Piep Piep Piep. Piep Piep Piep. Piep Piep Piep. Ein Hotelzimmer. Grundausstattung, vorhanden. Blick über die Stadt, vorhanden. Chaos im Zimmer, vorhanden. Piep Piep Piep.
Der Wecker klingelt penetrant und zerstört die schläfrige Ruhe, welche sich trotz dem Chaos im Zimmer eingeschlichen hatte. Von welchem Chaos hier die Rede ist? Eingeschlagene Fenster, ein fehlender Fernseher, ein komplett aufgerissenes Sofa dessen Inhalt einem förmlich entgegen springt, ein Messer steckt in der Tür, im Bad riecht es verbrannt und irgendwer hat eine Hundeleine liegen lassen. Man könnte meinen jemandem hat die Einrichtung nicht gefallen, aber das würde die Hundeleine nicht erklären. Es tut sich was im bisher leblosen Raum. Die Bettdecke wird zur Seite gezogen. Zu sehen ist ein stark verkaterter Sandman der sich erstmal den Wecker schnappt und auf die Uhr sieht. 13:21. Dann wirft er das piepende Elend aus dem zerbrochenen Fenster.
Sandman: So früh?
Mit schwerem Schritt steht der Sandman auf und streckt sich. Es knacken Knochen und sein Blick entspannt sich etwas. Ziemlich überrascht sieht er sich im Zimmer um.
Sandman: Was zum…?
Sein Blick schweift über das kaputte Fenster, das Messer in der Tür, das Sofa und dem Bett aus dem er gerade erwacht ist. Irgendwas stimmt nicht. Der Sandman geht zum Bett und sieht sich die große Ausbeulung unter dem Laken an. Er macht einen kleinen Satz zurück, denn unter dem Laken liegt eine tief und fest schlafende junge attraktive Dame. Etwas verwirrt schüttelt der Sandman den Kopf. Er lässt sich auf das kaputte Sofa fallen. Ein Blick auf sein Shirt lässt ihn wieder hochfahren. Es ist voll mit Erbrochenem. Das Shirt ist schnell ausgezogen, doch dadurch bemerkt er nur dass auch sein Oberkörper voll mit eingetrocknetem Erbrochenem ist. Einen Moment lang steht er bewegungslos da, was eigentlich eher verwunderlich ist, denn mit Mageninhalten hat man eher zu tun als mit zerstörten Hotelzimmern.
Sandman: Duschen.
Mit diesem kurzen Kommentar an sich selbst betritt der Sandman das Bad. Er rümpft die Nase.
Sandman: Verdammt, was ist das für ein Gestank…?
Gestank hält die Hardcore Ikone nicht auf. Wagemutig entledigt er sich seiner Hose und seiner Unterhose, fein säuberlich wirft er diese in die Ecke. Er macht die Duschtür auf, tritt in die 90x90cm Dusche ein und bemerkt etwas hartes vor seinem Fuß. Der Blick huscht nach unten.
Sandman: HEILIGE SCHEIßE!
Mit einem Satz ist der Sandman auch wieder aus der Dusche draußen. In der Duschwanne liegt ein verbrannter Hund.
Sandman: FUCK! WO KOMMT DAS SCHEIßVIEH HER?
Zumindest erklärt das den verbrannten Geruch. Angewidert verlässt der Sandman das Bad. Nackt geht er durch das Hotelzimmer und sucht sich neue Klamotten. Eine Reisetasche. Noch nicht offen. Wessen Klamotten das wohl sein könnten? Neugierig öffnet er die Tasche. Das erste was ihm auffällt, Bierdosen.
Sandman: Was sucht meine Tasche hier? Verdammt wo bin ich überhaupt?
Zügig zieht sich der Sandman wieder an. Immer noch stinkend und mit Erbrochenem auf seinem Oberkörper, dafür aber mit frischen Klamotten. Der Schein trügt. Nachdem er sich die Schuhe gebunden hat verspürt er den Drang aus dem Zimmer zu gehen und einfach zu verschwinden. Selbst ihm ist das ganze hier zu verrückt. Er macht seine Tasche wieder zu, schnappt sich die Zigaretten die auf dem Boden daneben liegen und geht schnellen Schrittes zur Tür. Gerade als er sie öffnen will bemerkt er etwas.
Sandman: Moment, was ist mit dem Messer pass…
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh!!!!!!!
Sandman: Verdammt, schreien sie doch nicht so…FUCK!
