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Edge Edge ist männlich
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Dabei seit: 21.05.2009
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»Ist das Leben nicht einfach herrlich?«

Edge sitzt zufrieden und entspannt in seinem seidenumtragenes Himmelsbett, die rote Samtdecke knapp über seiner Hüfte gefaltet und einem schelmischen Grinsen auf seinen Lippen die seine weißen spitzen Zähne präsentieren wie in einer Fernsehwerbung für Zahnseide. Sitzend an den Kopf des Rahmens gelehnt streckt er die Arme und lässt sich von zwei Damen mit zärtlicher Fürsorge schmeicheln. Zu seiner linken sitzt eine vollbusige Blondine die ihm mit dem Zeigefinger sanft über die wellig geformten Bauchmuskeln fährt. Eine Schwarzhaarige sitzt rechts neben ihm und spielt mit seinem straßenköterblondem Haar das mit helleren Strähnen durchzogen ist. Ein breites Grinsen ziert sein hervor gerecktes Kinn das genießerisch die Anwesenheit der beiden braungebrannten Damen in sich einsaugt und zärtlich über ihre glänzenden nackten Schultern streichelt als sie ihm zwischendurch einen zärtlichen Kuss auf die Wange drückt.

»Ist das Leben nicht einfach herrlich, Shawn?«, schmunzelnd blickt er in die hellblauen Augen der Blondine und stupst ihre Nase mit seiner woraufhin beide um die Wette kichern.

Ein lässig gekleideter Mann tritt ans Bett. Das gelbgrüne Hawaiihemd leuchtet schon fast voller Energie. Er wirft schon fast nebensächlich ein Bündel Geld zwischen die bedeckten Füße des Kanadiers. Es ist ein ganz schöner Batzen mit einem stolzen Gewicht. Edge grinst zu ihm hinauf und deutet mit dem Blick hinter ihm.

»Das Zeug ist da hinten. Gehört alles dir. Ich brauchs ja nicht, mir genügen diese beiden hier.«

Beide Frauen kichern, drücken sich amüsiert an ihn und führen ihre Streicheleinheiten fort. Es ist wirklich ein wunderschöner Tag. Die Sonne scheint durch das Fenster und wärmt das Zimmer freudig auf. Ein merkwürdiger Geruch hängt in der Luft. Eine Mischung aus Massageöl, Schweiß und anderen Dingen. Kurz, es stank nach Sex.

Etwas später würde der Kanadier sich wieder mit Freunden, Bekannten und *Geschäftspartnern* treffen um ihnen beim Pokern sämtliche Besitztümer aus der Tasche zu ziehen, sie gnädigerweise aber wieder zurückgehen lassen um ein gewisses Schuldgefühl im Raum stehen zu lassen. Er würde wieder viel Geld gewinnen und nur wenig verlieren. Er bevorzugt grüne Scheinchen oder Versprechungen, ob leer oder ehrlich gemeint. Alles ist besser als der Gewinn von Gegenständen die er nachher noch verkaufen müsste, womit er wieder handeln müsste. Darin ist er stur. Schließlich kann man sich mit Geld Besitztümer kaufen. Immobilien, Autos oder andere Gegenstände bringen nicht ganz so viel ein, der Wert einer Sache liegt im Auge des Betrachters. Der eine zahlt mehr, der andere weniger. Edge ist bequem und die Lust von Händler zu Händler zu watscheln beschränkte sich auf 0. Ein Schuldgefühl würde sich irgendwann zu einem Gefallen entwickeln die mit Geld nicht zu bezahlen sind und oftmals noch leidenschaftlicher ausgeführt werden. Immerhin steht man bei jemanden in der Schuld. Mit Sicherheit würde heute wieder irgendjemand pleite gehen. Nicht Edge, dafür schummelt er viel zu fleissig und zudem noch zu unauffällig. Es hat eben seine Vorteile wenn man als Kind gerne Magier geworden wäre.

Allerdings würde jemand anderes heute in Schulden versinken, all seinen Besitz verspielen bis er merkt, dass er völlig ruiniert ist. Dann würde das übliche Angebot kommen das seine Schulden bei dem Kanadier erlassen sollte. Sex mit der Ehefrau des Schuldners. Mhm, das prickelndste Geschlechtsspiel das man erleben kann wenn ein Mann seinen Stolz und seine Ehre verliert, ja förmlich abgibt um seine Frau zur Nutte zu machen. Rollenspiele der anrüchigen Art.

Manchmal grenzt es an Nekrophelie, wenn sie es lediglich *über sich ergehen lassen*. Das ist dann nicht so spaßig und Edge musste aufgrund seiner verzerrten moralischen Bedenken aufhören. Nun, eigentlich ist es mehr der mangelnde Spaß der ihm die Lust nimmt. Die Schulden bleiben dann natürlich immernoch bestehen bis sie vielleicht etwas williger ist, oder man etwas anderes finden würde das profitabler wäre. Andere Frauen jedoch... Oh Mann! Die sind froh mal von ihrem gewohnten Stecher erlöst zu werden. Jene die morgens bis abends arbeiten, das Geld verzocken, gelegentlich ihre Sahne auf den Kuchen spritzen wollen und jegliche Kommunikation desinteressiert auf ein Minimum beschränken. Entweder sind es die Süchte nach Rache, nach Abenteuer oder Abwechslung von dem schnöden Alltag der diese fleischlischen Kreaturen zu Liebesgöttinnen machen. Auf jedenfall immer ein Highlight das man nicht verpassen darf. Ist doch egal ob man eine Beziehung zerstört. Würde man sich einbilden glücklich zu sein, würden solche Dinge nicht passieren. Somit ist man weniger ein Zerstörer, sondern mehr ein Offenbarer. Ein Brandbeschleuniger der das unabwindbare unterstützt und somit dem nachlässigen Vermieter die Augen öffnet. Man stirbt früh genug, warum also seine Zeit mit Verrätern und Unloyalen verschwenden?

»Ist das Leben nicht einfach herrlich? Es wird getrunken, es wird gefickt, es wird gespielt, es wird gehandelt und danach vielleicht wieder gefickt. So muss es sich anfühlen ein König zu sein. Ach, was rede ich? So muss sich ein Gott fühlen!«

»Übertreibs nicht, ja? Cindy hat nach dir gefragt«, murmelt der Mann fast unverständlich als er einen schwarzen Lederkoffer aus Edges Schrank holt und ihn aufs Bett fallen lässt. »Es gefällt mir nicht, wie oft sie nach dir fragt. Ich hoffe dieser Schuldenerlass war eine einmalige Sache und ihr macht nichts hinter meinem Rücken. Sonst müsste ich mit Euch Dinge anstellen die~...«

»Solo, Solo, Solo… An mir liegt es nicht. Was kann ich dafür, dass du es nicht bringst? Weder im Poker, noch bei deiner Frau, noch im Job. Umsorg sie’n bisschen. Sie ist eine wahre Perle und jede Minute wert. Selbst wenn sie redet. Sie wird dir dankbar sein, glaub mir. Ein wahres Prachstück. Wobei sie ganz süß ist wenn sie rumzickt.«

»Soso… sie zickt rum…«

Der Mann hebt einen kleinen durchsichtigen Beutel mit weißem Pulver aus dem Koffer und wirft es etwas in die Luft um das Gewicht zu schätzen. Ein Grinsen huscht über seine Lippen während die Blondine zu Edges Gemächt herunterwandert. Natürlich hat der Gambit nichts dagegen und lässt sie gewähren. Immerhin kann sie damit umgehen.

»Wenn sie rumzickt, sollte ich...«, seine Stimme wurde schriller, schon fast piepsig und seine Haare verfärbten sich in blutiges Rot, sein Gesicht wurde femininer, blasser und unheimlich vertraut mit dem wachsenden schwarzem Make Up um seine Augen herum. »...EUCH BEIDE VIELLEICHT IN STÜCKE REISSEN!«,

Mit der kräftigeren Stimme und der wachsenden Lautstärke sprang er mit dem Beutel übers Bett und schlug es dem blonden Kanadier mitten ins Gesicht. Die Frauen schrecken zur Seite als der Beutel platzt und das Pulver das gesamte Zimmer in einen weißen Nebel hüllt. Reissgeräusche und das Fletschen von Flüssigkeiten schallen herum als plötzlich ein Blitz das Bild förmlich abtötet.




Greed schreckte schweißgebadet auf und riss seinen verwirrten Blick durch die Umgebung. Er war wieder im Copeland Manor. Er hatte geschlafen und einen widerlichen Alptraum gehabt. Sein Magen bebte und ihm wurde so schlecht, dass er die Hand vor den Mund nahm und prustete. Aber keine Flüssigkeiten krochen an seiner Kehle. Lediglich ein weißes Eisnebel glitt durch seine knochigen Finger und wanderte zur abgetragenen Decke. Ein Blick zur Seite offenbarte ihm, dass seine Lacey nicht dort lag wo sie zu liegen hatte. Aber noch immer konnte er die Abdrücke ihrer eleganten Körperformen erkennen, als hätte sie es gerade eben verlassen. Aber das konnte natürlich nicht sein. Mit seinem vernarbten Arm griff Greed blind zum Beistelltisch und erhoffte ein Glas schwarzen Whiskey greifen zu können. Aber auch das befand sich nicht dort wo es hingehörte. Dunkle Falten legten sich murrend um seine Nase als er die schwarzrote Seidendecke von sich schlug und sich auf die Bettkante setzte. Etwas riss sich durch die Matratze und leistete Widerstand. Es knebelte seinen Hosenbund beim Aufsetzen. Mit schwammigen Blick sieht Greed nach und erkennt Eve, die sich sehnsüchtig an die Seite seiner Hüfte geklemmt hatte. Müdigkeit brennte seine Augen aus als würde jemand mit einer glühenden Eisenstange ständig vor seinen Sehnerven herumfuchteln. Seit einer Woche hatte er kaum geschlafen. Wenn er es denn mal schaffte, war die Ruhephase nur kurz und alles andere als erholsam. Stattdessen fühlte sich sein Körper jedes Mal noch erschöpfter an als zuvor, als wäre der Schlaf selbst daran Schuld und würde die Regeneration im Zimmer nebenan vergewaltigen.

Stumm vergrub der Silberhaarige sein glattes Gesicht in den Händen und knautschte es ein wenig um zu vollem Bewusstsein zu kommen. Dann stand er mit einem Ruck auf und wanderte mit seiner schwarzen Schlafhose rüber zur Kommode. Er nahm einige Kleidungsstücke heraus, ging in den kalten Flur und verschwand im Bad.

Unter der Dusche säuberte er sich gründlich, denn der letzte Traum hatte ihn völlig verschwitzt zurück in die Realität entlassen. Ein Blick in die Vergangenheit, zumindestens grob. Er konnte sich kaum noch daran erinnern, obwohl es vielleicht gerade mal 2 oder 3 Jahre her sein müsste. An Solo erinnerte er sich, und an seine Frau. Wie könnte er sie vergessen? Cindy Solo! Die Nutte die mitverantwortlich war an seinem psychischen Untergang. Zumindestens wollte er es sich einreden und die niedrige Beschreibung ihrer Tätigkeit brachte ein Grummeln in seiner Brust mit sich. Er hatte sie gerettet und ihr ein neues Leben ermöglicht. Ein Leben das unglücklicherweise zu früh enden musste. Als Greed zum Duschgel griff, sah er im Augenwinkel einen Schatten im Raum. Plötzlich knallte ein Gesicht gegen die Glaswand der Dusche und schlurfte blutverschmiert hinunter zu Boden. Es kam zu schnell und war zu flott verschwunden um zu erkennen wer diese Person war. Greed erschrak dabei und hätte fast die Plastikbüchse fallen lassen, verdrängte es aber wieder nachdem er es als Hirngespinst abgetan hatte.

Nach wenigen Minuten trat er aus dem Bad. Seine Haut kochte unter der grauschwarzen aristokratischen Kleidung. Dichter Dampf des halbgetrockneten warmen Wassers kämpfte sich durch die Stoffe und wanderte zur Decke hinauf. Greed selbst schien es nicht zu bemerken, oder es kümmert ihn nicht. Warum sollte er sich um etwas sorgen, das er ohnehin nicht ändern konnte?

Im Empfangsbereich des Manors, dem Zentrum des Anwesens in dem noch immer dieser defekte Engelsbrunnen stand, war es dunkel und düster. Der Schnee hatte sich unter die Tür hindurch gekämpft und reichte wie ein zerfranster Teppich bis zur Mitte des Raums. Es schmolz nicht, denn die arktische Minusgrade mussten schon seit Wochen dieses Grundstück dominieren. Oder hatte es sich dem Eis unterworfen? Es schien so, denn entgegen der Naturgesetze schien das gefrorene Wasser die Wände hinaufzukämpfen, als wolle es das gesamte Haus in einen waschechten Eispalast verwandeln. Es würde nichtmehr lange dauern bis die Möbel und Gemäuer in glasiger Kälte eingerahmt würden, oder man gar nichtsmehr von ihnen erkennen konnte. Greed nahm es gelassen, es war ihm egal geworden denn es störte ihn nicht. Auch die Temperaturen machten ihm nichts aus und an das Laufen über Gefrorenem würde man sich gewöhnen. Da er als Kind seinen Vater nacheiferte und schon früh mit dem Eishockey anfing, lag es ihm wortwörtlich im Blut über arktische Felsen zu laufen. Blut, ja... wie schmeckte es doch gleich?

Greed trat die Treppen hinunter. Majestätisch und ruhig als würde eine verdreckte Menschenmasse auf ihn und das Urteil seines plingenden Dolches warten. Als er bei seinem Weg nach unten an einem gemalten Portrait vorbei lief, schien er in der Reflektion des Glases jemanden im Augenwinkel gesehen zu haben der ihm folgte. Ein Schatten. Danielle? Greed riss seinen Kopf herum, doch niemand war da. Dann blickte er noch einmal auf das Portrait. Alles normal. Noch immer zeigt es das Profil von irgendeiner Frau. Vielleicht täte jetzt ein Schuss Whiskey ganz gut. Dafür müsste er in den Keller. Aber vielleicht ist er eingefroren. Ob er durch seinen Wandel auch auf diesen Genuss zu verzichten hatte?

»Es ist keiner mehr da. Du hast alles versoffen. Schon seit längerem. Brauchst gar nicht nachzusehen, Buddy.«, sagte eine Stimme mit lässigem Ton als hätte schon jemand nachgeschaut, kurz bevor Greed davor war in den abtrünnigen Keller zu marschieren.

Ohne nach dem Ursprung der zwielichtigen Stimme zu suchen machte Greed kehrt und wanderte zurück in den Eingangsbereich. Seine schweren Boots klackerten über das Eis wie das klappernde Gebiss eines dieser erbärmlichen Skelette aus den Horrorbahnen. Seine Hand begann nervös die Klavierakkorde von *Sweet Dreams* auf dem Oberschenkel zu trommeln. Dabei lächelte er vernügt über seinen stetig zu wachsen scheinenden Irrsinn. Es ist einfach zu ruhig geworden seit seine Blutelfe nichtmehr aufgetaucht war. Offenbar war ihre Enttäuschung größer als er angenommen hatte.

Nach der vergangen Insanity Ausgabe nagte der Eingriff seiner Geliebten an ihm und kratzte durch seine Gedanken wie ein Reschen. Ausgerechnet gegen SJK der ihm damals das einzige Gold entrissen hatte, mit dem Greed etwas anfangen konnte – dem Ultra Violence Belt. Lacey und diese merkwürdige Kreatur an ihrer Seite vermiesten ihm diese Genugtuung gründlichst. Aber er würde nicht klein beigeben. Sie würden beide noch den Preis dafür bezahlen, denn es würde Rubinen regnen. Wenn nicht, sollte zumindestens irgendein Erz aus der Tropfsteinhöhle gebrochen werden.

»Trauerst du, mein alter Freund? Welche Glückseeligkeit bleibt dir versäumt?«, murmelte andere eine Stimme neben Greed die in seiner Grimmigkeit sehr ähnlich klang.

Als der weißhaarige Kanadier sich umschaute, erkannte er zwei Spiegelbilder in der Reflektion einer Eiswand die sich neben der Eingangstür aufgebaut hatte. Es waren Illusionen von ihm selbst. Links stand ein blonder Edge in violettem Anzug aus den teuersten Stoffen die man kaufen konnte. Ein selbstgefälliges Grinsen schmierte über sein Gesicht und beobachtete Greeds Kleidung mit Skepsis. Offenbar gefiel ihm diese Wandlung seines jetzigen Ichs nicht.

Direkt neben ihm stand Todd. Greed weigerte sich ihm den Titel des Greeds zu geben, denn der Mann mit schwarzem Haar und der silbernen Strähne war diesem nicht würdig. Es war das knäulige Gefühlsgetüm mit der glänzenden Rasierklinge, der wulstigen Stirn und dem schwarzen Urwald aus Borsten um den Mund, mit dem pechschwarzen Haar und der Strähne die seinen Schädel förmlich in zwei Hälften spaltete. Eine Gute und eine schlechte Seite. Das zerrissene Etwas das Hass und Zorn versprühte, gleichzeitig aber Mitleid empfand und sich immer mehr seiner Taten unsicher wurde. Dabei war er es den man bemitleiden sollte! Der wahre Greed, der nun ein Lord war, würdigte ihm keines Blickes sondern gab die abschätzende Haltung des Blonden zurück.

»Wicht! Du beantwortest meine Fragen nicht? Dann spare ich mir den Atem und lasse dich im Dunklen traben. Sollst du Futter werden für den Raben!«, zäterte der schmollende Todd mit tiefer Stimme und drehte sich zur Seite.

»Was wollt ihr von mir?« Greed kam gleich zur Sache, denn er wollte keine Zeit mit der Vergangenheit mehr verschwenden. Diese Gestalten erinnerten ihn an Dinge, die er lieber vergessen würde. So klang er apathisch und abgelenkt von einer Sache die ihm weitaus wichtiger schien.

»Wir warten auf unsere Babys. Sie machen sich gerade fertig. Ich zieh mit ihr dann in ein schickes Viertel in Kanada. Kein Wrestling mehr. Ich habe genug verdient um unsere Kids bis zu ihrer Rente zu versorgen. Natürlich sollten sie dabei nicht so verschwenderisch sein wie ich, hehe. Aber wird schon reichen«, grinste Edge kokett und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. »Gott, siehst du scheisse aus. Aber immerhin schick restauriert die Bude. Ich konnte mit ihr nichts anfangen. Stank nach Staub und Fliegenmist. Hätte ein schickes Bordell gegeben. Vielleicht denkst mal drüber nach... unsere Kids würde es sicher zugute kommen.«

Verächtlich prustete Greed eine Art Schmunzeln heraus das mehr aus seiner Nase zu kommen schien. Allein die Überlegung das Manor derart zu verunstalten und zu entehren kam schon nicht in Frage. Die Vorstellung irgendwelche Bengel in diese verrotzte Welt zu setzen war ebenso absurd. Zumal er ohnehin nicht vorhatte weitere 9 Monate auf diesem Grund zu laufen, geschweige denn die nötige Pufferzeit ein geeignetes Weibchen zu finden das ihn von dem Zweck einer solchen Sache überzeugen könnte.

»Erspare mir dein ödes Geschwätz, du Maulträger. Deine Kinder können mir gestohlen bleiben und meinetwegen im Teich ersaufen«, brummte Greed und verzog säuerlich die Miene um weiterzuschreiten.

»Das war gemein, Chef! ... Aber irgendwie auch zu erwarten, hm. Hey, sieh mal! Da kommt sie!«, aufgeregt zeigte Edge mit seinem fleischigen Finger zur eisbedeckten Treppe.

Greed wollte nicht, aber etwas riss an seinen Gedanken und zog den Blick zum ersten Stock. Neugierig war er, was für ein Mist sein Hirn ihm diesmal als Streich verkaufen wollte. Was er dann sah machte ihn nervös. So nervös, dass seine Finger zuckten und abermals dazu verführt wurden *Sweet Dreams* zu trommeln. Am Kopf der Treppe schritt eine Frau herunter.

Sie trug ein edles weißrotes Reifenkleid das mit unzähligen Rüschen versehen war. Eine Blumenbrosche steckte an dem roten Stoffgürtel der sich eng um ihre schlanke Taille wandt. Ein glitzernes Diadem funkelte zwischen ihren braunen gelockten Haaren hervor die mit jedem Schritt auf und ab wippten. Greed musste genauer hinschauen um zu erkennen wer es war - Lacey. Zumindestens ein Abbild von ihr. Sie sah aus wie eine schillernde Prinzessin aus irgendeinem Märchen. Richtig widerlich und kitschig dass einem dabei schlecht wurde. Sie hatte rein gar nichts gemein mit der Blutelfe die Greed Herz an sich gerissen hatte. So unschuldig und uninteressant wie ein Hamster in einem Käfig.

»Babe. So können wir doch nicht ausgehen. Was hast du denn für Klamotten an? Das ist doch ekelhaft.«

Der blonde Edge sammelte Sympathie Punkte. Die Ersten. Nicht viele, aber genug um Greed davon abzuhalten, Eve tief in das Herz der Blonden Illusion zu rammen. Es war zwar nur eine Fiktion... aber vielleicht funktionierte es? Immerhin war Eve doch auch nur eine Art Fiktion. Oder nicht?

Lacey lächelte düster. Ihr Mund formte dabei eine merkwürdige Linie die mehr einem V gleichte als wirklich einem Lächeln. Ihre grünen Augen wirkten zufrieden und einfarbig. Kein loderndes Feuer, keine brechenden Hintergedanken, einfach beliebig austauschbar. Auch Todds Blick verriet, dass er nicht sonderlich viel von dieser Erscheinung hielt, was Greed etwas verwirrte und nachdenkliche Furchen auf seine Stirn zog. Lacey blickte hinab zu ihrem Kleid und zerriss es in der Mitte. Es kratzte und ratschte bis der gesamte Märchenfummel auf dem Boden lag. Zum Vorschein kam ein schwarzes gothisch punkiges Dress. Netzstrümpfe schlängelten sich ihre Beine entlang in denen kleine dunklere Rosenmotive eingearbeitet wurden und verschwanden unter dem roten Unterkleid an dem eine verruste Gasmaske vom Gürtel hinabpendelte. Es erinnerte ein wenig an die alte Lacey. Greed wusste nicht was, aber irgendetwas verpasste diesem Outfit einen nuttigen Beigeschmack.

»Ist das Leben nicht einfach herrlich?« Grinste Edge als Lacey an Greed vorbeilief und in die Eiswand stieg um sich bei ihrem Lover einzuharken. Gemeinsam mit den abfälligen Blicken der beiden Alter Egos verschwanden sie.

Der Sinner senkte nachdenklich seinen Kopf und griff sich ans Kinn. Eine Illusion, Greed, es war eine Illusion! Es gab nicht einmal einen Geruch. Kopfschüttelnd besann er sich und starrte zum frostigen Spiegel. Nur noch Todd war da und auch er schüttelte den Kopf.

»Die Jugend von heute. So leicht zu ergattern und eine so leichte Beute…«, murmelte er und schüttelte den Kopf

»Was jetzt?«

»Jetzt? Nun, jetzt wird es erst interessant«

Mit verschwörerischem Schmunzeln lenkte Todd den Blick seines verbesserten Alter Egos zur Treppe. Seufzend folgte Greed der Leitung und hatte bereits so eine Befürchtung was nun kommen würde. Kleine Schritte tappsten durch die Flure. Dann bog eine neue Lacey zur Treppe ab und tippelte hinunter. Ihr glattes rotes Haar bebte und fiel auf das blaugrün ausgebleichte Pfadfinderjackett auf dem sie schon einige zertrümmerte Abzeichen gesammelt hatte. Ein dünnes rotes Shirt war wie ein Schal um ihren Hals gewickelt. Das Jackett war nicht sonderlich groß, wirkt stellenweise sogar etwas zu klein, wodurch ihr makelloser Bauchnabel zu sehen war. Beide Adams massieren ihre Wange zu einem Lächeln während ihnen durch den Kopf ging, welche Flüssigkeiten sie wohl schon alles aus diesem Nabel geschlürft hatten. Knapp darunter trug Pfadfinder Lacey einen grünen Minirock mit roten Linien die zu ihrem Pullover passten. Ebenso die geliebten Netzstrumpfhose die kleinere Maschen hatte als die vorige. Ihre kleinen Füße versteckten sich in schwarzen Turnschuhen über die kleine rote Herzchen hingen und an der Ferse zu einem rot-blau-schwarzem Flanellmuster übergingen.

Als diese Frau so an Greed vorbei ging und er für den Moment in ihre Augen schauen konnte, entdeckte er das Grauen hinter der unschuldig wirkenden Maske. Ein Inferno das mühelos unzählige Dörfer in Brand stecken konnte, Kinder misshandeln und sowohl Männer als auch Frauen zu Tode foltern, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es würde ihr Spaß machen, sie würde kichern und Kinderlieder singen während ihr Geliebter das Werkzeug von Blut befreite und sich um den Gesundheitszustand der Gepeinigten erkundigte um weitere Anweisungen zu geben. Sie ist eine Goth Queen, ein Toxic Starlet und Greed leckte sich die Lippen nach ihr. Doch Lacey tänzelte einfach an ihm vorbei um sich Todd anzuschließen. Wie auch zuvor durchquerte sie geruchlos wie ein Geist die Eiswand und verschwand gemeinsam mit Todd.

Diese halbherzige Vision hatte einen sadistischen Beigeschmack den Greed mit manifestierter Verachtung im Gesicht kommentierte. Er war es irgendwie leid sie zu sehen, verfolgt zu werden und auf jede Kleinigkeit achten zu müssen. Andererseits... Wenn der Sinn des Lebens jener ist, eine Person zu finden die einem einen Sinn gab und für den man sterben würde, dann wäre es wohl sie. Unzählige Träume hatte er bereits hinter sich. Träume so real wie die Kälte in seinen Lungen. Träume, in denen er sich für sie opferte, sich über sie warf um statt ihr die Peitschenhiebe zu kassieren. Aber Momente in denen sie sich für ihn opferte blieben aus. Sie würde es nicht tun. Niemals. Und das machte sie ersetzbar, das machte sie wertlos, das würde Eve in ihren Körper reissen und sie innerlich ausbrennen wie einen Kohlofen.

Greed presste angestrengt die Lippen zusammen und starrte noch eine Weile in den Eisspiegel ehe er sich von ihm abwand. Er sah hinab und erblickte den gläsernen Dolch mit den zwei Kanülen in der Klinge. Rot und Blau. Nichts pulsierte, als würden sie schlafen oder nicht anwesend. Ob er sich anziehen sollte um Faith aufzusuchen?

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Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Edge am 27.11.2010 18:11.

27.11.2010 17:32 Edge ist offline Email an Edge senden Beiträge von Edge suchen Nehmen Sie Edge in Ihre Freundesliste auf Füge Edge in deine Contact-Liste ein
Lacey
femme fatale




Dabei seit: 05.06.2010
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Jeder Ausgestoßene benötigt ein Refugium, in das er sich bei Bedarf zurückziehen kann, um der Unerträglichkeit der Gesellschaft zu entfliehen. Lange Zeit bot das Copeland Manor Lacey diesen überlebenswichtigen Schutz, doch dann geriet ihre Beziehung zu Greed aus der ohnehin überraschenden und schwachen Balance. Dieser plötzliche Gleichgewichtsverlust ist wohl ebenso unmöglich zu erklären, wie die Entstehung dieser Balance. Eins lässt sich allerdings mit Sicherheit sagen, die Gothic Queen residiert nicht mehr an der Seite des Lords im Manors, sondern in einem ansonsten menschenleeren Hain unweit des Herrenhauses. Eine zwielichtige Lichtung umgeben von grotesken, gigantischen, weinbewachsenen Bäumen, deren verschlungene Zweige hoch oben im Wind wehen, bietet der Blutelfe genügend Schutz, um in aller Seelenruhe auf den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zum von allen höheren Mächten verdammten Kanadier zu warten. So hatte sie schon mal monatelang auf das Ergebnis der Metamorphose von Edge zu Greed gewartet und so wird sie es wieder tun. Doch diesmal ging das Toxic Starlet von einer weitaus kürzeren Wartezeit aus und wie sich zeigt, sollte Lacey Recht behalten.

