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[Gast] Rokko [Gast] Rokko ist männlich
.. the prophet




Dabei seit: 06.04.2008
Beiträge: 2392

... wenn der Jäger mit der Beute ... Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Eine weitere Show, ein weiterer Abend in einer ganzen Kette, die zur Unterhaltung dienen. Alltag im Kalender der UPW - und doch ganz besonders. Diese kalten Wände aus Stein haben einen neuen Bewohner - jemanden der schon lange nicht mehr in einem regulären Rythmus zu sehen war. Jemanden, den man als Rückkehrer bezeichnen kann und das auf eine mehr als eindrucksvolle Art. Die Attacken des Masked Man bei der letzten Insanity-Show sind in den Aufrufen als News fast so hoch anzusiedeln wie das aufeinandertreffen der Giganten, das bei der nächsten Show ansteht. Dieses Cage-Match, das so gehyped wird, das als bestes Match, als grausamstes Match des gesamten Jahres angekündigt wird. Sind es nicht auch zwei Legenden, die teilnehmen und versuchen ihre Ehre in dem Konstrukt aus Stahl zu verteidigen? Eine gute Sache. Eine Sache, wofür es sich zu kämpfen - und vor allem zu zahlen lohnt. Doch wieso gehen wir gerade auf dieses Match ein?

Die Antwort ist recht schnell zu finden. Der Gott der UPW, wie man ihn fast schon nennen könnte, Kevin Thorn, findet auch heute wieder Erwähnung. Nur auf eine andere Art wie viele es sich erhoffen - und vielleicht auch er damit gerechnet hat. Sein Name ist an dem Schild der Tür zu sehen, das die Kamera fixiert. Eine Kabine, wie sie vielen der Wrestler der UPW eigens zugesichert wird. Doch der Inhalt bleibt verdeckt. Dunkelheit legt sich über das spärliche Möbiliar, das einem mittelalterlichen Schloss mehr gleicht wie einer Heimat eines gut bezahlten Athleten. So ist es auch kaum verwunderlich dass die einzige Lichtquelle ein Kerzenständer darstellt, mit fast auf den Grund abgebrannten Wachskerzen. Sie erhellen nicht viel, nur den Tisch an dem er sitzt. Nicht Kevin Thorn. Nicht der Urban Predator, dem diese Kabine zugeteilt ist. Doch ein Jäger auf seine Art ist auch er. Die Skimaske macht es gleich deutlich, die Umrisse des massigen Körperbaus tun ihr übriges - es ist der gleiche Mann der des letztens schon seinen Eindruck in der Wochenshow hinterlassen hat.

Noch ist der Mann komplett ruhig, keine einzige Regung geht von ihm aus. Doch muss es ein schwerer, psychischer Akt sein überhaupt in diesen Hallen sitzen zu können. Die Heimat eines so, nicht nur körperlich, großen Mannes wie Kevin Thorn zu sehen, sie in allen Poren aufzunehmen, lernen ihn zu verstehen. Deswegen alleine wohl schon hat es sich dieser Mann hier erlaubt, einzubrechen. Will er den Urban Predator herausfordern? Es wäre eine törichte Idee, so mag es vielen erscheinen. Doch wieso sonst sollte er einen gefährlichen Mann wie Kevin Thorn provozieren? Als sich Schritte nähern hebt sich langsam die tiefe, raue Stimme des Maskierten - noch ohne dass sein Gesprächspartner die Stätte betreten hat.

»Ich möchte sie alle willkommen heißen zu meiner kleinen aber feinen Show des wahren Wahnsinns - nicht dem Pseudogelaber das gewisse andere Personen von sich geben. Nein, Wahnsinn muss anders ausgedrückt werden als mit Worten, und was eignet sich da besser als ein suizidales Vorhaben wie dieses hier? Doch ich will sie nicht zu lange auf die Folter spannen..

Ziemlich offensichtlich hat dieser Mann, der dort sitzt, Probleme mit seinen eigenen Dämonen. Wieso sonst moderiert er eine fiktive Talkshow, die noch keinen Gast und vor allem keine Zuschauer hat? Er selbst würde vermutlich antworten mit "Die Wege des Herrn sind unergründlich".. und vor sich hinlächeln auf seine eigene, schaurige Art. Denn er weiß das ein Gast kommen wird. Und als sich die Tür öffnet kündigt er diesen auch seinem Status entsprechend an.

