Eine UPW-Houseshow in einer US-Kleinstadt nähert sich langsam gen Ende. Auch wenn die Stadt allgemein hin als „Kleinstadt“ verschrien ist, muss sich dessen Halle nicht hinter der nationalen Konkurrenz verstecken. Für eine Kleinstadt ist diese Arena überproportional und da sie auch noch im Zentrum einer guten Verkehrsanbindung liegt, ist sie obendrein auch noch bis auf den letzten Platz ausverkauft. Auch wenn man von Houseshows allgemein nicht viel erwarten kann, kommt es dennoch ab und zu mal vor, dass der ein oder andere Superstar sich blicken lässt und unterhaltsame Promos hält oder Interviews gibt. Auch diesen Abend, der auf den Main Event zusteuert, hat man schon einige UPWler gesehen und gehört, was die Zuschauer mit unüberhörbaren Reaktionen würdigten.
Derzeit beschäftigt sich die Crowd allerdings mit sich selbst. Man unterhält sich untereinander, schießt Bilder, telefoniert, nippt noch ein mal an der gekauften Cola oder der halb geleerten Bierflasche und bereitet sich langsam auf den Höhepunkt des unterhaltsamen Abends vor. Am Ring sind derweil Offizielle damit beschäftigt, die beschmutzte Matte zu wechseln. Irgendjemand hat auf dem Überzug des Ringbodens Blut-, Schweiß- und Ölspuren hinterlassen. Vielleicht sollten die Offiziellen langsam mal die Regel einführen, dass sich die muskulösen Hünen nicht so verschwenderisch einölen lassen sollen. Das würde sicher Reinigungskosten sparen und neidische Buh-Konzerte von schmächtigen oder übergewichtigen Männern aus dem Publikum minimieren. In diese und weitere Gedanken versunken, lebt das Publikum mit einem Mal auf. Die Kreise der ausbrechenden Hysterie weiten sich immer mehr, wie als wenn man einen Stein in ruhiges Gewässer wirft. Jemand macht sich gerade durch die Menschenmenge auf den Weg zum Ring. Es ist Mister Kennedy.
Unnatürlich für das Loudmouth, aber sicher keine schlechte Idee, um seine Beliebtheit bei den Fans zu steigern. Fannähe, ein Superstar zum Anfassen. Auch wenn sich der Mann aus Green Bay nun der Ringabsperrung nähert und von allen Seiten bejubelt, angesprochen, angetatscht und auf die Schulter geklopft wird, verschwendet der Pure Champion keine Zeit. Mit versteinerter Mine nimmt Kennedy die Hürde der Ringabsperrung und befindet sich nun im Zentrum der Arena. Die werkelnden Offiziellen sind soweit mit dem Wechseln der Matten-Abdeckung fertig und haben somit auch kein Problem damit, wenn Mr. K das Seilgeviert betritt. Gesagt, getan. Kaum steht the Verbalcore Renegade in der Mitte des Rings, fällt auch schon ein Spotlight samt Oldschoold-Mic auf ihn herab. Geschickt gefangen nimmt er dieses entgegen, den Pure Belt geschultert.
Mr. Kennedy:
„Well, well, well... wie es sich für meine Art gehört, erfülle ich einfach mal die gesteckten Erwartungen, tauche unangekündigt auf und störe den Ablauf der Show... Wenn ich jemanden damit in Rage gebracht haben sollte, tut es mir vom Herzen leid. Beschwerden nehme ich gerne nach der Show am Hinterausgang entgegen und werde natürlich gebührend mit saftig frischen Arschtritten antworten! Wem es nicht gefällt, dass ich gerade in diesem Moment - right now - die kostbare Sendezeit stehle und vermutlich dafür sorge, dass das wabbelige Organ zwischen euren Ohren heute ein bisschen Futter bekommt und arbeitet, kann gerne aufstehen und gehen. Hell, denkt ihr MIR macht das hier noch Spaß? Für Fans und Zuschauer ist ein