Next Round

Zentriert und fokusiert steht eine Person im Bild, die mehr als 3/4 des Bildes einnimmt. Da es sich hier um das bekannte Gesicht von Michael Cole handelt, ist klar dass hier ein Interview auf uns wartet. Neben ihm steht Douglas Williams, der etwas gelangweilt drein blickt. Damit ist auch offensichtlich wer hier gleich ein paar Fragen gestellt bekommen wird. Schnell werden die Einführungssätze überdacht, ehe der Moderator des Dialogs damit beginnt.

MC: Hi! I am Michael Cole. Ich habe heute hier neben mir einen Träger des nächstens Main Events stehen. Doug Williams,... Hallo!

Die übliche Einleitung in ein solches Gespräch. Die Eigenvorstellung, und die Vorstellung des Gesprächspartners, so wie ein kurzes Willkommen heißen. Das Einmaleins der Interviewkünste. Und auch der Kameramann reagiert routiniert. Ein leichter, unverwackelter und kaum zu spührender Zoom zu Doug, dessen Mimik und Gestik natürlich die Zuschauer interessiert, während nicht komplett im Bild bleibt, und damit zur Nebenfigur degradiert wird.

Doug Williams: Well... hi....

Das Desinteresse des Engländers ist mehr als spührbar. Wrestler stehen gerne im Mittelpunkt, weshalb dieses Interview eigentlich nur im Interesse Dougs stehen dürfte. Doch Fragen beantwortet man nicht gerne, schon gar nicht, wenn man in etwa erahnen kann welche auf einen warten. Doch Michael Cole ist ganz profi, und lässt sich von der Situation nicht entmutigen.

MC: Du und Nigel, ihr hattet ja in der letzten Woche ein Match,... was denkst du woran es gelegen hat?

Doug Williams: Was machst du hier eigentlich? Bist du hier zur Fehleranalyse? Wenn ja, dann frage nicht mich, denn ich wurde nicht gepinnt!

Ein leidiges Thema scheinbar, so gereizt wie Doug auf diese Frage reagiert. Ist die Freundschaft zwischen ihm und Nigel etwa schneller beendet als gedacht? Schließlich hat man sich hier eine riesige Chance entgehen lassen. Als erfahrener Journalist hakt man natürlich nach, wenn kontroverse Aussagen in den Raum geworfen werden.

MC: Heißt das etwa da-....

... doch die Beendigung der weiterführenden Frage bleibt ihm verwehrt.

Doug Williams: Das heißt gar nichts, ... so shut up moron!

Da kommt selbst Cole, der schon viele unangenehme Athleten im Interview hatte, ins stocken. Er überdenkt kurz seine Strategie, und kommt dann scheinbar zum Entschluss, es wirklich auf sich beruhen zu lassen, und die nächste Frage zu stellen. Eins steht damit jedoch fest, Doug scheint mit Niederlagen, vorallem im Team ein Problem zu haben, und gerne Schuld abzuwälzen. Keine Eigenschaft, die man nicht auch von ihm erwartet hätte.

MC: Nun, da du offenbar nicht darüber reden willst, spreche ich lieber ein Thema an, dass dich mehr interessieren dürfte. Davey Richards, dein nächster Gegner. Er hat sich ja im Vorfeld schon zum Match geäußert, hast du das gesehen und wenn ja, was sagst du dazu?

Doug Williams: Ja ich habe es gesehen. Nigel hat mir das Band überreicht...

Nigel? Also besteht scheinbar noch Kontakt, oder aber nur Doug ist sauer, während sein Kollege nichts davon mitbekommen hat. Eine dritte Möglichkeit wäre, dass Nigel schlicht lügt, um zu vertuschen dass das Team in Brüche geht.

Doug Williams: Ich war mir nicht sicher, ob dieser Davey geistig wirklich auf unserer Ebene ist. Viele warnten mich, es handle sich hier um einen Psychopathen, aber irgendwie wirkte er nur wie ein.... zurückgebliebenes Kind. Auf welchem Niveau unterhält er sich denn? Er legt mir Sätze in den Mund die ich so nie sagte, und fragte mich dann, wie ich sowas behaupten kann, mit der Schlussfolgerung, ich bin ein Loser. Es ist schon erbärmlich, wenn man nichts findet, was man kritisieren kann, und sich deswegen einfach Dinge ausdenkt... Aber hey, dass und die Kritik an meinem Heimatland, ist schon genug um mich als Versager abzustempeln.

