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Homicide
One-Eight-Seven


Dabei seit: 20.02.2011
Beiträge: 6

New York Horrorshow Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nächtens stand Homicide auf dem Dach irgendeines großen Hauses irgendwo in New York und schaute in den wolkenlosen Himmel, trotzdem konnte er am Firmament kaum Sterne ausmachen, denn die künstlichen Lichter der niemals schlafenden Stadt streuten sich in der unteren Erdatmosphäre und blockierten das Sternenlicht. Ebenso wie der Lichtsmog den Nachthimmel verschmutzte, vergifteten unliebsame Erinnerungen Cides Gehirn und Seele, latent Vorhandenes brach durch, guckte, dass es Luft kriegt und ließ ihn sprechen.

Einst kannte ich einen Nigga, dessen Name vollkommen unwichtig war, aber nennen wir ihn der Einfachheit halber mal Bill. Wie so viele Kinder in dieser gottverdammten Gegend wuchs Bill ohne Vater auf, er hatte lediglich eine drogenabhängige Mutter und eine kleine Schwester, die aber bald ihren Bruder verlor. Denn Bill hatte einen Traum, er wollte zum größten Hustler aufsteigen, mehr Geld als alle anderen haben, es mit Models treiben, am meisten Dope verticken und die heftigsten Morde verüben. Sicherlich, dieser Traum war naiv, aber es war nun mal das Einzige was er im Ghetto haben. Also ließ er seine kleine, im Grunde verwaiste Schwester schon früh alleine und tat sich mit einigen Jungs zusammen, um zu stehlen und mit geringen Mengen Gras zu dealen. Er naschte von den Früchten illegaler Arbeit und war sogleich berauscht, er hatte nicht nur endlich mal Geld, sondern auch den Respekt seiner Gang. Das bedeutete ihm noch viel mehr als die Bucks und so übernahm er sich bei einem seiner Streifzüge, wurde von der Polizei gefickt und landete im Knast. Er war dort nicht wirklich lange, aber lange genug um zu wissen, dass er dort nie wieder hin will und den Respekt seiner Doggs zu verlieren.

Er musste noch mal von vorn anfangen und diesmal verhielt er sich weitaus radikaler als beim ersten Mal. Denn so wie ein Heroinjunkie Spritzen braucht, brauchte er die Anerkennung seiner Kollegen. Deswegen raubte er jetzt andere Niggas aus, anstatt nur in ihren Häusern und Läden was zu stehlen. Auch beim Verticken steigerte er sich und brachte nun Yayo und Crack unters Volk. Und weil es nun mal so ist wie es ist, tötete er auch bald einige Niggas, die ihn dumm kamen, allerdings killte er nur Leute die auch bewaffnet waren und wenn er einen guten Grund hatte, darauf war er stolz. So gewann er den Respekt seiner Jungs zurück, aber das reichte ihm noch nicht. Die ganz großen Niggas, die es wirklich zu was gebracht hatten, deren Geschichten begeistert von den Kids idealisiert und geschönt untereinander verbreitet wurden, ignorierten ihn immer noch. Aber er wollte ihre Aufmerksamkeit und er wollte zu ihnen gehören. Todesmutig sprach er welche von ihnen an, prahlte mit seinen Taten, wie viel er Geld er schon gemacht hatte, welche Leute er gekillt hatte, welche Bitches er gefickt hatte,. Geduldig hörten sie sich seine Worte an und erklärten ihm, dass jeder Dope verticken, mit einer Knarre Leute umlegen und es mit Hoes treiben können. Um ihren Respekt zu gewinnen, musste er etwas größere tun und zwar eine von diesen verdammten Nutte. Bill dachte nur daran, welchen Status er genießen würde, wenn er das Vertrauen der Niggas gewinnen würde und zog deswegen Hals über Kopf mit ihnen los.

Schnell machten sie irgendeine Hure ausfindig, die Niggas stürmten los, zogen ihr das Shirt über den Kopf, zerrten sie in ein Lagerhaus und dort dann die Treppe zum Dach hoch. Dort forderten sie Bill auf, sie zu vergewaltigen und er tat es, so brutal er konnte. Anfangs schrie sie unheimlich laut, aber Bill trat ihr früh ins Gesicht und brach ihr so den Unterkiefer, Problem gelöst. Nachdem er fertig war, machten die Nigga reihum, während ein gebrochener Kiefer Gebete an alle ihm bekannte Götter hervorpresste und strafte jeden Lügen, der glaubt, dass die Frauen doch insgeheim darauf stehen vergewaltigt zu werden. Kaskaden von Blut und Sperma rannen ihre Schenkel herunter, als alle sie benutzt hatten. Aber es gab noch etwas zutun. Einer der großen Nigga reichte Bill eine frisch geklaute Desert Eagle mit einer langen, schräg verlaufenden Scharte am Lauf und befahl ihr, sie zu erschießen. Er setze an der vom Shirt bedeckten Schläfe an, doch sofort wurde er aufgefordert ihr das Shirt vom Kopf zu reißen, denn alle wussten, dass es das Schwierigste beim Morden war dem Opfer direkt in die Augen zu sehen. Bill hatte dies bisher immer vermeiden und statt hilflosen Nutten, wütende Nigga mit Waffen in den Händen gekillt.