»Helfen sie mir den Ehrengast des heutigen Abends willkommen zu heißen. Er kommt von der anderen Seite der Dunkelheit, ist als wahre Legende der UPW schon jetzt in allen Geschichtsbüchern verankert - ein Mann der einen fast unbeschreiblichen Siegeszug durch die Historie der Promotion gezogen hat - hier ist er.. der Urban Predator.. Kevin Thorn!

Die Überraschung ist perfekt. Nicht für den geneigten Betrachter, sondern für den Besitzer selbst. Thorn ist wie so oft in dunkler Kluft angetan. Vielfache Schließen bedecken seinen Oberkörper. Dazu gesellt sich der ärmellose Mantel mit den schweren Beschlägen, der am Kragen von einem eisernen Kreuz geschlossen wird. Schweres Stiefelwerk und mit Dornenranken verzierte Hosen tun ihr übriges zu dem düsteren Erscheinen bei. Und dennoch scheint The Prophet nicht zur Gänze überrascht. Natürlich wird die Stirn verunstaltet, als er sie in Falten wirft. Natürlich ist der Missmut offenkundig, als ihm die Gesichtszüge latent entgleiten. Aber die Stimme des Avatar of Violence ist so beherrscht und bestimmend wie eh und je. Kein Anflug von Unsicherheit. Kein Zeichen der Furcht.

Kevin Thorn:
"Willkommen .. Fremder ... Gesichtsloser. Willkommen in meinem Refugium .. in meinem Heim. Ich hoffe es gefällt Dir hier. Koste jeden Moment aus .. genieße jeden Atemzug ... lebe jede Sekunde. Denn wenn Du mir keinen wahrhaft triftigen Grund für Dein Kommen nennen kannst, beende ich Deine Existenz hier und jetzt. Das ist keine leere Drohung, Kreatur ohne Namen .. das ist in Marmor gemeißelte Gewißheit. Also sprich ..."

Der dunkle Hüne ist nicht bekannt dafür, ein allzu freundlicher oder gar geduldiger Zeitgenosse zu sein. Im Gegenteil - seine Wut, sein unbändiger Zorn und sein aufschäumendes Wesen haben seit jeher für Angst und Schrecken gesorgt. In Reihen seiner Feinde, wie auch im eigenen Hause .. bei Gefolgsleuten, Verbündeten .. und Geliebten. Der Blick des Urban Predators ist vielsagend und strafend. Die dunklen Augen, erkaltenden Kohlestücken gleich in den Höhlen liegend, fixieren den maskierten Mann am Tisch. Jede noch so kleine Regung wird registriert. Jede Geste gelesen, verarbeitet und auf Bekanntheit geprüft. Natürlich will der amtierende Unified Pure Global Champion wissen, wer unter der Maskierung steckt. Doch sein Versteckspiel will der Maskierte eben so wenig aufgeben wie Thorn es beendet sehen will. Es wäre ja auch zu Schade, jetzt schon alle Überraschungen zu verderben.

»Nun, ich muss zugeben alter Freund, du hast ein gewisses... Händchen für Einrichtungen. Natürlich, die letzten "Schöner Wohnen" sind seit.. sagen wir.. 1750 an dir vorbeigegangen aber Hey! Was wäre die Menschheit ohne ihre kleinen Makel? Aber ein paar der Folterinstrumente sind wirklich zu viel.

Obwohl Thorn's Drohung vollkommen ernst gemeint war und der Prophet schon oft unter Beweis gestellt hat, wie, so scheint der Maskierte keinen Anflug von Angst in seiner Stimme zu haben. Auch seine Haltung verändert sich keinen Milimeter, er sitzt noch genau so steif in der Dunkelheit wie es war als er alleine über die Kabine herrschte. Einen Grund für das Kommen des Maskierten gibt es aber, und auch wenn er noch nicht ausgesprochen wurde so muss es dennoch ein großer sein.

»Setz dich doch bitte - unterhalten wir uns wie zivilisierte Menschen. Das Schlachten können wir auf später verschieben. Deswegen auch bin ich hier - ich will nur einen kleinen Plausch halten. Einen Plausch, der dich als Thema hat, genauer gesagt deine Zukunft. Die Nahe wie die Ferne. Denn einiges könnte sich bei uns.. überschneiden, um es wohlwollend zu formulieren.

