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Claudio Castagnoli
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Just the 2 of us ... Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Eine verträumte Romantik? Wohl kaum. Detroit ist grau. Detroit ist schmutzig. Detroit symbolisiert all jene Facetten, mit denen sich die Amerikaner so gern schmücken. Harte, ehrliche Arbeit. Nicht umsonst heißt Detroit auch "The Motor City". Früher einmal war Detroit die weltweite Hochburg der Fahrzeugindustrie. Hier schlug das automobile Herz der Welt. Doch heute, in den Zeiten von Weltwirtschaftskrise, massivem Arbeitnehmerabbau und einer fragwürdigen Finanzpolitik, ist die einzige Schwermetall-Metropole ein Schatten ihrer selbst. Detroit ist heute in erster Linie eins: verkommen. Wie titanenhafte Skelette eines urbanen Molochs erheben sich die zum Teil schon eingerissenen Industrie-Bereiche und riesigen Fabrikationsstätten. Doch es sind verlassene, geisterhafte Ruinen. Jedweder Sinn wurde ihnen genommen, nun, wo die Arbeit ruht. Detroit ist jedoch auch der Hauptsitz von Unlimited Pure Wrestling, jener Promotion, die so fleissig und strebsam wie die KFZ-Arbeiter von einst an einen Platz gelangt ist, wo man ihr mit Anerkennung und Respekt entgegenkommt. Ja, die UPW hat sich einen Namen gemacht. Sie hat sich emporgekämpft. Und erstrahlt mittlerweile in einer formschönen Metallic-Lackierung. Was es in Detroit auch gibt, wie wohl in jeder größeren Stadt auf der Welt, sind Restaurants. Neben den üblichen Fastfood-Fressbuden gibt es die Lokale für das einfache Arbeitervolk, wie auch die angesagten Szene-Läden für die eher betuchtere Kundschaft. Einer dieser momentan sehr angesagten kulinarischen Tempeln ist das "Pears", ein mediteraner Hort der Geschmacksergüße. Das Pears wartet mit allerhand verschiedenen kulturellen Richtungen auf und ist ein angesagter Treff der Neureichen.
Neureich ist das richtige Stichwort. Denn einer der regelmäßigen Besucher dieses Etablissements ist niemand anderes als Claudio Castagnoli. Jener neureiche Schweizer, dessen Arroganz und Hochnäsigkeit binnen kürzester Zeit eine beachtliche Abneigung seitens der Fans heraufbeschworen hat. Dazu kommt der Umstand, dass Double-C ein echtes UPW-Urgestein ist und er seit jeher daraus aus war, die Antipathie der Zuschauer zu schüren. Dieser also bisweilen extrem freundliche Zeitgenosse sitzt in einem Separeé des Pears und ihm gegenüber ein Mann mit kurzgeschorenem Haar. Während der Swiss Superstar wie fast immer maßgeschneiderten Zwirn trägt, dessen bloßer Kostenvoranschlag den Haushalt einer dreiköpfigen Familie sprengt, begnügt sich sein Gesprächspartner mit subtilerer Kluft der Arbeiterschicht: ausgewaschene Jeans, ein lockeres T-Shirt und eine leichte Jacke. Sterling James Keenan hatte zuletzt wenig Grund, aus sich heraus zu gehen. Das Geld saß nicht mehr so locker, also musste er sich auf wichtigere Dinge konzentrieren. Dinge, wie diesen schmutzigen, ja fast schon detroit'schen Job bei Claudio Castagnoli.

Claudio Castagnoli: "So, hier sind wir nun also, Keenan. Und glaube ja nicht, ich fange auf eine freundliche Art und Weise an. Ich werde Dich persönlich dafür bezahlen lassen, was Du bei Insanity! gemacht hast. Es war Deine Aufgabe, Dich brav und artig hinzulegen, nachdem dieser depperte Jim Cornette sich anmaßte uns gegeneinander antreten zu lassen. Und was machst Du? Haust mir einen Cutter vor's Köpfli? Ich habe nur noch Sterne gesehen!"

Der Iron City Superstar grinst breit und fährt sich mit dem ausgestreckten Zeigefinger der linken Hand langsam am Kinn entlang. Dieses spitzbübische Lächeln ist derart vielsagend, dass sein Schweizer Geldgeber fragend den Kopf schief legt.

Sterling James Keenan:
"Das zumindest beweist doch meine Tauglichkeit, oder?"