Aber dies war natürlich bedeutungslos, er war dazu aufgefordert worden, der Bitch beim Killen ins Gesicht zu gucken, also machte er es auch. Er riss ihr das Shirt vom Kopf, setzte die Pistole erneut an und blickte in die Augen seiner Schwester! Auch sie erkannte ihn, schrie ihm unartikulierte Laute entgegen, die noch lauter waren als ihre Schrie bei der Vergewaltigung. Hilflos fing er an zu stottern. Er konnte nicht begreifen, was er gerade getan hatte. Er sah ihr nuttiges Outfit und schämte sich dafür, ihr nie etwas von seinem erbeuteten Geld abgegeben und sie so in die Prostitution oder Ähnliches getrieben zu haben. Unter Tränen konnte Bill den Niggas mit Mühe und Not die Situation erklären, ehe er die Waffe fallen ließ, Anlauf nahm, von seiner Schwester wegrannte dann vom Hochhaus in den Tod sprang. Er lebte 23 Jahre und starb in Sekunden. Darauf sahen sich die Nigga achselzuckend und mit gespielter Coolness an, bis einer die Desert Eagle aufhob und Bills Schwester mit einem sauberen Kopfschuss von ihrem Leid erlöste.


Begleitet von dem charakteristischen Lärm des monoton vorbeirauschenden Verkehrs, hatte Homicide die wahre Geschichte mit seiner ruhigen Stimme, die so rau war wie die Ereignisse über die er berichtet, erzählt. In der ersten längeren Pause seines Monologs zieht der King of Crime die Hände aus der Bauchtasche seines schwarzen Hoodies, greift in den Spalt zwischen seiner Baggypants und der Haut und holt eine Desert Eagle hervor, deren Lauf mit einer längeren Scharte versehen ist. Sofort strömte ihm der leichte Geruch nach Waffenöl der gut gepflegten Waffe entgegen und verstärkte noch seine Erinnerung. Beinah andächtig fuhr er mit den Fingern über das Metall der Pistole, genauso wie ein strenggläubiger Christ seine Paraphernalia berührt. Scheinbar zufällig verirrt sich sein Zeigefinger am Abzug und reizt dessen Widerstand aus, wobei er aufzeigt welch tiefe Wurzeln der Umgang mit Schusswaffen im Gehirn des ehemaligen Gangmitglieds geschlagen hat. Was sind das bloß für wohlkonstruierte Geräten, die Schlaflosigkeit und Reue beenden, Krebs heilen, Bankrott vermeiden und durch den Druck eines Fingers einen Ausweg aus allen unhaltbaren Lagen sprengen, jene bewundernswerten amerikanischen Instrumente, die man so bequem bei sich tragen kann, die so sicher in der Wirkung sind, so gut geeignet, um den amerikanischen Traum zu beenden, wenn er zum Albtraum wird; der einzige Nachteil ist die Bescherung, die sie hinterlassen, die die Verwandten nachher beseitigen müssen. Ein zynisches Lächeln stahl sich angesichts seiner eigenen Gedanken auf seine Lippen. Das Lächeln wandelt sich in einen langgezogenen, melancholischen Seufzer, bis er dann wieder anfängt zu sprechen.

