletzungen nach sich gezogen.
Der ammoniakähnliche Geruch und das Brennen in der Nase des Schwertmeisters lassen nun langsam nach, doch dafür steigt der Schmerz im Magen des Titanen weiter erbarmungslos an. Der Effekt des Transformationsprozess fällt dabei immer geringer aus und langsam beginnt der Hüne sich wirklich ein Gegenmittel herbei zu sehnen. Nach einigen weiteren Metern entdeckt der Hüne plötzlich eine quadratische Holzhütte, die auf einer kleinen, mit Gras überwucherten und aus dem Morast herausragenden Erhebung steht. Der Rabe thront erhaben auf dem Dach über der Tür und als er Abyss näherkommen sieht, deutet er mit dem Schnabel auf die Tür unter ihm. Der vom Schmerz gequälte Körper des Paingivers nähert sich so schnell irgendwie möglich, der Figur, die zwar erst die Vergiftung verursacht hat, aber laut einer felsenfesten Überzeugung des Kolosses wird sie ihn auch wieder von ihr erlösen. Ächzend erreicht der Kriegsveteran die Tür und drückt die Klinke herunter, woraufhin Abyss gefolgt vom Raben in das Innere eintritt und sich in der sehr spärlich möbilierten Hütte umsieht. Im kleinen Holzhaus befinden sich lediglich ein an die Wand gelehntes, versifftes Feldbett, ein kleiner Holztisch ohne Stühle auf der eine brennende Petroleumlampe steht und ein Eimer mit klarem Wasser,es gibt nicht mal ein Fenster. Mit einem Krächzen und einer eindeutigen Kopfbewegung weist der Vogel das Monster daraufhin, dass er die Tür weder schließen soll, schließlich sollen keine Tiere in die Hütte eindringen. Die Lampe beleuchtet die Hütte nur schwach, doch jahrelanges Training und natürlich auch die gerade abgeschlossene Wanderung im Sumpf haben die Augen des Paingivers geschärft. Um möglichst viel Licht in die Pupillen zu lassen, weiten sie sich und werden so groß wie bei einem Drogenjunkie. Deswegen kann Abyss nun erkennen, dass der Rabe auf dem Wassererimer sitzt und ihm mit einem Nicken in Richtung des Wassereimer begleitet von einem ständigen Öffnen und Schließen des Schnabels bedeutet, aus dem Eimer zu trinken. Gesagt getan, der Paingiver stampft zum Wassereimer, kniet sich hin und führt das Holzgefäß dann zu seinen Lippen, wobei der Rabe erstaunlicherweise auf der Kante sitzen bleibt und dem Monster direkt in die Augen. Vorsichtig nimmt Abyss nun einen ersten Schluck, der seine trockene Kehle befeuchtet und zum Magen weitergeleitet, vielleicht kann er ja das unerträgliche Feuer des Schmerzes löschen. Zuversichtlich nickt der Rabe seinem Schützling und motiviert ihn so dazu einen weiteren Schluck zu nehmen. Ein weiteres Nicken leitet den dritten Schluck ein. Dann erreicht der erste Schluck den Magen und anstatt das Feuer zu löschen, wird es nur noch verstärkt. Die Schmerzen sind so stark, dass es dem hünenhaften Düsterling Probleme bereitet, den Eimer weiter festzuhalten. Doch der Rabe blickt ihm weiter erbarmungslos in die Augen und befiehlt den vierten Schluck und Abyss vertraut dem Vogel, der ihn immerhin vor dem explodierenden Insekt gerettet hat und trinkt weiter. Auch der fünfte Schluck folgt und der sechste und der siebte... Alle werden zwar von unbeschreiblich starkem Schmerzen begleitet, doch der Akolyth der Finsternis beweist, wie eisern seinen Willen ist und leert den Wassereimer bis zum letzten Tropfen.
Dann lässt er ihn scheppernd zu Boden fallen und der Rabe beginnt wieder krächzend zu fliegen. Von seiner Agonie gepeinigt kniet der Koloss auf allen Vieren auf den Boden der Hütte und erbricht plötzlich. Ein violett-grüner Schleim mit einer leichten, goldfarbenen Nuance kommt aus seinem Mund geflogen und landet direkt vor ihm auf dem Holzboden. Erstaunlicherweise werden dadurch die Schmerzen gelindert und auch der zweite Schwall Schleim, den sein Körper hinaus befördert wirkt erlösend und nach der dritten Ladung sind die Schmerzen tatsächlich verschwunden. Dankend blickt Abyss zum Raben, der nun auf der Bettkante Platz genommen hat, dann richtet er sich auf und legt sich auf Geheiß des Vogels für den Heilschlaf in das Feldbett. Die körperlichen Schmerzen sind zwar verschwunden, aber in diesem Fall gestaltet sich eine Entgiftung etwas schwieriger.
*to be continued*
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Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wird die UPW am 25.7.2010 einen Pay-Per-View in Asien genauer gesagt auf dem Inselstaat Japan veranstalten. Das dabei verfolgte Ziel ist eindeutig und wird sogar im Namen des Spektakel genannt, der japanische Markt soll erobert werden. Unter dem Banner der UPW und der Führung von Eric Bischoff starten die US-amerikanischen Gladiatoren einen Kreuzzug, um die Goldvorräte der Anteilseigner und des Fiskus zu erhöhen. Aber natürlich wird das Publikum in der Heimat auch nicht vergessen und mit Houseshows dazu animiert sich, selbstverständlich gegen Geld, den Pay-Per-View im Fernsehen anzuschauen. Heute Abend hat die UPW sich eine kleine, aber recht moderne Halle in einer beschaulichen Vorstadt ausgesucht und dorthin ihre Athleten geschickt. Der Auftrag ist klar, dass Publikum soll unterhalten werde, die eigenen Kräfte aber für den Auftritt im Land der aufgehenden Sonne geschont werden. Verbale Gefechte sind dafür perfekt geignet und deswegen hat sich auch Kurt Angle in den Ring begeben, mit einem Mic bewaffnet und seine vier Gegner im kommenden Match um den Unlimited X-Title attackiert. Jeder in der Halle weiß, dass daraufhin mindestens ein Mitreiter Angles erscheinen und dem Medaillenträger antworten wird. Doch welcher der fünf angesprochen Krieger wird sich die Ehre geben und noch viel interessanter ist die Frage, was wird er sagen? Darüber spekulieren die Fans nun eifrig während sie gespannt blicken und auf eine Reaktion auf Angles Vorstoß warten.
Für eine verhältnismäßig lange Zeit passiert nichts und bei einigen Zuschauern breitet sich schon Verwunderung und Ungeduld aus. Doch plötzlich wird dies im Keim erstickt, denn schlagartig werden alle Lichtquellen abgeschaltet und die Arena wird in gespenstische Dunkelheit gehüllt. Die düstere Atmosphäre wird so gleich mit einstimmigen, unbegleiteten Mönchsgesängen, den so genannten gregorianischen Chorälen, untermalt. Das Publikum weiß, dass sich in der UPW auf diese Weise nur zwei Atlethen kündigen, Kevin Thorn und Abyss. Beide genießen keine gute Reputation und deswegen startet das Publikum ein lautes Pfeifkonzert, was es mit Buh- und Schmährufen noch verstärkt. Aber auch das, kann das Unvermeidbare nicht verhindern und schon bald wird sich die Dunkelheit legen und ein weiteres Mal wird sich ein Streiter der Finsternis dem Publikum offenbaren. Auch der Titantron erwacht nun zum Leben und bereitet das Volk auf die Antwort des Gesandten der Hölle vor. Auf der Videoleinwand werden übertrieben realistische Darstellungen mittelalterliche Foltermethoden gezeigt, die Bilder weisen eine sehr hohe Deatildichte und verdeutlichen den Schmerz der Delinquenten, die ihre Augen und Mäuler weit aufreißen, deren Fleisch geschunden, verbrannt und zerrissen ist, deren Knochen mehrfach gebrochen sind, deren Innereien zerstört wurden und nun wahllos verstreut herumliegen. Ein wahrlich furchteinflößendes Schauspiel, was einige zart besaitete Zuschauer vor Entsetzen laut aufschreien lässt. Musikalisch wird das immer noch von den ruhigen gregorianischen Chorälen, die nun vollkommen pervertiert werden und dem einen oder anderen Zuschauer beim nächsten Kirchenbesuch sicher einen Schauer über den Rücken jagen werden. Die nach wie vor präsente Dunkelheit, wurde zwar durch das Licht des Titantrons ein wenig erhellt, doch die schauerlichen Bilder haben das sofort wieder zu Nichte gemacht und die Fans haben die Finsternis nur noch intensiver wahrgenommen.
Einem epischen Attentat gleichend schlägt nun ein einzelner künstlicher Blitz in die Stage ein und leistet seinen schaurigen Beitrag zur sinistren Atmosphäre. Doch mit dem Blitzschlag werden die Zuschauer von den Bildern der im Mittelalter praktizierten Folter erlöst und auch das Hallenlicht setzt wieder ein und gibt dem Publikum die geliebte Helligkeit zurück. Zude verstummen nun auch die zweckentfremdeten gregorianischen Choräle. Stattdessen kracht jetzt Boyd Rices »Total War« aus der PA-Anlage der Arena. Der Song besteht aus einem simplen Marsch-Rhythmus der im Stil der Industialmusik monoton hämmert, begleitet wird das von einem Sänger, der an das Publikum die Frage richtet »Do you want total war?«. Ein ins Englische übersetze Zitat aus der berühmten Sportpalastrede von Joseph Goebbels. Einige halbwegs gebildete Zuschauer und stoßen im Gedenken an den Sieg der Alliierten über Nazideutschland und seine Verbündeten den Schlachtruf »USA!« aus. Daraufhin stimmt sofort der ungebildete Pöbel mit ein und bestätigt damit ironischerweise die Theorie des starken Führers und der Schwachen, die geführt werden. Welcher Gladiator nun die Hallen betreten wird, wird dadurch allerdings nicht geklärt. Denn diese Theme hat bisher noch kein einziges Rostermitglied benutzt. Doch es erscheint unwahrscheinlich, dass es sich um dabei um Kevin Thorn handelt, denn dieser hat bereits in der letzten Insanity! Show seine neue Einzugsmusik präsentiert und bei dem von ihm gewählten Lied, hatte es nicht um das gerade gespielte gehandelt.
Die Videoleinwand erlebt nun ihre Reinkarnation und darf erneut Bilder zeigen, doch diesmal sind es bewegte Bilder, die ein Video darstellen. Zu sehen ist ein Wrestlingring, der zentral in einer typischen, recht klein gehaltenen Trainingshalle steht. Doch anstatt anderen Sportgeräten findet man in dieser Halle grausam zerfetzte Leichen, Leichen von echten Menschen. Es fällt schwer zu sagen wie viele Menschen genau dort ihr Leben verloren haben, dafür wurden ihre leblosen Körper zu sehr zerstückelt. Doch womit sie zerteilt wurden ist einfach zu bestimmen. Denn in der ganzen Halle liegen überall verteilt zahllose, ganz verschiedene Waffen auf dem Boden. So findet man beispielsweise die üblicherweise im Wrestling benutzen Foreign Objects wie Klappstühle, Tische, Baseballschläger oder Vorschlaghämmer, aber auch Schwerter aus verschiedensten, Messer und Dolche, einige Pistolen, ein Sturmgewehr, mehrere »normale« Armbrüste, so gar eine Repetierarmbrust, auch einige Bögen und Pfeile(diese stecken teilweise in den Leichenteilen) und einen Flammenwerfer findet man. Letzterer wurde offenbar oft benutzt, denn viele Leichteile weisen Brandspuren auf oder brennen sogar noch. Zudem kriechen einige Maden und vollgesaugte Blutegel herum, die sich ganz nach Belieben vom Leichenschmaus ernähren. Diese Bilder werden dem Zuschauern in hochauflösenden Nahaufnahmen präsentiert, während weiterhin der Song »Total War«, von hochwertigen Soundsystem durch die Halle gepeitscht wird. Dabei fragt der Sänger die Zuhörer unteranderem, ob sie es gutheißen, wenn ein Mensch zu einer Bestie mutiert, ob er töten und kämpfe möchte, ob er bereit ist der Welt seinen eisernen Willen zu zeigen, ob er bereit ist die Schwachen und Missratenen zur Seite zu schieben. Diese Frage beantwortet Sänger selbst mit dem Schlachtruf »Yes you want total war!«, daraufhin greift er das Christentum an und belegt das martialische Wesen der Menschen und das Recht des Stärkeren an historischen Beispielen. Diese Kombination aus den widerlichen Bildern der zerfetzen Leichen, die den meisten Zuschauer einen Angstschauer über den Rücken jagen und dem faschistoiden Gedankengut was einem auf einer montonen Melodie, die einen Großteil der Zuhörer nach einer Zeit nur noch nervt, präsentiert wird, animiert die Zuschauer zu ungewöhnlich starken Unmutsbekundungen und obwohl der unbekannte Schlächter, noch immer nicht seine Identität enthüllt hat, hat er bereits die Arena in einen Hexenkessel verwandelt und das ganze Publikum gegen sich.
