UPW Breaking Wheel 2009

Kurz bevor Breaking Wheel 2009 startet, wird im Vorfeld eine Pre-Show abgehalten. Die zwei Matches, die dort stattgefunden haben, werden nun kostenfrei auf den riesigen Videoleinwänden der Arena gezeigt.

Zitat:

Original von UPW Dark-Match 'Stone Cold' Steve Austin vs. Kurt Angle Ein offener Beginn der beiden Wrestling-Ikonen. Logischerweise konnte sich der ringerisch mehr als überlegene Angle von Beginn an behaupten. Einer Serie von raschen Uppercuts folgte eine Overhead-Belly-to-Belly-Suplex mit einem Cover für Zwei. Doch der Goldmedaillen-Gewinner hatte die Rechnung ohne die Rattlesnake gemacht. Nach einem Irish Whip kam SCSA mit der Thesz Press zurück ins Match. Es folgten harte Fausthiebe und die bekannten Trittserien. Als sich der Texaner an einem Bodyslam versuchen wollte, rollte ihn Angle jedoch zum Small Package für Zwei ein. In der Folgezeit eine Dreier-Serie von German Suplexes vom Milchliebhaber. Ein Nearfall war das Resultat. Dann sollte es den Angle-Slam geben, aber Austin konnte kontern. Backbodydrop und Legdrop ebenfalls für die Zwei. Im Anschluß entbrannte ein munterer Brawl, bei dem sich beide nichts schenkten. Da sie kontinuirlich die Zurechtweisungen des Schiedsrichters ignorierten, gab es logischerweise die Double-Disqualification. Ergebnis: No Contest Zack Ryder vs. Hernandez Der muskelbepackte Latino konnte die Anfangsphase mit harten Aktionen und Strikes dominieren. Es gab zwei schnelle Bodyslams und einen raschen Powerslam gegen den kunterbunten Ryder. Doch das Cover nur für Zwei. Im Anschluß daran dann kämpfte sich der ehemalige Edgehead zurück. Chops und multiple Kickvariationen, die in einer Spinning Leg Lariat endeten sorgten für den Fall des 285-Pfünders und einen TwoCount. Eine Aktion vom TopRope sollte folgen, aber Hernandez fing den leichteren Mann einfach auf und demonstrierte einen harten Spinebuster. Erneuter TwoCount. Zack zog es vor, ausserhalb des Ringes neue Kraft zu schöpfen. Diese Idee wurde logischerweise mit dem Big Man Dive von Hernandez beantwortet. Der Ringrichter zählte die beiden Gegner bis 8 an, wobei Ryder sich ausserhalb des Seilgevierts Vorteile verschaffen konnte. Im Ring dann gab es einen Flying Forearm des früheren La Familia-Akteurs und zwei schöne Dropkicks. Sein Crossbody-Versuch vom zweiten Seil konnte Hernandez jedoch auffangen. Scoop-Lift Powerbomb mit einem Nearfall. Big-Splash-Versuch des Latinos, aber der Woo-Woo-Woo-Express wich aus. Scorpion Deathlock von Zack Ryder und der Mexikaner konnte sich nur unter großen Mühen befreien. Im Anschluß ein Cheap Shot von Ryder, den der Ringrichter nicht sah und die Zack Attack und ein knapper, aber erfolgreicher ThreeCount. Sieger: Zack Ryder

Das Bild verdunkelt. Auf dem Titan Thron spielt sich nun alles ab. Langsam erhelt es, 5Bugs wird eingespielt, dass Intro Lied des PPVs....

Pardon, may we have your attention?




By the way, we forgot to mention:
This is a robbery!



This is a robbery!



Throw away all your good intentions
This is one the best inventions



This is a robbery!



This is a robbery!



We stop at nothing!
You'd better listen closely!
It's another fucking raid!
We're getting what we care for!



Don't give a fuck about your expepectation!
Who cares about a good reputation?!



This is a robbery!!

Lange Zeit war es still um das Stable der Executives Incorporated. Lange Zeit wurden keine großen Geschichten aus dem Lockerroom von Claudio Castagnoli gezeigt. Das ist nun anders. Die Aufnahme startet direkt dort, wo die ExInc stets tagt. Breitgrinsend thront der Swiss Superstar hinter seinem massivem Schreibtisch auf dessen Arbeitsplatte mehrere Computerschirme flackern. Die Wände hinter Double-C werden von Schränken und Regalen dominiert, die bis zum bersten mit Akten und Schriften gefüllt sind. Die ganze Atmosphäre riecht förmlich nach Büro. Sterilem Büro. Unweit des Schweizer gießt Sarah Dyer, die attraktive Sekretärin gerade Kaffee für alle Protagonisten ein. Im Ohrensessel am Fenster hat Sterling James Keenan wie so oft schon fast großväterlich Platz genommen. Die neuest Ausgabe von National Geographic ruht in seinen Händen. Rico Constantino sitzt mit überschlagenen Beinen vor dem Schreibtisch, flankiert von zwei grimmig dreinschauenden Japanern. Beide, Kento Miyahara, wie auch Satoru Makita, tragen Sonnenbrillen und maßgeschneiderte Anzüge. Die gesamte Stimmung ist mafiahaft. Aber es ist der Schweizer, der sich zu erst zu Wort meldet.

Claudio Castagnoli: "Zeit für eine Bestandsaufnahme, meine Herren. Dieser Pay Per View ist eine Farce. Wir haben zwei Matches .. und uns wird keine Möglichkeit gegeben, um einen Titel zu streiten. Der Unlimited-X-Title wird von diesem spinnerten Chicano und Bischoffs neuestem Liebling McGuinness umkämpft. Wieso? Mit welchem Recht? Was ist mit mir? Und der Pure Title? Der wievielte Versuch von Cage ist das? Der Zwölfte? Und warum habe ich kein Match gegen Chris Sabin bekommen, wenn der eh nur aufgeben will? Es ist ein Skandal!"

Rico Constantino:
"Ich muss Ihnen zustimmen, Mister Castagnoli. Es ist erschreckend zu sehen, wie sehr diese Liga unter der Leitung von Jim Cornette verkommt. Zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben. Soviel steht fest."

Der smarte Villain schaut von seinem Wissenschaftsmagazin auf und ergänzt etwas.

Sterling James Keenan:
"Aber vielleicht ist gerade das unsere Chance. Claudio, wenn heute abend der Pure Title ausgefochten wurde ... hast Du doch alle Optionen, den Champion herauszufordern. Okay, vielleicht wäre es einfacher, wenn Du vorher noch Rocky Romero einebnest. Aber danach .. kann Dir niemand einen Titleshot verwehren. Du musst nur endlich an die richtigen Leute herantreten. Geh zu Cornette und nimm Dir, was Dir zusteht."

Sarah Dyer:
"Entschuldigung .. aber wir haben keinen Zucker mehr."

Die zierliche Brünette bringt diese Information zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Double-C explodiert.

Claudio Castagnoli: "WAS? Das ist Ihre Schuld, Sarah. Sie sind entlassen! Verpissen Sie sich!"

Rico Constantino:
"Aber Mister Constantino!"

Claudio Castagnoli: "Stimmt. Sarah, Sie bleiben hier und sind nicht entlassen. Ricö .. Sie sind entlassen. Verpissen Sie sich!"

Sterling James Keenan:
"Claudio, das bringt Dich auch nicht weiter."

Bis auf Sterling blicken den Schweizer alle anderen Mitglieder entgeistert an. Es hat den Anschein als führe sich der Most Money Making Man wahl- und zügellos auf.

Claudio Castagnoli: "Kruzifix, ihr habt's ja Recht. Ich muss irgendwen feuern."

Der Swiss Superstar zückt sein Handy, klappt es auf und brüllt in den Hörer.

Claudio Castagnoli: "Entlassen! Deppli!"

Dann lächelt er mit erleichtertem Gesichtsausdruck. Er erntet fragende Blicke.

Rico Constantino:
"Soweit wieder alles in Ordnung, Mister Castagnoli? Wollen Sie etwas trinken?"

Claudio Castagnoli: "Ja, Rico. Kaffee. MIT Zucker. Also los Sarah, besorgen Sie welchen. Und erörtern Sie bei Gelegenheit gleich, ob ich Mister Jim Cornette sprechen kann. Ich will Planungssicherheit."

Die ehemalige Cheftippse des ehemaligen General Managers legt einen skeptischen Blick auf.

Sarah Dyer:
"Wie soll ich das ...?"