Mit der Intensität eines plötzlich aufheulenden Fliegeralarms wurde sie aus den ihres Tiefen ihres Schlafes gerissen und mit einer schrecklichen, bitterernsten, ihr vollkommen real erscheinenden Vision konfrontiert. Greed oder zumindest seine alter egos behandelten sie wiedermal wie eine seelenlose Puppe, die man nach Belieben ankleiden und herbeordern konnte. Also eben jenen Frevel, der das Zerreißen dünne Verbindungsseil des Slashercouples erst eingeleitet hat. Ein Eingreifen und die damit verbundene Rückkehr war also absolut notwendig, um ihr Bild in seinem Kopf aufrechtzuerhalten. Ein verworrener, stetig neue, bunt schimmernde Formen annehmendere Cocktail aus den verschiedensten Gefühlen war Lacey ein exzellenter Treibstoff auf dem Gewaltmarsch vor die Pforten des Copeland Manors und ließ sie es in Rekordzeit erreichen.

Ein krachender Pistolenschuss gegen das Schloss sprengte die Eingangstore des Herrensitzes förmlich auf und ließ die schweren, hölzernen Flügeltüren scheppernd gegen die Eiswand, in der Greed vor kurzem noch die Reflexionen gesehen hat, hämmern, sodass das Eis zerberstete und in kleinen Splittern erst hoch in die Luft flog und dann zu Boden stürzte, während es wie eine Taubenschar funkelt.

Aufgrund der Wucht des Aufpralls entsteht ein heftiger, eisiger Sturm, der Laceys mühevoll frisierte blutrote Haare wie heraufbeschworene Schlangen, um ihren Kopf herum tanzen lässt; wodurch die Präsentation ihres Outfits, das sie selbst und niemand anderes ausgewählt hat (!), noch verfeinert wird. Die für ihre Extravaganz bekannte Gothic Queen hat sich diesmal für einen hautengen, rattengrauen Bodysuit, dessen Schnitt den eines futuristischen Raumanzuges ähnelt. Um die Assoziation mit dem krankheitsübetragenden Nagetier noch zu verstärken, hat sie sich außerdem einige Schnurrhaare aufgemalt und einem, über den Boden schleifenden Plüschschwanz an ihrem Hinterteil befestigt. Allerdings wird dieser Eindruck durch ein riesiges Paar blütenweißer Engelsflügel, dass sich Lacey auf den Rücken gebunden hat und so groß ist, dass über ihren Hinterkopf ragt und sie scheinbar jedem Moment zu erdrücken droht, unterkariert. Doch auch dem Engelseindruck wird Paroli geboten und zwar von ihrer Glock 39, die sich wie ein Webschiffchen in einigen Rissen an der Außenseite ihres Oberschenkels verharkt hat und einem ganzen Dutzend langer, aber erstaunlich dünner und mit schwarzem Whiskey gefüllten Spritzen, die auf ähnliche Weise am anderen Oberschenkel befestigt wurden und dort einen undurchdringlichen Ring bilden.

Lacey begrüßte den gewohnt apathischen Greed lediglich mit einem kurzem Nicken und tritt mit zierlichen, wohlbemessenen in das frostige Copeland Manor ein. Dabei geben kleine Metallspikes an den Sohlen ihrer klobigen Gothic Boots, deren erstaunlich dünner Schaft vom Stoff ihres Rattenkostüms kaum sichtbar verdeckt wird, den notwendigen Halt für die dithyrambischen Tänze auf dem Eis.

Tapfer, ohne sich von der klirrenden Kälte de Kontrolle über ihren Körper rauben zu lassen trotzte die Blutelfe der eisigen Magie des Herrenhauses, sie kniete sich sogar auf den besonders kalten Boden und befreite mit ihren Händen einen festgefrorenen Kelch aus seinem Gefängnis. Dies war schwieriger als es sich anhörte, denn anscheinend war die Eisfläche genauso gierig wie ihre Ursache und Lacey konnte das Trinkgefäß nur mithilfe intensiven Reibens und Reißens an sich bringen. Doch letzten Endes hielt Lacey einen schön geformten, goldenen Kelch mit kabbalistischen Gravuren in den Händen. Sorgfältig strich die Gothic Queen über die verschiedensten Seiten des Gefäßes, um auch wirklich jedes noch so kleine Überbleibsel des Eises zu vernichten.

Ich hab' mal so einem Viech in den Bauch geschossen und dann hat es die rausgefallenen Gedärme aufgefressen.

Während sie die Reflexionen des Kelches mit denen des Eises verglich, murmelte Lacey fast schon verschüchtert einige Worte vor sich hin, die scheinbar in keinem näheren Zusammenhang zu den aktuellen Geschehnissen standen. Ein dünnes Lächeln huschte Lacey in Erinnerung an dieses Ereignis in ihr Gesicht, ehe sie drei Spritzen aus ihrem Bodysuit zog und diese dann in ihrer Faust über den Kelch zerdrückte, sodass sich das goldene Trinkgefäß mit Glassplittern, Spritzennadeln und schwarzem Whiskey füllte. Ohne ihr merkwürdiges Verhalten zu erklären, holte das Crumpet ein weiteres Spritzen-Dreierpack hervor und zerdrückte es ebenfalls, diese wiederholte sie dann noch zweimal bis sich all ihre zwölf Spritzen nahezu vollständig im Kelch befanden. Begierig leckte sie die mit Whiskey beschmierten Finger, in denen winzigkleine Glassplitter steckten und erfeute sich am Schwarzgebrannten und vielleicht auch an den Splittern.

Nachdem sie ihrer Leidenschaft gefrönt hatte, umfasste Lacey den zu drei Vierteln gefüllten Kelch mit beiden Händen und trug ihn, der den von Greed vergeblich gesuchten Whiskey – wenn auch vermischt – enthielt, so andächtig, wie ein wichtiges Paraphernalium zum Lord des Copeland Manor. Dort angekommen schenkte sie ihm ein hübsches, was ihn wohl früher dazu verführt hätte ihr zu vertrauen. Dieses Lächeln wurde zu einer grinsenden Perversion seiner selbst, als die Blutelfe den Kelch langsam und genüsslich über seinen Kopf ausleerte. Der Whiskey tränkte die Haare und verweigerte sich der Zunge, während die Nadeln und Splitter sich in dem verklebten Schopf verfingen. Doch das war dem Toxic Starlet natürlich noch nicht genug, achtlos ließ sie den Kelch fallen und in das Labyrinth des Manors rollen und trieb dann mit den Glassplittern und Spritzennadeln kleine, brennende, blutende Wunden in die Kopfhaut. Das geschulte Auge der Connaisseuse erkannte sofort die ergiebigsten Quellen und nutze sie um mit ihren Zeigefinger mehrere Blutspuren zu Greeds Mundwinkeln zu legen, sodass er die Rubine, die er unendlich lange nicht mehr gekostet hatte, nur noch mit der Zunge einsammeln musste.

Schmeckt's dir?

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»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


»Harmlose Späße, Starkstrom und Schläge, bleibende Schäden, du kannst das Zeitliche segnen und diese Erde wird sich weiterdrehen, als sei nichts gewesen und im Endeffekt fragt keiner, gar keiner
also warum so ein ernstes Gesicht?«

Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Lacey am 30.11.2010 18:58.

30.11.2010 18:53 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Dabei seit: 21.05.2009
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Das Leben war voller Entscheidungen. An jeder Ecke wartete sie, zeigte mit ihrem Daumen zum Himmel und wartete darauf, dass jemand anhielt und sie mitnehmen würde. Die meissten fuhren einfach ungeachtet an ihr vorbei ohne einen Funken der Aufmerksamkeit an dieses potenzielle Mädchen das in nassen Kleidern am Strassenrand wartete. Man blickte sie an, starrte vielleicht mit einem Hauch von Ekel, vielleicht Verachtung. Und in dem Moment an dem man ignorierend an ihr vorbei fuhr, saß sie bereits auf dem Rücksitz und lächelte mit ihrem individuell angepassten Aussehen in den Rückspiegel.

Greed hatte angehalten und sie mitgenommen. Er hatte entschieden sie einsteigen zu lassen. Nun hatte sie sich schon festgegurtet und so konnte er sie nicht einfach wieder rausschmeissen ohne mitten auf der Autobahn des Lebens anzuhalten, bei dem Ausstieg sein Leben riskieren und mit ihr um den Platz zu kämpfen den sie eingenommen hatte. Das ging einfach nicht. Man musste mit den Konsequenzen leben und vielleicht, aber nur vielleicht hatte der Kanadier verdient was auf ihn zukam.

Die aufknallende Tür ließ ihn zurückschrecken. Blind wie er war, erkundigte er sich nicht im ersten Augenblick nach dem vertrauten Besucher sondern begrummelte nörglerisch den angerichteten Schaden. Das aufgesplitterte Eis würde wieder nachwachsen, aber diese Tür würde eine Reperatur benötigen. Ehe er ein Wort sagen konnte war sein Blick bereits auf die rattige Blutelfe gerichtet. Sie zu sehen paralysierte ihn. Es verwirrte ihn. Handelte es sich um eine weitere Illusion oder... war sie echt? Seine Gedanken schwirrten ungefiltert durch die eisigen Gemäuer und worden von einem Eisklotz zum nächsten reflektiert. Anstatt sie zu schwächen und in irgendeinem Schatten zu erwürgen, kehrten die Gedanken noch intensiver in seinen brummenden Schädel zurück der sich noch immer von der Attacke dieser giftigen Seewespe erholen musste.

Ihr merkwürdiges Benehmen war dem Kanadier bereits vertraut. Er kannte sie und ihre gewöhnungsbedürftigen Neigungen sich die Zeit zu vertreiben, so wie ihre Prioritäten wenn sie einen Raum betrat. Dies ließ kein Zweifel über, dass es sich um das Original handeln musste. Stillschweigend beobachtete er, wie sie einen Kelch aus dem gefroren Boden buddelte. Ein Anblick der sein kaltes Herz erwärmte und ihn an den vergessenen Adrenalin erinnerte – das Zeichen, dass man tatsächlich noch am Leben war. Sein Magen drehte sich um und sein Hals schnürrte sich zu. Seine geistige Hand griff nach ihr, dürstete nach ihr wie eine vertrocknete Kehle nach einem wochenlangen Ritt durch die Sahara. Aber etwas blockte ihn ab. Es riss seine Hand zurück und als es merkte, dass er sich dagegen sträubte, schnitt ihm irgendetwas diese barmherzige Sehnsucht ab.

Dann traten die Veränderungen ein. Eve öffnete die Tür und begann zähnefletschend in hellem Rot aufzuleuchten wie ein Warnsignal. Ihr Durst durchzog Greed mit einer vertrauten Hitze die ihm kleinste Salzperlen aus der Stirn drückten. Das stille Gurgeln seines Magens wurde heftiger als zerquetsche etwas seine Innereien. Der Strang um sein Hals löste sich um es mit etwas anderem zu füllen. Etwas das am liebsten einen lauten markerschütternden Schlachtruf herausschreien wollte. Rachsucht trieb ihn an und versuchte ihn zu blenden, ebenso wie ein anderes Gefühl das nicht von böser Natur war. Etwas anderes. Betäubt von dem Kampf der beiden Interpretationen kämpfte Greed gegen alle beide an, stieß sie rücksichtslos zur Seite um klar sehen zu können. Es bedarf für ihn, in seinem geistreichen Zustand, nicht viel um Lacey zu verstehen. Sie waren miteinander verbunden. Aber dieses Band war so dünn und feingliedrig geflochten, dass man sehr schnell mit der Balance zu kämpfen hatte.

Greed siegte und trotz des Erfolgs empfand er nichts. Emotionslosigkeit war in sein Gesicht gemeißelt worden als sie die letzten Spritzen über dem Kelch zerdrückte und sich dabei womöglich selbst irgendwelche Verletzungen zufügte. Er wartete ab wie ein ruhiges Raubtier das mit einem Anderen um die Beute schlich. Jeder Fehler wäre vergänglich und dann geschah es. Sie übergoss ihn mit einer Flüssigkeit die nach Alkohol stank. Einzelne Scherben regneten über sein Haupt und die winzigen Spitzen der Spritzen knallten auf seinen Kopf, bohrten sich teilweise in die Haut hinein während der schwarze Brannt an seinen Schläfen hinunterlief. Es nistete sich in seiner halbgetrockneten Wunde am Hinterkopf ein, an jener Stelle die Lacey mit ihren Zähnen gewaltvoll herausgerissen hatte. Es desinfizierte das sumpfige Fleischgewebe und doch legten sich kleine Glasscherben hinein als sei es für sie ein offenes Grab. Greed zischte Luft durch seine Zähne, konnte aber die zornig verzogenen Augen nicht von den aufleuchtenden grünen Smaragden seiner Payne Princess lassen.

Sie demütigte ihn, raubte seine Würde, hier und in aller Öffentlichkeit, erneut! Obwohl Würde, Demut und Selbstwert ein zerbrechliches und im Grunde so wertloses Gut für die beiden war - solange es ausschließlich nur unter ihren Augen passierte - übertrat Lacey diese Grenze mit ihrem famosen Tanz der Provokation. Und immernoch blieb eine Frage offen. Eine Frage auf die beide sich wohl nicht einig werden könnten. Wer von ihnen hatte damit angefangen?

Innerste Ruhe ausstrahlend wartete der Kanadier ab bis Lacey ihm die äußeren Kanüle für den Trank des Ambrosias gelegt hatte. Doch wäre sie töricht zu glauben, dass diese Maske sein wahres Gesicht war. Nachdem sie fertig war, zwang Greed sich ein verständnisvolles Lächeln auf und nickte ihr anerkennend zu. Dann schnellte plötzlich seine Hand nach vorne und griff sie am Hals. Forsch ging er einige Schritte nach vorne um sie zurückzudrängen während er nun Flagge bekannte. Sie war schwarz mit zwei blutroten Figuren bei denen einer den Kopf des anderen in der Hand hielt.

»Was bildest du dir eigentlich ein?!«, schnaubte er zornig und zog sein Gesicht zu einer zerfurchteten Fratze des Wahnsinns zusammen. Seine schwarzen Pupillen brannten mit der Intensität eines Vulkans der wild brodelte und kurz vor dem Ausbruch stand. »Soll das immernoch die Rache für meine kurzweilige Abwesenheit sein?? Du wusstest genau, dass dir im Ring niemals etwas zugestoßen wäre! Noch war es meine Absicht dich vorzuführen! Hättest du nur deine verkriffte Klappe gehalten...! Aber du musst die Dinge ja immer komplizierter machen als sie ohnehin schon sind!«

Egal was sie anfasste, es verwandelte sich in eine bittere Seuche und verbreitete Schmerz und Schrecken in alle Richtungen. Raven musste es spüren, Morrison, Christy, Beth, Atera, O’Haire... Greed... Und bald würde es auch diese Clownsfigur von Faith treffen, wenn es sie nicht schon vollends erwischt hätte. Mit bestimmendem Ruck drückte der Sinner Lacey von sich weg und löste den Griff. Sein Blick senkte sich zu Boden, denn Eve wurde wieder lästig und es bedarf großen Anstrengungen ihr widerspenstiges Maul zu schließen. Sie gierte danach den mündlichen Vertrag zu erfüllen, aber das sah Greed als geringstes Problem an.

»Du hast SJK geholfen... Erinnerst du dich? Wie groß ist der Brechreiz wenn du in den Spiegel schaust?«

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Lacey
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Mit grausamer Brutalität injizierte Lacey einst Greed jenes ihrer Gifte, das seine Seele mit unerbittlicher Konsequenz zerstückelte und dem vorher sorglosen, lebensfrohen und scheinbar unantastbaren Edge zu einem gebrochenen Mann machte. Genau so wie ein Säugling, war er nun schutzlos den Gefahren der Welt ausgesetzt. Doch mit teuflischer Güte und der Kraft der Suggestion hauchte die Blutelfe ihrem Ödipus wieder Leben ein und machte ihm zu einer Gefahr für die Welt, aber vorallem für sie selbst. Denn die Gier beschleunigte den Reifungsprozess ungemein und schon bald erreichte Greed die Pubertät, indem er sich natürlicherweise gegen seine Mutter auflehnte und seine eigene Wege ging.Aber der neuen Welt, die sich auf diesen Wegen offenbarte, wohnte ein gemeiner Zwiespalt inne.

Einerseits begeistern einen die zahreichen neuen Möglichkeiten, die sich vor einem auftun und bei denen die Eltern nur unnütz im Weg stehen und deswegen lässt man sie möglichst weiter hinter sich zurück. Andererseits aber fürchtet man sich vor den vielen Entscheidungen mit vielfältigen, unvorhersehbaren Konsequenzen, die man treffen muss, weswegen man sich insgeheim nach der Fürsorge seiner Eltern sehnt und sich, wie als Kind, in Sicherheit wiegen lassen will.

Im hiesigen Fall wurde dies außerdem noch durch Greeds früheres Ich, das wie ein Schreckgespenst in den Tiefen seiner Seelen herumspukte, verkompliziert. Dem Ausmaß dieser Zerrissenheit wurde Lacey besonders deutlich gewahr, als Greed das ihn frisch servierte Blut einfach ignorierte und sein Arm nach vorne schnellte, während seine Gesichtszüge mit der gleichen Geschwindigkeit zum einem Bild entgleisten, dass sich viel zu radikal von dem Vorherigen unterschied, um als einfacher Gefühlsumschwung abgetan zu werden. Nein, hier steckte deutlich mehr dahinter.

Instinktiv griff sich Lacey nach Greeds heftigen Würgen an den Hals, indes hallte seine Frage wie ein Peitschenhieb durch das Manor, was eine sehr gute Akustik besaß. Aus diesem Grund verbreiteten sich Greeds gierig nach Antworten suchende Worte blitzschnell im ganzen Herrensitz und machten in Kombination mit seiner widerlich verzerrten Fratze und dem wie eine plärrende Alarmsirene leuchtenden Dolch ein Ausweichen unmöglich.

Weißt du was ich mir eingebildet habe? Das du endlich damit aufgehört hast nach meinen Beweggründen zu suchen... Wie oft hast du schon von mir verlangt, dass ich mir dir offenbare? Wie viele Formulierungen hast du dir schon ausgedacht? Wie viele Druckmittel hast du dir schon zugelegt? Wie oft bist du schon gescheitert?

Im Gegensatz zu vorher spricht Lacey leiser und ihr betrübter Tonfall lässt nur erahnen, welche Schrecken sie mit ihren Worten versteckt. Auch ihre Körperhaltung hatte jegliche Eleganz verloren, ihre Schultern sind eingesunken, der Oberkörper war nach vorne gebeugt und der Blick konsequent auf die Schuhspitzen gerichtet. Es schien so als würde sie unter dem Gewicht ihrer Engelsflügel zusammenbrechen, doch das war nur scheinbar. In Wahrheit setzte ihr Greeds Suche, die sie zu immer neuen Versteckspielen zwingt, deutlich mehr zu, als er wahrscheinlich glaubt. Denn würde sie ihn mit ihren Krallen noch verletzen können, wenn er weiß wie sie entstanden sind? Sicherlich nicht. Und würde sie dann noch eine gute Mutter sein? Ebenfalls nicht, denn im Angesicht ihrer Schwäche würde er sie sofort verstoßen. Sie kann ihm seinen so lange gehegten Wunsch also gar nicht erfüllen? Aber kann sie es sich leisten die vermeintlich einfache Erklärung zu verweigern?

Und wenn mein Innerestes schon so brachial ins Tageslicht gezerrt wird, wie beim Kotzen, wird es garantiert nicht vor deinen Augen geschehen.

Auch wenn ihre Worte durchaus den nötigen Sprengstoff besitzen, um als verheerende Marschflugkörper eingesetzt zu werden, verzichtet Lacey darauf und behält ihre gedrückte Körperhaltung und Stimmlage bei, zu groß ist die Last auf ihren Schultern.

Aber dann wirft sie doch einen Blick auf das Monster, was sie geschaffen hat und schon nimmt sie die auf irgendeine verkommene Art und Weise angenehme Kälte um einiges intensiver und die frostigen Finger schaffen es sogar aus ihr weitere Worte herauszukitzeln.

Aber ich habe ich nicht genauso wie du allen Grund Fragen zu stellen? Denn noch hast du mir deine eigentümliche Verwandlung nicht erklärt. Vergiss nicht, ich war es dir die Rasierklinge schenkte und jetzt hast du sie einfach durch dieses nicht aus dieser Welt stammende Ding ersetzt? Außerdem scheinst du vergessen zu haben, dass sich dein Manor nicht in einem Tag, sondern in einem langen Prozess in einen Eispalast verwandelte und ich war dabei dem magischen Eis schutzlos ausgeliefert. Ja, ich glaube, sogar dass es mich hier herausekeln wollte und richtig froh war, als ich endlich geflüchtet bin. Doch nicht nur das Manor hat sich verändert, sondern auch dein Aussehen, deine Kleidung und wahrscheinlich auch deine Seele. Was hat es damit auf sich? Bedenke, dass dein Äußeres ebenfalls Teil meiner Schöpfung war, mein Ödipus. Dieser brachte übrigens seinen eigenen Vater um, was dir ja leider nicht möglich ist. Aber rechtfertigt das eine Auftragsmörderin auf mich zu hetzen? Also, mein Sohn, beantworte mir diese Frage und vielleicht beantwortest du dadurch auch deine.

Mit jedem Wort schien Lacey mehr und mehr ihre ursprüngliche Eleganz zurückzuerlangen und war nachdem sie ausgesprochen hat, wieder der infernalische Engel der die Toren des Copeland Manors aufgeschossen und seinen Besitzer mit Whiskey, Glasscherben und Spritzennandeln übergossen hat. Mit erhobenem Kopf und eifrig lodernden Augen näherte sich das Starlet nun Greed, gelangt nach aber nach wenigen Schritten auf eine Eisspur, die so rutschig ist, dass ihre Metallspikes ihr keinen Halt geben und sie unkontrolliert auf den Slasherstar zurast. Doch die geübte Tänzerin lässt sich davon nicht verurnsichern und breitete anmutig ihre Arme aus und schloss sogar ihre Augen.

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»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


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also warum so ein ernstes Gesicht?«

02.12.2010 23:43 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Ein glanzvolles Schauspiel legte Lacey aufs Parkett und erwartete womöglich einen Regen aus roten Rosen, denen sie so gern hinterher schmachtete. Aber war dem Kanadier das Konzept dieses Theaterstück schon bekannt, dennoch lauschte er immer wieder gerne dem Sirenengesang dieser schmächtigen Blutelfe die ihre geringe Körpergröße, das magere Gewicht und die angehauchte Körperkraft durch das theatralische Gift in ihrer Stimme kompensierte. Widermal verzauberte sie ihn, sprühte ihren Feenstaub herum und wirbelte es gezielt in seine Richtung um seine Gedanken zu absorbieren. Ihre geübte Gestik um womöglich etwas Mitleid zu erhaschen, und dadurch das Herz ihres Eisprinzen zum schmelzen zu bringen, funktionierte nur geringfügig. Ihre Kopfkugeln prallten an ihm ab wie gegen schusssicheres Glas, zwangen seinen analysierenden Blick jedoch nach wie vor in eine liebliche Faszination die er stillschweigend in sich gefangen hielt. Wie auch Lacey war er nicht gewillt ihr irgendeine Schwäche zu offenbaren. So häufig es auch vor ihr geschah und folglich zweckentfremdet wurde.

Schließlich begann Lacey zu tanzen. Elegant und anmutig schwang sie herum, tippelte wie eine Ballarina zu Schwanensee und ging hinüber zur trauernden Bescheidenheit der Zuckerfee. Alles unter dem wachsamen Auge ihres ehemaligen Liebhabers. Jede einzelne Bewegung ihres Körpers frischte seine Erinnerungen auf, brannte sich in seinen Kopf wie ein Geburtsdatum und wurde mit goldenem Rahmen an die Wand gehängt. Dabei waren es so viele Dinge mehr, die ihn dieser Frau so vieles verzeihen ließ. Greed war alles andere als normal. Er war besser! Seine Liebe galt den Kleinigkeiten die von niemandem sonst beachtet wurden wie ihre angespannten Waden wenn sie sich zum nächsten Schritt durch die angespannten Strumpfhosen streckte. Ihre Oberschenkel die sich erhärteten wenn sie in die Beuge ging um den letzten Schritt aufzufangen. Ihre herumwedelnden Arme die mit ihren feingliedrigen Händen und knochigen Fingern eine seperate Geschichte zu erzählen versuchten. Dieses rothaarige Biest, es war... einfach vollkommen und kam ihm immer näher.

Sie begann über das Eis zu rutschen wie eine Schlittschuhtänzerin und wenige Meter vor ihm endete das Eis. Einer plötzlichen Bremse. Einem Abgrund den sie durch ihre geschlossenen Augen nicht abschätzen konnte. Sie würde stolpern, das Gleichgewicht verlieren und er würde sie auffangen müssen... sollen... wollen!

Es kam wie es kommen musste – Lacey schlidderte und stolperte. Sie fiel nach vorne. Doch anstatt sie aufzufangen ging Greed gefühlskalt einen Schritt zur Seite und seine Blutelfe knallte gnadenlos auf den arktischen Boden der Realität. Greeds Kopf war mit verschlossenen Augen abgesengt. In seinem Gesicht spiegelte sich apathische Emotionslosigkeit wieder auf dem sich ein schwaches Grinsen der Schadenfreude gut machen würde. Aber darauf verzichtete er, denn es fühlte sich an, als wäre er derjenige gewesen, der gefallen war und dem niemand auffangen wollte. Und irgendwie... war dem auch so, oder nicht?

»Hoppla...«, sprach er kühl und legte reserviert die Arme hinter den Rücken ohne dass sich an seiner Mimik etwas veränderte, »Ich hab so nem Vieh mal beim Sturz zugesehen... es ist nicht wieder aufgestanden.«

Und dies entsprach sogar der Wahrheit, wenn man es aus metaphorischer Sicht betrachtete. Die Gier der Schadenfreude, des bissigen Sadismus der sich am Schmerz eines anderen gütlich tat. Aber in diesem Fall gierte es Greed nach nichts. Stattdessen zermaderte die Frage nach der Richtigkeit in seinem Hinterkopf, und ob es dem Zweck des Ganzen diente. Im Grunde tat es das, woher dann das schwache Flüstern eines Gewissensbiss?

»Der Boden ist kalt. Ihn zu treffen schmerzt, nicht wahr? Besonders wenn man glaubt, jemandem blind vertrauen zu können«, sagte er noch immer ohne einen Löffel an Emotion in seinen Worten, doch seine Augen öffneten sich. Langsam und bedächtig. »Besonders, wenn es eine ganz bestimmte Person ist, von welcher es keine Zweite gibt.«

Mit zähen Schritten die klackernd durch die Halle schallten betrat nun der Kanadier selbst das Eisfeld in der Lobby. Es hatte es bisher nicht bemerkt. Auf rutschigem und instabilem Boden zu stehen war zu einer Norm geworden, sodass er kaum noch unterscheiden konnte, welche Fläche sich unter ihm befand. Es hätte auch gefrorene Kotze oder eine dünne, zerbrechliche Kachel sein könnten unter welcher ein bodenloser Abgrund auf neue Seelen wartete. Würde es denn etwas ändern? Würde es sich überhaupt von seinem bisherigen Werdegang abheben? Sicher nicht.

»Ich habe meinen Vater ermordet, my dear. Habe ihn betäubt, gepeinigt, gefoltert, malträtiert, geknebelt, indoktriniert, erdrosselt...«, weitere Zentimeter tragen ihn seine schweren Stiefel während sein Blick über dem Boden weilt ohne wirklich hinzusehen, »... wieder erweckt, niedergestochen, aufgeschlitzt, angeschossen, ertränkt, zusammengenäht... um es bis zur Ewigkeit zu wiederholen. Ich selbst bin es. Und trotz dieser Dinge lebe ich und führe es weiter.«

In seinen letzten Worten war der Funken eines Gefühls zu erkennen. Es war schwach und man musste genaustens hinsehen und hinhören um es mitzubekommen, aber es war da. Die Trauer. Erinnerungen kamen auf und mögliche Zukunftsmissionen. Wie ein Film binnen weniger Sekunden durch den Kopf fahrend und trotzdem war es, wie jede einzelne Frame für mehrere Minuten aufzunehmen und zu interpretieren.