Die Kamera vollführt nun einen einzelnen entscheidenden Schwenk in die Mitte des Seilgeviertes und dort kann man den Ultimate Paingiver Abyss stehen sehen. Nun ist endlich klar, wer das grausige Spektakel inszeniert hat und dies beschwört sofort eine weitere Welle des Hasses auf, die das Publikum lautstark vertont, obwohl nicht mal klar ist ob der hünenhafte Düsterling sie überhaupt hören kann und es ist auch bekannt, dass es den Schwertmeister nicht im Geringsten interessiert, was die Zuschauer von ihm denken. Es drängt sich also die Hypothese auf, dass die Fans nicht skandieren um irgendwas zu erreichen, sondern einfach um des Schreien willens schreien wollen. Es wird also massenhaft viel Geld ausgeben um sich kollektiv die angestaute Wut aus dem Leib zu schreien. Das hätte man aber auch billiger haben können.
Im Ring auf der Videoleinwand schreitet Abyss nun mit auf den Rücken verschränkten Armen umher und scheint die dort herrschende Atmosphäre wahrlich zu genießen. Es wirkt also würde er den Geruch der Leichen genießerisch aufsagen und dabei den Schöpfungsprozess dieser Hölle in Gedanken noch einmal durch leben. Fasziniert und voller Stolz blickt sich der Ultimate Paingiver auf seinem Schlachtfeld und mustert dann vergnügt die Blutspritzer auf seiner ledernen Kleidung, der schon bekannten Hose und Weste. Dann wendet er seinen Blick in die Kamera und präsentiert den Fans sein furchteinflößendes Antlitz, was zum Teil von seiner blutroten Maske aus Leder(womöglich sogar Menschenhaut) und zum anderen Teil seinen dunklen, fettigen und in etwa schulterlangen Haaren verdeckt wird. Seine zwei kohlrabenschwarzen Augen stechen düster und Unheil verheißend hervor, dass Inferno des Wahnsinns, was den Koloss zu immer neuen Schlachtwerken antreibt ist deutlich zu erkennen. Die Haare in seiner Nasengegend werden leicht von dem durch seinen pfeifenden Atem, der anzeigt das die Maschine der Vernichtung bereit ist neue Opfer zu zerfetzen, nach vorne geweht und fallen dann wieder zurück. Zusammen ergibt dies ein schauriges Bild, was nicht wenige Zuschauer dazu bringt ihren Blick, wie schon öfters an dem heutigen Abend vom Titantron abzuwenden.
»Seid gegrüßt!«
Die begrüßen Worte die der hünenhafte Schwertmeister in dem für ihn typischen, dunklen und gutturalen Bass profondo von sich gibt wirken auf die meisten Zuschauer wie ein Befehl und bringen sie dazu ihren Kopf sofort ruckartig zum Titantron zu drehen. Dort dreht Abyss weiterhin im mit zerfetzen Leichen dekorierten Ring seine Runde und führt dabei seinen Monolog fort.
»Erst einmal möchte ich euch erklären, warum ich für meine Antwort diesen speziellen Ort gewählt habe und mich nicht zu Kurt Angle in den Ring begeben habe. Der Grund ist relativ simpel, bekanntermaßen ist Sean O'Haire vor einem Kampf um den Unlimited-X Title gegen mich geflüchtet. Denn bei der letzten Insanityshow hat er seinen Unlimited-X Titel gegen die Teilnahme an der Schlacht um das höchste Geld, dem Puretitle eingetauscht. Diesen Schritt begründete er damit, dass er sich nach besseren Gegnern sehne und ich für ihn keine Competition sei. Wie falsch diese Behauptung ist, zeigt bereits ein kleiner Blick in die Vergangenheit. Es ist zwar richtig, dass Sean O'Haire bereits drei mal gegen mich gewonnen hat, allerdings konnte ich auch ihn schon drei mal besiegen, unteranderem auch in unserem letzten Aufeiandertreffen. Es ist also keineswegs so, dass ich für ihn keine Competition bin. Es ist wohl so, dass er in unserer letzten Schlacht erkannt hat, dass ich im Gegensatz zu ihm meine Fähigkeiten verbessert habe und ihm nun überlegen bin. Deswegen ist er aus einer Auseinandersetzung mit mir aus dem Weg gegangen und ich muss nun gegen vier unbedeutende Gladiatoren antreten, von denen keiner weiß was sie in einer Schlacht gegen mich erwartet. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, euch dieses Schlachtfeld zu zeigen und zu demonstrieren, wie es euch ergehen wird, wenn ihr in meine Fänge geraten werdet. Sicherlich wird es optisch ein wenig anders aussehen, doch Menschen die starke Schmerzen erleiden neigen dazu, zu halluzinieren. Ich werde euch Bilder in den Kopf pflanzen, gegen die das hier gerade zu lächerlich erscheint. Diese Bilder werden euch in den Wahnsinn treiben und ihr werdet auf euren Knien um Gnade flehen. Doch ich werde erst ruhen, wenn ich euch die Seele aus dem Leib gerissen und sie verspeist habe. Also sieht dieses Schlachtfeld als Warnung an, euch wird es mindestens genau so schlimm wie den hier versammelten Leichen ergehen.«
Auf diese eindeutige Kampfansage folgt eine kurze Pause, die das Publikum prompt nutzt um zu verdeutlichen, dass sie Abyss nicht als Unlimited- X Champion sehen wollen. Sofern dieser in seiner Trainingshalle das überhaupt hört, lässst es ihn vollkommen kalt, er marschiert einfach weiter im Ring herum und tritt dabei plötzlich auf einen vollgesaugten Blutegel, dieser kann dem Druck natürlich nicht Stand halten und zerplatzt in einer hässlichen Blutlache. Als wäre nichts gewesen spaziert Abyss weiter und atmet genießerisch den Verwesungsgeruch ein, dann ertönt wieder seine tiefe, düstere Stimme.
»Keiner von euch Dilettanten wird mich daran hindern können, ihr alle könnt bei weitem nicht eine so beeindruckende Historie in der UPW aufweisen, wie ich. Ich habe bisher drei Titel gehalten. Drei von euch gar keinen Nigel McGuiness hat seinen für das Lecken von Bischoffs Speichel bekommen. Doch auch diese Zeiten sind schon lange vorbei, jetzt paktiert der Brite für kurze Zeit mit Dolph Ziggler, fährt keinerlei nennenswerte Erfolge ein, woraufhin Ziggler die hiesigen Gefilde wieder verlässt. Nun versucht McGuiness dies als großen Geniestreich seinerseits, als ein von ihm geschickt gemaltes Vexierbild darzustellen. Doch das entspricht offensichtlicherweise nicht der Realität, mit Ziggler hatte McGuiness keine Erfolge, denn der Status des ersten Herausforderers kann keineswegs als Triumph angesehen werden, nur der Gewinn des Goldes und die damit verbundene Bezwingung aller Kontrahenten. Schließlich gewinnt ein Wettlauf, auch der der als Erster das Ziel durchquert und nicht unbedingt der mit der besten Startpostion. Aber auch ohne Ziggler wird McGuiness sang. Und klanglos untergehen. Er mag es sich zwar auf seinen Banner geschrieben haben in die Schlacht zu ziehen, um zu gewinnen, doch welcher Gladiator tut das nicht? Alle wollen siegen, doch nur der Beste kann gewinnen. Bei der kommenden Schlacht werde das ich sein und der ganzen Welt demonstrieren, dass der britische Löwe schon lange seine Schlagkraft und nun eher einem Stubenkater gleicht. Das einzige Raubtier werde am Sonntag ich sein.
Daran wird auch der American Dragon nichts ändern können, es mag vielleicht irgendwo feuerspeiende Drachen geben. Doch entweder hatte Bryan Danielson nie diese Fähigkeit oder sein Feuer ist schon lange erloschen. Denn dieser Drache hatte in der UPW nie Feuer gespuckt, nie mit seinen Krallen Gegnern zerfetzt und nie mit seinen Fängen seine Opfer zerstückelt. Aber sieh dich hier um, Danielson, ich habe das vollbracht woran du gescheitert bist und werde dir beim kommenden Spectaculum der einzige Gladiator sein, der den Vergleich mit einem Drachen Stand halten wird.
Auch um John Cena wird es nicht besser bestellt sein, in der UPW fiel er bisher nur durch seine zahlreichen, aber immer recht kurzen Gastauftritte auf, in denen er sich in unbedeutenden Gefechten mit anderen unbedeutenden Dilettanten duelliert hat. Vor jüngster Zeit paktierte er mit Shemaus, einem weiteren Gladiatoren der seine Kräfte in irrelevanten Schlachten mit anderen Kriegern gemessen hat. Deswegen harmonieren die beiden wohl gut miteinander, doch Erfolg im Ring haben sie nicht. Sie haben sogar gegen das Duo McGuiness und Ziggler verloren und dieses Armutszeugnis allein zeigt schon, dass ich bei Conquers Japan keine Probleme habe werde John Cena zu vernichten.
Auch Kurt Angle, der bereits so dumm-dreist vorgeprescht ist, wird mich nicht daran hindern erst zum Wolf zu werden und euch zusammenzutreiben und euch dann als Schlächter zu schlachten. Kurt, hier ist die UPW und nicht TNA, was dort geschehen ist hat keinerlei Relevanz für unser Match. Aber lass dir eins gesagt, ich bin heute um Längen brutaler, zerstörerischer und furchteinflößender als ich es bei TNA war. Am Sonntag wirst du das am eigenen Leib erfahren.«
Wie üblich auch schon von Kurt Angle vorgemacht, präsentiert der Ultimate Paingiver eine Analyse seiner Gegner und stellt seine Überlegenheit da. Wie man es schon öfters in der Vergangenheit beobachten konnte, wird der Koloss auch diesmal durch seine eigene Worte in Ekstase versetzt und man kann deutlich erkennen, wie sehr er er der kommenden Schlacht und der damit verbundenen Zerstörung seiner Gegner entgegen fiebert. Auch auf seine Bewegungen hat das Einfluss, der hünenhafte Streiter der Finsternis bleibt öfters stehen und reguliert in diesen Pause seine durch das viele Reden, bei dem er die Worte stakkatoartig herausspuckt, Atmung reguliert. Auch in dieser längeren Pause ist er heftig am Schnauben, kann sich aber wieder beruhigen. Nun legt er seinen Hals in seinen gewaltigen Stiernacken und lässt die Halswirbel knacken, nach dieser kleinen Entspannungsübung setzt er seinen Monolog fort.
