Deine Kabine? Meine Kabine!

Es ist ein kühler Abend. Die Sonne ist seit langem verschwunden, der Mond zog sich wie einen Flaschenzug hoch in den Himmel um seinen Kollegen abzulösen. Vor der Halle ist es ruhig, denn der große Betrieb ist bereits vorbei. Lediglich das Putzpersonal und diverse Verantwortliche treiben sich noch draussen herum um von einem Punkt zum anderen zu gelangen damit der morgige Tag reibungsloser verlaufen kann. Selbstverständlich bringt es nicht viel, denn niemals wird etwas reibungslos verlaufen. Eine schattige Gestalt kommt von der Strasse auf das Firmengrundstück gelaufen. Sie trägt einen dunklen Mantel der im Wind zu wehen weiß. In seiner Hand trägt er eine größere Tasche. Als sie näher kommt und das Licht langsam sein Gesicht berühren wird deutlich um wen es sich handelt. Es ist der R-Rated and by God Created Superstar - Edge! Ein weiteres Mal... Aber dieses Mal wirkt er verändert. Es scheint als ob dieser hier tatsächlich vorhat die Nekropole der UPW zu betreten. Seine Füße sind schwer von dem weiten Marsch aus der nächsten Stadt hierher. Es gäbe natürlich noch motorisierte vierrädrige oder zweirädrige Mittel, aber das wäre unter seinem Niveau. Ein Mitarbeiter kommt gerade aus der Eingangstür. Als er Edge erkennt hält er ihm die Tür auf. Nichtssagend, lediglich mit einem halbherzigen Nicken bedankt er sich ehe er die Augen genervt zur Seite rollt als er hindurch trat. Als die Tür hinter ihm zu fällt bleibt er stehen, streckt den Rücken gerade um die benötigte Kraft zum Tragen der Tasche minimierend zu verlagern und überblickt nachdenklich den halbleeren Korridor der bis ins unentliche Schwarz am Ende des Weges reichte. Das war also sein neues Zuhause.

Diesen Ort wird er also eines Tages als Champion regieren. In diesem Korridor werden die Mitarbeiter ihn dann auf Knien begrüßen wenn er jeden Tag wiederkehrt. Der Gang ist vielleicht etwas eng für seinen Geschmack, vielleicht müsste er es dann etwas renovieren und die Wände verschieben damit mehr Personal Platz findet um ihm zu huldigen. Mit einem sanften Grinsen bewegt er sich weiter und schaut sich die Promo Poster der UPW für die kommenden Shows an. Dies sollten also seine Gegner sein. Es enttäuschte ihn, dass so viele Namenlose dabei waren die in der Vergangenheit kaum an Aufmerksamkeit gewinnen konnten. Nicht so wie Edge der eine steile Karriere nach der nächsten begann. Das Geld häufte sich und so langsam wusste Edge kaum noch wohin damit. Also war es nicht verwunderlich, dass er sich nach einer Herausforderung sehnte. In dieser Liga, mit einem unterbezahlten Job, wird es sich ausgleichen können. Und hat er es in der UPW geschafft, tja, dann kann sich Dixie Carter und ihre farblosen Clowns warm anziehen.