Ja, ich bin dabei gewesen. Es ist genau hier auf diesem beschissenen, seit Urzeiten verlassenen Lagerhaus passiert. Ich fickte und killte Bills Schwester, die Schuld an seinem Selbstmord lastet auf meinen Schultern, lastet auf unseren Schultern und schmerzt und leider sind Bill und seine Schwester bei weitem nicht die Einzigen, die wir auf dem Gewissen haben. Zwar will keiner von uns vor den anderen zugeben, welche Wunden das gottverdammte Gewissen in seine Seele gebissen hat, stattdessen prahlt man sogar noch mit seinen Taten, je kaltblütiger und heftiger desto besser. Aber in den einsamen Stunden des Nachdenkens bricht das Über-Ich alte Wunden auf, pult den Schorf ab und und streut Salz auf das suppende Fleisch. Diese Schmerzen können einem um den Schlaf bringen und jeder hat im Laufe der Zeit eine Methode entwickelt, sie zu bekämpfen. Beim Trainieren transformiere den psychischen Schmerz in physischen und gewinne dadurch Muskelkraft, Ausdauer und technisches Geschick. So wurde ich ein verdammt guter Wrestler, der die Stiffness und Raffinesse des Straßenkampfs mit der Technik des High-Flyings und der Submission Holds in sich vereint. Dadurch konnte ich glücklicherweise dem Ghetto entfliehen und eine ganz neue Welt betreten. Ist es nicht paradox? Einerseits verurteilt und bestraft ihr es, wenn ich mir mit Niggas auf der Straße Fights liefere, aber andererseits gibt ihr mir Geld und ab und an sogar Applaus dafür, wenn ich den prinzipell gleichen Scheiß wie auf der Straße in euren Halle abliefere. Aber wo ist der Unterschied ob ich jemanden im oder vor dem Madison Square Garden ausknocke? Der einzige Unterschied ist das Geld, welches ich im Ring verdiene, ansonsten gibt es keine nennenswerten Differenz. Und wo wir gerade beim Thema Geld sind, euer werter Controversy-Creates-Cash-Eric gab mir ziemlich viel davon und deswegen werde ich die nächste Insanity mit meinem Match eröffnen.

Der Natural Born Sinner pausiert erneut, steckt wegen des Themenwechsels zum Wrestling hin seine Desert Eagle weg und zieht sich die Kapuze vom Kopf, sodass man einen feist grinsenden Homicide mit kahlgeschorenen Kopf sieht. Der gesamte Muskelapparat in seinen Armen ist angespannt und verdeutlicht so seine Kampfbereitschaft und Aggressivität. Die Schuldgefühle scheinen verschwunden sein, entweder kann er sie wirklich gut in etwas Wrestlingtaugliches umwandeln oder er betrügt sich schlichtweg selbst.

Ich bin lange genug im Business um zu wissen, wie das abläuft. Dieses Match ist lediglich eine kleine Bewährungsprobe in der Bedeutungslosigkeit, bei der mir zwei talentbefreite Nulpen entgegengestellt werden, indem ich sie besiege, entsteige ich ihr und bekomme es dann mit richtigen Gegnern zutun. Eigentlich halte ich so eine Prüfung oder Aufwärmübung für überflüssig, aber manchmal bewirken Warnschüsse ja tatsächlich etwas und deswegen werde ich sie abfeuern. Der erste geht an Alberto del Rio, der anscheinend der identitätslose Punchingball dieser Liga ist und von mir auch wie selbiger behandelt werden. Denn nur wegen seiner Herkunft, aufgrund dessen mancheiner vielleicht eine nähere Verbindung zwischen ihm und mir halluziniert, kann er garantiert nicht auf meine Solidarität zählen. Denn erstens bekomme ich Geld dafür dich außer Gefecht und temporär von der Gehaltsliste der UPW zu setzen und zweitens kannst du du sicherlich nicht auf eine Vergangenheit, die ähnlich beeindruckend und verschreckend ist wie die meinige zurückblicken. Sonst hätte ich nämlich von dir gehört … Apropos hören, ich habe mal gehört, dass jeglicher Drogenkonsum eine Form von Schwäche sei. Wenn das stimmt ist James Storm nichts anderes als eine einzige Schwäche, die ich konsequent ausnutzen und ihn dadurch, ohne auch nur einen Tropfen Alkohol zu vergießen, ins Koma schicken werde. Schließlich gehört das Spotlight und Sprungbrett an die Spitze mir!

Diesmal waren seine Worte und Tonfall wesentlich aggressiver als vorher und man merkte deutlich wie die schmerzhaften Erinnerungen erfreulichen Zukunftssaussichten wichen. Homicides Arme erschlaffen und er atmet befreit aus, ganz so wie er es nach dem Ende eines guten Kampfes tut.

Ah, das tat gut ...

Er legt seinen Kopf in den Nacken und lässt ihn so lange kreisen, bis das multiple Knacken seiner Halswirbel ihm bedeutet, dass die Verspannungen gelöst wurden. Wieder atmet er zufrieden aus, setzt dann seine Kapuze auf, steckt die Hände in die Bauchtasche und macht sich auf dem Heimweg. Fort von diesem Hort schlechter Reminiszenzen, hinein in eine bessere Welt.

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Homicide am 27.02.2011 22:49.

26.02.2011 20:31 Homicide ist offline Email an Homicide senden Beiträge von Homicide suchen Nehmen Sie Homicide in Ihre Freundesliste auf
 
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