»Auch das Regelkorsett des Puroesu vermag es nicht mein Schlachtwerk zu verhindern, den ich werde diesem lächerlichen Ehrenkodex trotzen und als Einziger unlimitiert sein und euch keinen fairen Wettkampf, sondern eine vernichtende Zerstörung bieten. Desweiteren möchte noch ein paar Worte zu dem Glauben an so etwas wie Ehre loswerden. Die Ehre ist nichts weiter als eine Fessel, die diejenigen behindert, die so schwach sind und an sie glauben. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten seinen Gegner zu bezwingen und es ist töricht einige davon zu verbieten und sie nicht mal zu lernen, weil man sie für unehrenhaft hält. Dieses Verhalten beschränkt den Horizont und wird letztlich zum Tod führen, denn wir die Puroesukrieger in einer Schlacht antretet, in denen die Teilnehmer nicht ihr Regelkorsett tragen müssen, sind sie verloren und die Ehre nützt einem Toten auch nichts. Nigel McGuiness, du magst es für wahres Wrestling halten was du in den Puroesudjos gelernt hast, doch das ist es nicht, es ist nur eine Perversion dabei und bei,m Eroberungsfeldzug gegen Japan werde ich dies beweisen, in dem ich dich und die anderen drei Dilettanten in einer Schlacht nach Puroesuregeln zerstören werde! Ihr mögt mir vielleicht nicht glauben oder mich für feige halten, weil ich mit euch nur per Videobotschaft kommuniziere. Doch ich bin gerne bereit am Sonntag den Wahrheitsgehalt von jedem meiner Worte ausführlich zu demonstrieren.«
Das Publikum hat für kampfphilosphie Betrachtungen nicht viel übrig und so wirkt es eher gelangweilt, als aufgebracht. Doch als der Titantron und damit auch Abyss' Video erlischt wirken alle in der Halle erleichtert. Doch nur weil man jemanden nicht sehen kann, heißt es nicht, dass dieser nicht doch da ist...
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Hatte Abyss vorher nur die Silhouette des bulligen Kriegers in der Dunkelheit ausmachen können, kann er jetzt, nachdem Thorn näher gekommen ist, den weißen Mantel erkennen, dieser bildet mit seiner fast schon gleißenden Helligkeit den größtmöglichen Kontrast zur Farbe der Umgebung und der üblichen Kleidung der nicht ohne Grund finster genannten Krieger. Es ist eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, dass die sinistren Soldaten im schwarzen Gewand in die Schlacht ziehen. Doch Kevin Thorn hatte mit dieser Tradition mit der gleichen Härte gebrochen, mit der er sich auch gegen die Regel der Zwei verteidigt hatte. Nun trug er weiß, die Farbe der Reinheit, der Gerechtigkeit und des Sieges. In früheren Zeiten ritten die siegreichen Generäle auf weißen Pferden. Auch in der Offenbarung des Johannes reitet der erste Reiter der Apokalypse auf einem weißen Pferd und steht damit symbolisch für den Ausbruch des Krieges, der entscheidenden Schlacht zwischen Gut und Böse, die am Ende von den Streitkräften der Luzifers, dem Lichtbringers, gewonnen wird.
Der Blick des Ultimate Paingivers fällt auf Thorns Hals, auf dem das Band seiner Kette, an dem der bekannte Wolfszahn hängt, doch der Wolfszahn wird momentan vom Mantel verdeckt Sofort bietet sich die Redewendung des »Wolfes im Schafspelz« an und auch ein Vergleich mit Sexy Star ist scheinbar angebracht. Die langen, blonden Haare symbolisieren Reinheit und Unschuld und täuschen über das wahre, destruktive Wesen der erbarmungslosen Kriegerin hinweg. Doch die Vergleiche sind falsch, alle beide. Der weiße Mantel verhüllt nichts, ganz im Gegenteil, er ist eine offensichtliche Kampfansage. Kevin Thorn strebt unverkennbar nach der Zerstörung weiterer, bis dahin arrivierter Gegner.
Aber er will seine Opfer nicht nur bezwingen, sondern sie auch läutern.Dies hat der dunkle Herold in letzter Zeit unmissverständlich klar gemacht. Er hat eine Mission und Vision, er sieht einen Weg und schreitet ihn entlang. Doch nicht alleine, jeder folgt ihm. Entweder freiwillig oder durch brutale Gewalt dazu gezwungen. So war es schon immer, einige, wenige Starke führen und der schwache Rest folgt. Und Thorn ist einer dieser Führer, sein Mantel zeigt dies. Aber diese Bewegung, die dem Urban Predator folgt entsteht nicht plötzlich, sondern muss sukzessiv geschaffen werden. Ist Abyss etwa eins der ersten Schafe die vom Hirten in die Herde getrieben werden oder hat Thorn ihn dazu bestimmt ihm als Wolf zu untersützen?
Nachdem Abyss intensiv den Mantel gemustert hat, führt er nun seinen Blick zum Gesicht des Urban Predators und hofft von dort die Antworten auf seine Fragen zu bekommen. Denn eins hatte das Mastermind der Brotherhood schon mal erkannt, der Ultimate Paingiver war zwar physisch in exzellenter Verfassung, doch der Seelenfrieden hängt schief. Es gab einfach zu viele offene Fragen und deswegen musste er nun nach Antworten such.
»Nun, wie üblich, kreisen meine Gedanken um unsere gemeinsame Lieblingsbeschäftigung, unsere Mission, unsere Obsession; der Wettstreit mit anderen Gladiatoren. Wie Ihr sicherlich wisst, werde ich in wenigen Tagen im Land der Samurai an einer Schlacht um den Unlimited-X Titel antreten. Im Hinblick auf dieses Ereignis sorge ich mich nicht darum, dass mir meine Gegner gefährlich werden könnte. Bei allen vier handelt es sich lediglich um Schlachtvieh bar der Potenz mir etwas entgegensetzen zu können. Auch das Regelkorsett, was die Erben der Samurai in ihrem närrischen Glauben an Hirngespinste erschaffen hat, wird zwar nervig sein, aber mir nicht den Sieg kosten.«
Jeder der wenigsten ein bisschen Verstand sein Eigen nennen kann, kann nun erkennen worauf Abyss hinauswill und sicherlich weiß Kevin Thorn es auch schon. Doch trotzdem legt der hünenhafte Maskenträger eine Pause ein, offenbar hat er Probleme damit, die richtigen Worte für sein Anliegen zu finden. Mit einer langsamen Handbewegung entfernt Abyss nun einige Haarsträhnen aus der Nähe seines Mundes, gewinnt so ein wenig Zeit zum Nachdenken und spricht dann weiter.
»Meine Befürchtungen drehen sich um eure ganz spezielle Rolle, die ihr auf dem Schlachtfeld einnehmen wird. Ihr werdet euch in nächster Nähe befinden und jederzeit den Kampf in die von euch gewünschte Richtung legen. Wir beide wissen, dass euer Nimbus in den hiesigen Gefilden viel zu groß ist, um euren Platz auf dem Kriegsfeld auf administrative Willkür zurückzufüheren. Nein, ihr werdet nicht erscheinen weil Bischoff und seine Schergen das so wollen, sondern weil ihr es wollt. Doch warum strebt ihr danach, meinem Kampf beizuwohnen. Ich weiß, dass ihr mit allen Teilnehmern außer mir noch nie die Klingen gekreuzt habt. Also muss ich die zentrale Rolle in euren Plan spielen. Doch was habt ihr vor? Unterstützen wollt ihr mich nicht, uns ist beiden klar, dass ich diese Lämmer auch ohne eure Hilfe schlachten kann. Wollt ihr mir also schaden, mir einen Dolch in den Rücken rammen und mich dann der jagenden Meute zum Fraß vorwerfen? Doch warum solltet ihr das tun? Wir haben unseren Zwist, doch schon beim letzten Spectaculum ausgefochten und wenn ihr weiteren Klärungsbedarf sieht, bin ich gerne bereit, alle offenen Streitigkeiten hier und jetzt in einem Duell zu klären.«
Auch wenn die letzten Worte des Monsters durchaus einen drohenden, eskalierenden Charakter haben, bleibt die Stimmlage des Paingivers ruhig und er verwendet weiterhin die altertümliche, respektvolle Anrede »Ihr«, doch dies hat Abyss auch im Gespräch mit seiner Schülerin Sexy Star getan. Wahrscheinlich ist die Diosa auch der Grund für die belastenden Befürchtungen des Schwertmeisters, Starlet ist eine Meisterin der Täuschung und des Verrats, wenn man sich so lange und intensiv mit ihr beschäftigt wie Abyss es getan hat, dass man misstrauischer wird und zudem haben Kevin Thorn und der Ultimate Paingiver ihr Kriegsbeil ja immer noch nicht begraben.
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Eine dunkle, Unheil verheißende Symphonie bestehend aus dem Geräusch wuchtiger, pulsierender Schritte von Füßen in schweren Lederstiefeln, dass an tiefe Trommelschläge erinnert, und den dunklen Molltönen eines tiefen, rythmischen Atem, die so ähnlich wie das Grunzen eines wilden Raubtieres bei der Jagd klingen, schallt durch die zahlreichen verzweigten Gänge des Heizungskeller im Hauptquartier der UPW. Der Rückzugsort der düsteren Gladiatoren untermalt die Symphonie mit den kakophonischen Ächzen seiner Pumpen und seine Wände verstärken das Klangspektaktel auch noch bevor sie es weiter durch die Gänge tragen.
Es ist also nicht zu überhören, dass eine Person dabei ist hinab in die mit Abstand finstersten Gefilde des Gebäudes zu steigen. Diesen Luxus der Indiskretion können sich nur sehr wenige leisten; Abyss ist einer davon. Sein Erscheinungsbild legt davon umfassend Zeugnis ab. Seine dunklen, leicht gelockten und durch vom harten Training heraufbeschworenen Schweiß angefeuchteten Haare fallen ungebändigt vom Kopf auf die breiten Schultern herunter und bedecken dabei sowohl den ausgeprägten Stiernacken des hünenhaften Kriegers als auch Teile des Gesichts. Der restliche Teil wird von einer dunkelroten Ledermaske, die so aussieht als wäre sie aus Menschenhaut gemacht, bedeckt. Einzig und allein die zwei stechenden Augen des Kolosses sind zu sehen, sie sind so schwarz wie das Gefieder eines Kolkraben und der Wahnsinn, der in ihnen wütet ist so klar zu erkennen, dass man glaubt selber verrückt zu werden, wenn man zu lange Augenkontakt mit dem kolossartigen Schwertmeister hat.
Der muskulöse Oberkörper wird von einer schweren, ärmellosen Weste aus dunklem Leder, die so aussieht, als wäre sie dick genug um Pistolenschüsse abwehren zu können. Die zahlreichen Narben auf dem Armen, die sich in unterschiedlichen Heilungsstadien befinden, verleihen dem Paingiver in Kombination mit dem bedrohlich wirkenden Tribal auf dem linken Oberarm einen furchteinflößenden Habitus. Die Beine, deren Muskeln ebenso beeindruckend wie der Arme aussehen, werden von einer schwarzen Lederhose bedeckt und die Füße stecken in schweren Lederstiefeln mit Titankappen über dem Zehenbereich und mit Kevlar verstärkten, durchtrittsicheren Sohlen, die auch in der Berufswelt, paradigmatisch von Feuerwehrnännern, getragen werden.
Eine wahre Urgewalt bahnt sich ihren Weg durch die staubigen und dreckigen Gänge, dabei beobachtet Abyss hoch konzenztriert seine Uumgebung und lässt seinen Kopf im Halbkreis umher fahren. Der Grund für dieses akribische Absuchen liegt im für den Pay-Per-View »Conquers Japan« geplanten Match, in dem dem Paingiver vier Wrestler mit unbedeutender UPW-Historie zum Fraß vorgeworfen und danach der Unlimited-X Title überreicht wird. Allerdings wurde die Schlacht mit einem großen Fragezeichen versehen, der erfolgreichste Krieger der UPW, Kevin Thorn wurde zum Special Enforcer bestimmt. Dies geschah sicherlich nicht zufällig, aus einer plötzlichen Laube des General Managers heraus, dafür ist der machtpolitische Einfluss des Urban Predators,insbesondere jetzt, nachdem er einige Waffenbrüder in seiner Brotherhood um sich geschart hat, viel zu groß. Es muss einen Grund für Thorns speziellen Platz auf dem Schlachtfeld geben und da Abyss, der einzige Teilnehmer ist, der bisher die Wege des Messias of Agony gekreuzt hat, spielt er höchstwahrscheinlich die Schlüsselrolle im Platz des Plans des Vielfachchampions.