»Ich glaube allmählich zu verstehen und dennoch kann ich nichts damit anfangen, geschweigen davon es zu akzeptieren«, sein Blick wanderte zu Lacey herüber. »Und ich gäbe alles um das zu ändern.«

Seine Arme breiteten sich anmutig aus und seine Zeige- und Mittelfinger deuteten theatralisch auf das von Eis umkämpfte Copeland Manor. Wenn er seine Seele verkaufen musste um das zu bekommen wonach es ihn am meissten giert, dann sollte es so sein. Irgendwann würde die Gier nach materiellen Dingen erlischen, aber eine Gier würde niemals sterben. Und die Erfüllung dieser Gier, dem Höchstmaß von allem was man besitzen könnte, hatte man ihm entrissen. Man verwehrte sie ihm. Und das trieb ihn zum äußerstes. Nein, es trieb ihn noch immer zum Äußersten.

»Aber du wehrst dich. Du erfindest Geschichten und Gedankengänge um zu diesem Haus zu werden, das dich hinausgejagt hat, weil du dich selbst jagst während das Eis zu deinen Füßen dir niemals genug sein würde. Sie müssen rennen um vor dir überleben zu können, und ich bin der Sündenbock. Wenn es dich glücklich macht, bin ich das. Aber während du mich zum Narren hälst, wirst du mit jeder neuen Geschichte zu einem noch Größeren. Und das... finde ich anmaßend.«

Mit einem bedächtigen Nicken auf das nun auch ein schwaches Lächeln folgte entgegnete er Lacey und tat seinen Weg auf sie zu.

»Ist es nur dein Äußeres? Ist es nur dein Innerstes? Ist es so schwer zu Glauben, dass es beides sein könnte? Gänzlich ohne Hintergedanken?«

Zu Laceys Füßen blieb er stehen und kniete sich nieder. Im Augenwinkel glaubte er beobachtet zu haben, dass sie umgeknickst war. Womöglich ist nichts Ernstes geschehen, dennoch begann er damit ihre Schnürrsenkel zu öffnen. Vorsichtig zog er ihr den klobigen Goth Boot aus und legte ihren, von grauem Stoff umzogenen, Fuß auf sein Knie und massierte ihren Fußknöchel. Dabei blitzte ihm die Glock entgegen und ihr Lauf schien schon fast zu lächeln.

»Würde ich nur dein unentgeltlich bevorzugter Freier sein, wären mir deine Gedanken, Gefühle und Pläne scheissegal«, sprach er nun etwas leiser aber wieder so gefühlskalt als würde er über etwas völlig belangloses reden. Eine Folge seines *Wandels*. »Aber dem ist leider nicht so. Habs oft genug versucht zu erzwingen.«

Behutsam hob er ihren kleinen Fuß an, der fast die Größe seiner Hände hatte, und gab ihr einen Kuss auf den stoffbezogenen Fußspann ehe er zu ihr aufblickte und ihr Laufwerkzeug wieder auf seinem Knie hinab ließ.

»In deinem Kopf finden sich unterschiedlichste Dinge wieder. Gutes, Schlechtes, Rationales sowie Irrationales. Du sammelst sie wie Souvenire, dein Hirn wird zu einem Museum. Aber wie groß kann deine Sammlung werden bis du die Übersicht verlierst? Bis du dich selbst darin nichtmehr wiederfinden kannst und darin ertrinkst?«

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03.12.2010 22:27 Edge ist offline Email an Edge senden Beiträge von Edge suchen Nehmen Sie Edge in Ihre Freundesliste auf Füge Edge in deine Contact-Liste ein
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Eigentlich war es von Anfang an so klar wie das Eis des Manors gewesen, dass Greed ihrer stummen Bitte nicht nachkommen würde. Zu groß war die Schuld, die er ihr gab. Doch trotzdem hatte sie dieses Himmelfahrtskommando gestartet. Denn sie wollte herausfinden wie emotionslos und desinteressiert der Sinner wirklich war, sie wollte einen Blick auf seine vom dicken Packeis umgebene Seele erhaschen und deswegen war es notwendig sich von den oberflächlichen Reizen nicht blenden zu lassen.

Allerdings verwehrte ihr dies die Möglichkeit den genauen Zeitpunkt vorherzusehen und so knickte ihr Fuß letztendlich vollkommen überraschend weg. Der schlagartig einsetzende stechende Schmerz lähmte sie und blockierte den Reflex, die Hände beim Fallen auszustrecken, sodass sie mit dem Kopf zuerst aufschlug. Erneut rang sie mit der Ohnmacht, doch das Schicksal erbarmte sich und verwandelte Greeds Worte zu wunderschönen stetig ihre Gestalt verändernden Feen, die so anmutig wie Ballettänzerinnen vor ihren Augen Ringelreihen tanzten und sie dadurch irgendwie in der hiesigen Welt hielten. Aber der heftige Aufprall hatte nicht nur ihr Gehirn verletzt, sie hatte sich außerdem beim Aufschlagen mit ihren Zähnen einige blutende Wunden in ihre Unterlippe und das angrenzende Fleisch gebissen. Instinktiv und zu betäubt um es genießen zu können sammelte sie das Blut in ihrer Mundhöhle und schluckte es in regelmäßigen Abständen herunter.

Nach einiger Zeit bemerkten die helfenden Zauberwesen Laceys Fußverletzung und vollführten sogleich heilende Rituale, die Lacey wie die innigen Berührungen eines Liebhabers vorkamen. Die Blutelfe seufzte befriedigt und entließ somit die Märchenfee, die daraufhin elegant und verspielt davon schwirrten. Indem sie mehrfach blinzelte befreite Lacey ihre Augen von Feenstaub und dann stürzte ein schier unendlicher Schneeregen aus Realität auf sie herab. Greed, der verletzte Kläger, der schadenfrohe Richter, der unantastbare Beschuldigte, der Apathische, der eisige Herrscher massierte ihre Füße, küsste sie sogar!

Seine Worte wurde zwar vom gallertartigen Schutzschild des Schädel-Hirn-Traumas so stark verwässert, dass in Lacey Gehirn nur noch ein unverständlicher Blabla-Brei ankam, trotzdem oder gerade deswegen musste sie unweigerlich daran denken, wie Faith sie nach ihrem simulierten Sturz fürsorglich umsorgte. Diese widerliche Analogie durchflutete ihre Magengend mit dem beißenden Gefühl des Scheiterns. Hatte sie Faith wirklich die ganze Zeit ertragen, nur um dann das zu bekommen, was das Sugar Crumpet ihr auch geben konnte? Etwas was ihr Millionen Männer geben konnten und viele sogar bereitwillig machen würden und dabei wahrscheinlich keine frostigen steifen Finger hätten? Sehnsüchtig dachte sie an den Tag zurück, an dem Greed sich auf sie gesetzt und ihr die Kleidung vom Leib gefetzt hat, während er drohte ihr das Herz herauszuschneiden? Wo war diese wilde Gier geblieben? Wo war Greed geblieben und welches Arschloch trieb jetzt mit seinem Körper und Manor Schindluder? Zorn flammte in ihr auf und verlangte schon bald danach freigelassen zu werden.

Lacey öffnete den Mund und heraus kam ein Schwall Blut, den sie aufgrund des Schocks vergessen hatte runterzuschlucken und sich etwa im Verhältnis 1:2 mit einer Ladung Kotze, ein Nebeneffekt des Sturzes, vermischt hatte. Die Blutelfe hatte mittlerweile ihren Oberkörper aufgerichtet und so flog das ekelerregende Gemisch zum Großteil in Greeds Gesicht, während einige verirrte Spritzer die Kleidung des Slashercouples besprenkelten.

In unterschiedlich großen Rinnsälen floss sich in verschiedenen Verdaungsstadien befindender Whiskey und Rubine der allerhöchsten Güteklasse das verunstaltete Gesicht des Slasherstars herunter, während Lacey sich darüber freute, mit wie wenig Worten sie ihren Standpunkt hat erläutern können. Allerdings hatte sie ihr Versprechen nicht in seiner Anwesenheit zu kotzen gebrochen...

Das ist alles deine Schuld, my dear!

Trotzig, ohne Reue zu zeigen spuckte Lacey dem verschmähten Samariter ihre Worte entgegen und hoffte inständig darauf, dass der wahre Greed dem Meer aus Kotze entsteigen wird.

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04.12.2010 20:39 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Erschrocken über diesen plötzlichen Ausstoß ihrer wahren Gefühle knickte der Kanadier zurück und knallte mit seinem vefrorenem Hintern auf den vereisten Boden. Es war ein deutlicher Schlag ins Gesicht, ein Kratzer mit allen Fingern die seine Wange mit fünf löchrigen Wunden zerpflügte sodass man das Unglauben in dem Schlackern seiner bebenden Zunge erkennen konnte. Das Gemisch von Blut floss an ihm herunter und bildete mit dem Whiskey und den losen Glassplitter wie Nadeln in seinem Haar einen äußerst widerlich rötlichen Salat, der eigentlich aus fasrigem weißen Zuckerrohr bestehen sollte. Es waren nicht nur die kleinen Atom großen Splitter in seinen Haaren und auch nicht die verbogenen Nadeln die Lacey stellenweise wie ein provisorisches Piercing seine Kopfhaut durchbohrt hatte. Irgendetwas brach inzwei und floss aus. Brennendes Pech breitete sich in Brustkorb und Magengrube aus die seinen Körper erwärmten und zu einer Unzahl an Reaktionen rieten, die er weder überblicken noch greifen konnte.

… totet sie, mein lord… tötet sie jetzt… sie will es doch ebenso wie ihr...

Die ausgelaufene Flüssigkeit die sich ätzend durch seinen Leib bahnten, und von jedem Stück seiner Eingeweiden einen Bissen nahm, begann zu brodeln und das blaue Blut auszudampfen, wodurch es inform eines zwielichtigen Nebels wie bei einem Drachen durch seine Nase geschossen wurde und somit das Philtrum von Blut und anderen Flüssigkeiten freilegte. Seine festen Krallen bohrten sich in den Eisboden hinein als wäre es Knetmasse. Dann hob er eine Hand vors Gesicht und wischte sich das Erbrochene seiner~... dieser Blutelfe von der Haut bis es nur noch unter seinem Kiefer auf seinen nackten, von Narben übersähten, Oberkörper hinabtropfte. Diese größtenteils aus rot bestehende Substanz landete auf seiner Brust und wanderte den ausgeprägten Muskeln entlang zum Solarplexus. Dort verteile es sich und umgarnte seine Bauchmuskeln wie ein hervorstechendes Make Up das seine Umriss nachzeichnete.

… ermorde sie… ramme ihr deinen dolch tief ins herz, sofern sie welches besitzt... finde es doch heraus...

Währenddessen pulsierte der gläserne Dolch in kontrasthaltigem rubinrot an seiner Hüfte und trieb ihn im Moment der Schwäche an. Zorn stieg empor und gefror seine Fingerspitzen auf tiefste Minusgrade. Es füllte ihn aus und schien noch weiter zu gehen bis er platzen würde. Er war zurückgewiesen worden von der einzigen Person die ihm irgendetwas bedeutete. Statt ihm entgegenzukommen, wälzte sie sich in seinem Leid wie ein gieriges Schwein in seinem eigenem Dung. Sie würde niemals verstehen, sie würde niemals sehen, sie würde niemals hören wollen. Zu blind war sie zu erkennen, dass sich seine Gier gewandelt hatte. Dass ihn mehr antrieb als rohe Leidenschaft. Dass er nach mehr gierte als nach ihrer Anwesenheit. Aber sie wies ihn zurück wie einen Bettler. Dieses elende Miststück! Dann soll sie eben untergehen und es gab keinen Grund mehr sich zurückzuhalten.

…sie kennt die spiele die wir spielen... die worte die wir sagen, wenn sie für uns bestimmt sind... sie kennt unsere lügen die wir erzählen… sie weiß, dass es schwer ist an uns zu glauben... aber sie ist müde, mein lord... legt sie schlafen... ich werde eure blutelfe sein... und euch geben, was sie niemals tun würde... TUT ES!

Greeds Augen schreckten auf. Für eine Sekunde war er herausgerissen aus der Szenerie und schien auf einer anderen Ebene zu weilen. Eine Ebene in dem sich alle seiner Alter Egos noch einmal versammelten um das Urteil zu sprechen. Und allesamt waren sich einig. Greed wusste was er nun zu tun hatte. Eve pulsierte, sie hatte es mitbekommen. Erregung lag in ihrem Leuchten das schadenfroh seinem Vater folgte, sich begierig die Hände rieb und darauf wartete, dass ihre Schänderin nun ein übertriebenes Maß an Strafe erleben würde. Der Kanadier fletschte sich über die Zähne und schluckte unter, was Lacey ihm entgegen gebrochen hatte. Es schmeckte säuerlich, aber nicht so eklig wie er angenommen hatte. Er rieb sich etwas Flüssigkeit unter dem Kiefer hervor und schleckte es eher beiläufig von den Fingern, denn es würde das Letzte sein das er von ihr bekommen würde. So sollte es als Andenken genossen werden.

...wenn du dich besser fühlst, werde ich in ihrem namen eine entschuldigung beschwören... ich werde sie projizieren und du kannst mit ihr machen was du willst, wenn ihre seele erst einmal mir gehört... du kannst sie ficken... wie und wo du willst, sie wird alles tun... ihren körper... oder ihren verstand... sie wird deine sklavin sein...

Seine Augen wurden matt und glanzlos als er auf das Toxic Starlet zumarschierte wie ein Schlachtmeister in den Stall. Stumm ging Greed vor ihr in die Hocke und musterte sie, als würde er ein totes Tier begutachten und nach nützlichen Muskeln, Knochen oder anderen Dingen Ausschau halten die man noch verwenden konnte. Dann griff er ihr an den Oberschenkel und bei der Berührung ihres Fleisches überkamen ihn alte schale Erinnerungen. Der Druck um seinen Hüften, die Wärme ihrer Haut, der Geruch nach frischen Rosen und ihr bittersüßer Geschmack der zwischen ihren Beinen ihren Hochgenuss fand. Greed schüttelte die Gedanken beiseite und führte sein Vorhaben fort. Er riss ihre Stumpfhose auf wie ein Kind, das es kaum abwarten konnte sein Geschenk zu öffnen. Aber es ging nicht um ihr Fleisch. Nein. Das ließ das gierige Pochen seines züngelnden Eisdolches nicht zu, auch wenn es ihm nur für einen kurzen Augenblick in den Sinn kam und ebenso aus den Möglichkeiten löschte wie es gekommen war.

...nimm sie wenn du willst... aber dann schenke sie mir... schenke ihr noch ein leid an das sie sich auf ewig erinnern würde...

»RUHE!«, brüllte der Kanadier plötzlich aus sich heraus und wich mit seinem Blick nicht für einen Moment von den gazellenartigen Beinen des Bloody Crumpets ab. Er redete offenbar mit sich selbst?

Eve folgte im Eifer der bald folgenden Erlösung seinen Worten. Ausnahmsweise. Dieser Moment ist ein ganz besonderer für ihn und es sei ihm gewährt es auszukosten. Aber das wollte der Kanadier offensichtlich nicht und riss sich die Glock 36 unter den Nagel, dessen stoffige Befestigung durch das zerfetzte Beinkleid gelockert hatte. Er war nicht geübt in solchen Waffen. Es hatte etwas minderwertiges und plötzliches an sich. Man konnte den Schmerz des Opfers nicht völlig auskosten, dafür erlosch das Leben viel zu schnell.


Ich werde meinen Seelenfrieden wiederherstellen indem ich dir ein Opfer bringe. Im Gegenzug dafür überlässt du mir jegliche Kontrolle über dich. Du wirst nicht auf eigene Faust handeln. Nicht du wirst es dir nehmen, ich werde dir dieses Opfer bringen.

...abgemacht...



Um Lacey zu fixieren und vor möglichen Dummheiten abzuhalten, setzte er seinen Stiefel auf ihre Brust und drückte sie längst auf den Boden während er das Magazin überprüfte. Es war geladen. Eine Hülse fehlte und schlummerte vor dem Copeland Manor. Dann steckte er es wieder hinein und entriegelte den Abzug. Ein schwaches Grinsen folgte, sowie ein kurzes amüsiertes und bestätigtes Brummen, bevor er den Fuß von seiner Ehemaligen nahm und seine freie Hand in ihre Schulter bohrte um sie auf die Beine zu reissen. Mit einem befehlsbotenten Schubser knallte er Lacey gegen die Wand und richtete den Lauf dieser silbernen Schönheit auf ihre Stirn während er den schimmernden, blutgetränkten Dolch herauszog, der vor Nervosität wild pulsierte wie ein Warnsignal. Greed war zuerst überrascht über die veränderte Farbe, aber dann erinnerte er sich an seine jüngste Begegnung mit Shelly...


...sie ist unheil, sie ist makel! sie wird mich unglücklicher machen als du es dir vorstellen kannst, tochter...

... es gibt alternativen, vater... bitte...


»SCHWEIGT!«, schnauzt der Kanadier auf ein Neues und flutete seine Kojen mit einem neuen Schwadron tiefster Verachtung vor sich selbst, die er in Aggressionen verwandelte um ein Feuer in seinen Raubtieraugen zu entfachen.

Wie könnte er Lacey leiden lassen? Ihr einen Hauch von dem zu schenken was er durchmachen musste? Ohne seine Blutwespe. Vielleicht reicht eine Erwähnung dieser Ereignisse. Vielleicht etwas Salz in eine der wenigen Wunden, die Lacey ihm einst offenbart hatte. Eine Verletzung, von der er nie gedacht hätte, dass er sie für seine eigenen Zwecke missbrauchen müsste... würde... sollte... Bis zu diesem Augenblick. Greed liebäugelte mit verbissenem Gesichtsausdruck zu dem rotpulsierenden, blutgefüllten Dolch. Er spielte mit ihm und ließ ihn durch seine Finger kreisen ohne den Lauf der Knarre von seiner ehemaligen Göttin zu nehmen.

»Du stalkst mich seit einer Weile nichtmehr, ist dem nicht so? Du hast mich hassen gelernt. Du verachtest mich. Und jetzt ist es endlich okay für mich. Dafür muss ich mich bei dir bedanken. Es fällt mir nun nichtmehr so schwer, nicht an dich zu denken.«, Leise kamen die Worte aus seiner Mundhöhle und ebenso emotionslos wie der standartisierte Wortlaut seiner Kehle die er tief in seinem zerfetzten Magen formte. So war es schwierig zu sagen ob er log oder die Wahrheit sprach.

»Lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen. Es gab einmal eine Füchsin, diese hatte sich in einen Kojoten verliebt. Sie wollte ihn besitzen und tötete alle seine Freunde. Als sie ihn erobern wollte, erwischte sie ihn beim Geschlechtsakt mit einer Wölfin. Rasend vor Eifersucht, misshandelte sie sich selbst und wäre dabei fast verunglückt. Doch der Kojote unterbrach sein Tun und rettete sie. Die Wölfin verstarb und die Füchsin bekam ihren Prinzen. Irgendwann wurde die Füchsin starköpfig. In ihrer Langeweile fantasierte sie Gebilde grotesken Ausmaßes. Dann verschwand sie. Der Kojote wurde einsam und fühlte sich verlassen. Er war, wie seine Füchsin, ein wenig verrückt musst du wissen. Auf seinem Raubzug entdeckte er ein Pumaweibchen. Sie kannten sich, sie hassten sich und kämpften miteinander. Und auch die Füchsin war keine Freundin der Pumas. Der Kojote gewann und vergewaltigte kurz darauf das Puma Tier. Als er nachhause zurückkehrte, wartete seine Füchsin auf ihn. Sie dachte, sie hätte ihm einen Streich gespielt. Aber nun steht der Kojote vor ihr und hält ihr ihre eigenen Krallen vor die Nase und dank der Müdigkeit über ihre Streiche empfindet er keine Gewissensbisse. Denn diese hatte seine Füchsin ihm genommen. Während er ihr erzählt, wie er sich an dem Pumaweibchen labte und den gemeinsamen Spaß anpreist, malt sich auch die Füchsin dieses Spektakel aus. Denn sie weiß, dass es keine Lüge war, und dass sie es förmlich selbst verschuldet hat.«

Ein schwaches Lächeln spitzte seine Mundwinkel und präsentierte Lacey seine unmenschlich spitzen Raubtierfänge. Obwohl ihm während der Geschichtsstunde eine eisige Träne der Schuld und der Verachtung vor sich selbst aus dem Auge kullerte, war sein Blick hart und schadenfroh aufgelegt. Es war ein schwaches Mittel, aber vielleicht könnte das dieses Mal beabsichtigte Salz die Wunde zu seinem... zu ihrem Nutzen bringen.

»Und es hat ihr sogar gefallen...«, fügte der Kanadier mit einem gespieltem genießerischen Flüstern an während er sich genähert hatte um Laceys Handgelenk zu umfassen.

Er legte ihre die Glock in die Handfläche, positionierte ihren Finger auf dem Abzug und richtete den Lauf nun gegen seinen Kopf. Kurz darauf hob er das Beweismittel an, das gefüllt war mit leuchtendem vampireskem Mutantenblut. Die Spitze der blutdurstigen Klinge deutete auf den Hals der Toxic Starlet und kurz darauf kam es zu einer brennenden Berührung. Wie auch bei Shelly, zischte es und begann Laceys Haut zu verbrennen. Greed mit dem emotionslosen Blick wie eh und je nickte ihr beiläufig zu.

»Du hast deinen Sonderstatus verloren. Du hast es mit mir verscherzt. Schieß oder ich werde dich abstechen!«

__________________

☸ڿڰۣ—
» Rated R ~ By Gods Created ~ Vampiristic ~ Superstar «

» I'm not known for my good advice, but gentlemen aren't nice «
» 29 Matches « Tween » Greed is God «

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04.12.2010 23:36 Edge ist offline Email an Edge senden Beiträge von Edge suchen Nehmen Sie Edge in Ihre Freundesliste auf Füge Edge in deine Contact-Liste ein
Lacey
femme fatale




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Aufgrund ihrer Menschlichkeit und der Tatsache, dass sie von vornherein Eves Primärziel gewesen war, spürte Lacey die brennende Klinge viel intensiver als die Vampirella Shelly. Zudem schien es so, als hätte das Mutantenblut dem Dolch eine vergiftende Wirkung verliehen. Denn die große Hitze hätte die Wunde eigentlich kauterisieren müssen, stattdessen verätzte sie aber die durchbohrte Haut und ließ rotgrünes Blut aus der suppenden Wunde fließen.

Zu Beginn hatte Lacey Greeds Wutausbruch noch genossen, doch dann hatte er ihr dieses schreckliche Ultimatum gestellt. Allerdings war keine der beiden Optionen akzeptabel, denn so kitschig es auch klingen mag, Lacey wollte nicht ohne Greed und sie ging immer noch davon aus, dass es ihm ähnlich ging. Die Ära des Rated R Slashercouples hatte schon mit einer an die Kehle gehaltenen Klinge begonnen und um sie wieder zu beenden, bräuchte man deutlich größere Geschütze. Trotzdem fürchtete sie den peinigenden Dolch, der sich in der unmittelbaren Nähe ihrer heftig pochenden Halsschlagader befand und dessen rote Kanüle so heftig pulsierte, als würde sie versuchen sich aus ihrem Gefängnis zu sprengen. Die Angst übersäte Laceys Haut mit einem öligen Schweißfilm, dessen beißender Brodem sich mit ihrem Mundgeruch vom Kotzen verbündete und gegen den ursprünglichen Rosenduft ankämpfte.

Verzweifelt flitzten ihre Pupillen in den Smaragden umher und suchten so alles ab, um eine Möglichkeit zu finden dem Dilemma zu entkommen. Laceys Puls, der ohnehin schon unnachgiebig gegen ihren Brustkorb hämmerte, legte noch einen Zahn zu, als sie glaubte, einen Weg gefunden zu haben. Denn Greed schien vergessen zu haben, dass auch seine Blutelfe einen Dolch besaß und eben jener, schoss nun unter der Mündung ihrer Glock hervor und drang in Greeds Stirn ein. Dies reichte natürlich nicht aus, um den eisigen Herrscher zu stürzen, der für ihren Befreiungsversuch nur ein müdes Lächeln übrig hatte. Also schnitt Lacey mit ihrer Klinge an seinen Augen vorbei in die Richtung seiner nach oben gezuckten Mundwinkel, während sie sich selbst mühsam an der Wand hochzog und der Klinge neues Fleisch lieferte. Aus den Augenwinkeln kontrollierte die Gothic Queen, dass sein Dolch weit genug von ihrer Halsschlagader entfernt war und stellte dabei zufrieden fest, dass sie in der richtigen Position war um ihren Befreiungsschlag durchzuführen. Plötzlich zog sie ihr Knie so an, dass es sich schmerzhaft in Greeds Schritt bohrte. Für den Bruchteil einer Sekunde zuckte der Lord zusammen und gab Lacey damit genügend Zeit sich mit aller Kraft gegen ihn zu werfen und ihn so zu Fall zu bringen. Der Ringveteran landete zwar geschickt auf den Schultern und dem Steißbein anstatt auf dem Kopf, allerdings bohrte sich der Dolch seiner Blutelfe durch seine Wange in die Mundhöhle. Sie selbst landete mit gespreizten Beinen auf seinem Bauch und zog ihre Pistole sofort aus seiner Wange.

Denn noch war Lacey nicht fertig. Intuitiv (wahrscheinlich auch wegen Greeds scheinbarer Selbstgespräche) erkannte die Blutelfe, die Gefahr, die von dem magischen Dolch in seiner Hand, dessen Arm auf dem Eisfeld ausgebreitet war, ausging. Während rotgrüne Blutstropfen aus ihrer Wunde auf Greeds Oberkörper und Gesicht tropften, beugte die Blutelfe sich nach vorne und platzierte die Mündung des Laufes direkt auf der roten Kanüle des Dolches. Ein Kugel aus der Distanz hatte er problemlos abgewehrt, aber wie würde er auf neun Kugeln aus direkter Nähe reagieren? In rascher Folge feuerte sie das Magazin und nach jedem Schuss bäumte sich ihr verschwitzter Körper aufgrund des Rückstoßeffekts stöhnend auf. Die ersten Kugeln überstand die unheilvolle Waffe, doch nach und nach begann das Eis zu reißen und das parallel dazu schmelzende Eis des Manors bestätigte Laceys Vermutung. Zudem schmolz sogar das magische Eis was bis dahin Greeds Körper umhüllte, seine Haare blieben allerdings silbern, denn ihre Färbung war genauso natürlich wie die von Laceys Haaren. Mit jedem Schuss vergrößerte sich die Wasserlache in der Greed lag und nach der neunten Kugel lag der nun wesentlich harmlos aussehender Dolch ruhig im seichten Wasser. Um seine Zerstörung zu vollenden fischte Lacey die Waffe aus dem Eismeer, dessen kleine feste Eisstücke rasch assimiliert wurden und warf ihn durch die Tore aus dem Manor.

Aber auch das war der Blutelfe noch nicht genug. Grinsend bohrte sie die Mündung ihrer Glock 39 in Greeds Brust, sodass die Pistole im Takt seines Herzschlages auf und ab wippte. Dich anstatt abzudrücken, zerlegte die Pain Princess die Waffe blitzschnell in ihre Einzelteile und las dann die verschiedenen Einzelteile von Greeds Brust auf mit ihren Händen auf und warf sie, wie Konfetti hoch. Ein plötzlich aufkommender Wind ließ die Ingredienzien durch die Lüfte tanzen und trug sie dann hinaus in die Welt.

Millionen Dinge drängte danach in Worte gefasst zu werden und ihre Lippen zu verlassen, doch Lacey war zu verletzt und zu erschöpft um sich dieser Sisyphusarbeit zu widmen und so sackte sie einfach auf Greeds Oberkörper zusammen, wobei seine stille Akzeptanz ihr sagte, dass er ihre Taten richtig interpretiert hatte.