Die ersten Schritte fielen leicht. Der Ort wirkt ebenso vertraut wie unbekannt, aber an einen solchen Ort würde sich Edge erinnern. Dennoch wird er das Gefühl nicht los hier schon einmal gewesen zu sein. Oder war es nur ein Traum? Belanglos. Einige Gesichtslosen laufen ihm über den Weg, aber keine davon waren ihm bekannt. Sie sind nunmal Nutzvieh und jenseits seines Interessengebiets. So weigerte er sich auch kategorisch sie nach seiner Kabinennummer zu fragen. Er würde es schon selbst finden und wenn er sich irgendeine belegte aussuchen muss. Nach wenigen Minuten verliert Edge die Lust weiter zu laufen. Die Füße begannen zu schmerzen und eine Dusche wäre perfekt. Hinzukommend hatte Edge bald wieder etwas R-Rated Passion zu vergeben. Wer wohl dieses Mal in seine Fangarme laufen würde? Auch das wird ihm egal sein. Er ist flexibel und genießt die Alternativen. So hat er auch kein Problem damit sich die nächstgelegene Kabine auszusuchen und sie als seine zu besetzen. Er stellt die Tasche vor der Tür ab und will sie öffnen. Aber sie ist verschlossen. Genervt schaut sich Edge um und holt eine Spielkarte hervor und versucht damit die Tür zu öffnen. Einfach in den Türschlitz, das Schloss suchen, wo ist die Schräge? Ah, da war sie. Jetzt die Karte etwas knicken und drücken und zack! Verdammt! Doppelt abgeschlossen! Entnervt schlägt er seine Faust gegen die Tür und wirft sich anschließend mit dem Rücken dagegen. Wieder schaut er sich nach Zeugen um, aber niemand hat ihn gesehen, zumindestens den er bemerkt hätte. Besorgt faltet er die Karte wieder zurecht und holt eine zweite und eine Haarspange aus der Tasche. Gerade als er sich umdrehen wollte um einen zweiten Versuch zu starten wird er plötzlich von der Seite angesprochen woraufhin er sich aufs minimalste erschreckt und ruckartig wieder mit dem Rücken gegen die Tür knallt.

off*
free4all

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Es ist eine Gestalt von bullig-grobschlächtiger Anmut. Düstere Gesichtszüge, gepaart mit tief in den Höhlen liegenden Augen. Ein zum Flaum degradierter Wangenbewuchs zeugt von den Wirrnissen der letzten Wochen. Der sonst so säuberliche gestutzte Kinnbart ist verwachsen und wildwuchernd. Mittellange Haare legen sich strähnig nach hinten. Schwarzblaue Kleidung, verdeckt von einem schweren, nietenbesetzten Ledermantel dienen als Schutz vor Wind und Wetter. Dem geneigten UPW-Zuschauer ist dieser Mann geläufig als amtierender, wenn auch titelloser Pure Heavyweight Champion. Dem einfach gestrickten Wrestling-Fan ist dieser bisweilen brutale Mann bekannt als Kevin Thorn, dem Urban Predator der UPW. Der Atem des Mannes geht pfeiffend ... sein Brustkorb hebt sich unter dem Mantel unruhig. Seine Rechte liegt auf der Türzage, sein Blick ruht bedeutungsschwer auf dem Neuankömmling. Die Stimme seines Gegenübers ist rauchig, kratzend und gepresst.

Kevin Thorn: "Wie schon so oft als kehrt der verlorene Sohn zurück? Bereit um sich im Gunst des Glückes zu suhlen ... und abzugreifen was von der Tafel der Erfolgreichen abfällt. Ein gewagter Schritt, Glücksspieler."

Ist das Spott? Oder Hohn? Oder bedient sich der Urban Predator neuerdings etwas, was man in der Moderne als Ironie bezeichnet? Weder noch will einem scheinen. Eher drängt sich der Verdacht auf, dass die permanenten Macht- und Possenspielchen von Jeff Hardy, dem UPW-Joker, fruchten. Vom direkten, vom harschen, vom kompromisslosen Kevin Thorn ist wenig bis nichts geblieben. Der Hüne bedient sich nun Elemente, für die er sonst nur wenig Sympathien hegte. Die linke Hand, verziert von entstellenden Kratzern und blutigen Schrammen, fährt kratzig-schabend über sein Kinn. Die dunklen Augen wandern unstet umher. Dann wieder diese verstörende Stimmlage.

Kevin Thorn: "Was Du hier auch suchst ... Du wirst es nicht finden. Missgunst, Leid und Frevel halten diese Gefilde in ihren nasskalten Klauen ... geh, solange ihr Interesse noch brach liegt."

Was für eine seltsame Warnung. Eine Warnung von jemandem, der sonst jeden mit Freude in Leid und Trauer stürzt. Eine Warnung vom Messiah of Agony ... der ehemaligen Most Domimant Force in UPW. Der mehrfache Champion ist nicht mehr, was er einst war ...