Eine Antwort, die den Europäer nur noch mehr auf die Palme bringt. Claudios Kopf wird dunkler. Er greift das Weinglas vor sich und leert es unschicklich in einem Zug. Offenbar jedoch nur, um sich zu beruhigen.

Claudio Castagnoli: "Das werde ich Dir berechnen, Keenan. So etwas lasse ich nicht mit mir machen. Schon gar nicht so kurz vor dem Pay Per View! Hast Du gesehen, was passiert ist? Nigel McGuinness kehrt zurück, lauert Sabin auf und klaut den Unlimited-X-Title. Was ist denn hier in der UPW los? Da tauchen alte Spießgesellen auf und nehmen sich direkt, was ihnen nicht gehört? Hat jemand die Anarchie ausgerufen? Laufen bald alle keuleschwingend durch die Liga, werfen mit Unrat und treiben es mit dem Personal? Wo kommen wir denn da hin? Ich bin jemand, der gern klare Strukturen sieht. Ich bin ein Beführworter von Hierarchie. Von strikten Abläufen. Wer weiß was als nächstes kommt! Nachher entführt Kevin Thorn wieder irgendjemanden. Im schlimmsten Fall sogar mich! Vielleicht sollte ich mir noch mehr solch treue Gesellen wie Dich anmieten ... denn dann kann ich sofort mein Testament machen."

The Most Money Making Man scheint ausser sich zu sein. Zumindest könnte man es so deuten. Er ist mit der gesamten Situation, mit dem gesamten Ablauf in der Liga mehr als unzufrieden. Und diesem Unmut macht er erst einmal Platz. Zum Leidwesen von SJK.

Sterling James Keenan:
"Niemand sagt, dass die letzte Show ein voller Erfolg für uns war. Aber Claudio .. bei aller Liebe zum Geld, dass Du mir zahlst .. ich lasse mich nicht beleidigen. Ich lasse mich nicht fertig machen. Du hast mich angeworben, damit Du über kurz oder lang Pure Champion wirst .."

Claudio Castagnoli: "... kurzfristig, Keenan!"

Sterling James Keenan:
".. also gut .. binnen kürzester Zeit. Aber wie ich das tue, bleibt einzig und allein mir überlassen, oder? Du wolltest gewinnen? Du hast gewonnen. Aber Du hast im Vorfeld nicht gesagt, dass ich mich nicht wehren darf. Da ich es durfte, hast Du erleben können, wie gut ich meinen Job mache. Also worüber genau regst Du Dich hier auf? Darüber, dass Du als Wrestler im Ring eine Aktion kassiert hast? Ich bitte Dich, Claudio! Lausche Deinen eigenen Worten!"

Der Schweizer gestikuliert kurz in Richtung der Bedienung, auf das dieser ihm ein weiteres Glas Rotwein bringt. Dann widmet er sich wieder seinem Gesprächspartner.

Claudio Castagnoli: "Na gut. Ja ... ach depperte Scheissli. Du hast Recht, Keenan. Ich gebe es ungern zu, aber Du hast Recht. Dieses eine mal! Trotzdem halte ich an dieser Stelle fest, dass ich Dich auch ..."

Sterling James Keenan:
".. ja, Du hättest mich auch fertig gemacht, wenn ich nicht mitgespielt hätte. Das bestreitet niemand."

Beinahe ungesehen rollt The Villain mit den Augen. Insanity! hatte allen aufgezeigt, wie effektiv der junge Mann sein konnte. Es war genau ein Jumping Cutter gewesen, der Mark IV, der Claudio komplett ausgeknockt hatte. Eine derart lethale Aktion würde Sterling Ruhm und Ehre in der Liga bringen - wäre er kein Lakaie eines derart verhassten Akteurs. Lustlos stochert Keenan in seinem Thunfischsalat und beginnt Fisch von Blättern zu trennen, während Double-C mit seinem Vortrag fortfährt.

Claudio Castagnoli: "Gut, dass wir das geklärt haben. Das ist wichtig für unsere weitere Geschäftsbeziehung. Denn ich möchte ja, dass Du ein zufriedener Angestellter bist, der Höchstleistungen bringt. Und ich ein zufriedener Chef, der sich auf seine Arbeitnehmer verlassen kann. Nur dann können wir furchtbar zusammen arbeiten."

Sterling James Keenan:
"Fruchtbar. Nicht furchtbar."

Claudio Castagnoli: "Das sagte ich doch, Keenan!"