Anscheinend weiß der mysteriöse Mann Dinge, die Kevin Thorn noch vorenthalten sind. Doch den Urban Predator kann man nicht mit solch gehaltlosen Andeutungen aufmerksam machen, gar verschrecken. Niemand wundert sich darüber, wie standhaft der Meister der Dunkelheit in dieser Situation ist. Um ihn aus der Ruhe zu bringen benötigt es schon mehr wie eine nervende Kakerlake ohne Namen.

»Und verzeih mir doch diesen Aufzug, ich weiß es ist unhöflich. Nur meine Identität muss leider noch geheim bleiben. Es wäre zu schade darum, alle wissen zu lassen wer ich bin. So viel kann ich dir aber verraten, mein Freund: Wir kennen uns. Und uns verbindet ein kleines, aber feines Detail, zu dem wir später noch kommen. Ich wäre dir übrigens sehr geneigt, wenn du darauf verzichtest mich zu töten, bevor wir unser Gespräch beendet haben - denn du sollst ja nicht im Dunkeln tappen.

Vielleicht ist es der Reiz des Ungewissen oder die pure Neugier, die Thorn davon abhält, in seinem Lockerroom ein Blutbad anzurichten. Überraschenderweise verharrt der dunkle Krieger regungslos und blickt sein Gegenüber weiter abschätzend an. Dann nickt er und scheint der Bitte des Maskierten so nachzukommen. Kurzerhand schließt Thorn die Türe hinter sich und verschränkt die kraftvollen Arme vor der tonnenförmigen Brust. Wieder erklingt seine Stimme.

Kevin Thorn:
"Nun gut, einstweilen soll Friede herrschen ... denn ich komme nicht umhin, meiner Neugier zur frönen. Mag sein das wir uns bereits miteinander gemessen haben .. oder das sich unsere Wege gekreuzt haben. Ich habe viele Männer gesehen, weit mehr besiegt und noch weniger für bedeutend genug befunden, als das ich mich erinnern würde. Doch scheinst Du einen Plan zu verfolgen, ein Ziel Dein Eigen zu nennen. Und dann und wann finde ich Gefallen an derlei Possenspiel. Also lass mich Teil sein Deiner Scharade und ... Deiner Narretei."

Der Hüne hält kurz inne und schenkt seinem Gesprächspartner ein diabolisches Lächeln. Während die flackernde Kerze rußend die Konturen des Maskierten erahnen lässt, bleibt Thorn selbst einem Standbild gleich im Eingangsbereich stehen. Zwar mag er momentan interessiert daran sein, zu erfahren, was hier vor sich geht, doch ist er keinesfalls naiv genug, seinem vermummten Gegenüber zu trauen. So ist es nicht absonderlich, dass eine respektsvolle Kluft zwischen den beiden Männern bleibt. Dann ertönt neuerlich die Stimme des Propheten.

Kevin Thorn:
"Also dann .. ich bin ganz Ohr. Erfreue mich mit phantastischen Geschichten und tiefgründigen Intrigen. Lass mich die Weisheit in Deinem Ansinnen erkennen. Gewähre mir Einblick in Dein Spiel ... vielleicht ... möglicherweise .. entfacht es ein längst vergessen geglaubtes Feuer in mir. Wer weiß das schon?"

Grinsend beendet der Urban Predator seinen Satz, eine leichte Süffisanz schwingt in seinen Worten mit .. in einer Tonlage, die auch ein begriffsstutziger Mann der Worte einzuschätzen vermag. Und genau diese Worte lassen ein leises, heiseres Lachen von Thorn's Gegenüber erklingen, das wie das fauchen eines Tieres klingt. Immerhin ist das Interesse geweckt, und das ist mehr als er sich erhoffen konnte als er dieses kleine Spiel ausgeheckt hat. Jetzt kann er sich jedoch darauf konzentrieren, es weiterzutreiben und seine Worte zwar vorsichtig, aber doch bestimmt an den deutlich mächtigeren Mann vor ihm zu richten. Und um das richtig zu tun, muss er ihn weiter füttern - so wie er es auch eigentlich verdient.