Will Kevin Thorn ihn etwa beim Match unterstützen? Wohl kaum, der Shaman of Dominance weiß ganz genau, dass Abyss keine Probleme damit haben wird, das Kannonenfutter in Stücke zu zerreißen. Es sei denn, der Träger des Wolfstotem attackiert den Paingiver und übergibt dann den Leichmann an die jagende Meute. Doch warum sollte er das tun? Etwa weil Abyss noch nicht dem Ruf Kevin Thorns nach würdigen Streitkräften für seine Armee, der so unüberhörbar durch die UPW schallt, gefolgt ist? Aber sieht Thorn Abyss überhaupt als würdig an, nachdem er ihn bereits zum zweiten Mal besiegt hat? Doch der Hauptgund dafür, liegt des Urban Predators, bei Sexy Star und die Wege des Recusitaripaares hatten sich in letzter Zeit stark voneiander getrennt und sie haben nicht zusammen, sondern gegeneinander gekämpft. Thorn würde dies wohl so interpretieren, dass Abyss sich geläutert hat und nun wieder an seiner Seite in die Schlacht ziehen kann. Auch der Paingiver stimmte diesem Gedankengang eigentlich zu, doch noch immer spürte Abyss ein Band, was ihn, mit der Shooting Diosa verbindet. Doch ist dies Band stark, um nicht von einer wahrscheinlichen Agitation Thorns aufgelöst zu werden. Oder will der Krieger mit dem Wolfstalisman etwa Abyss angreifen und ihn dadurch so wütend machen, dass er Sexy Star verstößt? Für wahrscheinlich hält der Paingiver das zwar nicht, seiner Einschätzung nach, würde der Storyteller erst zu den Waffen der Eloquenz und Rhetorik greifen und erst dann, einen solch riskanten Plan in die Tat umsetzen.
Aber die genauen Antworten kann wohl nur einer liefern, Kevin Thorn selbst und diesen hat Abyss nun endlich in einem dunklen Raum im hinteren Teil des Heizungskellers ausfindig gemacht
»Kevin Thorn...«
Abyss bildet die Worte seiner sehr pragmatisch gehalten, uninnotativen Begrüßung tief in der Kehle und lässt sie von dort aus zu dem Schlund hinter der Maske und den Haaren hinaufrollen, dort wird ihnen dann der letzte Schliff gegeben und dann verlassen sie in ihrer ganzen, dunklen Pracht den Mund des Paingivers und der dabei entstehende Luftzug streichelt die ungepflegten Haare vor dem Schlund lässt sie für einen sehr kurzen Moment zur Seite wehen.
*der thornkuchen darf sprechen, die krümel nicht*
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Abyss beantwortet die scharf formulierten Anfeindungem des Deutschen mit einem markerschütternden, hämischem Lachen, dass aus dem Schlund des Ultimate Paingivers dringt, wie Leuchtspurmunition aus einem MG-Turm im ersten Weltkrieg. Thumbtack Jack hatte seine Worte vollkommen missverstanden und mit seinen Sticheleien total am hünenhaften Düsterling vorbeigeschossen und somit seine dumm-dreiste Hybris perfekt zur Schau gestellt.
Nachdem der Schwertmeister offen seiner Verachtung Ausdruck verliehen hat, mustert Abyss mit einem diabolischen Grinsen im von vielen Schlachten gegerbten Drachenhautgesicht, die bezeichnenden Gebahren des teutonischen Schlächters mit seinem Nagetier. Die Ratte ist seit jeher als Überträger von zahlreichen Krankheiten bekannt, und die mitgeschleppten Krankheitserreger hatten offenbar auch schon den Deutschen befallen. Nun ist die Ratte, die auch noch passenderweise den Namen »Silly« trägt, für die Degenreiertheit des Ultraviolent Champions. Schon allein die Toleranz der Existenz eines solch widerlichen Wesens wie Thumbtack Jack ist in den Augen des Ultimate Paingivers ein Zeichen der Schwäche und deswegen strebt er nach der Vernichtung des Deutschen.
»Glaubst du wirklich, ich habe dich vor meinen Mächten gewarnt? Habe ich dir diese nicht schon ausführlich in unseren Schlachten demonstriert? Nein, meine Warnung galt deiner Alliierten Sexy Star. Sie ist eine Recusitari und bedient sich deswegen den mächtigen Waffen der Tücke, der Geheimhaltung und der Geduld. Du bist für sie nur ein Werkzeug, dass sie sofort fallen lässt, wenn sie es nicht mehr braucht. Davor will ich dich warnen, die Allianz mit der Diosa birgt mehr Nachteile als Vorteile.«
Nun lässt sich endlich erkennen, welchen Zweck der Akolyth der Finsternis mit seinen Besuch verfolgt. Er will die Kette des Bündnis zwischen Starlet und Thumbtack Jack durchtrennen, denn einzeln ist der Gegner immer einfacher zu besiegen.
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»Verlass dich nicht darauf, dass andere dir helfen. Am Ende ist jeder auf sich allein gestellt. Die Überlebenden sind immer die, die am besten für sich selbst sorgen können«, so lautet ein alter Ratschlag den schon viele Meister der Recusitari an ihre Schüler weitergegeben haben, denn er ist eine hilfreiche Stütze im ewigwährenden Kampf, in dem die Recusitari stets die Tücke, die Geduld und die Geheimhaltung zu ihren Waffen gemacht haben. Nie haben sie die Verrat abgelehnt, sondern ihn stets als starken Trumpf in der Hinterhand gehalten, um ihn dann im entscheidenden Moment auszuspielen. So wie Sexy Star bei No Excuses, anstatt ihren Partner Abyss zu unterstützen, hat sie ihn verstoßen und sich einem der größten Feinde des Ultimate Paingivers, dem Deutschen Thumbtack Jack angeschlossen. Doch warum hatte sie das getan? Was konnte sie an der Seite von Thumbtack Jack erreichen? Etwa etwas ihr an der Seite von Abyss verwehrt geblieben ist?
Diese Fragen zermatern das Gehirn des Monsters und selbst mit der Hilfe des Florimdorns kann er keine Antworten finden. Hatte er nicht bereits in drei Matches bewiesen, dass er dem Teutonen überlegen ist? Schließlich hatte er ihn zwei Schlachten besiegt und konnte in einer nur durch das glückliche Eingreifen seines Speichelleckers gerettet werden. Außerdem hatte Starlet sich auch bereitwillig am Racheakt beteiligt. Woher kam also dieser Sinneswandel? Liegt es etwa daran, dass er sie nicht als seine Meisterin bezeichnen will? Aber war das nicht eine ungeheure Anmaßung voller nicht hinzunehmender Hybris, hatte er nicht erst aus der kleinen, verschüchterten Starlet die gefürchtete Lady Violet gemacht?
Grübelnd marschiert Abyss durch die Gänge des Heizungskellers, stets begleitet von den monotonen, rythmischen Hämmern seiner Lederstiefel auf dem Boden, dessen Echo vielfach durch die Katakomben schallt. Plötzlich entdeckt der Ultimate Paingiver Thumbtack Jack, der sich unrechtmäßigerweise in den Heizungskeller eingenistet hat und dort nun mit einer widerlichen Selbstverständlichkeit haust.
Wutgeladen betritt die mukulöse Ein-Mann-Streitkraft im dunklen Gewand die Kammer des Teutonen. Das schweißdurchtränkte Haar des Kolosses zeugt von kürzlich ausgeführten Trainigsübungen, die die durch Überforderung wachsenden Muskeln des Schwertmeisters gestählt haben.
»Du weißt nicht mit welchen Mächten du dich eingelassen.«
Mit unverhülltem Zorn und Verachtung spuckt Abyss seine Worte in die Richtung seines deutschen Intimfeindes.
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Thema: memento mori |
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»Man muss der Menschheit überlegen sein durch Kraft, durch Höhe der Seele, Durch Verachtung...«
Leise flüstert der Teeanger Chris Parks diese Worte vor sich hin, während er in dem Lagerraum seines Vaters, einem renommierten Historiker, steht und mit den Fingern sanft und voller Bewunderung über eine in langwieriger Handarbeit entstandene, dunkelrote und reichlich verzierte Schwertscheide streicht. Der Scheide wohnt die teuflische Klinge eines Samuraischwerts, dass in einem ausgefeilten Prozess von einem Meister der japanischen Schmiedekunst aus Raffinierstahl gefertigt wurde, inne. Langsam und andächtig zieht Chris das Schwert wie eine eine Reliquie bei einem religiösen Ritual aus der Schwertscheide und umfasst den kunstvoll mit filligranen, pittoresken Verzierungen geschmückten Griff. Der Jugendliche besitzt eine außerordentliche Kraft und in könnte in Disziplinen wie dem Armdrücken durchaus mit Erwachsenen mithalten, dies erlaubt ihm das Katana mit nur einer Hand zu führen. Gekonnt und schwungvoll lässt der Junge mit den dunklen Haaren, die er gegen den Willen seiner Eltern lang trägt, das Samuraischwert durch die Luft sausen und zerteilt dabei binnen Sekunden unsichtbare Gegner in mehrere Hälften. Beim Führen der Klinge folgt der Junge ganz seiner Intuition, er überlegt sich nicht seine Manöver sondern benutzt das Schwert wie eine natürliche Verlängerung seiner Finger.
Es ist heute beiweitem nicht das erste Mal, dass er mit den Schwert trainiert. Schon vor vielen Monaten hatte Chris entdeckt wo sein Vater den Zweitschlüssel für den normalerweise abgeschlossenen Lagerraum aufbewahrt und sich mit diesem Wissen immer wieder heimlich Zugang zu der Kammer verschafft und sein Können im Schwertkampf verbessert. Doch dies war bisher alles nur Training, heute muss der Jugendliche zeigen wie gut er seine Klinge im Ernstfall führen kann. In seinen Augen kann man die gleiche manische Leidenschaft wüten sehen, die später seinen Gegnern im Wrestlingring das Fürchten gelehrt. Denn heute ist ein besonderer Tag. Rein zufällig hat Chris mitbekommen, wie seine Eltern darüber gesprochen haben, dass gleich ein Exorzist kommen wird und ihn »heilen« wird. Dieser ultimative Verrat entbrannte ein wahres Inferno des Hasses im Jugendlichen, Hass auf seine Eltern, die ihn nun endgültig verstoßen haben und Hass auf den Exorzisten, der in seiner verachtenswerten Ideologie gefangen ist und ihm seine Freiheit rauben will.
Voll mit Wut und Rachsucht verlässt Chris mit gezückter Klinge den Lagerraum im Kellergeschoss und nähert sich voller Vorfreude dem Wohnzimmer, in dem sich seine Eltern mit dem gerade eben eingetroffenen Exorzisten unterhalten. Heute werden sie endlich bezahlen, die ganze die Nichtakzeptanz, die ganze Verachtung, all das Leiden, dass er erfahren hat, wird er nun vergelten. Sie haben ihn zu verstehen geben, dass es keinen Platz für ihn in dieser Welt, also muss er sich einen Platz schaffen, er muss zum schaffenden Zerstörer werden. Die Vergeltungssucht durchfließt jede Faser, jeden Muskel, jede Sehne und natürlich auch seine gesamte Seele als Chris Parks die Klinke der Wohnzimmertür runterdrückt und in das Zimmer stürmt.
Nichtsahnend stehen die Eltern in der Mitte des großen Wohnzimmers und blicken den Exorzisten besorgt, da wird plötzlich die Tür aufgerissen und ihr Sohn kommt mit einem Samuraischwert in der Hand in das Zimmer gestürmt, ehe die Eheleute Parks überhaupt wissen wie ihnen geschieht, exekutiert Christopher den Exorzisten, der ihn eigentlich von solchen Taten abhalten soll. Mit einer furchteinflößenden Präzision rammt der Teeanger das Samuraischwert, was er nun beidhändig führt um mit mehr Kraft agieren zu können, in den Rücken des Geistlichen. Dabei wählt er den Winkel so geschickt, dass sich die Schwertspitze von hinten in das Herz bohrt. Sofort hört der Muskel, der den roten Lebenssaft durch unseren Körper pumpt auf zu schlagen. Mit einem lauten Schmerzensschrei bricht der Exorzist zusammen, spuckt Blut auf den Boden und dann sinkt sein Kopf in die Blutlache. Seine Augen sind vor lauter Entsetzen weit aufgerissen
Auch den Eltern ist die Furcht förmlich ins Gesicht geschrieben, paralysiert stehen sie da und beobachten fassungslos ihren Sohn bei seinem Schlachtwerk, dies macht sie zu einer leichten Beute. Erbarmungslos fährt Chris sein Werk fort und zieht sein blutbeschmiertes Katana mit einem schmatzenden Geräusch aus dem Kadaver seines ersten Opfers. Danach sticht er gnadenlos seiner eigen Mutter mit dem Schwert in die Magengrube, woraufhin sie keuchend vor ihren Sohn auf die Knie sinkt, wobei Blut aus ihrer klaffenden Wunde spritzt. Blitzschnell hebt der Scharfrichter seine Waffe und lässt es dann auf den Kopf seiner Delinquentin niederfahren, dadurch teilt er ihren Körper in zwei Hälften. Die zweigeteilte Leiche biet eine makabere Reminenz an ein Schwein im Schlachthof, dass gerade getötet und in zwei Hälften geschnitten wurde.