__________________

»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


»Harmlose Späße, Starkstrom und Schläge, bleibende Schäden, du kannst das Zeitliche segnen und diese Erde wird sich weiterdrehen, als sei nichts gewesen und im Endeffekt fragt keiner, gar keiner
also warum so ein ernstes Gesicht?«

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05.12.2010 16:48 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Es war ein wahrer Genuss mit dem rasenden Zug durch die brache Landschaft zu fahren und die Eisgletscher der Berge aus dem Fenster beobachten zu können. Gelegentlich stand man auf, ging zur Toilette, keilte sich mit einem Fremden der rücksichtslos einen angerempelt - oder den man aus langeweile selbst angerempelt - hatte und setzte sich wieder auf seinen Platz. Dann fuhr der Zug durch die Wüste, präsentierte die trockene Sandlandschaft und man bekam allein von dem Anblick das Gefühl, als würde man verdursten. Darauf folgte ein dichter Dschungel bei dem man nicht einen Meter sehen konnte, so nah war das fruchtige Grün an dem Glas der Fenster gewachsen. Schließlich fuhr man durch eine langweilige Stadt die genauso schnöde aussah wie jede andere. Ein Dorf das jedes Vorurteil von Inzest und bordeauxroten Flüssen bestärkte, sowie endloses Agrarland zwischen den Welten auf denen Kühen grasten und Schafe blökten mit dem wolig kotzenden Gestank von frisch gepresster Scheisse in der Nase. Es wurde schnell langweilig und die einzige Möglichkeit die man hatte etwas anderes zu tun, war gelegentlich das Tempo geringfügig zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Obwohl man vieles sah, davon neuartige Dinge, war man hilflos den Gegebenheiten ausgeliefert und konnte nur zusehen. Irgendwann würde man an seinem Zielort ankommen und es wurde mit jeder Sekunde belangloser ob es der Himmel oder die Hölle war bei dem man ausstieg. Man wollte einfach nur noch raus aus dem versifften Waggon mit den Leuten, die einem so egal waren, dass es einen schon aggressiv machte sie nur anzusehen.

Mit dem Licht am Ende des Tunnels war sich Greed sicher, dass es heute enden würde. Es würde dank Eve zu einer Entscheidung kommen. Einer der beiden, Seewespe oder Sinner, würde vom Seelenleid erlöst werden damit der Andere sich mit einem neuen, schwerwiegenden Verlust abfinden musste. Eine Schocktherapie die vielleicht auch Früchte getragen hätte.

Aber alles kam anders. Ehe Greed sich versah schmerzte sein Unterleib und pochte als wären Gläser zerbrochen derren Splitter an den Hautwänden schabte. Lacey überkam eine Panikattacke, ein Adrenalinstoß der sie stärker, schnell und williger machte dieses Ultimatum zu einem neutralen Ende zu wenden. Sie stürzte sich auf den überraschten Kanadier, fixierte seinen Waffenarm und pulverisierte Eve mit einer explosionsartigen Schusssalve, die noch Sekunden später durch das Manor weitergetragen wurde. Das angesammelte Blut lief aus und verteilte sich auf dem Eisschnee des Bodens, welcher mit der Zerstörung des Dolches allmählich zu schmelzen begann. Der Fluch war gebrochen und der Griff dieser zermalenen Frostklinge wurde beiläufig, wie eine nervige Mülltüte, aus den aufgeschossenen Toren des Anwesens geworfen.

Der Fluch war gebrochen! Die Nachricht verbreitete sich in Greeds Seele wie ein Lauffeuer - der Tod seines geliebten und ehrwürdigen Königs. Ein Blitz durchzuckte ihn mit jedem Schuss als wäre er der eigentlich Getroffene. Er mobilisierte seine Kräfte um Lacey daran zu hindern. Aber, da Blitze bekanntlich aus Elektrizität bestehen, war er schlichtweg gelähmt. Seine Augen zuckten panisch umher in Angst um den Verlust seiner erweiterten Fähigkeiten. All die Dinge die er insgeheim zu lieben lernte, als hätte das Toxic Starlet seine gesamte Familie vor seinen Augen abgeschlachtet und sich an ihren Eingeweiden gütlich getan. Sehnsüchtig schaute er dem zerbrochenem Eisgriff hinterher den Lacey im hohen Bogen aus dem Manor warf. Seine Hand streckte sich danach aus, als wolle er trotz der immensen Entfernung danach greifen, um den Tod seiner Tochter betrauern zu dürfen. Aber es war natürlich nutzlos. Der Fluch war gebrochen...

In stiller Schweigsamkeit beruhigte sich seine Panik und verweilte in triebloser Rast auf einer Bank irgendwo in seinem Körper. Mit jedem Atemzug schien er einen Teil seiner Seele zu verlieren und gleich würde Lacey ihn mit dem gewünschten Tod beschenken. Der Gedanke daran machte den Schmerz erträglich, denn wofür lohnte es sich jetzt noch zu leben? Für Nichts? Für Nichts! Niemand würde um ihn weinen, niemand ihn vermissen – besser kann man gar nicht abtreten. Denn niemals ist es der Tod selbst vor dem wir Angst haben, sondern die Hinterbliebenen die dann ohne uns auskommen müssen, und vielleicht dadurch etwas glücklicher werden als mit uns. Zudem es Lacey sein würde, die ihre Rache vollenden könnte. Wenn jemand das Recht hatte, ihn zu töten, dann sie. Die apathische Fülle seines Körpers verweilte in ruhiger Sehnsucht als er merkte, wie sein erfrorenes Herz sich in vollem Ausmaße in Gang setzte und damit auch die Körpertemperatur ansteigen ließ. Er schloss die Augen und breitete bereitwillig seine Arme aus um dem Tod einen ehrwürdigen Empfang zu bereiten.

Doch anstatt des goldenen Schusses bohrte sich eine aschgraue Klinge tief in seine Brust. Sie durchschnitt Muskeln und Sehnen, wurde jedoch nicht umgedreht, was den Schmerz etwas erträglicher machte. Das warme Blut, so ungewöhnlich deutlich er es nun durch seine Venen fließen spürte, umgarnte die Klinge um sich sofort an die Desinfektion und Regeneration zu machen. Es begann zu ziepen und zu reissen. Als Greed die Augen öffnete, sah er seine Blutelfe an der Waffe herumwerkeln, wie sie sie systematisch bis auf die kleinsten Teile auseinander nahm, soweit es ohne Werkzeug überhaupt möglich war, ehe die einzelnen Körperteile der Glock durch die Luft flog und sich verabschiedeten.

Greed schwieg, obwohl ihm nach einem schmerzlichen Ächzen zumute war. Ihre Tat, so unverständlich es vielleicht klang, war soviel mehr wert als seine erhoffte Erlösung nach dem Tod, und des rachsüchtigen Stichs in seiner Brust jede Empfindung wert. Lacey hatte beide entwaffnet, sie auf ein gleiches Level gestuft, sie beide von den Leidenschaften abgenabelt die sie so weit voneinander wegdrückten. Es hätte ihm schon klar werden müssen, als sie ihm das Messer in die Wange jagte. Eine Tradition die er förmlich erfunden und einst an *Adam Copeland* angewendet hatte, um seinem Geist den Weg nach draussen zu erleichtern. Diese unerwünschte rothaarige Zahnfee dachte aber auch an alles und für diese Details könnte man sie loben, was man sich aber besser sparen sollte wenn man ein Problem mit Kotze hatte.

Lacey legte ihren Kopf erschöpft auf seine linke Brust um seinem wachsendem Herzschlag zu lauschen und sich von den Strapatzen zu erholen. Nach wie vor war Greed körperlich paralysiert, aber trotz umbotenen Ultimatums äußerst zufrieden. Doch die Schmerzen belasteten ihn. Der Körper war diese Menschlichkeit nicht mehr gewohnt und musste sich erst neu orientieren. Also legte er einen Arm schutzbietend um seine Giftbiene und verlor anschließend das Bewusstsein.




Wenig später öffnete er die Augen. Noch immer lag Lacey auf ihm, und er inmitten der Lobby des Copeland Manors. Doch es war verändert und stellte offenbar das futuristische Endprodukt Eves Fantasien dar. Jene Szenerie, wenn das Eis das Anwesen völlig erobert hätte. Die Farbe weiß und helles neonblau waren beherrschend und dominierten die Oberflächte unabdinglich. Wände aus Schneepartikel und Eiskristalle, die Türen nur gefrorene Eisblöcke, der Boden eisig und Schnee bedeckt. An der Decke bildeten sich spitze durchsichtige Stalaktiten. Es gleichte einer architektonischen Drachenhöhle die sich irgendwo in Grönland befinden musste.

Greed begann zu zittern - er fror. Unerbitterlich. Warmer dichter Nebel drang ihm aus dem Mund und stieg zur Decke hinauf. Dort angekommen, machte sich ein unbehagliches Gefühl breit. Man sah es nicht, doch spürte man, dass diese Stalaktiten nicht sonderlich stabil waren. Da der rechte Arm durch Laceys Messerspitze unbeweglich wurde, nahm er die linke Hand um seine zurückgekehrte Pestwalküre durch die Haare zu streichen und vielleicht aus ihrem dornröschen Schlaf zu wecken. Sie wirkte steif, ihre Haut bläulich angelaufen wie bei Starlets Soldatenhündin, kein Nebel drang zwischen ihren verführerischen Lippen hinaus und konnte gierig von ihm eingesogen werden. Sorge machte sich breit. Sein Verdacht bestätigte sich als er ihre gefrorenen Haare berührte, wodurch sie abbrachen wie feinste ungekochte Bucatini. Als er das steife Haar in den Händen hielt und es mit dem Daumen zerreiben wollte, zermalte er es ausversehen zu kleinsten Schneeflocken.

»Seid Ihr *jetzt* zufrieden?«, klagte eine vorwurfsvolle Mädchenstimme. Der Klang so zerbrechlich und juvenil von Neugier geprägt, dass es voller Stolz vom Eis in schallendem Echo weitergeleitet wurde.

Forschend sah Greed sich um. Sein Spektrum war nicht sonderlich großzügig. Würde er aufstehen, könnte die gefrorene Lacey entgültig zu Bruch gehen und eine mögliche Rettung war ausgeschlossen. Die Zähne des Kanadiers klapperten und machten es ihm unmöglich etwas zu sagen, ohne jämmerlich wie ein Gelähmter die Worte mit irgendwelchem verzogenem Gestammel vorzutragen. Also schwieg er. Vorerst.

Am Kopf der glasigen Treppe, im ersten Stock, sah er ein kleines Mädchen. Es hatte schwarze lange Haare und ein ernstes Gesicht gebildet. Ihre Pupillen zu einem wechselnden Gemisch aus rot und schwarz verfärbt. Er schätzte sie auf 12, obwohl sie durch die markanten Wangenknochen deutlich älter aussah. An ihrem Körper trug sie ein marinblaues Kleid das mit einzelnen roten und weißen Flecken bedeckt war. Zwei Wöllbungen an ihrem Brustkorb wiesen auf eine gewisse Frühreife hin. Nackte Füße schauten unter dem Kleid hervor und tappsten anmutig die Treppen hinunter wie eine kleine Prinzessin. Es bedarf kein zweiter Gedanken um zu tippen, wer dieses Mädchen sein könnte.

»Ihr antwortet mir ja gar nicht. Seid Ihr mir nicht einige Antworten schuldig?«

Greed versuchte die Kontrolle über seinen Unterkiefer zurückzugewinnen, aber diese Kälte durchbohrte ihn wie eine Herrschar an Fäden mit denen die Temperatur ganz nach ihrem Belieben spielen konnte. Aber diesmal würde er ihr keine Kontrolle überlassen, diesmal würde er kämpfen bis der Körper zusammen krachte.

»Was zappelt Ihr denn so? Euch hats wohl eiskalt erwischt, hm?«, schmunzelte das Mädchen als es an der letzten Stufe angelangt war.

Danach begann sie sich schwerelos in die Luft zu heben und levitierte keine 10cm über dem Boden zu ihm herüber. Sie wirkte so real, dass es kein einfacher Geist sein konnte. In ihrem Körper schien Blut zu fließen, die blauen Adern verunstalteten ihr hübsches Gesicht und machte ihre kindlich dünnen Arme zu einer entstellten Hügellandschaft. Bei ihrem feixen Raubtiergrinsen wurden ihre spitzen Reißfänge sichtbar. Shelly hatte auch so welche, wenn auch etwas größer.

»Was starrt Ihr so?«, knurrte sie in einem Umschwung der Gesichtverzogenheit ehe sie noch näher an ihn heran schwebte um mit ihrem digitus hallux seine Lippen auseinander zu drücken. »Tada, wer hat hier denn ebenfalls welche bekommen? ... Sir Greed – Lord der Vampire. Klingt fein, nicht wahr? Ich empfinde es anders.«

Mit weiser Voraussicht nahm das Mädchen Abstand, denn Greed hätte ihre Füße weggeschlagen um nachzusehen ob sie die Wahrheit sprach. Tatsächlich! Zwei diamantscharfe Fangzähne umgaben seine Schneidezähne.

»Ich bin nicht sonderlich bewandert in solchem mythischen Kram, aber müsst ihr dafür nicht schenken und nehmen? Von der Zeitspanne hat nie jemand etwas erwähnt oder? Vielleicht ists Euch nur noch nicht aufgefallen, weil ich ihre Vampirzellen eingesogen, gespeichert und unterdrückt habe um etwas gegen Euch in der Hand zu haben, solltet Ihr mich hintergehen wollen«, schulterzuckend levitiert sie bewegungslos um ihren Tiger herum damit man ihn gut aus jeder Perspektive sehen konnte. Nur Lacey war etwas hinderlich. Greed grübelte die vampireske Mythologie noch einmal durch. So einfach verwandelte man sich nicht. »Hört auf nachzudenken. Ich kontrollierte Eure Körpertemperatur, vereiste das Blut in Euren Adern. Denkt Ihr nicht, dass es für mich eine Kleinigkeit wäre, das Plasma zu säubern, zu kontaminieren oder anderweitig zu regulieren? Es ist nur eine Flüssigkeit.«

Offenbar erwartete sie eine geschockte Reaktion seitens ihres Vaters, doch diese blieb aus. Ein wenig enttäuscht senkte Eve ihren Kopf und glubschte mit ihren rubinglänzenden Pupillen unter den dunklen Augenbrauen hervor.

»Seit Ihr Euch erinnern könnt - seit Ihr in diese UPW gegangen seid - hat Euch stets irgendein Fluch verfolgt und klebte an Eurer Haut wie ein blutsaugendes Getier. Erst war es Amy. Sie lehrte Euch die Zerbrechlichkeit von Liebe, dass selbst die größte Loyalität in einem Moment der Schwäche alles vernichten konnte. Dann Lacey, die Euren Durst nach exotischen Skurilitäten weckte, bis sie Ihr sie verschmäht habt, weil Ihr sie nicht besitzen konntet. Danach war wieder Amy an der Reihe, um Euch in der Fantasie eindecken zu können, dass man sich doch auf wen verlassen konnte. Und zum Schluss kam Lacey wieder, da Ihr nun glaubt zu wissen was Ihr wollt, wonach es Euch wirklich dürstet. Lasst mich raten wer es als Nächstes sein wird...«, spottet sie höhnisch mit quikendem Gekicher und ließ absichtlich die Frage offen bis ihre Maske kurz darauf erneut zornig zusammengezogen wurde.

»Ich war das geringere Übel, Lord Greed. Ich hätte Euch von all dem befreien können! Mich hättet Ihr im Gegensatz aller kontrollieren können! Eure Seele wäre geschützt gewesen! Euch wäre kein Leid widerfahren, denn niemand ausser Euch selbst wäre noch wichtig gewesen. Man könnte sogar noch weiter gehen. Mit Shellys kraftvollem Blut, Laceys Opfer, Eurem Körper und meiner Macht hätten wir die ganze Welt unterwerfen können! Vor wem hätten wir noch Angst haben müssen? Erweiterte Fähigkeiten als Vampir und durch meine Wenigkeit, schmerzloses Empfinden, Eure Zielstrebigkeit... Mit jedem Mord durch den Dolch wären Eure Fähigkeiten exponentiell gestiegen - Ihr wärt unbesiegbar geworden! Und das alles werft Ihr beiseite wegen diesem bemitleidenswert labilen Weib?!?«

Mit abfälliger Beiläufigkeit zog sie ihren Zeigefinger an und hob die starre Lacey mit Leichtigkeit in die Lüfte. Ihre Haut sah nach wie vor äußerst ungesund aus und löschte jegliche Grazie aus diesem Anblick. Alles wirkte so tot an ihr. Aber ihre geschlossenen Augen wirkten immernoch so friedlich, dass sie Greeds Loyalität allein dadurch zurückerobern konnte. Ächzend setzte sich Greed auf und griff sich an die verletzte Schulter um die Klinge aus der Brust zu ziehen. Doch muss er schmerzempfunden feststellen, dass sein ausgelaufenes Blut an den Dolch gefroren war und sich wie eine zweite Haut über die Wunde gelegt hatte.

»Ihr wisst genau was für ein elendes Miststück sie ist. Vielleicht sogar das schlimmste auf diesem Planeten. Sie wird Euch noch so manchen Kummer bereiten, Euer Herz zerquetschen wenn es sie danach dürstet. Sie liebt Euch nicht, das wird sie niemals. Und wenn Ihr denkt, dass sie mich aus Liebe zu Euch getötet hat, dann irrt Ihr Euch gewaltig!«

Zäh kämpfte sich Greed auf die Beine während die eisige Lacey vor ihm in der Luft zu rotieren begann. Eve lächelte und strich selbstgefällig eine ihrer schwarzen Strähnen ins von Arroganz verzogenes Gesicht.

»Sie handelte aus dem Trieb der Selbsterhaltung. Es war Euer Glück, dass sie zufällig den Dolch bemerkte. Natürlich ist sein Pulsieren ein auffälliger Blickfang, aber das sind nunmal die Regeln der Magie. Ohne vorwarnende Signale funktionieren solche Dinge nicht. Ich weiß nicht warum, aber dieses Weib wusste was sie tun musste. Sie hätte Euch töten können, entschied sich aber dagegen. Die Frage nach dem *Warum* ist einfach zu lösen. Sie bemerkte, dass jemand anderes mehr Macht über Euch besitzt als sie zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt. Euch zu töten hätte ihren Plänen im Weg gestanden. Dann müsste sie sich schließlich ein neues Haustier suchen. Und eine solche Frau ersetzt das Stärkere Wesen immer durch das Noch Stärkere. Und etwas Besseres zu finden als Euch ist nicht ganz so einfach, wie Ihr schon erfahren musstet. Also tötet sie mich, erlöst Euch und steht nun als Heldin da. Und Ihr werdet Ihr hörig sein und dankbar dafür jeden Knochen fangen den sie auswirft!«, abfällig spottete sie in Theorien verstrickt über ihren Vater und Befreier, verzog grimmig die Miene und legte jede vorhandene Verachtung in ihre Augen.

»Ich… danke dir... Homonculus«, murmelte der Kanadier nur leise dessen Gesicht mit jeder Sekunde zunehmend an zurückerlangter Jugend verlor. Falten breiteten sich aus und spielten in träger Harmonie miteinander während sich seine dunklen Augen über den Boden gruben.

»Was?«, gluckste das Mädchen und erstarrte für einen Augenblick. Hatte sie etwas nicht mitbekommen?

»Liebe zu empfinden ist unsere höchste Not. Sie zu besitzen unser aller Tod. «, lächelte Greed argwöhnisch über dieses widerliche Wort bei dem ihm der Brechreiz kam, »Durch dich habe ich einiges erfahren. Dafür bedanke ich mich. Deine Meinung über Lacey ist mir nicht neu und ich bin mir über diese Dinge sehr wohl im Klaren. Doch der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich noch immer ein Mensch bin und jederzeit die Wahl habe. Du warst eine hilfreiche Paartherapeutin und diese Einrichtung des Manors hat wirklich Stil. Aber Absolute Macht ist nichts für mich. Ich bin ein gejagter Wanderer, ein verachteter Erlöser vielleicht noch – aber weder Prinz noch sonst irgendetwas.«

Mit spielerischer Gelassenheit schob sich Greed eine Strähne aus dem Gesicht und blickte zu Lacey hinüber. Der Zauber jedoch fesselte ihn nichtmehr, denn es ist nicht die Echte. Nichts hiervon ist echt. Es ist ein Traum und Eve war lediglich ein Echo seiner Erinnerung das mit der Zeit vergehen würde. Womöglich würde er sie noch ein paar Mal flüchtig sehen, aber irgendwann wäre sie entgültig verschwunden.

»Ein Mensch?! Ihr seid weniger als das, Vampir!«, brüllte sie wutentbrannt und ließ mit bedeutender Geste Lacey auf den Boden knallen.

Die gefrorene Frau zersprang wie ein zertrümmerter Fels in unzählige einzelne bläulich roter Brocken und verteilte sich auf dem gesamten Boden. Nicht wenige davon rollten gegen Greeds Stiefel, welcher das ganze eher abseits von Emotionen betrachtete und nichtmal seinen Kopf bewegte um den Splitter zu folgen.

»Du wirst mich nicht erzürnen, so sehr du auch in den Wunden gräbst. Bin ich eben ein Vampir. Was ändert es? Blut trinke ich ohnehin, nur dass es mir jetzt nichtmehr gefriert. Es ist halb so wild. Also erspare mir diesen Aufstand. Wir sind nicht verheiratet...«, säuselte er mit abwinkender Geste und kehrte ihr den Rücken was das Mädchen nur noch weiter erzürnte

»IHR WERDET IHR BLUT NIE WIEDER TRINKEN KÖNNEN OHNE SIE DABEI ZU INFIZIEREN!«

»Meine Seewespe ist hart im Nehmen. Sie ist das höchste Gift selbst. Da werden ihr ein paar Fangzähne doch keine Angst machen, geschweige denn lächerliches Vamp Blood... Und jetzt lass mich frei, ehe ich dich entgültig in den Äther schicke! Immerhin sind wir in deiner Welt, nicht wahr? Dort wo nur du sterblich bist«, zwinkerte er ihr zu und wartete auf die Umsetzung.

Eve sah man merklich an, dass sie kurz davor stand zu explodieren. Zu gerne hätte sie ihren Vater in Stücke gerissen. Man hatte sie ausgenutzt und nun spottete man freiherzig über sie! Ihr blieb keine andere Wahl als ihn gehen zu lassen, was dazu das Schlimmste war. Vorsichtig landete sie auf den nackten Füßen und lief zu Greed herüber um ihm tief in die Augen zu blicken. Das Feuer in ihren Pupillen war angefacht und für einen Moment stockte der Atem hinter der Maske des Kanadiers. Die Theorie über Mächte und den ganzen Bla hatte er sich ausgedacht. Vielleicht war auch er sterblich in diesem Traum, vielleicht war es gar kein Traum. Vielleicht hatte das Slashercouple mehrere Tage geschlafen und während Lacey als reinrassiger Mensch zugrunde ging, konnte Greed aufgrund seiner arktisch veränderten Gene überleben. Wobei er sich in dieser Welt nichtmal mehr sicher war, ob er diese Gene überhaupt noch besaß. Noch immer fröstelte es, aber seinen Kiefer bekam er unter Kontrolle. Stellenweise.

»Wie Ihr wünscht, mein Lord. Aber wir werden uns wiedersehen. Geister spuken solange bis sie erhört und sie von ihrem Leid erlöst werden«, warnte Eve ihn mit dem Schalk im Nacken. Aber Greed blieb kühl und entgegnete ihr etwas, dass ihr die Spucke im Hals stecken blieb.

»Lügnerin… Du hast dir Shelly genommen und Feuer mit Feuer beglichen. Du bist fertig mit dieser Welt. Meinetwegen kannst du im Hades mit den anderen Seelen um die Wette spuken, aber mich siehst du nicht wieder, *Weib*!«

Greeds Grinsen wurde immer breiter und triumphierender. Diesen Geist zu reizen bereitete ihm eine ungeheure Freude und zu sehen wie er sich in diesem Gefühlschaos windete. Mit jeder weiteren Provokation entzündete er ein neues, frisches Feuer am Docht einer Bombe die niemals hochgehen würde. Sie war machtlos. Zumindestens hoffte er das, nach einer strengen Auseinandersetzung und der anschließenden Einigung mit dem zurückerlangten Optimismus. Es fühlte sich richtig gut an. Der Seelenfrieden war wieder hergestellt und es gab nichtsmehr das er zu fürchten hatte. Seine Gier konnte er wieder ausleben und in vollsten Zügen genießen. Eve hielt dem Druck kaum noch stand und ehe sie explodierte, versuchte sie ihre Gesichtsmimik zu ordnen um einigermaßen mit erhobenen Hauptes aus dieser Konfrontation treten zu können. Greed hatte gewonnen und das auf keine schöne Weise.

»Wir *werden* uns widersehen, Lord Greed…«, murmelte sie leise vor sich her und zauberte krampfhaft neutralwirkende Züge in ihr Gesicht ehe sie mit dem Finger schnippte und der Traum endete.




Greeds Augen klappten auf. Der Schmerz in seiner Brust war wieder da, wenn auch nichtmehr so verheerend sondern eher stechend und ein wenig kribbelnd. Kalt war es immernoch, obwohl das Eis des Manors zu schmelzen begann und das Gebiet nach und nach unter Wasser gesetzt hatte. Von Eve war nichtsmehr zu spüren und es fühlte sich gut an. Lacey lag noch immer mit gespreitzten Beinen auf ihm, ihr Körper hatte sich etwas weiter nach oben verlagert, geschickt an der Klinge in seiner Brust vorbei um sich womöglich etwas besser an Greed zu kuscheln. Sie schnurrte leise vor sich hin, womöglich träumte sie gerade und filettierte ein Kaninchen... oder eben Greed. Der Gedanke daran machte ihn etwas hungrig weswegen er sich gezwungen sah, seine Bloody Princess aus dem Schlaf zu wecken. Vorsichtig setzt er sich auf und hält sie am Rücken fest damit sie nicht nach hinten über auf den Boden knallte. Mit sanftem bis merkwürdig *sanftem* Wangenpatschern versuchte er sein Glück.

»Wach auf! Ich will jagen und brauche die krallenartigen Finger einer geübten Chirugin«, grinste er gierig mit seinem eingefallenen Gesicht, wobei die frisch erworbenen Raubtierfänge – Vampirzähne – hervorglänzten als bestünden sie aus Edelsteinen. »Du kennst dich doch mit Eingeweiden aus, nicht wahr meine teuerste aller Tinctorias?«



*was für eine geburt*du bist gemein*

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10.12.2010 00:17 Edge ist offline Email an Edge senden Beiträge von Edge suchen Nehmen Sie Edge in Ihre Freundesliste auf Füge Edge in deine Contact-Liste ein
Lacey
femme fatale




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Bekanntermaßen wirkt Whiskey wie ein Frostschutzmittel, wenn er sich durch Därme frisst und deswegen schielte Lacey voller irrealer Hoffnung auf die Whiskeyflasche auf dem Nachttisch. Doch die Flasche hatte sie schon vor gefühlten Stunden geleert, um in dieser entsetzlich kalten Nacht Schlaf zu finden. Leider blieb sie leer und eine Wirkung aus. Die Blutelfe konnte sich lediglich mit ihrer Bettdecke vor dem eisigen Wind schützen, der durch die Ritzen des verfallenen Copeland Manors pfiff. Aber das änderte nichts an der Schrecklichkeit der ommnipräsente Kälte, die vollkommen atypisch für die hiesige Gegend und Jahreszeit und so klirrend war, dass Lacey die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen hatte und es nicht wagte ihr Bett zu verlassen, um eine neue Whiskeyflasche oder ein anderes Hilfsmittel zu holen. Zu groß war ihre Angst einen Kälteschock oder Ähnliches zu erleiden, denn schon im Bett schlotterte sie wie unter Strom gesetzt, vibrierte beinah.

Natürlich verweigerte der Schlaf einer so unruhigen Asylantin den Eintritt in sein Reich und so blickte Lacey durch das undichte Fenster auf den sichelförmigen Mond, der so grinste wie die Katze aus Alice im Wunderland und einen schwachen Lichtschleier in das Zimmer warf. Plötzlich wurde ihr Zitterrythmus unterbrochen,als ein kratzendes Geräusch aus der Nähe ihres Fensters den stürmischen Wind übertönte und sie reflexartig zusammenzucken ließ. Wenige Sekunden später offenbarte sich die Quelle des Kratzens und anscheinend auch der Kälte, es war Greed, der sich an der Mauer hochgezogen hatte und nun mit einem schnellem, gezielten Faustschlag das Glas des Fenster in ein herabfallendes Scherbenmeer wandelte, um sich dann durch die Öffnung in das Zimmer zu zwängen. Sie hatte zwar gehofft, dass sein Besuch ihren Körper die Kälte zumindest teilweise vergessen ließ, doch da hatte sie sich geirrt, stattdessen verstärkte der ihn begleitende Wind ihr Frösteln nur noch. Nichtsdestotrotz schaute sie weiterhin zu Greed, der ein wahrlich furchteinflößendes Bild abgab. Denn anstatt Finger hatte er blutverschmierte sehr spitz zulaufende Dolche, die mit der restlichen Hand verwachsen waren. Das Blut seiner Finger schien kein normales Blut zu sein, denn es lag nicht ruhig auf den Klingen, sondern bewegte sich in erwartungsvollen Tänzen auf und ab. Zudem war auch sein Kopf abnormal, er wirkte so als sei er aus Glas gemacht, weil das Licht von seinem Kopf merkwürdig reflektiert wurde und groteske Schatten an die Wand warf.