»Vielleicht hilft es dir, einen Eindruck zu gewinnen wenn ich dir mitteile dass nicht alle unsere Begegnungen.. siegreich für dich ausgegangen sind. Und doch bist du jemand den ich respektiere und zu einem gewissen Grad sogar Fürchte - Angst ist ein guter Antrieb um unmögliches zu schaffen. Gerade aus diesem Respekt begründet sich meine Anwesenheit hier, denn ich sage es offen heraus: Mein Ziel, mein komplettes Vorhaben.. bist du. Es muss nur die richtige Bühne dafür gefunden werden.

Er lässt diese Worte erstmal wirken. Gefahr geht von ihm ja auch keine aus, schliesslich wäre er körperlich im Nachteil wenn er sich auf Thorn stürzen wollte - und das Echo wollte er auch nicht hören wenn er ihn in einen Hinterhalt gelockt hätte. Beide Männer sind keine Kinder mehr, es müssen keine ausgeheckten Spielereien sein. Dafür ist das Level beider Männer zu groß. Das reicht um auszusagen welche Tragweite dieser Konftlikt hat.

»Du bist die größte Institution der UPW. Du hälst die größte Ehre der UPW. Etwas, was ich sehr anziehend finde. Was mich nicht loslässt. Doch liegt es nicht in meiner Art, dich zu nerven mit Drohungen oder Versprechungen, welche Schmerzen ich dir bereiten würde - wir beide wissen, dass du mir a) eh nicht glaubst und b) einfach darüberstehst. Doch einfach wird es nicht werden, da ich mir eine doch.. offene Chance einrechne.

Selbstvertrauen, nicht nur in der Tonlage die eine gewisse Arroganz wiederspiegelt, sondern auch in den Worten selbst. Doch klingt es die ganze Zeit schon so, als wäre da noch ein großes Fragezeichen in den Worten des Unbekannten, eine Variable die noch berechnet werden müsste.

»Und doch muss ich zugeben, dass sich mir Zweifel auftut. Ich erkenne deine Klasse ungefragt an, Prophet. Nur mein Kommen wird noch um einiges herausgezögert, was ich persönlich ebenso schade finde. Und noch schlimmer fände ich es, wenn man dich bis dahin deines goldenen Schmuckstückes berauben würde. Natürlich ist Sean O'Haire kein passender Mann dafür, und noch weniger ist er einer der Männer gegen den ich aus dem tiefsten Grund meines Herzens um so etwas antreten würde. Wie also, Herr der Schmerzen, willst du dich durch die - zugegebenermaßen ziemlich kindlich geäusserte - versprochene Tortur retten?

Überraschend, wenn man bedenkt wie gräßlich sich doch sonst einige Zeitgenossen aufführen, wie sie versuchen sich ins rechte Licht zu rücken und wie sie gar putzige Anwandlungen haben, in dem Versuch, die eigene Leistungsfähigkeit zu beziffern. Nicht so der maskierte Mann an dem Tisch. Er scheint realistisch, realitätsnah und geradezu bodenständig. Eine erfrischende Abwechslung ... sogar für einen solchen Mann wie Kevin Thorn, der im Schnitt eher zu den emotionsloseren Akteuren gezählt werden darf. Deshalb ist es nicht überraschend, dass auch seine Ausführung ein wenig ... dezenter ist.

Kevin Thorn:
"So langsam zeichnet sich ein Bild ab, Maskierter. Eine Ahnung schwehlt in mir ... und ein gewisser Eifer keimt auf. Das ist nichts, was ich verurteile .. und dennoch bin ich in gewisser Weise überrascht. Überrascht über den Mut, das Rückgrat und die Entschlossenheit, Dich neuerlich zu beweisen. Und auch die Ehrlichkeit, die Du hier an den Tag legst .. spricht für Dich. Kein heuchlerisches Geschwätz, kein übertriebenes Geprahle. Du weißt wer ich bin .. kennst meine Befähigung ... und rechnest Dir doch Chancen aus, mich zu bezwingen. Gut so ... gut so ... eine gehörige Portion Mumm in den Knochen mag beflügeln und antreiben. Ich heiße das gut. Doch kann ich Dich auch beruhigen ... beschwichtigen ... ja, ich bin gar in der Lage, Dir Ängste und Befürchtungen zu nehmen. Dich giert es nach meinen Trophäen? Meinen Auszeichnungen? Meinem Gold? Und Du befürchtest, dass Du nicht mehr rechtzeitig genug gierig lüsternd Deine Hände danach ausstrecken kannst? Du willst die größtmögliche Ehre erlangen und dieses Gold aus meinen besiegten Händen reißen? Keine Sorge .. Du sollst Deine Gelegenheit dazu bekommen. Denn soviel ist sicher ... bis zu diesem Augenblick wird es niemand vollbringen, mich zu entthronen. Dies ist meine Krone .. ich habe nicht vor, mich von einer wirbellosen Made wie O'Haire stürzen zu lassen. Er hat es mehrfach versucht ... er hat immer darum gekämpft, mich zu bezwingen. Und ich habe ihm seine Fehlbarkeit stets nachgewiesen und zerschmettert. Deine Sorge ist lobend .. geradezu possierlich .. aber sie ist überflüssig. Ich stehe über diesem Geschmeiß, das nicht mehr Wert ist, als der Dreck an meinen Stiefeln. Also sorge Dich nicht, Gesichtsloser ... ich werde Dir den würdigen Rahmen bieten, den Du Dir so erhoffst. Mehr noch .. ich werde diesem Gold zu neuem, ungeahntem Glanz verhelfen. Zu lange schon wurde diesem Gürtel eine zu geringe Aufmerksamkeit zu Teil. Nun nicht mehr."