Claudio Castagnoli: "Sie ... Du ... warst doch Sekretärin. Lass Dir was einfallen. Frag bei der Tippse von Cornette. So schwer kann das doch nicht sein. Los, ich will Ergebnisse. Sterling Du ..."

Der Angesprochene steht auf und macht sich bereit, Ms. Dyer zu begleiten. Doch Claudio kommt ihm zuvor.

Claudio Castagnoli: "Nein Du setzt Dich doch wieder, Keenan."

SJK tut wie geheissen.

Claudio Castagnoli: "Nushi-Nushi da ... Kenpo .. Du gehst mit."

Die beiden Japaner blicken sich fragend an. Das Licht der Deckenbeleuchtung reflektiert auf den Sonnebrillen.

Sarah Dyer:
"Ich gehe dann mal besser."

Rico Constantino:
"Mister Miyahara, wären Sie so freundlich und würden die Dame begleiten?"

Mit einem stummen Nicken bestätigt die Japanese Submission Machine diese Frage und das Duo verlässt den Lockerroom von Claudio Castagnoli. Dessen Befehlssucht scheint ungeahnte Ausmaße anzunehmen.

Claudio Castagnoli: "Gut, dann hätten wir das. Es wird Zeit für wichtige Internas. Also ihr Kamera-Leutlis .. trollt euch."

Auf ein Wink hin endet diese Aufnahme schneller als man erwarten kann. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Eine Backstage-Area wie man sie kennt. Viele arbeitende Hilfskräfte, Hektik und logistische Meisterleistungen. Dazwischen hin und wieder auch ein Wrestler der UPW. Einer von ihnen ist Shiima Xion, der Virgin-Slayer. Der ehemalige Tag Team Champion schlendert in gewohnt lässiger Kleidung gerade die turbulent gefüllten Gänge der Arena entlang, als er eine aufreizende junge Dame sieht. Selbige, ein fleischgewordener Traum auf Beinen, bückt sich gerade nach einem Satz Schlüsseln, der ihr wohl zuvor auf den Boden gefallen sein muss. Das ruft Casanova auf den Plan.

S. Xion: "Lady, sind Sie sich sicher, dass ein Architekt diese Beine entworfen hat? Ich glaube es gibt keine mathematische Formel, die derartige Perfektion garantiert."

Was der Phillipino damit sagen will ist klar. Die Dame trägt zu ihrem extrem kurzen roten Kostüm nur gleichfarbige Hochhakige. Mit etwas Geschick und Fantasie lässt sich bei ihr alles erahnen.

Lady in red:
"Hihi, Du Schmeichler."

S. Xion: "Nein, ich bin einfach nur ehrlich."

Lady in red:
"Ein ehrlicher Charmeur! Heute muss mein Glückstag sein."

Okay, dieser Dialog scheint einem viertklassigen Schmierenkomödianten entsprungen zu sein, aber sie fesselt den Zuschauer wohl dennoch. Shiima blickt sich um. Nach einigem Suchen entdeckt er unweit von sich und der Dame in Rot einen Getränkeautomaten. Mit flinken Fingern fischt er einen Quarter hervor, krallt sich eine Dose Lemonade, öffnet sie .. fährt herum .. und schmettert sie ungewollt gegen einen fröhlich lächelnden Asiaten. Dessen weißes Hemd wird sofort vom farbigen Süßgetränk verunreinigt.

S. Xion: "Touristen! Was hast Du hier eigentlich zu suchen, Sushi-Boy? This is no place for guys like you!"

Der Asiate lächelt kurz, verbeugt sich andeutungsweise und starrt Casanova an. Dann antwortet er dem aufgebrachten Phillipino. "Shiima-san verwechselt mich wohl mit einem VIP-Besucher. Das ist nicht weiter schlimm. Aber dennoch sollten Sie vorsichtiger mit den klebrigen Getränken umgehen. Nicht das Sie die Kleidung der Dame ruinieren." In dem höflichen Ton des Asiaten schwinkt ein Anflug von Hohn mit.

S. Xion: "Yo, yo, yo! Das Du mich kennst, ist klar. Aber wer zum ... halt mal ... Du bist doch dieser Typ von der ExInc, oder? Kendo Mitsubishi, right?"

Der breit grinsende Virgin-Slayer hofft inbrünstig, dass die absichtliche Falschnennung eine Reaktion erzeugt. Aber das tut sie nicht im geringsten. Der Asiate lächelt sinnbefreit weiter: "Nicht ganz, Shiima-san. Mein Name ist Kento Miyahara und wir hatten bereits das Vergnügen, gegeneinander antreten zu dürfen. Ich habe dabei viel gelernt und möchte mich dafür bedanken. Hai!"

Die Augenbrauen vom Phillipino Heartbreaker treffen sich fast, als er die Stirn krauszieht. Das war eine Antwort, die ihm scheinbar nicht gefallen hat.

S. Xion: "Gelernt? Listen, kid. Next time we both meet in the ring, I'll kick your chinese ass back to hongkong! Geschnallt? Du sprichst hier mit einem ehemaligen Tag Team Champion. Mit Shiima Xion, Teil des Future Express. You got luck, nothing else."

Wieder verbeugt sich der Japanese Incorporated Akteur tief und erwiedert mit emotionsloser Stimme: "Shiima-san, ich möchte darauf aufmerksam machen, dass ich Japaner bin. Ich habe keinerlei Bande zu China oder dem chinesischen Volk. Meine Treue gilt meinem Kaiser und dem Reich der Aufgehenden Sonne. Ich bitte das in Zukunft zu beachten und zu respektieren. Außerdem freue ich mich sehr darauf, erneut mit Shiima-san im Ring zu stehen. Unser letzter Kampf war sehr aufschlußreich. Ich denke wir sind in der Lage unser Potenzial weiter zu steigern. Mir wäre es eine Freude, Shiima-san!"

Xion schnaubt verächtlich aus. Beim letzten Kampf gab es einen Double-Knockout zwischen Kento und ihm.

S. Xion: "Wenn Du so scharf darauf bist, Playa .. wie wäre es mit einem Singles-Match beim kommenden Insanity? You against me. Kento Miyahara against Shiima Xion. Du bekommst die Abreibung Deines Lebens, Sushi-Junge."

Der Virgin-Slayer zwinkert der Lady in red kurz zu und verschränkt dann die Arme vor der muskelgestärkten Brust. Die Antwort seines Gesprächspartners folgt auf dem Fuße: "Das wäre beinahe zuviel der Ehre. Aber ich akzeptiere. Danke, Shiima-san. Domo arigato. Ich freue mich auf unseren Kampf."

Erneut verbeugt sich die Japanese Submission Machine und entfernt sich dann. Shiima verliert keinerlei Zeit. Er wirft die geleerte Lemonadendose weg, legt der Schönheit in Rot den Arm um die Schulter und fährt mit der Flirterei fort.

S. Xion: "Liebste, habe ich Dir schon davon erzählt, wie ich Tag Team Champion geworden bin? Nein, also ..."

Mit der Rückansicht der Dame und Xion, die gemeinsam durch den Gang schlendern, endet diese Szene.

Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es
Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen
Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es
Es gibt kein Chaos, nur Harmonie
Es gibt keinen Tod, es gibt nur einen Fluss

Worte der Engel, ein Kodex der zweiten Himmelspforte. Wörter die man Sexy Star eintrichterte als sie einst hinaufstieg und die goldenen Türen durchtrat. Einen Kodex den sie eine zeitlang verinnerlichte um ein zufriedenes Leben führen zu können. Und eine zeitlang klappte es, bis man sie verstoßen und von ihrer Wolke geworfen hatte. Sie habe die Worte nicht verstanden, sagte man. Sie wäre zu gefährlich, sagte man. Die Vergangenheit würde sie einholen und Chaos in diese göttliche Harmonie bringen, sagte man. Narren waren sie, allesamt! Ein Leben voller Harmonie, Gelassenheit und Frieden gibt es nicht. Speziell dann nicht, wenn man einen Engel in Ungereimtheiten versauern lässt. Was war bloß mit der blonden Latina los?