Sterling James Keenan:
"Nein, Du sagtest furchtbar. Du hast häufig solche dummen Fehler in Deinen Vorträgen. Ich habe das früher immer darauf geschoben, dass Englisch nicht Deine Muttersprache ist. Aber mittlerweile glaube ich, Du machst das extra."

Claudio Castagnoli: "Wieso sollte ich etwas derart dummes tun, Keenan?"

Sterling James Keenan:
"Understatement. Ich glaube Du willst, dass die Leute Dich unterschätzen. Sie sollen denken, Du bist ein selbstverliebter, naiver Europäer, der zufällig mit einem goldenen Löffel im Schnabel geboren wurde. In Wahrheit aber bist Du ganz anders."

Der Schweizer schluckt kurz und ist einen kleinen Augenblick zu lange schweigsam, ehe er antwortet.

Claudio Castagnoli: "Ich denke, Du hast zuviele Romane und Krimis gelesen, Keenan. Nicht mehr und nicht weniger."

Sterling James Keenan:
"Wenn Du das sagst. Es ist Deine Maskerade, nicht meine."

Der Swiss Superstar schnaubt verächtlich und dreht seinen Kopf zur Seite. Durch das große Seitenfenster des Lokals erkennt man die Stadtsilhouette von Detroit. Der Himmel ist wolkenverhangen und wartet mit einem tristen Grau auf. Vereinzelt rasseln Regentropfen gegen die Scheibe und nehmen ihr etwas vom makellosen Klar. Jahrzehnte voll von Abgasen haben die Stadt im Bundesstaat Michigan zu einem wahren Smog-Loch werden lassen. Es riecht und schreit nach Krankheit, Seuche und Schmutz. Angewidert wandert der Blick des Schweizers zurück zu seinem Teller. Dort kaltet gerade der Rest seines blutigen Beefsteaks durch. Doch das Gespräch scheint den Europäer in seinen Bann gezogen zu haben. Feist lächelnd fährt er fort.

Claudio Castagnoli: "Nun gut - ausgehend von der Tatsache, dass ich ein Spiel spiele, welche ich gar nicht spielen muss ... welchen Nutzen hätte ich davon? Denkst Du, ich wiege meine Gegner damit in Sicherheit, dass ich hier und da einen verbalen Fauxpas einbaue? Ich denke nicht, dass sich davon ein grobschlächtiger 150-Kilogramm-Brocken wie Abyss einlullen lässt, oder?"

Sterling James Keenan:
"Ein guter Punkt. Aber ich glaube, Du geniesst es, wenn Deine Gegner Dich unterschätzen. Du bist ein ausgeschlafener Kerl. Und ich gehe jede Wette ein, dass Du im Geschäftsbetrieb Deiner Firmen exakt genauso vorgehst. Du spielst gern den leicht einzuschüchternden, ängstlichen, zaghaften Mann ... doch die Wahrheit sieht anders aus. Und weshalb ich das denke? Weil ich Deine Kämpfe gesehen habe. Niemand, der einen Super Dragon so überlegen ins Reich der Träume schickt braucht Angst vor Leuten wie mir zu haben. Du hast Christopher Daniels nach allen Regeln der Kunst abgefertigt. Und dennoch spielst Du im Anschluß wieder den Unschlüßigen. Du bist ein Schlitzohr, Claudio. Ein hinterlistiges Schlitzohr."

Hat der Iron City Villain damit Recht? Eigentlich schon. Der Schweizer hat zuletzt mehr als oft seine Schwächen offen gelegt. Aber nur, wenn er damit seinem Gegner in die Karten spielen konnte. Was folgte waren Überheblichkeit und Selbstsicherheit - beim Kontrahenten. In den Matches selbst hatte meist Claudio Castagnoli alle Trümpfe in der Hand. Doch reicht das auf für den ganz großen Wurf? Ist das ein Stilmittel, dessen sich wahre Champions bedienen?

Claudio Castagnoli: "Tja, das mag ja alles sein, Keenan. Wenn dem nicht so ist, hast Du einfach eine falsche Annahme geäussert, die Dir niemand ankreidet. Wenn dem jedoch so ist, weißt Du, wie ich gegen das neue Dreamteam of Gayness vorgehen werde. Denn das ist der eigentliche Grund, warum wir zwei Hübschen hier sitzen. Ich will mit Dir über unsere nächsten Gegner sprechen. Über Robert Roode und The Miz."

Sterling James Keenan:
"Das dachte ich mir schon, Claudio. Also, schieß los!"