Thorn schnaubt die letzten Sätze fast heraus, scheint in lodernem Hass zu brennen, kaum das er an Sean O'Haire denkt. Dessen zuletzt offen dargestellte Kritik an der UPW, am Champion, an so ziemlich jeder Person der Promotion scheint ein offener Affront gewesen zu sein, den der Urban Predator mehr als verachtet. Der Hüne ballt die Hände zu Fäusten und knirscht mit den Zähnen. Seine Laune sinkt einige gefühlte Meter tief. Und dennoch bleibt der Düsterling Herr seiner Sinne und der Beherrschung. Überraschend für einen unbeherrschten Mann wie Thorn. Doch die Neugier scheint ihn anzuspornen und ihm ungeahnte Kräfte zu verleihen. Thorns Gegenüber betrachtet diesen Verlauf mit Anerkennung, er befürwortet das ungemein. Musste er erst ein wenig Fürchten um die Kontenance des Propheten, so hat sich die Aufregung gelegt und die Konversation kann weitergeführt werden.

»Das ist gut diese Worte aus deinem Mund zu hören, wirklich gut. Sie geben auch mir Ansporn, alle Anstrengungen weiter zum Zeil voranzutreiben. Doch muss ich dich leicht korrigieren, Meister. Es ist nicht bloße Gier auf das Gold, das Streben nach Statuswerten. Es ist ein Instinkt von mir, an die Spitze zu kommen. Und wieso sollte sich ein Jäger mit wertloser Beute messen, wenn doch ein anderer Jäger immer nur schon darauf wartet das gesamte Spiel an sich zu reissen? Ich habe dich beobachtet, habe dich verfolgt. Du hast dich darüber beschwert, wie wenig Predatoren die UPW doch hervorgebracht hat und dass sich niemand mit dir messen konnte - ich kenne diese Gefühle und ich teile deine Ansichten. Deswegen wird es mir umso mehr Freude bereiten, diese Aufgabe zu erfüllen.

Er atmet tief durch, sammelt sich erneut - es soll hier nicht der Kampf zwischen diesen beiden Größen im Vordergrund stehen, sondern noch ergeben sich ganz andere Hürden im Alltag. Vielleicht funkt ihnen auch der Zufall dazwischen, nicht alles kann genau geplant werden auch wenn beide Meister dieses Faches sind. Die Worte des Urban Predators über Sean O'Haire haben aber auch in seinem Gegenüber wieder etwas geweckt, dass der selbstbetitelte Jäger nicht einfach fallen lassen kann.

»Dennoch muss ich einräumen, dass es mich wundert. Dass es mich wundert, ausgerechnet jetzt dieses Match zu sehen. Er ist ein Stern einer fallenden Zeit, und auch seine Zeit ist eigentlich längst vorbei. Ganz anders als bei uns - doch wie verzweifelt muss eine Hoffnung sein, das selbst der letzte Fetzen eines selbst geopfert wird nur um etwas nachzutrauern, das verloren ist. Immerhin bereitet er alle darauf vor, welchen Stellenwert diese neue Generation aus Champions erhalten wird. Tief in dir drin weißt du auch, was dich wirklich zu einer Legende gemacht hat: Dass du immer und immer wieder Männer dazu bewegst, sich zu versuchen und ihr bestes zu geben. Selbst wenn es noch so aussichtslos ist. Es gab eine Zeit - und die gibt es immer noch ab und an - da habe ich solche Legenden zerstört. Getötet. Doch deine ist es wert, aufrecht erhalten zu werden..