Leben als UPW-Star immer so prachtvoll und traaaaumhaft schön, ich weiß. Aber die Realität sieht nun mal anders aus... Auch auf die Gefahr hin, dass es negative Folgen für mich haben wird, muss ich es einfach mal aussprechen: ich habe keinen Bock mehr! Ich habe absolut keinen Bock und vor allem keinen Nerv mehr diese primitiven Lottospielchen mitzumachen! Seit wann ist Wrestling in der UPW zu einem abgesprochenen Glücksspiel geworden? Huh? Vor oder seit Castagnolis Regentschaft als König der Primaten? Es fing hiermit an, mit dem Pure Heavyweight Title. Jeder macht damit was er will, er wird rumgereicht, als wäre es ein Wichtelgeschenk. Und alles ohne den Sinn des Ganzen zu erfüllen... Niemand kämpft mehr um dieses Gold, nein, man reicht ihn von Mann zu Mann, wie einen fiesen Herpesbefall oder juckender Hautausschlag. Und das Beste daran: Castagnoli kommt damit auch noch davon! Niemand sagt oder tut etwas dagegen. Es wird einfach hingenommen, dass die Dinge so sind, wie sie nun mal sind. Mr. Kennedy ist der neue Pure Champion, zwar kampflos, aber was soll‘s?! Wen stört‘s? MICH stört‘s, verdammt! Alles was ich wollte, war Gerechtigkeit. Ich wollte ein Match gegen Castagnoli, wollte ihm das bisschen Hirn, was ihm noch übrig geblieben ist, aus dem Schädel boxen. DAS wäre eine Genugtuung gewesen. DAS wäre diesem Titel auch gerecht gewesen. Aber ehe man sich versieht, hat man den Belt in der Hand, wird zum neuen Champion erklärt und soll dann auch noch glücklich darüber sein. Hallo? Das ist die größte Verarschung, die ich bisher erleben musste - und ich musste schon viele Screwjobs miterleben. Und jetzt erwartet man von mir wirklich, dass ich hier raus komme, mit Elan und hoch motiviert, und hier eine Rede schwinge, über den Titel, über dieses und jenes und über den Number One Contender? Honestly?... Manchmal frage ich mich echt, wo ich hier gelandet bin. Versteht mich nicht falsch und nehmt es bitte nicht persönlich, aber ich musste richtig kämpfen, meinen inneren Schweinehund besiegen, um hier raus zu kommen und ein paar Worte loszuwerden. Glaubt mir, wenn ich sage: ich habe keinen Bock mehr! Keinen Bock auf die üblichen Promos, keinen Bock auf lausige Interviews, wo einem immer wieder die selben Fragen gestellt werden und vor allem keinen Bock mehr auf sinnfrei zusammengewürfelte Gegner, like today... Wieso wirft man nicht einfach eine Münze oder lässt einen Affen entscheiden. Oh... Ich vergaß: wir haben ja unsere Glücksfee Bischoff, der gerne mal die Würfel entscheiden lässt, wer gegen wen antreten darf und wer nicht. Und schon sind wir beim eigentlichen Thema - um meinem Gemecker mal ein Ende zu bereiten. Mein Gegner...“
Eine lange Einführung zum eigentlichen Thema. Kennedy hat Wut im Bauch, das ist weder zu übersehen, noch zu überhören. Von Adrenalin durchpumpt, geht Ken ständig auf und ab und betont jedes Wort, was er selbst für Wichtig hält. Er lässt sich Zeit, bringt aber gleichzeitig seinen Standpunkt klar rüber. Das Kaugummi in seinem Mund muss schon lange den Geschmack verloren haben. Kein Kaugummi dieser Welt hält einen arbeitenden Kiefer des Loudmouths stand, wenn dieser erst mal in Fahrt gekommen ist.
Mr. K schürzt nun die Lippen und fährt sich kurz mit der Hand über die Stirn, als müsse er kurz nachdenken, wer eigentlich sein Gegner war. Das Publikum hat sich derweil beruhigt und Ken kann fortfahren.