Diese abscheuliche Tat befreit den Vater aus seiner Paralyse, mit Tränen in den Augen fällt er vor der Leiche seiner Gattin auf die Knie. Doch auch diesmal lässt Chris keine Gnade walten und durchstößt noch während des Kniefalls das Herz seines Vaters mit seinem Samuraischwert. Gequält aufschreiend sinkt der Vater auf alle Viere und mit einem gewaltigen trennt Chris den Kopf ab. Nun ist es vollbracht die Verräter und ihr Verbündeter sind durch seine Hand gestorben und damit ist ihm die Rache geglückt. Die Konsequenzen sind dem wutgeladenen Krieger egal, zu gut es sich angefühlt seine eigenen Eltern hinzurichten, nicht Gott hat ihren Tot bestimmt, sondern er. Zufrieden lässt Christopher Parks die Klinge seines Samuraischwerts sinken und betrachtet voller Stolz sein Schlachtwerk.
»Die Schwachen und Missratenen sollen zu Grunde gehen: erster Satz unserer Menschenliebe.«
Abyss steht in einer großen Kammer, die irgendwo weit abgelegen im Heizungskellers liegt. Zwei Neonleuchtschoffröhren an der Decke beleuchten den Raum unerwartet gut, zerstören aber nicht die finstere Atmosphäre des Heizungskellers. Auch heute trägt der Hüne wieder sein altbekanntes Ringoutfit aus schwarzem Stoff, was aus einem ärmellosen Hemd und einer weiten Hose besteht. Im Gesicht befindet sich die lederne, blutrote Halbmaske sowie einige Strähnen der schweißdurchnässten, dunklen Mähne. Hinter den leicht gelockten Haaren stechen zwei kohlrabenschwarze Augen hervor, die eine Aura des Wahnsinns versprühen und dem Betrachter die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. In den Händen befinden sich die traditionell verzierten Griffe zweier Samuraischwerter. Die rechte, stärkere Hand kontrolliert das Katana, mit dem Abyss vor vielen Jahren seine Eltern und den von ihnen bestellten Exorzisten brutal abgeschlachtet hat. Mit der linken Hand führt der Bringer der Apokalypse ein Samuraischwert, mit verkürzter Klinge. Die Einbußen in der Reichweite werden dabei von der höheren Geschwindigkeit und leichteren Manövrierfähigkeit kompensiert.
Der Koloss senkt nun seinen Blick und betrachtet die scharfen Klingen der in langwieriger Handarbeit hergestellten Schwerter. Nostalgisch schließt der Riese seine Augen und denkt an den Tag zurück, an dem er zum ersten Mal mit seinem Schwert gegen andere Menschen gekämpft hat, als er seine eigenen Eltern ermordet hat. Genießerisch führt er sich das Bild der Leichen vor Augen, lauscht nochmal ihren Schmerzensschreien während der Agonie, nochmal spürt er das einzigartige Gefühl der Macht. Ein Gefühl, dass man nur während einer Schlacht beim Besiegen seines Gegners empfinden kann, nur wegen seinem Streben nach diesen Gefühl steigt er in den Wrestlingring. Das Abrufen der Erinnerung an den Mord der eigene Eltern verdeutlicht ihm das immer wieder und vergrößert auch seine Leidenschaft. Diese Leidenschaft transformiert zu Kraft, die Kraft transformiert er zur Macht, und durch die Macht erlangt er den Sieg.
Mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen öffnet der Titan nun wieder seine und man kann ein wahres Inferno, dass durch die Erinnerung entfacht wurde, wüten sehen. Doch die Reminenz ist nicht das einzige Mittel, mit dem der Hüne Macht erlangt. Auch der Florimdorn, der tief in seinem Nacken sitzt und mittlerweile fest im Gewebe verankert ist, unterstützt ihn tatkräftig. Der mysteriöse Dorn heilt den Berserker von seiner Blindheit, mit der er für seine Wut bezahlen muss und lässt auch im Rausch des Kampfes seine Umgebung deutlich wahrnehmen und befähigt ihn dazu sich kurzfristige Taktiken und langfristige Strategien von einer beeindruckenden Effizenz auszudenken. Auch das Talent zwei Waffen aufeinmal zu koordinieren und siegbringend einzusetzen verdankt der Broodler dem Florimdorn. Es hat sich also eine Symbiose zwischen dem Monster und dem Dorn entwickelt, der Florimdorn schärft die Sinne des dunklen Kriegers und Abyss hält den Dorn dafür am Leben.
Wie zum Beweis lässt der hünenhafte Maskenträger nun die beiden Katanas durch die Luft wirbeln. Mit einer Eleganz, die man einem Mann seiner Größer eigentlich nicht zutraut, vollführt er in rascher Folge mehrere Sequenzen, die er so schnell ausführt, dass das menschliche Augen dem Geschehen nur sehr schwer folgen kann. Trotzdem lassen sich einige Grundzüge erkennen, so haben die beide unterschiedlichen Klingen nicht eine fest zugewiesene Aufgabe, sondern variieren scheinbar ganz nach Belieben zwischen Offensive und Defensive. Mal kreist die kürzere Klinge vor dem Gesicht des Riesen umher, während er mit der längeren Klinge die unsichtbarem Gegner mit wuchtigen Schlägen zerteilt. Man kann aber auch beobachten, wie die längere Klinge den Zugang zum Gesicht blockiert und mit dem kürzeren Schwert zahlreiche, schnelle Stiche ausgeführt werden. Auch risikoreiche Offensivaktionen mit beiden Schwertern auf unterschiedlicher oder gleiche Höhe baut der Meister des Schwertkampfes in seine Sequenzen mit ein. Zudem kann man auch ab und zu sehen, dass der Akolyth der Finsternis mit beiden Klingen blockiert und dann wie aus dem Nichts plötzlich zuschlägt.
Abrupt beendet der Koloss seinen Klingenwirbel und hebt dann seine linke Hand mit dem Schwert nach oben und streckt sie dann leicht nach hinten, als würde er ein Ziel ein anpeilen und dann lässt er plötzlich den Griff des kürzeren Katana los und lässt es durch den Raum fliegen. Folgt man der Flugbahn kommt man zu einem Polaroidfoto von Shelly »Ariel« Martinenz, dass mit einem Nagel am pörosen Gestein der Wand befestigt wurde. Die Klinge des Schwertes schlägt krachend auf der Wand ein und bohrt sich dann durch den Hals der Latina in das Gestein, wo es stecken bleibt. Knapp neben dem Foto der Spookshow Misstress hängt ein Bild von Kevin Thorn. In das schlägt schlägt die Klinge des anderen Katana ein. Doch diesmal wird nicht der Hals durchtrennt, stattdessen durchdringt das Schwert die Stirn, hinter der sich bekanntermaßen das Gehirn eines Menschen befindet.
Der aufmerksame Betrachter kann nun eine interesante Symbolik entdecken. Offenbar trainierte Abyss beim Ausführen der Sequenzen mit dem Katana, nicht nur den Schwertkanpf sondern auch seine Fähigkeiten als General der Brood. Die kürzere Klinge stellte dabei Sexy Star dar, die einen ganz anderen Habitus hat, weswegen sich auch ihr Kampfstil sehr von dem ihres Lehrmeisters unterscheidet. Offenbar hatte der Ultimate Paingiver durch das Kämpfen mit der kürzeren Klinge versucht, seine Kenntnisse über Starlet und insbesondere ihren Kampfstil zu erweitern. Das Katana mit der längeren Klinge stellte dabei natürlich ihn selbst da, seine eigene Art zu kämpfen musste er natürlich nicht erforschen, aber nachdem er erfahren hatte wie die Diosa kämpft, hat er sich bemüht ihren Stil mit seinem Stil zu kombinieren. Mit Hilfe der beiden Katanas hatte seine strategischen Fähigkeiten enorm verbessert und ist nun in der Lage die Recusitari erfolgreich gegen Kevin Thorn und Ariel in die Schlacht zu führen.
Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen beobachtet das Monster kurz sein Werk und geht dann zu einem länglichen Tisch aus massivem Holz, der in einer von der Finsternis fast vollständig von der Finster eingenommenen Ecke an der Wand steht. Auf dem Tisch liegt eine Schwertscheide aus dunklem Leder. Aus dem offenen Ende sieht man den schweren, langen Griff eines Schwertes rausragen. Jeder, der sich etwas intensiver mit Abyss beschäftigt hat, weiß welche zerstörerische Klinge die Scheide enthält. Langsam und voller Vorfreude zieht der Schwertmeister die Waffe heraus. Nun kann wirklich jeder erkennen, welche Waffe Abyss gerade in die Hand genommen hart Es ist sein Bastardschwert, dessen Klinge in mühevoller Handarbeit aus dem für solche Schwerter perfekt geigneten Damaszener Stahl gefertigt wurde. Dadurch ist das Schwert einerseits sehr hat und widerstandsfähig, andererseits aber auch recht flexibel und biegsam. Die perfekte Waffe für den Ultimate Paingiver.
Der muskulöse Streiter der Finsternis umfasst das Schwert locker mit einer Hand und lässt es lässig umherschwingen, seine Bewegungen wirken dabei vollkommen willkürlich und es scheint ein Wunder zu sein, dass Abyss sich dabei nicht selber ins Fleisch schneidet. Doch der Hüne trainierte schon als Jugendlicher den Schwertkampf und ist nun ein wahrhaftiger Meister in dieser Disziplin, der jede Bewegung vorausschauend plant. Die Mundwinkel sind wieder zu einem zufrieden, aber auch diabolischen Grinsen verschoben und es scheint fast so, als wäre er nur mit einer Waffe in der Hand glücklich.
Plötzlich fällt der Blick des Riesen ein weiteres Mal auf das vom Katana durchbohrte Schwert Polaroidfoto von Kevin Thorn. Sofort fletscht Abyss wütend die Zähne und blickt voller Verachtung auf das Bild des Urban Predators. Für No Excuses wurde die finale Schlacht zwischen Thorn und Abyss angekündigt. Ein Kampf der episch sein wird und beiden Beteiligten alles abverlangen wird. Beide gieren nach dem Match und der Unterwerfung ihres Gegners. Kevin Thorn hat sich bereits zu dem Kampf geäußert und die Siegeschancen seines Schülers für gleich null erklärt. Abyss sieht das natürlich ganz anders, hat aber bisher geschwiegen – bis jetzt. Jetzt will er sich zu der kommenden Schlacht äußern und die Vorwürfe seines Lehrmeisters kontern. Die Finsternis des Heizungskellers biet dafür seiner Meinung nach den besten Ort, hier gibt es kein ennervierendes Publikum und blendendes Scheinwerferlicht. sondern die starke Präsenz der dunklen Kraft. Abyss senkt nun sein Schwert und feuert in seinem tiefen Bass profondo seine ersten verbalen Kannonaden ab.
»Schon bald werde ich vor den Augen der ganzen Welt eine epische Schlacht bestreiten und dort auf meinen Lehrmeister Kevin Thorn treffen. Schon lange fiebere ich diesem Gefecht entgegen, denn zu einem der wichtigsten Ereignisse im Leben eines Streiter der Finsternis, gehört das Duell mit dem eigenen Meister um dessen Position in der Hierarchie, um das Recht sich selber Meister zu nennen, um das Recht und die Pflicht die Avantgarde der Dunkelheit anzuführen, um die Pflicht sein Wissen selbst an einen Schüler weiter zugeben. Es geht quasi um alles oder nichts, Triumphiere ich avanciere ich mit sofortiger Wirkung zum neuen Anführer und wenn ich verliere, ist es ein Zeichen meiner Schwäche, dass ich noch immer zu lernen habe und nicht dazu bereit bin die Avantgarde zu führen. Wahrscheinlich wird sich nach meiner Niederlage mein Meister auch einen neuen Schüler suchen. Denn es kann und muss immer nur zwei geben, einer der die Macht verkörpert und ein anderer, der sie begehrt.