Die Sonne begann sich zu verabschieden und strahlte am Horizont ihr letztes Licht über das Land. Die Wolken wanderten mit ihr und leuchteten wie ein gefährliches Geschütz am Himmel, bereit jede Gefahr für den glücklichen Planeten zu beseitigen. Ein sanfter Windhauch zieht erfroren über die umliegenden Felder der UPW Halle, die Strahlen der Sonne schenkten ein wenig Wärme solange man sich in ihrem Spektrum befand. Starlet war auf dem Dach, ein Ort der Ruhe und des Friedens. Niemand würde sie hier stören, besonders jetzt nicht wo eine Show im Gange ist. Mit letzten Gedankenfetzen beschwor sie noch einmal ihren Traum von letzter Woche hinauf. Der Mann, Robert Roode, der sie besiegte und getötet hatte. Eine klatschende Ohrfeige der Hirngespinste gegen das zierliche Wesen aus Mexiko. Aber so etwas sollte und durfte nicht passieren. Darum packte Sexy Star diesen violetten Metallstab mit einer kleinen, schwarzen Pyramide an der Spitze, der sich unter ihrem Bett befand und entschloss sich auf dem Dach zu trainieren.

Aufgewärmt war Starlet bereits. Verunsichert musterte sie ihre Waffe, sie wusste nicht warum sie sich unter ihrem Bett befand, genau die gleiche Waffe wie in ihrem Traum. Es war unheimlich, aber sie nahm sich fest vor, sich nicht wieder von ihren Geistern unterwerfen zu lassen. Kaum war dieser Fetzen eines Gedankens zuende gebracht, sauste ihr Stab kerzengerade nach vorne. Die Waffe pendelte leicht, denn Starlet nutzte nur eine Hand um sie hervorzustoßen und konnte die Balance nicht finden. Das Handgelenk fühlte sich steif an, der Stab gewann an vorderem Übergewicht und Starlet musste all ihre Kraft im unteren Arm aufbringen damit dies nicht geschah. Die Realität sah etwas anders aus als ihr Traum von damals, wie es schien. Dennoch wagte sie den Schritt zum Shii Cho überzugehen, die versucht flüssige Sequenz scheiterte am schlittern des Stabendes am Boden abschließend mit einem 720 Grad Wirbel der Waffe um den Schub vollendigst aufzufangen und weiter zu benutzen. Aber Starlet stieß sich dabei fast gegen den Kopf! Erschrocken konnte sie ihn im letzten Moment noch aus der Gefahrenzone drehen, das kostete Konzentration wobei ihr letztendlich, nach einem leisen Geräusch von fließendem Sand, der Stab aus der Hand fiel.

Sexy Star: "CAVOLO!"

Ein Seufzer schoss genervt aus dem Mund der Diosa woraufhin sie sich gleich wieder der Waffe annimmt. Sie musste also neu anfangen und begann sich erst einmal an die Waffe zu gewöhnen. Es war schwierig, denn diese Waffe fühlte sich so vertraut und familär an. Sie wusste wie sich das Gewicht bei welchem Dreh und welcher Geschwindigkeit veränderte. Ebenso bemerkte sie, dass dieser Stab nicht aus einem Stück geschweisst wurde, es schien als ob sich Sand darin befinden würde und somit war die Balance des Stabs äußerst flexibel. Eine Art Schutzmechanismus vielleicht? Aber Starlet wusste, dass sie es konnte. Sie war imstande dazu diese Waffe perfekt zu beherrschen, aber ihre Handgelenke und Fingerspitzen waren zu unpräzise um ihr Gedanken zu realisieren. Es war, als ob es zu lange dauern würde bis die Befehle des Gehirns bei ihnen eingetroffen waren.

Sie versuchte es noch einmal und begann die Waffe auf der Stelle in langsamen Kreisbewegungen vor sich zu wirbeln, das gelang soweit recht gut. Dann versuchte sie es einhändig, wirbelte die Waffe auf der linken Seite, auch das funktionierte. Nun der Wechsel zur anderen Hand und da geschah es plötzlich! Beim Wechsel hämmerte sie sich den schweren, wirbelnden Metallstab gegen die Stirn. Erschrocken nahm dies Starlets Gleichgewicht uns sie landete auf ihrem Po. Verbissen knirschte sie mit den Zähnen und sprang auf, stampfte auf den Stock zu und krallte ihn sich. Sie musste daran denken wie sie vor Abyss so etwas wie einen Zusammenbruch hatte, eine äußerst peinliche Vorstellung wie sie empfand. Er wollte ihre Ketten sprengen, aber ihre Ketten waren... unsichtbar.

Darum musste sie mit etwas anderem punkten, mit Waffen zum Beispiel! Wenn sie ihm ihre Waffenkünste präsentieren würde, würde er womöglich aufhören ihre Dämonen heraufzubeschwören und wäre zufrieden mit der Kriegervariante. Wütend positionierte Starlet sich in der Mitte des Daches, nahm entschlossen eine stabile Position ein und hielt die Waffe horizontal vor sich. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr als sie noch einmal die Bilder durch den Kopf gehen ließ. Bilder die sie wütend machten, die sie enttäuschten, die sie rückgängig machen würde, die tief in ihren Gedanken versunken waren und wie ein Virus innerlich auffraßen. Sie spürte wie sich ein warmer Druck an ihren Rippen aufbaute, ihre Waden und Unterarme begannen zu kribbeln und spannten sich automatisch an. Die Wunde an ihrer Stirn verschwand aus dem Schmerzempfinden und verschmolz mit der aufbauenden Wut. Plötzlich stach Starlet die Waffe mit einer Hand, wie vermessen, vor sich ins Leere. Nun der Übergang zum Shii-Cho! Sie katapultierte den hinteren Teil des Stabes in die Luft woraufhin es sich wie wild zu drehen begann, fing es noch während es flog in der Luft mit der anderen Hand ab, wirbelte die Waffe zweimal um die mittlere Achse, wechselte formflüssig in die eine Waffenhand und anschließend in die andere. Das ging so schnell, dass man den Stab kaum noch als das was es war erkennen konnte.

Violette Schattierungen umgab Starlet, küsste ihre Gelenke und kontrollierte sie. Dann sollte der Wechsel zum Makashi folgen. Sie wirbelte den Rest des Schwungs aus und schlug das Ende des Stabs plötzlich auf den Boden auf und blockte weiteres mit ihrem Fuß. Dieser Fuß kickte den Stab noch einmal, ließ ihn wirbeln bis Starlet ihn mit beiden Händen an der Mitte packen konnte. Ein Stechschritt nach vorne folgt, ein gerade Tritt nach hinten, ein 180 Grad Umschlag mit dem Stab und aus dem gewonnenen Schwung konnte Starlet sogar eine merkwürdige Trittfolge im Flug vollführen bei dem sie den Schub auf sich weiterleitete und den Stab als Standbein benutzte. Als sie kniend auf dem Boden landete und ihre Haare ins Gesicht fielen und einen Schatten auf ihre Augen warf, bildete sich ein zufriedenes Grinsen auf ihren Lippen

Unauffällig war Abyss Sexy Star gefolgt und hatte aus einem versteckten Winkel heraus sie interessiert beim Training beobachtetet. Geschickt wirbelte Starlet ihren violetten Metallstab, den der Paingiver wohlwissend unter ihren Bett deponiert hatte, durch die Luft und ein Großteil ihrer Übungen führte sie fehlerfrei aus. Doch etwas schien die Diosa abzulenken, die Verbindung zwischen ihrem Geist und den Stab zu unterbrechen, ihre Hände taten nicht das, was sie wollten. So geschah das Unvermeidliche, erst ließ sie den Stab nach einer missglückten Aktion klirrend zu Boden fallen und dann ging eine weitere Bewegung schief und sie hämmerte sich mit dem Stab gegen den Kopf. Vom Schwung erschlagen fiel Starlet zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in der Anwesenheit von Abyss zu Boden, doch anders als auf den Friedhof, gelang es ihr heute blitzschnell den Schmerz abzuschütteln und sich wieder aufzurichten. Als wäre nichts gewesen, legte Starlet eine fulminante Darbietung hin und bewies eindeutig, dass sie den Stabskampf meisterlich beherrscht. Während Sexy Star nun in ihrer Schlusspose verweilt, verlässt Abyss sein Versteck und marschiert in Richtung Latina. Der Hüne war während seiner Beobachtung vollkommen emotionslos geblieben und dank seiner Maske konnte man nicht herausfinden, wie er Starlets Training bewertet. In Anbetracht seines kommenden Matches trägt der amtierende Ultraviolent Champion sein übliches Ringdress und in der rechten Hand eine schwere Streitaxt, die er wahrscheinlich nicht mit in den Ring nehmen darf. Der Paingiver ist nun bei Sexy Star angekommen und begibt sich in eine kampfbereite Stellung, die Axt umklammert er fest mit beiden Händen und die Beine hält er leicht gespreizt, mit seinen Augen fixiert er die blonde Latina vor ihm.

