Churchtime

Die Aufnahme startet mit einer Aussenansicht auf einen gewaltigen Kirchenkomplex. Ein mächtiger Doppelturm mit fantastischer Ornamentik prägt die Front des Gebäudes, dessen Alter nur schwer einzuschätzen ist. Über dem Kreuzbogen des Eingangsbereich sind lateinische Letter eingraviert. Die Buntgläser entlang der Front zeigen künstlerische Meisterwerke verschiedener christlicher Heiliger. Das satte Grün des Rasens vor dem Gebäude kontrastiert stark mit dem dezenten grau der Architektur. Die obligatorischen Wasserspeier auf den Zinnen der Kirchenflanken vermitteln eine düstere Optik. Beinahe körperlos dringt die Aufnahme durch die schweren Eichenbohlen der Doppeltür. Die riesige Halle dahinter eröffnet den Blick auf zahlreiche Sitzbänke, fein ziselierte Säulentechnik und eine fantastische, riesige Orgel. Alles riecht förmlich nach lebendiger Geschichte und prestigeträchtiger Kulisse. Doch überraschenderweise ist niemand anwesend und das, obwohl die Sonnenstrahlen sich in den wundervollen Fenstern zahlreich brechen.
Und so verlassen dieser riesige Prunkbau religiöser Art auch sein mag, so ist er dennoch nicht verwaist. Die Aufnahme wandert weiter und steuert auf die Stufen zu, die herab zur hiesigen Krypta führen. Dort, tief in den Eingeweiden des Kirchenfundaments, ruhen in steinernen Särgen die sterblichen Überreste etwaiger Berühmtheiten klerikaler Art oder gar adlige Würdenträger. Doch sie sind nicht allein. Eine finstere Gestalt harrt zwischen zwei besonders massiven Sarkophagen aus. Sie trägt einen schlichten schwarzen Mantel mit feinen Webarbeiten am Kragen. Die mittellangen Haare sind mittels diverser Mittelchen zuückgelegt und der finstere Blick ruht auf dem geneigten Betrachter. Leise und rhytmisch atmet der Hüne aus. Jedoch nur, um schlagartig mit einem Monolog zu beginnen.

Kevin Thorn:
"Willkommen in diesem wundervollen Hort des Leids. All die unerwünschten Träume und Flehen, die in den Tiefen des Gesteins verankert sind. O wie sie stets und treu hierher kommen, die frommen Schäfchen .. und wie sie beten, bitten und betteln um zu bekommen, was sie sich sehnlichst wünschen. Und dann ... geschieht nichts. Sie leben fürderhin mit ihren unerfüllten Träumen. Die höheren Mächte haben keinerlei Interesse daran, unwürdigen Bittstellern etwaiges Flehen zu erfüllen. Sie giert es nach anderen Dingen ... nach mehr Macht, mehr Einfluß und mehr von allem. Und damit schließt sich der Kreis langsam. Denn so wie die Höheren danach streben, ihre Vervollkommenheit zu beweisen .. so gibt es dort draussen .. im Lande der UPW ... Kräfte und Mächte, die sich beweisen wollen und müssen. Dies ist gut so. Dies ist der Lauf der Dinge. Der Kreis des Schicksals. Zeit den Kreis zu schließen ..."

Während der Urban Predator spricht, streicht er mit den Fingern der rechten Hand über den glatt geschliffenen Deckel des Sarges. Ein Lächeln zuckt über das Anlitz des Finsterlings. Dann ertönt die dunkle, rauchige Stimme erneut.

Kevin Thorn:
"... denn bei der kommenden Auseinandersetzung zwischen dem Jäger und der Beute, betreten zwei neue Spieler das Spiel. Kennedy, der Ausrufer wird auf Seiten des Feindes mitstreiten, während man mir den McGuinness als Verbündeten aufdoktriniert hat. Was für eine nette Geste der Obrigen. In einem munteren doppelten Wettstreit. Beobachtet und geregelt vom Tyrann höchstelbst: Bischoff. Der, der Cage die Möglichkeit gab, mich meiner Krone zu berauben. Und dennoch ist der eigentliche Hauptverursacher nicht zugegen. Castagnoli fehlt. Ihn zu richten, vertage ich somit um eine unbestimmte Zeit. Doch die Stunde des Schweizers wird kommen .. und dann werden ihn seine Lakaien nicht mehr beschützen. Er wird sich hinter niemandem verstecken können. Sein Untergang ist beschlossene Sache. Frohlocket, hörige Zuschauer .. denn ich predige sein Schicksal."