Claudio Castagnoli: "Fassen wir einmal die Fakten zusammen. Beide Vöglis sind ehemalige Mitglieder der Executives Incorporated. The Miz war mit Ryan Braddock der erste Tag Champion der ExInc. Robert Roode hat damals dann meinen Platz eingenommen und war mit Shelley Champion. Übrigens interessant, was Ricöli für einen Personenverschleiß hat. Aber davon ab ... Roode hat die Gruppe hintergangen und sein eigenes Ding gemacht. Alles in allem ist er also eine Schlange ohne Werte und ohne Regeln. Ein rückgratloses Bastardli. The Miz hingegen .. wurde von Ricö damals aus der Liga geworfen. Nun ist er zurück und gibt sich verblendeter als jemals zuvor. Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich denken er hält sich für einen Ritter aus Leidenschaft. Haha, wie gut. Nennen wir The Miz also fortan Sir Ulrich aus Liechtenstein. Das passt zu diesem aufgeblasenen Enterich. Die beiden ... Mizzards of Wallstreet ... machen massiv Front gegen uns. Mizzard of Wallstreet ... wenn ich das schon höre. Ich habe letztes Jahr mehr Geld beim Glücksspiel verprasst, als die beiden im ganzen Leben zusammen aufbringen werden. Mizzards of Wallstreet ..."

Sterling James Keenan:
"Ungeachtet dessen sind sie als Team aber ziemlich effektiv. Ihr Handicap-Match gegen Shad, Austin und Ladon war eine Offenbarung. Sie nutzen jede Schwäche des Gegners aus und bringen sich so in eine dominante Position."

Claudio Castagnoli: "Wer da wen wann in einer dominanten Position haben will, ist das Frägli!"

Der Schweizer lacht dreckig, als er den bissigen Kommentar gelassen hat. Sterling schmunzelt kurz, spricht dann aber weiter.

Sterling James Keenan:
"Wir müssen aufpassen, Chef. Sie scheinen oft zusammen zu trainieren, sonst wären sie nicht derart direkt. Sie haben sogar schon perfekt einstudierte gemeinsame Aktionen. Davon sind wir wohl meilenweit entfernt."

Doch davon will der Geldmagnat nichts wissen. Mit einer verächtlichen Geste winkt er ab, während die Bedienung ihm endlich das Glas Rotwein bringt. Seinen Unmut verkündend brummt der Schweizer die Dame an.

Claudio Castagnoli: "Das ist mir vollkommen egal. Von mir aus können die beiden jeden Tag 6 Stunden in ihren Betten ringen. Was ich will, ist eine Offenbarung. Wir müssen diese Hunde fertig machen. Gemeinsam. Ich will eine erfolgreiche Bewährungsprobe für den kommenden Pay Per View haben, verstanden?! Ich will das wir brillieren. Wir müssen die Diamanten in diesem Kohlebergwerk sein. Der Mercedes unter den Cadillacs, verstehst Du? Ich will Robert Roode und The Miz schlagen. Ich will ihre versoffenen, arroganten Visagen so tief in die Matte drücken, dass die Augenbrauen kleben bleiben. Sie waren einmal Teil von Rico Constantinos Stable. Doch die Executives Incorporated ist nun meine Gruppe. Und ich will, dass diese beiden Schlangen aus der Geschichte getilgt werden."

Sterling James Keenan:
"Das ist soweit gut und schön, Claudio. Ziele sind wichtig. Aber die Umsetzung umso mehr. Wie gedenkst Du das zu bewerkstelligen?"

Der Swiss Superstar stöhnt auf. Will Keenan es nicht begreifen? Stellt sich sein Angestellter mit Absicht so doof an? Oder ist Sterling vielleicht gar von der Gegenseite bezahlt, um ihm während des Matches in den Rücken zu fallen? Der Schweizer verliert alle Gesichtsfarbe. Seine Hände verkrampfen sich.

Claudio Castagnoli: "Ehm .. sagte ich das nicht? Wir besiegen sie? Ein bisschen Gebrawle, einige schöne technische Aktionen. Ricola Bomb. Eins, Zwei, Drei?! Was ist daran so schwer? Ich will diese Landeier fertig machen, Keenan. Und wehe Du kommst mir dabei in die Quere? Ich dulde keine Verzögerung mehr. Ich will endlich meinen Shot auf den Pure Title. Und den bekomme ich nur, wenn ich keine Rückschläge zu verzeichnen habe. Begreifst Du das endlich? Es gibt keine Frage 'Wie besiegen wir sie?'. Es gibt nur den Verweis darauf, wie eindrucksvoll wir gewinnen. Es ist eine Frage des Willens. Eine Charakterfrage. Es gibt kein Multiple Choice. Es gibt nur den Triumph von Claudio Castagnoli ... und Sterling Joshua Keenan."

