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Goldust
Gast


(Very) Low Budget Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Das Bild ist etwas wackelig, die Kulisse ist trist. Das Auge der Kamera starrt starr ins Leere. Kisten stehen herum, aus denen verschiedene Dinge aus Plastik hervorschauen, die sehr an Kinderspielzeug erinnern. Auf einem großen rollbaren Kleiderstecker ganz hinten in der rechten Ecke dieses Bildausschnitts hängen einige Sachen, die man mit etwas gutem Willen wohl als Kostüme einstufen kann. Dann kommt endlich Bewegung in die triste Szene. Von links tritt Goldust ins Bild, sieht mit mehr oder weniger fachmännischem Blick in die Kamera, fährt eine Hand aus, in der sich ein weißes Tuch befindet, und beginnt hektisch über die Linse zu reiben, während er immer wieder zart darauf einhaucht. Die Kamera wackelt daraufhin bedrohlich, offenbar ist sie nur auf einem Stativ montiert. Nach getaner Arbeit tritt Goldust einen Schritt zurück und betrachtet sein Werk. Er nickt kurz, dann bewegt er sich um die Kamera herum, verschwindet aus dem Bild. Wieder wackelt das Stativ, auf das sie montiert ist, dann erscheinen plötzlich rechts zwei Hände, die ein Viereck bilden - die Hände eines Regisseurs, der versucht, einen Szenenausschnitt zu visualisieren. Eine Sekunde später kommt Goldust wieder hervor, diesmal mit einem Megaphon bewaffnet. Langsam hebt er es an seine schwarz geschminkten Lippen.

Regisseur-Goldust: ”Alle auf ihre Plätze. Wir beginnen mit der Aufnahme. Denkt daran, unser Budget ist… etwas limitiert. Wir haben nur eine Aufnahme.”

An wen genau er diese kurze Ansprache richtete, ist zunächst nicht ersichtlich, schließlich scheint außer ihm niemand hier zu sein. Dieser Verdacht erhärtet sich noch, als Goldust schließlich zu dem Kleiderständer in der Ecke geht und sich eilig etwas braunes überwirft, dass entfernt an eine Mönchskutte erinnert. Das Kleidungsstück hat offenbar schon besserer Tage gesehen, ist an allen Ecken und Enden zerschlissen und weist die typischen kleinen Löcher auf, die an allen Textilien zu finden sind, sofern sie über einen gewissen Zeitraum in von Motten bewohnten Gebieten aufbewahrt wurden. Alles in allem nicht sehr glamourös und es beschleicht einen der Verdacht, dass der Ausspruch “etwas limitiert” hinsichtlich des Budgets doch stark untertrieben war. Postwendend folgt ein weiterer Beweis für diese These. Denn Goldust zieht aus einer der herumstehenden Kisten einen kleinen Kassettenrekorder hervor, der an einigen Stellen bereits mit Klebeband notdürftig repariert worden war und seine Aktualitätsphase irgendwann gegen Ende der 1970er Jahre gehabt haben dürfte. Vorsichtig, als habe er Angst, allein durch die leichteste Berührung könne das Gehäuse des Geräts sich in seine Bestandteile auflösen, betätigt Goldust eine Taste und kurz darauf ist ein metallenes Scheppern zu hören, das sich nur mit sehr viel Mühe als die Titelmelodie von Star Wars erkennen lässt. Noch vorsichtiger, als er die Taste betätigt hat, stellt der “Regisseur” das Wunderwerk der akustischen Abspieltechnik auf dem Boden ab und greift sich aus einer anderen Kiste ein Pappschild, auf dem alle notwendigen Details geschrieben stehen, die sich ursprünglich zu Beginn eines Filmes als Grafik auf der Leinwand befinden. In krakeliger Schrift steht geschrieben:

Shattered Dreams Productions
24 Carat Pictures
proudly Presents

A Shattered Dreams
Production



Unbeholfen wird das Pappschild herumgedreht, offenbar war das Budget sogar für ein zweites zu low.