Was willst du?

Lacey sprach die Frage aus, die ihr schon seitdem sie Greeds Gesicht vor dem Fenster entdeckt hatte durch den Kopf gegangen war. Aber sie bekam keine Antwort, wenigstens keine verbale. Mit mondänen Schritten und einem vollkommen emotionslosen, wie aus Wachs geformten Antlitz näherte er sich Lacey, die voller Neugierde auf ihn wartete und tapfer sein Schweigen und die Kälte aushielt. Dort angekommen beuelte sein salutierender Schwanz seine Hose aus. Auch seine Dolche zeigten die Emotionen ihres Besitzers, indem sie sich nun den verspielten Tänzen des Blutes anschlossen.

Ja?

Verwirrung machte sich in der Blutelfe breit und wurde dann zum Ausdruck gebracht. Seine Errektion war zwar ein eindeutiger Hinweis, doch seine Klingen würden dem Spaß wohl ein zu schnelles Ende bereiten? Aber sah Greed das auch so? Wenn ja, was wollte er denn? Wieder ließ er Taten sprechen.

Er holte mit seinem Glaskopf weit aus und zerschlug ihn mit immenser Wucht an der Wand. Ein Großteil der Scherben landete direkt auf Lacey, die sich in keinster Weise bemühte dem Glas auszuweichen, sondern die Schönheit des Scherbenregens genoss und was waren die Schmerzen der Treffer schon gegen die Schmerzen der Kälte? Die rechte Hand des nunmehr kopflosen Greed, dessen restlicher Körper fleischlich war, näherte sich ihrem Gesicht und strich zärtlich über ihre Wange.


Zu zärtlich, denn es waren keine Dolche mehr sondern die Finger aus Fleisch und Blut des realen Greeds, die sie aus ihrem Traum und zurück in die Realität holte. Erschrocken krallte Lacey sich an Greeds Aristokratenjacke fest und erkannte dann, dass sie lediglich geträumt hatte. Diese Erkenntnis lockerte ihre Zunge und ließ sie die Schöpfung ihres Unterbewusstseins interpretieren. Greeds Stimme erklang und lenkte die Deutung in eine ganz bestimmte Richtung.

Interessant...

Murmelte sie und sprach dabei eher zu sich selbst als zum Slasherstar, der nun offenbar vampireske Züge hat und eher seinen Trieben als dem Verstand folgt. Der Vampirfaktor erschwerte die Berechnung der Zukunft natürlich erheblich, besonders weil sich um die Blutsauger zahlreiche Mythen ranken und wahrscheinlich wissen sie nichtmal selbst, welche wahr und welche gelogen sagt. Und wer sagt, dass alle Vampire gleich sind? Was auf den einen zutrifft, muss ja nicht unbedingt für den anderen gelten?

Lacey brennt auf jeden Fall darauf zu erfahren, was auf 'ihren' Vampir zutrifft und wo konnte sie das besser erfahren als auf einer Menschenjagd (Tiere gingen wahrscheinlich auch, aber das ist langweilig)? Voller Vorfreude schmiegt sie sich an Greeds Körper und presst ihr Ohr auf seinen Brustkorb, um den Gesängen seines verzaubertes Blutes zu lauschen. Vergessen ist all der Hass und die Rachsucht, die sie noch vor sehr kurzer Zeit mit dem Namen Greed verband. Die blutrote Rose des Slashercouples blüht erneut und das schöner denn je!

Herausholen, hineintun, zubereiten, verspeisen, als Waffe benutzen, zu Dekorationszwecken einsetzen oder was auch immer Draculas Erben sonst so gefällt. Ich werde dir alles zeigen.

Halkyonisch säuselte Lacey diese Worte, während sie ihre Arme um Greeds Nacken schlang und sich mit leuchtenden Augen zu ihm hochzog. Fasziniert starrte sie auf die Reißzähne, die sein breites Lammschlächtergrinsen entblößte. Um sie noch besser zu erforschen spitze sie ihre Lippen, er folgte und während sie sich küssten fuhr sie mit der Zunge über die spitzen jungfräulichen Zähne und entjungfert jeden einzelnen mit ihrer toxischen Zunge, sodass sie am Ende vier kleine Wunden und er blutverschmierte Zähne hatte. Zufrieden beendeten sie das, was sie Liebkosen nannten.

Vergiss den Dolch, die Zähne sind viel besser!

__________________

»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


»Harmlose Späße, Starkstrom und Schläge, bleibende Schäden, du kannst das Zeitliche segnen und diese Erde wird sich weiterdrehen, als sei nichts gewesen und im Endeffekt fragt keiner, gar keiner
also warum so ein ernstes Gesicht?«

11.12.2010 21:41 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Oh wie sehr er es liebte, sie mit sich selbst reden zu hören und dabei grübelnd die Augen hin und her wandern ließ. Die Liebkosung nahm er diesmal deutlicher war als je zuvor. Ihre Lippen, spitz und bluterwärmt. Ihr noch immer nach Auswurf müffelnder Speichel mochte zwar den Ekel in manch anderen wecken, aber für Greed war es nunmal das persönlichste das man erhaschen konnte. Parfums und andere Hilfsmittel lenkten nur von dem eigentlichen Geruch ab. Und wenn man, so wie er, das Innerste seiner Liebsten wollte, dann muss man sich mit allem zufrieden geben das nunmal um das Herz herum hausierte. Ihre Zunge berührte seine Zänge nur zärtlich, kaum merklich für den Mann, doch es reichte aus um sie aufzupieken. Erst in diesem Moment bemerkte er, dass Eve Recht behielt. Offenbar hatte sie Shellys Blut eingesogen und gespeichert, Klonzellen erschaffen und es zurückgehalten. Nun war Eve fort und die Zellen konnten sich wie ein Virus in seinem Körper fortpflanzen – ihn zum Vampir machen - ohne der klassischen Methodik folgen zu müssen. Ein bitter ratifizierendes Grinsen kommentierte den verstärkten Geschmack ihres warmen Blutes, das mit der Zunge eingetrieben und mit einem merklich aufbäumenden Adamsapfel in die Kehle hinuntergeschluckt wurde. Süß schmeckte es und noch intensiver denn je.

»Ich wusste, dass sie dir gefallen. Lass uns eine frohe Kunde tun.«

Die Karthasis scheint von Laceys rasenden Boots durchbrochen und spiegelte sich in einem maliziösen Grinsen auf seinem Gesicht wieder. Eine neue Affinität tat sich auf die mit fürsorglicher Neugierde umgarnt werden wollte. Vier Hände würden sich über eine Blüte legen, sie mit höchster Vorsicht aus dem Boden heben um die Wurzel rigoros inzwei zu ziehen um die blutende Pflanze zu verzehren, ganz dem Sinne von Susi & Strolch.

Mit einer ungewohnten Leichtigkeit hievte Greed sich mitsamt seiner Blutprinzessin im Gepäck hinauf und setzte sie mit klackernden Absätzen auf dem Boden ab. Noch einmal schauten sie sich in die Augen und flirteten mit dem gierigen Schalk im dekadenten Nacken des Anderen. Ja, man war wieder vereint und niemand stellte sich in dem Moment die Frage, wann man sich wieder einander bekriegen würde. Denn es war belanglos. Die Zukunft spielte keinerlei Rolle und auch die Vergangenheit wurde zu einem fünften Rad am Wagen das mit einem Lebe Wohl auf den Lippen über Bord geworfen wurde. Lippen die sich genüsslich in die Breite zogen als das dazugehörige Augenpaar beobachten konnte, wie das Rad vom hinterbliebenen Pfad abkommt, die Böschung hinunter rollt und von einem Baum in den Nächsten kracht um mit jeder Kollision in immer kleinere Stücke zu zerfetzen.

»Wer’s zuerst findet, dem gehört’s. Nach dir, Milady«, sagte er knapp und verzückt mit einer leichten Verbeugung und dem Richtungszeig zur offen geschlagenen Pforte des Copeland Manors.

Ein kleiner Knicks der suggerierten Höflichkeit altertümlicher Gewohnheiten des Toxic Crumpets folgte, ehe sie hämisch lachend in ihrem beflügelten Rattenkostüm in Richtung Hof pirschte.

Greed blieb noch einen Moment stehen und blickte in repressiven Erinnerungen auf die nassen Pfützen des Bodens, hervorgerufen durch die schmelzenden Eisgletscher und dem vergangenen Fluch das von dem Manor aufgesucht wurde. Eves Macht brachte vieles mit sich und beschenkte ihn mit guten als auch mit schlechten Eigenschaften. Und als er ihre Geschichte erfahren hatte, empfand er sogar Mitleid für sie und begann väterliche Gefühle zu entwickeln. Aber war sie kein Mensch mehr, kaum mehr als ein Monster und sie verlangte, dass ihr Vater zu ebenso einem werden sollte. Greed jedoch war kein Monster. Er versuchte zu überleben solange es sich lohnte, wollte sterben als ihm alles genommen war. Nun aber glänzte der Apfel an diesem Baum wieder so fruchtbar, dass man ihn abnehmen und genüsslich hinein beissen wollte. Emanation ist das Stichwort. Und wie in der Vergangenheit so oft, wurde auch dieses Mal das Manor mit dem Tod konfrontiert. Das Blut Eves sammelte sich inform von Wasser auf dem Boden. Es würde dauern bis ihre Leiche entgültig verwesen wäre. Und noch immer gäbe es das Grab ihrer Mutter auf dem Grundstück. Vielleicht wäre es angemessen~... Nein, nicht jetzt. Eine neue – und gleichzeitig alte – Profession würde seine Aufmerksamkeit verlangen.

Laceys entferntes Gekicher und ein unverständlicher Ruf nach ihm holte Greed in die Gegenwart. Sein Kopf schüttelte die Gedanken von sich und ließ sein silbernes Haar im Licht des Kerzenleuchters reflektieren. In diesem Moment bemerkte er auch Laceys Dolch, der noch immer feste in seiner Brust verankert war. Vielleicht hätte ihn der Stich getötet, wenn er nicht von Eve und Shelly gesegnet worden wäre. Als Erinnerungsstück und eine Art Garantie brach er die Klinge ab und drückte die noch steckende Schneide so tief in seinen Körper bis sie fast eine Ebene mit seiner muskolösen Brust bildete. Der enthölzerne Griff hingegen steckte er in seine Hosentasche ehe er Lacey hinterher rannte.

Zuerst war es erfrischend den Wind wieder gegen sein Gesicht wehen zu spüren. In der Zeit als Eisprinz hatte er nichts dergleichen vernommen. Luft war lediglich durch das gelegentliche Aufwippen seines Hälftenponys zu erkennen. Eine zeitlang lief er blind. Den Weg um das Manor herum kannte er auswendig. Lacey war nicht zu sehen, doch konnten seine ohnehin empfindlichen Geruchssinne deutlich riechen. Statt ihr zu folgen aber, nahm er eine Abkürzung. Er wusste zwar nicht welchen Weg seine Blutprinzessin gehen würde, aber hatte er schon einen Verdacht an welchem Ort sie garantiert vorbeikommen würde. Greed bemerkte nicht, dass er sich deutlich schneller bewegte als zuvor. Der Wind peitschte förmlich an ihm vorbei während er sich nach vorne legte um noch zusätzlich an Geschwindigkeit zuzulegen. Es war wie eine Fahrt mit dem Motorrad, natürlich nicht ansatzweise so schnell, aber das Gefühl war da als wäre es wirklich so. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel als er über den Trampelpfad in Richtung Stadt huschte, kleinere Abkürzungen durch die engen ungepflasterten Waldwege nahm, und für einen Moment vergaß, dass er mit seinem geliebten Rattenengel eigentlich jagen wollte. Es war ein ungewohnter Gedanke. Noch nie zuvor war er mit Lacey gemeinsam auf Menschenjagd gegangen. Vielleicht war das eines der Dinge, die sie von ihn weggedrückt hatte. Warum sollte man die gleichen Hobbys seperat voneinander machen, wenn man sie doch verbinden und voneinander lernen kann? Die Vorstellung, Lacey mit Blut überströmt zu sehen das nicht Ihres war, erregte sein Gemüt und stimmte ihn leidenschaftlich begierig nach dem Blickfang.

Sein Weg führte ihn zurück. Womöglich hatte er das Toxic Starlet schon längst eingeholt, hatte vielleicht sogar die doppelte Distanz zurückgelegt. Wie ein Geist huschte Greed an Bäumen und Pflanzen vorbei, watete durch Schnee und harten Erdboden bis er sie erblickte. Da stand sie und suchte ihn offenbar. Ihr feuerrotes Haar wehte im Wind wie eine Prinzessin auf einem vereinsamten Turm, ihre leuchtendenden smaragdgrünen Augen spähten umher als würde sie das Versteckspiel dulden und sich daran amüsieren. Ob dem wirklich so war, wusste Greed nicht denn ihre Lippenform konnte er aus dieser Entfernung nicht deuten.

Neugierig über seine Fähigkeiten versuchte er etwas. Aus den Filmen hatte er es gesehen. Vampire konnen unglaublich weit und dazu noch hoch springen. Also sollte es doch kein Problem sein auf diesen Ast über ihn zu springen. Wenn es allerdings fehl schlägt, wäre es überaus blamabel. Und einen solchen Auftritt konnte er sich vor seiner stolzen Angebeteten nicht erlauben. Also überprüfte er das Gefühl in seinen Beinen und versuchte die Blutprozesse darin zu analysieren. Ein schwieriges Unterfangen, denn obwohl es der gleiche Körper wie sonst war, fühlte er sich irgendwie fremd an. Einschätzen konnte er noch nahezu nichts an sich, also verzichtete er darauf und verschob es auf einen anderen Moment wenn er sich blamieren konnte ohne dass es jemand mitbekommen würde. So arbeitete er mit dem, was er schon bemerkt hatte und rannte los.

Entzückend lächelten ihm ihre Engelsflügel zu als sie die Umgebung überprüfte und Ausschau hielt. Es kam zu einem ruckartigen aber sanften Zusammenstoß als Greed zu spät bremste und seine Elfe halten musste, damit sie nicht umfiel.

»Entschuldige, die Dame. Ich... muss noch ein wenig üben. Aber du siehst wundervoll aus, wenn du dich erschreckst«, grinste er frech und gab ihr einen innigen Kuss der Besänftigung, bei dem er seine Arme um sie legte und an sich drückte.

Noch immer schmeckte ihr Speichel wie frisches von Vasuki durchrütteltes Amrita, und höchstwahrscheinlich würde sich das niemals ändern weswegen er im Grunde nie genug davon haben konnte. Aber um der Gesundheit seiner Prinzessin Willens musste er sich lösen und lehnte seine Schläfe auf ihren roten Wuschelkopf.

»Ich war etwas zu weit gelaufen. Auf dem Weg hierher habe ich eine Gruppe Jugendlicher erspäht. Drei Jungs und zwei Mädchen. Der Geruch von Alkohol und schmutziger Wolllust lag in der Luft«, flüsterte er schon fast verführerisch leise mit einer erotischen Melodie des Sadismus in der Stimme, »Komm, ich zeigs dir!«

Die Arme gruben sich unter Laceys Kniekehlen und Schulterblatt entlang um sie zu tragen. So würden beide viel schneller dort ankommen und welche Dame würde nicht schon gerne auf den Händen ihres Geliebten quer durch den Wald getragen werden? Beim Spurt durch das Geäst war er vorsichtiger bei seinen Schritten. Er wollte mit seiner Seewespe auf den Armen nicht hinfallen. Sie war verletzlicher als er, nahm er an. Immerhin schmerzte der Klingensplitter nicht in seiner Brust. Gelegentlich sprang er über die Wurzeln der Bäume, nutzte sie als Sprungbock um über einen halbgefrorenen Bach zu springen und sauste weiter durch die Wildnis. Dabei kam er nur selten aus der Puste, ausser wenn er die eingesogene Luft bei der Landung eines Sprungs ausatmen musste.

Nach wenigen Minuten blieb er schließlich hinter einem dicken Baum stehen. Man konnte schon den Geruch von verbranntem Holz riechen. Schob man diesen beiseite, umgarnte der fettige Geruch von gebratenem Fleisch die empfindliche Nase. Greed musste seine Lilith nicht darauf hinweisen, dass man sich auf der Jagd leise verhalten musste und setzte sie ab. Dann nahm er sie an der Hand und schlich gebückt von Busch zu Busch. Greeds blasser und freier Oberkörper war wie Laceys grauem Rattenkostüm eine perfekte Tarnung hinter dem fahlen grün der schneebedeckten Umgebung. Zugleich konnten sie ungehindert eine exakte Analyse der Gegebenheiten durchführen.

Eine Gruppe Jugendlicher wollte hier zelten. Wie Greed geschätzt hatte, waren es tatsächlich drei Jungs und zwei Mädchen im Alter von 13-17. Ein Kasten Bier stand neben einem der zwei Zelte, direkt vor einer in die Jahre gekommenen Engelsstatue. Gemeinsam saßen sie um ein Lagerfeuer über dem sie einen Rostgrilll aufstellt hatten. Sie tranken und rauchten, witzelten und kicherten, und hatten ja sowas von keine Ahnung. Vermutlich lagen ihre Rucksäcke mit Proviant und diversen anderen Dingen in einem der beiden Zelte.

Greed konnte den Duft ihres Blutes schon riechen. Für den potenziellen Geschmack und einer detailreicheren Analyse jedoch fehlte ihm die Erfahrung mit dem Vampirismus und dennoch war es überwältigend. Es würde sein erstes Mal werden, die Zähne förmlich in einen Nacken zu bohren und mit ihnen einen Tropfen Leben nach dem anderen auszusaugen. Frisches Blut direkt vom Fass! Selbstverständlich beanspruchte Lacey diese Entjungferung der Zähne für sich, aber die bloßen Stiche in eine Zunge oder der harte, unnachgiebige Biss mit der tödlichen Folge des Opfers waren zwei unterschiedliche Dinge. Sicherlich würden die Kids trotz ihrer Unschuld durch Nikotin und Alkohol verseuchtes Blut kein Gourmet werden. Aber wie Shelly schon sagte, Vampir zu sein ist wie in einem Supermarkt zu leben. Und heute war nunmal ein Tag der Rabatte.

»Ich hoffe, ich hatte nicht zuviel versprochen. Kinder, Bier, Fleisch und ein Schlafplatz mitten in der Natur. Es fehlt noch ein Tropfen hysterisches Geschrei, ein kleines Inferno und eine Brise Blut und es wäre fast schon romantisch«, witzelte Greed mit gespielter Lässigkeit, als er sich wieder hinter dem Gebüsch versteckte und seine offensichtliche Blutgier zu zügelte. Seine durstigen Augen wanderten zu Lacey hinüber als sein Mund sich zu einem unterhaltenen Grinsen formte. »Ich würde ein kleines Schauspiel vorschlagen um ihren Adrenalinpegel in die Höhe zu treiben.«

Es schien als würde er sich irgendwelche kranken Fantasien durch den Kopf gehen lassen. Die Kids mussten nicht unbedingt Angst bekommen, aber eine gewisse Panik auf jedenfall. Vielleicht ein düsterer Mann der ihnen irgendeine Märchengeschichte zur Statue erzählt, oder sich zu ihnen gesellt und immer wieder etwas gruseliges vor sich herstammelt während seine Gehilfin im Hintergrund auf den geeigneten Moment wartet um den geeigneten Zeitpunkt zu finden. Oder natürlich die typische Leier des einsamen Mädchens, das sich auf dem Weg zur Großmutter verlaufen hatte und ja solch einen Hunger hatte. Oder eine mysteriöse Hexe, eine kranke Entflohene, eine sexgierige Sukkubus... so unglaublich viele Dinge schossen ihm durch den Kopf und etwas sagte ihm, dass Lacey sich nur allzu darüber freuen würde.

So war es weniger ein Hinweis, sondern mehr ein Angebot. Liebte er doch nichts mehr als seine Blutelfe tanzen und singen zu hören

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13.12.2010 04:23 Edge ist offline Email an Edge senden Beiträge von Edge suchen Nehmen Sie Edge in Ihre Freundesliste auf Füge Edge in deine Contact-Liste ein
Lacey
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Ebenso spontan wie die Menschenjagd gestartet wurde, musste sich Lacey auch ihre Waffen besorgen, denn sie hatte keine Reißzähne und ihre Glock selbst vernichtet. Also rannte sie nach Greeds Startruf zurück in ihre, vom Rest der Welt unbeachtete Lichtung und war dabei fast noch schneller als auf dem Hinweg zum Manor. In ihrem Refugium angekommen holte sie sich schnell durch ein zwei Hände breites Loch aus einem ausgehöhlten Baum zwei Schlagringdolche. Also einen Schlagring an dessen Griffenden jeweils eine kurze, zweischneidige Klinge befestigt war. In blutigen Erinnerungen schwelgend versteckte sie die Waffen in ihrem Stiefelschaft. Zudem grub sie noch ein kleines mit einem selbstgebastelten, blütenweißen Initialsprengstoff gefülltes Plastiktütchen aus und schob es durch einen Riss, den die Whiskeyspritzen verursacht hatten, zwischen Oberschenkel und Bodysuit.

Derartig gewappnet hüpfte Lacey erwartungsfroh aus ihrer Lichtung, wobei sie vorsichthalber ihre Fußspuren im Schnee, die zu ihrem Rückzugsort führten, verwischte. Schnell gewahrte ihr Instinkt die Präsenz des blutroten Lords und lenkte sie in seine Richtung. Amüsiert verfolgte sie seinen missglückten Sprung, der in einem überraschend zärtlichen Zusammenstoß endete. Offenbar peinlich berührt starte Greed einen Wiedergutmachungsversuch. Zu Beginn flirtete Lacey mit dem Fall, indem sie immer wieder ihr Gewicht so verlagerte, dass sie aus seinen Armen zu gleiten drohte, doch Greed glich dies jedes Mal anscheinend mühelos und unbewusst aus. Die Blutelfe resignierte dann und ließ sich sowohl physisch als auch psychisch ganz und gar in in Greeds sicheren Griff fallen. Ohne Gedanken an die Zukunft oder Vergangenheit zu verschenken genoss die Blutelfe den Moment, in dem Greeds Wärme den kalten Winterwinden trotzte und die Natur trotz der nivellierenden Schneedecke ein faszinierendes, in sich zerlaufendes Schauspiel ablieferte. Ob der Lord wohl wusste welche Kompliment, welches Geschenk, welche Ehre seine Borderlineprinzessin ihm schenkte?

Der wilde Ritt endete so jäh wie er begonnen hatte und nach den ersten vorsichtigen Schritten an Greeds väterlicher Hand dachte sie sehnsüchtig an den Flug über die Landschaft. Doch auch dessen Schmerz vermochte der Slasherstar zu verdrängen, indem er sie zu ihren Opfern führte. Mittlerweile kannte er die Vorliebe seiner Blutelfe zu theatralischen, doppelgesichtigen Dramen und er konnte erahnen, welchen Spaß der eingeweihte Zuschauer hat. Unverzüglich schossen ihr unzählige, unstete und unüberschaubare Choreografien durch den Kopf, die sie allesamt vielsagend lächeln ließen. Vor Vorfreude zuckten ihre Augen fortwährend zwischen Greed und den Jugendlichen unmher, als wollte sie ein durch die Lüfte eilendes Irrlicht fassen. Um sich von ihm zu verabschieden, umfasste sie die Hand des Schlächters und zog sich abrupt zu ihm heran, sodass ihre Lippen nur noch Zentimeter von seinem Ohr entfernt war.

Ja, das Salz ihres Angstschweißes wird ihre Wunden sicherlich verfeinern. Also, Bühne frei und Poren auf!

Mit ihrer Hand hatte sie noch immer Greeds Klaue umschlossen, diese hob sie zum Abschluss hoch und tänzelte in einer halben Pirouette so anmutig und leise wie eine herabfallende Schneeflocke davon.

Stets vom Gestrüpp verdeckt schlug Lacey einen weiten Bogen um die Teenager, damit sie sich ihnen von der anderen Seite nähern konnte. Mit gespielter Erschöpfung kroch Lacey beinhahe über die Straße zum Lagerplatz, dessen schwache Makadamisierung sich leicht unter der Schneedecke abzeichnete. Trotzdem knirschte der Schnee unangenehm und lenkte die Aufmerksamkeit der Halbstarken auf die junge Frau mit dem blutroten Haaren und dem zerrissenen Ratten-Engel-Kostüm. Die Jugendlich bemühten sich nicht im Geringsten ihren angewiederten, Witze reißenden Gesichter zu verbergen, schließlich störte Lacey ihre 'Eskalation' und machte ihnen mit ihren fremdartigen Erscheinungsbild Angst. Um ihre Opfer in Sicherheit zu wiegen lächelte Lacey liebevoll-naiv und achtete dabei darauf nicht, die Spritzer ihres eigenen Blutes auf ihren Zähnen zu zeigen. Hinter dieser Fassade sprach die Gothic Queen über die Kleidung der Jugendlichen, die sie zum ersten Mal genauer sehen konnte. Wie sie gedacht hatte, folgten die Gören vor ihr in hündischer Ergebenheit den Huren auf MTV. Allerdings hatten sie offensichtlich ein viel geringeres Budget und demzufolge, billigere Kleidung, billigeres Make-Up, billigeren Schmuck, billigere Locations, billigeren Alkohol, billigeres Weed, gar keine härteren Droge und, um nochmal auf das Aussehen zurückzukommen, auch keine retuschierenden Photoshopfritzen. Die Dämmerung war zwar gerade erst angebrochen, aber man konnte schon deutlich erkennen, wie ihr Rausch das Verhalten der Gruppe beeinflusste.

Nichtsdestotrotz musste Lacey geschickt vorgehen, denn sie musste darauf achten sich bei ihrem Theater nicht lächerlich zu machen, allerdings durfte der Schrecken auch nicht so groß sein, dass die Jugendlichen fliehen, das wäre zwar zu verschmerzen, aber trotzdem unschön gewesen. Doch dies war nicht Laceys erste Menschenjagd und garantiert nicht ihr erstes Schauspiel, sie wusste was zu tun war und brannte darauf den Nutzen aus ihren Fähigkeiten zu ziehen. Immer noch lächelnd näherte sie sich dem Lagerfeuer so lange bis einer der Jugendlich eine Fackel am Feuer entzündete und sich mutig der Fremden entgegenstellte. Wegen der Fackel, mit der er jederzeit zuschlagen konnte, in seiner Hand, betrachtete er sich als Lacey überlegen und zeigte dies auch mit einem breiten, schmierigen Grinsen, welches sein stark durchblutetes und schon bald aufgeschlitztes Zahnfleisch entblößte.

He, was willst du hier? Das ist unser Platz!

Ganz offensichtlich wollte der Halbstarke sich mit seinem selbstbewussten vor seinen Freunden profilieren und Führungsansprüche geltend machen, um ihm dieses Gefühl der Macht zu geben stoppte Lacey schlagartig wenige Meter vor ihm. Ihre unheimlich funkelnden Smaragdaugen kontrastierten dabei ihre Unterwerfung und folgende Worte.

Äh... Ja, also ich brauche eure Hilfe, habe aber auch einen wichtigen Ratschlag für euch.

In Gedenken an Faith imitierte sie deren hilfloses Gestammel, was dem Jugendlichen vor ihr anscheinend in seinem Machtrausch bestärkte.

Was genau ist mit dir los und was willst du von uns?

Zischend presste er seine Frage hervor, woraufhin Lacey scheinbar ängstlich einen Schritt zurück wich und mit gesenktem Kopf die Handgelenke aneiande rrieb.

Nun, das ist eine längere Geschichte und mir ist so kalt, dürfte ich mich zu euch ans Feuer setzen?

Nein, schließlich stehe ich auch. Fass dich kurz!

Sehnsüchtig und vor Kälte bibbernd blickte die Blutelfe auf das munter lodernde Feuer, während sie ihre Geschichte erzählte.

Ihr habt doch sicherlich gehört, dass es hier diesen bösen Mörder geben soll?

Kaum hatten die letzten Silben Laceys Mund verlassen, da brach der fackeltragende Wächter schon in ein hämisches, übertrieben schallendes Gelächter aus.

Willst du uns verarschen? Das ist doch nichts weiter als eine idiotische Geschichte, die sich irgendwelche Deppen ausgedacht haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Du lügst also und wenn du nicht die Wahrheit sagen willst kannst du gleich verschwinden.

