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[Gast] Manu
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Zuerst nichts als Schwärze. Nur langsam wird das Bild deutlicher, auch wenn immer noch nicht auszumachen ist, wo man sich befindet. Es scheint ein kleiner, äußerst beengter Raum zu sein, völlig aus Holz. Die Kamera richtet sich direkt auf eine Wand, in welcher ein kleines Viereck ausgeschnitten und mit einem hölzernen Gitter versehen ist. Dahinter scheint sich eine kleine Schiebetür zu befinden, die nun mit einem hölzernen Ächzen nach links geschoben wird. Durch das Gitter hindurch ist nun ein weiterer Raum zu sehen. Ein winziges Kämmerchen vielmehr, wohl kaum größer als eine übliche Telefonzelle. Dann, plötzlich, schiebt sich ein kahler Kopf von links ins Bild, bis er mit dem Ohr in etwa in der Mitte des Gitters angekommen ist. Der Mann, zu dem der Kopf gehört, ist unschwer zu erkennen. Es handelt sich um den Fallen Angel Christopher Daniels, der heute aber nicht in seinen üblichen Umhang mit der Kapuze gekleidet ist, sondern die bekannte Tracht eines Priesters trägt.

Daniels: ”Man kann nur vermuten, wie viele Geheimnisse durch dieses Gitter hindurch schon in die Ohren frommer Diener Gottes geflüstert wurden. Leise, ganz leise - um die Möglichkeit auszuschließen, ein heimlicher Lauscher könnte einige Worte aufschnappen und Kenntnis von den ungeheuren Dingen erhalten, die hier dem verschwiegenen Gottesmann offenbart wurden. Dem Priester ist so gut wie nichts fremd. Von jeder dem Menschen bekannten Abartigkeit hat er schon gehört. Kaum eine Sünde, von der er seine Schäfchen nach abgelegter Beichte nicht schon freigesprochen hätte. Und eines wird dem Gottesmann sehr schnell klar, wenn er dieses Ritual erst mal einige Male hinter sich gebracht hat. Die Sünden der Menschen entstehen zumeist aus ihren Leidenschaften. Leidenschaft ist es oft, was sie erst dazu gebracht hat, den hehren Geboten zuwider zu handeln. Leidenschaft, die, alles in Allem, nichts weiter ist als ihre größte Schwäche.”

Ein leichtes Nicken mit dem kahlen Schädel. Der Blick stur geradeaus gerichtet, zu keiner Sekunde wirft er einen Blick in die andere Kammer des Beichstuhls. So etwas bekommen Priester auch beigebracht. Augenkontakt führt zu Verunsicherung. Es ist besser, den Sündern den Eindruck zu vermitteln, ihre Gesichter blieben anonym, so können sie sich der Illusion hingeben, ihren seelischen Balast einem Unbekannten aufgeladen zu haben, der sie außerhalb dieser Kammer nicht erkennen würde.

Daniels: “Drei Sünder gilt es Buße tun zu lassen. Drei scheinbar gänzlich verschiedene Individuen. Das Streben nach irdischen Gütern ist dem Menschen eigen. Der Vermehrung seines Besitzes scheint sein ganzer Ehrgeiz zu gelten. Robert Roode ist ein Paradebeispiel dafür. Irgendwann im Laufe seines Lebens begann er, sein persönliches Glück eng an die Höhe seines Vermögens zu knüpfen. Oh, dumm ist er nicht. Sehr schnell hat er die Mechanismen des Finanzmarktes erkannt und es zur Perfektion in Hinsicht risikoreicher, gewinnbringender Investitionen gebracht. Den Blick weit in die Ferne gerichtet, hat er gelernt, langfristig zu denken und in immer größeren Maßstäben. Und genau das hat ihm den Blick vernebelt. Genau das wird ihn dereinst zu Fall bringen. Ich bin sicher, wenn sich Robert Roode nachts in sein Bett begibt, seinen Kopf auf seine Kissen sinken lässt und seine moralischen Bedenken hinsichtlich seines sündenhaften Handelns beiseite wischt, dann sieht er entfernt am Horizont schon das Gold erstrahlen, das seinen Besitztümern hinzuaddiert werden soll - besser heute als morgen. Aber genau hier liegt sein Problem. Die Gier nach zukünftigem Reichtum macht ihn blind für das Hier und Jetzt. Sein Blick ist sosehr auf das funkelnde Metall fixiert, dass er den Fallstricken auf seinem Weg keine Beachtung schenkt und blindlings losstürmt mit weit aufgerissenen Augen, in denen sich spiegelt, was sein größtes Begehren und zugleich sein Untergang sein wird.”