Wieder ist ein Moment der Melancholie zu verspüren, als die Stimme fast sehnsüchtig seufzt und dann in die Stille abgleitet. Nun begleitet sie jedoch erstmals ein neues Geräusch - ein metallisches Rauschen, dessen Ursprung man nicht wirklich bestimmen kann.

»Unsere gemeinsame Zeit für heute ist fast abgelaufen, doch noch bleiben mir einige Minuten. Unser erstes Aufeinandertreffen wird nicht offen sein - so wenig wie es dieses hier ist. Es tut mir Leid, dass ich die kleine Scharade anbringen musste, doch kann ich nicht, wie schon erwähnt, persönlich anwesend sein. Doch darauf freue ich mich.. Jäger..

Dieses Lob. Dieser Zuspruch. Diese Lobhudelei. Ungewohnt. Unüblich. Beinahe absurd. Und dennoch wirken die Worte des Verhüllten aufrichtig und ehrlich. Oder zumindest unkünstlich. Und vielleicht ist es genau diese Natürlichkeit, die bei Thorn ankommt. Seine Miene ist zwar nach wie vor unverändert und eisern, doch ist es seine Stimmlage, die eine gewisse Anerkennung bereit hält.

Kevin Thorn:
"Sein Schicksal wird früh genug besiegelt. Sein Dasein findet schon alsbald ein jähes, abruptes Ende. Und dann erst wird er seine Fehler einsehen. Wird erkennen, dass er falsche Entscheidungen getroffen und falsche Pfade eingeschlagen hat. Doch .. es wird zu spät sein. Es wird unabdingbar sein. Sein Stern ist nicht im Begriff zu fallen. Er ist bereits ins Meer gestürzt. Das grelle Leuchten seines Namens ist eine optische Täuschung. Ein Restlicht, dass schon sehr bald verblasst sein wird. Sean O'Haire ist nicht mehr - und es war nicht ich, der seine Existenz verbannt hat .. er hat sich selbst entleibt. Seine Verfehlungen, seine Anmaßungen haben ihn abseits gedrängt und letztlich von der Welt entrückt. Doch wird ihm niemand eine Träne nachweinen. Alle Welt wird die Aufmerksamkeit auf das richten, was vor uns liegt. Soviel immerhin hat er erkannt. Seine geringe Bedeutung ist selbstoffenbarend. Ein schwacher Trost mag das sein .. doch ist seine Entrückung Platz ... Raum schaffend für neue Gesichter. Er hinterlässt keine verwaiste Lücke .. sein Platz wird gefüllt mit frischem Fleisch. Mit motivierten Kriegern. Mit ambitionierten Athleten. Die Zeit ist reif für einen Wandel."

Eine kurze, künstlerische Pause folgt. Doch noch ehe der weiterhin regungslose Maskierte etwas erwiedern kann, legt der dunkle Hüne noch einmal nach.

Kevin Thorn:
"Also sei froher Dinge, Fremder. Es wird Platz geschaffen .. es wird Raum gemacht. Du wirst Möglichkeiten erhalten, Dich zu beweisen. Du wirst eine Jagd starten können. Du wirst ins Horn blasen und die Hetz beginnen. Und ich werde es genießen. Mir mangelt es an simpler Herausforderung. Ich brauche die Hürden, die es zu überwinden gilt. Die Gipfel, die ich erklimmen will, sind zu niedrig, um eine echte Last zu werden. Also wappne Dich ... bereite Dich vor ... lerne, beobachte .. und schlage aus dem Hinterhalt zu. Mich lechzt es nach einem wahrhaftigen Gegner. Aber soviel sei Dir versichert ... wenn Du versagst, tue ich Dich mit derselben Gleichgültigkeit ab .. wie viele andere vor Dir."