SNAIL WARS
Episode 3457
The Fall of Darth Abyss


Für einige Sekunden wird das Schild so ins Bild gehalten, dann schleudert Goldust es mit einer schwungvollen geste von sich und begibt sich schnellen Schrittes hinter die Kamera.

Regisseur-Goldust: ”Das letzte Duell, Szene 1, Take 1. Der Held, Luke Warmwater, ist zusammen mit seinem Mentor, dem ebenso legendären, wie weisen, wie altersdementen Yeti Opi Wahn. Opi Wahn hat auch einen Nachnamen, allerdings hat er diesen schon lange vergessen. Gerade spricht er mit seinem wackeren Schüler über das bevorstehende gefecht gegen die größte Bedrohung des UPWersiums. Den schrecklichen, alles zerstörenden Syph-Meister, Darth Abyss. Und…. Action!

Kaum ist das letzte Wort ausgesprochen, spurtet Goldust hinter der Kamera hervor, stolpert dabei fast über den Saum seiner viel zu langen Kutte - was bei der Größe von Goldust etwas heißen will - und nimmt theatralisch Aufstellung. Sein Gesicht ist nach rechts gewandt, offenbar muss man sich dort seinen Gesprähspartner vorstellen.

Opi-Wahn_Goldust (den Blick verträumt über die Schulter seines imaginären Gesprächspartners hinweg in die Ferne gerichtet): ”Sage mir, mein furchtloser Schüler: Hörst du die Vöglein singen? Sie singen gar so hell! Etwas Dunkles und Bedrohliches hat sich über die Welt gelegt, ein Schatten, der… der… alles überschattet. Schwere Zeiten stehen uns bevor. Syphilitiker haben weite Teile des UPWersiums erobert, der dunkle Saft ist allgegenwärtig. Wir müssen schnell… schnell… Ich weiß nicht, was wir müssen, aber wir müssen es schnell tun.”

Psitonswechsel. Ein Schritt nach rechts, das Gesicht nach links drehen.

Luke-Warmwater-Goldust (tuckig säuselnd): ”Hach, Meister Opi Wahn. Die Syph, wir müssen Sie aufhalten. Koste es, was es wolle. Darth Abyss muss fallen, wenn wir unsere orgiastischen Bestrebungen das UPWersium dauerhaft zu vereinen durchsetzen wollen.”

Erneut wechselt Goldust unbeholfen die Position.

Opi-Wahn-Goldust: ”Handle nicht überstürzt, mein warmer Schüler. Darth Abyss hat nicht nur von dem dunklen Saft gekostet. Er ist in ihn hineingetaucht und ist eins mit ihm geworden. Schon lange hat er den Bezug zur Realität verloren und sich immer mehr mit der klebrigen Substanz besudelt. Und das macht ihn gefährlich, junger Schüler. Er hat keinerlei Skrupel, wenn es darum geht, seine Macht zu erhöhen. Sieh dich um! Sieh auf den wunderschönen Horizont von Taktatuka!”

Mit einer weit ausholenden Bewegung lässt Goldust seinen Arm über das schweifen, was wohl der Horizont von Takatuka ist und in Wahrheit aus nichts anderem besteht, als aus grauen Betonwänden. Dann, mit einem resignierten Seufzen, wendet er sich wieder dem imaginären Luke Warmwater zu.

Opi-Wahn-Goldust: ”Sieh es dir an, junger Caravan. All das wird vergehen, wenn du nicht weise und entschlossen genug bist, dem dunklen Lord Einhalt zu gebieten. Du bist unsere letzte Chance.”