Spottend und verächtlich breitet der Hüne die Arme aus, um seine kurze Ansage zu bekräftigen. Während er sie wieder sinken lässt, spricht The Avatar of Violence weiter.

Kevin Thorn:
"Doch zur Bestandsaufnahme, wertes Publikum ..."

Der sonst so bitterernste Düsterling klopft verspielt auf einen weiteren Grabdeckel und kichert zaghaft.

Kevin Thorn:
"... Cage. Der glückliche Held der Massen. Der strahlende Gladiator mit dem stetigen Glück Fortún. Doch genau dieses magische Karma ist aufgebraucht. Es ist an mir die Dinge wieder zu ordnen. Es ist an mir, zu verfügen, was rechtens ist. Um ihm zu nehmen, was nicht ihm gehört. Die höchste Krone dieser Gefilde .. der goldgeschmückte Gürtel, der so profan Pure Heavyweight Title genannt wird. Es ist nicht, dass ich meinem alten Feind nichts gönnen würde ... weit gefehlt. Ich gönne ihm jedweden Triumph ... denn dadurch erhalten Siege einen höheren Stellenwert. Je ruhmvoller der Feind, desto ehrbarer der Triumph. Das verleiht der bevorstehenden Schlacht einen gar güldenen Glanze. Einen besonderen Stellenwert. Und je höher das Ansehen der Streiter ... umso begieriger ist das Volk. Es drängt sie, der schmachvollen Unterwerfung eines der Krieger beizuwohnen. Und bald schon werden sie ansichtig, wie Cage den höchsten aller Stürze erlebt. Ich werde ihn von der höchsten Zinne der höchsten Festung werfen, die je erschaffen wurde."

Abermals legt der Urban Predator eine kurze, kreative Pause ein. Dann fährt er erneut fort.

Kevin Thorn:
"Und dann sein plötzlicher Freund. Sein bereitwillig zur Seite geeilter Kumpane. Der Mann, der sich zuerst in den munteren Zweikampf mischte: Ken Kennedy. Der frivole Marktschreier. Der schambefreite Troubadour bar jedweder Scham. Die Frage die sich stellt, ist die nach dem 'Warum'. Natürlich kann und wird es nur die Gier nach dem Golde sein .. der Lockruf des Mammon und der Anerkennung. Doch ist dort auch der offengelegte Wunsch nach Rache am Tyrannen. Nun gut ... soll der Großschnäuzige bekommen, was er will. Doch nicht auf meine Kosten. Die Grenze, die es zu überschreiten gilt, trägt den Namen Thorn. Und die meinige Grenze ist massiv befestigt. So wird der jähe Vormarsch des Rebellen einen demotivierenden Rückschlag erhalten. Versuch Dich erneut an einem Versuch .. zu gegebener Zeit. Zu passiger Zeit. Zu angemessener Zeit."

Der Shaman of Dominance grinst feist wölfisch in die Kamera und lässt den Kopf knackend kreisen. Dann wieder diese rauchige, dunkle Stimme.

Kevin Thorn:
"Überschattet wird der kommende Kampf von der Schirmherrschaft des Tyrannen Bischoff. Er ist es, der die Geschicke lenken soll und die Regeln setzen. Dann wird es ein wildes Chaos der Formlosigkeit. Niemand wird den Verlauf der Schlacht durchblicken. Jeder wird jeden angreifen und niemand wird zurückstecken. Das erhält auch keine Besserung durch die Teilnahme seines exekutiven Lakaien McGuinness. Was genau eben jener im Spiel der Großen zu suchen hat, ist mehr denn fragwürdig. Hier ... in diesen Sphären sind andere Kräften am werken, als simples Aufbegehren und Skrupellosigkeit. Er wird mir zu Seite stehen .. nun gut .. ein Umstand der sich nicht verhindern lässt. Doch werde ich mich seiner Dienste nur im äußersten Falle bedienen. Das Tandem Cage und Kennedy vermag ich auch alleinig zu fällen. Denn ich bin der Jäger .. der fleischreissende Wolf. Der ultimative Krieger .. genährt von der Gier nach Erfolg .. angetrieben von der Sucht nach Überlegenheit. Gestärkt von dem Gefühl der Unterwerfung. Das sind meine Stilmittel. Das sind Kräfte, derer ich mich bemächtige. Und das sind Fähigkeiten .. wie sie die großen Gottheiten an ihre Heiligen vergaben."

Abschließende Worte des erfolgreichsten UPW-Superstars aller Zeiten. Breit lächelnd fixiert er die Kamera und streicht mit den Fingern über weitere Sargdeckel aus Fels. Dann blendet die Szene aus.


~fade out~

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