Das wiederum überrascht nicht .. ein typischer Thorn. Ein klassischer, gelangweilter Krieger, dem es an Gegnern mangelt. Doch dieser gelangweilte Thorn ist es, der weitere Reaktionen bei seinem Gegner hervorruft. Noch immer bleibt die Gestalt regungslos als wäre sie aus Stein, während die Stimme jedoch ein schon grotesk zu nennendes Lachen abliefert. Die Grausamkeit die nun herauszuhören ist, passt eigentlich so gar nicht zu dem bisherigen Gespräch - und wiederum passt sie wie die Faust aufs Auge, denn der Predator lechzt ja förmlich nach dieser Herausforderung. Man könnte sich nun natürlich auch fragen, was genau den mysteriösen Mann so amüsiert, doch wahrscheinlich sind dies Gedanken, die jeden normalen Menschenverstandes entbehren.

»Ich bin froh das wir den größten Teil dieser Konversation hinter uns haben, denn nun können wir uns den Fakten widmen. Ich habe nicht vor, mich von dir in die Gleichgültigkeit verbannen zu lassen - auch wenn es im Bereich des möglichen liegt dass ich verliere. Du siehst ich bin bereit, alle Konsequenzen zu ziehen. Doch selbst wenn ich verliere beim ersten Anlauf, ich habe nicht vor meine Ambitionen einfach ruhen zu lassen oder in den tiefsten Abgründen verschwinden zu lassen. Nein Kevin Thorn, was uns beiden bevorsteht wird unserem Status gerecht. Wird all dem gerecht was du erreicht hast und was ich auch schon erreicht habe und noch erreichen werde. Es bringt nichts, viel darüber zu reden, aber du spürst es genau so wie ich. Tief in dir drin, obwohl du die starre Maske wahrst, vibriert es. Die neue Welle ist am kommen, und auch in dir rührt es nach der Revolution. Ich werde zwar nicht wie du es von mir erwartest aus Hinterhalten angreifen...

Jetzt muss ein Konterpunkt kommen, es ist offensichtlich dass der Gegenüber noch nicht fertig ist. Wieder dringt das Lachen an die Oberfläche, man kann sich beinahe vorstellen wie das arrogante Gesicht sich verzieht und dieses Grinsen hervorbringt, dass so viele schon zur Weißglut gebracht hat. Kevin Thorn wird nicht wie jeder andere behandelt. Dieses epische Aufeinandertreffen wird gewürdigt - und doch wird es geführt wie jeder andere Krieg auch. Bis aufs Blut und bis nur noch einer steht. Und keiner der beiden Männer will letztendlich der besiegte sein. Wieder setzt die Stimme an, um zu vervollständigen was eben nur als vage Andeutung in den Raum geworfen wurde.

»...das liegt mir einfach nicht. Doch auch ich habe meine Mittel, Jäger, und auch ich werde mich nicht fürchten, sie einzusetzen. Ich weiß, wie sehr du es liebst, mit deinen Gegnern zu spielen. Es wird nicht einfach für dich werden, Kevin Thorn. Was passiert, wenn Jäger nicht auf Beute sondern Jäger auf Jäger trifft? Was passiert, wenn die Legende auf jemanden trifft, der dazu ausgebildet ist eben diese ehrbaren Statute bis auf ihre Grundmauern niederzubrennen.. wir werden es alle erfahren. Du wirst es erfahren. Ich werde es erfahren. Dieses Mal wird alles anders werden. Schalte das Licht an, Thorn.

Eine Aufforderung - zum allerersten Mal eine Aufforderung in der gesamten Konversation. Und obwohl Kevin Thorn sich keine Befehle geben lässt, überwiegt wieder die Neugier, was die Dunkelheit alles vor ihm verborgen hat. Er greift zum Schalter in starren Bewegungsformen und bringt Licht ins Dunkel, um die Wahrheit zu erkennen. Kein Mensch sitzt an dem Tisch, es ist nicht mehr als eine angezogene Puppe die verkabelt und mit einer Kamera und Mikrofon bestückt ist. Eine Ablenkung, die als Ersatz für den wahren Drahtzieher dient. Doch das Hauptaugenmerk sollte sich auf die Wände der Kabine legen, die beschmiert sind mit blutroter Farbe. Immer wieder wurde in schiefer und schräger Schrift der kommende PPV "Psycho Circus" dort aufgetragen, als hätte Thorn's Kontrahent es mit dem eigenen Blut getan - und einige der verkrusteten Stellen lassen sogar genau darauf schliessen.

»Es wird mir eine Ehre sein, diesen Karneval des Schmerzes fortzuführen. Psycho Circus, Thorn. Psycho Circus....