Abyss:
„Sehr gut, offenbar weißt du mit meinem Geschenk um zu gehen. Wenn du mich immer noch töten willst, hast du jetzt die passende Gelegenheit dazu!“

Mit keinem Wort erwähnt der hünenhafte Düsterling die Missgeschicke Starlets und offenbart ihr stattdessen, dass der Stab ein Geschenk an sie war und sie ihn auch gegen Abyss einsetzten darf.

Starlet bemerkte die tiefen Schritte die über den groben schwarzen Sand des Daches traten. Unbewusst versuchte sie das Gewicht der Person einzuschätzen, aber dieses war zu hoch angelegt, als dass sie jemanden nur durch die Akustik identifizieren konnte. Dann begann die Person zu sprechen und es wurde klar, dass es sich um das Monster handelte. Sofort stand Starlet auf und drehte sich zu ihm als sie dann die schwere Streitaxt bemerkt, die für das erhöhte Gewicht verantwortlich war. Abyss sah zum fürchten aus, das Haar war leicht angefeuchtet und hing ihm im Gesicht, breitbeinig stand er in Stellung, bereit sie mit dieser scharfen Waffe zu attackieren und sie womöglich in Stücke zu hacken. Ein Gedanke der Starlet nervös und ihre Knie schwer machte. Der Sauerstoff begann zu glucksen als es ihren Gaumen zur Luftröhre passierte. Verunsichert wie sie reagieren sollte stand sie angespannt da, die Waffe leblos in ihrer Hand nach unten geneigt. Ihr Blick fällt auf den Stab, dann fixiert er ungläublig das Monster.

Sexy Star: "Ein... Geschenk? ... Aber woher...

Ihre Worte klangen leise und unschlüssig, in Gedanken versunken wie Abyss genau diese Waffe hervorbringen konnte, die bis dato nur in Starlets Träumen existierte. Woher hatte er sie? Woher wusste er es? Wusste er es überhaupt? Und woher wusste er, wo Starlet sich befand? Ihren Kopf mit Fragen löchernd verließ sie ihren physischen Körper und eröffnete einer Energie ihren Platz einzunehmen. Wut über das Unwissen baute sich auf, Aggressionen darüber, dass Abyss sie beobachtete und ihre Fehler bemerkte. Unbewusst begann sie noch in Gedanken versunken ihren Stab vorsichtig in einer Hand zu wirbeln bis Starlet auch psychisch wieder zurückkehrte und die Worte des Abyss in sich aufgenommen hatte. Tatsächlich, sie drohte ihm ihn zu töten. Aber das war doch ganz anders. Ihre Gedanken warfen sich in den Mantel der Zweifel während sich ihre Knie still und starr zu hartem Beton verwandelten.

Sexy Star: "Ich... ich will Sie aber nicht töten, Señor Abiss...

Sprach die blonde Diosa fast flüsternd vor sich hin während sie den Kopf vorsichtig senkte und zu ihrem violetten Stab hinabblickte. Er fühlte sich immernoch so warm und nahezu magnetisch an, als klebe er in ihren Händen, als sei es eine Waffe, geschmiedet mit einem Stück ihrer Seele. Aber dennoch war es fremd, als habe sie alles vergessen.

Hinter der Maske konnte man das Monster leicht lächeln sehen, offenbar belustigte die Ahnungslosigkeit der Diosa den Hünen. Aber Abyss will fair sein, er konnte deutlich erkennen wie sich die Latina damit abmühte sich die Zusammenhänge zu erschließen und ohne seine Hilfe war dies ein hoffnungsloses Unterfangen.

Abyss:
„Nun, ich stehe im Bund mit der Düsternis und genieße so gewisse Privilegien. So nehme ich Dinge oftmals anders wahr als du und betrachte die Welt aus einer ganz anderen Perspektive. Träume, zum Beispiel, mögen dir oftmals irreal erscheinen, doch da sie in das reale Leben Einzug erhalten, können sie auch oftmals sehr real werden.“

Es war vollkommen klar, worauf Abyss anspielte, Sexy Star hatte von ihrem violetten Metallstab geträumt und wenig später tauchte er plötzlich unter ihrem Bett auf. Hatte Abyss wirklich übernatürlich Kräfte und hatte dies von Anfang an geplant, oder war er nur ein billiger Trickser der sich die Errungenschaften der Überwachungstechnologie zu Nutze macht und sich viel mystischer darstellt, als er in Wirklichkeit ist?

Abyss:
„Dieser Stab ist für dich gemacht und du bist die legitime Besitzerin. Ebenso wie du in der Lage bist dich deiner Vergangenheit zu stellen, bist du auch eine Meisterin des Stabskampfes Also, sei jetzt stark und versage nicht ein weiteres Mal. Kämpfe!

Abyss' Befehl war eindeutig, anstatt weiterhin gegen einen Gegner aus Lift zu kämpfen, sollte sie sich nun den Paingiver stellen. Dieser ist auf Starlets Bemerkung, dass sie ihn nicht töten will, nicht direkt eingegangen und hat sie stattdessen aufgefordert ihn anzugreifen. Doch der Ultraviolent Champion ist darauf natürlich vorbereitet und blickt fast schon mordlüstern gen Sexy Star.

Nachdenklich gingen Starlet die Worte des Monsters im Kopf herum, versuchte sie zu verstehen und gleichzeitig seine wahre Absicht einzuschätzen. Diese Axt die er trug wirkte unglaublich gefährlich und in Kombination mit der Kraft des Mannes könnte er Sexy Star ohne größere Probleme schwer verletzen. Messerscharf und gewichtig würde er bei einem kleinen Fehler ihren zierlichen Hals durchtrennen können. Das läge sicher nicht in seiner Absicht, er würde ihr nicht weh tun. Hier ginge es nicht wirklich um Leben oder Tod, Abyss wird den Unterschied schon verstanden haben. Und dennoch zweifelte sie, obwohl eine innere Stimme zu ihr flüsterte: Vneata ecd aeha Müka. Ac aqecdeand hin Maetahclryvd.

Sexy Star: "Wenn Sie es unbedingt wollen... ich... ich hoffe Sie wissen worauf Sie sich einlassen, Señor Abiss..."

Zögerlich ging Starlet in Stellung, die Beine mit dem Stab über sich in einer Linie zu Abyss gerichtet. Als sie das Gewicht auf die Knie verlagerte, begannen sie zu zittern, Unsicherheit füllte das Blut in ihren Adern, pulsierte wie ein verstummtes Winseln unter ihrer Haut. Ihre Hände waren fest um das Eisen geschlossen, sie fühlte das schwache wandern der Sandsteinchen die aufgeregt auf ihren Einsatz warteten. Leise rieselten sie nach vorne zum stumpfen Ende des violetten Eisenstabs, etwas das Starlet verunsicherte und darauf hindeutete, dass sie nun schwächer in der Offensive wurde. Die Diosa versuchte es auszugleichen, hob den vorderen Arm etwas nach oben aber die Steinchen wanderten nicht. Starlets Augen zuckten unsicher zwischen Abyss' Axt und ihrem Stab hin und her. Worauf hatte sie sich eingelassen? Dieses Duell war eine reine Farce, niemals könnte Starlet es für sich entscheiden. Schweißperlen des Zweifels liefen an ihrer äußeren Nasenwand herunter während sie wild darüber nachdachte, wie Abyss anfangen würde und wie sie es kontern... überleben könnte.

Starlet tat wie ihr geheißen und begab sich in kampfbereite Position, ihre Augen ruhen nun auf dem Monster und sie versucht zu erahnen, wie der Paingiver den Kampf einläuten wird. Auch Abyss beobachtet mit Argusaugen sein Gegenüber und versucht eine Schwäche in der Vereidigung Sexy Stars ausfindig zu machen, dabei spricht er die üblichen Drohgebärden aus.

Abyss:
„Ja, ich ich begehre dieses Duell! Zeige mir, worauf ich mich eingelassen habe! Huah!“

Ein lauter, wilder Kampfschrei dringt nun aus der Kehle des Akolythen der Finsternis und dann reißt der Düsterling mit beiden Hände seine Streitaxt hoch und lässt sie dann wie ein Henker auf Starlet niedersausen. Man mag sich nicht ausmalen, was passiert wenn der Schlag mit voller Wucht die Latina trifft und es ist nun an ihr, den Angriff des Hünen zu erwidern und sich einem aussichtslosen Kampf zu stellen.