MC: Vergisst du da nicht die Niederl-...

Doug Williams: Hey! Ich war noch nicht fertig!

Ob Doug wirklich noch nicht fertig war, oder einfach die Frage nicht hören will, ist nicht ganz klar, vermutlich aber eine Kombination aus beidem, denn ohne nachdenken zu müssen kann der Brite fortfahren.

Doug Williams: Ich frage mich, wie man ein anderes Land beleidigen kann, wenn doch das eigene genug Probleme aufweist. Ist es in Amerika wirklich so verpöhnt die Wahrheit zu sagen, dass du sie verbergen musst? Du scheinst dich mit Fußball ja besser auszukennen als du mir weis machen willst. Gut, die englischen Mannschaften findet man nach kurzer Recherche, aber da hat kein Banause gesprochen der keine Ahnung von der Materie hatte, denn dafür waren die Zusammenhänge zu kausal... Und Man-U? Oh nein Davey-Boy... so nennt man die Red Devils nicht als Jemand, der nicht weis wovon er spricht. Verräterisch dabei war nämlich auch dieser plötzliche, fast -vergessene- Nachtrag, ... "Als wären wir Liverpool und Man-U... ... obwohl ich eigentlich gar kein Fußball sehe".... Doch dann großspurig behaupten man sei jemand, der immer sagt was er denkt. Heuchelei scheint man auch in der Psychatrie nicht behandeln können.

Cole möchte nachhaken, doch Doug hat wohl gerade Blut geleckt. Wer ihm mit Fußball versucht den Gar auszumachen, wird schnell eines besseren belehrt, denn Niemand in der UPW dürfte mehr darüber wissen, als er. Schon längst ist der Blick des Williams direkt in die Kamera gerichtet, um seinen baldigen Kontrahenten direkt anzusprechen

Doug Williams: Auch wenn du dich als Fußballfan geoutet hast, gibt es etwas, was ich dir besser sagen sollte, ehe du dich mit einem ähnlichen Vergleich nochmal blamierst. Manchester hat Liverpool nämlich exakt 69 mal besiegen können, während Liverpool das Gegenstück nur 60 mal schaffte. Der Rest der Partien endete in Unentschieden, insgesamt also 50 mal... Ein gezielter Schuss, der sein Ziel verfehlt, wenn du mich mit der besten Fußballmannschaft der Welt gleich setzt, und dich selbst nur mit Liverpool.

Doug kennt die Statistiken seiner Stammmanschaft auswendig. Ein wandelndes Manchester Lexikon, so scheint es. Doch dort wo er herkommt, wird Fußball vergöttert. Es gehört also dazu, einer Mannschaft treu zu sein.

Doug Williams: Also werde ich wie die Mannschaft des Sir Alex Ferguson neun mal stärker sein als du,... na wenn das keine Schlussfolgerung ist! Ein Submission Match wartet auf uns, Davey. Das heißt du hast keine Chance gegen Jemanden, der diese Matches sein Zuhause nennt. Es spricht schon von Exzentrik wenn du da noch an einen Sieg glaubst. Aber ist das vielleicht der Wahnsinn, den dir viele unterstellen? ... Who cares.... Vergleich mich ruhig mit deinen bisherigen Opfern, rechne ruhig mit einem Batista, der nicht mal weis wie man Submissionhold schreibt... soll mir recht sein, denn umso schneller siege ich in meinem zweiten Main Event... Hahahaha...

Schon fast gelangweilt, und damit als Spitze gedacht lacht Doug ähnlich wie sein "Vorredner". Damit beendet er das Interview, und verschwindet ohne eine weitere Frage abzuwarten. Michael Cole zuckt nur mit den Schultern, und findet keine Worte für dieses Verhalten.

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