Die Miene des finsteren Streiters verfinstert sich schlagartig. Was eben noch eine Maske der Unterhaltung war, weicht nun der stählernen Härte von aufglimmendem Zorn. Nur schwerlich kann der Urban Predator an sich halten. Adern treten sichtbar hervor und die Knöchel der Hände treten deutlich heraus, als er sie zu Fäusten ballt. Die Stimme von Thorn ist gepresst, zischend, hart und kalt.

Kevin Thorn:
"Witzig .. sehr ämusant. Also spielen wir Spielchen. Schon einmal hat ein kreischend bunter Narr versucht, mir seine Kappe aufzusetzen. Sicherlich ... er konnte obsiegen ... sogar mit Deiner Hilfe. Und in der Folgezeit hat er sich geschickt jeder meiner Rachen entzogen .. aber glaube nicht, dass ich einen derartigen Verlauf ein weiteres Mal dulde. Glaube nicht, dass ich Gnade wallten lassen. Wenn Du diesen Tanz wirklich wagst ... schwebt mehr als ein Damokles-Schwert über Dir ... Du bist kurz davor, die sieben Vorhöfe der Hölle zu betreten ..."

Die Worte kommen schneller und schneller aus dem Mund des Finsterlings. Mit wenigen, raschen Schritten ist er bei der leblosen Schaufensterpuppe. Schnell packt er sie am künstlichen Hals, bleckt die Zähne und schürzt die Lippen.

Kevin Thorn:
".. es wird nicht schnell enden ... es wird nicht ruhig und gelassen zu Werke gehen. Niemand treibt seine Spielchen mit dem Jäger. Der Wolf ist ein freier Krieger. Und er lässt sich nicht hetzen ... nicht jagen ... nicht in die Ecke drängen. Du willst meine Aufmerksamkeit? Du hast sie ... nachdem ich diesen O'Haire in seine Bestandteile zerrissen habe. Also fürchte Dich .. und freu Dich auf unser nächstes Treffen. Und bete .. das Dir nicht dasselbe Schicksal blüht, wie Deinem seelenlosen Freund hier ..."

Dann fokussiert Thorn erneut die Puppe und reißt ihr mit einer einzigen flüssigen Bewegung den Kopf vom Plastikrumpf. Natürlich lösen sich die Kabel von Mikrofon und Kamera. Die ganze Inszenierung bricht in sich zusammen, der anfängliche Zauber ist verflogen. Übrig bleibt der zerstörte Leib der Puppe, ein vor Erregung und Ärger bebender Kevin Thorn und die rußende Kerze, die unablässig flackernd das macht, was ihre Bestimmung ist - langsam verbraucht zu werden. Die Augen des dunklen Jägers jedoch ruhen auf der List, die hier ersonnen wurde, um ihn in eine bestimmte Richtung zu lenken. Nur allzusehr scheint es ihn an seine zurückliegende Schlacht mit dem Joker Jeff Hardy zu erinnern. Ihn daran zu gemahnen, wie oft er an der Nase herumgeführt wurde. Und genau das scheint an dem schier grenzenlosen Ego des Düsterlings zu nagen, wie eine Ratte am Speck. Mit dem wortlosen Kevin Thorn, dessen Atem schwer geht, endet die Aufnahme in einem schwarzen Bildschirm.




*closed, Junge*

__________________



4x UPW Pure Champion (3x Thorn, 1x Claudio Castagnoli)
1x UPW Global Crown Champion (Thorn)
5x UPW Unlimited-X Champion (2x Thorn, 2x SJK, 1x Marco Corleone)
1x UPW Generic Champion (SJK)
5x UPW Hardcore/Ultraviolence Champion (3x Thorn, 2x SJK)
6x UPW Tag Team Champion (2x Claudio Castagnoli, 2x SJK, 1x Shiima Xion, 1x Robert Roode)
5x UPW Television Champion (2x SiNN Bowdee, 1x Chimaera, 1x Bryan Danielson, 1x Drew McIntyre)



1st UPW Triple Crown Champion

14.01.2011 01:06 [Gast] Rokko ist offline Email an [Gast] Rokko senden Homepage von [Gast] Rokko Beiträge von [Gast] Rokko suchen Nehmen Sie [Gast] Rokko in Ihre Freundesliste auf Füge [Gast] Rokko in deine Contact-Liste ein AIM Screenname: . YIM Screenname: .
 
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