Dabei ist es die Pflicht des Meisters, all sein Wissen an seinen Schüler weiter zugeben, damit der Schüler ihn dann letztendlich übertrumpft und im Duell vernichtet. Daraufhin muss sich der neue Meister dann einen neuen Schüler suchen und die Tradition wird fortgestzt. So wird gewährleistet, dass sich die Kraft der Krieger der Finsternis stetig potenziert. Es wird also jemanden geben müssen, der Kevin Thorn übertrumpft und seinem Platz einnimmt. Diesem könnte er theoretisch nur dann entkommen, wenn er sich keinen Schüler sucht, doch das hat er getan und mich auserwählt. Wer also wenn nicht ich, seine wie er er selbst sagt, größte Schöpfung, soll den Urban Predator vernichten und sich selber zum Anführer der Brood krönen? Irgendeiner wird es tun müssen, denn selbst das stärkste Raubtier kann nicht ewig jagen, sondern muss irgendwann diese Welt verlassen. Aber dies geschieht nicht plötzlich, der Zahn der Zeit reißt einem nicht auf einmal den Kopf ab, sondern nagt langsam an einem, bis man irgendwann so schwach ist, dass man nicht mehr in der Lage ist das Feuer des Lebens zum Brennen zu bringen und stirbt. Auch Kevin Thorn wird dieses Schicksal erleiden und in die ewigen Jagdgründe eingehen. Schon jetzt zeigen sich erste Anzeichen für das Altern des Urban Predators.
Er lehnt es ab für den güldenen Hüftschmuck in den Ring zu steigen, dies begründet er mit der Nutzlosigkeit der Titel. Damit hat er zwar recht, unterschlägt aber einen wichtigen Fakt, im Kampf um die Gürtel treten stets die Besten gegen die besten an. Dadurch das Thorn sich aus de Titelrennen zurückzieht, flieht er vor den Auseinandersetzungen mit der Elite des Rosters. Dies tut er weil er weiß, dass er es nicht mehr schafft dauerhaft Schlachten gegen die Besten zu bestreiten und nur noch gegen zweitrangige Gladiatoren anzutreten. Die Niederlage per Disqualifikation gegen Trent Baretta war von Thorn nicht aufgrund seiner überkochenden Emotionen ausgelöst. Nein, er hatte es geschickt geplant, mit einem zu aggressiven Vorstürmen würde er disqualifiziert werden und dadurch aus dem Turnier um die Contendership für den Unlimited-X Title ausscheiden. Doch sicherlich darf man nicht die Kraft des Urban Predators unterschätzen, denn auch jetzt kann er gelegentlich noch gewaltige Kräfte freisetzen und sein Problem liegt eher darin, konstant solche Leistungen zu vollbringen. Deswegen wagt er es auch mit mir in den Ring zu steigen und nicht nicht. Aber seine jetzigen Kräfte sind nichts im Vergleich zu seinen früheren zerstörerischen Offensive im Ring.
Ich hingegen bin kein Mensch mehr, sondern Dynamit. Ich werde auf dem Schlachtfeld explodieren und Kevin Thorn in mehr als tausend Stücke zerfetzen. Thorn beklagt sich, dass nicht so viel Blut vergossen wird, wie es sich gehört. Nun gut, dass werde ich zu ändern wissen. Kevin, ich werde den ganzen Ring in Blut tränken, ich werde deine Knochen zermalmen, deine Sehnen zerreißen, deine Muskeln zerfetzen und deine Seele zerstören. Ich werde deinen Herzmuskel ersetzen, allerdings werde ich das Blut nicht durch deinen Körper, sondern aus dem Körper heraus pumpen! Mit jedem Schlag werden sich die Blutllachen um deinen Körper herum vermehren und vergrößern. Wie ein vampiresker Parasit werde ich jegliches Blut aus deinem Körper treiben. Doch ich werde mich nicht von deinem Blut, sondern von deinen Leiden, deinen agoniegeschwängerten Schmerzenschreien, deinen vor lauter Qualen verzehrten Gesicht und deinen um Gnade flehenden Blicken ernähren.«
Voller Wut peitscht der Akolyth der Finsternis mit einer unglaublichen Intensität seine Worte heraus, und ist sichtlich in Rage. Der ganze Körper ist wild am Beben, in der unmittelbaren Nähe des Mundes findet man kein einziges Haar des Riesen mehr, ein gewaltiger Orkan der beim Sprechen, was viel mehr dem wütenden Bellen eines Wolfes, der sein Rudel warnen will, ähnelt, entstand, hat alle auch noch so kleinen Haare wegefegt. Auch die Hand, mit der Abyss den Griff seines Bastardschwertes umfasst, stand nicht still. Oft wurde es zur Verstärkung seiner Aussage wild durch die Lüfte geschlungen, dabei stellte sich fast schon zwangsläufig die Frage, ob so jemand eine solch tötliche Waffe besitzen sollte. Doch jetzt ist der Sturm vorbei und der hünenhafte Düsterling steht schnaubend da, langsam regeniert er seine vom sehr emotional vorgetragenen Monolog stark beanspruchte Lunge und fährt dann fort.
»Thorn, wie willst du dem entkommen? Was willst du mir entgegen stellen? Wie willst du mich bezwingen? Etwa dadurch, dass du deine Kraft potenzierst, den Quell meiner Kraft zerschmetterst und meine Seele ebenso peinigst wie meinen Körper? Bist du wirklich so naiv, "Meister"? Siehst du denn nicht, dass ich dies genauso beherrsche wie du, dass ich mir in meiner Zeit als Akolyth der Finsternis unter deiner Fittiche deine Fähigkeiten angeignet habe? Du sprichst davon mich erschaffen zu haben und gewissermaßen hast du das auch, du hast mir deine Fähigkeiten übertragen und deswegen werde ich jetzt zu Recht Ultimate Paingiver genannt. Du hast mir bereits die Waffen gegeben, mit denen du mich törichterweise schlagen willst. Ja, ich wurde mit dir verglichen, mir wurde vorgeworfen nur dich zu kopieren. Weißt du warum dies gesagt wurde? Weil es stimmte! Ich wendete genau die gleichen Waffe in im Ring an, wie du auch. Das gemeine Volk erinnerte sich sofort an dich und fühlte es sich stark, als es mir das plagitieren vorwarf. Doch das war kein Vorwurf, sondern eine Bestätigung! Es zeigte mir, dass ich es geschafft hatte auf dein Niveau zu kommen und genauso gut zu werden. Doch bis dahin herrschte nur Gleichstand zwischen uns und ein Remis macht mich nicht zum neuen Meister. Also musste ich eine weitere Quelle der Macht finden und fand sie in Sexy Star. Schnell erkannte ich, welcher Dämon ihr schlummerte und holte ihn vor. Bereitwillig führte er mich zu dem Wissen, dass ich brauchte um dich bezwingen zu können. Da du mir schon gewaltige Fähigkeit verschaffen hattest, konnte ich problemlos mit ihr mithalten und sogar nach außen den Anschein erwecken, ihr Lehrmeister zu sein. So ahnte keiner etwas von dem Wissensschatz der Recusitari den ich zusammen mit Starlet aushob und mich stärkte. Das Wissen der Recusitari verbrüderte sich sofort bereitwillig mit dem der New Brood und so wurde mir der Ultimate Paingiver, der sowohl dir als auch Sexy Star überlegen ist.«
Anders als vor der Sprechpause sprach der hünenhafte Düsterling diese Worte vollkommen ruhig aus, ein teuflisches Grinsen auf den Lippen und das bekannte Inferno des Wahnsinns, waren die einzige Gefühlsregung, die das Monster offen zeigte. Nachdem er ausgesprochen hat, nähert sich der Ultimate Paingiver mit wuchtigen Schritten den Tisch in der finsteren Ecke. Dort angekommen streicht er fast schon liebevoll über das Holz und zeigt der Kamera den Rücken, während er weiter spricht.
»Kevin Thorn, deine Blindheit war wahrlich beispiellos. Es spielte sich alles direkt vor deinen Aug und du hast es nicht bekommen. Stattdessen gehst du davon aus, dass die Shooting Diosa mich manipuliert hat und vielleicht glaubt sie auch selber, doch das Bild vom Triumph über dich entstand schon in meinem Kopf als ich das erste Mal, auf die kleine verschüchterte Starlet traf und sie bereits nach wenigen Minuten des Palavers in Ohnmacht fiel. Nun gut, zugegeben damals war das Bild noch sehr schemenhaft, doch als ich in Kargashs Grab ein weiteres Mal Sexy Star traf und dabei auch das Holocron zu Gesicht bekam, nahm das Bild Farbe an. Ich spürte die Macht des Holocrons, die Macht Kargashs, die Macht der Recusitari und von da an, wusste ich, dass mich keiner mehr auf meinem Weg aufhalten kann, ich dich bald vernichten werde und Sexy Star mich irgendwann beerben wird. Denn sie ist lernfähig und bezeichnet ein solch mächtiges Artefakt wie ein Holocron nicht einfach als geistesverwirrenden Gegenstand.
Aber du bist ein Narr, der wirklich glaubt mich zügeln zu können, mich zu untermauern, mir fesseln anzulegen? Diese Anmaßung ist genauso dämlich wie der Vorwurf, ich hätte nicht Geschichte geschrieben. Thorn, ich wurde einst in eine psychiatrische Klinik eingeliefert und war seit dem Tag meiner Einlieferung eine Legende, dass Monster von dem alle erzählten und das nur von einer Person wirklich verstanden konnten.. Die anderen versuchten, das gleiche wie du, mich zu bremsen und ihren Willen zu unterwerfen, doch wie du siehst scheiterten sie. Ich erkämpfte mir meine Freiheit und schrieb meine Mär weiter.
Kevin Thorn, du bist der größte Geschichtsrevisionist, den ich je gesehen habe. Du glaubst wirklich, du hast die Regeln des Duells gegen den eigenen Meister geformt? Lass dir eins gesagt sein, seit Jahrhunderten haben sie sich nicht verändert! Der Schüler tritt gegen den Meister im Duell um die Position des Meisters an, mehr muss man sagen, um diese Tradition zu beschreiben. Denn auch Vampiro hatte einen Meister, den er besiegt hat und auch Vampiros Meister hatte einen Lehrer... du erkennst sicherlich worauf ich hinauswill. Du hast nichts geformt, sondern bist einfach nur einem alten Brauchtum gefolgt. So wird es auch bei No Excuses sein. Doch diesmal wirst du das Opfer sein und ich der Täter. In einer epischen Schlacht werde ich zum neuen Alphajäger avancieren!
Anders als Ariel fälschlicherweise prophezeite wirst du mich nicht in das Höllenfeuer stoßen, denn in mir brennt das Höllenfeuer und dessen Flammen werden erst deine Waffen, dann deine Rüstung, daraufhin deinen Körper und letztendlich deine Seele verbrennen. Selbst du hast, erkannt, dass Wolf jeden Kampf bis auf seinen Letzten gewinnt und bei No Excuses wirst du deinen letzten Kampf bestreiten. Wolf zeigte dir das Brachland, um dir zu demonstrieren, was auf dich zukommt. Deine Seele mag im Moment nur zerrüttet sein, doch ich werde sie zerfetzen. Stets preist du die Erneuerung und auch diesmal wird sie kommen, ich werde dich vernichten und die Brood von Grund auf erneuern. Ich werde das Buch des Storyteller an mich reißen und ein weiteres Mal eine legendäre Geschichte schreiben!«
Diesmal hat Abyss wirklich all seine ganze Energie in seine Worte gesteckt und einen phonetischen Wirbelsturm erfasst. Davon merklich erschöpft, stützt er sich mit der linken Hand an der Tischkante und atmet schwer, wie eine alte Dampflok. Doch dann scheint er plötzlich wieder zu Kräften zu kommen, immer noch schnaufend führt er nun auch die Linke Hand zum Griff seines Bastardschwertes, hievt es mit einem gewaltigen Kampfschrei hoch über seinen Kopf und lässt dann die Klinge auf das massive Holz niederfahren. Krachend bricht der Tisch zusammen und die zwei Hälften sinken in der dunklen Ecke zu Boden. Triumphierend hebt Abyss dann sein Bastardschwert mit nur einer Hand hoch und mit diesem Bild endet das Video.
