Psycho Circus wirft seinen Schatten voraus. Gierig erstreckt er sich über die UPW. Drohr diese beinahe komplett einzunehmen mit den Möglichkeiten und neuen Wegen für einzelne Protagonisten, die sich durch dieses Ereignis erschließen könnten. Ein Mann, Tyler Black um genau zu sein ist einer derjenigen, der eine derartige Möglichkeit in Aussicht gestellt bekommt. Die Möglichkeit die Tristesse der bisherigen Existenz zu verlassen und in neue Sphären aufzusteigen. Ein Beweisstück für sein Talent. Seine Kraft. Seinen Antrieb. Ein Zeichen an Maryse, dass sie nicht zu Unrecht ein Bündnis mit dem psychotisch anmutendem Mann eingegangen ist. Ein Stein jedoch befand sich noch zwischen ihm und dem Checkpoint. Einen Stein, den er noch aus dem Weg räumen musste, um endgültig das erste Gold einzuheimsen und der „Revolution“, wie er dieses Bündnis selbst taufte, noch mehr Ernsthaftigkeit zu verabreichen. Noch mehr Ängste zu schüren. Für noch mehr Gewissheit zu sorgen, dass mit dieser Streitmacht zu rechnen war, auch wenn sie lediglich aus Maryse und ihm selbst bestand. Die Lichter erlischen. Schwärze breitet sich aus. Tiefe, alles negierende Schwärze..
Ein Schreien durchschneidet die aufkeimende Stille wie ein Messer geführt von unsichtbarer Hand. Ein Schreien, so geprägt von Pein. Ein Schreien, so entsetzlich, als das man es kaum als ein Intro zu einer Einzugsmusik erkennen mag. Dann zeigt auch er sich. Die schwarzen, längeren, Haare von Tyler Black ruhen auf dessen Schultern. Eine Lederjacke, mit spitzen Nieten besetzt, schnürt sich um den Oberkörper der menschlichen Lüge, während schwarze Jeans neben Kampfstiefeln das Outfit abrunden. Langsam, mit an Arroganz grenzender Ruhe tritt er vor die Massen, blickt zu den versammelten Zuschauern, ehe er mit einem Schmunzeln auf den Lippen die Arme zu beiden Seiten ausstreckt und den Kopf in den Nacken legt.
Spöttisch schüttelt er den Kopf, setzt sich dann in Bewegung. Ein Fuß wird vor den anderen gesetzt, der Ringway hinter sich gebracht, während die Audienz vollzählig mit der Ignoranz von God's Last Gift gestraft wird. Am Fuß der Rampe angelangt entert Black über die stählerne Ringtreppe den Mattenvorsprung und balanciert seinen Körper zwischen dem zweiten und dritten Ringseil hindurch, ehe er letztlich im Ring steht. Noch einmal breitet er die Arme aus, läuft einige Schritte, ehe er sich dann von der UIPW Ringcrew ein Mikrofon reichen lässt und seine Einzugsmusik verebbt. Wenig später wieder mittig im Seilgeviert postiert geduldet sich Tyler einen Augenblick, bis die negativen Zuschauerreaktionen ihm gegenüber etwas abnehmen, ehe er dann das Mikrofon zum Mund führt.
<< Tyler Black: „John.. fuckin' Morrison..“
Genau das war der Stein, der noch zwischen ihm und dem ersehnten Checkpoint lag. Ein Schmunzeln von Tyler ist die einzige Reaktion die man von ihm entnimmt auf die Namensnennung seines Kontrahenten, dem derzeit amtierenden UPW Generic Champion.