Weiterhin ist sein Blick geradeaus gerichtet. Um in diesem Raum etwas sehen zu können, ist die Kamera mit einer Lampe ausgestattet, die den Schatten des Gitters auf das rechte Profil des Fallen Angels fallen lässt.

Daniels: ”Der nächste Fall ist um einiges heikler, denn die Sünde ist hier nicht offensichtlich. Eigentlich ist Colt Cabana nichts vorzuwerfen. Er wirkt wahrlich nicht wie der geldgierige Robert, der zur Mehrung seines Vermögens über Leichen geht. Nein, in seinem Gesicht liegt eigentlich immer ein verschmitztes Lächeln. Er sieht das Leben mit Humor, gewinnt auch den schlechten Momenten heitere Seiten ab. Oh, und natürlich bringt er auch allen Freude, die in den Genuss einer seiner Darbietungen kommen. Aber man kann die Sünde nicht weglächeln. Das haben Gaukler und fahrendes Volk in allen Jahrhunderten versucht, aber am Ende wurde ihre wahre Natur doch offenbar. Mit billigen Taschenspielertricks geben sie vor, die Erheiterung ihres Publikums allein sei ihr Antrieb, doch auch sie mussten leben. Auch sie brauchten Goldstücke, um ihre Bälger zu ernähren. Und oftmals haben sie die Gesetzte sowohl ihres weltlichen wie ihres himmlischen Herren gebrochen, um über die Runden zu kommen. Colt Cabana steht eigentlich genau in dieser Tradition. Seine angebliche Fröhlichkeit ist nichts weiter als eine Maske, hinter der er sein wahres Anliegen versteckt. Trotz Lächeln - Colt Cabana interessiert sich in erster Linie für sich selbst. All der Jubel, die Heiterkeit beim Publikum - all das dient ihm nur dazu, seine eigenen Interessen durchzusetzen unter dem Deckmantel des Gauklers, der sich als Krüppel ausgibt, um hinterrücks dem barmherzigen Gutsherrn, der ihm ein Stück Brot reicht, niederzuschlagen.”

Ein Seufzen entringt sich der Kehle von Christopher Daniels. Er schüttelt leicht den Kopf.

Daniels: Der dritte im Bunde ist ein äußerst seltsames Wesen. Äußerlich rebellisch, allein seinen Zwecken zugewandt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Er nimmt sich was er kriegen kann und vor allem - er nimmt sich, was immer er will. Man kann heute nur noch spekulieren, welche Vorkommnisse in der Vergangenheit ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist. Aber eigentlich ist das auch nicht weiter von Interesse, von Bedeutung. Womöglich gibt es Psychologen, die sich darüber gerne über Monate hinweg den Kopf zerbrechen würden, ich für meinen Teil begnüge mich damit, das Verhalten dieser armen Seele zu bestrafen. Es ist typisch für einen Menschen wie ihn, seine eigene Unzulänglichkeit hinter einer Maske von Gewalt und Rücksichtslosigkeit zu verbergen. Nur durch den Schmerz anderer kann er sich überlegen fühlen, nur durch die Demütigung anderer beweist er sich selbst seinen Wert. Alles in allem nichts besonderes, ein recht typisches Exemplar des Menschen von heute, der schon lange vergessen hat, was Worte wie Barmherzigkeit, Nächstenliebe und Demut bedeuten. Sein eigener Vorteil ist es, was ihn interessiert, und dafür wird er rücksichtslos voranschreiten und aus dem Weg räumen, was immer ihm dabei auch in die Quere kommen mag. Aber dieser Weg der Ichbezogenheit und der totalen Missachtung Anderer findet nun ein Ende, denn endlich ist es auch für ihn an der Zeit, seine Beichte anzulegen und zu büßen für alles, was er getan hat.”

Ein leichtes Lächeln huscht über Daniels Gesicht, dann wendet er sein Gesicht dem Gitter zu und sieht direkt in die Kamera. Jemand, der vor dem Fernseher sitzt, könnte beinahe das Gefühl haben, als sähe ihn der Fallen Angel direkt mit seinen kalten Augen an.

Daniels: ”Aber genug von diesen Dreien. Ihre Zeit wird an einem anderen Tag kommen. Warum erzählst du mir nicht, was deine Seele bedrückt. Du wirst sehen - wer aufrichtig bereut, wird Frieden und Erlösung finden…

~Fade Out~

03.09.2009 21:39
 
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