Da tat er es tatsächlich und schlug gnadenlos mit einer Wucht zu, die Starlets Schädel problemlos spalten würde! Ein Moment der in den Augen der Diosa wie in Zeitlupe von statten ging als das Monster die mächtige Streitaxt über sich warf um auszuholen. Ihre Knie wurden weich, zitterten und senkten ihren Körper ab um rechtzeitig aus dem Weg springen zu können, aber Starlets Geist war wie erstarrt. Entsetzen machte sich in ihren weit geöffneten Augen breit als sie realisierte, dass Abyss tatsächlich die Absicht hatte sie zu töten! Panik flutete ihre Venen und schoss einen heftigen Adrenalinschub durch ihren Torso. Sie bemerkte wie der Stab, beeinflusst von ihrer Nervosität und dem Windwechsel, in ihrer Hand begann hin und her zu pendeln. Und sie wusste, dass die letzte Stunde für sie geschlagen hatte als die Axt des Todes auf sie zu raste und sie in zwei Scheiben schneiden würde.

Ein brutales Klirren schallte wie der letzte Glockenschlag durch die Abenddämmerung. Starlet hatte die Augen geschlossen, sah ihr Leben schon an sich vorbei ziehen und beschätzte jenes Klirren als Eintritt in die andere Welt. Es gab kein helles Licht das ihr entgegnete, kein Engel der sie wieder einmal Willkommen hieß und sie spürte auch keine Flügel die ihr aus den Schulterblättern gewachsen waren. Was ist passiert? Zögerlich öffnete sie die Augen und erkannte, dass sie diesen Angriff tatsächlich überlebt hatte und dann realisierte sie was geschah.

Starlet Knie wurden weich um der Axt im richtigen Moment entgegen zu kommen. Ihre Augen waren weit geöffnet um ihre Umgebung besser wahrzunehmen und das Timing abzustimmen. Ihr Stab pendelte um die richtige Position einzunehmen und das Adrenalin nahm Besitz von ihr um die nötige Kraft aufwenden zu können einer solchen unaufhaltbaren Übermacht Einhalt zu gebieten. Leicht geduckt befand sie sich, ihr gesamtes Gewicht mitsamt der Wucht der Axt und der Kraft die Abyss nachlegte waren auf den hinteren Standfuß verlagert. Eine Hand stützte sich auf dem Boden, die andere war durchgestreckt, hatte ihren Stab in der Mitte gefasst und als sie sah, wie sie diesen Angriff abwehrte, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Abyss Axt traf genau die Mitte des Stabs, klemmte förmlich zwischen ihrem Mittel- und Ringfinger. Aber auch wenn diese Stellung des defensiven Vaapad, auch gerne als Form der Grausamkeit genannt, ihr das Leben rettete, war ihr ganzer Körper nur auf die Verteidigung des Schlags abgestimmt. Es bestand keine Möglichkeit in die Offensive zu gehen oder gar zu kontern. Auch wenn Starlet selbst geschockt über diese überraschende Reaktion war, lächelte ein Teil in ihr und flüsterte sanft mit tiefer nahezu gelangweilter Stimme

Sexy Star: "...tinlr maetahclryvd... anmyhka elr cdänga..."

Starlet hatte es tatsächlich geschafft, sie hatte den wuchtigen Schlag abgewehrt. Ihre Position war dabei nicht gerade würdevoll und beinahe hätte der Paingiver einen ihrer Finger getroffen, doch letztendlich hatte sie sich erfolgreich der Attacke gestellt. Die Wucht des Schlags wurde von Sexy Star absorbiert und Abyss ließ die Axt nun leblos herunter hängen. Doch nicht lange, er spreizte wieder leicht die Beine und hielt die Angst schützend vor seinen Körper. Seine kohlrabenschwarzen Augen fixieren nun die Diosa.

Abyss:
„Sehr gut, gehe jetzt in die Offensive. Greife mich an, ich erwarte deinen Angriff!“

Abyss wollte also einen Rollentausch, Starlet sollte nun agieren und er reagieren. Für Starlets Gesundheit war dies sicherlich besser so, doch wie würde der Hüne reagieren wenn ihn Sexy Star tatsächlich angreifen würde?

Die Schultern der Diosa bebten wie ein stetiger Wechsel von Ebbe zur Flut als die Kraftmessung nachließ und Abyss vom brutalen Schlächter zurück zur Neutralität wechselte. Es überraschte die blonde Mexikanerin, wie lässig Abyss die Stellung wechselte. Sie hatte mehr mit einer Sequenz gerechnet anstatt eines einmaligen Angriffs. Warum sie damit rechnete blieb im Unklaren, denn mit Abyss eingebrachter Ruhe sank auch Starlets Blutrausch. Ihr Herz pochte nach dem spärlichen Kompliment, ein Teil in ihr jedoch, verzog griesgrämig die Miene und sah hauptsächlich das negative in seinen Worten. Wie spöttischer Hohn forderte er sie zum Angriff, als hätte sie es nicht ohnehin getan. Die kurzzeitige Belanglosigkeit, wie er die Axt hielt, sollte Sexy Star unterordnen. Es war eine Geste der Geringfügigkeit, als würde sie keinerlei Gefahr für ihn darstellen.

Innerlich wuchsen die Aggressionen in ihrem Körper, versorgten die Adern mit frischem, kochenden Blut und beschleunigte ihr Denken. Gefrustet erhob sich Starlet aus ihrer unterwürfigen Position und beobachtete den wartenden Abyss einen Moment lang. Sie wirbelte den Stab mit einer Hand hinter ihren Rücken und positionierte ihre Füße eng zusammen als wäre sie diejenige, die mit dem Privileg der Lässigkeit auf einen Angriff warten würde. Doch nutzte sie die Zeit um Abyss Stand zu analysieren. Das Monster war ein Brocken, kraftmäßig bis ins unermessliche überlegen mit der Kondition einer blutgeölten Maschine. Das hieß allerdings auch, dass er deutlich langsamer und unbeweglicher war als die kleinere, zierliche Mexikanerin mit der grünen Drachenmaske. Viel Gewicht bedeutete mehr nötige Kraft um sich zu bewegen. Darin musste der Schlüssel liegen.

Und so zog Starlet ihren Standfuß über die Kieselsteine und legte ihren Stab hinter sich auf der anderen Schulter ab um einen maximalen Schub zu erreichen wenn sie zuschlägt und ging somit über in die Form des Soresu. Ursprünglich eine Verteidigungsstellung, den sie besser zuvor hätte benutzen sollen. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen, denn sie schätzte, dass Abyss mit dem offensichtlichen rechnete, einem Angriff mit dem Stab wie sie ihn vorbereitet hatte. Alles andere wäre reine Vergeudung von Kraft und Kondition, zwei Dinge von denen sie deutlich weniger besaß als ihr Gegner, oder?

Und dann geschah es, sie wuchtete den Stab um sich herum, verfehlte Abyss aber weit über seinem Kopf hinweg. Doch das war beabsichtigt, denn diesen mit Schwung geladenen Fehlschlag konnte sie als Gegengewicht nutzen und diesen Schub an ihr ausgestrecktes Bein weitergeben das sich schließlich tief in den Rippen des Monsters eingrub. Das Timing war perfekt und die nächste Aktion sollte es auch werden. Binnen weniger Sekunden stieß sie sich mit dem attackierten Bein wieder von Abyss weg, drehte sich wie eine Ballarina um die eigene Achse um mit dem Stab anzugreifen. Aber genau in diesem Augenblick kämpfte sich ein Gefühl hervor, das in diesem Moment absolut fehl am Platze war - Reue. Starlet verlor die Konzentration, den Rythmus, das Timing und so verlor sie in der Drehung den Schwung und stolperte Abyss entgegen.

Starlet tat wie ihr geheißen und begab sich in Angriffsposition, wütend und voller Aggression blitzten ihre Augen auf und fokussierten das Monster. Dieses beobachtete genau Sexy Stars Verhalten, mit Freude bemerkte er ihre Aggressivität und dachte diese würde vom stattfindenden Kampf ausgelöst werden. Auf den Gedanken, dass Starlet ob seiner Worte zornig war kam Abyss gar nicht. Er genießt den Kampf und würde mit Freude jeder Angriffsaufforderung nachkommen.

Seine Hände umklammerten die Axt noch ein wenig fester und dann kam der Angriff! Starlet wuchtete den Stab in Richtung des Monsters, doch zu seinem Erstaunen segelte das Metall weit über seinen Kopf hinweg. Aber es schien eine Finte zu sein, Starlet ließ ihren Fuß in Abyss' Rippen schießen und stoß sich so am Monster ab, dann ließ sie den Stab auf den Paingiver zu sausen und Abyss sah sich einer ernsthaften Gefahr ausgesetzt. Der Hüne hob die Angst nun ein wenig an und sah dann Starlet auf sich zu stolpern! Im entscheidenden Moment scheiterte der bis dahin dahin perfekt ausgeführte Plan und die hilflose Sexy Star drohte auf den harten Boden zu fallen. Ohne lange nachzudenken ließ Abyss seine Axt klirrend zu Boden fallen und fing mit seinen Armen die Diosa auf. Starlet lag jetzt in den Armen des Monsters und mit diesem ungewohnten Bild endet die Szenerie.