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Thema: Ein Gespenst geht um... |
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Zufrieden zelebrierte Sexy Star das Gelingen ihres Manövers und gab Abyss dadurch die Gelegenheit wieder das Gleichgewicht zu erlangen. Konzentriert begutachtet der Koloss nun seine von Starlets Fuß gepeinigte Hand, schnell spreizt er die Finger und faustet sie, das Taubheitsgefühl hatte auch nachgelassen. Nach der Hand, kontrolliert der Paingiver den Einstich in der Bauchgegend. Die Diosa hatte mit ihrem violetten Kampfstab so heftig zugestoßen, dass die metallene Spitze das Leder durchdrungen und das dahinterliegende Fleisch aufgeschlitzt hatte. Dies hatte eine kleine Wunde zur Folge, aus der tritt auch ein wenig Blut aus. Doch die Wunde war viel zu klein, um den Hünen in irgendeiner Weise einzuschränken. Auch der Blutfluss wird bald durch das Gerinnen gestoppt werden.
Starlets kleiner Witz wurde vom Monster zwar gehört, danach aber nicht weiter beachtet. Stattdessen konzentrierte er sich ganz auf den Kampf und die Haltung seiner Kontrahentin. Die Position der Diosa mag lässig, doch mit Hilfe des Florimdorns erkennt Abyss die einer Selbstschussanlage gleichenden Gefährlichkeit die von der Diosa ausging. Denn aufgrund ihrer hervorragenden Reflexe, konnte sie im Falle eines Angriffs blitzschnell den Stab hervorziehen, ihren Griff mit der zweiten Hand unterstützen und dann die Attacke ihres Gegners kontern. Also bleibt Abyss erstmal auf Sicherheitsabstand und taxiert mit seinen kohlrabenschwarzen Augen die Shooting Diosa.
Sexy Star spuckt ein weiteres Mal pinkfarbenen Glibber auf das Gras und lässt es sich dann nicht nehmen mit einem selbstsicheren Grinsen auf den obskur gefärbten Lippen Abyss, wie einst The Rock, mit ihrer freien Hand zu sich zu winken. Eine klare Provokation, die den Akolythen der Finsternis aber nur peripher tangiert. Er ist hier um zu kämpfen, alles andere ist nebensächlich. Mit dem Schwertgriff in der rechten Hand geht Abyss nun leicht in die Knie und fixiert dabei angestrengt die freie, gestikulierende Hand der Diosa, es wirkt fast so als würde er zielen. Dann zieht Abyss schnell sein Bastardschwert nach hinten, zieht es dann mit viel Schwung wieder nach vorne und lässt es fliegen! Geschwind fliegt das schwere Schwert durch die Luft, direkt auf das Handgelenk der freien Hand von Sexy Star zu.
Die Diosa schafft es gerade noch sich knapp unter dem Schwert wegzuducken, da kommt auch schon Abyss angestürmt. In den Augen des Monsters brennt ein Inferno der kämpferischen Leidenschaft, die Gesichtszüge sind animalisch verzerrt und aus dem weitgeöffneten Mund dringt ein animalischer Kampfschrei. Der hünenhafte Maskenträger hatte sein Bastardschwert so geworfen, dass es in der Luft, ähnlich wie ein Bumerang, einen Bogen beschreibt und nun mit etwas Geschick vom Paingiver aus der Luft geholt werden kann. So schnell wie möglich greift der Koloss jetzt mit beiden Händen nachdem Griff seines Schwertes und bekommt es zu fassen. Geschwind dreht er die Klinge so, dass die Schwertspitze direkt auf den Hals der Diosa gerichtet, die richtige Position für einen Todesstoß.
Erbarmungslos lässt Abyss sei n Schwert auf die sich immer noch duckende Starlet niederfahren. Doch diese hatte mit einer weiteren Attacke ihres Gegners schon gerechnet und umklammerte ihren Kampfstab fest mit beiden Händen und hielt ihn dabei auf der Höhe ihres Kopfes. Als sie den Angriff des Monsters sieht, reagiert sie sofort und verändert die Haltung ihres Stabes so, dass sie den Schwertstoß ablenken wird. Dies geschieht auch, doch direkt nachdem der Kampfstab das Bastardschwert umgelenkt hat, verändert Abyss den Winkel seiner Klinge und die Schneide streift Sexy Stars Schulter. Dabei wird der grün-schwarze Bodysuit mit den possierlichen Verzierungen und mit ihm das Fleisch der Shooting Diosa aufgeschlitzt
Doch die Wunde ist zu klein, um Abyss' Schülerin ernsthaft zu schwächen. Ohne Probleme kann sie sich mit einer Rückwärtsrolle aus der Gefahrenzone manövrieren und sich mit einem Sprung in eine aufrechte Position befördern. Nachdem sich Sexy Star aufgerichtet, umfässt ihren violetten Kampfstab mit beiden Händen und hält ihnsenkrecht vor ihren Körper, während sie die Beine leicht hintereinander spreizt. Ihre Lippen schicken ein verschmitztes, hämisches Grinsen an Abyss, als würde sie fragen: »Ist das alles? Mehr könnt ihr nicht?«
Wild entschlossen seiner Gegnerin das Gegenteil zu beweisen fletscht der Ultimate Paingiver die raubtierhaften Reißzähne und mustert konzentriert die Haltung der Shooting Diosa. Es ist offensichtlich, dass Starlet eine rein defensive Position eingenommen hat. Angespannt wartet sie auf einen Angriff ihres Kontrahenten und diesen will sie dann im entscheidenden Moment kontern. Dabei sind Geduld und Tücke ihre mächtigsten Verbündeten. Durch ihre passive Haltung gab Sexy Star Abyss die Möglichkeit sich genau seinen Angriff zu überlegen und dabei die Umgebung zu beobachten. Dabei fällt dem durch den Florimdorn verstärkten Krieger auf, dass sich zwei Bruchstücke des Steinkreises, die vor dem Kampf voneinander getrennt auf dem Boden lagen, sich im Laufe des Duells miteinander verbunden hatten.
Abyss dachte erst, dass er sich falsch an die Position der Steine änderte, doch dann konnte er bei weiteren Steine ein merkwürdiges »Zusammenwachsen« erkennen und seine Zweifel an seinem Erinnerungsvermögen wurden ausgeräumt. Dies konnte er sich zwar nicht erklären, aber er war sich sicher, dass es ihm im Kampf einen Vorteil verschaffen kann. Wenn er eine neue Steinverbindung vor Starlet entdeckt, kann er sie zu dem Stein locken und mit den neuen Gegebenheiten überraschen.
Aber das ist Zukunftsmusik, jetzt muss er erstmal einen Weg finden die Verteidung der Diosa zu durchbrechen. Wieder speit die Luchadora pinkrote, zähflüssige Flüssigkeit auf den Boden und widmet sich dann den Angriff der Weapon of Mass Destruction. Abyss führt das Schwert mit der rechten Hand und hält ihn horizontal vor sich auf der Höhe seines Halses, damit will er sich vor einem plötzlich hervorschellenden Stab schützen. Dies erkennt auch Starlet und versucht erst gar nicht den Hünen zu attackieren, stattdessen behält sie ihre defensive Haltung bei. Da hebt Abyss plötzlich sein Bastardschwert mit nur einer Hand hoch über den Kopf und lässt es dann auf die Mitte des Kampfstabes niedersausen. Jetzt kann Sexy Star den Angriff nicht ablenken, sondern muss mit ganzer Kraft den Stab festhalten und verhindern, dass ihr Gegner ihr nicht den Stab gegen ihren Körper drückt.
Die Anstrengung treibt der blonden Mexikanerin den Schweiß auf die Stirn und verzerrt ihre Gesichtszüge. Abyss sieht, dass Starlet mit beiden Händen eine Attacke abwehren muss, bei der der er nur eine Hand einsetzt. Also faustet er die linke Hand zusammen und versucht die Faust in das Gesicht der Shooting Diosa zu rammen, dabei achtet er penibel darauf, dass er seine Hand so hoch führt, dass seine Gegnerin es nicht schafft sie mit ihren Fuß zu erreichen. Doch auch diesmal findet die kreative Luchadora einen Weg um sich aus der Misere zu befreien. Blitzschnell duckt sie sich mit ihren Stab und entzieht sich so der Kraftprobe mit ihrem Lehrmeister. Um weitere unmittelbare Angriffe des Monsters zu verhindern, dreht sie den Stab schwungvoll in ihrer geduckten Haltung und stößt die Klinge am Endes Stabes in die Wunde am Bauch des Kolosses.
Der ganze Regenerationsprozess wird nun mit einem Schlag zu Nichte gemacht und eine kleine Menge Blut spritzt aus der brutal aufgerissenen Wunde. Ein lauter Schmerzensschrei dringt aus der Kehle von Abyss in das Starlets Ohren. Zufrieden beobachtet sie, wie ihr Meister getroffen zurücktaumelt und dabei sein Bastardschwert nur notdürfig und in keinstem Fall ideal vor sich hält. Diese Chance will Starlet nun nutzen und selber in die Offensive gehen. Wild entschlossen rennt sie auf Abyss zu und hat dabei ihren Stab auf ihrer unverletzten Schulter abgelegt, um ihn dann beim Zuschlagen schnell hervorzuholen und ihn auf die verwundbarste und exponierteste Stelle ihres Gegners zusausen zu lassen.
Nach wenigen Sekunden hat Sexy Star den Paingiver erreicht und kommt nach einer schnellen Analyse, zu dem Schluss, dass ein kraftvoller Schlag von oben nach unten, bei dem die Klinge des Stabes den Oberkörper des Monsters senkrecht aufschlitzt und auch noch seine Waffe nach unten drückt, am besten ist. Starlet zöger nicht lange und setzt ihren Plan sofort in die Tat um. Sie zieht den Stab nach vorne und hievt ihn dann mit beiden Händen so weit sie kann über den Kopf und lässt ihn dann auf Abyss zurasen.
Es scheint so, als sei der angeschlagene sich immer noch vor Schmerzen krümmenden Ultimate Paingiver der Attacke seiner Gegnerin hilflos ausgeliefert. Doch wenige Sekunden bevor halbmondförmige Klinge des Kampfstabes auf seinen Körper einschlägt, umklammert er plötzlich seinen Schwertgriff um einiges fester und lenkt die Flugbahn des Stabes geschickt mit seinem Schwert um, dann geht er noch einen kleinen Schritt zur Seite und der Schlag geht ins Leere. Der Hardcoreveteran hat die Diosa mit ihren eigen Waffen geschlagen! Sexy Star hat nun ernsthafte Probleme damit das Gleichgewicht zu halten und muss ihren Stab als Balancierhilfe nehmen. Natürlich bemerkt Abyss das und führt rasch einen Schlag mit seinem Schwert gegen den Stab aus. Mit einer akrobatischen Meisterleistung gelingt es jedoch Starlet mit einer Rückwärtsrolle kurz zu entkommen und sich dann schnell wieder aufzurichten. Aber auch da lauert schon wieder der hünenhafte Jäger...
Geheimhaltung ist eine der stärksten Waffe der Recusitari und Abyss hat gerade demonstriert, wie effektiv man sie einsetzen kann. Geschickt hat er seine Schmerzen um einiges größer dargestellt, als sie eigentlich waren, dann hat er im richtigen Moment seine Maskerade fallen lassen und Starlets Angriff zu Nichte gemacht. Es ist fraglich, ob er dies auch ohne den Florimdorn in seinem Nacken vollbracht hätte. Doch jetzt ist ist der falsche Zeitpunkt für solche Fragen, der Florimdorn ist nunmal da und ist ein wertvoller Verbündeter im Kampf gegen die Diosa. So lässt er den Koloss auch erkennen, dass sich weitere Steine wieder zusammengefügt haben und die Steinverbindungen mittlerweile immer höher befinden, zum Beispiel befindet sich direkt hinter ein mannshoher, breiter Stein. Schnell erkennt Abyss seine Chance, wenn er es schafft seine Gegnerin gegen den Stein zu treiben, das Duell gewinnt.
