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Homicide
One-Eight-Seven


Dabei seit: 20.02.2011
Beiträge: 6

Veni, vedi, vici. Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Einmal mehr enterte die UPW-Crew eine Arena irgendwo in den Staaten und animierte die in Scharen gekommenen Zuschauer dazu, sie in einen Hexenkessel zu verwandeln. Begeisterte, ohne Murren auf engen Raum zusammengepferchte Menschenmassen gingen bis zum Äußersten, um sich selbst und ihre Gladiatoren zu zelebrieren. Doch dieses Treiben oder viel mehr Treibenlassen findet ein jähes Ende, als die Halogenstrahler der Halle deutlich in ihrer Leistung reduziert werden, das von da an schummrige Licht hält zwar immer noch die Dunkelheit fern, aber dennoch wagt es das Publikum kaum, sich zu rühren. Angespannt sehen sich die Zuschauer um und versuchen die Ursache des scheinbaren Störfalls ausfindig zu machen, dabei werden sie sogleich von drei Schlaglichtern unterstützt, die wie die Suchscheinwerfer von Gefängnistürmen in hektischen, unberechenbaren Routen die Zuschauerränge absuchen. Ebenso plötzlich wie der Lichtabfall durchdringt nun das Geräusch eines krachenden Feuerstoßes die gespenstische Stille, zerfetzt sie geradezu. Direkt danach fließt Eminems »Run Rabbit Run« aus den Surroundboxen der Arena wie Rohöl aus einem leckgeschlagenen Tanker und durchflutet binnen Sekunden die ganze Halle, auch die Scheinwerfer bleibt nicht verschont wurden zu einem einzigen Spotlight zusammengeklebt, dass die Stage fokussiert. Dort können jetzt auch diejenigen, die nicht in der Lage waren, die Einzugshymne einem Wrestler zuzuordnen, wer ihnen seine Aufwartung macht.

Es ist Homicide, der Mann, der bei Insanity mit einem Sieg im Opener zurückkehrte. Sein Kleidungsstil ist für die Branche ungewöhnlich schlicht und sogar von Armut geprägt, ein dunkelblaues, versifftes T-Shirt, alte, zerschlissene Baggypants und dazu schwarze, abgewetzte Sneakers. Trotzdem blickt er selbstbewusst geradeaus und steuert zielstrebig auf das unscheinbare, aber essentielle Seilgeviert, um sich dort an das Auditorium und auch an seine Kollegen zu wenden, weil ebenjene es fordern. Denn mit seinen Comeback warf er einige Fragen auf, es wurde nicht nur diskutiert ob er in seinem Match der bessere oder nur der mehr vom Glück gesegnetere Wrestler war, sondern vor allem was seine Motive für sein Engagement in der UPW sind und wie seine Sichtweise auf die verschiedensten Dinge aussieht. Denn in kaum einer Liga haben Wortgefechte eine so hohe Bedeutung und Frequenz wie in der UPW, das wissen und die wollen die Fans auch, um ihnen das zu liefern, brauchen Homicides Gegner natürlich Material, das sie gegen ihn verwenden können und genau das soll er nun liefern. Und genau das wird er auch machen, alles wäre eine Respektlosigkeit gegenüber dem Sport, der mittlerweile Homicides Profession geworden ist.

Zwar hat er sich vor seinem letzten Match zu Wort gemeldet, aber er hat dabei zu wenig gesagt, an dem die Zuschauer ihre Sympathie oder Antipathie festmachen können, das ist zum einen ein weiterer Grund für seinen kommenden Seelenstriptease und zum anderen die Ursache für die gespannte Stille in der Halle. Mit bemerkenswerter Ruhe beobachtet das Publikum, wie er von einem Spotlight verfolgt, gen Ring marschiert, nur einige Zuschauer in den Reihen nahe des Entranceways fallen aus der Reihe und strecken ihre Hände nach Homicide aus. Nicht um speziell von ihm berührt zu werden, sondern um mit überhaupt irgendeiner halbwegs prominenten Person Körperkontakt zu haben. Aber der Natural Born Sinner möchte nicht irgendeiner sein, einen Handshake bekommt nur der, der nachdem Cide zu ihm gesprochen hat, aufrichtig zeigt, dass er mit ihm sympathisiert.