Das letzte Match brachte die Fans der Halle auf Hochtouren. Das Erklingen des folgenden Themes allerdings lässt die Stimmung kippen. Eine Achterbahn der Gefühle, kann man fast sagen.

Eric Bischoff hat in den letzten Wochen bewiesen wer er wirklich ist. Nachdem man anfänglich an eine positive Änderung glaubte, kann man sich nun sicher sein, dass es diese nicht gibt oder geben wird. Unter Buhrufen betritt er also die Stage, mit dem Mikrophon in der Hand, seinem mächtigsten Hilfsmittel, welches es ihm erlaubt die "frohen" Botschaften zu übermitteln. Wie immer lässt er sich von Nichts aus der Ruhe bringen, um Seriösität zu vermitteln. Langsam steigt er in den Ring. Die Hände legt er übereinander und lässt sie dann zentriert nach unten hängen. Damit deutet er an, dass er erst etwas sagt wenn es ruhiger ist. Eine kleine Weile muss er darauf warten, aber schließlich kommt es zu seinen Sätzen.

Eric Bischoff: Wie ihr sicher in den letzten Wochen bemerktet, gibt es einen Umbruch in der UPW. Natürlich von Easy E! Höchstpersönlich ausgelöst. Doch beendet ist dieser noch lange nicht. Jim Cornette behauptete in einem Interview dass ich nicht machen kann was ich will. Er behauptete, Nigel McGuinness wäre nicht der rechtmäßige Champion. Hat er damit recht? Natürlich nicht! Er ist ein General Manager, seine Aufgabe ist es die Matches für Insanity anzusetzen! Wenn mir da etwas nicht passt, dann hat er nicht die Macht dazu dass durchzusetzen! Nur so rum funktioniert dieses Geschäft. Denkt er wirklich, dass er bei meinen Entscheidungen ein Mitspracherecht hätte? Glaubt er wirklich er hätte eine Chance gegen mich, demjenigen der die Gesetze schreibt? Ich habe das Recht dazu Nigel McGuinness zum offiziellen Champion zu ernennen, und das... machte ich bereits in der letzten Insanity!

Mit Buhrufen werden die Worte des Owners quittiert. Faire Verhältnisse wären damit nicht geschaffen.

Eric Bischoff: Mit welchem Recht ich das machte? Nun, vielleicht mit dem Recht, dass Chris Sabin den Title nur durch meine Hilfe bekommen hat, und ihn nun mit meiner Hilfe wieder abtreten durfte. Dieser Titlevergabe, war rechtens, als sie geschah. Endgültig besiegelte Chris Sabin dies aber, mit dem Verlassen der UPW... Er hat damit nicht nur seinen Pure Title abgegeben, sondern auch den Unlimited X Title. Denn wie will jemand, der nicht mal mehr einen Vertrag hat, einen Belt verteidigen, Mr. Cornette?

Das ist eine verzwickte Situation. Vermutlich hätte Eric Bischoff wirklich Probleme kriegen können, wenn er einfach so den Title weiterreicht. Aber mit dem Verlassen der UPW, hat Chris Sabin sämtliche Vorrechte an den Belts abgetreten. Geschah das in weißer Vorraussicht des Owners? War vielleicht das sein Plan? Wusste er, dass er den Title nicht ohne weiteres vakantieren konnte, und setzte deshalb alles auf eine Karte, in der Hoffnung das Chris Sabin daraufhin kündigt? Wenn, dann war es ein geschickter Plan, aber Eric würde seine Pläne nicht aufdecken, denn das würde ihn vorallem durschaubar machen.

Eric Bischoff: Aber,... das ist bereits Vergangenheit. Nigel McGuinness ist jetzt der Unlimited X Champion, und bereits jetzt macht er eine bessere Figur als der alte Champion. In der UPW kam es in den letzten Wochen zu Anarchie-anmutenden Ereiginissen. Jim Cornette sieht mich, seinen Arbeitgeber als Konkurrenz, ständig versucht er meine Authorität zu untergraben. Doch das hat jetzt ein Ende. Nigel war der erste Schritt dessen, was noch folgt. Die Gruppierung um Eric Bischoff, wird wieder auferstehen, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Mit Chris Sabin habe ich bereits unter Beweis gestellt, welch Einfluss ich auf die Geschehnisse habe. Doch nun wird es Zeit Personen zu engagieren die nicht ständig die Moral meiner Forderungen in Frage stellen. Die nicht ständig damit beschäftigt sind weinend ihre Zeit am Telefon zu verbringen. Ladies and Gentleman. Nigel McGuinness und ich, wir repräsentieren die Pure Wrestling Organisation. Der Name repräsentiert eine Zeit, in der es keine General Managers gab, ... sprich keine Personen die den lächerlichen Versuch wagten meinen Thron zu besteigen. Doch damit nicht genug. Wir wollen ein weiteres Mitglied in unseren Reihen begrüßen. Eine Person, der ich mein vollstes Vertrauen schenke. Eine Person, die zukünftig den Athleten der Organisation unter die Arme greift, und dafür sorgt, dass wir wachsen. Diese Person filtert den Zugang, und sorgt dafür dass nur potenzielle Champions unserer Fraktion beitreten. Er sorgt dafür, dass wir keine Waschlappen mehr unterstützen.... Bitte begrüßt einen der besten Manager des Wrestlings....

Eine Weile vergeht, bis sich etwas tut. Und langsam werden die Fans ungeduldig. Doch dann die große Überraschung. Das Warten sollte sich schon bald, im wahrsten Sinne des Wortes, "bezahlt" machen. Denn nun ertönt eine wirklich legendäre Theme.

*Hah Hah Hah*
Money money money moneyyy

Es ist tatsächlich die Theme vom "Million Dollar Man" Ted DiBiase. Dieser lässt auch nicht lange auf sich warten und kommt nach kurzer Zeit in seinem üblichen Dollar-Anzug auf die Rampe.



Langsamen Schrittes geht er die Rampe hinunter. Dabei holt er immer wieder ein paar Geldscheine aus seiner Innentasche, die er dann laut lachend zu den Fans wirft.
Dann geht er die Ringtreppe hinauf und geht seitlich, auf dem Apron, an den Seilen entlang. Auch von hier aus wirft er ein paar Geldscheine zu den Fans. Schließlich besteigt der "Million Dollar Man" den Ring über das zweite Seil. Im Ring angekommen begrüßen sich Eric Bischoff und Ted DiBiase mit einem freundlichen Handshake. Nach diesem geht DiBiase zu den hinteren Seilen, von wo aus er sich ein Mic geben lässt. Seine Theme verstummt und noch bevor die Fans ruhiger werden Können, erhebt Ted DiBiase sein Mic.

$$$: Hah, Hah, Hah, Hah, Hah!!!!

Und schon senkt er das Mic wieder. Die Fans werden noch einmal etwas lauter. Klar, sie mögen vielleicht nicht auf Bischoff's Seite stehen, aber der "Million Dollar Man" ist immernoch gerne gesehen. Nach einer Weile beruhigen sich die Fans dann wieder und DiBiase bekommt die Gelegenheit sein Mic für etwas längere Zeit zu erheben.



$$$: Ja, Eric sagt die Wahrheit. Er hat mich tatsächlich eingestellt. Er bezahlt mich, damit ich dafür sorge, dass keine jämmerlichen Schwächlinge in die Fraktion rund um ihn hineingelangen. Und er hat die richtige Wahl getroffen. Ich meine, jeder weiß, dass ich gut daran bin Talente zu erkennen. Immerhin war ich es, der den Undertaker damals zur WWF brachte. Es war nicht Brother Love und schon gar nicht Bearer oder McMahon. Es war der gute, alte "Million Dollar Man"!
Wir erinnern uns an großartige Gruppierungen, wie z.B. die Ministry of Darkness, die D-Generation X und natürlich auch die nWo. All diese Teams haben Geschichte geschrieben. Und schon bald wird sich die Pure Wrestling Organisation in dieser Reihe mit eingliedern können. Sie wird die nächste große und mächtige Gruppierung im Wrestling werden.
Jetzt fragt ihr euch sicher, wie Easy E! auf die Idee gekommen ist, ausgerechnet mich anzuheuern. Nun, es ist eigentlich ganz simpel. Eric sagt doch selbst "controversy creates cash". Und wenn jemand über cash reden will, dann redet er am besten mit dem "Million Dollar Man". Und ihr fragt euch auch sicherlich, wie ich es schaffen werde, die PWO - wie ich sie jetzt einfach mal nenne - zu etwas großem zu machen. Nun, ich glaube dazu muss ich wohl kaum noch etwas sagen. Denn ihr kennt mich. Und ihr wisst auch, was ich zu sagen pflege. Everybody's got a price for the "Million Dollar Man". Also: es ist alles nur eine Frage dessen, wie man es pflegt Geschäfte abzuschließen.