Mr. Kennedy:
„Wie Du siehst, CM Punk, bin ich alles andere als fröhlich gestimmt oder gar stolz auf diesen Gürtel. Und hättest Du mal genauer drauf geachtet, wärst Du ein besserer Menschenkenner, hättest Du von meinem Gesicht ablesen können, dass ich mich nicht als Champion fühle und dass es mich alles, aber nicht freut, nun Champ zu sein. Damit habe ich Dir das wohl hoffentlich noch mal deutlich verklickert. Trotzdem... auch wenn ich mich vielleicht nicht als verdienter Champion sehe und wir uns in dieser Hinsicht über eine seltene, aber vorkommende Einigkeit freuen können, bin ich faktisch Pure Champion dieser Liga. Auf dem Papier bin ich die Spitze und - so gesehen - Maß aller Dinge. Ob das jetzt eher etwas positives oder negatives für die UPW bedeutet, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist aber, dass ich, Mister Kennedy, Champion bin und Du, Mister Punk, mein Herausforderer. Und so klar das hier jedem logisch denkenden Individuum ist, der auch nur einen Hauch von Menschenverstand sein Eigen nennen kann und darüber hinaus auch sinnvoll zu bedienen weiß, so klar ist auch, dass von Deiner Seite aus das übliche 0815-Bla-Bla kommen wird. Ich meine eine Kostprobe davon schon im Vorfeld irgendwo von Dir aufgeschnappt zu haben. Glaube das war letzte Woche, aber wen interessiert‘s? Von meiner Seite aus kannst Du Dich jedenfalls glücklich schätzen. Du und alle Anwesenden hier in der überfüllten Halle, sowie an der Glotze zu Hause, als auch viel später vor dem heimischen PC - oder Mac - so viel Zeit muss sein - über YouTube und Co. Ich habe nämlich a-b-s-o-l-u-t keine Lust mich wieder und wieder dieser gequirlten Scheiße hinzugeben. Ich will einfach nicht mehr drauf eingehen müssen, verstehst Du? Versetz Dich mal in meine Lage, Punk, kannst Du das? Versetz Dich nur für einen klitzekleinen Moment in meine Lage. Mir zuliebe. Ich bin schon eine Weile in der UPW unterwegs und habe Gott weiß wie viel Scheiße schon erleben müssen. Ich will es gar nicht erst alles wieder kleinlich aufzählen und Erinnerungen hochbringen, mit denen ich schon längst abgeschlossen habe, aber glaub mir: ich HABE hier schon sehr, sehr viel Scheiße am eigenen Leib erfahren und miterleben müssen. Und eines hat sich sicherlich schon mit der Zeit rumgesprochen: etwas, was mir tierisch auf die Nüsse geht, sind routinierte, vorhersehbare, stinklangweilige Abläufe. Sei es ein täglicher Ablauf eines Ottonormalverdieners, der morgens um Punkt Sechs aufsteht, sich einen Kaffee macht, unter die Dusche springt und zur Arbeit fährt, nur um sich - wie jeden Tag - das Gemecker vom Chef anhören zu müssen. Oder sei es der routinierte Alltag eines Schülers, der Tag für Tag, Woche für Woche den selben Stundenplan abklappert, nur um eine schlechte Note nach der anderen zu kassieren. Letztlich sieht es im Leben eines Wrestlers, der es nun mal an die Spitze geschafft hat und sich Mitglied des aktiven Rosters der UPW nennen darf, nicht großartig anders aus. Man wird herausgefordert, es gibt die üblichen Beleidigungen, man heizt sich so gegenseitig auf, dann kommt es zum Match und alles was ich von meinen Gegnern kriege ist die Gewissheit, dass ihre stärkste Eigenschaft das Trash-Talken war. Man gewinnt Matches, man verliert Matches. Und so geht es immer und immer weiter. Ein elender Kreislauf. Als Champion verschlimmert sich die Geschichte noch mal um einiges, denn ab dem Moment, wo man als neuer Champion die Bühne betritt, will Dir jeder an die Wäsche. Und damit meine ich nicht die Diven Backstage, schön wär‘s. Jetzt will jede kleine Nummer im Business etwas von Dir und verlangt mit einem Mal ein Match um den Titel. Und so beginnt es von vorn. Ätzende Routine. Du wirst mir also sicherlich zustimmen, dass ich bei weitem nicht der einzige gottverdammte Mensch auf diesem gottverdammten Planeten bin, dem routinierte Abläufe zu wider sind. Und genau das, was Du vom Stapel gelassen hast und mit garantierter Sicherheit noch ablassen wirst, IST so eine Routine... You know? Alles schon mal gehört, alles schon mal gesehen, alles schon mal gelesen. Und das Schlimme ist: von mir erwartet man ernsthaft, dass ich mir diesen Quatsch immer und immer wieder anhören und auch noch drauf antworten muss. Wie eine Endlosschleife... Du wirst also verstehen, wenn ich auf dieses Theater keinen Bock mehr habe und mich deswegen heute mal etwas kurz und meine Antwort Dir gegenüber verkürzt zusammenfasse: CM PUNK, F*CK YOU!“
Ein Gemisch aus Pops und empörtem Raunen bricht über den Champion hinein. Zwar ist Kennedy durchaus für seine Wortstärke und Beleidigungen bekannt, doch meistens verpackt er diese in Metaphern. Diesmal scheint es ihm nicht zu genügen. Diesmal spricht Ken nicht durch die Blume und spricht diese Beleidigung so offen aus, als wäre es ein anderes Wort für „Guten Tag“. Und er wird es wiederholen...
