Ein zweiter Anfang... ?

Kennst du dieses Gefühl der inneren Leere? Du wachst morgens auf und fühlt dich schwer. Jeder Zentimeter deines Körpers bittet dich darum, einfach liegen zu bleiben und weiter zu schlafen. Doch wo soll das enden? Diese Frage stellt sich auch Daffney Unger. Sie wollte ganz von vorne Anfangen. Die Chance dazu wurde ihr verbaut. Nun liegt sie da… keine Motivation… keine Energie… keine Hoffnung. Um einen zweiten Anfang zu starten, fehlen ihr im Moment so ziemlich alle Attribute, die man dafür benötigt. Eigentlich wollte sie die UPW nutzen, um zwischen den ganzen ‘Freaks’ unterzutauchen. Ständige Aufmerksamkeit kann auch an den Nerven zähren. Doch irgendwie… hatte diese Aktion nicht den gewünschten Aspekt. Es ist fast so, als würden diese ganzen negativen Energien Daffney nur noch mehr zu schaffen machen. Ein Kompromiss muss gefunden werden. Wieder heißt es suchen. Suchen nach etwas… ja… wieder sind wir am Anfang. Die meisten suchen etwas, um sich komplett zu fühlen. Wenn man aber gar nicht weis, wonach man zu suchen hat, kann sich dies als schwierig herausstellen.

”Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

Murmelt Daffney leise vor sich hin. Auf einem Bierdecke hatte sie dieses Zitat vor kurzem gelesen. Von wem es ist, weis Daffney nicht. Doch das spielt auch keine Rolle. Der Inhalt ist das bedeutende für sie.

Einige Zeit später, sieht man Daffney in einem kleinen Park herumspazieren. Dieser sollte in der nähe der Halle liegen. Die schwarze Lederjeans und ihr ebenfalls schwarzes Shirt wirken Recht normal. Anders sieht es bei ihrem auffälliges Make-up aus. Ihre Augen sind in ein tiefes giftgrün-schwarz getaucht und auch ihre Lippen sind ein Blickfang. Mit einem sanften Lächeln beobachtet Daffney einige spielende Kinder. Die kindliche Art… keine negativen Gedanken.

Off: So… nu aber ^.^ free 4 all (=

Dieses ruhige, harmonische und friedliche Bild wird je gestört, durch die auffällig penetrante Stimme eines Mannes. Dieser trägt eine weite ausgefranste Jeans und ein lockeres offenes Hemd, dazu bequeme, aber stilvolle Schuhe. Die blonden Haare zu einer sommerlichen Kurzhaarfrisur getrimmt und die Sonnenbrille passt nahezu perfekt ins Bild. Kurzum... Es ist Chris Jericho. Lange Zeit blieb er fern von der UPW nach seinen kurzen Intermezzi, aber nun ist er wieder da. Langsam geht er den Weg hinab und hält eines der neueren teuren Mobiltelefone am Ohr. Offenbar eine sehr angeregte Unterhaltung.

...die Bars hier sind großartig.
... ... ...
Was?
... ... ...
In Deutschland...
... ... ...
Hey Jerk! Das ist mein voller Ernst! Du glaubst garnicht, wie die hier mit Alkohol um sich werfen. In den Staaten wäre das niemals möglich! Aber das ist noch längst nicht alles. Die Mädels hier sind auch erheblich besser, als ich gedacht habe. Erst recht wenn beide Faktoren zusammenspielen... you know...
... ... ...
Ja... Ich sagte Mädels!
... ... ...
hm? 3...
... ... ...
Tja... Ich bin einfach der beste! Und bevor du jetzt weiter zickst... nein! Ich glaube nicht, dass sie wussten wer ich bin. Eigentlich eine Schande, dass sie keine Ahnung hatten mit dem weltbesten Wrestler eine schöne Zeit verbracht zu haben.
... ... ...
Jeah! Wir hören uns! Bis dann.