Am Squared Circle angekommen stoppt Homicide kurz und lässt seinen Blick über die epische Kulisse schweifen, sogleich spürt einen heftigen Adrenalinstoß, er tritt zwar bei weitem nicht zum ersten Mal vor vielen Menschen auf, aber diesmal soll er reden und nicht wresteln. Auch das hat er in der Vergangenheit schon gemacht, aber auch noch nicht so oft, dass es für ihn reine Routine ist. Der Gedanke, dass tausende Menschen für einige Minuten gebannt an seinen Lippen hängen fasziniert ihn immer noch. Während er sich im Kopf seine Worte zurecht legt, steuert er nun links bei und erklimmt den Apron ganz klassisch über die Stahltreppe. Nach einer weiteren wie automatisch ausgeführten Bewegung durch die Seile steht er im Ring. Ein eifriger Worker erscheint aus dem Nichts am Rand und reicht ihm sein heutiges Arbeitsinstrument, ein Mikrofon. Mit einem Kopfnicken nimmt der King of Crime das Wunderwerk der Technik entgegen und sucht dann im Seilgeviert die ideale Position für seinen Monolog. Währenddesen nimmt die Lichtzufuhr wieder zu und die Halle erstrahlt in altbekannter Helligkeit, in der es genügend Platz für bedeutungsschwangere Worte und die Reaktionen darauf gibt. Die Zuschauer erkennen das und verfallen deswegen nicht wieder in die vorherige Ekstase, sondern fixieren erwartungsvoll Homicide. Dieser hat nun anscheinend den richtigen Standort und die passende Worte gefunden, selbstsicher, beinahe feist grinst er in die Runde, ehe er das Mic zum Mund führt und seine raue Stimme eines Bluessängers erklingt.

Veni, vedi, vici.

So schnell und präzise wie eine Maschinengewehrsalve schießen Cides Worte, die ein Faustschlag in die Magengrube all jener, die alle Schwarzen für ungebildet halten, sind, aus seinem Mund. Einige Fans, auch weiß, hingegen können mit dem Casearzitat nichts anfangen und ein paar treiben ihre Unwissenheit noch auf die Spitze, indem sie ulken, dass Homicide sich in der Sprache vertan hat. Doch auch die Zuschauer, die die Worte zuordnen können, wissen nicht was der Natural Born Sinner ihnen konkret sagen will. Die Neugierde fesselt ihre Münder und Gliedmaßen, sodass er sie ungestört aufklären kann.