Mit diesen Worten senkt Ted DiBiase vorerst, mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen, sein Mic. Die Fans reagieren nun mit gemischten Äußerungen. Auf der einen Seite mögen sie zwar Ted DiBiase, aber auf der anderen Seite verachten sie ihn schon fast dafür, dass er jetzt für Eric Bischoff arbeitet.

Eric beginnt zu Lachen. Die Worte seines neuen Angestellten entsprechen wohl genau dem was Eric sich vorstellte. Ein paar Worte richtet er noch an die lebende Manager Legende.

Eric Bischoff: Ted, es freut, dass ich dich trotz der Entlassung deines Sohnes einstellen konnte. Ewigkeiten schon warst du im Gespräch, ständig erwähnten Gegner des Ted DiBiase Juniors den Senior, doch nun, steht er leibhaftig vor uns, und unterstützt mich in allen Belangen.

Eric applaudiert für Ted, die Hände hält er dabei leicht in die Höhe, um die Zuschauer zu animieren selbiges zu tun, doch dass missglückt völlig.

Nachdem jetzt wieder alle, oder viel mehr Eric Bischoff, aufhört zu klatschen, erhebt der "Million Dollar Man" erneut sein Mic.

$$$: Hör zu, Eric. Dafür, dass du meinen Sohn entlassen hast, bin ich dir nicht gerade dankbar. Um es mal freundlich zu formulieren. Aber ich bin mir sicher, dass du einen gutren Grund dafür gehabt hast. Allerdings muss ich dir auch sagen, dass der Junge eine Chance verdient hätte. Er ist jung und steckt voller Talen. Das weißt du und das weiß ich. Alle wissen das. Doch darum geht es nicht mehr. Ich glaube jetzt wird keiner mehr so schnell über mich reden. Denn wenn jemand etwas über mich loswerden will, dann soll diese Person es mir gefälligst selbst sagen. Und zu euch Fans kann ich nur noch eins sagen: Es freut mich wirklich wieder im Geschäft zu sein. Und es freut mich auch euch alle hier anzutreffen. Ich hoffe nur, dass ihr es mir nicht übel nehmt, dass ich für Eric Bischoff arbeite, aber....

Bereits jetzt fangen einige Fans mit den Buhrufen an.

$$$: ...ABER so macht man nun mal Geschäfte. And everybody's got a price! Hah, Hah, Hah, Hah, Hah!!!

Nach diesen Worten lässt Ted DiBiase sein Mic fallen und verteilt noch einmal feienderweise sein Geld an die Fans, während seine Theme gespielt wird. Erics Gesicht ist von Zufriedenheit geprägt. Auch er verlässt nun den Ring, und zusammen mit seiner neuen Hilfskraft die Stage.

Eine weite Ebene. Sattes, grünes Gras, dass in seiner Gesamtheit wirkt wie ein Ozean. Der Wind streicht darüber hinweg und sorgt für wellenartige Bewegungen und Muster. Vereinzelt sprießen kleine Erdhügel aus dem beherrschenden Grün. Braune, klobige Brocken aus Humus. Etwas weiter westlich erkennt man ein Plateau, dessen scharf abgebrochene Wände bedrohlich und abweisend wirken. Eine lebendige Ebene im Nirgendwo. Keinerlei Anzeichen von Moderne, von Zivilisation und von alltäglichen Dingen wie Verschmutzung, Lärm oder urbanem Rummel. Nur die frische, lebhafte Natur. Der Himmel erstrahlt in einem klaren Blau, während fluffig-weiße Wolke träumerisch langsam dahingleiten. Dies hier mag im Irgendwo sein .. oder es ist das Paradies. Der Hort der Ruhe.

Ein kleines Blümchen entspringt dem Gras und wiegt sich tänzerisch im lauen Wind. Seine goldgelben Blätter sollen Insekten anlocken, um die Pollen und Samen zu verbreiten. Man kann beinahe hören, wie die Blume kindlich lockt ... als ein nietenbeschlagener Kampfstiefel die Pflanze zertritt und zu fasrigem Brei verarbeitet. Das Bild wandert den Stiefel hoch ... enthüllt eine vielfach zerrissene und geflickte dunkle Jeans, fängt den im Wind schlackernden Ledermantel ein und offenbart das bärtige Gesicht des Urban Predators. Kevin Thorn reckt sein Kinn vor und scheint die Ruhe zu genießen. Die frische Luft füllt seine Lungen und sein Grinsen ist so dämonisch wie eh und je. Die Aufnahme entfernt sich und fängt mehr ein. Der Pure Champion schließt seine Augen und entspannt sich. Was er nicht sieht, ist der fast kalbsgroße wolfsartige Vierbeiner, der sich leise von Osten anschleicht. Das grau-schwarze Fell der Kreatur ist zottlig und verdreckt. Die finster dreinblickenden Augen fixieren den hochgewachsenen Mann in schwarz. Dann springt der Wolf oder was immer es sein mag mit einem gewaltigen Satz neben Avatar of Violence. Thorn reisst die Augen auf und fährt herum. Sein Körper ist unter Spannung. Seine Fäuste zum Kampf erhoben.

>> Keine Angst, ich tue Dir nichts! <<

Hat der Wolf gerade gesprochen? Es hat fast den Anschein, denn es war nicht die Stimme des Storytellers, die wir da eben hörten. Der Wolf, die Bestie ... legt den Kopf leicht schief und hockt sich auf die Hinterläufe.

Kevin Thorn:
"Was? Wer spricht? Wessen Bestie ist dies hier?"

Thorns Kopf fliegt von links nach rechts. Er versucht sich in möglichst viele Richtungen abzusichern. Aber weit und breit ist nur Steppe, Ebene und flaches Land. Hier könnte sich niemand verstecken.

>> Ich spreche mit Dir, Jäger. Und das nicht zum ersten Mal! <<

Der Kopf von Kevin Thorn ruckt erneut und fixiert diesen riesigen Hund vor sich. Sein Blick verengt sich.

Kevin Thorn:
"Das muss eine List sein. Ein übler Trick. Hunde können nicht sprechen."

Der Hund ... Wolf ... die Bestie .. legt die Ohren an und beginnt zu knurren.

>> Wolf, nicht Hund. Hund ist verspielt. Er ist wankelmütig und treu. Wolf ist anders. Wolf ist der Jäger. Wolf ist das Raubtier. Wolf bringt die Beute zur Strecke. Hund ist domestiziert. Wolf ist wild und frei. <<

Kevin Thorn:
"Du sprichst in Rätseln, Wolf. Wo bin ich hier und wie bin ich hierher gelangt?"

Der Wolf .. nein nur Wolf ... Wolf erhebt sich und trottet langsam um Kevin Thorn herum. Die Zunge hängt ihm aus dem Hals und die bernsteinfarbenen Augen dieses sprechenden Tieres wirken alt. Sehr alt.

>> Das weißt Du nicht? Erst einmal spricht Wolf nicht in Rätseln. Du weißt wer ich bin, denn wir haben schon einige Unterhaltungen geführt, Jäger. Die Frage nach dem 'wo' lässt sich leicht beantworten: In der Welt der Geister. Die spirituellen Schamanen der Naturvölker sehen sogar noch mehr in diesem Reich. Hier ist das Land, das die Totems ihr Heim nennen. <<

Kevin Thorn:
"Du bist rätselhaft, Hund."

>> WOLF! Sehe ich aus, als könnte man mir ein Halsband anlegen? Mich in eine Tasche stecken? Oder mit Tinkerbell nennen? Ich denke nicht, Jäger! Ich bin Wolf. Ich bin der Inbegriff von Furcht für euch Menschen. <<

Kevin Thorn:
"Schön .. Wolf. Wie gelange ich hierher? Ich habe nicht darum gebeten in das Reich der Geister zu gelangen. Und ich bin nicht daran interessiert, mit selbigen zu sprechen. Wie sagtest Du? Totems? Erkläre es."