Aber, Sean, was ist wenn sie die Wahrheit sagt? Es gab ja wirklich in letzter Zeit einige ungeklärte Mordfälle.

Plötzlich intervenierte eins der Mädchen am Lagerfeuer, welches Lacey mit naiv-mitleidigen Augen anblickte und ihr offenbar glaubte. Die Blutelfe nickte ihr freundlich dankend zu, während sie sich fragte wie lange das Mädchen brauchen würde, um zu erkennen wer Lacey wirklich war. Das Infragestellen seiner Autorität verärgerte Sean und ließ ihn mit gefletschten Zähnen herum wirbeln, ehe er die Contenance wiederfand und sich an an das aufbegehrende Mädchen wandte, welches offensichtlich mit dem Gedanken spielte aus der Reichweite des vermeintlichen Mörders zu verschwinden.

Ja MORDfälle, du Fotze, sie lebt aber noch!

Triumphierend drehte er sich wieder zu dem Rattenengel, dabei näherte sich ihr ein paar Schritte, sodass er ihren undefinierbaren Rosen-Blut-Schweiß-Kotze-Brodem riechen konnte bzw. musste. Mit gerümpfter Nase wich er zurück.

Du stinkst!

Warum wohl...

Kommentierte Laceys Fürsprecherin halblaut und bewegte Sean so zum Umdenken.

Na gut, ich glaube dir zwar immer noch nicht, aber du darfst weiter reden.

Danke, also dieser Mann hat mich vor einigen Tagen, ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wahrscheinlich hat er mich betäubt und in sein Schloss, da hinten, gebracht....

Was? Er lebt in dem alten verlassenen Manor dahin?

Sichtlich geschockt fragte das sich immer mehr fürchtende Mädchen nach, Lacey antwortete mit einem schwachen Nicken.

Als ob...

Spottete Sean, womit er verhinderte das der Rest der Gruppe panisch wurde und Lacey in Ruhe, aber misstrauisch beäugt fortfahren konnte.

Das erste an das ich mich erinnere ist, dass ich dort dieses schreckliche Kostüm anziehen und mich nach seinem Willen schminken musste. Danach zeigte er mir warum er all diese Menschen umgebracht hat. Wisst ihr, er trinkt ihr Blut und frisst ihre Organe. Und ich musste es für ihn zubereiten und ihm noch andere, weitaus verletzendere Dinge mit mir, beziehungsweise mit meinem Körper gemacht...

Wieder ließ ihr Entsetzen das ängstliche Mädchen sprechen.

Er hat dich doch nicht etwa vergewaltigt?

'Türlich nicht, wer will die schon ficken?

Dröhnte Sean und erntete damit einige Lacher, aber Laceys Nicken sorgte dafür das den beiden Mädchen das Lachen im Hals stecken blieb. Sean hingegen kümmerte das nicht, er lachte am lautesten und längsten. Als er endlich fertig war, sprach die Blutelfe weiter.

Heute hat er mich zum ersten Mal rausgelassen, allerdings nur um – wie er es nennt – Beute zu suchen und ihr seid nunmal die einzigen Menschen in der Nähe. Also muss ich euch wortwörtlich ans Messer liefern...

Mal angenommen, du würdest nicht lügen, was hindert dich denn daran zu sagen, dass du niemanden gefunden hast?

Fragte Sean nach und glaubte, dass sie jetzt endlich verschwinden würde, denn ihm war nicht entgangen, dass seine Freunde hinter ihm ihr immer mehr Glauben schenkte, also nicht auf ihn hörten und wahrscheinlich auch noch die ganzen Aktion abbrechen würden.

Er hat gesagt, dass er überprüfen wird, ob ich die Wahrheit gesagt habe und wenn nicht, werde ich ihn mit meiner eigenen Zunge füttern müssen.

Angewiedert verzogen die Mädchen der Gruppe ihr Gesicht und forderten beinahe synchron zusammen mit Lacey zu fliehen. Dies trieb den berauschten Sean, der ohnehin schon nicht mehr ganz Herr seiner Sinne war, endgültig zur Weißglut. Rasend vor Wut holte er schreiend mit der Fackel aus.

Hau endlich ab, du lügnerische Missgeburt! Selbst wenn es deinen Vampirfreund gibt, werde ich ihn einfach umklatschen! Und wenn du nicht gleich verschwunden bist, werde ich dich umklatschen!

Um nicht von der auf sie niedersausenden Fackel getroffen zu werden, drehte Lacey sich schnell um rannte davon. Doch als sie aus Seans unmittelbarer Reichweite war, stolperte sie, woraufhin Sean in ein wahnwitziges Psychopathengelächter verfiel und unartikulierte Verspottungen von sich gab. Seine Freunde betrachteten ihn entsetzt und waren vor Schreck gelähmt.

So bekam nur Greed in der VIP-Loge mit, dass Lacey auf den Knien das Sprengstofftütchen hervorholte, es öffnete und den festen Klumpen in ihrer Hand geschickt in das Feuer warf. Die Hitze des Feuers und die Härte des Aufpralls bewerkstelligten sofort die Explosion, dessen gewaltige Feuersbrunst alle Jugendliche mitsamt ihrer Kippen, Joint, Bierflaschen und Fackeln in den Händen zu Boden fegte und die Zelte in Brand setzte. Dies löste eine erneute Schockwelle aus, die dafür sorgte, dass die Jugendlichen sich so schnell wie geübte Soldaten aufrichteten und versuchten das Feuer auszutreten, während sie lautstark Lacey aufs Übelste verfluchten. Diese ist in der Zwischenzeit auch aufgestanden und hat sich danach ihre Schlagringdolche übergezogen. Sie freute sich darüber, dass sie endlich die Maskerade fallen lassen durfte und genoss das possierliche Treiben ihrer Opfer. Verschwörerisch blinzelte sie Greed zu, um deutlich zu machen, dass sie ihm den Vortritt lässt, schließlich war es sein erstes Mal.

__________________

»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


»Harmlose Späße, Starkstrom und Schläge, bleibende Schäden, du kannst das Zeitliche segnen und diese Erde wird sich weiterdrehen, als sei nichts gewesen und im Endeffekt fragt keiner, gar keiner
also warum so ein ernstes Gesicht?«

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Greed beobachtete mit Erstaunen das Treiben seiner Seewespe und den dadurch entstehenden Effekt. Sie spielte mit der Leitfigur wie mit einem Wurm den sie durch ihre Finger tanzen ließ und jederzeit in mehrere Teile trennen konnte. Obgleich die Glut des aufspielenden Alpha Tiers sie gelegentlich etwas aus dem Gleichgewicht brachte hatte Lacey Glück genug, dass sie Gläubige unter den Unwissenden finden konnte. Der Lord genoss es. Die kalte Briese brachte ihn zum frösteln, und auch das genoss er.

Während des improvisierten Kinos das sein Geld wahrlich wert sein dürfte, war Greed still geblieben und minimierte seinen nebeligen Atem auf das Lebens notwendigste. Immerhin war sein von Narben übersähter Oberkörper noch immer nackt. Die Ereignisse ließen keine Zeit zur Bekleidung zu. Reichlich musste zügig ausgekostet werden solange die Flamme noch anhielt.

Offenbar senkte sich sein Puls sogar soweit ab, dass er Teil der Umwelt wurde. Der Schnee unter seinen Sohlen knarrte nichtmehr. Sein Körper war starr und der Blick auf das Geschehen sowie die Bequemlichkeit seiner Haltung ausreichend genug um sich nicht bewegen zu müssen. Da tippelte ein kleines Eichhörnchen an seine Hocke. Es schnupperte und glubschte ihn mit seinen schwarzen Augen neugierig an. Zuerst bemerkte Greed es nicht. Später jedoch versuchte er es mit einem beiläufigen Handwink zu verscheuchen. Starrköpfig war es und schwer zu erschrecken. Es hüpfte nur kurz zurück um wieder nach vorne zu schleichen und den Kanadier mit schiefem Blick anzuschauen. Greed wandt sich dem Geschehen und seiner *Sklavin* zu und ignorierte das Nagetier. Offenbar verärgerte er es dadurch und es begann auf ihn hinauf zu klettern. Ohne eine Bewegung tolerierte der frischgebackene Vampir es für einen Moment bis das Eichhörnchen auf seiner Schulter saß und scheinbar zuschauen wollte was vor ihnen passierte. Doch dann zuckte Greed Hand hervor und legte sich um den Hals des kleinen Tieres. Es fiepte in der fleischigen fünffingrigen Menagerie zeitgleich mit dem Ruf der *Missgeburt* ehe das zierliche Genick knackte und das panische Strampeln dieser kleinen Füßchen erstarb.

Plötzlich gab es eine Explosion. Feuerfunken und Dunst verbreitete sich zu einer kleinen Wolke und verteilte die Hitze auf das umliegende Gebiet. Das Feuer brach aus und verteilte sich wie eine ungeschickte Bombe an vielen kleinen einzelnen Stellen. Selbst Greed konnte die aufkommende Welle von Wärme spüren die seine silberne Haarpracht zum flattern brachte. Er musste nicht einmal hinsehen – er musste nie hinsehen – als Lacey ihm das Zeichen zum Eingriff gab. Ihre Augen hatten immer eine solch magische Ausstrahlung auf ihn. Er musste seine Blutelfe nicht sehen um zu wissen, dass sie ihn anschaute. Ihre Pupillen fühlten sich an wie ein Laserpointer die ihn anzielten und die Haut der getroffenen Stelle zum Kochen brachte. Mit einer Zukunftsvision im Kopf lächelte er und die Rated-R Show Teil Endlos sowie das erstmalige Experiment konnte beginnen.

Die Jugendlichen waren noch beschäftigt damit die einzelnen Feuerstellen auszutreten. Bei einem der Zelte waren sie zu langsam. Sie gifteten sich einander an, jammerten über den Verlust ihrer Schlafsäcke und benutzten dabei Worte die dem Kanadier zuwider waren. Plötzlich zog sich ein schriller Schrei durch den Platz als eines der Mädchen sich umsah und in der Luft etwas auf sich zufliegen sah. Mit der Präzision eines Fallschirmspringers landet ein totes Getier auf dem Grill, sein Fell fing Feuer und rollte zu Sean rüber, welcher wütend und entschlossen auf Lacey zu stapfte um seinem Ärger freien Lauf zu lassen. Dieses brennende Etwas stubste ihn an Bein und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Aber nicht nur seine, auch die anderen vergaßen für einen Moment die Rettung ihres Hab und Guts und fokussierten ihre Blick auf das Ding, dessen Gestalt sie für einen Moment in ihren trüben Hirnen nun zusammenrätselten. Für das Slashercouple jedoch, war dieser Moment so kostbar wie das Wasser bei einem mühseligen Marsch durch die Wüste. Ein verzerrter Schatten huschte hinter ihnen entlang. Schritte erklangen von links und wanderten nach rechts. Kaum war der Kopf überrascht zur Seite gedreht, kamen die Geräusche von wo ganz anders.

Ein weiterer Schrei zog die Blicke der Jugendlichen auf sich. Er kam kreischend aus dem schmerzerfüllten Gesicht eines Jungens geflogen, der nun völlig in sich zusammenbrach. Eines seiner Beine war ungelenk zur Seite gezogen, aus dem Kniegelenk gerissen und dem Schienbein wurde ebenfalls ein flexibleres Gelenk eingebaut als es normal der Fall war. Sein Hosenbein saugte sich mit roter Flüssigkeit voll. Eine weitere verdunkelte seine Jeans um den Hüftbereich herum. Geschockt rissen die Jugendlichen die Augen auf und kaum schoss ihnen die Frage nach einer Möglichkeit durch den Kopf, schrie ein weiterer Junge ehe seine leidiges Gejaule mit einem Knacken erstarrte. Sein Nacken war gebrochen als jemand seinen Kopf rücklängst versengte. Der schlaffe Körper fiel ineinander wie eine leblose Puppe dessen Puppenspieler es Leid war für loses Taschengeld zu zaubern.

Die Mädchen wimmerten. Eins mehr als das andere. In Seans Gesicht manifestierte sich das pure Entsetzen als um ihn herum seine Kumpanen ausser Gefecht gesetzt wurden. Zornig drehte er sich zu Lacey, dessen Waffen im Moment so bedeutungsloser und ungefährlicher schienen. Die Mädchen, womöglich klüger als gewöhnlich, rotteten sich zusammen und stiefelten mit dem Rücken voran in Seans Richtung um einen Blickwinkel von 360 Grad zu bekommen.

»Larissa... meine kleine Larissa... du wolltest doch nicht fortlaufen? Du hast doch nicht etwa etwas... Dummes getan, oder?«

Greeds tiefe Stimme hallte über den Platz und schien überall zu sein. Er klang gewohnt kratzig und boshafter Natur, wirkte jedoch amüsiert wie eine Gottheit welche nur mit dem Finger zu schnippsen brauchte um an seinen Willen zu kommen. Das Feuer breitete sich aus und zerlegte eins der Zelte nun entgültig. Das Andere hatten die Teenager gut genug mit Schnee und Schmutz vom Feuer befreien können. Greed konnte riechen, dass das richtige Zelt abgebrannt war.

»Zwei hast du bereits auf dem Gewissen, meine kleine Hure. Das heisst, weniger für dich. Drei bleiben über und eines der Mädchen will ich für mich! Der Junge scheint dir wohlgesonnen zu sein, er kann dir gehören bis auf ein wichtiges Detail...«

Durch das Feuer eines Zeltes hindurch kam er geschritten – Greed. Seine nackten Füße liefen tonlos über den Schnee, Asche und Feuer das um ihn herum zu tanzen schien. Eine unsichtbare Blase schien ihn von dem kleinen Inferno zu beschützen, obwohl seine Hose durchnässt und teils von Schnee bedeckt war. Ebenso sein nasser Oberkörper der die Konturen seiner Muskeln glänzend zum Ausdruck brachte, wie die Narben, Schnitte und verheilte Wunden die den Besitz dieses verunstalteten Körpers, dessen zerfetzter Geist und gepeinigte Seele auf eine einzige Frau übertrugen hatte. Mächtig wirkte er als er mit anmutigen Schritt auf die Vier zu marschierte. Das silberne Haare hing in feinsten Strähnen hinunter in sein grimmig verzogenes Gesicht, dessen Augenhöhlen so geschwärzt waren, das man nicht erkannte wen er gerade anstarrte. Der Anblick eines auferstandenen Dämons, heraufbeschworen von übernatürlicher Boshaft, dass es die Teenager paralysierte. Wenige Meter vor ihnen machte er Halt und neigte interessiert den Kopf zur Seite.

»Wer von euch *Kindern*... ist die *Fotze*...?«, brummte er mit erwartungsvoller Schadsucht dessen Geduldsfaden merklich dünn und klein wirkte, sodass ein einzelner Funken die Lunte binnen Millisekunden abbrennen und die Bombe loslassen würde.

Sean schubste die Ängstlichste und zugleich Laceys Fürsprecherin aus der Gruppe. Fast schon wie eine Opfergabe. Greed belächelte diesen Akt der verzweifelten Selbsterhaltung müde und lunzelte prüfend über die Teenager hinüber zu Lacey. Dann ging er weitere Schritte und packte das Mädchen an der Schulter um es zu sich zu ziehen.

»Hast du Angst, meine Kleine?«, fragte der kanadische Vampir mit ruhigem Tonlaut und schaute ihr tief in die Augen.

Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn sie bekam weder einen Wortlaut noch eine aussagekräftige Bewegung heraus. Aber war diese Frage doch eher ironischer Natur und bedarf keinerlei Antwort. So riss er sie grob um und legte seinen Arm über ihre Schulter um mit ihr gemeinsam auf die zwei überbliebenen ihrer Freunde zu blicken, während das erste Opfer der schattenhaften Attacken lediglich noch vor sich her schluchzte.

»Der Junge... dieses männliche *Menschenkind* hat dich so genannt, nicht wahr?«

Die Betonungen waren deutlich. Greed war durchweg kein Mensch mehr und erwachsen waren nur die Spieler, nicht ihre Figuren. Erneut gab es keine Reaktion des Mädchens und auch Greed stellte die Frage ohne eine Antwort zu erwarten. So breiteten sich seine Mundwinkeln zu einem fidelen Grinsen aus als er den großmäuligen Jungen fixierte, welcher nicht nur seine Freunde diskreditierte sondern auch noch die Frechheit besaß, eine Fremde – dazu nicht irgendeine – zu bedrohen. Mächtiger Fehler...

»Soso... *Er* war das also... *Fotze*... hm... Keine Sorge, Mädchen. Dir passiert noch nichts.«

Das *noch* wurde förmlich verschluckt, aber dennoch war es da und besaß eine verschleiernde Betonung. Er ließ das Mädchen los und lenkte seine Schritte auf den Jungen der sich Sean nannte. Womöglich war er der Älteste. So ist es immer. Die Ältesten spielen sich auf. Noch immer hatte Sean die Fackel in der Hand und Greed beschätzte ihn mit einem groben analytischen Blick. Obwohl dieser ängstliche Narr seine Hose bald mit Urin füllen würde, so würde er sich dennoch zur Wehr setzen auch wenn seine Chancen nicht zu vergleichen waren mit jenen, die er sich ausrechnete als er glaubte, es mit einer wehrlosen Irren zu tun gehabt zu haben. Nein, wehrlos war Lacey gewiss nicht.

»Du wolltest mit diesen Mädchen hier schlafen, nicht? Sie betrunken machen, wie es alle in deinem Alter tun. 17... Solch ein schlimmes Alter...«, schmunzelte der Kanadier verächtlich und blickte zur kampfbereiten Lacey. Ein Wort oder eine Geste und sie würde den Jungen zerfleischen der erneut in das befehlende Visier des Vampirs geriet.

»Wirf die Fackel zu Boden und setz dich. Ich weiß, dass dir das Leben dieser Mädchen egal sind wenn du deinen eigenen Hintern retten kannst, egal ob diese hier klüger sind als du. Aber kann ich dir garantieren, dass du weitaus länger leben würdest, wenn du meinen Anweisungen Folge leistest.«

Dumm wie er war, folgte er diesen Anweisungen nicht. Unversöhnlich verzog Greed die Miene und seufzte genervt aus. Plötzlich verschwamm seine mächtige Gestalt und der Vampir war verschwunden. Kurz darauf erschien er hinter Sean, schlug ihm blitzschnell die Fackel aus der Hand und drückte derart feste mit seiner Pranke in den Schultermuskel des Jungens, dass dieser auf die Knie fiel. Als er reflexartig aufstehen will, macht er Bekanntschaft mit dem Stiefel des Kanadiers der sein Gesicht tief in den Sand drückte.

»Du hörst mir nicht zu, hm? Deine Ohren... sie sind wohl geschlossen. Warm gelaufen von dem ganzen Müll den du von dir gibst... Ich warne dich, bleib wo du bist sonst wirst du deine eigenen Zehen fressen!«

Mit einem sanften Tritt in die Magengrube des am Boden liegenden Jungens verlieh Greed dieser Forderung Nachdruck. Dabei hielt er sich extremst zurück. Blitzschnell konnte er sein. Wer weiß was mit dem Körper von Shawn geschehen würde, wenn er kräftiger zugetreten hätte? Wortlos und ohne einen bestimmten Ausdruck im Gesicht mustert er das zweite Mädchen. Es war still und regte sich kein bisschen. Der empfindliche Geruchssinn des Vampirs ließ ihn seicht auflächeln was er da an Gerüchen vernahm.

»Um dich ist es wirklich zu schade...«, murmelte Greed und lief an ihr vorbei zu dem einzigen Zelt das instand geblieben war.

Er kramte und wühlte etwas herum und kehrte mit einem Messer in der Hand zurück. Dieses drückte er dem Ängstlichen Mädchen in die Hand und stieß sie in Richtung der dreiköpfigen Gruppe.

»Er wollte dich ficken. Was du denkst, sagst und meinst, gar ob es dir gefällt oder du es willst ist ihm egal. Er will nur dein Loch. Und das kriegt er dann, wenn du nichts dagegen tun kannst. *Fotze* nennt er dich. Weißt du, was das heisst? Sicher, es ist ein Schimpfwort. Eine Vergewaltigung unserer Sprache. Aber für dich ist es viel mehr. Ich kann riechen, dass du dich gedemütigt fühlst. Findest du nicht, dass wir ihm zeigen sollten wie es ist eine Fotze zu sein? Wie es ist, gefickt zu werden, obwohl man das eigentlich gar nicht will? Das Messer ist dein Schwanz, du bist nun ein Mann. Zeige ihm wie es sich anfühlt«, entglitt es ihm geduldig und verständnisvoll über die Lippen und klang dabei wie ein engagierter Vater der seiner Tochter die Angst vor dem Fahrradfahren nehmen wollte.

Dass Shawn das nicht so einfach über sich ergehen lassen würde war klar. Doch dafür bekam das Mädchen schließlich die Unterstützung des Slashercouples, die eine Art Volltrunkenheit simulieren würden. Greed wartete ab und verschränkte erwartungsvoll die Arme. Sein Blick huschte bittend zu Lacey hinüber. Womöglich wüsste sie am besten wie man es dem Mädchen so genussvoll wie möglichen machen konnte. War der Kanadier doch nicht mehr als ein Mann der sich seiner Gier hingab und es möglichst lang auskostete. Das Ende des Spiels zu finden und am besten Punkt zu stoppen um den Genuss auf ewig genießen zu können – diese Kunst hatte er noch nicht gelernt. Aber Lacey würde nicht nur eine attraktive, sondern auch eine gute Lehrerin abgeben.

__________________

☸ڿڰۣ—
» Rated R ~ By Gods Created ~ Vampiristic ~ Superstar «

» I'm not known for my good advice, but gentlemen aren't nice «
» 29 Matches « Tween » Greed is God «

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Lacey
femme fatale




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Schon früher hatten die Erzählungen über die übermenschlichen Kräfte der Vampire Lacey in wohlgefälliges Erstaunen versetzt, in düsteren, blutrünstigen Bildern hatte sie sich die Jagd eines Blutsaugers ausgemalt. Doch ihre Vorstellungen waren nichts im Vergleich mit dem Spektakel, welches Greed ablieferte. In vollkommener Eintracht mit den zwielichtigen Schatten der Bäume agierte er, erst ließ er die Jugendlichen mit dem Wurf des Eichhörnchen aufhorchen und präsentierte ihn dann zwei Mahnmale, dessen zerfetze Leiber ein unmissverständliches Sirenengeheul abgaben, das ihn wie majestätische Fanfaren bei seiner Offenbarung begleitete. Geschickt lenkte er den dringenden Tatverdacht von sich ab und das schockierte und fluchtunfähige Volk musste die herrschaftlichen Spiele über sich ergehen lassen, bis dann eine Auserwählte zur Henkerin erkoren und mit einer Insignie der Macht ausgestattet wurde. Wie ein Rehkitz stand das Mädchen auf wackeligen Beinen und blickte ängstlich auf das Messer in ihrer vom Winterwetter tauben Hand, in dessen Klinge sich ihr schlotterndes Gesicht reflektierte. Sie spürte deutlich die bohrenden Blicke der gespannten Personen um sie herum, zögerlich hob sie den Kopf und wurde direkt von einem smaragdgrünen Blitzstrahl getroffen, als sie in die Augen der unheimlichen Frau in dem Rattenengel-Kostüm blickte.

Nachdem Lacey sich während Greeds Angriff zurückgehalten hatte, folgte sie nun seiner Bitte und verdeutlichte so die furchteinflößende Harmonie des Slashercouples. Weil die Blutelfe keine Verletzungen und Hilflosigkeit mehr simulieren musste, konnte sie sich mit ihrer ganzen schelmischen Eleganz dem Mädchen nähern. Auch die Schlagringdolche trug sie nicht, denn sie vertraute und ganz gar auf Greeds vampireske Schlagkraft. Das Mädchen zuckte sofort beim Augenkontakt zusammen und senkte ehrfürchtig ihren Blick. Um ihr die Angst zu nehmen bediente sich Lacey wieder einer von Faiths Methoden und schob eine ihrer Schultern so sanft wie möglich unter den Kopf des Mädchens, dabei umarmte Lacey sie und streichelte ihr behutsam den schlotternden Rücken. Die Angst schnürte dem Mädchen die Kehle zu und nahm ihr die Kontrolle über ihre Gliedmaßen ab, sodass sie zu Laceys Puppe wurde.

Sag mal, wie heißt du eigentlich?

So freundlich die Gothic Queen diese Frage auch stellt, die einzige Antwort ist ein monotones Zähneklappern.

Hm, weißt du was das Schöne an Namen ist? Man kann sich einfach welche ausdenken und sie nach Belieben verteilen. Da du darauf anscheinend keine Lust hast, werde ich nun einen passenden Namen für dich suchen. Ich weiß zum Beispiel gar nicht wer diese Larissa sein soll. Also wie wäre es wenn du ab jetzt Larissa heißt? Du kannst ruhig was sagen, wenn dir der Name nicht gefällt, mir fallen sicherlich noch viele andere ein.

Auch dieses Mal bekam Larissa 'Lacey' Vados keine Antwort, doch selbst das ist ja bekanntlich eine Antwort.

Nun gut, damit ist es amtlich, dein Name ist Larissa. Der werte Herr da hinten heißt übrigens Samael und ich bin Lilith. Es freut uns dich kennen zu lernen.

Lacey benahm sich zwar durchaus höflich, allerdings hatte Larissa den Sprengstoffanschlag noch in allzu guter Erinnerung und wagte es deswegen nicht zu sprechen oder etwas anderes zu machen als zu zittern.

Ein schönes Messer hast du da übrigens, weißt du denn auch wie man das richtig benutzt? Nein? Kein Problem, ich werde es dir zeigen! Pass gut auf!

Vorsichtig trat die Blutelfe einen Schritt zurück und schnappte sich dabei das Messer aus Larissas Hand. Geschickt ließ sie es zwischen den Finger umherwirbeln, als sie wie ein verspieltes Mädchen zu einem der entweder toten oder bewusstlosen Jugendlichen hüpfte. Dort angekommen kniete sie sich neben den Jungen hin, schüttete eine Bierflasche neben ihm aus und baute mit anderen Bierflaschen ein kleines Kissen für seinen Kopf. Dann hielt sie die Öffnung der Bierflasche in ihrer Hand an die Hauptschlagader und stach mit dem Messer zu, sodass eine pulsierende Blutfontäne in die Glasflasche. In Sekundenschnelle war die Flasche gefüllt und als Lacey die Blutflasche neben sich abstellte flogen ihr die Rubine ins Gesicht, die Spritzer sahen aus wie zerlaufene Sommersprossen. Zufrieden hüpfte die Blutelfe mit der Flasche in der Hand wieder zurück, dabei schwappten einige Rubine über und verschmierten ihre Finger. Als sie Larissa erreichte wich diese angewidert und entsetzt einige Schritte in Richtung Sean zurück, das hinderte Lacey aber nicht daran ihr die mit Blut gefüllte Glasflasche entgegen zu strecken.

Trink das!

Larissa wirkte wahrscheinlich aufgrund des Schocks über Laceys Unterrichtsmethoden lebendiger und verzog ihr Gesicht, während sie ihren Kopf schüttelte.

Doch!

Zischend bekräftigte Lacey ihren Befehl, brach aber nicht den Widerstand des Mädchens. Also griff sie kurzerhand nach Larissas Nase und drückte so zu, dass sie den Mund öffnen musste um Luft zu bekommen, doch anstatt Luft bekam sie die Blutflasche, die die Gothic Queen ihr geradezu in den Mund rammte. Vollkommen überrascht war Larissa nicht in der Lage die gewaltige Blut aufzunehmen und deswegen setze der Würgereflex ein, prustend blähten sich ihr Wangen auf und Lacey ließ die Flasche in den Schnee fallen. Allerdings nicht ohne Larissa zu Shawn zu schubsen, der von Greed auf dem Boden gehalten. Das Mädchen verlor das Gleichgewicht und landete auf allen Vieren, während sich ein Blutschwall aus ihrem Mund auf Seans Gesicht ergoss und sich dort wie Sperma verteilte. Nach Atem ringend richtete Larissa sich auf und blickte beschähmt und mitleidig auf Sean, dabei legte Lacey ihren Arm kameradschaftlich um das Mädchen und gab ihr das nun blutverschmierte Messer zurück. Larissa war offenbar so geschockt, dass sie sich nicht gegen die Blutelfe wehren konnte und als erstarrte Salzsäule ihren Worten lauschen musste.