Mr. Kennedy:
„F*ck You!... Warum ich diese Wortwahl, die eigentlich unter meinem Niveau liegt, benutze? Nun, ich denke ein simples ‚F*ck You‘ bringt meine Gefühle und Gedanken Dir gegenüber so ziemlich genau auf den Punkt. Und ja, Du liegst mit Deiner Vermutung richtig, dass das bedeutet, dass ich Dich nicht leiden kann. Und das hat einfache Gründe... CM Punk, der Samariter, der Messias, der Heilsbringer. Halb Mönch, halb Kampfmaschine. So oder so ähnlich siehst Du Dich doch, oder? Falls nicht, habe ich Deine so called Straight Edge Politik wohl missverstanden, sorry. Kein Alkohol, keine Drogen, kein... öh, was war das dritte noch mal? Kein Sex vor der Ehe? Kein Morden? Kein Stehlen? Nicht bei Rot über die Ampel fahren? Gab es überhaupt eine Regel Nummer Drei? Ich hab es vergessen, aber wenn ich ehrlich sein soll, interessiert mich Dein Glauben so oder so nicht. Woran Du glaubst oder nicht glaubst, ist Deine Sache. Das ist ein freies Land. Ich habe auch so meinen Glauben, allerdings erlaubt der mir alles. Sowohl Alkohol, als auch Drogen, als auch... den Rest. Du verdienst jedenfalls meinen Respekt dafür. Doch, wirklich. Du hast meinen wohl verdienten Respekt, dass Du schon seit Beginn Deiner kleinen Wrestling-Karriere diesen Straight Edge Mythos aufrecht erhältst und die Leute wirklich glauben lässt, dass Du keine Drogen nimmst und dass Du noch nie bei Rot über die Ampel gebrettert bist... Es gehört schon einiges Talent dazu, eine so große Menschenmenge über Jahre für Dumm zu verkaufen. In der Regel machen Leute mit solch einem Talent Karriere in der Politik; oder werden gleich Präsident. Und hier ist der magische, fast unsichtbare Übergang vom Glauben zum Aberglauben. Du sagst, Du seist bisher unbesiegt. Du sagst, Du hast Dir diesen Spot mehr als verdient. Du sagst, Du seist besser als alle anderen... Etwas schwammige Ausführung, wenn Du mich fragst. Habe ich übrigens schon erwähnt, dass ich routinierte Abläufe hasse? Alles schon gehört und so?... Whatever... CM Punk, ich glaube mit Dir! Ich stehe an Deiner Seite und bin fest, felsenfest, davon überzeugt, dass Du besser bist, als alle anderen hier. Jeder Mensch ist in irgendwas besser als der Rest. Die Frage ist nur, in was Du besser sein sollst. Bist Du der beste Number One Contender? Hm, naaa. Bist Du vielleicht der beste Techniker in diesem Business? Hm, naaa. Martial-Arts? Hm-m, naaa. Bist Du etwa der erfolgreichste Wrestler ever? Nope... Okay, dann bist Du aber der beste Sprücheklopfer und Redenschwinger hier? Hm... Nein, dieser Titel gebührt nur mir und mir allein! Wie Du siehst, ist es unheimlich schwer herauszufinden, in was Du besser sein sollst, als alle anderen. Vielleicht finden wir das ja noch irgendwann mal raus, whatever. Quizfrage: Was glaubst Du, wie viele Leute es vor Dir gab, die eine kleine Undefeated-Streak aufgebaut haben und dachten, dass dies der ultimative Beweis für ihr Können ist? Wie viele schon behauptet haben, sie seien besser als alle UPWler vor ihnen. Wie viele schon dem Aberglauben verfallen waren, sie seien etwas Besonderes und letztlich unbesiegbar... Ich wiederhole mich, wie Du weißt, nur ungern, aber Leute wie Du, Leute wie CM Punk, kommen und gehen. Alles schon gehört, alles schon gesehen. Und ich wiederhole mich noch ungerner doppelt, aber ich komme nicht drumrum: F*ck You!“
Wieder fällt die allgegenwärtige Beleidigung Richtung CM Punk. Diesmal reagieren die Fans mit deutlich mehr Pops als zuvor. Der anfängliche Schock über die plötzliche Direktheit des Pure Champions scheint sich gelegt zu haben. Und ja, auch diesmal wiederholt sich Kennedy...