>> Niemand hat gesagt, dass Du freiwillig hier sein musst, Jäger. Vielleicht ist es Schicksal. Vielleicht auch nur Zufall. Wer weiß das schon. <<

Kevin Thorn:
"Nun gut. Das erklärt jedoch noch immer nicht, was Totems sind."

>> Muss Wolf das wirklich erklären? Wenn Du kein Interesse daran hast, musst Du es auch nicht wissen, Jäger. <<

Kaum das Wolf den Satz beendet hat, sprintet er los. Scheinbar ziellos läuft er auf die Ebene hinaus und lässt den Hünen zurück.

Kevin Thorn:
"Wunderbar. Als ob es nicht verwirrend genug wäre, dass diese Töhle spricht .. nun muss ich auch noch laufen."

Augenverdrehend und resignierend rennt Kevin Thorn hinter den riesigen Wolf her. Schon nach wenigen hundert Metern erreicht er, völlig ausser Atem, die wieder hockende Gestalt des Steppenjägers.

Kevin Thorn:
"Ich ... hhh ... will wissen ... was .. Du mit ... Totems .. meinst."

>> Du bist ausser Form, Jäger. So wirst Du keine große Beute zur Strecke bringen. <<

So wie es sich darstellt, ist Wolf amüsiert darüber, dass der Urban Predator derart ausser Atem ist. Wieder legt er den pelzigen Kopf schief und zieht die Lefzen hoch.

>> Nun gut, ich werde es Dir erläutern: Jedes Totem verkörpert ein Ideal, ein mythisches Bild oder einen Archetypus. Indem der Schamane versucht, dassselbe Ideal zu verkörpern, erlangt er seine Macht. Um diese Kraft zu bewahren, muss der Schamane den Zielen seines Totems folgen.
Jeder Schamane besitzt ein Totem. Ein Totem ist ein mächtiges Wesen, das dem Schamanen seine Macht zur Verfügung stellt. Das Totem sucht sich den Schamanen aus und nie umgekehrt. Und irgendwann im Leben des Schamanen, ereilt ihn der Ruf seines Totems. <<

Kevin Thorn:
"Ich verstehe, Kreatur. Welche Art von Totems gibt es?"

>> Es gibt verschiedene, Jäger. Bär ist ein Totem. Alligator ist ein Totem. Adler ist ein Totem. Eule, Hai, Katze, Hund, Kojote, Löwe, Maus, Rabe und Schlange sind Totems. Auch Ratte und Waschbär sind Totems. <<

Kevin Thorn:
"Und Wolf ..."

>> Und Wolf! <<

Hätte Wolf ein menschliches Gesicht sein Eigen nennen können, so hätte er nun breit gelächelt.

Kevin Thorn:
"Was genau willst Du dann von mir?"

Abwehrend verschränkt der amtierende Pure Heavyweight Champion die Arme vor der Brust. Ihm scheint der Verlauf des Gespräches nicht zu gefallen.

>> Der Ruf des Totems wird häufig durch ein traumatisches Ereignis ausgelöst .. durch einen schweren Schock oder grenzenlose Enttäuschung ... <<

Kevin Thorn:
"Sag mir nicht, Wolf, dass Du gekommen bist, um darüber zu spotten, dass ich meine Krone ohne Kampf bekommen habe."

Die Miene des Urban Predator verdunkelt sich zunehmends. Es hat auch den Anschein, als schlage das Wetter mit einem Mal um.

>> Nein, Jäger. Wolf spottet nicht. Wolf verachtet Spott. Wolf ist Wolf. <<

Kevin Thorn:
"Sehr kryptisch. Für einen sprechenden Hund."

>> Wolf! Hund ist treu, großzügig und hilfreich. Zielstrebig und stur. <<

Kevin Thorn:
"Ist ja gut. Wolf also. Für was steht Wolf?"

>> Wolf ist auf der ganzen Welt ein respektierter Jäger und Krieger. Er ist gegenüber den Mitgliedern seines Rudels absolut loyal. Das Sprichwort sagt, der Wolf gewinnt jeden Kampf bis auf seinen letzten. Wolf zeigt im Kampf keine Feigheit und sein Wort ist absolut. <<

Kevin Thorn:
"Ich verstehe. Und langsam formt sich eine schreckliche Vorahnung, Wolf. Warum bin ich hier? Ich habe Dich nicht gerufen."

>> Nun verspottest Du mich, Jäger. Ich sagte doch .. der Schamane wird vom Totem gerufen, nicht umgekehrt. <<

Kevin Thorn:
"Du versuchst mir also in aller Eindringlichkeit zu erklären, dass ich Schamane bin?"

>> Wäre das so überraschend? Du hast Dich schon als Sendbote ausgegeben. Als gestürzten Engel. Als bluttrinkenden Vampir und als lichterfüllten Zeloten. Warum bist Du darüber so erschrocken, Jäger? <<

Kevin Thorn:
"Möglicherweise, weil es mir absurd erscheint, mit einer Promenadenmischung zu sprechen?"

>> Verstehe. Aber mit einem formlosen Allmacht zu reden, die irgendwo in den Wolken wohnt, ist nicht absurd? Verwirrend für Wolf. <<

Kevin Thorn:
"Touché, Lupus."

>> Sieh' nun über diese Ebene, Jäger. Was erkennst Du? <<

Kevin Thorn:
"Endlose Weiten. Gleichbedeutend mit schier endloser Möglichkeit zur Jagd. Ungezählte Herden von Beutetieren. Neue Eindrücke .. Erfahrungen .. Gerüche ... Emotionen."

>> Sehr gut. Daran werden wir anknüpfen können. Später. <<

Kevin Thorn:
"Was? Ich bi...."

Die Szene verblasst. Der Kopf von Kevin Thorn schreckt hoch. Vorn über gebeugt scheint er an einem alten hölzernen Schreibtisch eingeschlafen zu sein. Sein düsterer Lockerroom ist spärlich erleuchtet und die Erschöpfung ist dem Pure Champion ins Gesicht geschrieben.

Kevin Thorn:
"Ein Glück, nur ein Traum."

Der Urban Predator fährt sich mit den Händen durchs gesicht und stockt. Naserümpfend schnüffelt er seinen Handflächen. Der Geruch von Fell. Von Pelz. Nach Hund .. ehm Wolf.

Wir befinden uns Backstage und Jeremy Borash steht vor seiner typischen Interviewkulisse.
Zu ihm gesellt sich der Bomberjacke tragende Nigel McGuinness, die Augen wie immer von einer dunklen Brille verdeckt, den U-X Titel auf seinen Schultern.

Jeremy Borash: "Hi, Ich bin JB, Jeremy Borash und neben mir steht der Mann, der heute zum ersten mal seinen ausgehändigten Titel verteidigen muss, der Pro-Wrestling Hooligan, Nigel McGuinness. Sag was du über das kommende Match mit Chicano denkst!"

Nigel reißt JB das Mic aus der Hand und mustert ihn abfällig.

Nigel McGuinness: "Kannst jetzt abhauen, Wanker!"

Mit großen Augen scheint Borash nicht zu verstehen.

Jeremy Borash: "Ich?"

Genervt antwortet der Champion.

Nigel McGuinness: "Nein, der Kameramann..."

Jeremy schent erleichtert und verharrt auf der Stelle doch Nigel fährt ihn an.

Nigel McGuinness: "Natürlich du! Und jetzt mach den Fluchtweg frei!"

JB geht zögerlich aus dem Bild und Nigel wendet sich der Kamera zu.

Nigel McGuinness: "Pass auf, El Taco Chicano: Wir sind beide nicht aus diesem verwässerten Land. Doch während meine Vorfahren die komplette Menschheitsgeschichte ein Musterbeispiel für Dominanz, Überlegenheit und Politik waren, sind deine nur für Bohnengerichte in Italo-Western und Poolreinigungsfirmen bekannt.
Und so ist es auch mit uns beiden: mag sein, dass du ein toller Athlet bist. Das sind hier viele. Was du aber nicht begreifst, ist, dass Ringerische Fähigkeiten gerade einmal zwei Prozent des Erfolges ausmachen. Politik! Und in der UPW gibt es derzeit niemanden, der diese Karte besser ausspielt als ich, das wirst du schon sehen. Und so wird der Abend auch enden: ich triumphiere und halte mein Empire aufrecht und du ... du gehst die Friteuse reinigen.
Oi!, there's a lot!"

Damit schmeißt Nigel das Mikro auf den Boden und verlässt das Bild ...