Ist das nicht ein wunderschönes Bild, dessen einziger Makel ist, dass es nicht sein eigenes Blut ist?Aber ist es nicht genau das, was er mit dir vorgehabt hat? Dich mit seinem Samen zu bespritzen und als sein Eigentum zu markieren, wie Hunde beim Pissen? Doch sei vorsichtig, schau dir nur seine vor lauter Wut funkelnden Augen an, er will sich rächen! Er will dich ficken, in jeder Bedeutung des Wortes, in jedes Loch, physisch und psychisch. Wäre da ein Präventivschlag nicht angemessen? Weißt du der Quell seiner bösen Pläne sind die Hoden. Warum schneidest du sie ihm also nicht ab? Samael, bitte.

Wenige Sekunden nach Laceys Bitte lagen Seans Hose und Boxershorts zerfetzt neben ihm, während der Schnee seine Geschlechtsteile kühlte. Verzweifelt versuchte er sie zu verhüllen, aber auch da konnte Greed helfen.

Warte nur noch ein bisschen, dann spürt er sie nicht mehr und du kannst sie ganz einfach nicht abschneiden. Glaub mir, die Kastration ist die einfachste Operation von allen und hat schon so manchen Sänger zu einer großartigen Karriere verholfen. Und du darfst ja auch nicht vergessen, was für ein Monster er ist, er hat mich aus heiterem Himmel mit einer Fackel angegriffen, obwohl er mich für total hilflos hielt. Was wird er noch alles tun, wenn du ihn nicht daran hinderst?

Mit einem ängstlich flehenden und wahrlich mitleidserregenden Blick schaute Sean zu Larissa und verführte sie zu einem hoffnungslosen Aufbäumen gegen die Übermacht des Slashercouples. Das Mädchen mobilisierte alle Kräfte und konnte so Lacey zu Boden stoßen. Davon beflügelt warf sie ihr Messer auf Greed, dieser fing es jedoch lässig mit seinen vier Eckzähnen, die Kerben auf der Schneide hinterließen, auf. Nichtsdestotrotz warf sie sich schützend auf Sean und begann voller Verzweiflung zu schreien.

HAUT DOCH ENDLICH AB, IHR KRANKEN SCHWEINE!

Larissa zitterte erneut, doch diesmal nicht wegen ihrer Angst, sondern wegen des Adrenalins, was ihren Körper schweißtreibend aufpeitsche. Selbstverständlich hatte dieses ausgesprochen dumme Verhalten fatale Folgen, die Greed und Lacey mit ihren Blicken ausdiskutierten, während die Blutelfe aufstand.

Ich bin enttäuscht...

Sagte sie in einem Tonfall tiefen Bedauerns und gab dann Samael ein Zeichen. Mit seinem Fuß fixierte der Slasherstar Larissa auf Sean und Sean auf dem Boden, sodass Lacey in aller Ruhe mit einem ihrer Schlagringdolche (das Messer wollte aufgrund der verwegenen Optik zwischen Greeds Fängen nicht nehmen) die Jeans des Mädchens vom Körper schneiden und dann ihr Höschen jeweils links und rechts durchtrennen konnte, sodass es zwischen ihre Schenkel rutschte. Greed entfernte seinen Fuß von den wie gestapelt darliegenden, vor Angst gelähmten Jugendlichen, um Sean die Möglichkeit zu geben seinen Plan in die Tat umzusetzen.

Weißt du Sean, in vielen Kulturen bekommt ein Todgeweihter vor der Vollstreckung seines Urteils die Möglichkeit sich noch ein letztes Mal den leiblichen Genüssen hinzugeben. Also nutz deine Chance und schnapp sie dir, bevor wir uns euch schnappen.

Grinsend labte sie sich an dem Entsetzen ihrer Opfer, während sie sich langsam zu dem zweitem Mädchen umdrehte und zu ihr ging.

Und danach kümmern wir ums um dich!

Mit diesen Worte setzte sich Lacey neben das überraschend apathische Mädchen. Lacey schlang die Arme um die angezogenen Beinen und verfolgte aufgeregt Sean und Larissas Treiben.

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»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


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also warum so ein ernstes Gesicht?«

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Lacey am 26.12.2010 17:58.

26.12.2010 17:09 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Die beiden größtenteils nackten Jugendlichen starrten einander an. Sie tauschten einander Blicke die größere Bände sprachen als Worte es könnten. Ähnlich jenen die das Slashercouple neugierig auf sie gerichtet hatte um die Früchte ihres schroff improvisierten Experiments zu beobachten. Eine zeitlang passierte nichts. Stille kehrte ein und der kalte Wind der Jahreszeit zischt an den Ohren vorbei. Greed hatte etwas Abstand genommen um ihr die Illusion von Privatsphäre zu gönnen. So freizügig die Jugend heutzutage auch durch die Straßen wandert, es sind lediglich großmäulige Masken hinter denen sich nichts, aber auch rein gar nichts verbirgt. Mit ihrer fehlerhaften Offenheit konfrontiert erstarren sie hilflos wie eine unfähige Laborratte die ihr weißes Fell verloren hatte...

Zähneknirschend spielte der Kanadier mit dem Dolch in seinen blassen Händen. Drehte ihn abwartend wie eine abwälzende Garnrolle, strich sehnsüchtig über die glänzende Silberklinge und öffnete dadurch eine längliche dünne Wunde an seinem Finger. Die Struktur seiner Haut wurde durchtrennt und riss zögerlich auseinander. Rotes Blut drückte sich durch die fleischlichen Türen und lächelte ihm entgegen wie ein Neugeborenes. Die schwarzen Pupillen seiner weißen Augen beobachten den Vorgang mit akribischer Präzision. Dabei bemerkt er, dass sich die Wunde ebenso vorsichtig verschließt wie sie sich geöffnet hatte. Fleischliche Fäden zogen sich zusammen, zogen das Blut zurück ins Wirtshäuschen und verschlossen den Riegel dieser Türe. Ein zufriedenes Grinsen umspielt seine Mundwinkel ehe er aufschaut und die bittersüße Fröhlichkeit erstarb.

Noch immer tat sich nichts. Die Jugendlichen resignierten. Sie wehrten sich nicht, wollten allerdings auch keinem Befehl Folge leisten. Vielleicht nährten sie sich an der Hoffnung, dass man sie dadurch irgendwann nichtmehr sehen könnte. Tatsächlich könnte man das irgendwann nichtmehr, denn kleine weiße Pusteln begannen vom Himmel zu fallen. Kristalle die beim Auftreffen der Haut sofort zerschmolzen. Aber mit der Zeit – ein paar Tage – wären sie begraben und ihre Körper steifgefroren.

Das Slashercouple jedoch beabsichtigte nicht so lange zu warten. Lacey besaß bekanntermaßen einen längeren Geduldsfaden, ihr Geliebter hingegen nicht. Ihm entfuhr ein genervtes Grummeln, dann richtete er seinen zerknirschten Blick zur Blutelfe. Er wollte es genießen, aber bei diesem Film hing der altmodische Projektor. Diese Dinger – längst veraltete aber nutzvolle Mechanik – benötigten meißt nur eine nachhelfende Hand, oder einen alltäglichen Gegenstand der das Kaputte ersetzt, um wieder reibungslos zu funktionieren. Wobei gerade das Wort *reibungslos* wohl das eigentliche Problem darstellen dürfte.

Greed hatte genug. Seine Füße stampften geräuschlos über den Boden durch den flachen Schnee auf die potenziellen Eisskulpturen zu. Obwohl es noch mitten im Tag und dementsprechend hell war, schien die Sonne gegen seinen Rücken und warf einen wandernden länglichen Schatten auf die Akteure des schlechtesten Kinderpornos der niemals gedreht würde. Seine Miene verfinsterte sich wie ein dämmernder Abend. Die Schultern bebten stockend, das Silber in seinen Händen flackerte und wirbelte geringfügig zwischen den Fingern umher. Womöglich bemerkten das frischgezwungene Liebespaar ihn nicht einmal. Missmutig fletschten seine Lippen nach vorne und gaben ein zischendes Schmatzgeräusch von sich.

»Na los!«, knurrte er mit zusammengepressten Zähnen und trat in den Schnee welcher den Jugendlichen ins Gesicht flog. Eine Warnung, bei weitem keine Strafe.

Anschließend ging er neben ihnen in die Hocke und hob das Kinn des Mädchens an. Seine musternden schwarzen Pupillen inmitten dieser weißen Augen verbrannten den Schnee auf ihrem Gesicht ehe er vorwurfsvoll zu Sean...Shawn...Shaun... diesem großmäuligen Nichtsnutz blickte.

»Willst Ihre Fotze wenn sie versteckt ist. Aber wenn sie dir zur Verfügung steht, kneifst du? Du hast dir deinen Namen wahrlich verdient, Junge. Sei dankbar, dass du nur ein Werkzeug bist und die tatsächliche Protagonistin auf dir sitzt. Dabei verliert sie Flüssigkeiten bei dem sich selbst Ärzte unsicher sein müssten aus welchem ihrer Löcher sie gekommen sein müssen.«

Ein schalkhaftes Grinsen mutierte in seiner schadenfrohen Fratze als er seinen Blick von dem Jungen abwendet und sich dem nackten Mädchen widmet. Für ihr junges Alter sah sie wirklich hübsch aus. Man konnte dem Jungen seinen Wunschgedanken nicht verübeln.

»Du weißt, dass er dich ficken wollte. Dass er andere vor dir genässt hat und das nur um sein Ego zu steigern. Dabei macht er die Mädchen gefügig, hm? Und dennoch willst du ihm nicht zeigen, wie es ist? ... Warum? Empfindest du etwa Mitleid mit ihm? Weil er... *gute Seiten* hat? Wenn du das denkst, bist du ein größeres Miststück als eine Drogenmutter die in ihrem Rausch ihre eigenen Kinder aus dem Fenster wirf~... Hey, stimmt ja gar nicht. Das ist was Gutes!«

Das konfliktbenetzte Interesse aus dem Sumpf der Heuchelei flippte die Münze und fing sie elegant auf der Kehrseite wieder auf. Seine Augenbrauen zuckten grinsend in die Höhe als sich die vampiresken Reißzähne glänzend offenbarten.

»Überbevölkerung... ja, dagegen muss man etwas unternehmen. Schleunigst!«

Gerade eben sahen die seelenbefressenenen Jugendlichen noch Greeds Antlitz als seine Gestalt plötzlich verschwamm und sich binnen weniger Milisekunden in Luft auflöste. Fußspuren schossen durch den Schnee hinüber zu dem angezapften Bewusstlosen, welcher inzwischen von rötlich gefärbtem Pulver umgeben war. Neben ihm manifestierte sich die mächtige Statur des vernarbten Oberkörpers von Samael. Seine kurzen silbern glänzenden Haare hingen tief ins Gesicht und schattierten jede Mimik. Er blickte wohl zu dem ausblutenden Jungen hinab. Plötzlich hiefte Greed seinen Fuß an und zertrat den Hals des am Boden liegenden. Diese minimale Mühe wurde mit einem knochenbrechendem, knorpelknirschendem und blutfletschendem Gemisch aus Geräuschen belohnt das einem das Ambrosia gefrieren ließ.

Das elende Geräusch weckte erneut das Interesse der Jugendlichen, welche hoffend ihre Blicke wieder zueinander gesucht hatten ehe einer ihrer Freunde das Leben verlor. Ein Opfer für beide Seiten. Als sie mit ihren Augen blinzelten, starrte das Mädchen wieder direkt in das Gesicht des Kanadiers der sich in windeseile wieder direkt vor ihr befand. Erschrocken wich sie zurück und setzte sich auf das mitleidserregend weiche Fleisch des Jungen. Greed lächelte kurz selbstverherrlichend ehe sein harter Griff an ihre Brust zuckte und sie wieder nach vorne zog.

»Ich bin nicht bekannt für meine Geduld, kleine Lady... Dieser Junge dort wurde erlöst. Ihr beide hingegen seid unverletzt. So habt ihr die Wahl ob es so bleibt oder nicht«, flüsterte der verbitterte Kanadier in unheimlichen ruhigen Ton und ließ die Brust des Mädchens los ehe er ein neues Lächeln aufsetzte. »Zugegeben, ich habe gelogen. Das Leben deines Fickers hier ist schon so gut wie vorbei. Aber deins...? Hm...«

Der Körper des Todesengels erhob sich anmutig. Fäuste, welche halbverschlossen neben seiner Hüfte weilten, verschränkten sich vor seiner Brust als sein Blick zu Lacey hinüber wanderte.

»Was meinst du, Tinctoria? Sollen wir sie für ihren Ungehorsam belohnen oder nicht? Sie kam noch nichtmal auf die Idee zu blasen. Aber wer kann es ihr verübeln? Bei diesem hässlichen Kohl zwischen den Beinen...Trotzdem wäre ich für: Nein!«

Und somit wurde Lacey wieder zu dem Guten Polizist die ihre Waffe der Gerechtigkeit in ihrer Hand hielt. Und nicht nur diese Waffe, sondern auch das Leben des Mädchens das als einziger ihr Glauben schenkte. Mit einer lässigen Handbewegung warf Greed das Messer zu Boden. Die Klinge bohrte sich in den Schnee zwischen den Beinen Shawns, knapp unter der Lebensfabrik. Beide Jugendliche bemerkten es nicht, aber dem Gesicht des Kanadiers zu urteilen nach, hatte er sein Ziel verfehlt. Nun konnte man einen leichten Schmollmund auf seinem Gesicht erkennen.

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Lacey
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Es wäre töricht zu glauben, dass Lacey sich nur an dem Blut ihrer Opfer gütlich tut. Nein, sie genießt auch ihre Emotionen; gnadenlos dringen unsichtbare Tentakeln aus ihren starr auf das Pärchen am Boden blickende Augen und nehmen Impulse auf, die das Toxic Starlet frohlocken lassen. Von Sean bekam sie zwar lediglich ein primitives, monotones Angstgefühl, was seit seiner Entmachtung bestand, aber von Larissa bekam sie einen wahrlich lukullischen Seelenschmaus, es war ein vortrefflich diffiziles Menü aus zahlreichen Gängen, welches auf eine ausgeprägte Fantasie schließen ließ. Sicherlich auch sie fürchtete sich, doch in ihrem Fall kamen noch Scham, (Selbst)hass, Verachtung, Bewunderung und sogar Lust hinzu. Die Stärke der Präsenz dieser Komponenten veränderte sich beinah sekündlich und Lacey konnte deutlich, voller Hochgenuss nachempfinden, wie Larissa mit ihrem Leben abschloss, sich in die anderen Anwesenden hineinversetze, sich fragte wie die restlichen Personen auf ihren Tod reagieren würde, die Strafverfolgung für ihre Blindheit haste, sich an die Hoffnung zu überleben klammerte und noch viele weitere Stationen auf dem Weg zum hell erleuchteten Ende des Tunnels passierte. Das zweite Mädchen hingegen hielt einen ganz anderen Schatz bereit, denn aus irgendeinem, bewundernswerten Grund schaffte sie es ihre Gefühle so zu verstecken, dass die Tentakeln nur vage Schemen auf die Leinwand des Kopfkinos ihrer Herrin projizieren. Aber dieser vermeintliche Wermutstropfen schmeckte Lacey außerordentlich gut, denn welche Freuden würde sie genießen, wenn der Schutzwall eingerissen und das leidende Herz offengelegt ist?

Nach kurzem Überlegen und begleitet von den auf verschiedene Art und Weise gespannten Blicken der Anwesenden erhob sich die Richterin, um das Urteil zu verkünden.

Welchen Ungehorsam? Wir gaben Sean die Möglichkeit sie sich vor seinem Ableben zu nehmen und es steht ja wohl außer Frage, dass er das gekonnt hätte, wenn er gewollt hätte. Aber er wollte nicht, das will ich akzeptieren und nun seine Todesstrafe vollstrecken.

Da Sean nur noch zum Blutliefern gut war musste er als nächstes sterben und das möglichst beeindruckend brutal. Keiner widersprach, also sprach Lacey wieder, diesmal zu dem vermeintlich stummen Mädchen was zu ihren Füßen saß und sich so klein möglich machte, als glaubte sie, so vom Slashercouple nicht gesehen zu werden.

Komm mit, das wird sicherlich ein Riesenspaß!

Wahrlich herzhaft lachend und voller aufrichtiger Hilfsbereitschaft streckte Lacey dem Mädchen ihre Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. Die Zuschauerin hatte aus den vorherigen Ereignissen die richtigen Lehren gezogen und ließ sich sofort von Laceys Hand hochziehen, die noch kälter war als die härtesten Winter in der kanadischen Tundra. Im vollkommenen Gegensatz zu dieser Kälte stand der verspielte Gang, der vielmehr ein Hüpfen war. Erbarmungslos hielt sie mit der Immigrantin Händchen und zwang sie dazu ebenfalls ein wenig zu hüpfen, um nicht hinzufallen. In hohen Bögen flogen die Arme und Beine des ungleichen Paares in die Luft und als sie nah genug an Sean herangekommen war, zauberte Lacey nacheinander die zwei Schlagringdolche und versenkte sie jeweils links und rechts in die Außenseiten von Seans Unterarmen, sodass dieser auf den Boden fixiert wurde und das austretende Blut auf seinen Handinnenflächen zu jeweils einer Blutrose zerlief, dessen Entstehung von einem kakophonischen Klagelied begleitet wurde.

Dieser metaphorische Starkstromschlag flößte Larissa wieder Leben ein und ließ sie entsetzt über die meisterhafte Perfektion der Würfe und die kaltblütige Nonchalance der Werferin Lacey mit einem possierlichen Gesichtsausdruck begrüßen. Auch das andere Mädchen löste überrascht und schockiert den Griff und wich einige Schritte zurück. Die beiden Schülerinnen hatten sich also noch immer nicht an die Methoden des Slashercouples gewöhnt und brauchten deswegen eine weitere Lektion. Dazu zog Lacey das Messer aus dem Schnee, setzte sich auf Seans Beine und drückte es Larissa in die Hand, ließ danach aber nicht los, sondern umfasste sie weiterhin. Als Larissa das akzeptiert hatte, wollte Lacey gerade doch schreien, doch ein neuer Schreianfall von Sean verhinderte das. Also übernahm sie kurzerhand die Kontrolle über Larissas Hand und rammte das Messer in Seans Kohlkopf, mit einem gurgelnden Röcheln verabschiedete sich sein Sprachzentrum als die Klinge schmatzend und gefolgt von einem Blutfluss, der dem einem Vulkanausbruch glich, den Körper verließ erkannte Larissa das Ausmaß ihrer Tat und wandte sich von sich selbst und dem vor ihr liegenden Grauen angewidert ab und kotzte sich den Schmerz aus der Seele. Auch das andere Mädchen sank wimmernd zu Boden, konnte aber immer noch Laceys Tentakeln trotzen. Deswegen wandte sich die Pain Princess an Larissa, sanft streichelten ihre Finger, die so eiskalt wie ihre Ruhe waren, über den Rücken des Mädchens, dies verängstige es so sehr, dass ein Urinstrahl das Höschen hinfortspülte und an ihren Innenschenkeln herablief wie Sperma nach einer Vergewaltigung. Auch Seans Agonie war von nicht minderer Schönheit.

Vergnügt summte Lacey die Melodie von 'Always look on the Bright Side of Life', während sie das Messer einen Reigen um ihre Finger tanzen ließ und darauf wartete, dass die verstörten Zuschauerinnen ihr wieder ihre Aufmerksamkeit schenkten. Nach einiger Zeit war es dann endlich so weit und Larissa, in deren Mundwinkel sich kleine Reste ihres Erbrochenen gesammelt hatte, drehte sich wieder zu Sean und dann zur Gothic Queen, ihr Gesicht sprach dabei vollkommen wortlos die Frage aus, die auch ihrer Freundin durch den Kopf ging: 'Ist er tot?'

Hm, ich weiß nicht, aber am besten ist es wohl, wenn wir auf Nummer sicher gehen.

Und wieder befand sich das mit Blut besudelte Messer in Larissas Hand, die Lacey umfasste und führte. Die beiden Mädchen waren nicht im Geringsten dazu fähig Widerstand zu leisten und bemühten sich nur noch darum, möglichst apathisch die Spiele des Slashercouples über sich ergehen zu lassen.

Mit schnellen, präzisen Schritte befreite Lacey die oben liegende Bauchseite von Seans Oberkörper von unnötiger Kleidung und setzte dann die Klinge unterhalb seines durchbohrten Kehlkopfes an. Schelmisch grinsend gab sie den Mädchen genug Zeit sich die kommenden Bilder im Kopf auszumalen und vollführte dann mit Larissas Hand einen sauberen Schnitt bis zum Bauchnabel. Sofort sickerte Blut aus der Wunde und wenn man bedachte wie viel Blut er schon verloren hatte, war die Menge erstaunlich beachtlich. Übertrieben vorsichtig, einen operierenden Chirugen mimend legten Lacey und Larissa das Messer in den Schnee. Dann schob Lacey den einen Daumen auf der linken und den anderen in gleichen Höhe auf der rechen Seite unter die aufgeschnittene Haut, legte die ihre verbleibenden acht Finger inks und rechts auf die Hautlappen und riss sie schwungvoll zu beiden Seiten hin auf, sodass man Seans Eingeweide sehen konnte und Lacey an beiden Händen einen blutroten Handschuh trug. Eine neue Welle des Wimmerns und Weines durchströmte die Mädchen und auch der Schutzwall von Larissas Freundin war eingebrochen, so als sei Seans Haut der Vorhang zu ihrer Seele gewesen. Als die freigelegten Bilder Lacey erreichten stöhnte sie lustvoll auf (denn das Mahl war fast noch köstlicher als das, was Larissa ihr servierte), was aber in den Elegien der Mädchen unterging.

Nachdem diese sich wieder gefangen hatten wanderte das abermals zusammen mit Laceys Hand zu Larissas Hand. Das Toxic Starlet zwang sie dazu blutspritzend und scheinbar ohne konkretes Ziel in Seans Brustkorb herumzustochern. Schon bald färbte sich auch Larissas Hand blutrot und das Duo musste immer wieder pausieren, weil Larissa sich von dem Anblick ihres toten Freundes erholen musste. Dann griff Lacey plötzlich in den aufgeschnitten und holte einen dunkelroten Fleischklumpen hervor. Stolz präsentierte sie ihren Fund, der das Ziel ihrer Suche und somit Larissas Erlösung zwar.


Das ist sein Herz. Nun können wir unbesorgt sein, denn er ist hundertprozentig ist. Meinen Glückwunsch.

Das Starlet klopfte mit Zeige-und Mittelfinger auf das Organ (wobei ein wenig Blut herausfloss), was optisch so rein gar nichts mit einem stilisierten Feigenblatt und erzeugte so ein Geräusch, dass einem Applaus nicht unähnlich war. Dann legte sie das Herz in Larissas Hand, die sofort angewidert aufschrie und die Hand zurückzog, aber Lacey sorgte dafür, dass es in der Hand des Mädchens blieb.

Weißt du, Samael hat sich wirklich ein wenig mehr Eigeninitative von dir gewünscht und ist jetzt ein wenig gekränkt, wie wäre es also, wenn du ihm dieses Herz schenkst und dich bei ihm entschuldigst?

Selbstverständlich war allen Beteiligten klar, dass dies keineswegs ein freundlicher Vorschlag, sondern ein Befehl war, dessen Nichtbefolgen hart bestraft werden würde. Trotzdem blieb das Mädchen neben Lacey knien und versuchte ihrer Freundin unsichere Blicke zuzuwerfen, aber das immer noch wimmernde Mädchen blickte starr auf den Boden zu seinen Füßen und weigerte sich mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten. Als Lacey das sah fühlte sie sich schmerzhaft an sich selbst erinnert und wandte sich deshalb schnell von ihr ab.

Nun, mach schon!

Böse Smaragdaugen, die Larissa an alles zerschneidende Lichtschwertklingen erinnerten, funkelten sie wütend an und brachten sie dazu sich letztendlich zu erheben und schlotternd, mit bis auf die Schuhe und Socken nacktem Unterleib gen Greed zu stapfen...

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also warum so ein ernstes Gesicht?«

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04.01.2011 00:28 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Der blutleere Gummischlauch des schmollenden Kanadiers schien ein Vorbote gewesen zu sein. Nicht nur kommentierte er sein verfehltes Ziel sondern auch Laceys beiläufige Zurechtweisung. Eine Zähneknirschen machte sich bemerkbar bevor Greed wieder in den Hintergrund rückte und das reizende Geschehen beobachtete.

Der Gesang seiner Blutelfin glich einer Opera Destruktiva, die sagenhaften Bewegungen einem verzerrten Ballettstück von Jean Cocteau. Obwohl er sich hinter der grimmigen Maske der Verborgenheit, des emotionslosen Fernglases seiner Augen, versteckte, klopfte sein Herz unaufhörlich wie ein Dampfhammer gegen den Brustkorb als sich seine Seewespe über Sean hermachte und ihm den Torso aufspaltete. Womöglich konnte man das Gefühl mit einem Blowjob zweier Damen vergleichen, das er gerade empfand. Eine die das Schwert polierte, eine andere das den fleischigen Kokon mit ihrer Zunge warm hielt. Erregung machte sich breit und definierte sich durch einen aufbäumenden Kolben im schwarzen Beinkleid das den geworfenen Schatten des Berges zumindestens teilweise geschickt verstecken konnte. Genüsslich strich er sich die Zunge über die spitzen Zähne und setzte ein begieriges Grinsen auf, das jedoch ebenso von Schadenfreude und Zerstörungslust geschwängert sein konnte. Eine Frage, oder vielmehr eine Feststellung konnte man am Rand seines Bewusstseins entdecken – die blutdurchwebte Lacey gäbe eine bezaubernde Mutter ab.

Die Namensgebung der Kinder scheint metaphorisch. Ein Glück für alle, dass Sean sein Maul nur öffnete wenn er mit einer festen Rückendeckung rechnen konnte. Hätte er Larissa genommen wie es ihm befohlen wurde, hätte es viel schlimmer enden können und Greed wäre jener gewesen, der sich über seine Eingeweiden hergemacht hätte.

Nachdem Muskelstränge zertrennt und das Blut geysirartig aus dem Körper spritzte, dessen Routine mit einer triumphierend grinsenden Lacey beendet wurde mit einem restlich auspochenden Herz in der Hand das allmählich in sich erstarb, blickte der verbissen nachdenkliche Kanadier auf. Auch als das Mädchen – Larissa – auf ihn zustolperte, bemusterte er sie mit einem restlichen Trotz und einem Schwall negativer Kritik. Den Kopf leicht angehoben, als hätte er mehr als nur eine simple Entschuldigung zu erwarten, blitzten seine schmalen Pupillen zu dem Kind hinab das sich ihm verunsichert und mit zitternden Kniescheiben näherte. Erwartungsvoll wurde das geformte X seiner Arme gelöst und steif hängend neben seiner Hüfte positioniert.

Das blutige Herz wurde beidarmig wie eine demütige Opfergabe nach vorne von ihrem Körper gedrückt. Schweigsam und apathisch, zu geschockt um nach den Erlebnissen ein einzelnes Wort herauszubringen. Aber auf Mitleid durfte sie wohl nicht wetten.

»Hm?«, grummelte der Kanadier abwartend mit einem gewissen Nachdruck im Ton der ihre Lippen lösen sollte.

Larissa nagte nervös an ihrer Unterlippe und blickte zurück zu ihrer Richterin. Diese Auflage war ihr sichtlich zuwider. Aus dem Mädchen mit *freiem Willen* wurde eine hölzerne Puppe die nur noch mit Fäden etwas an Wert gewinnen würde. Aber diese Unsicherheit und Furcht in ihren Augen – in ihren Lenden – gab ein prima Ambrosia für das Slashercouple ab.

Im Gegensatz zu Lilith schien Samael es dem Mädchen nicht allzu krumm zu nehmen, dass sie mit der Wortkargheit ein Verhältnis einging dessen Kinder krüppelhafte Silouetten eines Augenblicks waren. Wortlos fuhr der silberhaarige Vampir seinen Greifer aus und hob das Herz aus der knochigen Krippe des Mädchens. Kritisch musternde Blicke darauf folgten die durch ein skeptisches Aufzucken seiner Augenbrauen an Intensität gewann. Elegant knickte die Hand in unterschiedliche Richtungen um es wie ein kostbares Juwel zu betrachten, das die Verzweifelte diesem Pfandleiher anzubieten hatte. Grobmotorisch schätzte er das Gewicht und roch daran bis die schwarzen Bulls Eyes vorwurfsvoll auf dem Mädchen landeten.