Lächeln schiebt der das Handy zusammen und lässt es in seiner linken Hosentasche verschwinden. Fast schon routiniert pflückt er die Sonnenbrille von seiner Nase und schaut auf die spielenden Kinder. Kopfschüttelnd blickt er sich weiter um und scheint einen Schandfleck in dieser Idylle gefunden zu haben. Die Frau in schwarz mit dem komischen Make-Up im Gesicht, die sich ebenfalls die spielenden Kinder ansieht. Jericho setzt sein überhebliches Grinsen auf und begibt sich zu einer Parkbank im Rücken der Dame. Lässig lässt er sich auf die Holzbretter fallen und setzt die Sonnenbrille wieder auf die Nase.

Herrlich die kleinen, oder? Wie sie spielen und sie sich nicht um die Probleme dieser Welt kümmern. Sie lachen, haben Spaß und wenn sie heute Abend zu Hause sind, dann werden sie gut schlafen, weil sie ihre Energie hier im Park lassen. So sollte es sein. Allerdings ist es nur auf dem ersten Blick so...

In der Hoffnung nun ihre Aufmerksamkeit erlangt zu haben lehnt er sich gemütlich zurück und lässt sich nicht abhalten seinen Monolog weiter zu führen.

Sweetheart... Siehst du den dicken da hinten? Der wird heute sicherlich nicht gut schlafen... die anderen lassen ihn nicht teilhaben, weil er ein gottverdammter Verlierer ist!!! Kaum 5 Minuten mitgemacht kann er nicht mehr. Er kennt sein Problem, aber er wird es ignorieren und sich trösten, indem er noch mehr frisst! Ganz im Gegensatz zu dem jungen da vorn. Das ist ein Sieger! Sieh dir dieses Selbstbewusstsein an, dieses Charisma und diese Leistungsbereitschaft. Er weiß, dass er der Beste auf diesem Feld ist und deswegen wird er gewinnen. Er ist wie ich, nur dass ich noch besser bin, aber das kommt mit dem Alter!

Lächelnd zuckt er mit den Schultern und beschreibt mit seinem Arm nochmals die ganze Szene.

Du siehst... Es ist so, wie es überall ist. Die Starken dominieren über die Schwachen. Die Welt ist grausam... egal ob im Büro, im Ring, oder eben auch auf dieser Wiese...

Dann steht Jericho auch schon auf und nähert sich der Dame in schwarz.

Du scheinst mir hier allerdings fehl am Platze zu sein, doch du bist auf eine Art und Weise sicherlich anziehend... Wie sieht es aus... Lust mit einem Sieger einen wunderbaren Abend zu verbringen?

Wenn man anders ist fällt man auf. Ob man will oder nicht. Daffney ist anscheinend in dieser Umgebung alles andere als Unauffällig. Ebenso unpassend ist jedoch Chris Jericho. Seine laute Stimme lies friedlich singende Vögel aufschrecken. Recht früh fiel ihr Blick auf Jericho. Eigentlich hatte sie gehofft, dass er einfach weiter geht. Als er aus ihrem Blickfeld verschwand, konnte sie einen Moment durchatmen. Dies dauerte jedoch nicht sehr lange an. Als sich seine Stimme anscheinend in ihre Richtung richteten stellten sie ihre Nackenhaare auf. Hätte er nicht einfach weiter gehen können?

”Warum sollte ein Sieger wie Sie, mit einem Verlierer wie mir Zeit verbringen?”

Nun dreht sie die schwarzhaarige junge Dame zu Chris Jericho und schaut ihn mit schräg liegendem Kopf an.

”Kinder sind unschuldig und so rein…. Erst durch den Einfluss der ‘Erwachsenen‘ werden sie zu dem, was Sie beschreiben. Nur wenn in uns Vorurteile aufgebaut werden, werden wir zu solchen Monstern.”

Wieder richtet sie ihren Blicke auf die spielenden Kinder. Erst jetzt fällt es ihr auf. Der dickere Junge sitzt Außerhalb und schaut nur zu, weil er nicht genug Energie besitzt, um die ganze Zeit mit den anderen herumzurennen.

”Die Gesellschaft formt uns… dann schimpft sie einige Verlierer…”

Off: sry das ich erst jetzt Antworte, war 1 Tag verreist ^.^

Natürlich ist dem King of the World nicht entgangen, dass Daffney sich etwas ablehnend ihm gegenüber verhält. So zieht er lässig mit dem Finger die Sonnenbrille auf die Nasenspitze und blickt über die Gläser, direkt in das Gesicht der Dame in schwarz. Dabei schlägt er einen belehrenden Ton an.