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Edge rückt seinen Mantel zurecht wobei er die Klammer elegant in der Manteltasche verschwinden lässt. Er schaut einen Moment zur Tür, dann zum großen Berg von Mann vor ihm. Nervös lässt Edge nebenbei die beiden Karten um die Fingerkapseln tanzen ehe er sie sich mit einem prüfendem Blick vor Augen führt. Kreuz 7 und Herz König. Das Ergebnis scheint ihn nicht zu begeistern. Nach einer kurzen Denkpause schiebt er sich die Karten in den Ärmel und schaut gelassen umher während er sich vorsichtig dem Urban Predator nähert

Edge: "Missgunst bekomme ich jeden Tag zu spüren, Leid wiederfährt mir ständig und der Frevel verfolgt mich wie ein Haustier... Scheint als befände ich mich endlich in einer gewohnten Umgebung. Du kannst dir nicht vorstellen wie grausam diese Welt zu harmlosen Spielern wie mir ist. Nur wegen ein paar Cents, einem Stapel Karten und einem Satz Chips..."

Der Kanadier zuckt die Schultern und rollt genervt die Augen bei dem Gedanke an welchen primitiven Orte er bereits gespielt hat. Das Wrestling war natürlich nicht zu vernachlässigen. Die schönsten Momente in seinem Leben wurden immernoch dort geschrieben und es war Zeit aus diesem Talent nun endlich einen größeren Gewinn zu schöpfen. Aber es fehlte noch ein Ziel vor dem Auge... Die Vision war durchgeplant, das Endstadium ausgemalt, doch die Art und Weise mit all ihren Prioritäten ließ Edge erst einmal offen. Wie im Kartenspiel... Das Glück und das Timing mussten nur stimmen

Edge: "Ich werde mich einleben. Aber wie kommt es, dass jemand wie du den Funken von Besorgnis einer unwichtigen Person wie mir entgegenbringt?"

Gespannt starrt Edge zu seinem Gegenüber. Es verwunderte ihn schon etwas, auch wenn er sich nicht genau um den Status seines Gesprächspartners bewusst war. Allerdings konnte er sich schon denken wie die Antwort aussehen könnte

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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Edge am 22.05.2009 02:07.

Eigentlich erfrischend. Erfrischend in dem Sinne, dass dieser potenzielle Neuanfang vom blondhäuptigem Edge nicht mit überheblicher Selbstdarstellung beginnt. Es fehlt der Hinweis auf Unbesiegbarkeit ... sowie das übliche inhaltlose Geschwafel. Der Urban Predator schmunzelt. Das wiederum lässt die Bartstoppeln am Hals über den Kragen seines Mantels kratzen. Beinahe routiniert greift er auf Höhe seine Hüften ... dort wo zuletzt die zwei höchsten Gürtel der Promotion umgeschnallt waren. Einen, den Ultimate-X-Title, verlor Thorn aufgrund eines Office-Entscheides ... den anderen, wichtigeren Titel, konnte Jeff Hardy stehlen, ohne Thorn zu besiegen. Seine Hände greifen ins Leere, was ihm sofort eine Zornesader auf der Stirn entlockt.

Kevin Thorn: "Lass es mich eine Suche nach Besitz nennen. Und die Warnung eines entthronten Meisters für einen anderen. Nicht mehr, nicht weniger."

Für solcherlei Hilfe und Freundlichkeit ist der Avatar of Violence eigentlich nicht bekannt. Das ehemalige Sadistic-Brood-Mitglied schnauft verächtlich aus. Doch es scheint nicht seinem Gesprächspartner zu gelten ... eher einem unsichtbaren Dritten. Abermals fährt er sich mit der verletzten Hand durchs Gesicht.

Kevin Thorn: "Es mag ein Hauch von Schicksal sein, der mich hergeführt hat. Vielleicht aber auch nur profaner Zufall. Oder gar ein boshafter Schalk von einem der hiesigen Tyrannen. Entnimm meinen Worten soviel Weisheit, wie Du brauchst ... doch hüte Dich für den wirklich wahnwitzigen Spielern in diesen Gefilden. Man fällt ihnen schneller zum Opfer, als man denkt."