Geprägt von dem harten, alltäglichen Überlebenskampf kam ich aus Brooklyn in die ebenso harte, aber dennoch vollkommen andere Welt des Wrestling. Dem Ghetto entflohen und somit von meinen Niggas entfernt, sah ich mich vielen Voururteilen und der daraus resultierenden Ablehnung ausgesetzt. Wisst ihr, damals gab es noch weniger Gleichberechtigung als jetzt und was heute heimlich und verdeckt, geschah damals ganz offen und direkt. Alle ließen mich spüren, dass ich nicht wirklich dazu gehörte und gefälligst zurück auf die Straße gehen und dort kämpfen soll. Doch ich blieb und kämpfte gegen alle, die mich nicht im Ring haben wollten. Das was sie mir ankreideten, meine Herkunft und zugegebenermaßen schändliche Gewalttaten, verlieh mir die Fähigkeit, sie zu schlagen und aus ihren Ring zu schmeißen. Aber diese Siege reichten mir nicht, ich wollte höher hinaus, ich strebte danach gegen renommiertere Gegner vor einem größeren Publikum zu kämpfen. Also perfektionierte ich beharrlich meine Fähigkeiten, inspiriert von japanischen Puroesufightern wie Antonio Inoki, Giant Baba oder Mitsuhara Miswa eignete ich mir deren Technik an und brachte sie in einen zerstörerischen Einklang mit meinem Wissen über den Straßenkampf. Es dauerte lange, aber letztendlich zahlte es sich aus. Nach und nach öffneten immer größere Ligen für mich ihre Tore. Dort hieß es wieder: Veni, vedi, vici. Ein ums andere Mal führte mich mein Weg dabei auch in die UPW, doch aus diversen, verworrenen Gründen waren meine Aufenthalte nie von längerer. Aber das wird sich nun ändern, ich unterzeichnete einen längerfristigen gut bezahlten Vertrag und bin gewillt ihn zu erfüllen. Wie ihr alle sicherlich mitbekommen habt, lieferte ich bei der letzten Insanityshow einen unwiderlegbaren Beweis dafür. Im Opener war ich die treibende Kraft und gestaltete das Match nach meinem Willen. In einem eindrucksvollen Finale erledigte ich James Storm in guter, alter 187-Manier und schickte dann Alberto del Rio mit einem Cop Killah par exellence in die Bewusstlosigkeit. Ja ihr habt richtig gehört, der werte Alberto hat im Ring eine schöne Nahtoderfahrung gesammelt. So war es für Dan Paysan natürlich ein Leichtes sich bei Bloodshed gegen den Sandsack-Running-Gag del Rio durchzusetzen. Aber der Eindeutigkeit der Fakten zum Trotz hat das Office für die nächste Ausgabe von Insanity einen Wer-ist-der-größte-Albertosmasher-Contest ausgerufen und ihn sogar mit einem relativ ansehnlichen Preis versehen, einem Match gegen Rhett Titus um dessen Titel. Ich weiß zwar um den geringen Stellenwert des Neulingstitels und wie großzügig Spots auf ihn verteilt werden, aber dennoch reizt mich die Möglichkeit, Rhett Titus, der es in dieser Liga schon zu etwas gebracht hat, den vergoldeten Arsch aufzureißen. Also wird dieser Möchtegern-Don-Vito mit Sprachfehler aus dem Weg geräumt werden, capisce Bro?

Anstatt mit nervigen Gefühlsausbrüchen zu stören besticht das Auditorium ausnahmsweise mit konzentrierter Aufmerksamkeit, mit großem Interesse verfolgen sie den Vortrag der Urban Legend Denn zum einen hat Homicide immer noch nicht die neutrale Zone verlassen und die Fans mit seinen Worten für sich gewonnen oder abgeschreckt und zum anderen lechzen sie danach seine Meinung über den von ihnen gehassten Dan Paysan zu erfahren. Cide weiß das nur allzu gut, spürt es in den intensiven Blicke der Masse, die ihn nicht loslassen. Abermals schweift sein Blick über die Zuschauerränge, während er betont lässig, mit gesenktem Mikrofon im Ring umherspaziert und über seine unmittelbar vorstehende Aufgabe nachdenkt. Jetzt muss er Stellung beziehen, jetzt muss er den Fans etwas liefern, wofür sie ihn lieben oder hassen können.