Sterling James Keenan:
"James. Sterling James Keenan."

Claudio Castagnoli: "Richtig. Der war es."

Sterling James Keenan:
"Gut, zuviel zur Planung. Sonst noch etwas, was Du mir sagen möchtest, großer Meister?"

Sofort verengen sich die Augen des Schweizers zu Schlitzen. Sein Atem geht pfeiffend und schneidend.

Claudio Castagnoli: "Kein Spott, klar? Keine bissigen Kommentare. Kein Sarkamus. Keine Ironie. Ich will, dass Du Dich auf das kommende Match konzentrierst. Nur auf diesen Kampf zwischen Gut und Böse. Zwischen Talent und Schauspielerei. Zwischen Jesus und ... und ..."

Sterling James Keenan:
"Schon klar. Jesus gegen die Römer? Holzwurm gegen Kreuz? Tischler gegen Steinmetze?"

Claudio Castagnoli: "HÖR AUF DAMIT, KEENAN! ICH MEINE ES ERNST!"

Der Schweizer ist ausser sich. Seine Stimme überschlägt sich und er brüllt seinen Angestellten an. Sofort taucht der Geschäftsführer des Lokals auf. Ein Schild an seiner linken Brust weist ihn als Tony Abrahams aus.

Tony Abrahams: "Bitte Sir, Sie stören die anderen Gäste. Verhalten Sie sich dezent."

Claudio Castagnoli: "Ich störe? ICH STÖRE? ICH STÖRE?"

Sterling James Keenan:
"Jetzt gehts los ..."

Eben noch war der Geschäftsführer um dezente Zurückhaltung bemüht und machte einen auf dienstbaren Bückling, als er plötzlich von der Urgewalt des castagnoli'schen Wutausbruches überrollt wird.

Claudio Castagnoli: "Wie wäre es, Mister Abrahams, wenn ich Ihren depperten Laden kaufe? Und dann lasse ich Sie erst hinauswerfen. Und anschließend diese Kasperlibude abreissen. Vielleicht mache ich vorher auch noch eine städtische Party daraus und zahle jedem Obdachlosen, der hier in die Ecke pisst zehn Dollar? Wie wäre das, hm? Mister Abrahams. Klingt jüdisch. Sind Sie Jude, Mister Abrahams?"

Tony Abrahams: "Ich wüßte nicht, was ..."

Claudio Castagnoli: "Ruhe Ishmael! Du willst doch mein Geld, hm? Ich soll für dieses Beefsteak bezahlen, oder? Und für den Rotwein, der übrigens korkig schmeckt und der eine Nuance zu trocken ist. Und sicher zahle ich auch für den Salat meines geschätzten Freundes Keenan hier. Ich werde auch der reizenden Bedienung ein großzügiges Trinkgeld geben. Und weißt Du, was ich dann mache? Ich werde einige meiner besten Kunden anrufen - alles wohlhabende Leute, die sicher auch einmal nach Detroit kommen. Und denen werde ich von dem kleinen Judenladen erzählen. Dem Pears. Und wie ekelhaft das Essen hier schmeckt. Und das es Kakerlaken unter den Tischen gibt. Und das kleine Judenhaare auf meinem Teller lagen, weil der verdammte jüdische Geschäftsführer seine riesige Nase in Angelegenheiten gesteckt hat, die ihn nichts angehen!!!"

Der Geschäftsführer lässt den Kopf sinken, dreht sich um und geht zurück in sein Büro, während Claudio ein triumphales Lächeln aufsetzt.

Sterling James Keenan:
"Du bist ein schlimmer Anti-Semit!"

Claudio Castagnoli: "Warte ab, was ich werde, wenn unser Match in die Hose geht."

Sterling James Keenan:
"Ich male es mir einfach nicht aus. Wir gewinnen. Punkt."

Claudio Castagnoli nickt seinem Gegenüber zu und winkt dann die Bedienung heran, um die Rechnung zu begleichen. Rings herum beginnen die Gäste zu tuscheln und auf den Schweizer zu deuten, doch den interessiert das nicht im Geringsten. Double-C ist bester Laune und das sieht man ihm an. Er gibt fünfzehn Dollar Trinkgeld. Dann blendet die Szene aus.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Claudio Castagnoli am 20.11.2009 15:45.

20.11.2009 15:28
 
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