Schwermütig und niedergeschlagen wirkt der hünenhafte Mann. Von den permanenten Psychospielchen des Jokers sichtlich in Mitleidenschaft genommen.

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Edge belächelte die Anstandsratschläge seines Gegenübers die die grundlegenste Regel des Business wiedergab. Es war immer wieder interessant wie sich der Verlust einer selbstgesetzten Priorität auf eine maskenhafte Person auswirken konnte. Der Schmerz kratzte an der erhofften Unantastbarkeit. Vorhaben und Pläne fließen einem wie geschmolzenes Eisen durch die Hände, wo es zuvor doch noch so stark und geformt auf seinen Einsatz wartete. Mit einem kurzen Kopfschütteln wirft er die schadensfrohen Gedanken von sich und massiert einen Augenblick lang seine Schläfe wobei er sich die Karten vor Augen hält. Es war verführerisch dieser Konversation mit einem verrostenen Deckel zu verzieren und wie eine Cola Dose heftig zu schütteln aber welchen Ruhm könnte ihn erwarten? Der Kerl vor ihm wirkte wie ein Metallschrank, seine Verletzungen wiesen auf eine harte Gangart hin und die Wahl seiner Worte klangen gedämpft. Es würde womöglich nicht viel benötigen um dem Mann mit dem grazilen Gesicht zu physischen Angriffen zu bringen. Und Edge hatte wirklich keine große Lust für jemand Unbekanntes die Rechnungen zu bezahlen. Daher neigte er dazu dem Großen erst einmal, bei den Selbstverständlichkeiten die Edge sowieso schon wusste, zuzustimmen und weiter die Reaktionen des Predators zu beobachten ehe er sich aus dem Fenster lehnen konnte.

Edge: "So ist das Leben, nicht wahr? Es gibt Fairness. Es gibt Ehre. Stolz, Respekt, Glück, Freiheit, Recht und natürlich den Sieg. Jeder legt seine Prioritäten anders aus, damit muss man leben. Wer damit nicht zurechtkommt hat wohl das falsche Geburtsjahr... oder die falsche Spezies ausgesucht."

Schlenderte der Kanadier etwas umher und spricht die Worte gelassen in der Hoffnung, dass diese jene sind, die Thorn am ehesten hören wollte und damit aufhört dem Neuzugang, wie einem Grünschnabel der unter seiner Obhut steht, Ratschläge zu geben die man bereits in der Grundschule durch frühgereifte autodidaktischen Fähigkeiten verinnerlicht hatte. Obwohl er den letztendlich Wunsch nicht unbedingt an den Weihnachtsmann abschicken würde, schließlich könnte der nächste Ratschlag genau jener sein, den Edge in einem halben Jahr die Karriere kosten könnte.

Edge: "Sicherlich setzt der Schmerz immer erst nach einer Wunde ein, vielleicht solltest du-... Ihr-... Sie-...solltet Euch-... dir-..."

Genervt rollt Edge die Augen um die richtigen Worte zu finden. Er hebt die blanke Hand als Zeichen für eine kurze Gedenkpause. In seinem Kopf schwirren dutzende Gedanken herum, unzählige Worte die einzig in der letzten Zeit seine Erinnerungen ausmachten. Er findet aber das Wort nicht und bricht ab. Kopfschüttelnd senkt Edge die Hand wieder und führt seinen Zeigefinger an die Schläfe. Diese Breakups waren keine Regel, aber sie kamen durchaus mal vor. Edge verfuhr wie gewöhnlich, er löschte alles was nicht passte und setzte da an wo er dem Faden wieder folgen konnte

Edge: "Du sagtest, du führst mich ein um der Suche des Besitzes wegen... Was haben mein Einstieg und meine Fortschritte mit deiner Suche zu tun?"

Fragte er forsch und kreuzte die Arme ineinander. Er wollte lediglich eine Kabine besetzen und, sollte der Eigentümer nicht zu stark sein, sich mit ihm anlegen. Nun aber hatte er das Gefühl eines Vorstellungsgespräches... war dem tatsächlich so oder waren dies ein immerwährender teil des verwirrt kanadischen Gedankenguts?

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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Edge am 26.05.2009 15:02.