<< Tyler Black: „John... Morrison. Ein Rockstar, huh? Fine... really fine, Morrison. Ein Duell, auf das ich mich schon gefreut habe, seit ich den ersten Fuß in diese Promotion gesetzt habe. Ein Match, nach dem ich mich gesehnt habe, John... wirklich. Nicht etwa, weil ich aus niederträchtigen Gründen handle.. nicht etwa, weil mich ein egozentrisches Denken hierhin führte, dass mich übermannt von der menschlichen Gier die knochigen Finger nach dem Gold des Generic Titles ausstrecken ließ, sondern eher wegen der Körperlichkeit, die ich suche. Aufgrund des Vollkontaktes, der uns beiden.. dir und auch mir bevorsteht und nach unserem Lebenssaft trachten wird. Denn Blut... John, blut wird in jenem Falle vergossen werden. Ob es letztlich deines oder meines sein wird, das bleibt abzuwarten, vergossen werden wird es jedoch ohnehin. So treten wir doch gegeneinander an in einem Match, welches den Bluttribut einfordert. First Blood. Fast schon schade, wenn man bedenkt, dass nur derjenige, der bei Psycho Circus der Unterlegene von uns beiden sein wird, zur Blutspende getrieben werden wird. Wäre es nicht so viel interessanter wenn wir beide, angestrahlt vom heißen Scheinwerferlicht, getränkt in unserem eigenen Lebenssaft sprichwörtlich um unser Überleben kämpfen, Morrison? Hahaha... oh doch Johnny... es wäre ungleich schöner. So viel Spiritualität wäre dem Geschehen beizumessen. Eine Schlacht bei der sowohl du als auch ich an unsere Grenzen gehen müssten um dem vergoldeten Beweis unseres Talents ein Stück von dem zurück zu geben, was es uns ermöglicht.“
Leicht legt er den Kopf schief, starrt melancholisch einen beliebigen Punkt in der Arena an, lässt seine Worte auf die Publikumskulisse wirken, ehe er dann ein paar Schritte durch das Seilgeviert geht und wieder das Mikrofon anhebt. Schließlich gilt es der malträtierten Seele, insofern er eine solche überhaupt noch besaß im Volksmund, Luft zu verschaffen. Luft zu verschaffen durch Worte. Seine Worte. Die Worte von Tyler Black an die Menschheit.. und allen voran an John Morrison.
<< Tyler Black: „Ich meine... schau dich an, John. Schau dich an welch ein Standing dir dieses Stück Blech einbrachte. Du trittst bei einem Pay Per View Spektakel auf... du darfst Shows headlinen, gewinnst zunehmend an Popularität und Ansehen. Eine Wendung des Scheideweges, die nicht unbedingt immer ersichtlich gewesen ist, wenn man bedenkt das du vor geraumer Zeit noch Angehöriger einer Gruppierung warst, die mehr Zeit damit verschwendete sich durch ihr eigenes Unvermögen selbst zu dezimieren, als wirklich zählbare Erfolge ihr Eigen zu nennen. Nicht wirklich der Werdegang, den man dir zugetraut hätte, nachdem du zwei Mal einem Individuum unterlegen warst, dass gegen mich mehr wie ein Spielball, als wie ein tatsächlich ernst zu nehmender Konkurrent gewirkt hatte. Ich hoffe doch inbrünstig, dass das Gold dir auch einen gewissen Touch an Härte verliehen hat... denn ansonsten John... ansonsten muss ich dich leider auf die bisherigen Stationen verweisen, welche die Revolution bis dato durchlaufen hat und dir mitteilen, dass dich ähnliches erwarten wird wie Edge oder Axeman zuvor. Das du nur ein weiterer Mann bist, gelobt vom Volksmund und Presse, von Kritikern, der als Favorit geahndet wird und letztlich nach einem komatösen Zustand in einer Lache aus Blut die Augen wieder öffnet. Ich hoffe es wirklich... hoffe es gewiss nicht deinetwegen, weil dein weiterer Verbleib für mich keine Relevanz zur meinigen darstellt, sondern eher aus persönlichem Interesse, endlich die Art eines Kampfes zu finden, nach der ich mich sehne. Bisher... John.. bisher waren von all deinen Vorrednern mir ausgezeichnete Kämpfe vorhergesagt worden. Kämpfe, in denen ich Leid erfahren sollte... Leid, Blut, Elogie, Kummer, Verderben und weiß der Teufel noch was... allerdings, habe ich bisher lediglich Visionen erfahren, die sich nicht bewahrheiten konnten. Visionen von egozentrischen Personen, die nicht Herr über die realen Verhältnisse waren und über eine realistische Selbsteinschätzung verfügt hatten. Ich persönlich, John, verfüge über eine Selbsteinschätzung meinerseits, die dir meine bisherigen Kontrahenten sicherlich unterschreiben können: Ich bin hinterlistig... ich bin eine Schlange. Ich bin brutal, rücksichtslos und in vielerlei Augen sicherlich ein Verräter, ein Ausgestoßener, ein Bastard.. and hell, I love beeing all of that stuff. I am a bad bad person... and if you expect to have a fair and clean fight, I got to disappoint you, because I'll use a knife and cut a smile onto your face, if I'll get the chance to do it, fucknut!“