Plötzlich tritt Goldust einige Schritte in den Hintergrund und fällt dort auf die Knie. Er zieht die Arme ein und hält dabei die Ärmel seiner Kutte fest, um diese mit zurückzuziehen. All das scheint wohl kurze Arme zu symbolisieren. Dann zieht er einen Plastik-Gehstock aus einer Kiste hervor und hoppelt auf den Knien wieder auf die Kamera zu. Als er etwa dort ankommt, wo kurz zuvor die beiden andren Charaktäre standen, springt er wieder auf die Beine und nimmt Opi Wahns Position ein.

Opi-Wahn-Goldust: ”Meister Jogurt! Ich dachte, ihr wäret auf Krokusblüte gefallen!”

Zurück auf die Knie, die Stirn in angestrengte Falten legen.

Meister-Jogurt-Goldust: ”Jaaa.Gefallen ich bin! Die Knie aufgeschürft mir habe. Luuukeee! Bereit du sein für dein Treffen mit Abyss. Stark der Saft strömt durch deine Adern. Standhaft du musst sein. Sehr sehr standhaft, haha. Immer bedenken du musst, du sein unsere Zukunft. Die Chance, die wir nicht haben. Ahhh. Müde ich bin. Schlafen ich muss. Meister Jogurt nach Hause telefonieren.”

Erneut springt Goldust auf, geht zügig hinter die Kamera.

Regisseur-Goldust (ärgerlich raunend): ”Falscher Film, du Dödel!”

Unbeirrt kehrt Goldust vor die Kamera zurück, sinkt wieder auf die Knie, greift in eine der Kisten, aus der nichts hervorlugt und zieht ein Glas mit einer dickflüssigen weißen Flüssigkeit hervor, die hoffentlich Milch ist.

Meister-Jogurt-Goldust: ”Gehen du musst nun. Stolz machen du uns wirst. Vertraue auf den Saft in dir. Höre, wohin dich führen er wird. Noch einen Schluck Saft du nehmen sollst.“

Mit einer beeindruckenden Geschicklichkeit kriegt es Goldust nun fertig, das Glas mit Hoffentlich-Milch von der linken in die rechte Hand zu nehmen, wobei er gleichzeitig aufsteht und sich in Warmwater-Position dreht, so dass man, vorausgesetzt, man hat einiges an Alkohol konsumiert, tatsächlich annehmen könnte, als habe eine Person das Glas an eine andere gereicht. Der tapfere Held blickt gerührt auf das Glas, hebt es dann an seine Lippen und trinkt das, was hoffentlich Milch ist, auf einen Zug in sich hinein. Mit einem enthusiastischen Ahhhh lässt er das Glas dann sinken und stellt es auf dem Boden ab.Ein letzter Blick auf seine beiden Mentoren, dann dreht er sich um und geht aus dem Bild. Offenbar ist er hinter der Kamera vorbeigegangen, denn plötzlich taucht er von der rechten Seite wieder auf, nimmt Opi Wahn Position ein und blickt sich selbst verträumt hinterher.

Opi-Wahn-Goldust: ”Möge der Saft mit dir sein, junger Caravan!”

Einen Moment noch bleibt er stehen und verharrt in seiner Pose. Dann verschwindet er abermals hinter der Kamera.

Regisseur-Goldust: ”Und… Schnitt! Gar nicht schlecht. Gar nicht schlecht. Ich denke als nächstes sollten wir…”

Ein Piepsen ist zu hören.

Regisseur-Goldust: ”Was ist das?”

Abermals jenes Piepsen, dann gleich noch einmal. Das Bild wackelt, Goldust blickt offenbar durchs Objektiv und sieht nun, was auch die Zuschauer schon gesehen haben dürften. Low Batterie.

Regisseur-Goldust: ”Ach nein. Nicht gerade jetzt! Ach du Schei… “

Dann nichts mehr. Das Bild ist schwarz, der Ton verstummt. Wieder einmal ist der Welt ein cineastisches Meisterwerk aus Budgetgründen verloren gegangen. Ist es schade darum? Man weiß es nicht…

21.03.2010 21:45
 
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