Auf dem ersten Blick sieht es so aus, als würden Dan Paysan und ich uns wegen unseres Gangstatums ziemlich gleichen. Doch schaut man genauer hin, erkennt man die feinen die Unterschiede, die meine Überlegenheit begründen. So bin ich beispielsweise komplett aus dem Business ausgestiegen und Vollzeitwrestler geworden. Ich kann mich ganz und gar auf meinen Job im Ring konzentrieren, während Dan zahlreiche Geschäfte abwickeln und Probleme lösen muss, ist meine einzige Aufgabe herauszufinden, wie ich ihn am besten fertigmachen kann. Aber auch wenn man unsere beiden Karrieren miteinander vergleicht, springen einem sofort einige Differenzen ins Auge. So komme ich aus Brooklyn, New York, der von zahlreichen Legenden umrankten Stadt, in der auch dein scheinbarer Lieblingsfilm Der Pate gedreht wurde, in der das Epizentrum des Eastcoast Raps liegt und die bei weitem bekannter ist als Dans kanadisches Kaff. Bei uns gibt’s immer noch Gegenden die von Weißen gemieden werden, weil sie sonst von meinen Brüder ausgeraubt werden würden. Donny, dein Quebec ist nichts im Vergleich mit meinem New York und das zeigt sich auch an deinen Taten. Wie blöd muss man eigentlich sein, um erst seine schwer bewaffneten Jungs mit zu einer Promo im Ring zu schleppen, dann aber alleine und mit einem explosiven Brillenetui als einzige Waffe zu einem Drogendeal zu kommen. Man mag dich zwar nicht fassen können, aber das ist ja auch gar nicht nötig, weil du von ganz alleine zu einem kommst. Alter, weißt du eigentlich wie viel Glück du dabei gehabt hast? Was wäre wohl passiert, wenn der Nigga die Sprengladung im Etui bemerkt hätte oder die anderen Amateure ein wenig mehr Kampferfahrung gehabt hätten? Wenn du dein Glück nicht über Gebühr strapaziert hättest, dann würdest du jetzt bei den Fischen schlafen. Ich brauch wohl nicht zu erwähnen, dass ich mich nie so sehr auf mein Glück verlassen hab … Aber nun gut Danny, du bist ja anscheinend eher der Don, der Pate, der Puppenspieler, der im Hintergrund die Fäden zieht. Ja, vielleicht magst du das sogar wirklich ganz gut können, aber was nützen dir deine BWL-Fähigkeiten im Ring? Dort habe ich das Sagen, denn ich war nie ein Pate, der sich hinter seinem Schreibtisch und seiner Meute versteckt. Ich bin stets selber losgezogen und habe mit meinen eigenen Fäusten die Dinge geregelt, die ich regeln musste und das tat ich um einiges souveräner als du. Eventuell glaubst du mir jetzt nicht, aber ich kann dir garantieren, nach Insanity warst du es. Denn dort werde ich dir eine Lehrstunde in Sachen Streetfight erteilen und der ganzen Welt deine größte Schwachstelle offenbaren. Und was glaubst du, werden deine ganzen Luigis dann machen? Sie werden dich stürzen! Sieh nach Osten, so wie die Araber sich jetzt gegen ihre Herrscher auflehnen, werden sich deine einstigen Anhänger nach unserem Match auch gegen dich auflehnen und wegen mir deine Regentschaft beenden. Und wo wir schon mal auf internationaler Ebene sind, natürlich ist unser Kampf auch ein Duell zwischen Kanada und US-Amerika und da kann ich nur eins sagen: I believe in America. America has made my fortune.

Lange hat er es herausgezögert, doch mit dem abschließenden Zitat aus der Pate hat Homicide die größtenteils patriotischen Zuschauer für sich gewonnen. Diese skandieren nun auf altbekannte Weise »USA! USA!«, während man sich fragt warum jemand wie Homicide, der in diesem Land so viel Leid erfahren und gesehen hat, sich so so positiv über US-Amerika äußerte. Nun, die Antwort ist recht simpel, die Staaten haben ihm zu dem gemacht was er ist, und wie könnte er das nicht lieben. Mit eiserner Mine betrachtet der King of Crime das Spektakel um ihn herum und macht sich dann bereit dafür den Ring zu verlassen, schließlich hat er seine Pflicht ja getan. Doch de schwenken die Fans plötzlich um und rufen »One-Eight-Seven!«, statt »USA!«, um sich mit ihm solidarisch zu erklären. Offenbar verwirrt legt Cide die Stirn in Falten und zieht die Augenbrauen, 187 wird von der Polizei im Funkverkehr als Abkürzung für Mord und von den Straßengangs als Androhung desselbigen verwendet. Steht also im krassen Gegensatz zu den Grundwerten der USA, die jedem prinzipiell das Recht auf Leben garantieren. Für einen kurzen Moment will der Natural Born Sinner, das Publikum darüber aufklären, verwirft diesen Gedanken aber schnell wieder, denn Amerika ist seit jeher ein paradoxes Land voller Mord und Totschlag. Stattdessen bringt er seinen Monolog noch mal auf den Punkt.

Yeah … One-Eight-Seven, Bitch!

Parallel dazu streckt er der Stage den ausgestreckten Mittelfinger seiner Hand, die nicht das Mikrofon hält, entgegen und grinst schelmisch. Mit diesem aussagekräftigen Bild endet dann auch die Aufnahme.

*Ist ein bisschen mehr als du hast, aber hoffentlich noch in Ordnung.*

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Homicide am 06.03.2011 21:18.

06.03.2011 21:16 Homicide ist offline Email an Homicide senden Beiträge von Homicide suchen Nehmen Sie Homicide in Ihre Freundesliste auf
 
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