Also stürzt sich der Ultimate Paingiver voller Elan in den Kampf, die Leidenschaft durchflutet jede Zelle seines Körpers und macht ihn zu einen unerbittlichen Gegner. Der Akolyth der Finsternis leitet seinen Angriff mit einem präzisen Schlag gegen die den Stab kräftig umklammernden Fingergelenke seiner Gegnerin. Die Diosa reagiert reflexartig, zieht den Stab hoch und lässt den Schlag ins Leere gehen. Doch davon lässt sich ihr Kontrahent nicht beeindrucken, sofort legt er nach und lässt seine Faust auf die anderen Fingergelenke zuschießen. Wieder kann die Luchadora ausweichen, muss dabei aber ein kleines Stück nach hinten gehen. Noch während des Schrittes schellt der Fuß des Paingivers in Richtung Starlets Kniekehle nach vorne und der Schritt seiner Gegnerin wird größer als geplant. Sofort lässt Abyss weitere Schläge und Tritte folgen, dabei bringt er die blonde Mexikanerin nie ernsthaft in Gefahr, sondern treibt sie immer nur weiter gegen den großen Stein, der die ganze Zeit über hinter Sexy Star liegt und deswegen nicht von ihr wahrgenommen wird.
Es kommt, wie es kommen muss. Ein weiteres Mal springt die Shooting Diosa nach hinten und knallt dann plötzlich mit ihrem Kopf gegen das massive Gestein. Vom unerwarteten Aufprall hart getroffen sinkt Starlet zu Boden und Abyss kann ihr mühelos den Stab aus den Hand schlagen, woraufhin die Waffe knapp neben ihr auf den Boden landet. Ein wenig benommen rutscht Sexy Star mit ihrem Rücken am Stein entlang, bis sie mit dem Po auf dem Gras landet. Triumphierend hält ihr Abyss die Spitze seines Bastardschwertes an die Kehle. Ein unmissverständliches Zeichen des Sieges.
»Ihr habt den Weg vom Mensch zum Recusitari gemacht, doch vieles an euch noch ist noch Mensch.«
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Hatte Abyss die Diosa bis dahin nur gespürt, so konnte er ihre Präsenz nachdem Wurf de Florimdornes auch spüren. Der präzise geworfene Dorn hatte seine lederne Drachenhaut durchdrungen und sich tief ins Fleisch gebohrt. Der Paingiver rechnete damit, dass das der Dorn ihn schwächendes Gift in sein Fleisch pumpen würde, damit es sich durch die Blutbahnen im ganzen Körper verteilt. Doch Abyss spürte keine Schmerzen, stattdessen wurde er ruhiger, seine wilde Wut wurde ein wenig gezähmt, so als würde man einem feuerspuckenden Flammenwerfer eine Stufe runterstellen und dadurch die feurige Zunge, die aus dem eisernen Mund austritt, verkleinern. Die äußerlichen Auswirkungen waren sehr gering das Monster reduzierte lediglich die Intensität des Umfassens des Schwertgriffes.
Das Beruhigen musste aber dem hünenhaften Schwertmeister nicht unbedingt schaden. Denn sie schärfte seine Wahrnehmung, seine Sinne und seinen Verstand. Eindrücke und Einfälle, die vorher von seinen animalischen Instinkten unterdrückt worden waren, konnten nun gedeihen und den Koloss im Kampf unterstützen. Es heißt nicht ohne Grund, den Stil verbessern, dass heißt den Gedanken verbessern und das tat der Dorn, der auch Thorn genannt wird. Hatte Abyss jetzt etwa die Fähigkeiten erlangt, die es Kevin Thorn ermöglicht hatten, Vampiro zu stürzen und zum Mastermind der Brood zu werden? Hatte Sexy Star ihm etwa gerade den Schlüssel zum Sieg gegen den Urban Predator gegeben? War der Wurf des Dorns etwa kein Angriff, sondern ein Überreichen eines Geschenks gewesen?
Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden, den Trainingskampf! Hier ist Abyss in der Lage sich intensiv mit den Vor-und Nachteilen des Florimdorns zu befassen und so die Erfahrung sammeln, die er braucht um Kevin Thorn bei No Excuses vom Thron zu stoßen. Konzentriert lauschte Abyss den Klängen des Windes, seiner Bewegungen und er versuchte auch Starlets Aktionen hören zu können, dabei sog er auch die Luft ein und versuchte die Gerüche voneianander zu trennen und sie einzeln zu spezifizieren. Dabei konnte er schwach den Geruch seiner Schülerin wahrnehmen. Natürlich war Sexy Star nicht so töricht gewesen und hatte vor dem Kampf Parfüm aufgetragen. Doch jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Geruch und mittlerweile kannte der Ultimate Paingiver die Shooting Diosa so gut, dass er auch ihren Geruch erkennen konnte. Dieser war genauso geheimnisvoll und verworren wie der Charakter der Luchadora und konnte nicht mit Worten beschrieben werden.
Plötzlich vernahm der Paingiver die Geräusche von fremden Schritten, die Person ging erst leichtfüßig und wäre sie nur einige, wenige Nuancen leiser gegangen hätte er sie wohl gar nicht bemerkt. Abyss wusste, dass dieses fast lautlose Gehen eine der Fähigkeiten seiner Schülerin Sexy Star war. Offenbar näherte sie sich ihm von hinten und hatte sicherlich auch ihren violetten Kampfstab dabei. Um mit diesem zuzuschlagen, muss sie weit ausholen, doch das Geräusch, welches zerschnittene Luft, verursacht blieb aus und so wähnte sich der Titan in Sicherheit. Der fast schon zärtliche Stich in den Hinterkopf, bestätigte dies. Die Worte der Diosa ließen die Weapon of Mass Destruction nur müde lächeln, wusste Starlet denn nicht, was sie ihm da in den Nacken geworfen hatte?
»Aus der Kriegsschule des Lebens – Was mich nicht umbringt, macht mich härter.«
Jetzt ist es Zeit für Lektionen. Abyss hält sein Schwert leicht schräg an seiner linken Flanke, sodass die Spitze nach unten zeigt. Dann dreht er sich schwungvoll zur Diosa um und zieht dabei sein Schwert von links unten nach rechts oben gen Starlets Kopf mit. Sexy Star hat natürlich schon mit einem Angriff gerechnet und hielt ihren Stab so mit beiden Händen fest in waagerechter Position. Diese defensive Haltung ermöglicht es ihr, sich gegen fast alle Angriffe wehren zu können. Auch für die Attacke des Monsters hat die Diosa passende Rezept. Sie weiß, dass es viel Kraft kostet den Stab schützend gegen das Schwert zu halten, damit das Schwert vom Holz aufgehalten wird. Dieser Kraftakt ist auf die Dauer sehr anstrengend und birgt auch zwei Gefahr, zum Einem, dass das Schwert den Stab in zwei Hälften teilt und zum anderen, kann der Hieb auch mit einer solchen Kraft ausgeführt werden, dass das Schwert den Stab brutal gegen ihren Körper drückt, besonders die sichelförmigen Klingen an den Stabenden machen dies sehr gefährlich.
Also führt die Luchadora mit ihrem violetten Kampfstab einen leichten Schlag gegen das auf sie zurasende Bastardschwert aus und leitet den Schlag damit geringfügig in eine andere Richtung, sodass das Schwert knapp an ihrem Kopf vorbei ins Leere fliegt. Abyss lässt sich davon nicht abhalten und macht sofort gnadenlos weiter. Er zieht das lange Schwert wieder zurück zu sich und hievt es über seinen Kopf, danach lässt er es direkt auf Sexy Stars zu rasen. Diese versucht den Schlag wieder von ihrem Kopf weg zu leiten, doch bevor sie das Schwert ihres Lehrmeisters berühren kann, stoppt der Ultimate Paingiver abrupt den Schlag ab und sticht mit dem Schwert wie mit einem Dolch in die Richtung von Starlets Brust. Der Shooting Diosa bleibt nur noch eine Möglichkeit, dem Schlag zu entkommen, die Flucht nach hinten. Beherzt springt sie zurück und hält dann den Stab schützend vor ihre Brust.
Auch davon lässt Abyss sich nicht einschüchtern, er weiß wie gut die Reflexe der Mexikanerin sind, aber er weiß auch, dass Sexy Star irgendwann einen Fehler machen wird und dies versucht er nun zu provozieren. So weit es sein Gleichgewichtssinn erlaubt hebt er den rechten Fuß und lässt ihn dann so zerstörerisch wie es ihm irgend möglich ist auf einen großen porös aussehenden Stein am Boden niedersausen. Donnert trifft die Sohle des dicken Lederstiefels auf den Stein und wie geplant, lässt der Zusammenbruch des Steines eine kleine Staubwolke entstehen. Natürlich ist diese nicht so groß, dass die Sicht der beiden Kämpfer in irgendeiner Weise eingeschränkt wird, aber sie überrascht die Diosa und hält sie davon ab anzugreifen. Dies nutzt das Beast from the Black Hole sofort aus, indem es seine Pranke gegen die Fingergelenke der linken Hand von Starlet mit der sie fest den Stab umklammert schießen lässt. Der Sinn dahinter ist evident, der Paingiver will seine Gegnerin dazu forcieren den Stab nur noch mit einer Hand umzufassen und ihn sie dann mit einem kräftigen Hieb entwaffnen.
Die plötzlichlich aufkommende Staubwolke hatte die Shooting Diosa sicherlich überrascht, doch nicht so sehr, dass sie sich nicht auch gegen die nächste Attacke ihres Lehrmeisters zur Wehr setzen kann. Geschickt geht sie in die Knie und schlägt dann mit ihrem Kampfstab elegant und schwungvoll in die Waden des Monsters. Abyss war schon durch den missglückten ungünstig weit nach vorne und aus dem Gleichgewicht gefallen und der Schlag in die Waden müsste ihn eigentlich zu Fall bringen. Eigentlich, irgendwie mit viel Rudern mit dem Armen und Taumeln gelingt es ihm das Gleichgewicht wieder zu erlangen und stehen zu bleiben.
Die Diosa hat sich nun wieder aufgerichtet und wirbelte ihren Stab geschickt mit nur einer Hand vor ihrem Körper auf und ab. Ob Kopf, Brust oder Magen der wildrotierende Stab scheint überall zu sein und stellte eine undurchdringliche Verteidigungsmauer dar. Zudem bewegte bewegt die Mexikanerin den Stab mit einer solchen Grazilität, dass er fast schon mesmersierend wirkt und Abyss für eine kurze Zeit vergisst anzugreifen und auch seine Deckung vernachlässigt. Daraus versucht Sexy Star nun einen Vorteil zu ziehen, indem sie ihre freie Hand auf das Gesicht des Riesen zubewegt, eine Faust bildet und dann den Zeigefinger und den Mittelfinger nach vorne ausfährt und die beiden Finger spreizt. Bevor der Hüne reagieren kann, bohrt die Luchadora ihre Finger mit voller Kraft in die Augen des Broodlers.
Daraufhin schüttelt sich Abyss vor Schmerzen wie ein Tier und Starlet schafft es nichtmehr die Finger in den Augen zu behalten. Deswegen zieht sie ihre Hand zurück und unterstützt mit dieser die andrere Hand beim Herumwirbeln des Stabes.der gewaltige Druck auf den Augen müsste dem Akolythen der Finsternis eigentlich für eine kurze Zeit das Augenlicht genommen haben, Doch trotzdem kann der hünenhafte Maskenträger erkennen, was sich vor ihm abspielt. Noch mehr, er kann sogar plötzlich die Lücken in der Verteidigung der Diosa ausmachen. Wirklich erklären kann sich der Koloss das nicht, für am wahrscheinlichsten hält er die Vermutung, dass ihm der Florimdorn diese Fähigkeit verliehen hat. Doch das ist jetzt auch erstmal nebensächlich, jetzt ist wichtig, den größtmöglichen Nutzen aus der Fähigkeit zu ziehen. Mit der Präzision eines Scharfschützen peilt er bei seiner Kontrahentin den besonders empfindlichem Bereich zwischen den Augen und rammt dann seine Schulter in Richtung seines Ziels. Dabei achtet er genau darauf, dass der Kampfstab sich momentan auf der Höhe auf der Höhe der Magengrube befindet.
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