Apathisch lächelt Tyler Black in die Kameras. Die Augen weit aufgerissen, den Kopf schief haltend. Ein Ausdruck für die Unberechenbarkeit, die ihn bisweilen auszeichnete. Er stellte es von vorn hinein klar. Einen fairen Kampf unter Sportlern brauchte man nicht erwarten. Nicht von ihm. Dafür gab es andere Männer. Wäre auch wirklich überraschend wenn gerade Tyler Black nach seinem bisherigen Auftreten hier von einem Handshake vor und nach dem Match sprechen würde. So war er nicht. War nicht seine Welt. Sein Leben verlief anders. Hat ihn wohl zu oft geläutert, als dass er heute noch mit fairen Mitteln kämpfen würde. Seine Taten waren gefürchtet... sein Image verrufen... und mit jeder Sekunde, mit der er der Welt einen Spalt mehr über seine Ansichten und sich selbst offenbarte, wuchs dieses Unbehagen und die Abneigung gegenüber Black, was Tyler selbst nur noch mehr in seinem Glauben bestätigte und ihm ein Gefühl der Wonne bescherte. Pfiffe sind sein Jubel. Abneigung seine Zuneigung. Wut ist seine Freude... und Gewalt sein Lebensinhalt. Das apathische Lächeln ist mit dem ausklingen der Pfiffe verschwunden. Tyler hingegen nicht. Der hebt noch einmal das Mikrofon, lehnt sich dabei gar provokativ über die Seile, deutet einen Augenblick lang mit ausgestrecktem Arm in Richtung des Einmarschbereichs.
<< Tyler Black: „Also John... was wirst du mir bringen, außer sinnfreie Phrasen über dein Dasein als Rockstar? Was wirst du mir bringen, außer die Rekapitulation der letzten Wochen? Was wirst du mir bringen außer Geschichten aus deinem Leben, die in keinerlei Verhältnis zu unserem Match stehen? Womit wirst du mich konfrontieren wollen, John? Das ein Tyler Black nicht ROCKSTAR genug wäre um über dich zu triumphieren? Das er nicht den nötigen Glanz und den Glamour mit sich bringt? Sei gewarnt, John... denn solltest du eine solche Floskel in den Raum werfen, so bist du womöglich noch infantiler geprägt, als ich dies annahm. Denn yeah... Tyler Black besitzt nicht den Glanz und den Glamour... Tyler Black ist kein Rockstar... und Tyler Black ist vermutlich auch nicht ganz so bekannt wie du... jedoch sind dies alles Faktoren, die sich negieren, wenn es darum geht sich gegenseitig gegenüber zu stehen und heraus zu finden, wer in der Nahrungskette weiter oben steht. Alles Faktoren, die nicht relevant sind. Du möchtest mich mit Technik begeistern? Fine... ich werde dich mit technischen Suplessen und Manövern durch den Ring bugsieren, dass du nicht mehr weißt, wo Oben und unten ist. Brutality? I'd love to see that... Submission? I'd rather die than to surrender. Besides the fact that submissions don't count in that match anyway. Only blood does. Also John.. womit konfrontierst du mich? Was hältst du für mich bereit? Womit versuchst du mich zu beeindrucken? Was deklariert dich zum rechtmäßigen Champion, außer dem Gewinn eines beschissenen Matches? Tell me, Johnnyboy... tell me everything... and I'll show you something that you'd never thought that it might exists.“
Pain and suffering.. in a whole new level. So oder so ähnlich waren sie zu deuten. Seine Worte. Die Worte von Tyler Black. Die Worte der Lüge. Der Schlange. Des Ausgestoßenen, der hier inmitten des Ringes stand. Die Arme gesenkt. Das Mikrofon ebenso und mit einem Ausdruck im Antlitz, den man am ehesten noch als verächtliches Lächeln deklarieren könnte, wartend auf seinen kommenden Kontrahenten und dessen Ambitionen dazu Stellung zu beziehen.
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THE LIE | THE SERPENT | THE BERSERK
In death we mourn. But for every loss suffered, there is new life. A second chance.
I will take this earth and make my own..
I'm dreaming up some new beginning for us all. What is left to inspire?
I've done a lot of bad things, and I'm not finished yet!