Der Sandman hat sich mitten in seinem Satz umgedreht und sieht nun eine nackte Frau mit einem Messer in der Hand auf ihn zu rennen. Die Tasche lässt er fallen und geht einen Schritt zur Seite. Besagte Frau prallt gegen die Tür. Das Messer bleibt wieder stecken. Verbittert versucht die Frau das Messer wieder aus der Tür zu bekommen, doch dieses Mal steckt es tief. Man sieht dem Sandman die Verwunderung klar ins Gesicht geschrieben. Aufwachen in einem fremden Hotelzimmer, ein verbrannter Hund in der Dusche, eine nackte Frau die ihn warum auch immer töten will. Wer wäre da nicht erstaunt. Es braucht einen kurzen Moment bis er sich wieder gefangen hat. Jedoch handelt er nun umso schneller. Er stößt die Frau wieder aufs Bett, zieht mit einem kräftigen Ruck an dem Messer und geht auf die Frau zu, welche versucht sofort wieder aufzustehen, jedoch beim Anblick des Sandmans mit dem Messer liegen bleibt.
Sandman: Was geht hier vor sich?
Frau: Fick dich!
Sandman: Ok, fangen wir langsam an, wer sind sie?
Frau: Fick dich!
Sandman: Sie wiederholen sich.
Frau: Verdammt, fick dich einfach!
Die Frau springt trotz des Messers auf, versucht sich in die Hand des Sandmans zu verbeißen, doch dieser schlägt ihr mit dem Messer griff direkt auf die Nase. Ein ekelhaftes Knirschen ist zu hören, der Frau wird schwarz vor Augen, sie sinkt vor ihm auf die Knie und geht zu Boden. Das Blut spritzt ihr förmlich auf der Nase, es dauert nicht lange bis sich eine Blutlache vor ihrem Gesicht gebildet hat.
Sandman: Scheiße, wieso passiert mir immer so was?
Kopfschüttelnd und immer noch nicht wissend was sich in der Nacht zuvor in diesem Zimmer abgespielt hat schnappt er sich seine Tasche und verlässt das Zimmer. Im Gang stehen einige andere Gäste die wahrscheinlich gerade vom Mittagessen gekommen sind. Kaum fällt die Tür hinter dem Sandman ins Schloss richten sich alle Blicke auf ihn. Angewidert, verduzt und desinteressiert, so könnte man die Reaktionen der Gäste beschreiben. Tuscheln. Dem Sandman ist das herzlich egal, er wirft seine Tasche über die Schulter und geht pfeifend an den Gästen vorbei die ihm noch eine lange Zeit nachsehen. Vor dem Aufzug bleibt er stehen. Neben ihm steht eine Mutter mit Kind. Das Kind, ein kleines Mädchen von 6 Jahren spielt mit einer Puppe. Nach nicht sehr langer Zeit zupft es dem Sandman am Shirt. Verwundert blickt dieser nach unten zu dem Mädchen, welches ihn angrinst.
Mädchen: Sie riechen aber komisch, hihi…
Dem Sandman ist das so noch gar nicht aufgefallen. Es stört ihn allerdings auch nicht. Die Mutter des Kindes hat es nun auch bemerkt.
Mutter: Komm kleines, wir nehmen die Treppe.
Mädchen: Aber Mama, der Aufzug ist gleich…
Mutter: Keine Widerrede!
Die beiden verschwinden ins Treppenhaus. Den Sandman stört dies nicht dringend, er wartet seelenruhig auf seinen Aufzug. Als dieser nach wenigen Sekunden auch schon seine Pforten öffnet kommen ihm 3 Gäste entgegen die anscheinend gerade eingecheckt haben. Sie mustern den Sandman kurz, gehen an ihm vorbei und bemerken dann den Gestank, allerdings sagen sie nichts. Eine kurze Aufzugfahrt ins Erdgeschoss später. Der Sandman tritt in die Lobby. Einige wenige Menschen sitzen auf den Wartesofas, andere verlassen gerade das Hotel. Er geht schnurstracks zur Rezeption.
Sandman: Entschuldigung?
Empfangsdame: Sì, per favore?
Sandman: Ach du scheiße. Wo bin ich hier?
Empfangsdame: Cosa?
Sandman: Gern geschehen.
Der Sandman lässt die Empfangsdame genauso verwirrt sitzen wie er es seit seinem Erwachen am heutigen Tage ist. Er geht zu den Wartesofas und hofft auf irgendeine Art der Auflösung. Eine Weile sitzt er da bis plötzlich die Polizei das Hotel betritt. Im Eilschritt gehen die 3 Polizisten in Richtung Treppenhaus. Wieder ist die Empfangsdame der Verwirrung ausgesetzt. Dem Sandman jedoch geht ein Licht auf. Polizei? Die nackte Frau wird diese wohl gerufen haben. Sofort steht er auf und geht, ja rennt fast schon aus dem Hotel. Gerade aus der Tür passt ihn jemand ab. Es ist nicht die Polizei, aber jemand den der Sandman eigentlich kennen sollte.
*free 4 all*
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von The Sandman am 02.08.2009 15:04.
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