Mr. Kennedy:
„F*ck you! Denn Du bist das neuste Resultat von der ganzen Schmierenkomödie hier. Das neue Versuchskaninchen, die neue Laborratte, der neue Versuch einen frischen, untalentierten, unwürdigen und nervigen Champion zu schaffen. Einfach nur um zu sehen, wie es läuft... Glaub mir, am Ende wirst Du - wie ich und so viele andere vor mir - verarscht. Gnadenlos verarscht! Aber da Du mir im Moment sowieso nicht glauben wirst und Dir große Hoffnungen auf den Pure Title spinnst und so letzten Endes genau so schnell im Hamsterrad läufst, wie alle es erwarten und wollen, bringt ein freundliches ‚F*ck You‘ meine Stimmung Dir gegenüber immer noch ziemlich gut auf den Punkt. Findest Du nicht? Dir ist es egal, unter welchen Umständen Du an den Titel kommst. Auch völlig egal was nach einem eventuellen Sieg passiert. Für mich bist Du nur einer der vielen Anfänger und Wanna-Be‘s. Man hätte gleich eine Münze werfen können. Man hätte auch die Namen aller UPW-Mitarbeiter und -Wrestler auf einzelne Zettelchen schreiben, sie vermischen und dann einen ziehen können - am Ende käme ein ebenso qualifizierter Gegner raus, wie Du es einer bist. Selbst wenn es Pete getroffen hätte, der Kerl, der hier immer die Klos sauber hält, wärst Du nicht besser als er und er nicht besser als Du. Mir ist die Situation, das Match, völlig gleichgültig. Genau so wie Deine Person. Ob ich gewinnen werde oder ob Du gewinnen wirst - egal. Wer am Ende Champion sein wird - mir völlig Schnuppe. Denn wenn ich eins aus der Castagnoli-Geschichte gelernt habe, dann das, dass ein Wrestler noch so schlecht sein kann, ein Hintertürchen zum Titelgewinn scheint es immer zu geben. Nun... als Profi weiß ich natürlich, dass ich nicht einfach so das Handtuch schmeißen kann. Und ich will es auch gar nicht. Also werde ich mich gleich wieder Backstage begeben und irgendwann im Laufe des Abends sicherlich an einer Flimmerkiste vorbei kommen, wo Du gerade eine Blabla-Rede über das Match und mich halten wirst. Und, als ob man es hätte ahnen können, werden Deine Worte weniger nett sein, als meine. Punk, Du kannst Dir schon mal sicher sein, dass ich mir alles anhören und es mit einem lautem Gähnen hinnehmen werde. Alles schon gesehen, alles schon gehört. Letztlich kann man sich das große Theater gleich sparen und das Gebelle, sowohl Deins als auch meins, kurz und bündig zusammenfassen: Du bist nicht gut genug für den Titel, ich werde gewinnen, Du bist ein Loser. Punkt. Die Frage, die am Ende über alles entscheidet, ist doch, wer von uns beiden Recht behalten wird. Wer wird siegen, wer bleibt oder wird neuer Champion? Wie gesagt: I don‘t care... Punk, zeig im Match einfach was Du drauf hast und tu das, was seit Monaten keiner mehr getan hat: sich den Titel richtig verdienen! Dann bin ich schon zufrieden. Oh... and... One more thing... Egal wie oft man noch versuchen wird mir Steine in den Weg zu legen, eins sollte jedem Fan, jedem Zuschauer, jedem Wrestler da hinten und jedem gottverdammten Offiziellen klar sein: In the End... U-P-W was, is and always will be... KENNEDY!!! MMMMMMMMMMMMMMIIIIIIIIISTTTTTTAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA...... A-A-A-A.... K-K-KEEEENNNEEEEDAAAAAAAAYYYYYYYYY......“
Der gebrüllte Name hallt im massigen Publikum nach und wird so quasi bis in die letzte Ecke der Halle geworfen. Jubel brandet erneut auf, bis in sich gekehrte Stille sie durchschneidet. Der Mann aus Green Bay schließt die Augen und umfasst fast schon liebevoll das Mikrofon mit seiner Rechten. Langsam führt er es zu seinem Mundwerk und setzt zu einem flüsternden Finale an.
Mr. Kennedy:
„The One, the only... KENNEDAAAAAY!!!!“
Mit dem obligatorischen Ende seines Promos, setzt Kennedys Entrance-Musik ein. Der amtierende Pure Heavyweight Champion lässt sich noch etwas feiern, dann verlässt er den Ring. Auch wenn es ihm wahrscheinlich egal sein dürfte, ob er nach der kommenden Insanity!-Ausgabe noch Champion sein wird oder nicht - auch Mister Kennedy wird sich wohl gerade fragen, ob dies vorerst seine letzte Ansprache als Titelträger gewesen war oder ob es für ihn irgendwie weiter gehen wird. Das Pokerface blitzt noch ein letztes Mal auf, als das Loudmouth hinter dem Vorhang verschwindet. Die Houseshow kann sich nun dem Main Event widmen.
*Fin*
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The Green Bay Host
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