Seelenbegleiter

Für einen kurzen Moment der Zeit scheinen die Sterne am Himmelszelt still zu stehen. Wie kleine Stecknadelköpfe haben sie sich im schwarzen Tuch eingenistet das sich unendlich lang wie ein Schleier um die Welt gelegt hat. Einsam weht die kühle Nachtbrise um die Baumgipfel, um schmiegt sie sanft und wiegt sie leise und sacht wie ein neugeborenes. In der Ferne krächzt ein Rabe in den Nachthimmel. Wild und frei klingt Ruf des Seelenbegleiters. Welch eine schöne Mythologie doch auf diesen Vögeln liegt. Früher, als Menschen verstorben sind und in das Reich der Toten geleitet wurden konnte es passieren, dass diese Menschen ihre Aufgabe noch nicht erfüllt haben auf Erden. Diese Seelen wurden von Raben zurückgebracht damit sie ihre Aufgabe beenden konnten. Doch mit und mit verblasste dieser Gedanken. Mehr und mehr wurde dieser Mythos zur Lüge und verschwand aus den Köpfen der Menschen bis Raben nicht weiter waren als Vögel die ab und an mal die eigene Ruhe stören. Nie wieder erlangte ein Rabe solch eine innere Schönheit in den Köpfen der Menschen wie zu diesem Zeitpunkt. Nur noch wenige Menschen erinnern sich an dieses Erbe doch auch sie verblassten in den Gedächtnissen der Menschen. Sie wurden zu Aussätzigen, zu Schamanen der Neuzeit. Punks, in den Mäulern derer die es nie geschafft haben und werden sich den gesellschaftlichen Normen zu entreißen. Wild schlagen die Flammen in den Himmel hoch. Hektik umschlingen sie das dreckige Ölfass welches die Flammen beherbergt.

Callihan: "Wie angenehm doch diese Flammenwärme ist in dieser kalten Nacht."

Mit einem wohligen Lächeln auf den Lippen reibt sich seine Hände wenige Zentimeter vor der Flammenwand.

Callihan: "Wieso bist du denn so aufgebracht grade?"

Skeptisch schaut er auf seine kleine Ratte die in seiner weiten Manteltasche verschwindet. Er will sie grade wieder hervorholen als er den kleinen Tumult unweit von den beiden bemerkt. Mit einem in Vorsicht getauchten Blick bewegt er seine Schritte langsam zu einem großen Baum in der Nähe. Ruhig legt er seine Hände auf den Stamm und lauert in den Wald hinein. Was für Geräusche stören seine wohlverdiente Ruhe?

*off*
Die Person weiß bescheid.

Hoffnung... Vertrauen... Zuversicht... alles Dinge auf die man sich verlassen soll. Alles Worte mit den man andere und sich selbst aufbaut. Doch all das hat keine Bedeutung wenn man alleine und desorientiert ist. Die Rufe des Raben´s zerbrechen diesen tiefen Gedankengang und scheinen die junge Dame im Bild wieder in die Wirklichkeit zurück zu holen. Es folgt ein kurzer Blick um ihre Umgebung zu erkunden. Vorsichtig setzt sie in diesem dunklen Wald einen Schritt von den anderen. Jedes mal wenn sie einen Fuß aufsetzt, hört man es leise knirschen. Sanft reibt sie ihre durchgefrorenen Arme. Ihr knappes Top ist für solch späten Stunden nicht wirklich geeignet. Ebenso wie ihre kurzen Pants. Ihre Beine sind von feinen Striemen überseht. Kleine Äste versuchen sich immer wieder in ihre Haut zu fressen. Doch das alles scheint sie recht wenig zu stören. Kurz nachdem der Rabe sie aus ihrem Traum gerissen hat, hat sie ihre Richtung zielstrebig beibehalten. Doch was ist da? Etwa ein wärmendes Feuer.