Sweatheart... glaubst du allen ernstes, dass du nach einem Abend mit einem Sieger, wie mir, noch tatsächlich zu den Verlierern zählst? Kränke mich doch nicht so vorsätzlich.

Dabei zieht er schon fast eine beleidigte Schnute, aber das auch nur im Ansatz, denn sofort wechselt er wieder in sein typisches Grinsen.

Weißt du... Kinder sind alles andere als unschuldig... Kinder sind das grausamste dieser Erde... Nicht umsonst hört man von Mobbing-Opfern in der Schule. Kennst du den Ausspruch...

Offenbar hält er nun inne, weil er selbst nicht glauben kann, was er da redet. Dann schiebt er die Sonnenbrille wieder zurück.

Nun ich hatte eigentlich nicht vor mich über diese ...Blagen... zu reden... Kommen wir viel lieber wieder zurück zu meinem Angebot...

Lassen wir das Formelle doch mal beiseite... Ich bin Chris!

Grinsend streckt der kanadier ihr die hand entgegen.

Warum spricht Jericho eigentlich mit jemand wie Daffney? Diese Frage schwiert gerade in ihrem Kopf herum. Das Beuteschema einer solcher Person sieht doch meistens anders aus. Will er etwa mit Daffney spielen, oder einfach nur höflich sein? Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend erwidert sie das 'Händeschütteln'.

”Unger… Daffney Unger.”

Und schon hat sie ihre Hand zurück gezogen. Persönliche Kontakte meidet sie schon eine ganze Zeit lang. In dieser kalten und egoistischen Gesellschaft fällt es schwer zu Vertrauen.

”Wenn vernichtende Ehrlichkeit grausam ist… ja dann sind Kinder wohl wirklich Monster. Doch Sie haben Recht. Reden wir besser über etwas anders als über ‘Balgen‘.

Kommen wir lieber zu einem anderen Thema. Ich vermute ich passe normalerweise nicht in Ihr Beuteschema. Wie kommt es das jemand wie Sie, jemand wie mich anspricht?”

Eine ehrlich gemeinte Frage. Warum sollte Daffney auch lang um den heißen Brei herum reden. Doch warum dreht sie sich nicht einfach um und geht? Ungewöhnlich viele Worte verlassen Daffney´s Lippen.

Das Grinsen stirbt augenblicklich, als Daffney so direkt seine Absichten anspricht. Und man sieht ihm sofort an, dass er sich ertappt fühlt. Was sollte er jetzt darauf antworten? Im grunde, weiß er nichtmal selbst, wieso er sie angesprochen hat. Hatte er doch zuviel am Vorabend getrunken, oder war ihm einfach der Sinn nach etwas anderem? Jetzt auf jeden Fall hat sie vollends sein Interesse geweckt. Denn nun stellt sie eine Herausforderung für ihn da. Und wenn er ehrlich ist, dann könnte sie unter dem vielen Make-up schon ins Beuteschema passen. Ein unsicheres Lächeln auf den Lippen...

Hey hey... du tust es schon wieder... Sehe ich aus, als hätte ich nur DAS eine im Sinn?

Um genau zu sein... Er sieht gerade genau so aus und hat bisher auch keine anderen Rückschlüsse zugelassen. Fast schon zu theatralisch legt er eine Hand auf seine Herzseite.

Vielleicht ging ich einfach so durch den Park und dann warst du die EINE, die aus der Masse sticht! Du verstehst... der Blickfang... und da du so gelächelt hast, dachte ich, dass man das Glück doch sicherlich steigern kann...

Das klingt schon wieder so unglaublich Selbstverliebt, aber offenbar überspielt er das wieder mit seinem grinsen, welches wir in dieser Szene sicherlich schon zu oft gesehen haben.

Okay Daffney... ich muss mich dann jetzt leider verabschieden... Aber ich bin mir sicher wir sehen uns irgendwann wieder... solltest du noch auf mein Angebot eingehen wollen... Hier ist meine Karte... ruf mich einfach an...

Mit einem Zwinkern drückt er ihr tatsächlich eine Visitenkarte in die Hand, grinst sie nochmals an und läuft dann weiter den Weg entlang...