und der Vorhang fällt...

»Schon seit Jahrtausenden gibt es Orte an denen von Menschen fiktive Welten geschaffen werden und andere Menschen freudig an diese Orte strömen und sich in das Nichtreale flüchten. Dort vergessen sie ihre alltägliche Probleme, wie den Stress auf der Arbeit, den Streit mit der Ehefrau, den Konflikt mit dem Nachbarn, die Probleme mit ihren Kindern und was sie sonst noch so belastet. An derartigen Orten identifizieren sie sich mit Personen, die über die Fähigkeiten verfügen nach denen sie streben und das vollbringen, was sie selbst gerne vollbringen würde. Oder die Realität wird mit Witzeleien erträglich, dass was einem belastet wird auf überzogen dargestellt und so lächerlich gemacht. Doch auch in diesem Fall wird etwas fiktives erschaffen, etwas was nicht real ist und die vorhandenen Probleme in keinster Weise reduziert. Solche Orte legen einen Schleier über die Realität und verbergen die drohenden Problemen.«

Eine tiefe, dunkle Stimme spricht aus dem Nichts, man sieht lediglich allumfassende Schwärze und es fällt schwer den Sprecher zu identifizieren. Er hat seinen Worten einen bedrohlichen, hasserfüllten und wutgeschwängerten Klang gegeben, vor dem inneren Augen manifestieren sich Bilder von düsteren Schurken, dämonischen Despoten die mit einer gewaltigen Streitkraft die Apokalypse über das Land bringen. Doch bevor einem Namen in den Kopf schießen, verschwindet langsam die Schwärze des Kamerabildes und man sieht deutlich wie sich ein Bild abzeichnet. Zu sehen ist eine kleine Bühne aus Holz die größtenteils von einem schweren, dunkelroten Stoffvorhang bedeckt wird. Aber der Vorhang verweilt nicht lange auf der Bühne sondern wird schon nach wenigen Sekunden von einer unsichtbaren Hand zur Seite geschoben. Zum Vorschein kommt eine wahrlich monströse Gestalt. Dabei handelt es sich um keinen Geringeren als den Ultimate Paingiver Abyss, der Koloss trägt seine dunkle, ärmellose Stoffweste, seine typische Hose aus schwarzem Leder und Stiefel, die auch aus schwarzem Leder gefertigt sind, dies ist beim Schuhwerk aber deutlich härter und schwerer. Das Gesicht des hünenhaften Düsterlings wird von einer dunkelroten Halbmaske zum Teil bedeckt, ein Großteil des Restes wird von den ungebändigten, wilden Haare des Riesen verdeckt und verleihen dem Erscheinungsbild des Akolythen der Finsternis einige furchteinflößende Nuancen. Der Titan hat seinen Blick stur auf die Kamera gerichtet und in den kohlrabenschwarzen Augen des Kriegers kann man das Feuer ungezähmten Hasses, dessen Flammen von einer schrecklichen Manie genährt werden. Lodern sehen. Den Rücken hat der Geber der Schmerzen gerade durchgestreckt und die tödlichen Hände ruhen locker an der Flanke des Monsters, während dieses mit einigen, kleinen Schritten auf der Bühne umherwandert, dabei aber keine Sekunde die Kamera aus den Augen lässt.

»Goldust ist einer der Meister der Fiktion, er kann geschickt ein Schauspiel inszenieren und so von seiner eigenen Schwäche ablenken. Er greift sich einen kleinen Teil aus der Maschinerie der Vernichtung, stellt ihn auf eine übertriebene Art und Weise dar und sichert sich so die Sympathie das lachenden Pöbels. Dabei wird aber vollkommen außer Acht gelassen, wie die Maschine eigentlich im Gesamten funktioniert. Dies weiß der Blender Goldust sehr gut, schließlich habe ich es schon dutzende Male demonstriert, doch davor fürchtet er sich. Also schafft er sich eine fiktive Welt und flüchtet sich in diese. In seiner Welt muss er sich nicht mit den harten Fakten auseiandersetzen, damit das ich ihm physisch gewaltig überlegen bin, dass er seit seiner Rückkehr mit nur sehr spärlichen Erfolgen aufweisen kann, ich hingegen aber eine dominierende Kraft bin, die schon viele Gladiatoren, deren Fähigkeiten die von Goldust überragen, vernichtet habe. Dies konnte er in seiner Traumwelt unberücksichtigt lassen, doch im Ring ist das nicht möglich. Dort wird er meine eisernen Fäuste nicht wegparodieren können, kein Witz kann meine Würfe abwehren, kein Spott vermag es meine Rüstung zu durchbrechen. Goldust ist nicht in der Lage mich zu schlagen.«

Wie bei einem Crescendo fängt Abyss bei seinem Vortrag leise an und steigert dann seine Lautstärke immer weiter bis zum finalen Höhepunkt, an dem er seine Wut über Goldusts albernes Verhalten ungehemmt herausschreit. Danach stoppt er kurz und legt eine Pause ein, in der er sich wieder beruhigt, neue verbale Kannonaden überlegt und diese dann auch sofort abfeuert.

»Jemand wie Goldust liebt das Blendwerk, sich mit seinen Perücken, goldenen Anzügen, Make-Up ähnlichen Accessoires ein anderes Aussehen zu verleihen, über sein Alter hinwegzutäuschen und seine Schwäche zu kaschieren. Doch ich erkenne die wahre Gestalt des Blenders, ich weiß was für ein dekadentes, 43-jähriges Wurm er ist. Goldust hat seinen Zenit schon lange überschritten und bei Insanity werde ich ihm dies verdeutlichen. Ich werde seine müden Knochen brechen, seine Camouflage zerreißen und ihn endlich in Rente schicken. Lange genug hat er den Pöbel ungehindert geblendet, nun hat er sich in seiner unermesslichen Arroganz, mit mir dem Ultimate Paingiver, angelegt und dadurch eine Welle der Vernichtung ausgelöst. Diese wird sich bei Insanity zu einer wahren Sturmflut auftürmen und den alten Goldust in sein Grab spülen!«

Die Stimme des Monsters verstummt nun und das Kamerabild tut es daraufhin dem hünenhaften Düsterling gleich. Was bleibt ist das Bild eines Abyss, dessen Zorn Goldust ganz offensichtlich auf sich gezogen hat und deswegen bei Insanity auf ein hasserfülltes Monster treffen wird, was erst dann ruhen wird, wenn es Goldust zerstört hat.

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I have a dream...