»Keine Entschuldigung... Du schenkst mir ein totes Herz das nicht einmal mehr singen und tanzen kann...«, erklang es emotionslos aus der Höhle seiner Kehle heraus und wartete einen Augenblick auf eine Antwort die er niemals bekommen würde. Das Mädchen blieb dumm und tapfer. »Ich habe bereits ein totes Herz, was zum Teufel will ich mit noch einem?!«

Die andere Hand schoss nach vorne und zog sich breitseitig mit klatschendem Schall über die Wange des Mädchens. Wie eine fliegende Bowlingkugel zischte seine stählernde Faust durch die Luft und schleuderte das stille Mädchen längst zu Boden. Dabei knackte und knirschte es im Hals und Mund der jungen Närrin. Mit dem eiskalten Schock im Nacken hustete und spuckte sie Blut in den weißen Schnee. Einzelne Zahnstücke wurden wie Vogelkinder aus dem Nest geworfen um das Fliegen zu lernen, gefolgt von einer roten Flüssigkeit als würden diese einem Mörser gleich direkt aus dem Muttermund geschossen. Zitternd gruben sich die Hände des Mädchens in den Schnee. Ihr Körper hatte eine stark gerötete Farbe angenommen und rückte somit der Unterkühlung immer näher. Das Lagerfeuer war hier wohl der nährende Sauerstoff das ihr qualvoll in kleinsten Partikel Beistand lieferte.

Während das Mädchen sich dem kostbaren Blut entledigte, schritt Samael unbeachtend an ihr vorbei und warf das Herz auf den Grill. Es zischte und brutzelte umgehend durch das vorgeheizte Rost darüber. Dann legte er seinen Kopf schief auf die Schulter und blickte zu Lacey hinüber. Fragen sausten durch seinen Kopf. Aber da er ohnehin keine Antworten bekommen würde, verzichtete er auf die Stellungnahme.

»Steh verdammt nochmal auf! Was bist du nur für eine verweichlichte Fehlgeburt?!«, maulte der Kanadier als er zu Larissa zurückgekehrt war und sie mit einem bestimmenden Griff am jungfräulichen Hals des Mädchens auf die Beine hievte ehe er sie wieder losließ und mit harten Blicken strafte.

»Was würden deine Eltern sagen, wenn sie dich jetzt sehen würden? Wären sie stolz auf dich? Denkst du etwa, sie würden denken, dass du hier richtig handelst? Pazifismus? Halte stets die andere Wange hin? Schlage nie zurück und lasse dich unterdrücken? Wenn dich jemand ficken will, öffne hingabebereit deine Beine um dir Ärger zu ersparen? Schlampe!«

Ein weiteres Mal saust die eiserne Faust nach vorne und prischt ungehalten zur Nase vor. Der Aufprall belohnt die sadistischen extravaganten Dissidenten mit knirschendem Knorpel und einem Schwall rötlicher Flüssigkeit die dem Kanadier entgegenspritzte ehe das Mädchen nach hinten stürzte und in den weichen Schnee fiel. Greed kostete ohne jegliches Gefühl von Mitleid von dem Blut auf seinen knochigen Bergen seiner angeborenen Nahkampfwaffe. Es schmeckte durch den andauernden Adrenalin bitter und sauer, der Anflug von Marijuana jedoch machte es erträglich. Mächtig und in angeborener vornehmen Haltung stellte sich Greed neben die gestürzte Larissa und starrt kopfschüttelnd zu ihr herunter, wie ein Vater der für seine gefallene Tochter keinerlei Stolz mehr empfinden konnte nach einem so lächerlichen Schauspiel. Der vernarbte Körper des Mannes zuckte erregt, doch übte sich Samael in Zurückhaltung.

»Eure Weichheit ist ekelerregend. Und so etwas schimpft sich dominierende Rasse? So etwas stellt sich an die Spitze der Nahrungskette? Ihr seid nicht einmal einer Ameise gleich... nichtmal einem anderen Tier. Nur Luft und Rauch das sich selbst nicht ertragen kann in ihrem trübseeligen Dasein... Der Mensch ist etwas, das überwunden werden will! Nichts anderes!«

Scheinbar beiläufig wanderten seine zornig dünnen zu schlitzen geformten Augen zu Lacey hinüber. Der Anblick seiner Prinzessin senkte seine Aggressionen, obwohl ein Teil davon eben diese auf einem anderen Level wieder in die Höhe trieb. Oder war es etwas anderes?

Das gefallene, verspottete, misshandelte Mädchen zitterte auf dem kalten Schnee und versuchte sich nach und nach auf die Beine zu kämpfen. Greed ließ sie gewähren und ein Teil von ihm wollte sie sogar dafür belohnen.

»Mit diesem Atom bin ich fertig. Ich sage, wir lassen sie laufen und nehmen uns die Andere vor. Larissa soll das Gift weitertragen, die Gerüchte schüren auf dass die Wahrheit stolze Kinder mit dem Mysterium zeugen kann. Wer glaubt heute schon noch an Vampire die sich mit biestigen Menschenfrauen einlassen?«, winkte er beläufig ab und marschierte lächelnd zu Lacey hinüber.

Ihre Verteidigungshaltung glich einer Palisadenmauer mit spitzen Speeren die durch Löcher lunzelten um anstürmende Angreifer am Erklimmen zu hindern. Doch der Vampir störte sich nicht daran. Er positionierte sich hinter seiner Seewespe, strich ihr eines der blutbefleckten Strähnen aus dem Gesicht und schlang seine blassen Arme um ihren zierlichen ambrosiabetupften Körper, während er einen tiefen Zug ihres aphrotisierenden Dufts einsog und kurzzeitig sein Kinn auf ihrem roten Schopf ablegte.

»Bist du damit einverstanden oder willst du ihr noch ein paar Narben hinzufügen die sie stolz der Welt präsentieren kann, Liebste?«

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05.01.2011 17:49 Edge ist offline Email an Edge senden Beiträge von Edge suchen Nehmen Sie Edge in Ihre Freundesliste auf Füge Edge in deine Contact-Liste ein
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Trotz der immer wieder auftauchenden Differenzen zwischen den beiden Mitgliedern des Slashercouples, hatte Lacey bisher jedes Geschenk von Greed mehr oder minder freiwillig angenommen. Ob das dem Bluthund wohl bewusst gewesen war, als er das Geschenk seiner Ophelia, das zwar von Larissa überreicht worden war, aber von ihr ausgesucht, herausgeschnitten und zu ihm geschickt worden war, von sich schlug, als wäre es ein Sprengsatz, der droht ihn zu zerfetzen? Zudem musste Larissa zahlreiche brutale Schläge und harte Beleidigungen über sich ergehen lassen, war es etwa das, was Greed wirklich für Lacey empfand, ihr aber nicht zeigen konnte oder wollte? Sehnte er sich nach lieblichen Lobeshymnen und Tänzen ohne die Präsenz des gespenstischen Schatten des Todes? Angewidert, verletzt und verwirrt wand sie ihren Blick von Greed ab und traf Larissas Augen, die flehentlich um Gnade bitteten.

Geh ruhig...

Beiläufig krochen die Worte zwischen ihren Lippen hervor, während Lacey geistig vollkommen abwesend wirkte. Logischerweise überzeugte das Larissa, deren physische Wunden schon bald heilen werden, nicht, immer noch mit den Augen flehend stand sie starr da und wartete auf eine Bekräftigung. Wie zu erwarten war, beflügelten Laceys Verletzungen ihren Sadismus und dieser feuerte nun eine eine scharfe, zischende Salve ab, wobei die Blutelfe Greed deutlich ähnelte,

Verschwinde schon! Aber dreh dich auf gar keinen Fall um! Hörst du, egal was auch passiert, wenn du dich umdrehst, werde ich mindestens dafür sorgen, dass du dich nicht mehr bewegen und auch nicht mehr hören kannst. Verstanden?

Geflissentlich nickte Larissa, drehte sich dann um und rannte so schnell sie ihre nackten Beine trugen davon; hinein in eine Welt voller traumatischer Erinnerungen, ungeklärter Fragen, Beschimpfung und Entfremdung. Wer kann es Lacey da verübeln, dass sie das Mädchen von seinem Leid erlösen wollte und dazu ihrer Freundin das Messer reichte, den Mund zupresste und ihr Anweisungen ins Ohr flüsterte, was für Greeds verbesserten Hörsinn eine echte Bewährungsprobe war.

Du nimmst jetzt das Messer, zielst auf ihren Hals, holst weit aus und lässt dann. Wenn du richtig zielst, stirbt sie einen Tod, der wesentlich schneller und angenehmer ist, als der in den sie läuft.

Leider konnte sich auch nicht Larissas Freundin durch Tatendrang hervortun, stattdessen wand sie sich verzweifelt unter Laceys kalter Hand, was sowohl ein Kopfschütteln als auch ein Fluchtversuch war. Natürlich gehört beides bestraft und selbstverständlich so, dass Greed eine Botschaft bekommt und diese jetzt auch endlich mal erkennt und versteht. Mit jedem von Larissas Schritten sank die Geduld des Toxic Starlets und als das Ziel außer Wurfweite war, riss sie der Jägerin enttäuscht und wütend das Messer aus der Hand.

Zu schade aber auch...

Ehe das Mädchen Laceys Zorn erkennen konnte, ließ diese schon das Messer auf sie niedersausen und trennte ihr die vier Finger der rechten Hand, also die Waffen mit denen Larissas geohrfeigt worden war, ab. Vier Blutstrahlen schossen nahezu synchron aus den Fingerstümpfen, während die Finger nacheinander in den Schnee platschten und dabei kräftig beweint und mit einem schreienden Klagelied besungen wurden. Auf die Finger folgte das von den Schmerzen gebeutelte Mädchen, mit der gesunden Hand fing sie ihren Sturz auf und die andere konvulsiv zuckende anklagend gen Himmel gewandt, sodass die gesamte Hand und der Schnee unter ihr in Blut getränkt wurden. Zuvor waren die beiden Blutsauger sehr verschwenderisch mit ihren Quellen umgegangen, damit die Bluttanks im Manor trotzdem noch heute gefüllt werden, ignorierte Lacey die offensichtlichen Schmerzen des Mädchens und zog sie wortlos am unverletzten Arm zur Feuerstelle. Zwangsläufig erblickte sie dort Seans Herz, welches bereits mit einer dicken Kruste überzogen war und dessen Fett langsam ins Feuer tropfte und dort zischend verdampfte. Dabei kam ihr plötzlich der Gedanke, dass Greed ihr Geschenk sehr wohl zu schätzen wusste und es ihm gegrillt einfach besser schmeckte. Nichtsdestotrotz fehlten die Dankesworte, mit denen sie allerdings auch sehr vorsichtig umging... In diesem Moment konnte Lacey sehr gut die Gründe für Greeds Apathie und vielleicht auch den brutalen Umgang mit Larissa erahnen.

Während sie in Gedanken schwelgte, floss das Blut natürlich munter weiter (eben so wie die Make-Up verschmierenden Tränen des Mädchens) und um diesen Fluss jetzt endgültig auszutrocknen, umfasste Lacey fest den Unterarm und schob die Hand mit den Fingerstümpfen direkt in die Flammen, die sofort das Fleisch versengend umspielten. Natürlich reagierte Larissas mit heftigen Abwehrmechanismen darauf, doch man darf auch nicht vergessen das Lacey eine ausgebildete Wrestlerin ist, für die so etwas kein Problem ist, die so etwas wahrscheinlich auch noch genießt.

Deine mutmaßlichen Eltern mögen dir ja sicherlich viel Scheiße erzählt haben, aber als sie sagten, dass man Wunden besser behandeln, wenn du still hältst, hatten sie Recht. Übrigens haben die Ärzte das früher echt so gemacht.

Zuerst begleitete das herausfließende Blut das Bratenfett, die Kauterisation der Wunden durch das Feuer errichtete aber schnell eine undurchdringliche Barriere. Zufrieden ließ Lacey los und das Mädchen zog sofort seine Hand aus dem Feuer und hielt sie sich dann an die Brust. Mittlerweile hatte sich aus ihrer Nase laufendes Sekret zu den Tränen gesellt und ist in den Mund gelaufen, sodass sich die Schmerzensschreie in ein jämmerliches Wimmern verwandelten. Verzweifelt kroch das Mädchen vom Feuer weg, während ihre gerötete Augen es Larissas gleichtaten und darum bitteten gehen zu dürfen. Doch aufgrund des eigenen Schmerzes und des daraus resultierenden Genießen von den Schmerzen anderer hatten Laceys Augen ein so fürchterlich bedrohliches Leuchten angenommen, dass die Augen des Mädchens zu Greed wanderten.

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08.01.2011 15:15 Lacey ist offline Email an Lacey senden Beiträge von Lacey suchen Nehmen Sie Lacey in Ihre Freundesliste auf
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Nachdem Lacey ihn wortlos verlassen hatte, ihm einen Blick zuwarf der seine Eingeweide durchbohren sollte, richtete sich sein adeliger Eisprinzenkörper zum Feuer hin. Im Beiwerk seiner Ohrmuschel vernahm er den weiteren Ablauf der Geschehnisse, nicht jedoch die Einzelheiten wie den neuen Mordanschlag seiner Blutelfe. Die schwarzen Punkte seiner Augen verloren sich in dem knuspernden Fleisch des rohen Herzes, dessen Duft wie gebratener Speck in den Himmel hinaufstieg der sich still und langsam verdunkelte. Der Schnee rieselte und bald würde es das Lagerfeuer erlöschen. Allerdings scheinen seine Augen das Feuer irgendwie zu kontrollieren, zu schüren und am Leben zu erhalten. Gebannte Blicke sogen die Intensität des knisternden Zerstörungsatoll in sich hinauf bis es in seinen Sehnerven reflektierte und sich wie eine Diva darin widerspiegelte. Es hübschte sich auf, loderte in unterschiedlichen Brennmodulen um zu erforschen, mit welchen Schlangen es sich am attraktivsten fand. Greed war magnetisiert und so starr wirkte auch seine Haltung. Apathisch, geistig abwesend – nicht wirklich an diesem Ort der doch eigentlich das Paradies darstellte. Oder war es nur ein Anflug einer Romanze?

Neues Aufheulen und Wimmern schallte durch den Wald, betäubte Kleinvieh und Nagetier. Die Musik Wagners drang hindurch und versprühte seinen Weizensamen auf jede erdenkliche Weise. Genüsslich atmete der Kanadier die kühle Luft ein. Tief und gewissenhaft, denn er spürte den Frost und schmeckte die schmolzenden Schneeflocken auf seinen Lippen. Fremdkörper, welche sie nun sind. Kurz darauf spürte er ein Brennen in seinen Augen. Das eingesogene Feuer breitete sich in seinem Körper aus. Es schnürrte seinen Magen zu und drückte gegen seinen Hals, brannte wie eine handvoll Wasabi die der hungrige Lord im Anflug eines Heißhungers in sich hineinstopfte. Seine zwei spitzen Zähnen froren und ziepten als hätte er in Eis gebissen. Sie waren durstig und begannen bereits die kalte Luft für Blut zu halten. Nahrungsbedürftig zogen sie es in die kleinen Vampirlöcher hinein um es direkt in seinem Blutkreislauf einzubinden. Sein zuckendes Hirn pochte gegen die Schädeldecke. Zuerst langsam, dann immer schneller. Erst war es nur ein dumpfer Schlag, im nächsten Moment glich es einem Riss von Muskelgewebe – einem Krampf – der ihn dazu zwang das Gesicht schmerzlich zu verziehen. Sturr und selbstlos wie er zu seinem Körper war, beschränkte er seine Maßnahmen auf ein Minimum, hob eine Hand und massierte seine rechte Schläfe mit geschlossenen Augen.

Wenn Eve die Vampirgene zum Zeitpunkt des Verkehrs mit Shelly abgespeichert hatte, er in diesem Moment vom Vampirismus infiziert gewesen war, dann hatte er über einen langen Zeitraum nichts getrunken das seine neue Natur befriedigte. Ein Hunger der ihn nun langsam einholfte. Das Lebensbild, das ihm schier fremdartig erschien. Kannte er doch nur Shelly und die Geschichten von denen der Großteil womöglich nicht stimmte. Wann und wie viel musste jemand wie er trinken? Wann hörte man auf? Woran merkt man wenn es zuviel oder zu wenig ist? Welche Extreme werden erreicht? Welche Extreme könnten erreicht werden und brachten welchen Vor und welchen Nachteil? Und vorallem, welche Fähigkeiten wurden ihm geschenkt, welche ihm beraubt? Fragen die wohl niemand an diesem Ort beantworten konnte, ohne spekulieren zu müssen.

Als er die Augenlider öffnete, spürte er die stechende Nadel eines glühenden Blickes. Laceys Augen richteten sich auf ihn. Stille war eingekehrt. Nun, zumindestens war es nun stiller als zuvor. Lediglich das Schniefen und Einsaugen von Rotz bestimmte nun das Orchester voller Streichmusiker. Sein grimmiger Blick richtete sich zu den zwei verbliebenen Weibchen. Larissa war bereits ausser Sicht und das war gut so. Das Slashercouple verschenkte einen Funken. So schmerzhaft wie er auch war, konnte er sich zu einem amüsanten Spielzeug entwickeln. Funken spenden Licht und Hoffnung. Jedoch kann ein einzelner Funken auch einen gesamten Stall in Brand setzen. Also gut, lasst uns Brandstifter spielen.

»Sie ist keine gute Ärztin, nicht wahr?«, brummte der Kanadier als er sich zu ihnen richtete und die ersten Schritte setzte, »Sie weiß, wie man Leben nimmt und erhält. Das war es allerdings auch schon.«

Die Musik seines Bass klang unversöhnlich und verbittert, aber ein halbwegs zufriedenes Lächeln malte sich auf sein faltenloses Gesicht als er zu Lacey starrte. Mit beiläufiger Handbewegung winkte er das namenlose Mädchen herbei. Sie folgte zögernd.

Lilith wirkte auf sie wohl wie ein Monster. Hatte sie Sean derart misshandelt, auf bestialischste Weise ermordet und auch Larissa wollte sie hinterrücks das Leben nehmen. Ein Miststück wie es im Buche steht. Samael schien das kleinere Übel zu sein – der *gute Cop*. An seiner Seite würde sie länger leben, vielleicht sogar überleben. Immerhin war er es der vorschlug, Larissa laufen zu lassen. Vielleicht hätte sie ein ebenso großes Glück?

Das Mädchen tappste zögernd zu ihm herüber. Als sie einen knappen Meter vor ihm Halt machte, packte er sie an der Schulter und drückte sie an sich heran. Er legte seine Arme über ihren kleinen Rücken und drückte die Schläfe des Mädchens gegen seine nackte gestählte und von Narben misshandelte Brust, die ein deutliches Zeichen dafür waren, dass er mindestens ebensolche Qualen durchlitten haben muss wie jene um sie herum. Selbstverständlich stand nirgendwo die Einverständniserklärung mit seinem Namen. Diese war fest in den Köpfen des Slashercouples eingebrannt.

»Hab keine Angst, mein Kind. Du warst unhöflich und musstest bestraft werden. Es ist dein eigenes Verschulden. Aber wenn du dich von nun an benimmst, kann ich dir vielleicht helfen«, murmelte Greed mit väterlichen Allüren und streichelte dem Mädchen durch die strohigen Haare. Ein schelmisches Grinsen zieht seine Mundwinkel in die Länge als er abermals zu Lacey hinüber sieht und sie beobachtet. »Ich werde dich beschützen, Kleines. Du musst nur noch ein paar Dinge tun, dann wirst du wie deine Freundin nachhause gehen dürfen.«

Der Mitschwung einer Fürsorge klang völlig unkanonisch und untypisch für Greed. Aber das Mädchen kannte ihn nicht. Offenbar sah es so aus, als hätte Lacey alle schlimmen Dinge über ihn erfunden um ihn schlechter zu machen als er tatsächlich ist. Vielleicht schlug er Frauen, aber töten? Vergewaltigen? Niemals!

»Weißt du, wenn Frauen länger keinen Sex mehr hatten, dann werden sie manchmal merkwürdig. Sie wirken überreizt und ungebändigt. Bei Männern kommt das Phänomen häufiger vor, bei Frauen allerdings intensiver. Vorallem bei jenen, die sich selbst nichts eingestehen wollen. Dabei fällt mir ein... darf ich dich Shelly nennen?«

Ein weiteres Grinsen huscht ihm über die Lippen als er das schwache Nicken des verängstigten Mädchens vernahm, das sich krampfhaft an ihre verkrüppelte Hand fasste, das noch immer drei Blutbahnen fasste, das an der tiefsten Stelle in den Schnee tropfte. Greed senkte seinen Kopf und lehnte seinen an den Ihren ohne seinen Blick von Lacey zu nehmen. Es war, als wolle er ihre Reaktionen studieren, sie lesen um das zu sehen, das sich hinter ihrer Betonwand befand. Bedächtig senkte Greed seinen Kopf immer weiter und noch immer verfielen seine Pupillen den Magneten seiner Blutelfe während er den Angstschweiß des Mädchen verinnerlichte, das ihm häppchenweise mit Vertrauen zu begraben versuchte. Aus diesem Friedhof allerdings haben Tote die Angewohnheit immer wieder aufzuerstehen.

»Du brauchst keine Angst haben, Shelly. Veränderungen sind etwas ganz Natürliches. Und notwendig. Du musst dich verändern, denn sonst bleibt deine Welt stehen. Du drehst dich immer wieder um das selbe. Dann legst du einen Charakter ab und eignest dir einen neuen an, weil dir einfach nichtsmehr einfällt. Aber auch den wirst du irgendwann fallen lassen, weil du dich einfach nicht entwickeln würdest. Darum ist es nötig Veränderungen zu akzeptieren und sie anzunehmen. Erst das gibt deiner Existenz einen Sinn. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche. Andere hingegen... glauben nur zu wissen, doch sie wissen nichts. Ihre Gedankenstruktur, sie ist... zu simpel, verstehst du? Wie deine, Shelly. Aber jetzt bist du dir dessen bewusst und weißt, dass es ganz alleine an dir liegt, wie der Tag heute für dich enden wird.«

Vorsichtig beugte er sich die letzten Zentimeter zu ihr hinunter und fuhr seine spitzen Zähne aus, dessen raubtierhaften Klingen sich an ihrem jungfräulichen Hals ansetzten und darauf warteten, dass das bitterschmeckende Adrenalin in ihrem Körper nachließ.

»Ob mit Mondlicht... mit dem Sonnenschein... oder dem brennenden Himmel... deine Wahle,junge Lady...«

__________________

☸ڿڰۣ—
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Lacey
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Vielleicht, ja ganz vielleicht kann man Greeds unsteten, sich immer wieder verändernden Charakter ein wenig mit Eves Blumenbeet im Garten des Mystic Manors vergleichen. In seinem Fall ist sein Körper ein Blumenbeet, welches elegant Laceys Elfenbeinturm umrundet. Genährt von den smaragdgrünen Sonnenstrahlen, die erwartungsvoll und sehnsüchtig auf das Beet scheinen, sprießen dort Rosen aus dem Boden, die nur darauf warten, dass Lacey ihren Turm verlässt, sie pflückt und mitnimmt. Doch dies ist noch nie geschehen, so schön die Rosen auch waren, im Laufe der Zeit warfen sie immer blätterweise ihre Blütenpracht ab und wurden dann von neuen Rosen mit einem anderen Farbmuster ersetzt. Verzweifelt versuchen die Rosen den das Muster erreichen, was Lacey dazu bewegt, sich ihrer anzunehmen. Dieses ewige Neuerfinden zermürbt allerdings mit der Zeit auch so wundervolle Wesen wie Rosen und deswegen werden sie jedes Mal dorniger und somit schwieriger anzufassen.

Dennoch schafften es diese giftverspritzenden Dornen Shelly auf ihre Seite zu ziehen und das trotz der beiden einleitenden Morde ihres Besitzers. Aber wahrscheinlich war ihr Lacey, die sie verletzt hatte, einfach noch brutaler, skrupelloser und sadistischer vorgekommen. Also wählte sie das geringere Übel, welches nun in Form von vier spitzen Reißzähnen hinter ihrem Rücken aufblitze. Ironischerweise konnte sie nur Lacey vor diesem ganz speziellen und äußerst schmerzhaften Kuss des Vampirs retten und genau das hatte die Gothic Queen vor. Denn sie hatte diese Zähne erst geformt, geschliffen und verzaubert, der erste Kuss, der richtig ausgeführt von keinem zweiten übertroffen werden könnte, stand zweifellos ihr zu. Wie ein junges Kätzchen wollte Lacey, die anscheinend 9 mal 9 Leben hatte, mit der unkalkulierbaren Gefahr (oder dem Segen) selber ein Vampir zu werden und ein weiteres Mal Greeds Entscheidung korrigieren.

Dazu fasste sie das mittlerweile vor Blut nur so triefende Messer mit ihren ebenfalls blutverschmierten Fingern an der Klingenspitze an, den Daumen legte sie auf die und die vier restlichen Finger auf die andere Seite. Dann zielte sie. Zuerst voller Genuss auf Shellys Herz, so würde sie zumindest metaphorisch das Feinsliebchen von Christian Cage, Kevin Thorn, Sean O'Haire und auch von ihrem Greed einfüralle aus der Welt schaffen und den Slasherstar daran hindern, Billigware zu benutzen, mit der sich schon Sean O'Haire zufrieden gegeben hat. Aber dann fiel ihr ein, dass Greed wohl auch noch in das tote, aber immer noch warme Fleisch eindringen. Also wanderten ihre mit eisiger Ruhe präzise berechnenden Augen zu Greed und Lacey hob ihre Arm und überlegten, wie viel Schwung sie dem Messer geben müsste. Denn anders als Hollywood es einen weiß machen will, schießen Messer nicht gerade wie beispielsweise Pistolenkugeln durch die Luft, sondern drehen sich im Flug. Die Messerwerferin muss also dafür sorgen, dass die Klinge nach vorne zeigt, wenn sie ihr Ziel trifft, was selbstverständlich Greeds weitgeöffneter Schlund ist. Diese geistige Kraftanstrengung war so intensiv, dass Laceys schwarze Lippen dabei versuchten, so dünn wie die Messerklinge zu werden. Dann ließ sie breit grinsend los und das Messer die Luft spalten.

Dies war alles so schnell von statten gegangen, dass Shelly das Messer erst bemerkte als es auf sie zuflog, sofort mit einem spitzen Schrei kommentierte. Dieser verhallte nicht, als die Klinge ihren Kopf passierte und ihren Pony aufwirbelte, sondern als Greed, der bis zum allerletzten Moment vollkommen ausgeharrt hatte, urplötzlich die Umklammerung löste, den Mund schloss und zur Seite hechtete, sodass sich das Messer mit der Klinge voran wirkungslos in den Schnee bohrte. Ein Engel stieg als deus ex machina vom Himmel in die Hölle auf Erden herab und bewegte Shelly dazu, die Gunst der Stunde zu nutzen und so schnell wie möglich Larissa hinterherzulaufen. Zudem bildete er mit seinen Schwingen einen hermetischen Mantel, in den er das Mädchen hüllte und vor den Blicken und Waffen des Slashercouples schützte.

Greed und Lacey konzentrierten sich ganz auf sich selbst und ihre Hassliebe. Er näherte sich ihr mit gravitätischen und einer steinern Maske, die absolut nichtssagend war. Doch auch mit ihr wusste die Blutelfe dass er ihren Wurf provoziert hatte und sie sich im Grunde das gleiche wünschten. Deswegen schraubte sie mit jedem seiner Schritte ihren Hals ein wenig weiter nach oben und präsentierte ihm immer mehr von ihrem weichem, zartem, elfenbeinfarbenen Fleisch. Dazu sang ihr heftig pulsierende Halsschlagader ein betörendes Lied, welches den Bluthund dazu aufforderte ihr einen Teil ihres Blutes zu rauben und den Verlust mit seinen Rubinen auszugleichen. Gesprochene Worte waren nicht notwendig, die beiden kommunizierten in einer weitaus schöneren, sublimen Sprache.

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»Es gibt keine Moral, bloß Ästhethik.«


»Harmlose Späße, Starkstrom und Schläge, bleibende Schäden, du kannst das Zeitliche segnen und diese Erde wird sich weiterdrehen, als sei nichts gewesen und im Endeffekt fragt keiner, gar keiner
also warum so ein ernstes Gesicht?«

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